Privates Arbeitszimmer

  • "Ein schönes Geschenk, wenn auch wohl nicht nur für uns sondern auch für den nächsten Legatus Augusti pro Praetore, schließlich werden wir hier nicht für immer wohnen bleiben.


    Sie überlegte einen Moment schließlich hatte er sie mit Punkten in denen eine Entscheidung getroffen werden sollte nahezu überschüttet.


    "Wir sollten uns als erstes auf ein wo einigen, dass andere hängt ja davon ab. Aus deiner Aussage du würdest während der Bauarbeiten im Castellum übernachten, schließe ich das du gerne ein neues Mosaik im Cubiculum hättest?"


    Sie grinste.


    "Ich würde das Triclinium favorisieren."

  • Meridius schmunzelte. Iulia machte sich auch über alles Gedanken.


    "Wegen mir können wir es auch im Triclinium anbringen, ich habe nichts dagegen einzuwenden. Sollte Dir das Mosaik so gut gefallen, dass Du es nicht zurücklassen willst, werde ich es dann bei unserer Abreise ausbauen lassen und am neuen Ort wieder einbauen lassen. Das wäre auch kein Problem."


    Er hielt einen Moment inne und musterte ihre Reaktion.


    "Ich werde Valeria und Livianus ausrichten, dass es also ins Triclinium soll."

  • Besonders wichtig war das Moasik Meridius offenbar nicht, sonst hätte er sicherlich nicht so schnell nachgegeben, dachte Iulia bei sich.


    "Gut, genau werden wir das Motiv wohl erst mit dem Mosaikenleger besprechen können, er wird vielleicht einige Vorschläge machen können, vorallem was Muster angeht. Wärst du eher für etwas geometrisches oder figürliches? Und sollte es mir wirklich so gut gefallen, wird es sicher einfacher sein, dass gleiche Motiv noch mal an unserem neuen Wohnort neulegen zu lassen."

  • Meridius überlegte wieder. Er selbst wusste, in welche Richtung er tendierte, hatte aber keinen blassen Schimmer, was seiner besseren Hälfte vorschwebte.


    "An was hattest Du gedacht?"


    Er erhob sich von seinem Platz und schenkte sich etwas Wein ein.


    "Möchtest Du auch etwas?"


    Er griff nach einem zweiten Glas.

  • "Ja gern, vielleicht beflügelt er ja meine Phantasie etwas."


    Antwortete sie und lehnte sich nun doch gegen seinen Schreibtisch. Schließlich würde ihr Gespräch offenbar noch etwas länger dauern.


    "Ich hatte noch ncht viel Zeit darüber nachzudenken, aber eine Kombintion von beidem wäre sicher nicht schlecht. Vielleicht ein Medallion in der Mitte, dass Ceres oder Bacchus zeigt, eingefasst von schönen geometrischen Mustern. Oder man wählt kleinere, die ein Füllhorn, Ähren und andere landwirtschaftliche Motive zeigen. Aber auch Mosaike die nur aus geometrischen Mustern bestehen sehen schön aus."

  • Meridius schenkte das Glas halbvoll mit Wein ein und gab noch etwas Wasser hinzu. Dann reichte er es seiner Gemahlin. Diese konnte sich indess ob des Musters für das Mosaik noch nicht so recht klar werden.


    "Ich bevorzuge ein dezentes geometrisches Muster, das nicht allzusehr ins Auge springt. Wir haben im Triclinium noch jede Menge Wandmalerien, und wenn man die Tischgruppen umstellt, wäre es schlecht, ein Mosaik zuzustellen, welches ein dominantes Motiv zeigt. Ein dominantes Motiv grenzt uns in unserem Handlungsspielraum ein. Meinst Du nicht?"


    Er nahm einen Schluck.


    "Aber Du sollst entscheiden. Es ist Dein Haushalt."

  • Während seiner Ausführung, nahm Iulia ebenfalls einen Schluck Wein, schaute ihn aber weiter unverwandt über den Rand ihres Glases hinweg an. Als er endete, stellte sie es auf dem Schreibtisch ab.


