[Officium] Legatus Augusti Pro Praetore Maximus Decimus Meridius

  • Apollonius blinzelte verblüft und fragte sich, was Valeria wohl alles erzählt hatte. So eine Reise hatte der Medicus wahrlich noch nicht erlebt gehabt. Wieder einmal wurde ihm die wahre Barbarei vor Augen geführt. Er nickte langsam und setzte sich.


    "Ja, in der Tat, Patron. Es war eine wirklich aufschlussreiche Reise, die wir hatten. Nicht wahr, Valeria?" Er sah zu Valeria und ein Hauch von Besorgnis huschte Apollonius übers Gesicht, als er sie genauer ansah. Ihre Gesichtsfarbe sprach immer noch von den schlechten Zeichen. Aber solche Gefühlsregungen waren nie lange auf Apollonius Gesicht zu sehen, sondern schnell wieder von einer ruhigen Gleichmut und Gelassenheit geprägt.

  • "Ja, da hast du wohl recht", sagte sie und schmunzelte, als sie sich von der Verblüffung erholt hatte, dass sie Apollonius so früh schon wieder sah.
    "Meridius hat mir ein Cubiculum angeboten. Ich denke, ich werde mich ein paar Tage ausruhen und dann nach Colonia reisen."
    Sie räusperte sich.
    "Aber ihr zwei habt sicher so einiges zu besprechen, da wäre es bestimmt besser, wenn ich ginge. Hm....Meridius, wo genau ist denn die Casa?" fragte sie und sah ihn fragend an.

  • "Keine Casa, Valeria. Ich wohne hier in der Regia."


    Meridius schmunzelte. Eine der Annehmlichkeiten des neuen Amtes war der Vorzug in einer Regia wohnen zu können.


    "Frag einfach den Angestellten im Vorzimmer.
    Er wird Dich zum Domus führen."

  • Valeria runzelte die Stirn und nickte dann.
    "Gut. Ich nehme an, wir sehen uns beim Abendessen?" sagte sie.
    "Vale Meridius. Vale Apollonius!"
    Dann verließ sie das Officium. Draußen erkundigte sie sich nach dem Weg und wurde prompt in den Wohnbereich geführt.

  • Meridius nickte und sah ihr dann nach, bis sie das Officium verlassen hatte. Dann wandte er sich an Apollonius.


    "Nimm doch bitte Platz."


    forderte er ihn auf und wies auf den Stuhl, welcher gerade frei geworden war.

  • Sim-Off:

    *hüstel* Er sitzt doch schon. Aber halten wir uns nicht mit solchen Kleinigkeiten auf. =)


    Apollonius war aufgestanden als Valeria sich erhob. Hatte er doch in letzter Zeit oft genug gemerkt, dass sie gerade bei solchen Bewegungen manchmal Schwindelanfälle bekam. Doch heute war dem nicht so. Er lächelte Valeria ganz kurz zum Abschied zu und wartete bis sie nach draußen lief. Dann wandte er sich wieder Meridius zu und nickte bei seiner zweiten Einladung Platz zu nehmen.


    So nahm er auf dem weitaus bequemeren Stuhl platz, den die Schwangere nun frei gemacht hatte. Dabei strich er sich sein griechisches Gewand glatt. "Ich denke ein kleiner Aderlass könnte Euch gut tun, Patron. Wann hättet Ihr Zeit dafür?" fragte Apollonius, ganz der Medicus und sein neuer Leibarzt. Und Apollonius wußte, Männer beim Militär konnte wirklich ein Aderlass ab und an nur gut tun, da es ihr cholerisches Temperament etwas zügelte.

  • Meridius schmunzelte. Der Arzt in Apollonius wollte gleich loslegen.


    "Ich weiß nicht, ob der Zeitpunkt geschickt ist. Zur Ader ließ mich erst vor ein paar Tagen eine Attentäterin."


    Er zeigte auf seinen immer noch bandagierten Arm, welcher jedochz unter der Toge geschickt verborgen war.


    "Ich denke, dass ich morgen bei Dir vorbeisehen werde. Ich werde Dir hier in der Regia ein Officium und eine kleine Praxis einrichten lassen. Das Valetudinarium in der Legio II Germanica wird Dir ebenfalls zu Verfügung stehen. Ich werde Dir eine schriftliche Vollmacht geben."


    Er hielt inne.


    "Hast Du schon eine Unterkunft? Falls nicht, sorge ich auch dafür.
    Die Regia hat mehr als Platz genug."

  • Apollonius lehnte sich zurück und hob erstaunt seine Augenbrauen. "Eine Attäterin?" Was waren das bloß für Zeiten, in denen schon Frauen ausgeschickt wurden, solche Morde zu versuchen? Und dann noch mit einer metallenen Waffe? Apollonius schüttelte verwirrt den Kopf. Waren doch die Waffen der Frauen oftmals Gift gewesen. In Alexandria waren solche Giftanschläge eher üblich und Gifte waren dort auch an jeder Ecke kaufbar, mitsamt der angeblichen Gegengifte.


