So wiederholt sich die Geschichte

  • achso keine Ahnung ich wusste ja nicht was du meinst^^
    ich bezog das jetzt auf die BRD *G*

  • Nun, man kann die DDR bewerten wie man will, und man kann natürlich auch hingehen, und sie nostalgisieren oder verklären, weil a) entweder die utopischen Hoffnungen in die BRD enttäuscht wurden, oder man selbst in der neuen Ost-BRD geboren wurde und nicht mehr weiß, wie es früher wirklich war. Wie es wirklich war, hängt natürlich auch davon ab, wo man was wie in der DDR erlebte, in wie weit man von bestimmten Entwicklungen betroffen war, oder auch nicht.


    Fakt ist: Die DDR ist als Staat gescheitert, weil die eigene Bevölkerung diesen Staat nicht mehr wollte (und weil sie pleite war). Punkt. Es war weder der Westen, noch war es die UdSSR, welche die DDR abgeschafft haben. Die Staatsführung war nicht mehr in der Lage das eigene politische System aufrechtzuerhalten. Die Staatsführung war nicht mehr in der Lage, die Bevölkerung hinter der Mauer festzuhalten. Das dürfen wir nie vergessen: Es waren weite Teile der Bevölkerung der DDR, welche die DDR mit STASI, Planwirtschaft und Politischer Entmündigung abgeschafft haben, weil sie es so wollten und weil die Nischengesellschaften Freiheit wollten und nicht ein Schattendasein! Und das ist ihr gutes Recht. Das ist das Recht jeden Volkes!


    Bleibt unsere BRD. Ich finde es interessant, was alles in obigen Diskussionen angeführt wurde, um unsere BRD im Vergleich zur DDR nicht zu gut dastehen zu lassen. Man redet davon, dass wir keine wirkliche Verfassung haben, man bedauert den Mangel an plebiszitärer Demokratie, man bemängelt den Verfassungsschutz, die historische Vergangenheit von Politikern, sieht das Ende im braunen Nationalsozialismus kommen und das Ende unserers Staates, weil die Arbeitslosigkeit uns über den Kopf wächst und den Sozialstaat zerreißt.


    Sicher, die BRD steht vor einer ungewissen Zukunft, die Herausforderungen mit Globalisierung, Umweltproblemen, Bevölkerungsentwicklung, Sozialstaat usw sind gigantisch, doch denke ich, dass wir Deutsche ein Talent dafür haben die Dinge zu negativ zu sehen. Fragt einmal die Italiener, die Franzosen, Briten oder US-Amerikaner was sie von Deutschland denken und ihr werdet staunen, dass unser politisches System und unsere Situation dort durch und durch positiv bewertet werden.


    Die BRD hat einen Sozialstaat, der bisher einem Schlaraffenland glich und den es kein zweitesmal auf diesem Planeten gibt, die BRD ist drittgrößte Wirtschaftsmacht weltweit, immer noch, die BRD hat ein demokratisches System, das seit bald 60 Jahren funktioniert, wir können uns frei bewegen, wir haben Freiheiten und Wohlstand, den 90% der Weltbevölkerung nicht haben.


    Wer von uns wollte US-Amerikaner sein? Ohne Sozialstaat? Und mit George Bush und Irakkrieg? Wer von uns wollte Italiener sein? Mit Berlusconi, Prodi, Mafia und Fussballskandal? Mehr Regierungen als Regierungsjahre? Wer von uns möchte Brite sein, oder Franzose?


    Die Demokratie in Deutschland hat sich in 60 Jahren bewährt, unser System ist besser als in den meisten anderen Staaten dieser Erde. Es ist realpolitischer, nicht ideologisch und auch nicht utopisch. Es liegt nun an unserer Generation das bewährte Modell so zu reformieren, dass auch die Generationen nach uns, die selben Freiheiten genießen und wie wir freie Menschen sein können.


    Das geht aber nicht, wenn man alles schlecht redet, was man erreicht hat, sondern in dem man das Bewährte bewahrt, und die Fehler beseitigt. Das geht jedoch nur gemeinsam, und - das haben wir aus der DDR gelernt - nur so lange, wie das VOLK bereit ist, das System mit zu tragen. Es liegt also an uns allen, wie die Zukunft aussehen wird.


