Porta Iuliana | Eingang

  • Ganz klar: Dieses nubische Ungetüm mit seinem schlechten Latein würde so rasch wie möglich innerhalb des Hausstandes an eine andere Position versetzt werden, wo es nicht ganz so viel Schaden anrichten konnte! Dafür würde ich sorgen, denn das ging ja gar nicht! Der Haushalt eines (bald gewesenen) Vigintivirn, der in den Senat strebte, und einer Postpräfektin, die vom eigenen Ritterring träumte, konnte sich schließlich nicht mit so einem Sprachstümper an der Eingangspforte präsentieren! Wie sah denn das aus?!


    Mit elegantem Hüftschwung und weiterhin wortlos ging ich am Türöffner vorbei ins Innere der Casa Iulia. Dabei dann kam mir die Idee, wie ich nicht gleich auch mit der restlichen Hausgemeinschaft auf Kriegsfuß stehen musste und trotzdem einen einigermaßen zufriedenstellenden Zustand herstellen könnte: Ich würde ihm einfach eine meiner pfiffigeren Sklavinnen an die Fersen heften mit dem Auftrag diesem Kerl permanenten Sprechunterricht, vor allem in Bezug auf die Grammatik, zu geben.... Nur an der Wortstellung würde ich vielleicht nichts ändern lassen. Tiefsinniger klingen, das könnte. Wenn eigenlich dumm auch, Sklave ist. Aber: Besucher nicht wissen ja, das würden. Belustigt schmunzelnd erreichte ich das Triclinium.

  • Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    Vergleichsweise spät für eine Cena tauchte eine Sänfte vor der Casa Iulia auf, die von einer Schar von Milites der Cohortes Urbanae begleitet wurde. Ihr entstieg der Praefectus Urbi, danach eine dickliche, ältere Frau in der Aufmachung einer römischen Matrone.


    Während ein Sklave noch die Paenula des Flaminiers ordnete, klopfte einer der Soldaten der Eskorte bereits an die Tür und meldete: "Der ehrenwerte Praefectus Urbi Gaius Flaminius Cilo und seine Gattin sind auf Einladung der Sergia und des Iulius hier!"




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    Und einmal mehr öffnete der hochgewachsene Nubier die Porta, hielt beim Anblick der Soldaten-Eskorte selbstredend erst einmal für einen kurzen Moment inne und überlegte, bevor er infolge der Anmeldung dann erleichtert seine Sprache wiederfand. Man konnte schließlich nie genau wissen, was einem beim Anblick einer Urbaner- oder gar Praetorianer-Eskorte erwartete.


    "Salvete und herzlich willkommen in Casa Iulia von Iulii Caepiones ihr sein.", grüßte Wonga um einen guten Eindruck bemüht. "In großes Triclinium Herr Iulius und Sergia den Praefectus und Gattin erwarten. Junge werden zeigen lassen.", erklärte er hernach, trat mit einladener Geste ein wenig zur Seite und wies auf einen bereits in den Startlöchern befindlichen Sklavenbub, der die hohen Gäste im Anschluss durch das erst jüngst fertig renovierte Atrium ins besagte Triclinium führte, wo nur zu hoffen war, dass die beiden Gastgeber nicht gerade bei irgendetwas gestört wurden...




    IANITOR - CASA IULIA

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Auf dem Rundgang des Tiberiers kam er auch an der Casa Iulia vorbei, welche ihm eine besondere Freude bereitete. "Siehst du, hier wohnen anständige Bürger." Hamilkar blickte skeptisch die Straße entlang, beobachtete jeden Stein, fand aber tatsächlich nichts Erwähnenswertes vor. "Nicht ein Fleck. Ich bin begeistert." Ob es hier nur deshalb so gut aussah, weil der Tiberier den Iulier vor kurzem noch darauf hinwies, es in der nächsten Zeit mit der Sauberkeit nicht schleifen zu lassen? Wenn dem so war, so hatte Dives wohl weise gehandelt, indem er diesen Worten entsprechende Ernsthaftigkeit unterstellte. "Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass dies nicht zum neuen römischen Standard wird."
    "Tja, sonst wären wir ja wohl auch fast überflüssig."
    "Wir tun jedenfalls gut daran, nicht allzu optimistisch zu sein. Da vorne zum Beispiel wohnt dieser schreckliche Minicius, der sich wirklich kein bisschen um irgendetwas schert, was vor seiner Haustür passiert. Er verdient die Höchststrafe!" Hamilkar schüttelte den Kopf und lief seinen bereits aufbrechenden Herren hinterher. "Lass mich wenigstens noch einmal alles Begutachten, bevor du den halben Esquilin mit Strafgeldern überziehst!" Und so zogen sie weiter, die Sauberkeit vor der Casa in Erinnerung behaltend

