Valeria verstand den Petronier nicht, das machte auch ihr Blick deutlich.
"Sind die Götter es denn nicht wert, ihnen Häuser und prachtvolle Tempel zu bauen? Wie kann man eine Stadt mehr hervorheben, wenn nicht durch den ungebrochenen Glauben an die mächtigsten Götter der Welt?" fragte sie ihn.
"Gegen einen prächtigen Tempel sehen Thermenanlagen nett aus, aber sie sind doch nichts im Vergleich zu einem prunkvollen Gotteshaus. Und gerade hier, wo die Religion der Germanen so stark ist, sollten wir den Glauben an die einzig wahren Götter verbreiten, meinst du nicht auch?"
Sacerdos Decima Valeria
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- Officium
- Decima Valeria
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"Nein, ich kann dir persönlich nicht uneingeschränkt zustimmen, aber es ging mir eigentlich auch um etwas anderes. In Tarraco ist ein spendenbasiertes Tempelprojekt an der Trägheit der Bürger gescheitert und ich würde CCAA gerne etwas anderes geben als nur eine Flotte und einige Tempel."
Glabrio wurde zunehmend unsicher und musste sich sehr zusammenreißen um sich nicht zu verplaudern, doch er musste auch nach außen längst nicht mehr ganz ruhig wirken... Hoffentlich würde sie nicht... Er hatte sie doch schon lange gerne gehabt... Doch dann ging er ganz kurz in sich und nahm sich etwas zusammen. Er musste Prioritäten setzen. Und das hatte er längst getan...
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Valeria war fassungslos. Nicht uneingeschränkt zustimmen? Aber...das bedeutete in diesem Zusammenhang nichts anderes, als dass Glabrio und die römischen Götter...? Nein, das war viel zu abwegig. Sicher meinte er das anders, entschied Valeria. Immerhin war er nun Duumvir, da blieb ihm gar keine andere Möglichkeit, als...
Sie sah ihn nur nachdenklich an.
"Hm....an was...dachtest du denn dann?" fragte sie ihn. -
Etwas erleichtert, aber nicht zusehr, sagte Glabrio: "Ich weiß es noch nicht. Ich muss erst noch herausfinden, was CCAA von den anderen Städten des Reiches unterscheidet und heraushebt. Um das zu wissen, lebe ich noch nicht lange genug hier. Doch ich werde es herausfinden und vielleicht kannst du mir dabei helfen!?"
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"Ich fürchte, dazu nehme ich zu selten an Aktivitäten der Verwaltungseben teil", gestand Valeria.
"Es gibt viele Viehherden hier und sehr viel Landwirtschaft, mehr als in Tarraco und Mogontiacum. Aber das ist vermutlich auch schon alles, womit ich dir weiterhelfen kann. Ich hänge mich vermutlich zu sehr in die Arbeit hinein."
Sie malte mit einem Finger kleine Kringel auf den Schreibtisch, während sie sprach. -
"Das ist schade, aber es war nicht anders zu erwarten. Schließlich hast du einen arbeitsreichen Job!"
Glabrio wusste nun nicht mehr so genau, was er noch wollte, doch er genoß auf eine seltsame Art ihre beziehungsweise seine Anwesenheit und wollte noch nicht gehen. Doch andererseits wartete auch auf ihn noch viel Arbeit... -
Valeria nahm ihm unbewusst die Entscheidung ab, ob er gehen oder noch bleiben sollte.
"Eine deiner Verwandten ist meine Schülerin. Petrona Livia. Ich weiß nicht, in welchem Verhältnis ihr zueinander steht, aber sie wird in Kürze Sacerdos sein und dann einen erheblichen Teil der Arbeit hier übernehmen. Sie freut sich sicher, dich zu sehen. Und dann...sag mal, wie ist Petronia Fabia mit dir verwandt? Livia und ich vermissen sie nämlich schon eine geraume Weile." -
"Ah, sie sind hier?" Glabrio freute sich, ärgerte sich aber gleichzeitig sehr, dass auch noch seine ganzen Verwandten im CD waren.
"Nun, ich wusste nichts davon, weil wir nie sehr viel zu tun hatten."Als er von Fabia hörte erschrak er doch.
"Gibt es keine Spur von ihr? Sie ist die meine Halbcousine oder so ähnlich. Seit wann wird sie denn vermisst?" -
An das Collegium Provincialis Germania
Tempelbezirk MogontiacumSalvete Pontifices.