    Ausserdem denke ich, dass dieser Thread beginnt sich im Kreise zu drehen. Wenn also nicht das grundlegende Bedürfnis besteht, sich hier unbedingt lebensnotwendig zu beteiligen, schlage ich vor, eure Energien in die Simulation zu stecken und diese Diskussion zum Ende kommen zu lassen.

  • @Meridius:


    Du führst einige sehr richtige Punkte auf. Aber du übersiehst auch etwas dabei:


    1. Sowohl die Westmächte (Sabotage der Planwirtschaft, etwa durch das Verteilen von Glaswolle auf Weidegründen oder Krähenfüße auf Straßen) als auch die UdSSR (während der Westen durch den Marschallplan unterstützt wurde, hat die SU dem Osten die Fabriken als Reparation genommen) hatten Einfluss auf diese Entwicklung genommen. Von den ganzen Embargos oder der politischen Sabotage (das Verbot an andere Länder, die DDR als Staat anzuerkennen, bei Androhung von weiteren Embargos) einmal abgesehen. Das sind Dinge, die sich auch nicht leugnen lassen - warum war die berühmte Banane (die heute lustigerweise kaum noch jemand will, obschon sie damals als soo wichtig empfunden wurde) denn hierzulande so knapp?


    2. Richtig ist auch, dass wir Deutschen ein Talent dazu entwickelt haben, die Dinge negativ zu sehen. Vielleicht hat aber auch gerade dies zum Niedergang der DDR geführt? Wer sagt, dass es der BRD nicht in 10 Jahren genauso geht?
    Der eigentliche Grund für den Mauerbau war damals die massive Abwanderung von Menschen, was zu akuten Versorgungsproblemen führte. Ärzte, die hier für viel Geld ausgebildet wurden, gingen fort weil ihnen woanders mehr Geld geboten wurde, obwohl sie hier gebraucht wurden. Dies kann man heute wieder beobachten, gerade in ländlichen Gegenden findest du keine Praxis mehr. Unser Gesundheitssystem steht kurz vor dem Zusammenbruch, und unsere Ärzte schieben 24-Stunden-Schichten.


    3. Der Sozialstaat der DDR war noch um einiges besser ausgebaut als in der BRD. Auch dies ist ein Fakt. Ebenso wie der, dass das Soziale Netz Deutschlands in heutigen Zeiten immer löchriger wird.
    So weit sind wir nun schon, dass verletzte Menschen vor dem Notarztwagen davonlaufen aus Angst vor den Kosten, das ist keine Erfindung! Ebenso wie dass bereits Menschen gestorben sind, weil sie sich das Taxi zur Dialyse nicht mehr leisten konnten.


    Generell dichtest du der BRD mehr Freiheiten an als sie bietet. Dass der BND die Journalisten bespitzelt und unbequeme Meinungen auch heute noch unterdrückt werden ist ebenso eine Wahrheit wie dass dich eine politische Einstellung den Arbeitsplatz kosten kann.


    Ich kann dir auch gern noch ein paar "Stories" aus dem Stadtrat meines Heimatorts erzählen, zufällig weiß ich nämlich recht gut was dort für krumme Dinger ablaufen. Ebenso wie ich dank meiner volontärszeit recht gut darüber Bescheid weiss wie die Tageszeitungen hier arbeiten.



    [edit]


    Aber in einem muss ich dir voll und ganz zustimmen: wir drehen uns im Kreis, und kommen irgendwie alle nicht weiter.

  • Zitat

    Original von Marcus Artorius Valerianus


    Generell dichtest du der BRD mehr Freiheiten an als sie bietet. Dass der BND die Journalisten bespitzelt und unbequeme Meinungen auch heute noch unterdrückt werden ist ebenso eine Wahrheit wie dass dich eine politische Einstellung den Arbeitsplatz kosten kann.


    Ich kann dir auch gern noch ein paar "Stories" aus dem Stadtrat meines Heimatorts erzählen, zufällig weiß ich nämlich recht gut was dort für krumme Dinger ablaufen. Ebenso wie ich dank meiner volontärszeit recht gut darüber Bescheid weiss wie die Tageszeitungen hier arbeiten.



    oh ja, das mit dem Stadtrat ist aber denke ich überall so üblich.
    Das hat meiner Meinung nach was mit dem Parteisysthem zu tun, das funktioniert auf Komunalebene meiner Meinung nach nicht.


    was den BND angeht, ich glaube kaum, dass der Auftrag dazu von der Bundesregierung kommt.