  • Flaminina war hungrig. Nein, nicht nur hungrig, ihr knurrte der Magen, lag die letzte anständige Mahleit schon Ewigkeiten zurück. Irgendwann heute Vormittag musste das gewesen sein, man war heute eine grosse Etappe gereist, um endlich anzukommen.
    Ausserdem war sie verschwitzt und dreckig und roch eindeutig nach Pferd.
    Vermutlich keine guten Voraussetzungen, um sich ihren Verwandten vorzustellen.....


    "Ist es noch weit?" wendet sie sich mit Ungeduld in der Stimme an die junge Frau, der sie einen Obolus versprochen hat, wenn sie sie zur Casa Iulia führt.
    "Nein, gleich da vorn" verspricht diese in munterem Ton.
    'Da vorn' schien in dieser riesigen Stadt relativ zu sein, waren sie doch schon vorhin 'fast da' gewesen.
    Tief seufzt Flaminina auf, hier gab es von allem zuviel, zu viele Menschen,zu viel Gerüche, zu viele Häuser, zu viel Stein.... wie sollte sie es nur hier aushalten?
    Ihr fehlte jetzt schon die Weite der Landschaft, das grün und die bunten Tupfen des beginnenden Frühlings. Und das, wo sie Rom nicht einmal zur Gänze durchquert hatte.
    Vielleicht war es ganz gut, das es schon fast dunkel war, vermutlich fände sie alles hier noch schrecklicher, wenn es hell wäre.


    "Da, schaut, die casa" reisst die Stimme ihrer Führerin die Braunhaaruge aus ihren Gedanken.
    Mit einem knappen Nicken reicht Flaminina ihr ein Geldstück, streicht sich noch einmal erfolglos über die knappe verschmutzte Tunika und klopft beherzt an die Tür der Casa.

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    Der nubische Türwächter öffnete die Tür und stand vergleichsweise riesig vor der vergleichsweise zierlichen Frau.


    "Salve.", grüßte unwirsch. "Du was willst in casa Iulia von Stammvater Caepio?", fragte er in seinem üblichen verschwurbelten Latein, nach dem Begehr.



    IANITOR - CASA IULIA

  • "Uuh" entfährt es Flaminina erschrocken, als der riesige Nubier die Tür öffnet, ihre Hand fliegt empor, als wolle sie ihn daran hindern, auf sie zuzukommen.
    Mit grossen Augen starrt die junge Frau zu ihm auf, blinzelt kurz, ehe sie sich fassen kann und die Hand herabsinkt.
    "Salve , ich suche meinen Onkel, Manius Iulius Potitus. " haspelt sie hervor.
    "Flaminina, mein Name ist Iulia Flaminina, seine Nichte."
    Nimm dich zusammen schalt sie sich innerlich Du bist doch keine törichte Gans
    Bewusst streckt sie sich, zaubert ein distanziertes Lächeln auf die Lippen und streckt das Kinn ein wenig vor.
    So energisch, wie sie es gerade vermag, weist sie den Nubier an. "Man erwartet mich."

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    "Herr Iulius Potitus in Haus seien. Du warten in Atrium, ich holen dominus!" erklärte er und machte dann den Weg ins Innere des Hauses frei. Er selbst durchquerte das Atrium nach einem kurzen Wink auf eine der marmornen Bänke. dann stieg er die Treppe hinauf und verschwand so für einige Zeit aus dem Blickfeld der jungen Iulierin.



    IANITOR - CASA IULIA

  • An den Eingang tritt nun auch die Wache, die Flaminina begleitet hat. Er würde froh sein, die Verantwortung für dieses vorschnelle Temperamentsbündel los zu werden, konnte das Mädchen nicht einmal warten?
    Nicht nur die Wache ist erleichtert, die casa zu betreten, auch der jungen Frau ist es anzusehen.
    Ungewöhnlich folgsam setzt sie sich auf die Bank, um zu warten.
    Doch ihr Blick wandert neugierig umher, lässt ihre Augen prüfend durch den Raum gleiten, dies sollte also ihr neues Heim sein.
    Fröstelnd streicht sie über ihren nackten Arm, hoffentlich dauerte es nicht so lange.