    "Ja und ich werde sicher auch noch jede Menge Entscheidungen ohne dein Zutun fällen. Aber das hier ist unser gemeinsames Hochzeitsgeschenk, wir besprechen das Thema schon zusammen und ich möchte keine Entscheidung treffen und es gefällt dir nacher nicht. Vielleicht sagt eines Tages einer deiner Gäste, hmm dieses Mosaik ich hätte das völlig anders gestaltet...und du antwortest, ja ich wollte auch ein ganz anderes Motiv aber... Es ist zwar ein wunderbarer Einstieg in ein Männergespräch über Ehefrauen und wo man sich nun überall reinreden lassen muss, aber das möchte ich nicht.


    Sie merkte das sie etwas vom ursprünglichen Thema abgekommen war.


    "Was ein großes Motiv angeht hast du recht,aber ich denke das kleinere durchaus möglich sind. Schließlich ist das Mosaik ja ohnehin in schwarz-weiß gehalten und somit nicht sonderlich aufdringlich."

  • Meridius schmunzelte zunächst, als sie ihm in den grellsten Farben schilderte, welche Gespräche über die Ehefrauen in einer Männerrunde möglich wären, fand dann aber schnell wieder zum eigentlichen Thema zurück.


    "Nur schwarz-weiß?"


    Er sah sie etwas ungläubig an.


    "Du willst keine farbigen Steinchen verwenden? Irgendwas in Sandtönen? Oder in Pastell? Ein leichtes Grün? Ich meine, es hängt ja vom Motiv ab, welche Farbe das Mosaik haben wird. Ich stelle mir eine Jagdszene in schwarz-weiß etwas ..."


    er suchte das Wort


    "fade vor."


    Er hatte es gefunden.

  • "Eine Jagdszene?"


    Iulia schaute ihn mindestens so ungläubig an, wie er sie zuvor. Wie kam er jetzt darauf? Schließlich war es nicht als Motiv im Gespräch gewesen.


    "Ich habe bis jetzt noch nicht viele farbige Mosaike gesehen, sie scheinen zur Zeit nicht sonderlich beliebt zu sein. Und du wolltest doch sowieso etwas geometrisches."

  • Jagdszene oder Landwirtschaft, wo war der Unterschied? Meridius schmunzelte erneut. Gut, ihm würde es recht sein. Ganz gleich, welches Motiv man wählen würde.


    "Ist gut. Entscheide Du. Das Haus fällt in Deinen Ressort. Ich habe mit dem Rest der Regia und der Legion genug zu tun."


    Er betrachtete sie amüsiert, merkte dann aber, dass er doch etwas mehr Ernsthaftigkeit an den Tag legen musste.


    "Du hast bisher in allem einen guten Geschmack bewiesen, Du wirst sicher auch ein gutes Motiv aussuchen."

  • Iulia drehte den Kopf so, dass sie wieder normal geradeaus sah. Direkt zur rechts von Meridius gelegen Wand. Ja sie wusste das er viel zu tun hatte und versuchte ihm so gut wie möglich den Rücken freizuhalten. Trotzdem war es immer noch ihr gemeinsames Hochzeitsgeschenk, auch wenn der Haushalt ihr Resort war.Sein amüsierter Gesichtsausdruck, als er das sagte, als erklärte man jemanden zum hunderstenmal eine einfache Tatsache und fände es langsam lustig, dass er immer noch nicht verstand. Den letzten Satz hatte er sicher nur hinterhergeschoben um sie zu überzeugen. Für einen kurzen Moment schloß sie die Augen, und schaute dann wieder zu ihm.


    "In Ordnung."


    antwortete sie mit ruhiger Stimme und löste sich vom Schreibtisch. Es hatte keinen Sinn weiter darüber zu reden.


    "Du hast sicher noch zu tun. Ich lass dich dann wieder allein."

