Am Stadttor - Wer nach Rom will soll sich Zeit für die ordentliche Durchsuchung und Befragung nehmen!

  • Der Reisewagen war gut gefedert, dennoch verlor Ravilla irgendwann die Nerven. Die Straßenplatten rumpelten rhythmisch unter den Holzrädern, die ledernen Aufhängungen quietschten und knarrten, die Pferdehufe klapperten. Und das seit Wochen! Langsam war es genug. Er reiste mit wenig Gepäck und hatte nur einen einzigen Sklaven bei sich. Als geradezu barbarisch empfand er diese Verhältnise, die reinste Zumutung. Sein Sklave ertrug die Launen stoisch. Anaxis sah aus wie ein Perser, war dem Blute nach auch ein Perser und hieß wie ein Grieche. Dieser Stilbruch missfiel Ravilla ebenfalls, doch an den Namen gewöhnt verspürte er dennoch nicht den Bedarf, ihn zu ändern. Solche nur scheinbaren Kleinigkeiten waren die Steinchen im Schuh seines Lebens, welche die Schritte nicht behinderten, aber unbequem machten. Anaxis hatte es aufgegeben, Ravilla aufmuntern zu wollen, saß ihm gegenüber und schwieg, während er aus dem Fenster blickte, während sein Herr sich ein Tuch über den Kopf gehängt hatte, um nichts und niemanden sehen zu müssen.


    Das Gefährt hielt. "Wir sind da, Herr", verkündete der Kutscher. "Vor uns liegt das Stadtor!"


    "Anaxis soll sich darum kümmern", knurrte Ravilla, ohne Anstalten zu machen, sein Tuch abzunehmen oder aus der Carruca zu steigen oder den Sklaven direkt anzusprechen.


    "Sehr wohl, Herr."


    Der junge Perser, der übertrieben persisch gewandet war (so wie sich ein Römer einen echten Perser eben vorstellte) mit bunten Pluderhosen und über Kreuz gewickelter Jacke, geschmückt mit allerlei Klimbim, mit dem er sich in der Heimat seiner Väter lächerlich gemacht hätte, stieg aus und wartete, bis sie an der Reihe waren. Er hoffte, dass man sie mit der Carruca durch das Tor lassen würde, denn die Laune seines Herrn, den die Reise gestresst hatte, war auch so schon unterirdisch.

