Peristylium | Sponsalia Claudia Epicharis et Marcus Flavius Aristides

  • Der Ianitor hatte ihm den Weg zu der Festlichkeit gewiesen und so betrat Meridius wenig später den Ort des Glücks, an welchem zwei Menschen sich die Treue gelobten und noch viel mehr. Mit einem Lächeln dachte er dabei an seine eigene Sponsalia zurück. Es war Jahre her und sie hatten damals alle Familienmitglieder der Decima zusammengerufen. Waren es nicht solche Feste, welche alles was Beine hatte an einen Fleck brachte? Verlobungen, Hochzeiten und Todesfälle. Den Göttern sei Dank, waren erstere immer angenehm, die zweiten meistens angenehm und ließ sich auch letzteren manchmal etwas postives abgewinnen, wenn der Richtige zum richtigen Zeitpunkt oder endlich gestorben war. Meridius schmunzelte und suchte das Paar des Tages. Irgendwo hier in diesem Raum mussten sie sein.

  • Was sollte sie zu der Fremden sagen? Es war schon so lang her gewesen, dass sie mit fremden gesrochen hatte und sie fühlte sich nicht wohl zumal es hier um ihren Vater ging. Sie hätte auf Serenus hören sollen und nicht hier her kommen sollen, aber nein wieder eimal hatte ihre Neugierde sie überrannt und sie saß nun in einer Falle. Etwas abwesend lächelte sie die junge Frau einfach an und nahm auch das Drücken ihrer Hand von Aquilius wahr, aber das half alles nichts. Sie war etwas sauer auf ihn, dass er sie einfach mit sich gezogen hatte, wollte sie doch im Verborgenen bleiben.
    Doch unverhofft kam ja bekanntlich oft und als das kleine Chaos ausbrach wegen der Flavierin die zu Boden fiel wollte sie natürlich ihre Chance nutzen und abhauen. Da Aquilius sie losgelassen hatte war sie ´frei´und entfernte sich langsam von der Claudierin und Aquilius, der ja eh beschäftigt war und wollte von dieser Feier unbedingt weg, doch die Götter schienen ihr im Moment nicht wirklich wohlgesonnen zu sein den kaum hatte sie sich rumgedreht und war eiligst einige Schritte gegangen rannte sie in einen Mann hinein, der sich als Spurius Purgitius Marcer entpuppen sollte :D .
    Ziemlich erschrocken weil irgendwie auch noch ihr Vater in der Nähe stand und sie irgendwie nicht wegkam sah sie den Mann an, den sie schon einmal irgendwo gesehen hatte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Flavius Gracchus," begrüßte er zunächst den zweiten, den ihm der Gastgeber vorstellte, denn ihn kannte er schon "du kannst erfolgreich auf deine Amtszeit zurückblicken? Dein Name war ja häufiger zu hören."
    ...


    Mit großer Sorge, mehr als er dies irgend einer anderen Frau würde entgegen bringen können, selbst oder gerade seiner Gattin nicht, bedachte Gracchus die Vorgänge um seine Base Leontia. Doch war jene augenscheinlich bereits in guten Händen, abgesehen von jenem unfähigen Sklaven. Kurz trat Gracchus an seinen Vetter Aquilius heran und hauchte ihm leise Worte ins Ohr.
    "Es ist gut zu wissen, dass die Frauen dieser Welt deinem umwerfenden Wesen nicht gänzlich schutzlos ausgeliefert sind, mein lieber Vetter, sondern du gleichsam jederzeit dazu bereit bist, sie auch aufzufangen."
    Langsam begann die festliche Gesellschaft sich nach dem kurzen Schock und der darauffolgen Schwäche wiederum der eigentlichen Feierlichkeit zuzuwenden, die Gespräche lockerten sich allmählich und gingen in übliche Konversation über. Gracchus selbst sah sich in einer Konversation mit Senator Purgitius, dem Curator Aquarum, welchen er als einen sehr religiösen und pflichtbewussten Mann im Sinn hatte, sah man den Senator doch häufig an vorderster Front bei den Feiertagsriten, und mit welchem er bei eben solchen Festlichkeiten bereits das ein oder andere Mal ein paar Worte gewechselt hatte.
    "Salve, Senator Purgitius. Du kennst meine Gattin Claudia Antonia bereits? Antonia, dies ist Senator Purgitius Macer, Curator Aquarum der urbs aeterna."
    Nachdem Epicharis ihre Fassung zurückgewonnen hatte, hatte sich Gracchus dazu durchgerungen, seine Besitzansprüche geltend zu machen und sich seine Gemahlin an die Seite zu nehmen, würde alles andere doch inmitten dieser Gesellschaft ein wenig eigentümlich anmuten.
    "Nun, ich hoffe doch sehr, dass meine Amtszeit erfolgreich war, zumindest gab es bisher keinerlei Beschwerden jedweder Erben, welche sich über zu viel oder zu wenig der Hinterlassenschaft beklagt hätten, zumindest nicht mir gegenüber, so dass ich gleichsam hoffe, mein Name fiel nicht in solcherlei Zusammenhang?"
    Dass sein Name irgendwo fiel, verunsicherte Gracchus meist mehr, denn es ihm zur Ehre gereichte, vermutete er doch meist direkt ein Versäumnis seinerseits. Mehr noch als die Äußerung des Senators verunsicherte Gracchus jedoch das plötzliche Auftauchen seiner Nichte Arrecina, die Macer beinahe umrannte. Seit den Ereignissen um den Bann des sie belegenden Fluches war Gracchus ihr aus dem Weg gegangen, hatte ihre Anwesenheit gemieden und hatte nicht selten einen Vorwand gesucht, an den abendlich familiären Essen ihretwegen nicht teil zu nehmen. Denn mehr noch als er sich ob seines Versagens vor sich selbst schämte, mehr noch, als es ihm bereits davor graute, dies Versagen vor Aristides' eingestehen zu müssen, mehr noch konnte er seiner jungen Nichte nicht mehr ruhigen Gewissens unter die Augen treten, welche er nicht hatte von ihrem Fluch befreien können, und von welcher er gleichsam immer die Befürchtung hegte, dass er sie ebenfalls hatte noch tiefer in jene Dinge hinein gezogen, welche ein unschuldiges Kind ihres Alter nicht einmal in entferntester Weise sollten tangieren.
    "Arrecina, nicht so ungestüm, meine Liebe,"
    lächelte er trotz allem in perfekter Farce, mied jedoch ihren Blick und wandte sich stattdessen wieder dem Senator zu.
    "Dies ist meine Nichte zweiten Grades, Aristides' Tochter Arrecina. Arrecina, dies ist Senator Purgitius Macer."