  • Meriidus sah sie an und war ihr unglaublich dankbar, dass sie nachgegeben hatte. Ihm war wirklich nicht danach, sich über ein Mosaik lange Gedanken zu machen, zumal eine gemeinsame Musterfindung lange dauern konnte. Iulia würde wirklich das geeignete Muster aussuchen und mit Sicherheit keinen Fehler begehen. Diesbezüglich kannte er sie einfach zu gut.


    "Ich danke Dir."


    sprach er dann nur noch und lächelte ihr dankbar zu.

  • Meridius hatte seiner geliebten Gattin noch nachgesehen, wie sie das Zimmer verlassen hatte, als auch schon ein Sklave eintrat und den gewünschten Korb mit den Briefen brachte. Meridius hatte in seinem Officium in der Regia mit dem Abfassen der Briefe angefangen gehabt, war dann jedoch nicht zu Ende gekommen, so dass er sich die Arbeit nachbringen ließ.


    Er nickte dem Sklaven danbar zu und klappte dann die erste Wachstafel auf. Nun galt es, sich zu konzentrieren...
















  • Titus Octavius Dio
    Magistratus Ostia
    Curia Ostiae - Ostia
    Provincia Italia



    Salve Octavius,


    Ich habe von Deinem Anliegen dem ehrenwerten Octavius Anton zu Ehren einen Tierpark zu eröffnen, vernommen und werde einige Sesterzen für dieses Vorhaben zu Verfügung stellen. Melde Dich am besten mit diesem Schreiben bei meinem Bruder Decimus Maior in Rom. Er wird Dir eintausend Sesterzen in meinen Namen zukommen lassen.


    Es würde mich freuen, auch weiterhin über dieses Vorhaben auf dem Laufenden gehalten zu werden.


    Mögen die Götter mit Dir sein.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Sim-Off:

    Aus dem Grund, weil es noch kein Onlinebanking gibt und man auch kein Geld über die Alpen schickt. Sim-off überweise ich an Maior. Er drückt es Dir dann sim-on in die Hand


    Decima Lucilla
    Casa Decima - Roma
    Provincia Italia



    Geliebte Schwester,


    Ich danke Dir für Dein Schreiben. Es hat mich sehr erfreut, etwas von Dir zu lesen. Einzig darüber, dass Dir das Papyrus knapp wird, bin ich etwas überrascht. Hast Du Geldprobleme? Soll ich Maior anweisen, Dir ein monatlichen Taschengeld zukommen zu lassen? Ich kann es in die Wege leiten wenn Du möchtest.


    Dass es Tertia gut geht, erfreut mich ebenfalls. Ich werde ihr ebenfalls noch heute einen Brief aufsetzten um sie einmal mehr direkt zu grüßen. Es ist schon unglaublich, welchen Weg sie genommen hat. Früher belebte sie die Casa Decima in Tarraco mit ihren Anwesenheit, selbst wenn sie nur still in einer Ecke saß, war die Welt mit ihr immer schön, farbenfroh und lebenswert. Und nun ist sie schon so lange Vestalin, zu unser aller Stolz und dem Szolz der ganzen Familie. Nicht jede Familie kann sagen, eine Vestalin in ihren Reihen zu haben.


    Dein Verlobter war in der Tat kurz in Mogontiacum. Viel zu Berichten gibt es darüber jedoch nicht. Er hielt es nicht für nötig, mich aufzusuchen. Hätte ich mich nicht in eine neuen Senatorentoga gezwängt um ihm entgegen zu gehen, hätte ich womöglich noch die zehn Minuten verpasst, die er sich überhaupt in Mogontiacum befand.


    Was für eine schnell lebige Zeit. Da reist man alleine von Confluentes nach Mogontiacum einen ganzen Tag, schaffte es, wenn man Tag und Nacht reitet gerade einmal als geübter Soldat in wenigen Tagen über die Alpen nach Rom ... Ich habe mich ehrlich bemüht, Schwester, doch mehr als ihm entgegen gehen kann ich nicht.