  • Mit einem Handkorb voller Gemüse kämpfte sich Stella durch die Menge. Dieses Gemüse wäre für die nächste Zeit ihre einzige Nahrung, die sie sich leisten konnte. Ihr Einkauf in der Nähe des Stadttores vor der Stadtmauer, bei einem fliegenden Händler für frisches Gemüse, sollte sich auszahlen. Stella hatte nicht das Geld, um auf dem großen Markt beim Forum einzukaufen und auch hatte sie Angst, dass die Urbaner sie fanden und nach einem Wohnort fragten. Sie hatte keinen festen Wohnort und kam für ein paar Sesterzen in einer ranzigen Taberna unter. Bald würde sie auch dieses Versteck verlassen müssen, da sich ihre Geldmittel schneller erschöpften, als sie gedacht hatte. Das Leben in dieser Stadt war überaus teuer. Mit dem Korb fest umschlossen, da es für die hungrige Stella ein wahrer Schatz war, reihte sie sich ein, da sie erneut die Stadt über das große Portal betreten musste. Wenn sie eines genug hatte, war es Zeit. Sie konnte sich weite Wege leisten, da sich keine sonstigen Verpflichtungen hatte, als auf den passenden Moment zu warten, weitere Instruktionen ihres toten Vaters zu befolgen. Gekleidet wie eine einfache Frau aus ärmlichen Verhältnissen aber gepflegt, mit gewaschenen Haaren, stand sie unerwartet neben einem Reisewagen, aus dem ein Perser stieg oder zumindest eine Person, die sich als Stereotyp eines Persers verkleidet hatte. Stella blickte der Person kurz nach, während das Klimbim des mutmaßlichen Persers bei jedem Schritt einen freudigen Ton von sich gab. Anschleichen konnte sich dieser Perser nicht. Stella glaubte nicht, dass Perser wirklich so aussahen und ging tatsächlich von einer Kostümierung aus. Vielleicht ein Gaukler? Ein Schauspieler aus Fernost? Es war ja bekannt, dass manche Schauspieler versuchten einem Klischee zu entsprechen, damit die einfachen Römer diese Personen gleich zuordnen konnten. Eben Arbeitskleidung, wie die Gewandung eines Kaisers oder die gefärbte Tunika eines Soldaten, mit einem römischen Adler-Stempel auf der Brust. Stella erinnerte dieser Adler oft eher an einen Geier, da sie sich nicht viel aus soldatischem Heldentum machte und manche Zeichen eher mit Spott bedeckte, da unter diesem Adler viele Soldaten eher den Geiern als Leichen ausgeliefert wurden. Roms Größe war deren Blut, da war sich Stella sogar zu sicher. Was war schon Größe? Stella überlegte kurz, während der Perser sich unmittelbar vor ihr einreihte. Hatte er sich gerade vorgedrängelt und sie einfach nicht gesehen? Wütend schleuderte sie ihren Kopf herum, so dass der dunkelblonde Zopf in germanischer (explizit marsischer) Flechtkunst wild herumwirbelte und sie selbst im Gesicht traf. Mist. Stella hasste es, wenn man sie überging oder einfach nicht wahrnahm. So unscheinbar war sie nun auch wieder nicht. Vielleicht war auch das alles nur Einbildung. Ohnehin hatte sie einen schlechten Tag und der Gemüsekorb wurde auch langsam schwer. "Ey," rief sie dem Perser zu. "Zurück, das ist mein Platz!" Stellas melodiöse Stimme erhob sich und fand einen gerechten Zorn, der sogar das Pflaster unter ihren Füßen zum Beben brachte. "Hast du mich nicht gesehen?" Sie musste ihren gesamten Frust entladen, auch über ihr nun kratziges Auge, dass durch ihren eigenen Zopf verwundet worden war. Gut, vielleicht nicht verwundet aber es juckte. Juckreiz war nervig und sie konnte das möglicherweise zurückgebliebene Haar aus dem Augenlid nicht entfernen, weil sie Angst um ihr wertvolles Gemüse hatte. Ihr Gesicht verzog sie zu einem bösen Mimikry. Wütend schnaufte Stella, die ein wenig überreagierte.

  • Für den Optio am Stadttor war es kurz vor Schichtende. Wenn es nach ihm ging, würde hier nichts ausarten. Deswegen nahm er sich der Situation direkt an. Mit einem gebieterischen Wink mit seinem Optiosstab gebot er der jungen Frau sich zurück zu halten.


    "Wo kommen wir denn da hin, wenn wir hier anfangen herum zu diskutieren. Ihr jedenfalls nirgendwo hin.
    Du da. Perser. Du zuerst. Wer bist du, was willst du in der Stadt und was hast du bei dir und auf der Karre."

  • /images/misc/ava_galerie/Livia4.jpg "Sind wir da?" Der Reisewagen hatte gehalten und Vibia Licinia war aufgewacht. Sie hatte es stoisch akzeptiert, nach einer viel zu kurzen Nacht etwa zwei Stunden vor dem Sonnenaufgang bereits wieder im Reisewagen zu sitzen. Sie würde sicherlich drei Kreuze machen, wenn sie endlich nicht mehr in diversen Pensionen auf harten Liegen, durchgelegenen Pritschen und unbequemen Betten übernachten müsste. Doch ihr Mann bestand auf diese Reise. Und Licinia war keine Frau, die offen rebellierte. Ihre Strategien waren andere... "Noch nicht ganz. Wir haben jetzt nur das Stauende vor den Stadttoren erreicht." Gnaeus strich seiner Gattin liebevoll über die Wange. Er schätzte sie für ihre Contenance, die sie selbst in den schwierigsten Situationen bewahrte. In Makedonien waren sie vor einer halben Ewigkeit aufgebrochen, hatten in einer abenteuerlichen Schifffahrt das Mare Adriaticum überquert, bevor sie im sicheren Hafen von Brundisium wieder festen Boden unter ihre Füße gebracht hatten. Und nun auch noch die Reise auf der Via Appia von Brundisium bis nach Rom. Aber dennoch hatte Licinia nicht ein einziges Wort über die Strapazen dieser Reise verloren. Gnaeus wusste, was er an dieser Frau hatte.


