Das Amphitheater von Mantua

  • Das Voropfer folgt und der Sacerdos bietet der kapitolinischen Göttertrias Früchte und Wein dar, auf dass sie sich gnädig zeigen möge im folgenden Opfer. Nach der kultischen Reinigung der anwesenden Helfer gebietet der Herold noch einmal mit einem lauten "Favete linguis!*" Ruhe, dann wird das Pergament mit den Traditionellen Weiheformeln geöffnet.


    "Dir zu Ehren, Iuppiter Optimus Maximus, Dir zu Ehren, göttliche Iuno, Dir zu Ehren, göttliche Minerva!
    Euch zu Ehren, erhabene Götter unseres Reiches, Euch zu Ehren sei dieses Amphitheater errichtet!
    Dir zu Ehren, Iuppiter Optimus Maximus, Dir zu Ehren, göttliche Iuno, Dir zu Ehren, göttliche Minerva!
    Euch zu Ehren, erhabene Götter unseres Reiches, zu Eurer Freude mögen die Spiele und Darbietungen in dieser Arena stattfinden!
    Dir zu Ehren, Iuppiter Optimus Maximus, Dir zu Ehren, göttliche Iuno, Dir zu Ehren, göttliche Minerva!
    Euren Schutz erbitten wir, das römische Volk, für diesen Hort der Freude!
    Dir zu Ehren, Iuppiter Optimus Maximus, Dir zu Ehren, göttliche Iuno, Dir zu Ehren, göttliche Minerva!
    Euch zu Ehren, erhabene Götter unseres Reiches, Euch zu Ehren sei dieses Amphitheater errichtet!"


    Ein Minister trägt die mola salsa heran, ein anderer den Wein. Beides nimmt Natta entgegen und weiht damit nacheinander die Opfertiere für Iuppiter, Iuno und Minerva. Anschließend folgt das rituelle Entkleiden der Rinder - der Sacerdos zieht dabei sein Opfermesser mit der stumpfen Seite über den Rücken jeden Tieres und entfernt dabei nicht nur die wollene dorsule, sondern auch die bunten Bänder um den Kopf. Nachdem das geschehen ist stellen sich die drei Cultrarii, die Schlächter, mit ihren Äxten vor und drei Popae, Opferhelfer, mit ihren Opferhämmern hinter die Tiere. Da der Iuppiter höchster Gott des Reiches ist, ist sein Opfertier das erste, welches sterben muss. "Agone?" fragt daher der Popa hinter dem Ochsen und als Orphidius Natta den Opferbefehl, das traditionelle "Age!" erwidert, saust der Hammer nieder und der Cultrarius schwingt die Axt.


    Nacheinander fallen der Ochse für Iuppiter und die beiden Kühe für Iuno und Minerva Hammer und Axt zum Opfer. Ihre Körper schlagen mit dumpfem Laut auf dem Boden auf. Die ersten Zuschauer in den hinteren Rängen des Amphitheaters munkeln schon, dass Minerva nicht zufrieden ist, da ihre Kuh viel zu langsam zu Boden gegangen ist, da treten die Opferhelfer an die Tiere heran und beginnen sie auszunehmen. Routiniert schneiden sie die vitalia, die lebenswichtigen Organe der Rinder heraus und legen sie in die Schalen, welche dem Sacerdos zur Begutachtung vorgelegt werden.


    Orphidius Natta weiß nicht genau, wie groß die Donatio der Stadtverwaltung an den Cultus Deorum war, doch anscheinend ausreichend, um den Segen der Götter zu kaufen. Er begutachtet die Eingeweidestücke in den Schalen, eine nach der anderen. Als auch die Gaben für Minerva durch seine Hände und unter seinen prüfenden Augen hindurch gegangen sind, wendet er sich der Tribühne des Amphitheaters zu und erhebt seine Stimme.
    "Die göttliche Trias, Iuppter Optimus Maximus, Iuno und Minerva, ist der Stadt Mantua und ihren Bewohnern gewogen. Gerne werden Sie über dieses zu Ihren Ehren errichtete Bauwerk wachen und ihm und dem Geschehen darin Ihren göttlichen Segen zu Teil werden lassen! Litatio!"