    Ich verbleibe mit einem brüderlichen Gruß und einem gedachten Kuss. Mögen die Götter mit Dir sein, Dich und Dein Haus behüten.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Decima Tertia
    Haus der Vestalinnen - Roma
    Provincia Italia



    Liebe Tertia,


    von Deiner Schwester habe ich erfahren, dass es Dir gut gehen soll. Sie hat mir Deine Grüße übermittelt, was mich sehr gefreut hat.


    Hier oben in Germanien nimmt mich die Arbeit sehr in Anspruch, es gibt eine Menge zu erledigen und im Grunde bin ich auch ständig unterwegs. Inspektionsreisen durch die Regionen, Besichtungen von Castellen, Legionslagern und Städten wechseln sich permanent ab, die Legionen erfordern ihre Zeit, die Verwaltungen ebenfalls und im Grunde hällt man permanent Audienzen und führt Gespräche, sei es in Officien, Empfangssälen, Wandelgängen oder Thermen.


    Dennoch finde ich jede Woche Zeit um an meine Lieben zu denken und für sie zu beten. Sehr oft sind meine Gedanken dabei bei Dir, in Rom und nicht selten frage ich mich, wie es in Deinem Leben weitergeht. Hast Du Dich schon entschieden, wie Du es handhaben wirst? Wirst Du auf ewig bei den Vestalinnen bleiben oder zu Deiner Familie zurückkehren? Wie auch immer Du Dich entscheiden wirst, sollst Du gewiss sein, dass ich diese Entscheidung mittragen werde. Es würde mich und die ganze Familie mit unaussprechlichem Stolz erfüllen, wenn Du den Vestalinnen erhalten bleibst. Es würde moch und die Familie jedoch in tiefstem Herzen berühren und mit Liebe erfüllen, wenn Du zu uns zurückkehrst.


    Du siehst also, beide Entscheidungen werden richtig sein. Du musst es mit Deiner Göttin abklären, welcher Weg Deine Zukunft sein wird. Die Familie wird hinter jeder Entscheidung stehen.


    Mögen die Götter mit Dir sein und Dich behüten.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL

  • Titus Aurelius Cicero
    Villa Aurelia - Roma
    Provincia Italia



    Sei gegrüßt Aurelius,


    Ich habe Deine Schreiben erhalten und mich sehr darüber gefreut, dass Du Deine Energien in die Factio Aurata einzubringen gedenkst.


    Die Familie der Aurelier hat bisher viel für unsere Interessen bewirkt und ich bin mir sicher, dass Du unserer Sache ebenfalls von großem Nutzen sein wirst. Daher nehme ich Dich mit Freuden als Sodalis auf.


    Sollten mich meine Wege in nächster Zeit nach Rom führen, werde ich mit Sicherheit in Eurer Villa vorbeischauen.


    Mögen die Götter mit Dir sein.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Publius Matinius Agrippa
    Casa Matinia - Tarraco
    Provincia Hispania



    Sei gegrüßt mein Freund,


    Es hat mich gefreut von Dir einen Brief erhalten zu haben. Du weißt wie sehr mir meine Freunde in Tarraco und die Stadt selbst am Herzen liegen. Immer wieder denke ich daran, was wohl in der Heimat gerade an der Tagesordnung steht, viel zu selten erhalte ich jedoch Kunde, und wenn dann meist in Form von landwirtschaftlichen Aufstellungen, welche mir mein Verwalter Decimianus Verus zukommen lässt.


    Es erfüllt mich mit Sorge zu hören, dass es auch in Tarraco zu Übergriffen auf den Tempel des Mars gekommen ist. Wer auch immer dahinter steckt, er muss bestraft werden und ich hoffe, dass die entsprechenden Organe den, oder die Schuldigen finden werden. Was unseren Fall in Mogontiacum betrifft, gehe ich jedoch davon aus, dass es kein Akt von Vandalen war, welche unsere rituellen Schätze sowieso nicht zu schätzen wüssten, sondern dass es sich um Kunstdiebe handeln muss, welche den Tempel gezielt ausgesucht hatten.


