Adventus Legatus Augusti Pro Praetore Marcus Vinicius Lucianus

  • Es war ein sonniger Mittag, als sich die Honoratoren der Stadt, die Duumviri, die Magistrate, sowie einflussreiche Bürger, Schaulustige und die abgestellten Applaudierer vor den Toren einfanden um den neuen Statthalter aus Rom willkommen zu heißen. Mehrere Abteilungen der Legio II Germanica hatten sich ebenfalls eingefunden und ihre Positionen bezogen. Das ganze sollte reibungslos ablaufen und vor allem keine Probleme verursachen. Der Statthalter war der Stellvertreter des Kaisers, seine Ankunft war gleichbedeutend mit der Ankunft des Kaisers selbst. Nur dass heute nicht nur einer erschien. Der Nochstatthalter würde ebenfalls anwesend sein und seinen Nachfolger begrüssen. Entsprechend aufgeregt gingen die Wachmannschaften an die Arbeit. Gleich zwei Stellvertreter des Kaisers an einem Ort. Wenn auch nur für kurze Zeit...


    Dann endlich war es so weit. Einige Fanfaren erschallten und in der Ferne konnte man eine Reitergruppe entdecken, welche sich der Stadt näherte. Nach Absprache konnte es sich nur um den neuen Legatus Augusti Pro Praetore handeln.



    Der alte Statthalter Maximus Decimus Meridius indess, machte sich zusammen mit seinem Stab der Legio II Germanica, den Verwaltungsbeamten der Provinzverwaltung, den Duumviri, den Magistraten der Stadt und den Honoratoren auf den Weg, dem neuen Verantwortlichen für die Provinz entgegen zu gehen ...

  • Nun war es also soweit. Meridius blickte in Richtung der Reitergruppe, welche sich der Stadt näherte. Langsam ritt er dem neuen Statthalter entgegen, seine Stabsoffiziere an seiner Seite, dahinter die Abordnung aus der Provinz- und der Stadtverwaltung.


    "Gleich werden sie da sein..."


    sprach er in Richtung seines Praefectus Castrorum.
    Dieser nickte.

  • Auch Venusia befand sich in dieser Abordnung. Nun würde sie endlich den Neuen kennenlernen von dem sie bisher nur so wenig gehört hatte. Es waren sehr viele Menschen hier um ihn sich anzusehen und diesem Schauspiel beizuwohnen. Sie nun lief an ihrem Platz Meridius hinterher und versuchte nicht all zu neugierig zu wirken.

  • Gleich neben Venusia, enn auch etwas nach hinten versetzt, hielt sich Sextus angetan in seinen neusten Klamotten. Und ebenso wie Venusia war er mehr als neugierig auf den neuen LAPP.
    Der Menge, die sich versammelt hatte, schien es ebenso zu gehen und alle drängten neugierig nach vorne, um den ersten blick auf das unbekannte Gesicht zu erhaschen.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Nun war es also soweit. Meridius blickte in Richtung der Reitergruppe, welche sich der Stadt näherte. Langsam ritt er dem neuen Statthalter entgegen, seine Stabsoffiziere an seiner Seite, dahinter die Abordnung aus der Provinz- und der Stadtverwaltung.


    "Gleich werden sie da sein..."


    sprach er in Richtung seines Praefectus Castrorum.
    Dieser nickte.


    “Ja, Legatus Legionis.“, antwortete der Praefectus Castrorum. Es war jedes Mal wieder ein ganz außergewöhnlicher und mit großer Spannung erwarteter Augenblick, wenn ein neuer Legatus Augusti pro Praetore aus Rom eintraf, um die Statthalterschaft über die Provinz und das Kommando über die Zweite Legion zu übernehmen. Daran hatte sich auch für Corvus nichts geändert, obwohl der neue Mann nun schon der vierte Kommandeur war, den er im Laufe der Zeit bei der II. erleben würde.


    Er hielt sein treues Pferd zu Meridius’ Rechten, als sie nun dem Tross entgegen ritten. Er war schon zu sehen und die aufgeregte Neugierde des herbeigeeilten und zusammengetrommelten Volkes, dass diesem Spektakel beiwohnte, war deutlich zu spüren.

  • Der Tross um den neuen Statthalter, hatte ja noch die letzte Nacht Rast gehalten und so waren alle frisch ausgeruht und machten einen nicht allzu müden Eindruck.