    Nach der Annahme des Opfers werden die vitalia auf die glühenden Kohlen gegeben. Grauer, nach verbranntem Fleisch riechender, Rauch steigt auf und zieht durch die Arena. Während die Fleischstücke langsam vor sich hin kokeln, schaffen Helfer die Reste der Opfertiere dorthin zurück, wo noch vor kurzem die drei Rinder auf den Beginn der Zeremonie warteten.


    Der Sacerdos beendet den Ritus und verlässt schließlich als letzter des Cultus Deorum das Rund des Amphitheaters. Auf dem Altar dampfen noch immer die letzten Reste des Opferfleisches für die Götter. Orphidius Natta fühlt sich durch den guten Verlauf und seine erste Theaterweihung beschwingt. Er nimmt sich vor, am Abend noch einmal jenes kleine Etablissement aufzusuchen, vielleicht würde er sich solchermaßen gestärkt heute in die Bruderschaft der Sieben eintragen können, denn am Vorabend war er für diese Leistung einfach zu müde von der Reise gewesen.



    * Hütet eure Zungen!



  • Albinus begutachtet mißtrauisch die Opferung. Bei seinem Glück hat das Geld an den Cultus nicht gereucht und die Opfer werden natürlich nicht angenommen. Umso erleichteter ist er, als der Priester das gegenteil verkündet. Frohen Mutes kann er nu die Arena wieder räumen lassen und lässt durch einen Fanfarenstoß den nächsten Programmpunkt des Tages eonläuten, auf daß er besoders gespant ist: Das Theaterstück

  • Pünktlich nach der Eröffnungsrede, die für einen Soldaten vermutlich ziemlich langweilig war, aberimmernoch rechtzeitig vor dem Beginn des Opfers, betraten Priscus und seine Kameraden nach ihrem Streifzug durch Mantua das Amphitheater und machten es sich auf den hinteren Plätzen bequem. Pflichtschuldig schwiegen sie, um das Opfer nicht zu stören, was möglicherweise den Einsturz des mühevoll errichteten Theaters zur Folge gehabt hätte.

  • Kollektive Erleichterung konnte man spüren als das Opfer als angenommen verkündet wurde und der Priester scheinbar ebenso zufrieden war wie die Götter. Nichts stand also der Eröffnung dieses grandiosen Bauwerkes im Wege.


    Bald schon würden die Gladiatoren hier ebenso wie in vielen anderen Städten der Provinzen ihre Übungskämpfe zur Vorbereitung grosser Spiele in Rom anbieten und Mantua würde einen neuen Zweig an Kultur und Wirtschaft erschliessen können.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Imperiosus lauschte aufmerksam der Opferung. Alles um ihm herum wurde leise udn wartete ab, was der Sacerdos verkünden würde. Das Herz von Tiberius pochte schneller und schneller, würden die Götter dieses Opfer annehmen.


    Als der Sacerdos endlich verkündete, dass die Götter es annehmen, war Imperiosus erleichtert und freute sich auf die nächsten Programmpunkte, die nun folgen würden.

  • Modestus tauchte neben dem Duumvir auf.
    "Albinus die Theaterleute werden vielleicht noch etwas länger für ihre Vorbereitungen brauchen." flüsterte er ihm zu.
    Er nahm es den Theaterleuten nicht übel, schließlich war es eine schwierige Sache solch eine Aufführung auf die Beine zu stellen.
    "Wir könnten die Tierkämpfe vorziehen, um ihnen noch etwas Zeit zu verschaffen. Es wäre schon alles dafür vorbereitet."


    Inzwischen war das Publikum, wie meißtens in den Pausen, damit beschäftigt die Speisen, die die Stadt bezahlt hatte, zu vertilgen.
    Modestus hatte auch eine Kleinigkeit gegessen den mit knurrenden Magen arbeitete es schlecht. Inzwischen kammen einige, nicht zu verachtende Sklavinnen,
    auf die Tribühne. Sie trugen einige Tablette, die mit exotischen Leckereien wie Datteln, Feigen aber auch viele anderen Sachen beladen waren.
    Natürlich gab es auch Wein und dieses neue Barbarengetränk das Cervisia genannt wurde.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ah, Senator Macer. Ich bin quasi gerade erst angekommen, vermute daher letzteres. Hungi grinste, und sah dann gleich wieder über die Menge, bevor er seinen Blick erneut auf den Senator vor sich richtete. Sehen und gesehen werden, wie? Auf alle Fälle eine Abwechslung zu den langweiligen Festen alternder Konsulare, die mit ihren angeblich potenten Lenden angeben, während sie ihren Gästen ungenießbares Essen vorsetzen... Die Bitterkeit, die man aus den Worten raushören wollte, fanden keinen Widerhall in seiner Stimme. Interesse an einer Wette?


