"Einmal auf die Wertkarte, aber gerne doch!" meinte der Postbeamte und stand auf, um das Paket entgegenzunehmen, damit es seinen vorbestimmten Weg nach Germanien nehmen konnte.
[Cursus Publicus] Postannahme
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“Vielen Dank.“
Murmelte die iulische Sklavin. Nickte dem Herrn leicht zu und verließ das Cursus Publicus.
Ihre Schritte würden Eireann auf direkten Weg zur Domus Iulia führen. -
Ein Sklave brachte einen Brief aus der Domus Iulia mit dem Ziel nach Germanien und verlangte, dass es von der Familienwertkarte abgezogen werden sollte.
Ad
Lucius Annaeus Florus Minor
Tribunus Laticlavius
Legio II Germanica
MogontiacumSalve, Lucius Annaeus!
Viel Zeit ist seit dem letzten Mal vergangen und meine Amtszeit als Vigintivir neigt sich dem Ende zu. Ich habe bislang getreulich meine Pflichten immer erfüllt, jedoch kommt meine Arbeit bei weitem nicht an deine Glanzzeit heran mit deinen technologischen Errungenschaften. Gleichwohl kann ich guten Gewissens behaupten, dass dank mir die Wachen des tullianischen Staatsgefängnisses stets einen ausgearbeiteten Wachplan hatten und ich selbst regelmäßig dort gewesen bin. Meistens war es eben mehr Verwaltung als Politik, was ich machen habe müssen. Doch hin und wieder gab es doch auch einen kleinen Farbtupfer in meiner ansonsten eher grauen Amtszeit. Z.B. wenn eine Hinrichtung anstand, oder es das eine oder andere Verbrechen aufzuklären galt. Zuletzt wurde z.B. auf dem Kapitol der Templum Claudii durch Christianer geschändet, die Ermittlungen hierbei sind jedoch im Sande verlaufen. Aber so sah bislang meine Amtszeit meist aus, Wache im Staatskerker, Hinrichtungen und kleinere Detektivarbeiten.
Jetzt wo ich bald wieder ein Privatus bin, wird es Zeit für mich über das Tribunat nachzudenken. Sollte meine Zuteilung auf Germanien fallen könnten wir uns sogar vielleicht noch persönlich in Mogontiacum treffen bei der Ablöse, gewiss würde mich das erfreuen. Was gibt es sonst so an Neuigkeiten im hohen Norden?
Haben dir die Barbaren schon alle Haare vom Kopf gefressen?Hier in Rom geht alles seinen gemächlichen Gang weiter, ohne größeren Aufruhr. Ich arbeite immer noch in der Baukommission als rechte Hand des Praefectus Urbi mit bei der Errichtung einer neuen Station der Cohortes Urbanae am Rande der Subura. Der Baufortschritt geht gut voran, die Fundamente sind abgeschlossen und auch das Erdgeschoss existiert schon im Rohbau. Momentan sind wir mit der Deckenkonstruktion beschäftigt, um darauf dann den ersten Stock zu setzen. Bislang klappt alles wirklich wie am Schnürchen angesichts der delikaten Lage, an der sich die Baustelle befindet. Aber das organisierte Verbrechen hat uns bislang noch keine Steine in den Weg gelegt, ob sie wirklich jetzt schon Reißaus genommen haben? Schön wäre es, aber ich bleibe hierfür besser vorsichtig. Zuletzt ist eines der Gerüste zusammengekracht, es gab mehrere Verletzte, aber zum Glück keine Toten. Doch eigenartig erscheint mir dieser "Unfall" schon, wo doch das Gerüst all die Tage zuvor auch gehalten hatte...aber besser ich erhebe keine Anschuldigungen, oder Verdachtsfälle ohne mehr in der Hand zu haben als Schatten und Licht.