    "Ich verstehe." Sie fragte nicht danach, wann sie sich durch den Strom der Händler und ihrer Waren bis auf die andere Seite der Stadtmauern geschlagen haben würden. Sie fragte nicht nach, ob sie es noch rechtzeitig vor dem Sonnenaufgang schafften. Sie vertraute auf das allgemeine Planungsgeschick ihres Mannes. "Möchtest du dir nach dem vielen Sitzen kurz etwas die Beine vertreten, während ich mich nochmal etwas richten lasse?" Gnaeus lächelte. Sie wollte ihn aus dem Reisewagen haben. "Natürlich. Ich werde mal sehen, wie lange es wohl noch dauern wird." Er stieg aus. Licinias Ornatrix stieg ein und schloss die Tür hinter sich. "Diese Reise bringt mich noch um. Mach etwas, dass man mir das niemand ansieht." Und so nahm das fröhliche Herrichten im Wagen seinen Lauf, während Gnaeus sich draußen etwas die Beine vertrat und mit seinem Scriba Personalis ein paar geschäftliche Dinge beredete.


    Irgendwann verließ die Ornatrix wieder den Reisewagen. Dafür setzte sich dann Gnaeus wieder zu seiner Frau. Und bald darauf war ihr Reisetross auch schon am Stadttor angelangt. "Die Eheleute Gnaeus Iulius Cato und Vibia Licinia reisen an aus Makedonien. Zusammen wollen sie die Domus Iulia auf dem Esquilin besuchen." So kündigte der Fahrer des Reisewagens den Wachen an. Er war froh, dass die Sonne noch nicht aufgegangen war...

  • Anaxis drehte sich mit arrogantem Gesichtsaudruck um, als das Mädchen ihn anraunzte. Gerade öffnete er den Mund, um sie darauf hinzuweisen, dass sie ihren Platz offensichtlich nicht kenne - zwar war er nur ein Sklave, aber immerhin schickte ihn sein edler Herr vor - da mischte sich eine Stadtwache ein.


    "Was ich da auf dem Karren habe?", fragte Anaxis entsetzt, doch seine Stimme blieb leise, um das empfindsame Gemüt des Seius Ravilla nicht in Wallung zu bringen. "Meinen Herrn, Dominus Seius Ravilla, der nach Roma gekommen ist, um hier Politik zu machen!"


    Ängstlich zuckten seine Augen in Richtung der Vorhänge der Carruca, hinter denen sein Herr sich verschanzt hatte, angewidert von der Welt und ihren Banalitäten. Ravilla litt gerade und wünschte darin nicht gestört zu werden.

  • Da war er nun, der Sergius.


    Eine ordentliche Schlange hatte sich vor dem Tor gebildet und langsam entstand da und dort leises Gemurre. Warum es nicht weiter ging war nicht so richtig auszumachen aber es scheint als würde es da vorne kompliziert sein.


    Sergius hatte die Reise aus Alexandria mit dem Schiff begonnen. Ein kurzer Zwischenstop auf Kreta, dieser dauerte zwei Tage da ein Segel ausgebessert werden musste, verlängerte die Reise um jene zwei Tage.


    Dann dieser Sturm. Der Gedanke allein löste in ihm wieder dieses grauenvolle Gefühl aus. Automatisch blickte er sich um um ggfs. über die Reling, welche hier natürlich nicht vorhanden war, seinen Mageninhalt zu entleeren.
    Irgendjemand rempelte ihn an. Der Gedanke welcher vor wenigen Sekunden noch vorherrschte verschwand.