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Salve, Senator Purgitius. Du kennst meine Gattin Claudia Antonia bereits? Antonia, dies ist Senator Purgitius Macer, Curator Aquarum der urbs aeterna."


    Wieder einmal stellte Macer fest, wie unglaublich gut er sich auf seinen namensflüsternden Sklaven verlassen konnte, der ihm auch diesen Namen schon vor dem Fest genannt hatte. So konnte sich Macer sicher sein, diese Person tatsächlich zu kennen. "Ja, wir hatten bereits einmal kurz das Vergnügen bei einer religiösen Festlichkeit, wennauch nur sehr kurz", gab er daher zur Antwort. "Und es sind häufig die schönsten Frauen Roms, die man am seltensten trifft", fügte er noch hinzu und hatte sich voll darauf eingestellt, Komplimente dieser Art in patrizischen Kreisen noch häufiger an diesem Tag machen zu müssen.


    Gleich darauf entwickelte sich das Gespräch dann aber doch in eine politische Richtung und Macer konnte seinem Gegenüber versichern, dass sein Name in keinem negativen Zusammenhang gefallen war. "Nein, keineswegs ist dein Name in einem klagenden Zusammenhang gefallen. Vielmehr scheint deine akkurate Arbeitsweise sehr vorbildlich zu sein. Auch meinen Namen fand ich auf der Liste, in Zusammenhang mit meinem verstorbenen Bruder und ich gehe davon aus, dass es auch an der Abwicklung dieses Falles nichts auszusetzen geben wird."


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Arrecina, nicht so ungestüm, meine Liebe,"
    lächelte er trotz allem in perfekter Farce, mied jedoch ihren Blick und wandte sich stattdessen wieder dem Senator zu.
    "Dies ist meine Nichte zweiten Grades, Aristides' Tochter Arrecina. Arrecina, dies ist Senator Purgitius Macer."


    "Ich grüße dich, junge Dame" antwortete Macer lächelnd mit einem Blick nach unten. "Es tut mir leid, im Weg gestanden zu haben."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Ich grüße dich, junge Dame" antwortete Macer lächelnd mit einem Blick nach unten. "Es tut mir leid, im Weg gestanden zu haben."



    Verwundert blickte sie die beiden Männer an und erkannte ihren Onkel Gracchus. Sofort konnte sie spüren, dass er ihren Blicken auswich und konnte es nicht verstehen. So lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen, um genauer zu sagen seit dem Fluch hatte sie ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen was sie nicht verstand. Sie hasste ihn nicht für das was er getan hatte, hatte er doch nur ihr Bestes gewollt, aber sie verstand einiges nicht und manchmal hatte sie den Gedanken gehabt, dass er es vielleicht war, der ihr und Rutger helfen konnte, doch wie sollte das gehen wenn sie ihn niemals antraf?
    "Nein ich muss mich entschuldigen, dass ich nicht aufgepasst habe. Ich hatte es im ersten Moment doch etwas zu eilig und du stehst schon richtig. Salve Senator und entschuldige, dass ich dich umgerannt habe, ich hoffe ich habe dir nicht weh getan? Und wenn hoffe ich, dass ich das wieder gut machen kann." Zwar hasste sie den Grund der Feier und normal wäre sie auch nicht hier gewesen, aber sie hatte keines Falls vergessen wer sie war und woher sie stammte, also Anstand hatte sie allemale. Ob sie sich nun wohl fühlen sollte oder nicht war einmal dahingestellt zumal sie nicht wirklich feierlich gekleidet war, hatte sie doch nur eine normale Tunika an.