    Ich selbst war wieder aufs Pferd gestiegen, liess mich nicht vom Wagen chauffieren.


    So näherten wir uns dem Tor und ich konnte schon die Abordnung erkennen, allen voran Decimus Meridius, den ich zwar irgendwo auf einer Feier einmal kurz gesprochen hatte, der mir aber sonst unbekannt war, mal abgesehen davon, dass seine Name im ganzen Reich sehr wohl Klang hatte....


    So ritten wir auf die Abordnung zu, bis wir aufeinander stiessen.....

  • "Achtung!"


    brüllte just in diesem Moment einer der Centuriones, um der begleitenden Wachmannschaft zu verstehen zu geben, dass sie nun Haltung annehmen sollte. Selbstverständlich tat er dies auf Lateinisch und nicht auf Deutsch.


    Die Männer ließen sich nicht zweimal bitten und taten was sie hunderte male auf dem Exerzierplatz geübt hatten.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    So ritten wir auf die Abordnung zu, bis wir aufeinander stiessen.....


    Beide Gruppen stoppten in ihrer Bewegung und für einen kurzen Moment lag eine knisternde Spannung in der Luft, aber nur so lange bis die beiden Legaten den Blickkontakt aufgebaut hatten und Meridius als zweifellos Älterer und noch amtierender Statthalter seinen Nachfolger ansprach.


    "Sei gegrüßt, Legatus Vinicius. Es ist mir eine Ehre, Dich in Mogontiacum empfangen zu dürfen. Ich hoffe die Reise war angenehm und Du hattest keine Unannehmlichkeiten auf Dich zu nehmen. Geht es dem ehrenwerten Bruder gut?"


    Mit dem Bruder konnte kein anderer als Vinicius Hungaricus gemeint sein.

  • Ich hatte mein Pferd gestoppt, die Soldaten standen in Reih und Glied und Meridius hatte das Gespräch eröffnet....


    "Salve Legtaus....." irgendwie hatte es schon etwas befremdliches, wenn man sich gegenseitig mit diesem Titel anprach ".... Decimus! Ich danke dir für den Empfang!


    Die Reise war lang und teilweise beschwerlich, aber wir haben sie überlebt!" erklärte ich mit einem Lächeln, bevor ich die Frage nach dem Wohlbefinden meines Bruders mit einem "Ja, als wir Rom verlassen haben erfreute er sich bester Gesundheit und ich hoffe, dass sich dies nicht geändert hat!"


    Der Name Vinicius war ein garant dafür immer und überall nach dem ehemaligen Praefectus Praetorio befragt zu werden.....

  • Meridius nickte.


    "Nun, es freut mich zu hören, dass es der Familie gut geht. Wie Du sicher weist, diente ich früher in der Legio I Traiana Pia Fidelis. Ich kenne Deinen Bruder seit damals. Er ist ein guter Freund, auch wenn wir uns lange nicht mehr sahen..."


    Er lächelte.


    "Doch genug davon. Du wirst sicher müde sein. Ich schlage vor, wir kürzen das ganze von meiner Seite aus hier ab. Wir werden uns noch zu Genüge in der Regia und im Castellum sprechen können. Vorerst dürfte es genügen, den Empfang durch die Stadtverwaltung und der Stadt Mogontiacum zu erleben und dann zur Regia zu Reiten, wo Du Dich ersteinmal frisch machen kannst. Ein kleineres Gelage ist vorbereitet. Mit dem Vorgehen bis dahin einverstanden? Das Geschäftliche besprechen wir dann in kleinerem Kreis."

  • Jetzt, wo er es erwähnte, wusste ich es auch wieder.... es muss eine Feier bei meinem Bruder gewesen sein, als wir uns kennenlernten...


    "In Ordnung" nickte ich "Ganz, wie du es vorbereitet hast"


    Dann wandte ich mich an meine Klienten, die mit mir gekommen waren....


    "Am besten, ihr bezieht im städtischen Gasthof Quartier, bis ich die ganzen offiziellen Anlässe hinter mich gebracht habe....."


    ... und dann wieder Meridius zugewandt


    "Ich nehme an, die Prätorianer können im Castellum Quartier beziehen, bis sie dann wieder mit dir zurück reisen!?"