    "Ja, sehen, gesehen werden und vielleicht ein paar alte Kontakte pflegen. Mit den Planungen für das Amphitheater wurde schließlich schon begonnen, als ich hier noch Kommandeur war. Da muss ich mich doch vom Ergebnis überzeugen. Und so eine Freiluftveranstaltung ist tatsächlich etwas anderes als ein übliches Gelage."


    Wobei man natürlich einschränken musste, dass das Wetter inzwischen die Nutzung von Gartentriclinien zuließ und dass Macer in Rom wegen der Factio häufiger mal seine Zeit bei Freiluftveranstaltungen verbrachte.


    Gegen eine Wette hatte er grundsätzlich nichts einzuwenden, allerdings auch noch keinen Überblick, auf wen oder was man wetten sollte. "Sicher, aber auf was wetten wir? Die Länge der nächsten Rede? Auf der kleinen Programmtafel hier habe ich keine Paarungen der Gladiatoren gesehen."

  • Da gerade Pause war, nahm sich Imperiosus einiges von den Speisen, die angeboten wurden. Endlich gab es mal wieder etwas anderes zu Essen, als immer dieses Militäressen, dachte er sich und griff ordentlich zu.
    Auch die Sklavinnen sahen wirklich sehr gut aus, die die Speisen brachten, da könnte man fast schwach werden und nach dem Theater noch bei einem Lupanar vorbeischauen.
    Datteln und Feigen aß Imperiosus selten und meist auch nur bei besonderen Anlässen, aber auch dies schmeckte ihm wirklich gut. Er dachte sogar daran, wenn er mal etwas mehr verdienen würde, sie sich selber zu kaufen, doch im Moment konnte er sich solch exotische Leckereien nicht leisten.


    Als die nächste Sklavin ankam und verschiedene Getränke anbot, überlegte er kurz, ob er nicht vielleicht sogar mal Cervisia probieren sollte, denn dieses Barbarengetränk kannte er noch nicht. Doch nach kurzer überlegung nahm er dann doch den Wein, der mit Wasser verdünnt war. Tiberius wollte jetzt noch nicht zuviel trinken, denn schließlich wollte er was vom Theaterprogramm mit bekommen. Danach würde er dann mit Marcellus in die nächste Taverna gehen.

  • Aburius Marcellus
    [Blockierte Grafik: http://img106.imageshack.us/img106/9968/marcellustc1.png]


    Endlich war Pause, dachte sich Marcellus und sah, wie die hübschen Sklavinnen rein kamen. Sie boten leckere Speisen an, doch er interessierte sich eigentlich nur für die Sklavinnen und ihren Körper. Als er die Körper der Frauen sah, wurde er langsam verrückt und hätte an liebsten zugepackt. Die Wochen auf den Campus ohne Frauen waren echt schlimm für ihn. Sein Onkel hatte ihm schon recht früh immer wieder eingeladen und sie gingen dann immer in eines der vielen Lupanars. Doch seit Wochen war er schon nicht mehr.


    Marcellus konnte sich aber beherrschen und nahm nur von den Leckereien, die auf den Tabletten hatten. Als er das Barbarengetränk sah, nahm er sich sofort einen Becher davon, denn wie Imperiosus kannte auch er das Getränk noch nicht und wollte es probieren.


    Als er den ersten Schluck nahm, spuckte er es sofort wieder aus.


    „ Bah, dass schmeckt aber sch…e „,
    schrie er laut, ohne Rücksicht auf die anderen zu nehmen. Marcellus ließ die Sklavin nochmals kommen und ließ sich Wein einschenken.


    „ So, jetzt können die Spiele beginnen… „
    , sagte er zufrieden.