Wie gewünscht, sende ich euch hier den Bericht über die Aktivitäten des CD der Regio Inferior.
ID AUG DCCCLVI A.U.C. (10.8.2006/103 n.Chr.)
Aufgrund der Tempelschändung in Mogontiacum wurden auch in der Regio Inferior Sühneopfer dargebracht, die Mars annahm. Wir alle hier hoffen, dass die Opfer in Mogontiacum ebenfalls angenommen worden und Mars uns nicht mehr zürnt, sondern uns wieder wohlgesonnen ist.ID SEP DCCCLVI A.U.C. (12.9.2006/103 n.Chr.)
Die Discipula Petronia Livia macht große Fortschritte und wird in Kürze die Probatio rerum sacrorum I ablegen können. Die Discipula Petronia Fabia hingegen fehlt schon seit Wochen unentschuldigt. Ich mache mir inzwischen Sorgen um ihren Verbleib und überlasse dem Collegium Provincialis die Entscheidung, Petronia Fabia weiterhin im Dienst der Götter zu belassen oder ihre Entlassung zu bewirken.ID OCT DCCCLVI A.U.C. (10.10.2006/103 n.Chr.)
Die Discipula Petronia Livia hat die Probatio rerum sacrorum I bestanden. Ich bitte nun das Collegium, mir die Erlaubnis der Prüfungsabnahme des praktischen Teiles zu erteilen, oder aber einen Prüfer zu entsenden.ID OCT DCCCLVI A.U.C. (11.10.2006/103 n.Chr.)
Die Meditrinalia wurden ordnungsgemäß gefeiert. Die Discipula Petronia Livia leitete das Opfer. Leider ließ die Beteiligung der Bevölkerung zu wünschen übrig, kaum eine Handvoll Gläubiger waren gekommen. Ich halte das religiöse Bewusstsein in der Regio Inferior für sehr wenig ausgeprägt. Vielleicht sollte man ein großes Fest veranstalten, mit dem man die hier ansässigen Leute etwas aus der Reserve locken kann.Ich verbleibe mit freundlichem Gruß,
Decima Valeriahttp://www.imperium-romanum.in…s/cd-sacerdospublicus.png
Sie übergab einem Boten den Brief und wandte sich wieder anderen Dingen zu.
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Zitat
Original von Marcus Petronius Glabrio
"Ah, sie sind hier?" Glabrio freute sich, ärgerte sich aber gleichzeitig sehr, dass auch noch seine ganzen Verwandten im CD waren.
"Nun, ich wusste nichts davon, weil wir nie sehr viel zu tun hatten."Als er von Fabia hörte erschrak er doch.
"Gibt es keine Spur von ihr? Sie ist die meine Halbcousine oder so ähnlich. Seit wann wird sie denn vermisst?"Valeria wusste nicht, dass Livia Glabrios Schwester war, sonst hätten seine Worte sie vermutlich verwundert. So aber nickte sie nur und schüttelte kurz darauf den Kopf.
"Nein, niemand weiß wo sie abgeblieben ist. Sie fehlt nun schon gute fünf Wochen." -
"Ich kann nur hoffen und beten, dass sie wieder gefunden wird.
Ich bin früh aus dem Haus gegangen, habe gelernt in Achaia und anderswo im römischen Reich, daher kenne ich sie nicht sonderlich gut, doch es tut mir trotzdem sehr Leid!"
Er dachte etwas nach, doch dann redete er weiter:
"Wo lebt denn Livia zurzeit? Ich denke, ich sollte sie einmal besuchen! Ich weiß auch nicht, wo mein Bruder Varus lebt, nur dass er in Germania sein soll. Weißt du Näheres?"
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"Ja, mir auch", sagte Valeria und seufzte. Sie hatte Fabia eigentlich sehr gemocht.
"Dein Bruder? Varus, sagst du? War er nicht der Quaestor in Mogontiacum? Nein, tut mir leid. Ich kenne ihn auch nicht, nur vom Hörensagen. Wo er ist, weiß ich nicht, aber ich vermute ihn in Rom. Hast du die Acta denn nicht gelesen? Da steht irgendwas von einer Taverne drin und dass es zum Aedil kandidiert hat." -
"Nein, ich habe sie nur überflogen, doch vermutlich hast du Recht.
Doch wo wohnt meine Halbschwester zurzeit?" -
"In einem Gasthaus. Aber frage mich nicht welches - ich habe keine Ahnung", sagte Valeria und lachte ein helles, unbeschwertesLachen.