  • Nachdem Sergia Fausta vor einige Tagen an der Casa Sergia nicht anzutreffen gewesen war, war Macer diesmal nun nicht ganz zufällig in der Gegend der Casa Iulia und schickte wieder seinen Laufburschen los. Die Zeit sollte wohl passen, denn es war Nachmittag und wenn die Informationen des Türhüters der Casa Sergia stimmten, dann war Sergia Fausta um diese Zeit häufig zu Hause anzutreffen. Dem Laufburschen war das aber ohne hin gleich - er klopfte einfach an und rechnete damit, dass ihm wie üblich ein Türhüter öffnete und alles weitere mit diesem besprochen werden konnte.

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    Der Türöffner der Casa Iulia, es hatte geklopft, öffnete die Tür der Casa Iulia. - Surprise, surprise, welch große Überraschung!
    "Gegrüßt du sein.", gab er dann an den Anklopfenden gewandt in einer Mischung aus misstrauischem und neugierigem Tonfall von sich. "In Casa Iulia Caepionis was du woll.. willen.. wollst?", fragte er dann und versuchte mit einem grimmigen Blick seine grammatikalische Unsicherheit zu überspielen.




    IANITOR - CASA IULIA

  • "Senator Purgitius Macer schickt mich", stellte sich der Laufbursche vor. Von dem grimmigen Blick ließ er sich nicht irritieren. Er hatte schon so viele Türhüter gesehen, da konnte er sich nicht gleich im ersten Augenblick erschrecken lassen. "Er möchte wissen, ob Sergia Fausta anwesend ist und Zeit hat, ihn zu empfangen."

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    Der nubische Sklave erhob seinen muskulösen rechten Arm.... und kratzte sich mit seiner Hand kurz am Ohr, während er überlegte.
    "In ihr Zimmer anwesend Hausherrin ist.", erklärte Wonga dann und zögerte anschließend kurz. Ob die Frau jetzt aber auch Zeit für einen Besuch hätte? ..wo sie bisher nichtmal richtig Zeit dafür gefunden hatte, sich dem Hauspersonal anständig vorzustellen, weil sie - als Frau - lieber selber richtig arbeiten ging? "Ähm.. Sehr gerne den Senator empfangen sie wird.", entschied er sich dann aber einfach. Denn immerhin war der Senator ja ein Senator! Und diese Sergia wäre bestimmt böser, wenn man einen gewollten hohen Gast wegschickte, als wenn man einen ungewollten hohen Gast einlud. Hoffentlich. Ein anderer Unfreier wurde in die Spur geschickt die Domina, wie sie sich vom Hauspersonal gerne nennen ließ, über den purgitischen Besuch zu informieren.




    IANITOR - CASA IULIA

  • "Sehr schön", freute sich der Laufbursche über die Antwort. Während drinnen die Hausherrin informiert wurde, dass sie sich gerade bereit erklärt hatte (oder bereit erklärt wurde), den Senator zu empfangen, informiert draußen der Laufbursche den Senator, dass er empfangen wurde. Aber auch das bedeutete natürlich nicht, dass er einfach durch die Haustür hinein spazieren konnte, und so wartete er dann darauf, dass man ihn tatsächlich zur Dame des Hauses vorließ.

  • Nachdem Fausta von ihrem Mann über die Schwelle getragen worden war und die meisten der dazu und danach nötigen Rituale und Spiele erledigt waren lockerte sich die Gästeschar vor der Casa Iulia langsam auf. Die ersten Gäste verschwanden bzw. waren schon weg.
    Commodus mehr als nur leicht angetrunken und berauscht sah sich suchend um. Varus hatte er schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen und konnte ihn auch jetzt nicht mehr finden. Aber es musste doch noch irgendwelche anderen Gäste geben die nicht an ihren Ehefrauen kleben würden und mit dem man diesen angefangenen Abend würde weiterführen und ausklingen lassen konnte.