  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ja, sehen, gesehen werden und vielleicht ein paar alte Kontakte pflegen. Mit den Planungen für das Amphitheater wurde schließlich schon begonnen, als ich hier noch Kommandeur war. Da muss ich mich doch vom Ergebnis überzeugen. Und so eine Freiluftveranstaltung ist tatsächlich etwas anderes als ein übliches Gelage."
    "Sicher, aber auf was wetten wir? Die Länge der nächsten Rede? Auf der kleinen Programmtafel hier habe ich keine Paarungen der Gladiatoren gesehen."


    In der Tat, Freiluft ist immer etwas schönes, erst recht bei so einem herrlichen Wetter. Er ließ sich etwas vom Veranstalter spendierten verwässerten Wein reichen und kostete davon. Mhm, war in Ordnung, aber selbst wenn ihn die Qualität des Weines anwiderte, was auch passieren konnte, so hatte er immer eine kleine Notration für sich in der Hinterhand, besser gesagt, strategisch äußerst gut bei seinem Sklaven plaziert.


    Ah, noch keine Paarungen? Wie nachlässig. Hungi selber hatte noch keinen Blick auf die Programmtafel verschwendet, er wußte in etwa, was kommen sollte, er ließ sich überraschen. Wie wäre es mit dem Theaterstück? Auf die Güte setzen zu wollen wäre etwas unhöflich. Aber ich sage mal, daß etwas klassisches auf dem Programm steht, irgendwas von den Griechen, nichts neumodisches.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Modestus tauchte neben dem Duumvir auf.
    "Albinus die Theaterleute werden vielleicht noch etwas länger für ihre Vorbereitungen brauchen." flüsterte er ihm zu.
    Er nahm es den Theaterleuten nicht übel, schließlich war es eine schwierige Sache solch eine Aufführung auf die Beine zu stellen.
    "Wir könnten die Tierkämpfe vorziehen, um ihnen noch etwas Zeit zu verschaffen. Es wäre schon alles dafür vorbereitet."


    .


    Er überlegte kurz:"Sicher ziehen wir dann die Tierkämpfe vor. Die Theaterleute werden schon ihren großen Auftritt haben."

  • "Gut. Ich werde mich darum kümmern." flüsterte Modestus dem Duumvir zu.


    Er überprüfte noch kurz eine seine Toga und trat dann vor. Er hob eine Hand und sofort schmetterten die Trompeter eine kurze Melodie,
    um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Modestus räusperte sich und begann.


    "Spectatores, leiht mir eure Ohren."


    hallte seine Stimme laut durch das Amphitheater


    "Gleich ist es soweit. Dann wird passieren, was ihr alle schon sehnlich erwarten.
    Endlich wird das erste Blut in der Arena fließen !"


    Zwar war bei der Weihung auch schon Blut geflossen aber so klang es eben besser. Die Zuschauer johlten und jubelten laut, und Modestus lächelte. Sowas gefiehl ihnen eben.


    "Wir haben keine Kosten und mühen gescheut, um euch heute und hier
    den Kampf der zwei schrecklichsten Geißeln Afrikas zu präsentieren !

    Tiger gegen Leopard!"


    Modestus hob noch einmal die Hand und wieder erklangen die Trompeteten.
    Während er danach einen Becher verdünnten Wein herunterstürzte wurden langsam zwei Gittertore nach oben gezogen ...