  • Zitat

    Original von Appius Didius Rufus
    oh ja, das mit dem Stadtrat ist aber denke ich überall so üblich.
    Das hat meiner Meinung nach was mit dem Parteisysthem zu tun, das funktioniert auf Komunalebene meiner Meinung nach nicht.


    Das Parteiensystem funktioniert eigentlich nirgendwo so richtig. Was mir auch gerade noch einfällt sind Koalitionen - gibt es etwas undemokratischeres? Ein Beispiel was ich damit meine:
    Partei A bekommt in der Wahl 20% der Stimmen
    Partei B bekommt in der Wahl 15% der Stimmen
    Partei C bekommt in der Wahl 10% der Stimmen
    Jetzt tun sich die Parteien B und C nach der Wahl zusammen und verkünden eine Koalition, und booten die Partei, die die Wahl eigentlich gewonnen hätte aus - obwohl die neue Koalition sich kaum anmaßen kann für 25% der Bevölkerung zu stehen...


    Noch lustiger sind im kleinen Kreis aber die "Wahlen" wo dann plötzlich nur noch ein Kandidat antritt. :D


    Zitat

    Original von Appius Didius Rufus
    was den BND angeht, ich glaube kaum, dass der Auftrag dazu von der Bundesregierung kommt.


    Möglich, aber ich weiss nicht was mir jetzt besser gefallen würde: dass der Staat dahintersteckt oder der BND schon immer sein eigenes Süppchen kochte.
    Generell gesehen heisst es doch immer, ein Geheimdienst sei stets ein Staat im Staate. Das sieht man auch am CIA. Bei der StaSi wird es auch nicht anders gewesen sein.

  • doch die Stasi war stark Parteikontrolliert ...


    was das Parteiensysthem angeht: auf Bundesebene find ich, hat es bisher funktioniert.


    Aber auf Komunal und Landesebene funktioniert es nicht, das ist richtig.

  • @Meridius:


    Das die DDR pleite wr ist ein Gerücht. Ein falsches noch dazu, denn beim Tag der Eingliederung in die BRD war die Pro- Kopf Verschuldung der DDR Bürger wesentlich geringer als die der BRD.


    Zum ersten Teil deines Satzes, daß die Bürger die DDR so wie sie war nicht mehr haben wollte muß ich dir zustimmen. ;)


    Ansonsten ist ein direkter Vergleich BRD/ DDR sehr kompliziert, da es eher auf einen Vergleich der Wirtschaftsformen hinausläuft und es hier sehr viele marktwirtschaftliche Staaten gab/gibt, die ein niedrigeres Niveau sowohl im wirtschaftlichen und sozialen Bereich als die DDR aufwiesen bzw. aufweisen.


    Um also eine Analyse beider Systeme zu versuchen, muß man auch dieselben Maßstäbe ansetzen wie z.B. Startbedingungen, Verschuldung, Investitionen, soziale Belange, Rohstoffe, Landesgröße etc.pp.
    Und trotzdem wird es schwierig bleiben einen objektiven Vergleich zu erstellen, da es z.B. politisches Staatsziel der DDR war Armutsauswüchse wie Hunger, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit generell von Staats wegen zu unterbinden.


  • vom rein logischen her, muss die DDR mehr als Pleite gewesen sein.
    Was von der DDR alles (allein im Bereich Sozialausgaben) waren derart immens, dass ein "normaler" Haushalt heute noch nicht ausreichen würde.
    Dazu kämen die Ausgaben zur Finanzierung der Westprodukte für die Führungselite ... das war auch nicht billig ! Von dem restlichen Ausgaben ganz zu schweigen ...

  • Ach Rufus du bist Lustig. Schau dir mal an was die Topverdiener in Deutschland wirklich an Steuern zahlen und was die großen Konzerne wirklich zahlen. Die BRD ist wesentlich verschzuldeter als die DDR es je war, nur kann das ein kapitalistischer Staat besser ertagen da es ja noch die Privatwirtschaft gibt aus deren Taschen man dann die Zinsen tilgen kann.


    Was sind für die restliche Produkte?


    Übrigens glaube ich das die BRD für ihre Regierung und für die Parteienfinanzierung das x Fache ausgibt wie es die DDR tat. Schau dir mal den Haushalt der CDU und der SPD an.

  • Wegen der Partei:
    beachte den Währungsunterschied !