    " Na, Na. Immer ruhig mit den jungen Kamelen. Deswegen geht's auch nicht schneller."


    Langsam schon sich der Tross nun vorwärts und nach mehreren " Stunden", zumindest kam es Sergius so vor, war er endlich an der Reihe.


    " Salve. Mein Name ist Sergius Collega. Ich komme aus Alexandria und besuche die Familie. Und werde auch etwas länger bleiben." Dss war zumindest der Plan.

  • Sim-Off:

    Wer nun in der Stadt schon gepostet hat ohne die Erlaubnis erteilt bekommen zu haben das Tor zu passieren.....Aufzeigen :D


    Dienst am Tor. Hurra. Aber auch das musste sein.


    Appius klopfte seinem Kollege auf die Schulter um sich auf ihn aufmerksam zu machen. " Na. Viel los?"


    Appius streckt den Hals um die Schlange zu überblicken. Irgendwie schien es sich zu stauen.

  • Die mit Gepäck vollgeramschte Carruca stand selbstredend vor dem Stadttor, denn niemand hatte sie bislang hindurch gelassen. Ravilla massierte sich die schmerzende Schläfe, während er hoffte, dass sein Sklave dafür sorgte, dass er samt Carruca nach Rom hineingelangen konnte.


    Anaxis, der persische Sklave, wandte sich dem Soldaten zu, der den Dienst übernahm. "Wir waren gerade im Gespräch mit Eurem Kollegen." Da war er wieder, der verhasste Plural, mit dem die Orientalen gern die Leute ansprachen, stellte Ravilla fest. Seine Kopfschmerzen nahmen zu. Anaxis, nichtsahnend, dass ihn später eine Strafe erwarete, fuhr arglos fort: "Dürfen wir das Tor passieren?"


    In der Carruca herrschte Grabesstille und die Vorhänge blieben verschlossen.

  • " Wurde der Wagen schon überprüft? SChmuggelware? Waffen? Ungeziefer? Davon haben wir nämlich selber genug."


    Dabei ging er nun dem Wagen entgegen und umrundete diesen. Dann klopfte er ruhig gegen den Wagen und blickte durch den Vorhang.
    " Der Grund eurer Reise?"

  • Der nächste Wagen. Will keiner mehr zu Fuß gehen? Wussten die Leute nicht dass es nur Umstände macht im WAgen zu reisen?


    Der Furier seufzte. " Ja Sapperlot. Ihr wisst ja gar nicht wie lange wir schon darauf warten. Auf eure Ankunft."


    Langsam umrundete er den Wagen und inspizierte oberflächlich dessen Räder.


    " Hmm....also ich weiß nicht......" dabei trat er gegen eines der Räder.

  • Als der Soldat den Vorhang öffnete, sah er ein weiteres Tuch - jenes, dass der gepeinigte Ravilla sich über den Kopf gezogen hatte. Da dieser den plötzlichen Lichteinfall bemerkte und angesprochen wurde, befreite er nun seinen Kopf. Angeekelt blinzelte er das Sonnenlicht an, das in sein Gesicht schien, ehe er den Soldaten ansah. Grüßen war in der Urbs Aeterna scheinbar nicht mehr modern.


    "Salve, Miles. Der Grund meiner Reise ist jener, dass ich für das Amt des Quaestors kandidieren möchte", erklärte er betont förmlich.

