Gespräch mit der Magister Scrinorium Venusia Duccia Britannia

  • "Ich werde mich auf jeden Fall melden."

    Meridius dachte nach.


    "Wenn der Umzug ungeschickt ist, bitte sei so frei und sag es einfach, dann werde ich es anders machen und mir ein paar Magistrate in die Regia holen, die mir dann faktisch direkt unterstellt sind und zur Hand gehen. Das wäre auch kein Problem."


    Er sah die Duccia an, ihr Lächeln war sympathisch.


    "Ein grober Überblick würde reichen, es sei denn Du hällst bei dem einen oder anderen etwas für wichtig. In dem Fall bitte ich Dich um Deine Meinung..."

  • Da nur ich im Moment in der Regionalverwaltung beschäftigt bin und ich nicht weiß wie die anderen zukünftigen Mitarbeiter in der VErwaltung dies sehen oder finden würden, richte ich mich da nach deinen Wünschen. Ich habe bereits lange Zeit hier in der Regia gearbeitet und werde mich daran bestimmt gewöhnen können. Wobei die Nähe zur Stadtverwaltung auch nicht zu unterscätzen war. Die Arbeit ging wunderbar Hand in Hand. Hier nun sind wir am nächsten Punkt. Ich habe in allen Magistraten kompetente Leute gesehen, die sehr viel für ihre Bereiche tun. Doch eine Eigenheit haben wir alle hier. Wie dir sicher aufgefallen ist, gibt es hier zur Zeit mehr Legionäre als Zivilisten. Wir alle kämpfen dafür, die Städte und die Regio, sowie die Provinz nicht nur für das Militär lebenswert zu gestalten sondern auch vor allem für die Bevölkerung um die Castelle herum. Es ist uns ein wichtiges Anliegen nicht zu einer reiner Militärprovinz zu werden und dafür haben wir gekämpft, kämpfen wir und werden wir kämpfen. Diese Provinz hat zu viele Schlachten gesehen und durchleben müssen. Raetia leidet noch immer unter den Nachwirkungen und hier wird unser aller Augenmerk drauf liegen diese Provinz nun nach dem Schnee wieder lebenswert zu gestalten.


    Venusia hatte nichts ihrer Freundlichkeit einbüßen lassen. Doch in ihrer Stimmer klang ein gewisser Ernst und man m erkte, dass dieses Thema ihr sowie auch den anderen Ernst war.

  • Meridius hörte ihr aufmerksam zu.


    "Sicher, ich kann dein Anliegen verstehen. Ich komme aus einer Familie, die im friedlichen Tarraco ihren Ursprung hat. Mein Vater diente hier am Limes und fiel in einem Hinterhalt. Ich bin zwar Soldat, doch ich weiß, dass ich es nicht aus Eigennutz bin. Ich schütze das Imperium, ich schütze die Menschen, die in unseren Grenzen leben, das ist der Grund, warum ich Soldat bin, das ist der Grund, warum über dreißigtausend Männer hier in Germanien unter Waffen stehen."


    Er hielt inne.


    "Ich verstehe, dass ihr euch Sorgen um euren zivilen Charakter in der Provinz macht. Doch Germanien ist nun einmal Grenzprovinz und Militärprovinz. Wir haben hier mehr Truppen stehen, als in irgendeiner anderen Provinz des Reiches, warum? Weil wir hier akut gefährdet sind.


    Die Legionen bieten Schutz. Die Legionen bieten Arbeitsplätze und sie schaffen Märkte. Sie sind Abnehmer, Konsumenten, die Soldaten sind Kunden. Von dem Geld, dass die Männer hier liegen lassen, möchte ich gar nicht reden.


    Kurz: Wenn ich es irgendwie einrichten könnte, dass von der anderen Seite keine Gefahr mehr ausginge, könnten wir die Truppen hier sicher reduzieren. Doch wir wissen seit dem letzten Herbst, dass dies wohl nur Wunschdenken sein wird."

  • Diese Probleme sehe ich alle und ich weiß auch warum all diese Legionen hier sind. Doch möchten wir den Bewohner dieser Provinz ein normales Leben bieten. Sie zu einer Militärprovinz zu machen in der das Zivile Leben so gut wie brachliegt führt nur dazu, dass es hier bald nur noch das Militär geben wird und alle anderen fortgezogen sind. Die Tendenz ist da, wir sehen sie an den fallenden Bewohnerzahlen zumindest im Zivilen Bereich. Im Bereihc des Militärs sieht es etwas anders aus auch wenn es hier noch gilt Lücken zu füllen. Es geht darum einen Weg dazwischen zu finden. Dass wir hier immer mit der Präsenz des Militärs leben müssen ist unumstritten nur wie wir dennoch ziviles Leben hier halten können, das sollte auch eines unserer Augenmerke sein. Eines, das wir nicht aus den Augen verlieren sollten. Ich bin mit dem Krieg aufgewachsen und ich weiß welche Auswirkungen er hat.

  • Meridius nickte.


    "Deine Sorgen sind unberechtigt. So weit es in meiner Macht steht, werde ich alles tun um das Leben ausserhalb der Castelle zu fördern. Es liegt ja in unser aller Interesse. Sowohl im Interesser der Bevölkerung, als auch im Interesse der Soldaten, die hier stationiert sind und unter der Bevölkerung ihre Geliebten, Frauen und Kinder haben."

  • Venusia musterte sie einen Moment ehe sie sprach.


    Dann bin ich beruhigt, dass wir in diesem Punkt gleicher Meinung sind. Hast du noch sonstige Fragen zur Verwaltung hier?

  • "Ja."