    Gedankenverloren kratzte sich Apollonius den Bart und bekam einen kleinen Anfall von Heimweh nach Alexandria. Unsinn, dachte er sich sofort, denn dort würde er wohl in den nächsten Jahrzehnten sich nicht mehr sehen lassen können. "In Tarraco hatte ich mit Valeria ein kleines Iatreion eröffnen wollen, welches allgemein der Bevölkerung gegenüber zugänglich sein sollte. Leider wurde uns von der dortigen Verwaltung das Leben etwas schwer gemacht. Aber wäre es vielleicht möglich, hier in Mogontiacum ein solches zu eröffnen. Außerdem würde ich auch gerne Daidalos' Labyrinth, mein Officium Architecti, wieder in Betrieb zu nehmen."


    Bei der Erwähnung der Unterkunft fuhr sich Apollonius nachdenklich über seine gezwirbelte Bartspitze. "Bis jetzt logieren wir noch in einer Taberna. Ich habe meine sechs Sklaven mit dabei. Wäre das ein Problem, wenn ich sie mit hierher nehmen würde?"

  • Meridius dachte einen Moment nach.


    "Du kannst die Arztpraxis einrichten. Dennoch hoffe ich, dass Du die Möglichkeit des Valetudinariums nutzen wirst. Du kannst mit den Legionsärzten zusammenarbeiten und forschen. Diese Möglichkeit wird Dir sonst nirgends geboten."


    Er hielt inne.


    "Was das Architektenbüro betrifft hatte ich gedacht, Dich als Architekt des Statthalters zu beschäftigen. Ich weiß nicht, ob Du daneben noch Zeit für andere Projekte haben wirst. In Confluentes ist der Bau eines Tempels geplant.


    Deine Sklaven können ebenfalls hier wohnen. Die Regia ist groß genug."

  • Zitat

    Original von Decima Livia
    Livia wurde von der Wache zum Officium ihres Pater Gentis geführt.
    Zu dem Scriba sagte sie:


    "Decima Livia würde gerne mit dem Maximus Decimus Meridius sprechen."


    Während der Scriba das Gesagte verarbeitete, musterte Livia das Vorzimmer.

  • Der Scriba ließ die Dame einen Moment warten und bat sie dann ihr zu folgen. Der Legatus Augusti Pro Praetore befinde sich gerade in einer Besprechung, würde diese aber bald beenden und dann wie jeden Tag um diese Tageszeit seinen Rundgang im Perystilium antreten. Wenn sie dort warten würde, bestünde die größte und beste Chance zu einem Gespräch zu kommen.

  • Kurz vor dem Officium fand sie den Scriba und sprach diesen an.


    Ich möchte zu Decimus Meridius. Ich habe Dinge wegen der Regio mit ihm zu besprechen.

  • Nachdenklich zwirbelte Apollonius seinen Bart. Er dachte darüber nach, ob er seine Bienen erwähnen sollte. Schließlich gehören diese ebenfalls zu seinen wichtigen Forschungsobjekten und Apollonius war sich sicher, dass er einem großen Rätsel auf der Spur war. Und die Bienen würden ebenfalls mit Apollonius in die Regia einziehen. Doch im nächsten Moment und bei Meridius nachhallenden Worten vergaß er das wieder. "Das mit dem Valetudinarium werd ich sicherlich nutzen. Ich glaube auch, dass einer der beiden Iulianer, die ich in Tarraco ausgebildet habe, hier dient. Iulius Raeticus, wenn ich mich nicht irre." Er dachte kurz drüber nach und nickte dann, sich selbst damit bestätigend.


    "Und was Daidalos' Labyrinth angeht. Die meiste Arbeit wird sowieso von meinem Sklaven Phokas erledigt. Er hat ein besseres Händchen für Casa und Tempel als ich es habe, Cursus hin oder her." Apollonius ließ seinen maltretrierten Bart los. "Ein Tempelbau? Und wem zu Ehren, wenn ich fragen darf?"

  • Meridius dachte einen Moment nach. Welchem Gott sollte der Tempel noch einmal gewidmet werden? Es war ihm glatt entfallen. Er würde in seinen Unterlagen nachsehen müssen.


    "Ich weiß es nicht mehr genau. Aber das spielt ja eigentlich auch keine Rolle. Ein Magistrat der Stadt jedenfalls fertigte einen Entwurf an, der jedoch meines Erachtens etwas schlicht und unkonventionell ausfiel. Ich dachte, dass Du als Architekt Dir die ganze Sache mal ansehen könntest..."

