[Palatin] Curia Saliorum Palatinorum

  • Mittlerweile hatte der flavische Bote einen weiten Weg in der Urbs Aeterna zurückgelegt. Im Schweiße seines Angesichts überbrachte er auch der Curia Saliorum Palatinorum die Botschaften, die der flavische Enkel ihm übergeben hatte. Natürlich wiederum mit der Auflage sehr genau darauf zu achten, dass die Nachricht auch ihren Empfänger erreichen würde. Insgesamt übergab er zwei Schreiben und machte sich daraufhin wieder auf den Weg zurück zur Villa Flavia, in der Hoffnung auf eine Erfrischung an diesem heißen Sommertag.




    Ad
    Magistro
    Salii Palatini
    Roma


    Verehrter Magister


    Es grüßt dich Sextus Flavius Maecenas, Sohn des Lucius Flavius Senerus und Enkel des Marcus Flavius Aristides. Es wäre mir eine große Ehre in die Traditionen meiner Familie zu treten und ein Sodalis in den Reihen der Salii Palatini zu werden. Mein Ansinnen würde ich gerne in einem persönlichen Gespräch darlegen, sofern mir ein solches gestattet wird.


    In der Hoffnung auf eine positive Antwort,


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    Pontifex M' Flavius Gracchus Magistro Salii Palatini s.d.


    Aus meiner eigenen Zeit als Magister der ehrenwerten Salii Palatini ist mir noch sehr gewahr wie bedauerlich stets eine Lücke in den Reihen der Sodales ist, gleich wie schwer geeignete junge Männer zu finden sind, welche bereit sind die Tradition ihrer Vorfahren fortzuführen.
    Um so erfreulicher - allfällig gar eine Fügung der Götter - ist der Umstand zu bewerten, dass erst kürzlich mein Großneffe Sextus Flavius Maecenas seinen Weg nach Rom hat gefunden. Er ist ein Enkel des Marcus Aristides, welcher ebenfalls lange Jahre in den Reihen der Palatini dem Mars zu Diensten gewesen ist. Tief verwurzelt in den Traditionen Roms und seiner Familie ist der junge Maecenas bestrebt, dem Weg seiner Vorfahren zu folgen und ob dessen einen Platz in den Reihen der Salii Palatini einzunehmen.


    Ich bitte dich darob, ihn den Sodales vorzustellen, als dass der vakante Sitz in euren Reihen allfällig bald gefüllt werden kann.

  • Ein Besucher zur Mittagsstunde


    Es war ein warmer Tag und Marcellus musste daran denken, dass seine Schwester zur dieser Stunde wohl kaum das Haus verlassen würde und falls sie es tat, würde es höchstens in einer Sänfte geschehen. Ich hingegen ging zu Fuß, ich fand dass es einem jungen Mann durchaus gut zu Gesicht stand auch einmal zu Fuß durch die Straßen Roms zu gehen. Meinen Leibsklaven Theron hatte ich natürlich dennoch bei mir. Er kam aus Dalmatia und war erst seit einem halben Jahr in meinem Dienst.


    Nun hatten wir den Palatin erreicht, was vom Esquilin aus schon ein ziemliches Stück Weg war. Allerdings waren es keine schlechten Gegenden in welche ich mich begeben musste und über das Forum lief ich immer gerne.


    Vor dem Haus der Salii Palatini hielt ich inne. Ich hatte mich entschieden diesem Kult beizutreten, wie es meinem Stand angemessen war. Ich verehrte alle Götter, fühlte mich Mars, dem Vater Roms, aber besonders verbunden. Es war meine Absicht mein Leben dem Militär zu widmen, also war die Mitgliedschaft bei den Salii nur folgerichtig.


    Mich nach einem Sklaven oder einem Mitglied des Kultes umsehend, betrat ich das Gebäude.

  • Jeder Eintretende wurde im Haus der Salii Palatini schnell bemerkt und von jemandem angesprochen. So geschah es auch hier:


    Salve, willkommen in der Curia Saliorum Palatinorum. Kann ich dir vielleicht behilflich sein? sprach einer der vielen Helfer den Mann mit seinem Sklaven an.

  • Es dauerte nicht lange, da wurde jemand auf ihn aufmerksam und Marcellus sah zu dem Mann hin. Offensichtlich arbeitete dieser hier und Marcellus hielt seinen Sklaven mit einer Geste zurück als dieser sich anschickte für ihn zu antworten. Hier in diesem Hause würde er für sich selbst sprechen. Das hier war kein Marktstand, sondern ein ehrwürdiger Kult Roms.


    "Mein Name ist Marcus Claudius Marcellus." stellte er sich vor, davon ausgehend dass man seinen Namen kannte. Nun, natürlich kannte man den Namen seiner Familie, das stand ohnehin vollkommen außer Frage. Nicht nur war ihr Name alt und ehrwürdig, Marcellus Großvater, Herius Claudius Menecrates war einer der einflussreichsten Senatoren Roms. Er war ein verdienter General in Germanien gewesen und seit einiger Zeit war er der Stadtpräfekt von Rom. Sorge hier abgewiesen zu werden hatte der junge Patrizier also wirklich nicht.