  • Stella stellte ihren wertvollen Gemüsekorb ab, als sich die Situation nicht zu ihren Gunsten entwickelte. Innerlich brannte sie vor Wut, zögerte nicht weiter und schob mit einer ungebremsten Geste den Optiostab zur Seite. Man richtete keine gebieterische Geste gegen sie.* Es ging ja wohl nicht an, dass man sie jetzt übersah. Stella wollte endlich in ihre besch***** (bescheidene) Absteige und sich ausruhen. Jetzt ging das nicht mehr. Und Vordrängeln wurde belohnt. Eine Belohnung für ungerechtes Verhalten und das nur weil ein (aus Stellas Perspektive) bescheuerter Soldat, sie einfach nicht beachten wollte und ihrer Position kein Gehör schenkte. Das war also Rom. Willkür überall. Stella verstand inzwischen, was diese Stadt war. Als ein anderer Soldat auftauchte und scheinbar die Organisation übernahm, trat Stella stampfend vor diesen, immer wieder einen Blick zu ihrem Gemüseschatz zurückwerfend. "So geht das also...," schimpfte sie und deutete auf den Reisewagen. "Ich werde einfach zurückgewiesen, zurückgedrängt, obwohl ich hier viel länger warte und das nur, weil dieser Schausteller und seine Reisegemeinschaft einen Wagen haben," sprach sie und atmete dabei schwer durch ihre Nasenlöcher. "Es geht einfach um Gerechtigkeit und jetzt fangt mir ja nicht damit an, dass das hier die Entscheidung der Soldaten ist," plärrte sie und stampfte dann noch einmal kräftig mit dem linken Fuß auf, so dass sich etwas Staub vom Steinbelag der Straße löste. So stand Stella nun in einem diesigen Nebel, der im Sonnelicht kleine Sternenlichter warf, weil die Sonne exakt so einfiel, dass entsprechende Lichtspiele entstanden. "Aha," machte sie und wandte sich zum Wagen um, als sich der Vorhang des Reisewagens öffnete. "Aha!" Die Tiberia stämmte ihre Hände in die Hüften. "Da ist ja noch so ein feiner Herr...," sagte sie und ihre beißende Ironie war wirklich Gift. Der Fremde befreite sein Haupt von einem Tuch und Stella beäugte den Mann interessiert. Sie war neugierig, was dieser Mann nun von sich geben würde."Spreche ruhig mit dem Soldaten und nicht mit mir, gut." Stella verdrehte die Augen. "Aha, ein Politiker und Aristokratensohn. Nun ist mir alles klar. Übrigens mit dem Tuch über dem Kopf hast du mir besser gefallen," zürnte die römische Kriegerin Stella und ging dann enttäuscht wieder zu ihrem Gemüsekorb zurück. "Sollen sie doch alle zum Pluto gehen...," murmelte sie und wartete missmutig in zweiter Reihe. Besch***** (bescheidener) Tag.



    Sim-Off:

    *unter Vorbehalt. Reaktion kann geändert oder verhindert werden. ^^

  • /images/misc/ava_galerie/Livia4.jpg Der Fahrer des Reisewagens wusste nicht so recht, was er von der ersten verbalen Reaktion des Soldaten halten sollte. War das einfach nur ein Spruch? War das Ironie? War das beides? Er verstand es nicht, denn er hatte kein Gespür für sowas. Also machte er, was er in solchen Situationen immer tat: Er ignorierte es einfach. Dann begann der Soldat damit, den Reisewagen genauer in Augenschein zu nehmen.


    Als er unerwartet gegen eines der Räder trat, erschreckte sich Vibia Licinia im Innern des Reisewagens. Sie griff instinktiv nach der Hand ihres Mannes. "Gnaeus!" Es war keine Furcht in ihren Augen. Aber Gnaeus sah, wie unangenehm ihr diese Situation gerade war. Er legte also seine Hand beruhigend auf ihre und lächelte kurz, bevor er die Tür des Wagens öffnete. Er lehnte seinen Oberkörper leicht nach draußen und hatte schnell die Ursache für die plötzliche Erschütterung des Wagens ausgemacht. "Gibt es irgendein Problem, Soldat?" Gnaeus hoffte es nicht. Oder falls doch, so hoffte er, dass man es wenigstens zivilisiert und sachlich lösen konnte. Und ohne den Wagen dabei mutwillig zu beschädigen...

  • Appius nickte dem Mann zu und grüsste verbal.


    " Eine Routinekontrolle. Wir überprüfen den Wagen und dann, sofern es keine Beanstandungen gibt, kannst du weiter fahren."


    Die Kontrolle ging zügig voran da Seius nicht viel Gepäck dabei hatte. Auch der Wagen überstand die Kontrolle anstandslos.