  • Mit einer abwinkenden Handbewegung unterbrach Macer ihren Redefluss, bevor sie sich noch mehr entschuldigte. Einen Becher mit Wein hatte er zum Glück nicht in der Hand gehabt, sonst hätten die Folgen schon ärgerlicher sein können. "Nein, mir ist nichts passiert. So eine Toga ist ein ziemlich dickes Polster. Da musste ich schon schlimmere und unangenehmere Begegnungen über mich ergehen lassen. Dir ist auch nichts passiert?"

  • Und da sie diese Bewegung schon kannte aus ihrer Familie, es war immer ein Zeichen, dass sie zu schweigen hatte, hielt sie auch auf der Stelle inne und ließ ihn erst einmal reden. Sie musste gestehen, dass es doch recht gut tat mit jemandem zu sprechen der nicht aus der eigenen Familie stand, sie nicht bemitleiden wollte und auch keine Vorschriften machen wollte. Im großen und ganzen schien es einfach einmal eine Abwechslung zu sein und auch wenn sie hier auf einem Fest war das sie wirklich verfluchte wollte sie dann doch noch etwas bleiben, schließlich gehörte es sich auch für die nun schon 15 jährige Flavierin. "Ich habe mir nichts getan, wie du schon sagtes ist deine Toga ein dickes Polster." Das erste mal an dem heutigen Tage lächelte sie, auch wenn in ihren Augen immer noch dieser andere Ausdruck stand den man nicht so wirklich beschreiben konnte. "Das mit den unangenehmen Begegnungen kenne ich nur zu gut. Darf ich fragen ob du vielleicht etwas trinken möchtest? Wie ich sehe hat man dir noch nichts angeboten?"
    Einen kurzen Blick warf sie ihrem Onkel und seiner Frau zu. Sie würde keinem von ihnen Schande bringen, auf keinen Fall und auch ihrem Vater würde sie auf diesem Fest keine Schande bringen, das hatte sie niemakls vorgehabt, deswegen benahm sie sich auch ihrem Stand entsprechend. Und im Moment fand sie es nicht einmal schlimm hier zu stehen und zu reden.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Nochmals taxierte Marcus den Eunuchen mit seinem zornigen Blick, wandte sich dann um als Leontia von den starken Armen eines Sklaven hoch gehoben und aus dem peristylium getragen wurde. Erst in ihrer Kammer würde sich bestimmt die schöne Salambo um die Patrizierin kümmern.


    Nachdem der Sklave zuerst versucht hatte, Leontia mit einem Kübel Wasser zu wecken und schließlich entfernt hatte, wandte sich Durus wieder der restlichen Menge zu. Macer schien mit der Tochter von Aristides zu flirten, Gracchus jedoch dabei zu stehen und aufzupassen. Er entdeckte Claudius Myrtilus - jener Alte, für den Durus praktisch die Hand ins Feuer gelegt hatte. So ging er zielstrebig auf diesen zu und begrüßte ihn.


    "Salve, Claudius! Ich darf Dich beglückwünschen - das Collegium Augurum hat sich für Dich ausgesprochen. Die Abstimmung im Senat dürfte eher eine Formalität als ein wirkliches Hindernis darstellen."


    Eröffnete er dem Alten sofort die gute Lage, in der dieser sich befand.

  • Ein sanftes Klingeln von kleinen Glöckchen schallte durch das peristylium. Junge Sklaven, Mädchen und Jungen, die noch nicht das Alter von erwachsenen Unfreien erreicht hatten, traten mit federleichten Schritten in den Innenhof. Auf ihren Händen trugen sie Servierbretter aus massivem Silber, auf denen Kelche aus ägyptischem Glas standen, die mit dem Willkommenstrunk gefüllt waren. Ein Gemisch aus einem kräftigen Wein aus Hispania, gewonnen aus flavischen Trauben, und einen würzigen Honig. Dem Wein haftete noch der dezente Beigeschmack nach dem wilden Hispania, mit einem sublimen Hauch von Lavendel an, der Honig versprach Erinnerungen an einen lichten und doch alten Wald. Mit niedergeschlagenen Augen, dennoch die Füße wohl gelenkt auf den Boden aufgesetzt, um niemanden anzustoßen, reichten die Sklaven die Kelche mit dem mulsum an die Gäste weiter. Erst als auch noch der letzte Gast versorgt war, entschwanden die jungen Sklaven mit den silberhellen Glöckchen an ihren Fußgelenken. Noch ehe seine Verlobte zu einer Antwort ansetzen konnte, Marcus Neugier zumindest im Ansatz gestillt wurde, füllte sich der Raum abermals, während die Gespräche- nachdem auch das letzte Zeugnis der Unverschämtheit seines Sohnes aus den Augen gebracht war, nämlich die ohnmächtige Leontia- wieder auflebten. Marcus atmete einen Moment tief ein und erblickte einen Mann, bei dem er wohl nicht den nomenclator gebrauchen würde, wenn auch dieser umgekehrt ihn wohl kaum kannte. Aber Marcus hatte den ehemaligen legatus der Provinz Germania noch gut in Erinnerung. Damals war Marcus nur ein unbedeutender Legionär gewesen- gut, jetzt war er nur marginal bedeutender- und somit noch nicht mal zu dem kleinen Umtrunk im castellum geladen gewesen. Aber das war nun auch schon eine Weile her, wenngleich der Senator nur der toga wegen etwas ungewohnt in Marcus Augen wirkte. Dennoch deutete er Epicharis dezent- so subtil es Marcus mit seiner Art überhaupt vermochte- mit ihm einige Schritte weiter zu gehen und trat auf Decimus Meridius zu. In Angesicht der bedeutenden Leistungen jenes Mannes müsste sich Marcus noch viel bedeutungsloser vorkommen, aber das war er- als Patrizier- gewöhnt und hatte in dieser Hinsicht auch keine aufkeimenden Komplexe.