Privat hat sich bei den Iuliern ein erfreuliches Ereignis eingestellt, Marcus Iulius Proximus ist einmal wieder den weiten Weg aus Misenum gekommen, um uns in Rom zu besuchen! Natürlich auch mit einem gehörigen Nachschub an selbstgekelterten misenischen Weines aus iulischem Anbau. Hat dir Iulia Stella schon geschrieben? Am besten ich gehe später dann gleich zu ihr und lese ihr gehörig die Leviten, falls sie das noch nicht getan haben sollte. Kleiner Scherz natürlich.
Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu sagen, außer dass ich immer noch den Peregrinus aus Mogontiacum, Norius Carbo in Sachen Opfer unterrichte. Es freut mich sehr diese Tätigkeit auszuüben, da ich dadurch immer noch das Gefühl habe eine Verbindung zum Cultus Deorum zu haben. Bislang hat er gute Lernfortschritte gemacht und ich kann auch von mir behaupten durch diese Lehrtätigkeit schon die eine oder andere neue Betrachtungsweise über Opferungen und ihre Praxis gefunden zu haben, wie es sie so vorher noch nicht bei mir gegeben hatte.Na dann auf bald und mögen die Götter dich schützen!
Vale Bene
/images/signet/Siegel_IuliaTabula.png
GAIUS IULIUS CAESONINUS
VIGINTIVIR TRESVIRI CAPITALESDomus Iulia | Collis Esquilinus | Roma
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" Salve "
Appius trat in das kleine Officium und blickte sich um. Der Beamte der gerade anwesend war kümmerte ich nicht sofort um den Eingetretenen sondern sortierte seelenruhig einige Briefe in ein Wandregal dass sich in kleinere Segmente unterteilte.
Gelangweilt beobachtete der Furier eine Zeit lang die Tätigkeit des Angestellten...." Ich bin hier um zu erfahren ob auf die Gens Furius eine Wertkarte angelegt ist. Kannst du mir darüber Auskunft geben? "
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Seelenruhig erledigte der Angestellte seine Arbeit um ja nicht eine der vielen Sendung, welche in einer Kiste vor ihm, falsch einzuordnen.
Nach getaner Arbeit wendete er sich nun dem Kunden zu und nickte.
" Salve." Dabei nahm er eine Tabula hervor und begann die einzelnen Zeilen durchzugehen.
" Gens Furius sagtest du?" Er blickte kurz auf um sich zu vergewissern dass er richtig verstanden hatte.
" Also.....nein. keine Wertkarte vermerkt. Ich nehme nun an du willst für dich eine anlegen lassen? Oder für weitere Personen die berechtigt sind darauf zuzugreifen?" Abwartend starrte der Angestellte den Kunden an.
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Mit stoischen Ruhe betrachtete der Furier das Tun des Angestellten. Geduld war eine Tugend, sagt man. Und Furius war sehr geduldig.
Und endlich. Der Mann wandte sich nun an ihn und Tat auch gleich das was erwartet wurde. Er suchte in den Unterlagen nach dem passenden Eintrag.
Appius' hatte zwar nicht damit gerechnet keine Wertkarte vorzufinden aber überraschend war es auch nicht. Sofort beantwortete er die Frage des Angestellten." Wenn dann sollen alle Personen im Haushalt lebend Zugriff haben. Da sind Furia Stella, meine Wenigkeit, Furius Cerretanus und dann noch." er überlegte kurz ob er den Sklaven die im Hause lebten auch Zugriff gewähren sollte.....und entschied dass es so sei.
" Und dann noch Lydia und der andere Sklave...Tiberios." wobei er sich nicht sicher war ob der Name so stimmte.
" Und wie viel kostet so eine Wertkarte? Oder gibt es unterschiedliche Guthaben?"
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Verständnisvoll nickend fasste der Angestellte unter den Tresen und zog eine Tabula hervor.
"Hier sind die Optionen die dir zur Verfügung stehen. Wie du siehst gibt es unterschiedliche Preise auf den Karten. Je nachdem......je höher der Wert bzw der Einsatz desto mehr wird dir eine Ersparnis angerechnet."
Preisübersicht des Cursus PublicusFür den Transport von Briefen und Frachtsendungen innerhalb des
Imperium Romanum gelten folgende Beförderungsgebühren:
[*]Brief: 10 Sz.