    Aus diesem Grund kann ich auch nicht glauben, dass in Tarraco diese Christianer dahinter stecken könnten. Ich kenne mich mit ihrer Lehre nicht aus, doch glaube ich, gehört zu haben, dass sie eher dazu neigen Kultgegenstände unserer Religion eher zerstören, statt sie zu stehlen. Zudem möchte ich Dich daran erinnern, dass es in Tarraco schon seit einigen Jahren eine große und einflussreiche jüdische Gemeinde gibt, die für den Handel unserer Stadt sehr viel bewirkt hat. Sind die Christianer nicht gleichfalls Juden? Wie kann man sie unterscheiden?


    So lange es also nicht zu nachweisbaren gewaltsamen Übergriffen kommt, kann ich Dir als Freund, und als Bürger der Stadt Tarraco nur raten, den status quo des Friedens so lange aufrecht zu erhalten, bis nachweislich bewiesen ist, dass diese Christianer zu einem Problem für die innere Sicherheit geworden sind. So lange dies nicht der Fall ist, mein Freund, appelliere ich an Deine Weisheit, keine Probleme zu schaffen, die vielleicht gar nicht existieren.


    Was die Pläne zum Umbau das Castellums betreffen muss ich sagen, dass sie sich in der Tat interessant anhören. Die Frage ist nur, ob Tarraco so einen großen Friedhof braucht. Wenn die alte Gräberstraße aus den Nähten platzen sollte, was ich mir kaum vorstellen kann, dürfte es wenig Sinn machen einen riesigen Friedhof auf eben der Stelle zu errichten, an der erst vor kurzem mehr als sechstausend Menschen verschwanden. Der Bedarf nach Friedhöfen wird alleine dadurch in der Stadt gewaltig sinken.


    Du schreibst an Deinen Memoiren, sagst Du? Ach, die guten alten Zeiten? Du tust gut daran es auf Papier zu bringen, doch hoffe ich, dass ich nicht allzu schlecht dabei wegkommen werde. Ich selbst finde vor lauter Arbeit ja kaum Zeit meine Briefe zu beantworten. Sollte mich Rom also eines Tages wieder aus Germanien abziehen, weiß ich jetzt schon, dass ich erst einmal eine schöne lange Zeit gar nichts tun werde, oder mich mit einem bescheidenen Kommando zufrieden stellen lasse.


    In diesem Sinne auf die alten Zeiten.
    Mögen die Götter mit Dir sein.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Maximus Decimianus Verus
    Casa Decima - Tarraco
    Provincia Hispania



    Salve Verus,


    Meine berufliche Tätigkeit in Germanien zwingt mich, mich hier intensiver einzubringen. Vermutlich wird es mir nicht möglich sein in nächster Zukunft überhaupt einmal in Taracco vorbeizukommen.


    Ich bitte Dich daher um zwei Dinge: Zum einen möchte ich Gallus, den Sklaven, welcher mir lieb und teuer geworden ist, in die Freiheit entlassen. Er hat lange genug in unserer Familie gedient und es soll im vergönnt sein, auf seine alten Tage hin, als freier Mann da zu leben, wo er leben möchte. Ich sende Dir anbei die Freilassungspapiere, die Du ihm bitte überreichst.


    Zum anderen bitte ich Dich, die Verwaltungsarbeit an Decimus Drusus zu übertragen. Ich habe ihn als neuen Vilicus über die Betriebe in Tarraco eingestellt, da ich Deine Hilfe und tatkärftige Unterstützung in Mogontiacum brauche. Sobald Drusus in Tarraco eingetroffen ist, weise ihn ein und reise nach Germanien. So Du dies nicht tun möchtest, steht es Dir frei, eigene Wege zu gehen. Du bist nicht mehr mein Sklave, sondern mein Klient und Freund meiner Jugendtage. Ich überlasse die Entscheidung Dir, würde mich aber über Dein Erscheinen freuen.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Freilassung des
    Sklaven Gallus