    „Salve, Senator Decimus. Willkommen auf unserer Verlobungsfeier. Meine Verlobte, Claudia Epicharis kennst Du sicherlich noch nicht?“


    Marcus war sich durchaus bewusst, daß der Senator ihn wohl auch kaum kennen würde, aber sich durchaus vorstellen könnte, mit wem der Senator es zu tun hatte, wenn Marcus Epicharis als seine Verlobte bekannt gemacht hat. Marcus fand das einen sehr, sehr raffinierten Schachzug, wenn er im Grunde doch etwas plump war- in mancher Hinsicht dachte Marcus zu gradlinig, in Anderer einfach zu verwinkelt, so daß nicht immer der beste Schlachtplan in den sozialen Belangen herauskam.


    „Es ist mir eine große Ehre und Freude, Senator, Dich in der villa Flavia begrüßen zu dürfen. Wie ich vernommen habe, bist Du erst kürzlich aus Germania nach Rom zurückgekehrt?“


    Aus den Augenwinkeln bemerkte Marcus, daß sich die zahlreichen Gäste schon anfingen zu unterhalten und vermisste in jenem Augenblick seine Mutter schmerzlich, denn auf solchen offiziellen Veranstaltungen war sie viel befähigter das Fest wie am Schnürchen durch zu organisieren, so daß die Gäste selber nicht merkten, wie sie durch das Programm des Abends geführt wurden. Marcus hatte die Fähigkeit von seiner Mutter nicht geerbt. Aber wozu hatte man denn Sklaven? Ein älterer Mann, festlich gekleidet in einer rotbraunen tunica mit einer paenula aus reinem weißen Stoff wie eine toga gebunden- es stellte so etwas wie ein maiordomus für den heutigen Abend dar- schlug mit seinem goldenen Zeremonienstock kräftig auf den marmornen Boden.


    “Verehrte Gäste, werte Freunde der Familie der Flavier und der Claudier, hochgeschätzte Verwandte des Paares, zu dessen Ehren wir heute die Feier zelebrieren, so tretet herbei und lasset Euch die Speisen und den Trank munden, genießet das Spiel der Musikanten, die Vergnüglichkeiten zwischen dem Mahl, feiert und habt Freude an diesem Abend.“


    Der maiordomus schritt zur Seite und die Mädchen und Knaben traten wieder in großer Zahl heran, knieten sich neben jeder Kline auf den Boden und trugen auf ihren Händen bunt gemalte Schüsseln, in denen Wasser mit schwimmenden Blütenblättern enthalten waren. An den Tüchern, die ihnen über den Schultern lagen, konnten sich die Gäste ihre Hände waschen, auch würden die Sklaven ihnen, sobald sie ihre Hände in das Nass getaucht hatten, die Füße mit sorgsamen Bewegungen mit dem kühlen Wasser der Schüsseln erfrischen. Die Klinengruppen- oder auch Korbstühle, je nachdem wie sich die Frauen entscheiden wollten, es lag ganz in ihrem Ermessen- waren stets in einem Halbrund aufgestellt, damit den Gästen der Blick in die Mitte des Innenhofes frei blieb, in der die Musikanten spielten, aber auch noch Platz für andere Darbietungen war. Marcus, dessen Aufmerksamkeit durch den Haushofmeister kurz abgelenkt war, wandte sich wieder an Meridius.


    „Vielleicht führen wir doch unsere Unterhaltung bei Speis und Trank fort.“


    Einladend deutete Marcus auf einer der Klinengruppen, ging voraus und nahm Platz. Seine Finger tauchten wie beiläufig in das kühle Wasser, wusch sich mehr symbolisch den nicht vorhandenen Dreck von den Fingern und trocknete sie dann an dem Tuch ab. Der Sklave, mit den Blick auf dem Boden, kniete sich neben Marcus Füßen nieder. Marcus, dessen schon seit Kindheit gewohnt, bemerkte den Sklaven dann kaum noch. Die Klänge einer Harfe vereinten sich ein einem harmonischen Spiel mit einer fröhlich spielenden Flöte. Dezent und mit dienstbeflissener Art führte der maiordomus die Gäste zu den Klinengruppen. Schon während man sich die Hände reinigte, traten groß gewachsene Sklaven herein, die schwere Platten heran brachten und die Speisen und Karaffen- gefüllt mit einem hellen Rotwein, dazu getrennt Wasser, um den Wein noch zu mischen- auf die Tische absetzten. Gefüllte Eier wurden mit frischen Meeresfrüchten- die eilig auf gekühltem Eis nach Rom gebracht worden waren- aber auch gefüllte Weinblätter und Oliven dargeboten. Zahlreiche kleine kulinarische Speisen, scharf und mild gewürzt, sollten mehr den Appetit anregen als wahrlich zu sättigen. Marcus hatte noch den Kelch mit mulsum in der Hand- wie er dahin gekommen war, hatte Marcus nicht wirklich in Erinnerung- und trank einen Schluck ehe er zu dem Wein zu wechseln gedachte.