  • Aus den Gängen rannten plötzlich zwei Raubkatzen in die Arena. Dann blieben schauten sie sich verwirrt um und betrachteten diese fremdartige Umgebung,
    während hinter ihnen die Gitter wieder verschlossen wurden. Dann sahen sich die Katzen und gingen langsam auf einander zu.
    Sie schnüffelten und begannen zu fauchen und zu brüllen. Langsam umkreißten sie sich und immer wieder hörten man sie fauchen und brüllen.
    Schließlich war es soweit. Der flinke Leopard preschte vor und versucht seine Krallen in die Seite des Löwen zu graben.
    Der Löwe wich elegant aus und schnappte seinerseits nach dem Hals des Leoparden. Der Leopard fuhr herum und ließ seine Krallen
    über die Seite des Löwen fahren. Jetzt jaulte der Löwe laut auf und richtete sich auf zwei Beine auf um auf den Leoparden niederzufahren,
    doch dieser tat das gleiche! Beide packten sich jetzt mit ihren Tatzen und es sah so aus als würden sie sich umarmen,
    wenn man mal davon absah, dass sie sich die Rücken aufschlitzten und nach einander schnappten. Als sie wieder von einander abließen,
    troff aus vielen Kratzern und Bisswunden Blut. Beide Tiere waren sichtlich erschöpft, doch sie wollten den Sieg nicht dem anderen überlassen.
    Der Löwe hinkte langsam auf den Leoparden zu, aber dieser war schon mit seinen Tatzen voraus auf den Löwen zu gesprungen.
    Nun wich der Löwe aus, so dass die Krallen sich nicht in seinen Rücken graben konnten, doch er wurde von der Wucht des Leoparden umgeworfen.
    Das Knäuel aus den Tieren wand sich und man hörte lautes Fauchen und ekeleregende Geräusche von reißendem Fleisch.
    Beide Raubkatzen schlitzten und schnappten so viel sie konnten doch man konnte nicht erkennen wer die Oberhand hatte,
    doch man erkannte die Pranke die über einen Bauch fuhr. Mit einem widerlichen Platschen ergoss sich
    ein Strom aus Blut und Gedärmen auf den Sandboden der Arena. Sofort johlte das Publikum. Der Favorit des Publikums der Löwe stand auf,
    während der Leopard am Boden lag und zuckte. Direkt nachdem der Löwe die Kehle des Jaguars durchbissen hatte,
    kamen auch schon einige Männer mit langen Speeren herbei und trieben den Löwen wieder in einen Käfig. Der Kampf war vorbei.
    Einige Arbeiter schleiften angewidert den toten Körper und die Gedärme aus der Arena und gruben den blutigen Sand um.
    Als die Sklaven damit fertig waren eilten sie hektisch aus der Arena.

  • Licinus beobachtete den Kampf interessiert, auch wenn er kein begeisterter Tierkampffan war, seine Schwäche waren Kämpfe von gut ausgebildeten Gladiatoren.
    Um ihn herum erhob sich ein Freudengeschrei, in dass sich einige ärgerliche Stimmen mischten. Anscheinend die derer, die auf den Jaguar gesetzt hatten.
    Nun kam eine Sklavin mit einem Teller Oliven und Trauben vorbei. Licinus nahm einpaar von beidem und aß sie genüßlich, dass war doch was anderes als immer nur puls und posca.

  • Imperiosus und Marcellus schauten interessiert zu. Zwischen lief eine kleine Wette, wer von den beiden wohl gewinnen würde. Der Artorier war für den Leoparden, da er vom Körperbau her flinker aus sah und dies sicherlich besser nutzen konnte, als der etwas schwerfällig aussehende Löwe.


    Man konnte gut das Fauchen und brüllen der der Tiere hören. Der Kampf dauerte nicht lange, doch Tiberius war sein Geld los gewesen, anscheinend hatte der Löwe einfach das dickere Fell gehabt. So vermutete Imperiosus.

  • Nachdem noch einige andere Verlierer tot aus der Arena gezogen worden waren, tratt Modestus wieder vor.
    Wieder erschalten die Trompeten um für Ruhe zu sorgen. Dann hollte Modestus tief Luft und begann.


    "Spectatores ! Nun kommen wir zu dem kulturellen Höhepunkt dieser Feier!
    Das famose Theatrum Germanica, welches überall im Imperium gekannt und geschätzt wird,
    beehrt uns heute mit einer ihrer grandiosen Aufführung.
    Sie werden heute eine Kömodie von dem berühmten römischen Dichter Publius Terentius Afer aufführen !"


    Die einfachen Leute mögen eben immer Komödien, dachte Modestus als das Gejubel im Amphitheater wie ein Vulkan ausbrach.
    Da das Theaterstück eine Weile dauern würde, machte es sich Modestus ersteinmal auf der Tribühne gemütlich,
    bevor er wieder loseilte um die Gladiatorenkämpfe vorzubereiten.

  • Albinus war gespannt auf die Theatervorführung. Er selbst konnte Tierhetzen nicht viel abgewinnen, aber wenn es dem Volk gefiel sollte es halt so sein. Also freute er sich jetzt auf das kommende Programm, welches eher seinem Geschmack war.