    " Gut. Du kannst passieren." dabei winkte er Richtung der Stadt. " Vale bene."

  • Die junge Frau war dem Optio sofort aufgefallen. Zum einen wegen ihres Mundwerks. Zum anderen wegen ihrer süssen Nase.
    Die Nase war aber nun nicht der Grund warum er die Frau zu sich winkte sondern ihr auffälliges Verhalten.


    " Wo drückt die Sandale, junge Frau?" Da Stella nichts weiter bei sich hatte als einen Korb, gefüllt mit Gemüse verzichtete Appius auf eine genaue Durchsuchung der Person.
    " Die sehen aber lecker aus, die Karotten. Selbst gezüchtet?" erkundigte er sich und ließ Stella dann ebenfalls passieren.

  • Appius räusperte sich. Erneut trat er gegen das Rad welches unangenehm wackelte.


    " Eine Kleinigkeit. Das Rad ist locker. Sieh her." Er deutete auf das Rad und rüttelte daran.


    " Wie weit habt ihr zu fahren? Ich möchte ungern einen Stau in der Stadt verursachen nur weil dein Wagen nicht ordentlich gewartet wurde. Die Reise aus Makedonien war anscheinend zu lange für das Ding."

  • Na also. "Anaxis, steig ein", meinte Ravilla, ohne auch nur den Kopf oder gar die Augen in Richtung des Niederen zu wenden. Stattdessen streckte er nun den Kopf aus dem Fenster, um hämisch zu beobachten, dass die freche Frau ebenfalls aufgehalten wurde, obwohl sie augenscheinlich nur bei irgendeinem Bauerntölpel außerhalb der Stadt Gemüse eingekauft hatte. Nachdem der Soldat mit ihr fertig war, ließ Ravilla es sich nicht nehmen, aus der Carruca zu steigen - er trug eine blütenweiße Toga, die nach erlesenem Parfum duftete und teures Schuhwerk - und der jungen Frau in einer ironischen Geste persönlich die Tür aufzuhalten.


    "Darf ich dich ein Stück nach Roma mit hinein nehmen?"


    Spruch wie Geste waren nur dazu gedacht, ihr seinen Wohlstand vor Augen zu führen, seinen gesellschaftlichen Status zu demonstrieren und das luxuriöse Innere seiner Carruca durch die offene Tür zu zeigen. Falls sie einstieg, kam das seinem Sinn für Humor durchaus entgegen. Wenn sie ablehnte, würde sie innerlich vor Neid schäumen und ihn damit glücklich machen. Ravilla lächelte und öffnete die Tür ein wenig weiter.

  • /images/misc/ava_galerie/Livia4.jpg Erneut spürten die Insassen des Reisewagens die Erschütterung, als der Soldat ein weiteres Mal gegen das Rad des Wagen trat. Dieses Mal blieb Vibia Licinia jedoch stumm, während ihr Unbehagen innerlich wuchs. "Das ist aber wirklich merkwürdig." Gnaeus war nicht besonders erfreut, als sein Blick den Fahrer des Reisewagens suchte. "Wir haben den Wagen ja schließlich erst in Brundisium angemietet." Weder hatte das Gefährt mit ihnen gemeinsam die Überfahrt von Makedonien nach Italia erlebt, noch hatte man eine halbe Weltreise durch Dalmatien über den Norden Italias bis nach Rom gemacht. "Ich schwöre auf den Stein des Iuppiter! Der Wagen war in einem top Zustand!"