    „Nun, Senator, was meinst Du, wie wir den Wein heute Abend verdünnen sollen?“






    Sim-Off:

    Jedem ist natürlich frei gestellt, zu wem und wo er sich setzen mag.

  • Zitat

    Original von Flavia Arrecina
    "Ich habe mir nichts getan, wie du schon sagtes ist deine Toga ein dickes Polster." Das erste mal an dem heutigen Tage lächelte sie, auch wenn in ihren Augen immer noch dieser andere Ausdruck stand den man nicht so wirklich beschreiben konnte. "Das mit den unangenehmen Begegnungen kenne ich nur zu gut. Darf ich fragen ob du vielleicht etwas trinken möchtest? Wie ich sehe hat man dir noch nichts angeboten?"


    Macer wollte das Angebot gerade beantworten, als der Maiordomus auf sich aufmerksam machte und zu Tisch bat. Trotzdem hatte Macer keine Eile, denn für entsprechende Plätze war zweifellos gesorgt, so dass er das Gespräch ruhig erst einmal weiterführen konnte, bevor er Platz nahm. "Danke, aber der Wein kann warten, bis ich zu Tisch liege. Aber ich hätte nicht erwartet, dass eine junge Dame aus patrizischem Haus schon viele unangenehme Begegnungen hatte."


    Ein wenig Interesse schien ihm aus Höflichkeit angebracht, zumal das Mädchen mit seiner einfachen Kleidung nicht recht hierher zu passen schien und es eben so eilig hatte, als wenn sie gar nicht hier sein wollte.

  • Dass das Essen nun gerichtet war und man sich setzen konnte überhörte die junge Flavierin gekonnt, das hatte sie nicht verlernt und auch nicht vergessen wie das ging. "Grade weil ich eine Patrizierin bin, eine Flavierin und eine junge dazu hatte ich schon so einige unangenehme Begegnungen. Eine davon scheint mir diese Feier zu sein, aber ich versuche mich damit zu arrangieren und es ist nett sich mit dir zu unterhalten Senator, vielleicht ein Grund warum ich nicht weitergerannt bin." Arrecina suchte den direkten Blick mit ihm, auch etwas was sie nicht verlernt hatte. An solchen Begegnungen hatte sie schon wirklich einiges aufzuweisen, wenn man mal einfach die Reihe derer nahm als sie entführt gewesen war. Ihr typisches Lächeln kam zum Vorschein und wer sie kannte,kannte sie nicht anders, ausser die letzten Wochen, doch etwas hatte sich in ihrem Inneren getan und sie war wieder zu neuem Leben erwacht was sie allerdings auch wieder gefährlicher machte. Eine andere Kleiderwahl wäre für sie wohl angebracht gewesen aber sie konnte sich jetzt nicht mehr umziehen und Ewigkeiten wollte sie auch nicht hier bleiben, also musste sie wirklich das Beste draus machen.

  • Einen Augenblick lang nahm sich Macer Zeit um darüber nachzudenken, warum diese Feier für das Mädchen eine unangenehme Begegnung sein könnte. Flavius Gracchus hatte sie als Tochter des Bräutigams vorgestellt, demnach war sie wohl mit dessen neuer Ehefrau nicht einverstanden. In solche Verwicklungen wollte sich Macer nun wirklich nicht einmischen. "Auch unangenehme Begegnungen können ein gutes Ende nehmen, wenn man sich ihnen stellt", antwortete er daher leicht ausweichend und mit einem großzügigen Griff in die Tüte mit den Lebenserfahrungen. "Wobei das natürlich auf den Standpunkt des Betrachters ankommt. Ich hatte mal eine recht unangenehme Begegnung mit einem Mann namens Laeca. Er hatte zwei Legionen dabei und wollte nach Rom. Ich hatte eine Legion und sollte es verhindern. Rückblickend betrachtet war die Begegnung für ihn wesentlich unangenehmer als für mich." Dass Macer nicht völlig alleine war mit seiner Legion, sondern die Prätorianer mitmischten und der Caesar höchstpersönlich auch noch mit seinen Truppen auf dem Schlachtfeld auftauchte, verschwieg er bewusst. Er wollte das schöne Beispiel nicht unnötige kompliziert machen.