    ~ Freilassung ~


    Mit diesen Schreiben sei bekannt gegeben, dass der Sklave Gallus, welcher sich bisher in meinen Diensten befand, ab sofort ein freier Mann sein soll und über den weiteren Verlauf seines Lebens in freien Stücken zu entscheiden vermag. Er kann eigene Wege gehen, oder als Klient der Familie weiterhin dienen.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


  • An den Princeps Senatus
    und den Senat von Rom



    Bericht über die Lage in Germanien


    Regio Germania Inferior und Belgica


    Meine Inspektionsreise entlang des Rhenus, von Mogontiacum, über Confluentes, Bonna, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Novaesium, Vetera und Ulpia Noviomagus, welche ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLVI A.U.C. (28.5.2006/103 n.Chr.) startete und die Besichtigungen von Stadtverwaltungen, Foren, Märkten und Truppenstützpunkte umfasste, konnte zufriedenstellend abgeschlossen werde.


    Ich sprach mit unzähligen Beamten und Kommandeuren und die allgemeine Stimmung ist die, dass man optimitisch in die Zukunft sieht und sich des Potentials bewusst ist, welches der Provincia Germanie inne wohnt. Einige Posten in Verwaltung und Cultus Deorum mögen unterbesetzt sein, doch die betreffenden Stellen haben mir versichert, alles in ihrer Macht mögliche zu tun, diese Zustände zu optimieren.


    Die Legionen und Hilfstruppen, sowie die Flottenverbände in diesem Abschnitt sind annähernd auf dem Sollstand ihrer Mannschaftsstärke und den Mitteln entsprechend, die aus Rom zu Verfügung gestellt werden, ausgerüstet und vollständig einsatzbereit.


    Regio Germania Superior


    Die selbe postive Stimmung liegt auch in der Regio Germania Superior vor. Die bisherige Magistra Scrinorium Venusia Duccia Britannia wurde von mir ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (17.8.2006/103 n.Chr.) zur Comes der Regio Germania Superior ernannt und soll als selbige meine Arbeit in der Region verstärken. In diesem Zusammenhang wurde die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Mogontiacum intensiviert und vertieft. Es soll vornehmlich versucht werden den Handel in der Provinz zu vereinfachen und zu stärken, dabei jedoch gleichzeitig rigoros gegen unlautren Wettbewerb, und kriminelles Verhalten vorzugehen.


    Diesem kriminellen Verhalten ist vermutlich auch die Plünderung des Mars-Tempel in Mogontiacum zuzuschreiben. Die bisherigen Ermittlungen konnten den oder die Täter noch nicht überführen, doch es sprechen viele Gründe dafür, dass die Täter Kunstkenner sind und die Kultgegenstände aus einer Sammelleidenschaft heraus, oder um des Profitwillens begangen wurden. Ich habe es mir zu einer Aufgabe oberster Priorität gemacht, dieses Verbrechen aufzuklären und die Schuldigen der Härte des Gesetzes zukommen zu lassen.


    Des weiteren wurden - ungeachtet der Verwirrungen des Cultus Deorum, welche sich meiner Kenntnis und meines Einblicks entziehen, da ich trotz meiner Vermittlungsversuche und Vermittlerangebote nicht angegangen wurde - Opferungen zu Ehren des Gottes Mars durchgeführt, an denen die Honoratoren der Stadt Mogontiacum, sowie die Bevölkerung zahlreich teilnahmen.


    Auch die Ludi Consualia, welche in Zusammenarbeit mit dem Quaestor Pro Praetore Titus Petronius Varus KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (21.8.2006/103 n.Chr.) ausgerichtet wurden, wurden - um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen - dem Sohn der Iuno gewidmet und waren ein großer Erfolg.


    Ein Attentat auf einen römischen Magistraten konnte des weiteren aufgeklärt und die Täter und Hintermänner verhaftet werden. Zur Zeit beschäftige ich mich damit die Zusammenhänge noch genauer zu rekonstruieren, um die Schuldfrage in dieser verworrenen Angelegenheit eindeutig aufzeigen zu können. Auch hier werden die Schuldigen mit der vollen Härte des Gesetzes zu rechnen haben.