    Sim-Off:

    Wer will.... bin offen wo es hingehen soll, ob Taberna oder Lupanar bin für alles zu haben. Nur gleich ins Bett will der kleine Commodus noch nicht ;)

  • Nachdem sich auf dem Weg hierher meine beiden Freundinnen Paula und Tusca gleich mehrfach auf meine Kosten amüsiert hatten, war Paula als meine Pronuba ja in der Casa Iulia, um sich um mein neues Ehebett zu kümmern. * Unterdessen beteiligte sich Tusca (mit wenig Erfolg) am Kampf um die Weißdornfackel. Und kaum waren meine beiden Freundinnen nicht viel später wieder vereint, da wra ich es, die in der Casa Iulia verschwand.. und heute bestimmt auch nicht mehr hier herauskommen würde.


    Sim-Off:

    * Jaja, ich weiß, dass ich da schon wieder mal meine beiden Busenfreundinnen durcheinander gehauen habe. Ist mir ja nicht zum ersten Mal passiert, dass ich Tusca fälschlich als meine Pronuba betitelt hab.
    Sobald die 15 Minuten zum Editieren (hoffentlich) wieder abgeschafft sind, werd ich diese Fehler natürlich gleich ausmerzen. ;)


    Also war es dann nun wieder ganz und gar an der Pontierin und der Titia sich ein neues Klatsch- und Tratsch-Opfer zu suchen. Und was sollte man sagen? Sie mussten sich nicht lange umschauen, um fündig zu werden: "Du sag mal, ist das da drüben nicht der Kerl, der vorhin noch neben uns stand? Dieser.. hier.. Helvidius?", wollte Tusca wissen und zeigte auf den Mann, der sich gerade mit einer Frau im Schlepptau von der Gästeschar zu entfernen schien. "Da musst du wohl etwas missverstanden haben, meine Liebe. Fausta ist mit den Helvetiern verwandt und nicht mit irgendwelchen Helvidiern!", gab sich Paula besserwisserisch. "Einerlei! Ich seh nur, dass der da gerade eine andere Frau abschleppt! Und das, wo wir uns doch vorhin noch so prächtig unterhalten hatten!" Das war wenigstens Tuscas Sicht auf die Dinge. "Ach, naja..", wollte die Pontierin schon beruhigend beginnen, bevor sie ihre Stirn irritiert in Falten legte. "Moment! Ist das nicht diese Quintilia aus den Thermen, die der da hinter sich herschleift?" Paula nahm schockiert die Hand vor den Mund. "Ihr Götter! Meinst du etwa die Quintilia, die mit diesem seltsamen Ritter Germanicus verlobt ist?" Denn erschienen waren die Quintilierin und der Germanicer ja gemeinsam. (Im Gespräch mit mir würde sich später sogar herausstellen: Die Quintilia war auch nur als seine Begleitung überhaupt eingeladen!) Paula nickte stumm. Daraufhin nahm auch die Titierin gespielt schockiert ihre Hand vor den Mund.


    Nicht erst als allerletzte, aber trotzdem doch als zwei der letzten Gäste verabschiedeten sich eine ganze Weile später Paula und Tusca aus der Gesellschaft. Bei unserem nächsten Treffen in den kommenden Tagen würden sie mir einiges zu erzählen haben.... Und ich würde dann zwei böse Briefe schreiben.

  • Mit klopfendem Herzen näherte sich die junge Iulia Torquata dem ehrfurchtseinflößenden Tor der Casa Iulia. Auf dem Lande aufgewachsen und zum ersten Mal in der Metropole, fühlte sie sich geradezu winzig und so unbedeutend wie eine Ameise. Nicht zum ersten Mal seit sie die Stadt betreten hatte, wünschte sie sich ihren Bruder, Servius Iulius Macro, herbei.
    Mit einem kritischen Blick zupfte sie ihre schlichte blaue Tunika zurecht und legte die Falten ihrer weißen Stola neu, die sie für die lange Reise nach Rom angelegt hatte. Nicht unbedingt nur aus weiblicher Eitelkeit, sondern viel wichtiger: Um ihr Gesicht vor dem aufwirbelnden Straßenstaub auf der Via Appia zu schützen. Trotz ihrer Liebe zur Ästhetik war Torquata doch ein Mensch, der mit dem typisch ländlichen Hang zur Zweckmäßigkeit gesegnet war.
    Müde und hungrig stieg sie die wenigen Stufen zu der Porta hinauf und betätigte den schweren eisernen Türklopfer. Während sie auf eine Antwort wartete, ließ sie die ungewohnte Umgebung auf sich wirken.
    Den gedämpften Lärm der Werkstätte aus der Subura und dem Argiletum, die Gerüche nach frisch verputzten Wänden und Erbsensuppe, die in den zahlreichen Tabernen unten im Tal angeboten wurde.
    Doch dann öffnete sich die Tür vor ihr unvermittelt und Torquata zuckte vor Schreck zusammen.