  • Der Leiter der Truppe trat nach vorne und hielt zunächst eine kleine Ansprache: "Seid gegrüßt, Bürger dieser Stadt! Wir möchten Euch zu diesem Theatrum gratulieren. Erlaubt uns heute ein Stück von Terenz vorzuführen.
    Dies ist das erste Stück des Dichters, aufgeführt an den Megalensia unter den kurulischen Aedilen Marcus Fulvius, Manius Acilius Glabrio, Quintus Minucius Valerius. Die Aufführung besorgten Lucius Atilius Praenestinus und Lucius Ambivius Turpio. Die Musik schrieb Flaccus, der Sohn des Claudius für gleiche linke oder rechte Flöten. Das Stück ist durch und durch griechisch. Herausgegeben wurde es unter dem Konsulat des Marcus Marcellus und Gaius Sulpicius.
    Und dies, wertes Publikum, soll Euch und dem Theatrum nun zu Ehren gereichen!"


    Die Truppe trat auf und das Stück begann.



    Sim-Off:


    SIMO, Athener, Vater des Pamphilus
    SOSIA, Freigelassener des Simo, sein Koch
    DAVUS, Sklave des Simo, besonders im Dienst des Sohnes
    MYSIS, Magd der Andrierin
    PAMPHILUS, Sohn des Simo
    CHARINUS, Freund des Pamphilus
    BYRRIA, Sklave des Charinus
    LESBIA, eine Hebamme
    GLYCERIUM, Geliebte des Pamphilus, verlorene Tochter des Chremes
    CHREMES, Alter Athener, Freund des Simo, Vater der Glycerium
    CRITO, ein Fremder aus Andros
    DROMO, Sklave des Simo (stumme Person)
    (CANTOR, Sprecher des Schlusswortes)

    SCHAUPLATZ: Zwei Häuser in einer Straße in Athen: Rechts das des SImo, links das der Glycerium. Vor den Häusern ein bekränzter Altar. Die Straße führt nach rechts zum Markt, nach links in den Hafen.

  • Der Dichter meinte, als er zum Schreiben sich entschloss,
    Für weiter hab' er nichts zu sorgen, als dass dem Volk
    Die Stücke gut gefielen, die er dichtete:
    Doch sieht er jetzt, dass es bei weitem anders geht.
    Denn mit Prologeschreiben verdirbt er seine Zeit,
    Nicht um den Stoff zu erzählen, nein der Lästerung
    Eines alten boshaften Dichters zu entgegenen.
    Jetzt, bitt' ich, gebet acht, was man zur Last ihm legt.
    Menander schrieb eine Andria und Perinthia:
    Wer eine nur genau kennt, kennt sie alle zwei:
    Im Inhalt nicht sehr ungleich, weichen sie jedoch
    Im Ausdruck und im Stile voneinander ab.
    Was passte, nahm - gesteht der Dichter - aus der Perinthia
    Er in die Andria und gebraucht's, als wär' es sein.
    Dies nun verdammen sie und ereifern sich mit Macht:
    "Komödien zu versudeln, sei gewissenlos".
    Wird da nicht der Verstand zu barem Unverstand?
    Die den verklagen, klagen Naevius, Plautus an
    Und Ennius, die der Unsre als Vorbilder hat:
    Die lieber er nachahmt in ihrer Lässigkeit
    Als jene in ihrer knechtischen Beflissenheit.
    Jetzt rat' ich, dass man ruht und die Schandworte spart,
    Damit die eigenen Schandtaten man nicht hört.
    Habt Gunst! Seid unparteiisch! Höret mit Bedacht,
    Damit Ihr entscheidet, ob sich hoffen lässt, dass die
    Lustspiele, die der Dichter ferner schreibt, des Sehns
    Nicht unwert oder unbesehn zu verdammen sind.

  • Imperiosus saß still da und hörte aufmerksam zu. Irgendwie war er kein Theatermensch gewesen, denn er fand dieses Aufführung ziemlich langweilig. Da waren die Tiere vorher interessanter und unterhaltsamer gewesen. Aber er ging auch nur Marcellus zu liebe mit rein, denn er wollte unbedingt hier rein.


    Der Artorier freute sich schon sehr auf die nächsten wagenrennen oder Gladiatorenkämpfe...

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