  • "Unkonventionell?" Apolllonius nickte langsam und überlegte sich schon, wie er Phokas wieder besänftigen konnte. Vielleicht sollte er mal versuchen etwas freundlicher zu seinem Sklaven zu sein. Aber dieser machte es ihm auch sehr schwer. Jedes Gespräch lief einfach auf einen Streit hinaus. Aber ohne Phokas wäre er bei solchen architektonischen Dingen doch aufgeschmissen. Aber er nickte noch mal. "Das kann ich natürlich machen!"


    Nachdenklich strich sich Apollonius übers Kinn. War da noch etwas, was er besprechen wollte? Eigentlich schon, aber er hatte es schon wieder vergessen. Wahrscheinlich fiel es ihm wieder ein, wenn er auf dem Gang stand. Das Alter...Apollonius seufzte kurz deprimiert. In den letzten Monaten fühlte er sich immer älter. Fing das erst bei den Worten von Valeria in der Gladiatorenschule an? Er zuckte mit der Schulter und zwang seine Gedanken wieder ins Hier und Jetzt zurück. "Hättet Ihr vielleicht jemanden, der mich zu dem Valetudinarium, durch die Stadt und den verschiedenen Örtlichkeiten führen kann?"

  • "Mir fällt spontan niemand ein."


    Er hielt inne und kam dann doch auf den Duumvir. Vielleicht könnte der Duumvir die Stadt... Nein, kein guter Gedanke, der Mann kannte sich im Castellum nicht aus.


    "Die Stadt könntest Du Dir vom Quaestor zeigen lassen. Er muss sie ebenfalls noch erkunden..."


    schmunzelte Meridius.


    "Ihr könntet euch zusammen tun. Und was das Valetudianarium betrifft: Melde dich einfach bei der Wache am Tor. Sie führt Dich dann hin."

  • „Nun, ich meinte nicht unbedingt jemand so wichtigen!“ Apollonius schüttelte den Kopf. „Eigentlich hatte ich an einen Sklaven von Euch gedacht, der mir die Örtlichkeiten zeigt. Damit ich mich schlichtweg nicht verlaufe.“ Apollonius lächelte für den Bruchteil einer Sekunde verlegen. So verwirrend wie die neue Umgebung für ihn war, hielt er es nicht für abwegig, dass er öfters mal in abgelegenen Gassen landete.

  • Meridius lächelte nun ebenfalls.


    "Natürlich. Ich werde Dir einen ortskundigen Sklaven abstellen. Er soll alleine Dir zu Verfügung stehen. Ansonsten kann ich Dich noch an einen meiner Angestellten verweisen. Er heißt Herodes und ist mein Cursor. Zuständig für das Ausstellen wichtiger Briefe und Depeschen. Er kennt sich relöativ gut aus. Du findest ihn meist in der Haupthalle. Sprich ihn einfach darauf an. Falls er fragt, ich schicke Dich."

  • „Herodes?“ Ein leicht amüsierter Gesichtsausdruck zeigte sich bei Apollonius. Was für ein Name! Sicherlich hatten die Meisten keine Ahnung, was für ein Hintergrund sich mit dem Namen verband. Apollonius kratzte sich den Bart und dachte kurz über Verschiedenstes nach. Zum einen über hebräische Traditionen und ihre Überlieferungen, mit denen er sich mal vor vielen, vielen Jahren beschäftigt hatte. Zum anderen brachte es ihn auf ganz andere Gedanken, wie Tempelbau der Hebräer, Tempelbau der Griechen und Römer. Auch über den Brand des großen Tempels von Jerusalem. Seine Gedankensprünge konnte er zwar nicht ganz nachvollziehen, aber es war wie eine Erleuchtung. Ja, jetzt wusste er wieder, was er noch anbringen wollte. Schrecklich, wenn Apollonius das vergessen hätte!


    „Des Weiteren kann es durchaus sein, dass ich in nächster Zeit noch mal nach Italia muss. Zum einen liegt es daran, dass ich vor vielen Monaten mit Aelius Callidus den Bau einiger Villen in Misenum ausgemacht hatte. Das war bevor ich Euer großzügiges Angebot erhalten hatte. Und mein Wort in dieser Hinsicht zählt für mich durchaus. Des Weiteren würde ich dann auch meine Dissertationsangelegenheit in Rom kurz klären wollen. Aber ich denke, dass sich das Ganze nicht sehr lange hinziehen wird.“ In dem Moment war Apollonius sich jedoch nicht sicher, ob es das war, was er eigentlich noch ansprechen wollte. Eine kleine Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen als Zeichen seiner Verwirrung. „Die Pläne bezüglich des Tempelbaus...habt Ihr sie hier, Patron? Dann könnte ich sie mir gleich mal ansehen!“ Beziehungsweise Phokas, fügte Apollonius im Geiste an.

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