    Tja. Gnaeus konnte sich jetzt aufregen und so den Soldaten, sich selbst und alle anderen hier am Tor sinnlos aufhalten. Oder er konnte versuchen, das Problem vom Ende her zu denken. "Wir müssen zur Domus Iulia. Da vorne rechts von der Hauptstraße ab, und dann sind wir eigentlich schon fast da." Sehr weit war es wirklich nicht mehr. "Ich verspreche dir, Soldat, wir werden uns das Rad auch ganz sicher nochmal genau ansehen, bevor wir den Fahrer wieder fahren lassen." Vielleicht konnte Gnaeus den Preis für den gemieteten Wagen samt Fahrer ja sogar nochmal drücken! Er hatte ein Gespür für solche guten Gelegenheiten. "Ich schwöre auf den Stein des Iuppiter!" Der Fahrer blieb beharrlich. "Und ich schwöre, mein Verwandter bei den Praetorianern wird dir was erzählen, wenn du versucht hast, mich übers Ohr zu hauen!" Gnaeus dachte bei seinen Worten natürlich eigentlich an seinen Onkel Licinus. Er wusste nicht, dass der zur Zeit gar nicht in Rom weilte. Und er wusste auch nicht, dass dafür nun sein Vetter Labeo ein Teil dieser Elitesoldaten war.


    Wie dem auch sei. Gnaeus atmete nochmal durch und sah wieder zum Soldaten. "Dürfen wir passieren?"

  • Eine Schnute verunzierte das Gesicht des Furiers. Er sich scharf die Luft ein, wiegte den Kopf ein, zweimal uin und her und meinte dann.


    " Gut. Das Domus der Iulier ist wirklich nicht so weit.....und das Rad sollte die paar Pedes noch halten. Es muss auf jeden Fall in Ordnung gebracht werden. Und wie du selbst schon beteuert hast....gleich."


    Das Gepäck wurde durchsucht und der Dame im Wagen einen angenehmen Tag gewunschen


    " Los. Weiter fahren."

  • Zitat

    Original von Appius Furius Cerretanus
    Die junge Frau war dem Optio sofort aufgefallen. Zum einen wegen ihres Mundwerks. Zum anderen wegen ihrer süssen Nase.
    Die Nase war aber nun nicht der Grund warum er die Frau zu sich winkte sondern ihr auffälliges Verhalten.


    " Wo drückt die Sandale, junge Frau?" Da Stella nichts weiter bei sich hatte als einen Korb, gefüllt mit Gemüse verzichtete Appius auf eine genaue Durchsuchung der Person.
    " Die sehen aber lecker aus, die Karotten. Selbst gezüchtet?" erkundigte er sich und ließ Stella dann ebenfalls passieren.


    Stella fühlte sich in diesem Augenblick wild und frei, da für einen Moment Zorn und Wut regierten. Doch inzwischen hatte sich die junge Tiberia ein wenig beruhigt. Ihre Augen glimmten aber noch immer im wilden Feuer. "Ich bin diese Ungerechtigkeit einfach leid," donnerte Stella mit im Versuch sanfter Stimme, die sich aber zum einem Getöse erhob. Wenigstens versuchte der Soldat ein freundliches Gespräch, was die Römerin sofort honorierte. "Nun ja. Selbst gekauft," scherzte Stella liebevoll, da es ihr nun ein wenig leid tat, dass sie den Soldaten unschuldigerweise so angefahren hatte. Immerhin war es sein Kamerad gewesen, der sie unhöflich aufgehalten hatte. Mist. Jetzt hatte sie sich verplappert. Sie wusste selbstverständlich, dass wilde Märkte in Rom verboten waren und jeder Händler eine Gebühr an die administratio urbi entrichten musste. Wilde Händler oder freie Bauern waren nur geduldet und mussten stets neue wilde Märkte eröffnen, bevor diese wieder von den Urbanern geräumt werden. "Von einem Bauern, der meine taberna beliefert und ich habe die Waren abgeholt," log sie dreist und hoffte dies mit einem Lächeln zu überspielen. Auch der Einkauf bei wilden Märkten vor der Stadtmauer konnte ein Bußgeld nach sich ziehen oder einen Strafzoll auf die Waren notwendig machen. Beides wollte Stella nicht bezahlen und vielleicht war dieser nette Urbaner auszutricksen, wenn sie besonders süß lächelte. Zum Glück hatte sie dieses unglaublich süße Lächeln geübt und vollführte es gerade in einer Prachtaufführung*.