  • Zwischen den verschiedenen Honoratoren und Mitgliedern der Verwaltung stand auch Marcellus in seiner Funktion als Quaestor Classis. Er war nicht wirklich unglücklich darüber, dass Vinicius Lucianus, dem er bei seiner letzten Amtsperiode bereits als Quastor Consulum gedient hatte, endlich in Germanien eingetroffen war und nun auch endlich offiziell seinen neuen Posten als Statthalter der Provinz antrat. Während der kurzen Begrüßungszeremonie durch den scheidenden Legatus Augusti, ließ der Patrizier seinen Blick durch die Menge und schließlich auf die Ehrentribüne schweifen, wo sich seine Tochter befinden musste. Sie konnte selbstverständlich nicht so wie er selbst zwischen den Beamten stehen, aber immerhin konnte Marcellus ihr auf Grund seiner Position einen guten Platz auf dieser Tribüne verschaffen.

  • Zitat

    Original von Centurio Legio II
    "Achtung!"


    brüllte just in diesem Moment einer der Centuriones, um der begleitenden Wachmannschaft zu verstehen zu geben, dass sie nun Haltung annehmen sollte. Selbstverständlich tat er dies auf Lateinisch und nicht auf Deutsch.


    Die Männer ließen sich nicht zweimal bitten und taten was sie hunderte male auf dem Exerzierplatz geübt hatten.


    Als der ranghöhere Centurio den Befehl zum Stillstehen gab, hielt es Crispus als weiterer Centurio vor Ort nicht für nötig, den Befehl zu wiederholen. In seiner besten Paradeuniform mit schimmernden Beinschienen, dem nigelnagelneuen Kettenhemd und dem aufgeschnallten Orden, sowie dem wehenden Helmbusch nahm er Haltung an und verfolgte mit den Augen die Zeremonie um den neuen Statthalter. Er war ähnlich groß wie der alte, allerdings nicht so muskulös - eben ein Verwaltungshengst und kein Krieger, wie er es erwartet hatte. Trotzdem sollte man ihm eine Chance geben, glaubte der Petronier und schickte seine Augen endlich auf die Reise durch die Menge, um Heilas Blicke zu suchen.

  • Dolabella reckte sich den Hals aus um ja alles mitzubekommen. Sie stand auf dieser Ehrentribüne und sie spürte riesengroßen Stolz auf ihren Vater den sie längst entdeckt hatte der dort inmitten all der wichtigen Herren stand. Am liebsten würde sie ihm zuwinken, aber das schickte sich´natürlich nicht und so blieb sie still stehen, gerade und aufrecht und sie strahlte vor Freude und Stolz , das sie schon allein dadurch hervorstach unter den Leuten auf dieser Tribüne..

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Ich nehme an, die Prätorianer können im Castellum Quartier beziehen, bis sie dann wieder mit dir zurück reisen!?"


    Meridius nickte.


    "Die Männer können in der Tat im Castellum absteigen. Für Deine Gäste ist aber auch in der Regia genug Platz. Es ist ab heute auch Dein Zuhause und wenigen Tagen gehört sie Dir zur Gänze. Ich würde mich daher freuen, euch alle im Domus der Regia begrüssen zu dürfen."


    Er meinte es ernst. Dann ging sein Blick zurück auf die Männer und einzelne Frauen der Provinz- und Stattverwaltung. Mit einem Nicken signalisierte er, dass nun die Zeit gekommen war, den neuen Statthalter auch im Namen der Stadt Mogontiacum willkommen zu heißen.

  • Ich nickte "Nun, das ist sehr schön, dann brauchen meine Klienten nicht im Gasthof absteigen....." Kurz sah ich zu den Brüdern, ob sie es auch verstanden hatten.


    Nun wandte ich mich den Honoratoren zu, die mich, traditionsgemäss wohl auch noch begrüssen würden....