[*]Frachtsendung: 50 Sz.
Zusatzoptionen:
Einschreiben*: +30 Sz.*mit Empfangsbestätigung des Empfängers
Wertkarten:
*F: Familien, I: Institutionen
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Appius Blickte auf die Tafel. Da war alles angegeben was Otto Normalverbraucher wissen musste.
" Ah. Ja ich sehe. Gut. Dann werde ich die Wertkarte um 230 Sesterzen kaufen. Das heisst es sind dann 20 Sesterzen Plus auf der Karte. Sehr gut."
Rasch fummelte er aus seinem Beutel das passende Geld und legte die Münzen auf den Tresen.
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Sim-Off: Betrag auf Konto 1225 überwiesen
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Ein Sklave der Casa Iunia kam zum Cursus Publicus. Heute hatte er einen etwas größeren Auftrag in seiner Liste von Beschaffungen, aber seine Herrin war doch recht deutlich gewesen. Wenn man zu den reichsten und angesehendsten Bürgern der Stadt gehörte, so hatte man auch Verpflichtungen, hatte sie gesagt. Dass es quasi ein Gebot im Namen der Familienehre war, sich bisweilen auch mal als Mäzen und Wohltäter zu zeigen, hatte sie gesagt. Und heute traf dieses Engagement eben auf einen unbedarften Beamten des Cursus Publicus.
“Salve! Ich habe einen größeren Auftrag. Zunächst einmal soll die Iunische Wertkarte um 1000 Sesterzen aufgestockt werden. Das heißt also zwei Wertkarten a 450 Sesterzen für die Gens Iunia.
Und dann wünscht meine Herrin, die edle Iunia Axilla, dass in ihrem Namen der Cursus Publicus eine Wertkarte einrichten möge, die die edle Iunia Axilla als Stiftung an das Volk Roms verstanden haben will. Sie soll einen Wert von insgesamt 4000 Sesterzen umfassen, davon 3000 Sesterzen hier in Italia und 1000 Sesterzen in den Provinzen*. Berechtigt, von diesem Wert Briefe zu versenden sollen all jene Personen sein, deren Mittel nicht ausreichen, Briefe zu versenden, und die weder durch ihren Stand, noch durch ihre Familie dahingehend Unterstützung erhalten.“
Der Sklave ließ die Ankündigung erst einmal sacken, damit der arme Mitarbeiter, der vermutlich noch nie mit derart hohen Beträgen hantieren musste, erst einmal seinen Vorgesetzten einweihen und dann alles in die Wege leiten konnte.
Sim-Off: *“Die Provinzen“ heißt in dem Fall Germania.
**Damit die Frage mal geklärt ist, was all jene Personen ohne Familienkarte und ohne Konto oder Peregrini ganz am Anfang ihres Lebens machen sollen mit der Post, stifte ich hier jetzt einfach eine Wertkarte, die man dann benutzen kann. Aber bitte NUR, wenn man nicht über die Militäreinheit oder die Familienkarte verschicken kann, damit das lange hält.Wird vom Sohnemann überwiesen, da mein Konto schon geschlossen ist. Ich geh bei der Summe mal auch von den üblichen 10% Rabatt aus.
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Heute hatte Carbo Dienst am Schalter. Gerade hatte er eine nette ältere Sklavin bei sich die einem reichen griechischen Ehepaar aus Korinth gehörte. In deren Namen hatte sie eine ganze Tasche voller Briefe zum Cursus Publicus gebracht, da die wohlhabende Besitzerin der Sklavin anscheinend so ziehmlich jedem ihrer zahlreichen Familienmitglieder in der alten Heimat geschrieben hatte, was einige Zwit brauchte, bis alle Briefe sortiert und verrechnet waren. Doch auch danach hatte Carbo gleich wieder zu tun, da schon der nächste Kunde auf der Matte stand. Es war der iunische Sklave. Dieser gab den Auftrag weiter, dass die iunische Familienwertkarte aufgestockt werden sollte, ein mehr als gewöhnlicher Auftrag in diesen Breiten. Doch der zweite war umso aufsehenserregender. Als gute Gabe für das einfache Volk stiftete Iunia Axilla eine frei zugängliche Wertkarte! Das war wirklich mehr als nobel!