    Watch your thoughts - they become words.
    Watch your words - they become actions.
    Watch your actions - they become your habit.
    Watch your habit - it becomes your character.
    Watch your character - it becomes your destiny.

    2 Mal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

  • [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Der hochgewachsene Nubier, der, wie es nun eben einmal seine Aufgabe als Ianitor war, von innen an der Porta der Casa Iulia herumlungerte darauf wartend, dass wieder einmal jemand hinein oder hinaus wollte oder um einen Termin mit einem der Hausbewohner bat, vertrieb sich seine Zeit gerade mit dem Zählen seiner Finger - Und er hatte viele Finger: Mindestens mehr als drei! -, als jemand doch tatsächlich von außen die eiserne Taube betätigte. Pflichtbewusst ließ er sogleich von seinen Fingern ab und machte sich stattdessen daran, die Haustür zu öffnen. Etwas unerwartet fand der hochgewachsene Wonga ein in seinen Augen wirklich nur kleines Mädchen vor und strich sich in der Folge leicht unbeholfen mit seiner freien Hand über den kahlen Kopf.
    "Ähm... Salve! Vor Casa Iulia von Iulii Caepiones du sta..tehst. Was für dich tun ich kann?", erkundigte er sich letztlich und hoffte seine sprachlichen Kenntnisse bedenkend, dass sich die Kleine nicht einfach nur verlaufen hatte und hier nun nach dem richtigen Weg fragen wollte...




    IANITOR - CASA IULIA

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  • Torquata starrte furchtsam mit ihren großen, sturmgrauen Augen zu dem dunkelhäutigen Hünen hinauf. Sein Latein war so schlecht, dass es regelrecht wehtat in ihren Ohren. Als Liebhaberin der römischen und griechischen Literatur konnte es für Torquata gar nichts Schlimmeres geben als die fehlerhafte Beherrschung der lateinischen Sprache.
    Aber...Iulia Torquata musterte den Ianitor unauffällig und ihre Nackenhärchen sträubten sich, als sie die kräftige Wölbung seines Bizeps ansichtig wurde: Dieser Berg von einem Menschen wog vermutlich fünfmal so viel wie sie und verspeiste kleine Mädchen zum Frühstück.
    Mit ihm legte sie sich besser nicht an.
    So war es nicht weiter verwunderlich, dass ihre Stimme piepsig klang wie die einer Maus. "I-Ich bin Iulia T-Torquata", fiepte sie stotternd.
    Und als der Riese sie nur weiter verdutzt anblinzelte und keine Anstalten machte, den Weg ins Innere der Casa freizugeben, gewann sie langsam den Eindruck, dass er nicht der hellste im Kopf war.
    Da kam dem schmächtigen Mädchen eine Idee.
    Torquata hatte noch nie versucht, Leute allein durch ihr engelhaftes Gesicht zu überzeugen. Aber jetzt tat sie es zwangsläufig, um endlich an ihm vorbeizukommen.
    Tja, dachte sie trocken. Cui inopia est licita, etiam media sunt licita - Die Not heiligt die Mittel.
    Gedacht getan: Mit dem hilfsbedürftigsten Blick eines kleinen Kätzchens lugte sie unter ihren langen schwarzen Wimpern zu dem Ianitor empor
    und verschränkte ihre Hände artig hinter dem Rücken.
    "Mein liebster Bruder Servius Iulius Macro hat mir erlaubt, ihm aus Misenum nachzureisen, um hier in der Casa Iulia zu leben. Lässt du mich bitte ins Haus?", zwitscherte Torquata mit größter kindlicher Unschuld. Gespannt und angespannt wartete sie auf die Reaktion des Ianitors.


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    Watch your character - it becomes your destiny.

    2 Mal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

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