    Regio Raetia


    ...



    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius
    Legatus Augusti Pro Praetore


    SIEGEL


  • Marcus wischte sich feine Schweißperlen von der Stirn, ehe er vier mal an die Tür des Arbeitszimmers des Hausherrn klopfte und auf Erklingen eines Signals eintrat.


    "Verzeiht die Störung, Herr. Ein gewisser Flavius Carius erwartet euch im Atrium. Er ist wohl der Mosaikleger, der schon erwartet wurde."


    Die schrumpeligen Hände hatte er vor dem flachen Bauch ineinander verzahnt.

  • Meridius war in seinem Bericht an Rom bis zum Unterpunkt 'Raetia' gekommen, als der alte Marcus eintrat und einen Mosaikleger meldete. Alles was er jetzt noch gebrauchen konnte, war ein Mosaikleger. Rom war ungeduldig, und wenn er schon einmal an dem Schreiben saß, dann wollte er es auch vollenden.


    "Marcus, Du weißt doch, überall, nur nicht hier.
    Nur wenn es brennt, stört man mich hier."


    Er zog mit der Nase die Luft prüfend ein.


    "Ich rieche nichts. Ergo: Es brennt nicht.
    Würde Platon sagen und sage auch ich.


    Melde ihn bei meiner Frau. Sie hat die Sache mit dem Mosaik übernommen. Ich bin beschäftigt."



  • Da, schon wieder ein Beweis dafür, dass Marcus allmählich senil wurde! Der alte Mann massierte sich mit seinen schrumpligen Fingern die Schläfen und nickte zerstreut.


    "Aber ja, Herr. Verzeiht die Störung, Herr. Ich werde es mir hoffentlich diesmal merken, Herr."


    Er lachte seltsam und schlurfte dann wieder zur Tür hinaus, dabei beständig vor sich her brubbelnd. Vor der Tür, die er leise wieder geschlossen hatte, sah er einmal nach rechts und nach links. Er fragte sich, wo er die Herrin zuletzt gesehen hatte und entschied sich, dass es wohl auf ihrem Cubiculum gewesen sein musste. Oder doch im Hortus? Beim Bad im Balneum?

  • Meridius blickte dem Sklaven nich kopfschüttelnd nach und setzte dann seine Arbeit unbeirrt fort. Der Senat wollte seinen Bericht, der Senat sollte seinen Bericht erhalten. Wo war er stehen geblieben? Raetia! Ah ja, Raetia ...




    An den Princeps Senatus
    und den Senat von Rom



    Bericht über die Lage in Germanien


    Regio Germania Inferior und Belgica


    Meine Inspektionsreise entlang des Rhenus, von Mogontiacum, über Confluentes, Bonna, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Novaesium, Vetera und Ulpia Noviomagus, welche ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLVI A.U.C. (28.5.2006/103 n.Chr.) startete und die Besichtigungen von Stadtverwaltungen, Foren, Märkten und Truppenstützpunkte umfasste, konnte zufriedenstellend abgeschlossen werde.


    Ich sprach mit unzähligen Beamten und Kommandeuren und die allgemeine Stimmung ist die, dass man optimitisch in die Zukunft sieht und sich des Potentials bewusst ist, welches der Provincia Germanie inne wohnt. Einige Posten in Verwaltung und Cultus Deorum mögen unterbesetzt sein, doch die betreffenden Stellen haben mir versichert, alles in ihrer Macht mögliche zu tun, diese Zustände zu optimieren.


    Die Legionen und Hilfstruppen, sowie die Flottenverbände in diesem Abschnitt sind annähernd auf dem Sollstand ihrer Mannschaftsstärke und den Mitteln entsprechend, die aus Rom zu Verfügung gestellt werden, ausgerüstet und vollständig einsatzbereit.