Carbo notierte sich alles und überreichte dem Sklaven anschließend die Quittung bzw. die Bestätigung über diese zwei Aufträge. Bei derart hohen Summen wollte er lieber alles schriftlich dokumentieren, damit es später keine Streitereien, oder gar Gerichtsprozesse gab. "Vielen Dank für deinen Auftrag, er wird umgehend bearbeitet! Ich will mich schon einmal im Namen aller Bürger Roms für diese noble Spende bedanken und werde persönlich dafür sorgen, dass alles im Sinne der Iunia Axilla eingerichtet wird!"
Sim-Off: Zahlung eingegangen
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Tiberios war ein paar Tage zuhause geblieben, dann ging er in Begleitung von Andreas einige Dinge erledigen. Vorallendingen wollte er einen Brief an domina Furia Stella aufgeben.
Er trat also ein und verbeugte sich, während Andreas draußen wartete.
"Salvete, Domini", sagte er: "Ich möchte einen gewöhnlichen Brief nach Brundisium verschicken. Ist das möglich und was würde das kosten?"
Er war noch nie auf dem Amt des Cursus Publicus gewesen und hatte daher keine Ahnung vom Ablauf.[Blockierte Grafik: https://s12.directupload.net/images/200807/temp/na7lhgy2.gif]
Casa Furia
Quirinal- Hausverwaltung -
Domina Furia Stella
Die Villa am Meer
fundus cum villa
Brundisium
datum PRIDIE NON SEP DCCCLXX A.U.C.
Sei gegrüßt, optima domina Furia Stella,
wenn es dir gut geht, ist es gut, deiner familia geht es gut und alle sind gesund und munter.
Wir haben mit dem Hausputz begonnen und uns zuerst die Hypocaustenanlage vorgenommnen.
Dann werden die balnearia drankommen und alles weitere, bis die ganze Casa gereinigt ist.
Abends sitzen wir zusammen, essen und danach singen wir und erzählen uns Geschichten. Vielleicht wollen wir mit allen ein Theaterstück einüben, eine Komödie, die aber nicht zu unanständig sein darf. Rhea und Chloe sind zumindest dafür, sie wollen gerne auf der Bühne stehen. (Und Nestor beeindrucken, fürchte ich)
Wir haben jetzt schon viel Spaß damit. Aber tu bitte so, als sei es eine Überraschung, falls es klappt.
Die Monatsabrechnung für letzten Monat ist fertig, und die Kosten für die Carruca sind beglichen. Alles geht seinen geregelten Gang.
Sag bitte Glafira, dass die Hunde sie vermissen. Als wir sie am ersten Abend frei gelassen haben, haben sie überall herumgeschnüffelt und ihre Glafira gesucht. Und wir alle hier erwarten Glafiras Brief.Mögen die Götter Dich behüten und deine Gesundheit bewahren.
Vale Tiberios
Maiordomus Casa FuriaSim-Off: Bitte von der furischen Wertkarte abbuchen
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Postumius war erschüttert als er die Nachricht vernahm. Carbon war weg. Wie genau das war ihm bisher noch nicht zugetragen worden aber der Umstand dass Carbon nicht mehr hier arbeitete ließ den langjährigen Bediensteten trauern.
Diese Trauer würde nun unterbrochen. Ein junger Mann betrat das Officium und grüßte freundlich wie auch höflich. Durch die unterwürfige Haltung und Ansprache,die der Mann an den Tag legte, ließ vermuteten dass es sich um einen Sklaven handelte.
" Servus" antwortete Postumius und nickte dem Mann zu.
" Ein Brief nach Brundisium kostet 10 Sesterzen. Und es ist möglich diesen zu transportieren."
" Falls du keine Erlaubnis hast eine Weltkarte zu benutzen so ist der Betrag bar zu zahlen."