    Sim-Off:

    *In etwa so: =)


    Zitat

    Original von Galeo Seius Ravilla
    Na also. "Anaxis, steig ein", meinte Ravilla, ohne auch nur den Kopf oder gar die Augen in Richtung des Niederen zu wenden. Stattdessen streckte er nun den Kopf aus dem Fenster, um hämisch zu beobachten, dass die freche Frau ebenfalls aufgehalten wurde, obwohl sie augenscheinlich nur bei irgendeinem Bauerntölpel außerhalb der Stadt Gemüse eingekauft hatte. Nachdem der Soldat mit ihr fertig war, ließ Ravilla es sich nicht nehmen, aus der Carruca zu steigen - er trug eine blütenweiße Toga, die nach erlesenem Parfum duftete und teures Schuhwerk - und der jungen Frau in einer ironischen Geste persönlich die Tür aufzuhalten.


    "Darf ich dich ein Stück nach Roma mit hinein nehmen?"


    Spruch wie Geste waren nur dazu gedacht, ihr seinen Wohlstand vor Augen zu führen, seinen gesellschaftlichen Status zu demonstrieren und das luxuriöse Innere seiner Carruca durch die offene Tür zu zeigen. Falls sie einstieg, kam das seinem Sinn für Humor durchaus entgegen. Wenn sie ablehnte, würde sie innerlich vor Neid schäumen und ihn damit glücklich machen. Ravilla lächelte und öffnete die Tür ein wenig weiter.


    Und da war er wieder dieser Schnösel aus dem Wagen. Stella machte sich gerade Hoffnungen, diesen Tag noch entspannt beenden zu können, da war seine Visage wieder. Wie eine Gans, aufgeplustert und langshalsig, reckte er seinen Kopf aus dem Wagen. Unangenehm! Stella versuchte ihren Kopf schnippisch wegzudrehen und so zu tun, als ob sie ihn nicht mehr sah. Dieser ungehobelte Mistkerl wollte doch nicht etwas sagen? Nein, er stieg sogar aus. Nein. Eine innerliche Abneigung wuchs, dass dieser Mann jetzt noch irgendetwas Unnötiges sagen musste, nur um seinen Stand zu zeigen. Eine Ironie lag darin, dass die Tiberia rein protokollarisch, wenn man es ihr denn ansehen würde, einen deutlich höheren Stand besaß und zum alten Erbadel dieser Stadt zählte. Doch zu seinem Glück kümmerte dies Stella in diesem Moment absolut nicht. Parfüm? Welche wunderbares Öl war das? Stella mochte dieses Parfüm aber den Mann nicht, der es trug. Interessiert reckte sie vorsichtig ihre Nase über das Gemüse hinweg. Dann kam seine Geste. Stella rollte mit den Augen, als er auch noch eine Einladung aussprach. Eine zugegeben widerlich schleimige Einladung, die ein arroganter Mistkerl sicherlich nur machte, weil sie eine junge (und sicherlich aus der Außenperspektive ansehnliche) Frau war. Stella hatte aber eine gesunde Distanz zu vergänglicher Schönheit entwickelt aber konnte sehr wohl ihre Wirkung einschätzen, dafür hatte sie zu sehr ihr Theater geliebt. "Ich laufe lieber," antwortete sie kalt und ignorierte den dargebotenen Luxus, auch weil sie sich nicht auf diesen Mann einlassen wollte. "Deine Kissen sind ja nicht mal aus Brokat, sondern nur aus gefärbtem Leinen. Ich bevorzuge Seidenbrokat aus Tylus oder Palmyra," konterte sie und gab damit ein wenig Wissen aus der Oberschicht preis, da sie die Herkunftsorte besonderer Stoffe benennen konnte. Eine überzogen arrogante Reaktion leistete sich die Darstellerin, genannt Stella, noch und blickte gespielt überzeugt und selbstheilig über ihre Schultern, wobei sie dem Mann ein verführerisch-gespieltes Lächeln zuwarf und dann zwinkerte. Dann lachte sie ihn aus und blickte zum Soldaten.


    "Darf ich in die Stadt?" Es war an der Zeit zu gehen, sofern sie nicht erneut aufgehalten wurde.

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