  • Die wechselseitigen Entschuldigungen und Beteuerungen der Unversehrtheit zwischen seiner Nichte Arrecina und Senator Purgitius ließ Gracchus recht unbeeindruckt an sich vorüber ziehen, Arrecinas Worte bezüglich unangenehmer Begegnungen jedoch trafen ihn tief, denn sie zeigten ihm, dass sie sich noch immer an nichts erinnerte und gleichsam alles, was ihr seitdem in den Räumen dieses Hauses widerfuhr als fremd und unangenehm aufnahm. Auf sich selbst bezogen war dies wahrlich nicht verwunderlich, wenn auch äußerst deplorabel. Doch dass sie auch die Anstrengungen der übrigen Hausbewohner, ihr die Sicherheit ihrer Familie zu bieten, gar nur als unangenehm auffasste, dies war mehr als nur desolat, gleichsam wie es letztlich wiederum ob seines Versagens in seiner Schuld lag. Ein kurzer Blick voller Unbehagen suchte seinen Vetter Aristides' zu erreichen, doch jener war augenscheinlich völlig in den Gedanken um seine Sponsalia gefangen, immerhin sein Recht an diesem Tage. So reihte sich denn auch Gracchus wieder in die patrizische Farce, waren ihm Gespräche über militärische Strategien und Schlachten doch gänzlich ohne Reiz.
    "War dies Porcius Laeca, Senator? Ich erinnere mich an diese Angelegenheit, obgleich die Nachrichten in Achaia damals eher spärlich eintrafen, und war es die Nachricht einer bevorstehenden Schlacht, so war diejenige über den Ausgang dieser bereits meist mit angehängt. Vielleicht möchtest du uns beim Essen darüber berichten? Ich war mir bisherig gar nicht dessen bewusst, dass du der Mann gewesen bist, welcher die römischen Truppen damalig anführte."
    Er deutete zu den Klinengruppen hin und achtete darauf, dass auch Arrecina sich anschloss. Die infantile Reaktion ihres Bruders war bereits genügend der Rebellion für einen Abend, und gerade da Gracchus wusste, wie sehr Aristides' an seiner Tochter gelegen war und wie viel ihm ihre Anwesenheit bedeuten würde, wollte er dafür Sorge tragen, dass sie zumindest bis zur Beendigung des Mahles blieb, gleichsam ihm nicht verborgen geblieben war, dass sie augenscheinlich wenig Gefallen an all dem fand - doch da sie ihm ohnehin bereits abweisend gegenüber stand, wie Gracchus glaubte, so konnte ihr Verhältnis kaum mehr darunter leiden.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Auf keinen Fall hasste sie ihren Onkel oder wollte ihm aus dem Weg gehen, aber sie konnte ja nicht ahnen was er alles dachte und wenn sie es gewusst hätte, dann hätte sie ihm gerne diese Sorgen genommen. Er konnte ja nicht wissen, dass viele Erinnerungen sich wieder in ihren Kopf geschlichen hatten.
    So abwägig war der Satz des Senators gar nicht gewesen musste sie sich auch eingestehen und sie dachte darüber nach. Er hatte damit vollkommen recht, dass auch unliebsame Begegnungen ein gutes Ende nehmen konnten. Ihre Gedanken gingen zu Rutger, denn die Begegnung zwischen ihm und ihr war zu Anfang auch nicht grade die Beste und hatte sich von einem auf den anderen Augenblick verändert.
    "Du sprichst sehr weise Worte," sagte sie immernoch nachdenklich und beobachtete den Senator genau. Was er da sagte schien ihr Interesse zu wecken und sie hatte auch nicht vor mehr die Feier so schnell zu verlassen. "Du sagtest eben etwas davon, dass du eine Legion und er zwei hatte und warum war die Begegnung für ihn dann unangnehmer?"
    Arrecina folgte auf jeden Fall mit zu der Sitzgruppe und setzte sich nieder, dabei warf sie auch ihrem Onkel einen Blick zu der sogar mit einem feinen Lächeln geziert war.

  • "Ja, genau, es war Procis Laeca", bestätigte Macer die Nachfrage, während sie sich in Richtung der Klienen in Bewegung setzten. "Ich war damals Kommandeur der Legio I, die dem usurpator gemeinsam mit den Prätorianern als erster entgegen trat. Später übernahm selbstverständlich der Caesar das Kommando, als er mit seinen Truppen von jenseits des Mare Adriaticum herbei geeilt war."


    Damit war dann auch die Truppenaufstellung vollständig und ein wenig geklärt, warum die Begegnung für Laecas Seite unerfreulich verlief. Trotzdem beantwortete Macer auch diese Nachfrage noch gerne. "Nicht immer ist die zahlenmäßig überlegene Seite auch die stärkere. Und selbst die Stärke alleine würde es nicht entscheiden, sondern es kommt auf den Einsatz der Kräfte an. In diesem Fall kamen aber wie gesagt recht bald weitere Truppen hinzu, so dass wir nur kurzzeitig mit zahlenmäßig unterlegenen Truppen Widerstand leisten mussten, um den Gegner aufzuhalten. Auch dies war ein Vorteil für unsere Seite, denn eine vorbereitete Stellung zu halten ist einfacher, als gegen sie anzugehen."


    Dass Flavius Gracchus als Politiker und Priester nicht gerade eine Freund der militärischen Unterhaltung war, meinte Macer schon einmal bemerkt zu haben. Umso erstaunter war er, dass er das Gespräch in diese Richtung weiter sponn, zumal auch das Mädchen andere Themen mehr bevorzugte als dieses, dachte sich Macer.

  • Dolabella die nun seit dem Chaos um die unmächtige schöne wieder allein stand, sah sich nach einem freien Platz auf einem der Korbsessel um und steuerte dann darauf zu. Sogleich war ein Sklave zur Stelle, sie tauchte ihre Hände in sein bereitgehaltenes Gefäß und lies sich auch an sonsten von ihm umsorgen. Es war nur ein kurzer Blick der dem Sklaven galt, dann lies sie ihn nebenher seine Arbeit tun und schickte ihre Blicke wieder aufmerksam zum treiben des Festes , wieder versuchte sie Bekannte und Familie auszumachen, sah sich prachtvolle Gewänder an und schöne Leute...