    Die anderen "Produkte"
    Verwaltung
    Polizei
    NVA
    Kriegsausgleich an die UdSSR
    "Wirtschaftsförderung" (wenn man die so bezeichnen kann)


    das allein ist ja für einen Staat bereits sehr viel an Ausgaben.
    Ein Sozialsysthem ist da bereits ein Luxus.
    Die BRD leistet sich diesen.
    Im vergleich zur DDR ist das BRD Sozialsysthem eine rustikale Ausgabe und das der DDR eine Luxusvariante, nur mal um den Vergleich zu zeigen.

  • Dann musst du den Währungsunterschied aber auch bei allen andern Zahlen beachten. ;)


    Das Sozialsystem ist ein Teil der Bundesrepublik, auch wenn uns inzwischen die "Volksparteien" diesen neoliberalen Unsinn einreden wollen.


    Auch die BRD gibt viel aus:


    EU Abgaben
    "Wirtschaftsförderung" der Dritten Welt
    Bundeswehr und Polizei
    Subventionen toter Industriezweige: Kohleabbau, Schiffsbau etc.
    "Reformen" die nicht wirklich etwas Änder
    Zinsen
    Weitere Bauprojekte
    Und so weiter...



    Auch umgerechnet ist die BRD wesentlich pleiter als die DDR, nur das es in der BRD nicht so schlimm ist da es ja noch eine große Privatwirtschaft hat, das hatte die DDR nicht.

  • Ja aber wen gibts inzwischen länger *G*
    ich bezweifle ja nicht, dass die BRD unsummen ausgibt ... (allein das Geld was verdeckt fließt ...)
    aber die DDR war komplett am Boden während die BRD einen wesentlichen Aufschwung erfuhr in den 50er Jahren.
    bei der DDR lag ja praktish alles brach, auch durch den Abtransport der Manschienen nach Russland (wo die heute noch benutzt werden)


    Der Kohleabbau ist im übrigen kein toter Industriezweig, das ist ein weitverbreiteter Irrglaube, vor allem da sich der Wirtschaftsmarkt in der Branche in absehbarer Zeit so ändern wird, dass der Kohleabbau in Deutschland der weltbeste sein wird, weil wir im gegensatz zu allen anderen Ländern, den Kohleabbau in der Form weiter gefördert haben.
    Andere müssten bei "0" anfangen, während wir direkt einfach weiter machen können!

  • ach verdammt ... kann nich editieren und ich hab schon wieder vergessen, danke zu sagen weil du mich lustig findest :D
    (schon lang nich mehr gehört^^)

  • In den 50igern gab es auch in der DDR einen Aufschwung, wie in den 60igern und 70igern. Nur nicht so massiv wie in der BRD, es fehlte der Marschalplan und die Banken der USA die der BRD ordentlich Kredite in den Arsch bliesen. ;)


    Russland so zu diffamieren ist auch schwachsinn, das hat nämlich ein höheres Wirtschaftswachstum als die BRD heute und vorallem macht der Staat dort Gewinn. ;)


    Putins "Reformen" sei Dank. X(


    Der Kohleabbau in der BRD hängt schon seit den 70igern am Tropf, nichtmal weil Kohle nicht mehr gebraucht wird sondern weil es die Kohle auf dem Weltmarkt viel viel billiger gibt. Die deutsche Schwermetallindustrie leidet auch daraunter das die die teure deutsche Kohle kaufen muss. Das heißt selbst wenn wir bald mehr Kohle brauchen (was nicht so sein wird weil wir den Strom einfach aus französischen, russischen und ukrainischen Reaktoren viel billiger kaufen können, EON sein dank).


    Zusätzlich hat der Herr Schröder Gasprom für uns an Land geholt, schönes, billiges, russisches Gas.


    Zitat

    Original von Appius Didius Rufus
    ach verdammt ... kann nich editieren und ich hab schon wieder vergessen, danke zu sagen weil du mich lustig findest :D
    (schon lang nich mehr gehört^^)


    Dann meld doch ne neue ID an, dann kann ich dich auch SimOn scheuchen mein Sklave. :D

  • geht weniger um Strom, eben mehr die Metalle.
    Aber der Preis wird sich ja drehen :D

  • Nur das es in Deutschland keine Metalle gibt, die werden alle importiert, oder fast alle zumindestens. Übrigens schon für Hitler ein großes Problem.


    Der Preis für die Kohle wird halt nicht steigen, weil es jeder billiger anbietet als die Deutschen.

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