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Es war schön, wenn sie lachte und so musste auch Glabrio schmunzeln, obwohl es eigentlich keinen Anlass gab.
"Nun, ich werde sie schon finden! Da bin ich mir sicher." -
Es war einer der jungen Sklaven von Apollonius, der den Brief nach CCAA brachte und einem Scriba vor dem Officium reichte. Dann verschwand der Bote gleich wieder und hinterließ nur das Papyrus.
Decima Valeria
Sacerdos in Colonia Claudia Ara AgrippinensiumSalve Valeria,
die traurige Nachricht hat mich leider erst hier in Mogontiacum erreicht. Es tut mir sehr Leid um Dein Kind und das schwere Los, was Du zu ertragen hattest. Bei einem solchen Schicksalsschlag fehlen mir immer die Worte. Doch selbst wenn ich ein alter Mann bin und die Schwere davon nur erahnen, so bin ich doch trotzdem tief erschüttert. Ich hoffe, dass es Dir jedoch mittlerweile wieder besser geht. Wie Du vielleicht durch meinen ersten Satz erfahren hast, bin ich wieder in Germania. Die Villen in Misenum haben mich lange beschäftigt. Doch war es auch eine interessante und lehrreiche Erfahrung für mich. Weniger der Bau der Villen und mehr die zahlreichen Insekten, die es dort unten gibt. Stell Dir vor, ich habe eine Gottesanbeterin gefunden!
Doch leider wird es mir nicht möglich sein, nach CCAA zu kommen und Dir einen Besuch abzustatten. Die Jahre nagen an meinem verbrauchten Körper. Ich bin nun mal alt und meine Gesundheit wird nicht besser. Deswegen werde ich in den nächsten Tagen nach Italia aufbrechen. Ich habe auf der Insel der blauen Grotte bei Misenum ein Stück Land gekauft. Dort werde ich mir ein kleines Anwesen bauen lassen und die nächsten beiden Jahre bestimmt dort verbringen. Vielleicht bist Du jedoch bald mal in Italia? Dann komme mich doch gerne dort besuchen. Ansonsten werde ich Dir von meinem kleinen „Exil“ aus, weiter Briefe zuschicken. Falls Dich die Worte eines alten Gelehrten überhaupt interessieren und Du nicht durch die Schar der Kinder, die Du bis dahin hast, zu sehr abgelenkt wirst.
Liebe Valeria, ich möchte Dir noch einige Dinge schreiben ehe ich abreise. Du bist eine aufgeweckte und kluge junge Frau. Du trägst viel Potential in Dir und Du hast mir das ein oder andere Mal eine völlig neue Sicht auf die Belange der Frauen gegeben. Ich weiß nicht, ob das für einen so alten Mann wie mich gut ist, einen so festgefahrenen Griechen wie ich es bin. Ich wünsche Dir viel Glück und den Segen der Götter über Dich. Pass gut auf Dich auf und vielleicht magst Du das ein oder andere Mal ein Stück Papyrus und Tinte für mich verbrauchen.
Apollonius
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Zitat
Original von Marcus Petronius Glabrio
Es war schön, wenn sie lachte und so musste auch Glabrio schmunzeln, obwohl es eigentlich keinen Anlass gab.
"Nun, ich werde sie schon finden! Da bin ich mir sicher.""Sicher. So viele Gasthäuser gibt es ja nicht in Colonia. Und sie kommt immer von Süden, wenn sie zum Tempelbezirk läuft. Vielleicht hilft dir das etwas weiter", meinte sie freundlich und überlegte.
"Nun, dann, denke ich, bleibt mir nichts anderes, als dir einen erfolgreichen Start zu wünschen." -
"Ja, danke schön! Ich wünsche dir auch alles Gute in deiner weiteren Arbeit! Wir werden uns sicher noch häufiger begegnen!"
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"Ich danke dir, Petronius Glabrio", sagte Valeria.
"Mögen die Götter über dich wachen. Vale."Sie geleitete ihn noch bis zur Tür, dann verabschiedete sie ihn und widmete sich wieder den Schriftrollen. Was hatte sie noch einmal damit bor gehabt? Ahja, zurück in die Bibliothek bringen. Herrje, irgendwie hatte der Petronier se leicht aus dem Konzept gebracht.....
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Glabrio verabschiedete sich ebenfalls sehr freundlich und wendete sich dann zu seinem Officium.
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