    Regio Germania Superior


    Die selbe postive Stimmung liegt auch in der Regio Germania Superior vor. Die bisherige Magistra Scrinorium Venusia Duccia Britannia wurde von mir ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (17.8.2006/103 n.Chr.) zur Comes der Regio Germania Superior ernannt und soll als selbige meine Arbeit in der Region verstärken. In diesem Zusammenhang wurde die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Mogontiacum intensiviert und vertieft. Es soll vornehmlich versucht werden den Handel in der Provinz zu vereinfachen und zu stärken, dabei jedoch gleichzeitig rigoros gegen unlautren Wettbewerb, und kriminelles Verhalten vorzugehen.


    Diesem kriminellen Verhalten ist vermutlich auch die Plünderung des Mars-Tempel in Mogontiacum zuzuschreiben. Die bisherigen Ermittlungen konnten den oder die Täter noch nicht überführen, doch es sprechen viele Gründe dafür, dass die Täter Kunstkenner sind und die Kultgegenstände aus einer Sammelleidenschaft heraus, oder um des Profitwillens begangen wurden. Ich habe es mir zu einer Aufgabe oberster Priorität gemacht, dieses Verbrechen aufzuklären und die Schuldigen der Härte des Gesetzes zukommen zu lassen.


    Des weiteren wurden - ungeachtet der Verwirrungen des Cultus Deorum, welche sich meiner Kenntnis und meines Einblicks entziehen, da ich trotz meiner Vermittlungsversuche und Vermittlerangebote nicht angegangen wurde - Opferungen zu Ehren des Gottes Mars durchgeführt, an denen die Honoratoren der Stadt Mogontiacum, sowie die Bevölkerung zahlreich teilnahmen.


    Auch die Ludi Consualia, welche in Zusammenarbeit mit dem Quaestor Pro Praetore Titus Petronius Varus KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (21.8.2006/103 n.Chr.) ausgerichtet wurden, wurden - um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen - dem Sohn der Iuno gewidmet und waren ein großer Erfolg.


    Ein Attentat auf einen römischen Magistraten konnte des weiteren aufgeklärt und die Täter und Hintermänner verhaftet werden. Zur Zeit beschäftige ich mich damit die Zusammenhänge noch genauer zu rekonstruieren, um die Schuldfrage in dieser verworrenen Angelegenheit eindeutig aufzeigen zu können. Auch hier werden die Schuldigen mit der vollen Härte des Gesetzes zu rechnen haben.


    Regio Raetia


    Zum Wiederaufbau der Regio Raetia wurden unter dem Kommando des Tribunus Angusticlavius Decius Germanicus Corcus ANTE DIEM IV NON MAI DCCCLVI A.U.C. (4.5.2006/103 n.Chr.) zwei Chorten der Legio II Germanica und mehrere Turmae der Ala II Numidia nach Brigantium entsandt, wo ein Versorgungslager eingerichtet wurde.


    Die Aufgaben der Mission sehen vor allem vor, zerstörte Infrastruktureinrichtungen, wie Straßen, Brücken und Poststationen wieder zu errichten und auszubessern, die Ordnung des Gesetzes wieder herzustellen und der Bevölkerung bei dem Wiederaufbau der Siedlungen zur Hand zu gehen. Die Legion XXI Rapax aus Vindonisse wurde ebenfalls angewiesen, der Legio II Germanica diesbezüglich logistische Unterstützung zukommen zu lassen.


    Ich selbst begab mich kurz vor Erstellen dieses Berichts in die Region um die Arbeiten der Einheiten zu inspizieren und mir ein Bild über den Zustand der Regio zu machen. Die Männer sind trotz der Widrigkeiten und Widerstände hoch motiviert und konnte auch erste Erfolge mit dem Bau diverser Einrichtungen nachweisen. Darüberhinaus ist es den Truppenverbänden gelungen, eine in der Region herumstreunende Kriegerbande der Chatten aufzugreifen und zu vernichten.


    Die Cohors III Brittanorum equitata wurde angewiesen, die Aufklärungsarbeit am Limes zu verstärken und auch ins Hinterland auszudehnen.



    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius
    Legatus Augusti Pro Praetore


    SIEGEL

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