  • Ah jeh, war das alles mal wieder förmlich und so steif. Aber das kannte sie ja. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie so einen Wechsel mitmachte und wer wusste schon ob es das letzte Mal bleiben würde. Kurz sah sie zu Sextus, der hätte eigentlich vor ihr gehen sollen und sich scheinbar ein wenig verdeckt hielt. Hoffentlich hatte er sich ein paar Worte zurecht gelegt. Dass er erst einmal keine große Ansprache halten sollte, hatte sie ihm ja gesagt, aber ob er sich dennoch ein paar Worte überlegt hatte?
    Da Sextus zum Glück nicht all zu weit von ihr stand, zog sie ihn unauffällig und versteckt hinter der Eskorte Meridius zu sich.
    Ein paar wenige begrüßende Worte nur,
    flüsterte sie ihm leise zu und schubste ihn genauso unauffällig in Richtung des neuen Statthalters. ;) Hoffentlich nahm er es ihr nicht übel...
    Manchmal war es wirklich gut einige Soldaten vor sich zu haben 8)

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Ich nickte "Nun, das ist sehr schön, dann brauchen meine Klienten nicht im Gasthof absteigen....." Kurz sah ich zu den Brüdern, ob sie es auch verstanden hatten.


    Pictor nickte dem Patron kurz zu als Zeichen, dass sie verstanden hatten.


    Dann blickte er sich neugierig um und besah sich die Menschenmenge, die sich zur Ankunft des neuen Statthalters versammelt hatte. Die ganze Stadt schien auf den Beinen zu sein und es lag eine feiertägliche Stimmung in der Luft. Und der scheidende Statthalter hatte ein Gelage erwähnt. Ob sie da wohl auch eingeladen waren? Sonst müssten sie einfach mit der Erkundung der lokalen Kneipen anfangen. 8)

  • Der Praefectus Castrorum hatte dem neuen Legaten bei seiner Ankunft salutiert, sich aber beim anschließenden Gespräch zwischen Vinicius Lucianus und Decimus Meridius zurückgehalten und kein Wort gesagt.


    Ob der neue Mann wusste, was für ein schweres Erbe er hier antreten würde? Ob er das Land wohl schon kannte, das er gegen die Barbaren im Osten verteidigen musste?
    Corvus wusste nur wenig über diesen Vinicier, außer das er früher einmal bei den Cohortes Urbanae gewesen war und dann eine schnelle und erfolgreiche Karriere im Cursus Honorum gemacht und sogar schon als Consul amtiert hatte. Das dieser Lucianus ein Bruder des früheren Praefectus Praetorio Vinicius Hungaricus war, den Corvus aus seiner Zeit Trecenarius bei den Cohortes Praetoriae nur zu gut kannte, dass hatte seiner Karriere sicherlich nicht geschadet. Denn Hungaricus gehörte noch immer zu den engsten Vertrauten des Kaisers, dass war allseits bekannt.


    Derart in Gedanken vertieft, ließ der Praefectus Castrorum das übliche Begrüßungszeremoniell über sich ergehen, ohne wirklich ganz genau zuzuhören was dabei gesagt wurde.

  • Ich kam mir etwas fehl am Platz vor, zumal der Legat und sein Präfekt mir als eingespieltes Gespann vorkamen, in welchem ich als Stellvertreter des legatus nur wenig bis gar nicht mitmischen konnte. Irgendwie hatte ich es auf ein Pferd geschafft und hielt mich sogar, ohne bisher heruntergefallen zu sein. Glücklicherweise war das Pferd ein ruhiges und der Weg ein leichter, weil er ebenerdig und frei von Schlaglöchern war. Das Pferd lief dem des Legaten praktischerweise hinterher, sodass ich nichts weiter tun musste, als zu sitzen und mich umzuschauen.


    Alles lief, als wäre meine Anwesenheit nicht vonnöten, ein centurio erteilte den Befehl zum Stillstehen und Salutieren, daraufhin wechselten der Legat und der neue Legat einige Worte miteinander. Ich blieb für mich, fühlte mich etwas unbehaglich, aber ließ mir nichts anmerken. Der Präfekt schien die Unterhaltung ebenfalls nur mit halbem Ohr zu verfolgen. Einer laut gesagten Wertung bezüglich des neuen Legaten enthielt ich mich, ich kannte den Mann auch kaum.


    Nachdem nun die formelle Begrüßung durch war, begrüßte ich meinen neuen Vorgesetzten. "legatus, willkommen in Mogontiacum! Ich bin Aurelius Corvinus, tribunus laticlavius. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit."


    Sim-Off:

    Falls das noch jemand als Zwischendrängeln auffassen sollte: Das ist es nicht.

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