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„Danke für die Auskunft, Herr, dann mache ich das so.“, sagte Tiberios:
„Mein Name ist Tiberios, Sklave des Furius Philus und ich bitte Dich, nachzusehen, ob ich eine Berechtigung für die Wertkarte der gens Furia besitze. Ich glaube zumindest ja.“
Er zeigte sein Bronzeschild mit der Aufschrift
SERVUS AUTEM
GN.FURIUS C.F SUB PHILUS
vor, dass er für gewöhnlich an einem Lederband um den Hals trug, um sich auszuweisen, wenn er Besorgungen für die Casa Furia machte. -
Postumius müsste etwas näher heran um das Schildchen auch wirklich lesen zu können. Der Name stimmte und sonst sah auch alles regelmäßig aus.
" Gut, junger Mann. Der Brief wird dann sobald verschickt und die Gebühr von der Karte abgezogen.
Sonst noch etwas ?" -
"Nein, dominus, das war alles.", sagte Tiberios und verbeugte sich noch einmal kurz. Er schob sein Bronzeschild wieder unter seine Tunika:
"Ich danke Dir für Deine Mühe und wünsche dir einen guten Tag."
Er verließ die Postannahme, vor der Tür wartete Andreas, und beide Sklaven machten sich auf den Heimweg. -
Da es mein erster Arbeitstag war, ließ ich mir es nicht nehmen, den Brief in die Provinz Germania eigenhändig zur Postannahme zu bringen. Das tat ich aber auch mit dem Gedanken, mich mit jedem Arbeitsschritt vertraut machen zu wollen, auch wenn später Untergebene diese Aufgabe übernemen würden.
So trat ich mit dem Brief ein und grüßte: "Salve, ich bin Saturninus, Primicerius ab epistulis. ich hätte gleich eine Frage zum Postversand: Die Kaiserliche Kanzlei hat eine Wertkarte für die Beförderungsgebühr, nicht wahr?"Das klang wirklich nach "Das ist mein erster Tag", und so versuchte ich, zumindest lässig dreinzublicken.
Ich legte den Brief vor:
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Rufus, er in die Jahre gekommene Tabelarius, grüsste freundlich den jungen Mann. Mit geneigtem Kopf lauschte er dessen Begehr und nickte ab und zu.
Dann schüttelte er den Kopf.
"Furius.......es gibt im Palast eine eigene Stelle für solch Sendungen. Von dort werden die Schreiben abgeholt und an ihren Bestimmungsort gebracht.Schliesslich sind dies Interna und nicht für aller Augen gedacht."
" Und, es ist nun am besten wenn du dieses Schreiben dort abgibst. Dort wird es dokumentiert."
Auch wenn der junge Mann wieder zurück musste. Es würde ihm vllt auf den Kopf fallen falls eine dieser Nachrichten plötzlich verschwinden würde.
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Ich wurde nun so rot wie kaiserlicher Purpur, dass ich so einen dummen Fehler begangen hatte. Ich hoffte nur, dass der Tabellarius das nicht zur allgemeinen Erheiterung herum erzählen würde. Aber eigentlich sah er freundlich und hilfsbereit aus:
"Ich danke Dir für die Auskunft, vale bene"
So bedankte ich mich bei Rufus und ging zurück an meinen Arbeitsplatz. -
Stilo musste einen Brief abgeben, wobei er sich beeilte, würde er doch, wenn alles gut ging, bald Vater zweier erwachsener Söhne sein.
Sein Siegel hatte er auf der Reise leider verloren*, doch es würde auch so gehen, schließlich kannte Fango seine Handschrift.
Roma, ANTE DIEM XII KAL DEC DCCCLXX A.U.C.
(20.11.2020/117 n.Chr.)