  • Ein Chaos - das war es. Das war das rechte Wort. Leontia war ohnmächtig, Aristides zornig, Gracchus war bemüht um Aufrechterhaltung der Stimmung und Serenus war geflohen. Vesuvianus verhielt sich sonderbar väterlich, Antonia schien geschockt, Furianus fand es amüsant, Epicharis war blass und ein bedeutender Teil der Gäste hatte von allem nur peripher etwas mitbekommen. Einige weitere, wie Senator Flavius Felix oder auch Dolabellas Vater waren noch nicht einmal erschienen oder würden sich sogar nicht einmal die Mühe machen. Epicharis ließ sich einen Becher Wasser reichen, umklammerte ihn wie den sprichwörtlich letzten Strohhalm und sah ihren Vater an, von dem sie die milden Worte der Zuversicht nun am allerwenigsten erwartet hatte. Irritiert blinzelte sie ihn an, bemüht um die Wiederherstellung eines ehrlichen unbesorgten Lächelns. Etwas geistesabwesend nickte sie auf seine Frage hin, bemerkte es jedoch im Nicken und lächelte ihn an, um angemessener zu reagieren. "Ja. Danke Vater."


    Kurz darauf war Aristides, der sich eben wegen dieses unfähigen Sklaven entschuldigt und Leontias Geleit auf ein Cubiculum veranlasst hatte, auch schon wieder heran. Epicharis hatte nicht mitbekommen, welcher Zorn nun auch noch des Sklavens wegen in Aristides wohnte. So schmunzelte sie denn nur bei seinen Worten und versuchte nicht, ihn zu besänftigen, wie sie es wohl sonst getan hätte. "Ich hoffe, du wirst Recht behalten, Marcus", sagte sie und reckte dann den claudischen Hals, um der Geste zu folgen. Als sie das Ziel seines Deutens gewahrte, riss sie sogleich vor Freude die Augen auf. "Ja, das ist Großonkel Myrtilus! Ich wusste gar nicht, dass er in Rom ist! Er kommt aus Baiae...oh wie schön! Entschuldigt mich bitte einen winzigen Moment", wandte sie sich dann an die um sie stehenden Gäste, um anschließend auf Myrtilus zuzustürmen, der sich gerade im Gespräch mit Tiberius Durus befand. Das hinderte die Großnichte jedoch nicht daran, den alten Mann auf stürmische Art und Weise zu umarmen. "Onkel! Wie schön, dass du da bist!"


    Nur wenig später erfüllte der feengleiche Klang von Glöckchen die Luft, und nicht nur Epicharis wandte sich erstaunt um, um zu sehen, was nun geschehen würde. Festlich gekleidete Sklaven mit silbernen Tabletts betraten den Raum und mischten sich unter jene, die ohnehin schon gelegentlich Wein ausschenkten. "Komm doch bitte mit, ich möchte dir meinen Verlobten vorstellen. Tiberius Durus, entschuldige uns bitte einen Moment." Und damit führte Epicharis den alten Mann ohne eine Widerrede zu akzeptieren in Aristides' Nähe, der ebenfalls einen neuen Gast begrüßte. Selbst Epicharis kannte ihn, es war Decimus Meridius, ein enger Vertrauter des Kaisers und ein Mann, dessen Name in aller Munde war. Aristides stellte sie gerade vor. "Es ist mir eine Freude, dich persönlich kennenzulernen, Senator. Man liest sonst nur in der Acta von dir und deinen rühmlichen Taten", entgegnete sie und wandte sich anschließend wieder an alle. "Dies ist übrigens Claudius Myrtilus, mein Großonkel aus Baiae." Sie lächelte gerade noch in die Runde, da erklang ein Räuspern und das Schlagen von Holz auf Marmor. Epicharis wandte sich erneut um und dem Geräusch zu, das von einer Art Zeremonienmeister herrührte. Gespannt blickte Epicharis ihn an. Er lud die Gäste nun offiziell ein, sich zum Mahl zu legen. Viel Sklaven gingen in Position, darunter auch etliche claudische, und erwarteten die Gäste neben den Klinen. Aristides deutete auf die Liegen, und Epicharis bekräftigte seine Worte, indem sie sie indirekt wiederholte. "Ja, lasst uns speisen." Und damit ließ sie sich von Aristides zu einer Kline geleiten, nahm gesittet darauf Platz und nahm sich vor, als eine erste Änderung in der flavischen Villa zu beantragen, dass den Frauen auch Stühle oder Sessel zur Verfügung stehen würden statt Klinen. Sie wartete, bis die Klinen in der Nähe belegt waren, und beobachtete dann kurz Meridius, der doch eigentlich verheiratet war, seine Frau aber nicht mitgebracht hatte. Sie tauchte die Finger in das ihr dargebotene Rosenwasser, trocknete sie an dem reinweißen Linnen ab und bediente sich an den vielerlei kulinarischen Köstlichkeiten, welche die Sklaven auftischten. Mit forschendem Blick suchte sie den Raum nach Antonia ab, sie hätte sich gern noch mit der lieben Verwandten unterhalten.