    Meridius lächelte.


    "Welche Magistrate glänzen eher durch Abwesenheit und auf welche kann man, wenn es hart auf hart kommt, zählen?"


    Er wartete einen Moment und setzte dann noch hinzu


    "Und wärst Du bereit die Berichte an Rom wieder zu schreiben?"


    :D

  • Venusia sah einigermaßen verdattert drein. Sie hatte zwar in der ganzen Zeit unter Sedulus Berichte verfasst, aber hatte sie nicht eigentlich genug mit ihren Ämtern zu tun?


    Ich denke schon, dass man sich auf alle verlassen kann. Doch zu den Berichten. Ich glaube da muss ich dich enttäuschen. Ich habe die Berichte gern geschrieben, doch haben sich meine Aufgabengebiete zu damals ein wenig geändert. Ich leite eine Schola, bin Princeps der Provinzcurie und verwalte diese Regio im Moment allein. Ich mache diese Aufgaben gern und komme gut mit ihnen zurecht. Nur weiß ich nciht, wo ich noch die Zeit herholen soll um die Berichte der anderen Regionen zu sichten und zusammen zu fassen. Ich kann dir nur anbieten, dass ich meine Berichte dieser Regio so zusammengefasst abgebe, dass dudiese dann selbst oder deinem Scriba zusammenfassen lassen kannst um diesen dann gesammelt mit den Berichten der anderen Regios nach Rom weiter zu schicken. Im Moment sehe ich da keine Zeit dafür. Es tut mir leid. Hier kann ich dir nicht helfen.


    Es tat ihr wirklich leid, aber konnte keine Nachtschichten dafür einlegen. Das ging einfach nicht.

  • "Kein Problem. Ich werde sicher einen Scriba finden, der sie schreiben wird."


    Meridius lächelte.


    "Gut, dann noch eine persönliche Frage. Die Gens Duccia, ihr seid germanischer Herkunft?"

  • Ja, wir sind germanischer Herkunft und uns dieser Herkunft noch immer bewusst. Wieso fragst du?


    Wieder musternd sah sie ihn an. Mit dieser Frage hatte sie nicht so ganz gerechnet.

  • "Interessehalber."


    antwortete Meridius.


    "Ich selbst komme aus einer iberischen Familie. Es war Vater, der für uns das römische Bürgerrecht erwarb."


    Er sah sie nachdenklich an.


    "Es ist immer gut, wenn man sich klar macht, woher man kommt. Man sollte sich jedoch auch immer bewusst machen, wohin man geht. Das muss ich mir selbst auch immer wieder sagen."

  • Unsere Familie hatte das römische Bürgerrecht noch ehe ich davon erfuhr. Ich bin erst einige Zeit nach den anderen hier angekommen und habe einen kleinen Umweg in ein anderes Land mitgemacht, ehe es mich hierher verschlug. Ich weiß wo ich bin und ich habe mich angepasst. Dennoch halten wir an einigen Traditionen unserer Vorfahren fest und leben sie hier. Die meisten wissen das uns haben sich damit arrangiert.


    Sie lächelte wieder freundlich und war auch gespannt wie nun Meridius zu ihren, den Traditionen der Gens, stehen würde.

  • "Nun, es stört mich nicht, wenn ihr privat an euren Traditionen festhaltet, so lange sie nicht gegen die Herrschaft Roms gerichtet sind. Nur solltet ihr immer bedenken, welche Botschaft eure Riten nach draussen transportieren. Auf dieser Seite des Limes ist Germanien eine römische Provinz, mit römischen Gesetzen, römischen Münzen, römischer Kultur, römischen Kulten und einem römischen Kaiser. Ich denke nicht, dass sich das ändern sollte."

  • Nun, das haben wir nicht vergessen. Doch wir sind nicht die einzige römische Gens, bestehend aus Germanen in dieser Gegend. Dieses Land war einst von Germanen besiedelt. Und diese leben noch immer hier und werden weiter ihre Riten abhalten. Natürlich im Einklang mit den römischen Gesetzen und nie dagegen, aber sie werden es genau wie wir es tun. Das muss auch bedacht werden.

  • "Dagegen spricht auch nichts."


    antwortete Meridius und lächelte.


    "Hast Du noch irgendwelche Fragen oder Anliegen, die geklärt sein wollen?"


    Er sah sie fragend an.

  • Ja, eines habe ich noch. Ich hatte die Erlaubnis von Macer Ernennungen in der Regio in der Verwaltung ohne weitere Absprache vorzunehmen. Darf ich dies weiterhin tun oder hast du diesbezüglich andere Weisungen an mich?


    Sie sah ihn nun fragend aund sehr gespannt an. Würde er ihr die Kompetenz nehmen, die ein anderer ihr ohne sie lang zu kennen gegeben hatte.

  • Die Ämter der Scriba, Magistratus und Duumvir. Wobei es da nie eine Einschränkung gab, Und es war mir klar, dass ich keinen gleich oder höher mir ernennen durfte.

  • Meridius nickte.


    "Gut, wenn es sich um einen Scriba oder Magistraten handelt, hast Du wie bisher freie Hand. Bei einem Duumvir, also dem Vorsteher einer Stadt, will ich wenigstens benachrichtigt werden. Du kannst ihn ernennen, doch ich will es vorher wissen. Wäre das so möglich?"

  • Venusia hörte genau zu und nickte schließlich.


    Ja, natürlich. Das wäre kein Problem. Da wir das nun auch geklärt hätten, habe ich keine weiteren Anliegen.


    Fragend sah sie ihn an ob ihm noch etwas einfallen würde.

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