Ad
Iullus Iunianus Fango
Ausbildungsturma
Castra Alae II Numidiae
Mogontiacum
Betreff: Familienbande
Mein lieber Neffe,
ich weile momentan in Roma bei deinem Bruder in der Casa Leonis. Ja, du hast richtig gelesen: Ein Atriumhaus bewohnt Scato nun mit einem Kameraden namens Purgitius Lurco und drei Sklaven. Einer ist euer alter Lehrer Terpander, der andere dein entlaufener Cassivellaunus, dem ich persönlich die Hammelbeine langgezogen hätte, doch sie haben ihm stattdessen ein Ohr abgeschnitten. Scato und Lurco bewohnen dieses riesige Anwesen für sich allein, betreiben eine Taberna und vermieten einige der Räume. Man kann sich hier wohlfühlen und für die noch fehlenden Tauben habe ich gesorgt.
Doch all das ist nicht der Grund, warum ich dir schreibe.
Ihr seid nun Waisen und in eurer Gens praktisch allein. Meiner Ansicht nach seid ihr dafür zu jung und ein wenig mehr Familie hat noch niemandem geschadet. Ich möchte euch darum anbieten, der Vater zu sein, den ihr nicht mehr habt. Ich möchte euch adoptieren.
Wenn du dies möchtest, komme bitte nach Roma, so lange ich hier noch weile, damit wir dies in die Wege leiten können.
Virtute et fidelitate.Dein Onkel
SISENNA SEIUS STILO
Sim-Off: *Es steht noch nicht in den Alben.
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Brief nach Satala, Cappadocia
Da es sich um ein rein familiäres Schreiben handelte, suchte Diocles mit dem ins Reine geschriebene und stilistisch geglätteten Brief die Postannahmestelle auf, die für solch private Post vorgesehen war. ( Er selbst hätte, wenn er Primicerius der kaiserlichen Kanzlei gewesen wäre, den Brief ja unter die Dienstpost gesteckt, doch wenn Dominus Aulus bei solchen Kleinigkeiten korrekt bleiben wollte, so war das nicht seine Angelegenheit).
Er trat ein, grüßte sehr höflich: "Salvete", und zeigte seine Bulla mit dem Namen seines Herren vor:
Ad
Optio Appius Furius Cerretanus
Legio XV Appolinaris
Satala
Provincia Cappadocia
Aulus grüßt seinen Appius und hofft, dass es dir gut geht, ist dem so, so geht es mir auch gut.
Deine Cousine Stella ist auf Reisen, und unser alter Maiordomus bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen, doch sonst geht alles seinen geregelten Gang zuhause.
Einige Dinge passieren in Roma, von denen ich dir berichten möchte: Mein Patron ist der werte Senator Annaeus Florus Minor, der kürzlich Iulia Stella geheiratet hat. Ich nehme an einem Rechtskurs im Hause meines alten Freundes Tiberius Flaccus teil, und habe dort einen anderen Urbaner kennengelernt: Purgitius Lurco, du kennst ihn bestimmt, er hat unverhofft geerbt.
In Roma selbst scheinen kriminelle Banden ihr Unwesen zu treiben, stell dir vor, mein Sklave Diocles hat eine Leiche gefunden, und ich musste zur Befragung in die Castra, die aber gimpflich verlief.
Dennoch gehen viele Leute nur noch mit einigen Custodes aus dem Hause.
Warum ich dir schreibe, ist jedoch, dass ich einen beunruhigenden Traum hatte, in dem du vorkamst. Ich müsste ihn deuten lassen, doch ich möchte dich bitten, dass du auf dich aufpasst, damit du wohlbehalten in die Arme deiner Lieben zurückkehren kannst.
Dann stelle ich dir ein paar der Leute vor, die ich mittlerweile in Roma kennen gelernt habe, wir huldigen Bacchus und vergessen wenigstens ein Weilchen die Misere, die die Welt dort draußen oft ist.
Ansonsten vergesse ich dir die Freundlichkeit nicht, die du mir bei meiner Ankunft in der Urbs bewiesen hast; wenn du etwas von mir brauchst, weißt du, wo du mich findest.
Vale bene
ANTE DIEM VIII KAL IUL DCCCLXXI A.U.C.
Sim-Off: Porto bitte von dem Furius abkassieren, falls das noch gemacht wird.
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