  • Worte seines Vaters kamen Gracchus in den Sinn, dass nicht selten statt der Anzahl der Soldaten allein deren Feldherr über Sieg und Niederlage entschied, nicht nur durch seine Strategie, sondern gleichsam durch Führungsstärke, denn folgten die Männer einem Mann bedingungslos, so kämpften sie weitaus furchtloser als jene, die nur einer Pflicht folgten. Er konnte dies durchaus nachvollziehen, folgte er selbst der Pflicht doch auch nicht immer aus gänzlicher Überzeugung, gleichsam war er froh, dieser von seinem Vater geforderten Pflicht nicht gefolgt zu sein, denn für geschickte, strategische Erwägungen brauchte er ausnehmend viel Zeit, welche in einer Schlacht nicht immer gegeben war, zudem hielt er sich kaum für einen überzeugenden Anführer, welcher hinter, oder eher vor sich bedingungslos kämpfende Soldaten könnte sammeln, ganz abgesehen von seinen Schwierigkeiten beim Anblick menschlichen Blutes.
    "Der Kampf auf dem Schlachtfeld scheint letzten Endes doch ganz ähnlich dem in der Politik zu sein. Auch hierbei kommt es meines Erachtens nicht auf Stärke allein an, und eine Stellung zu halten scheint mir einfacher, als mit geschickten Argumenten gegen sie anzugehen. Allerdings muss ich deplorablerweise zugeben, dass es mir sowohl auf dem einen, wie auch auf dem anderen Gebiet an Erfahrung fehlt. Wo sind die Schlachten denn einfacher zu führen, Senator, auf dem Feld oder in den Hallen der Curia Iulia?"

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Eine etwas zu grell geschminkte Dame hatte sich schließlich erbarmt und Myrtilus brandheiß erzählt, was er verpasst hatte. Sie hatte etwas von einer Acta-Klatschtante an sich. Der Claudier hatte zwischendurch das Bedürfnis, ihrem Redefluss Einhalt zu gebieten, kam jedoch gar nicht zu Wort. So war er auch froh, dass bald darauf ein unerwartetes Ereignis eintrat, und zwar, indem Durus hinzukam und ihm offenbarte, dass das collegium augurum sich fpr ihn ausgesprochen hatte. "Oh, Tiberius, das ist wunderbar, ganz famos!" teilte Myrtilus seine Freude mit. Dabei legte sich sein Gesicht in viele runzelige Falten und die Augen bekamen einen leichten Glanz. Es war nicht zu übersehen, dass diese Nachricht den alten Claudier wirklich sehr freute.


    Viel Zeit dazu hatte er jedoch nicht, da er beinahe umgeworfen wurde von einer viel zu stürmisch herannahenden Epicharis, die ihn mehr denn überschwänglich umarmte. "Epicharis, Kind, vorsichtig", mahnte er sie gutmütig, herzte sie jedoch ebenfalls. Ehe er sie behutsam aus seinen Armen entlassen konnte, zupfte sie schon an seiner toga und wollte ihn ihrem Verlobten vorstellen. Myrtilus war Durus einen entschuldigenden Blick zu. "Tiberius, verzeih. Aber komm doch mit uns, sicher wird die Tafel bald eröffnet sein", lud er Durus ein und folgte dann Epicharis zu ihrem Verlobten. "Salvete, Senator, Flavius. Wenn du mir erlaubst, möchte ich dir herzlichst gratulieren. Meine Großnichte ist ein ganz vortreffliches Mädchen", grüßte er die Anwesenden zuerst, ehe er einige Worte an Flavius Aristides richtete. Als man zu den Klinen aufbrach, schloss Myrtilus sich an und lagerte sich dort, wo er recht viel von allem mitbekommen konnte. Sein Hörrohr hatte er für die leiseren Sprecher ebenfalls parat.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Der Kampf auf dem Schlachtfeld scheint letzten Endes doch ganz ähnlich dem in der Politik zu sein. Auch hierbei kommt es meines Erachtens nicht auf Stärke allein an, und eine Stellung zu halten scheint mir einfacher, als mit geschickten Argumenten gegen sie anzugehen. Allerdings muss ich deplorablerweise zugeben, dass es mir sowohl auf dem einen, wie auch auf dem anderen Gebiet an Erfahrung fehlt. Wo sind die Schlachten denn einfacher zu führen, Senator, auf dem Feld oder in den Hallen der Curia Iulia?"


    "Auf dem Feld", antwortete Macer schnell und überzeugt. "Dafür ist dort der Einsatz höher und jeder Fehler kann mit tausendfachem Tod bestraft werden. Aber sofern man die Kundschafter nicht vernachlässigt, weiß man wenigstens immer, wo der Gegner steht. So viele Kundschafter, dass man immer weiß wie hunderte Senatoren gerade denken, kann es dafür gar nicht geben." Macer hatte ja schon Problem, den Überblick über größere Familien zu behalten, die mit mehreren Leuten in der Politik vertreten waren. Wie sollte er da auch noch immer alle Seilschaften aus wechselnden Interessen im Auge behalten?


    "Dafür kommt man nach einer politischen Niederlage schneller wieder zurück zu den lebenden. Und selbst, wer politisch tot bleibt, hat sein Leben nicht verloren."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!