Es war der erste Abend der Saturnalia, der große Raum war ansehnlich dekoriert, mit den Zweigen immergrüner Bäume, an denen Süßigkeiten befestigt waren, und mit honigfarbenen Kerzen, deren Flammen alles in ein sanftes Licht tauchten. Durch die ganze Villa zog bereits der Duft von köstlichem Essen, mehr, als die ganze Familie an einem Abend essen würde können, und durch die bezahlten Freien fiel es beinahe nicht auf, dass Sklaven heute nicht Sklaven waren und keinen Dienst verrichten mussten.
Sciurus fiel dies nur allzusehr auf. Er hatte gehofft, sein Herr würde ihn wie an den letzten Saturnalia über die Feiertage aus seinem Dienst entlassen, so dass er sich nicht der unwürdigen Behandlung als Gleichgestellter neben ihm zu sein unterziehen musste. Doch Gracchus war ihm mit der Ausrichtung des Familienfestes zuvor gekommen. Immerhin hatte er Sciurus die Organisation übertragen, so war er nicht nur unangemessener Gast an der Tafel, sondern hatte gleichsam eine Aufgabe. Er musterte noch einmal die anwesenden Diener, einfache Bürger und Freigelassene, welche an den Saturnalia durch ihre Dienstleistungen mehr Sesterzen einnahmen, als sonst in einem ganzen Monat. Durch die Tatsache, dass alle Häuser an diesen Tagen auf die Dienste dieser Menschen angewiesen waren, da jede Familie, welche ihre Sklaven dennoch arbeiten ließ, als ehrlos verschrieen wurde, konnten sie äußerst unverschämte Preise verlangen. Doch immerhin sahen jene, welche Sciurus angeheuert hatte, passabel aus, verhielten sich angemessen, sprachen beinahe dialektfrei und wussten, was sie erwartete, wenn sie ihre Arbeit nicht zur Zufriedenheit der Flavia erledigen würden.
Für die Opferung war ebenfalls alles vorbereitet, der kleine Altar stand bereit und das Ferkel wartete in der Küche auf sein ehrenvolles Ende. Das Fest konnte beginnen.