    "Ich wünsche den Salii Palatinii beizutreten, wie es Brauch ist in meiner Familie." tatsächlich war auch mein Großvater Mitglied in diesem Kult und würde er gerade nicht das Krankenlager hüten, hätte er mich heute sicherlich begleitet.

  • Der Name Claudius Marcellus liess in der Tat aufhorchen. Der helfende Mann liess sich jedoch seine Nervosität auf Grund der Wirkung des Namens nicht anmerken. Er war es gewohnt, dass hier einflussreiche Patrizier ein und aus gingen und als Mitglied des Kultes musste er sich nicht vor ihnen fürchten.


    Salve Marcus Claudius Marcellus. Es freut mich, dass du den Brauch deiner Familie ehren möchtest. Bitte folge mir. Ich bringe dich gleich zu unserem Magister, damit du ihm deinen Wunsch vortragen kannst.


    Bevor der Helfer jedoch voran schritt, wartete er die Reaktion des Claudiers ab.

  • Mit innerlicher Genugtuung bemerkte Marcellus, dass er erkannt und mit dem nötigen Respekt behandelt wurde. Ja, er legte durchaus wert auf so etwas. Die Standesdünkel hatte er bereits in frühester Kindheit erlernt und mittlerweile verinnerlicht. Zwar strebte er beileibe nicht nach einem Leben in unendlichem Luxus, aber er legte wert darauf den Respekt zu erhalten welchen sein Name gebot.


    Tatsächlich trachtete der junge Claudier danach seiner Familie Ehre zu machen. Zahlreiche Helden Roms zählten zu seinen Vorfahren und die Ahnen sollten stolz auf ihn blicken und ihn nicht belächeln.


    "Hab dank." antwortete er also und bereitete sich darauf vor dem Mann zu folgen.

  • Als er sah, dass der junge Patrizier ihm folgen würde, ging er also voran und führte ihn zum Officium des Magisters. Dort klopfte er an, wartete den "Herein" Ruf ab, trat ein und meldete den Besucher an.


    Salve Magister. Hier ist Marcus Claudius Marcellus, der euch gerne sprechen möchte.


    Der Magister bedeutete, den Gast eintreten zu lassen, was der Mann tat. Dann verliess er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.


    Der Magister deutete auf einen Stuhl und auf ein silbernes Tablett mit Bechern, Wein und Wasser.

    Salve Marcus Claudius Marcellus. Bitte, setz dich und schenk dir ein. Was bringt dich zu mir?
    Der Magister konnte sich das zwar durchaus denken, aber er war kein Mann, der seinen Gästen vorgreifen würde.

  • Mit einem neutralen und wenig sagenden Gesichtsausdruck setzte sich Marcellus hin. Er war ziemlich erstaunt darüber, dass er sich selber einschenken sollte. Wenn hier schon kein Sklave zur Hand war, dann sollte doch zumindest der Magister den Anstand besitzen ihm einzuschenken. Marcellus war sich seiner noblen Abstammung bewusst und er war nicht bereit in dieser Hinsicht Abstriche zu machen. Folglich verzichtete er auf ein Getränk und sah stattdessen sein Gegenüber an.


    "Salve verehrter Magister. Mein Begehren ist es, in die Reihen der Salii Palatini aufgenommen zu werden." antwortete er dann also weiterhin knapp. "Der Name meiner Familie ist fest mit dem Kult verbunden, ich wünsche diese Tradition fortzuführen." ein leichtes Lächeln lag nun auf Marcellus Zügen. Er würde einige der Traditionen seiner Familie fortführen.

  • Da die Mitgliedschaft bei den Salii Palatini ausschliesslich Patriziern vorbehalten war, die dazu noch aus einer confarreatischen Ehe entstammen mussten, konnte der Magister nicht erkennen, weswegen der Gast seine Einladung zu einem Getränk nicht annahm. Hier trafen sich lediglich die Mitglieder der ältesten und adligsten Familien Roms und der Magister ging in seiner eigenen Nobilitas einfach davon aus, dass er in seinem Ansehen und Status über jedem seiner Gäste stand.


    So hörte er sich den Wunsch des Gastes zuerst einfach an bevor er antwortete:

    Marcus Claudius Marcellus, dein Name stammt von einer unserer ältesten Gentes, doch die Familien darin sind vielfältig und die Aufnahmebedingungen für die Salii Palatini sind streng. Kannst du deine Herkunft aus einer confarreatischen Ehe beweisen? Leben beide deine Eltern noch?


    Da der Magister einen neuen Bewerber nicht abschrecken wollte, nannte er die weiteren Bedingungen, wie den Verzicht darauf andere Ämter im Cultus Deorum anzunehmen, nicht.

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