Epistolae – POSTEINGANG

  • Faustus Decimus Serapio
    Tribunus Angusticlavus
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis
    Aegyptus


    Lieber Faustus,


    ich hoffe, du hast meinen letzten Brief in der Zwischenzeit bekommen – ich hätte dich ganz sicher eingeladen, ganz egal, was zwischen uns vorgefallen ist. Die Hochzeit hat nur einfach nicht stattgefunden. Die Verlobung wurde ganz aufgelöst, Aelius Archias ist inzwischen mit einer anderen verheiratet. Es tut mir leid, dass ich darüber nur so kurz schreibe, aber ich möchte das Thema gerne einfach auf sich beruhen lassen, und ich hoffe ja, dass dich mein erster Brief erreicht hat. Sag mir einfach Bescheid, wenn er doch verloren gegangen ist, oder wenn du etwas wissen möchtest, dann schreibe ich dir natürlich noch einmal ausführlicher.


    Was du von Ägypten erzählst, klingt einfach fantastisch. Ehrlich gesagt, wenn ich das lese, kriege ich fast Lust, selbst wieder nach Alexandria zu reisen. Das Leben dort war irgendwie… leichter. Unbeschwerter. Ein Besichtigungsprogramm solltest du auf jeden Fall irgendwann machen, wenn du irgendwie Zeit dafür freischaufeln kannst. Kommst du denn wenigstens bei deinen Aufgaben als Tribun ein bisschen herum und siehst so etwas von Alexandria? Oder bist du die ganze Zeit nur in Nikopolis, in dem Haus, das du ganz für dich allein hast? Sag Celeste übrigens schöne Grüße von mir, es hat mich gefreut, sie kennen zu lernen… Allerdings kann ich dir nicht sagen, wie gut sie angekommen ist. Ob Tante Venusia – oder Tante Lucilla, wenn sie davon hört – wirklich begeistert sind. Mh… meinst du denn, du hast dadurch erst mal deine Ruhe? Hast du denn was von Venusia oder Lucilla gehört zum Thema Hochzeit? Und was deine Meditrinalienbekanntschaft angeht: wenn es irgendwas gibt, was ich tun kann… sag einfach Bescheid, ja? Auch wenn es wohl nichts gibt, was ich tun kann, außer darauf zu hoffen, dass du wieder zurück nach Rom versetzt wirst irgendwann… und deine Bekanntschaft dann immer noch so interessant und interessiert ist!


    In Rom ist es ein wenig ruhiger geworden. Die Wahlen sind vorbei, und Onkel Livianus wurde leider nicht gewählt zum Consul. Dafür ist er nun zum Legat der II. berufen worden und wird bald nach Germania aufbrechen. Einige Hochzeiten hat es gegeben, in der Acta wurde darüber berichtet – Aurelius Ursus hat eine Tiberia geehelicht, und in Verbindung mit dem Haus Germanica gab es eine Doppelhochzeit. Germanicus Sedulus und Iunia Serrana bilden eines der Paare, das zweite Germanica Calvena und ein Quintilier; die Zeremonien haben sie gemeinsam durchgeführt, Livianus und ich haben teilgenommen an der Feier. Und es wurde noch ein weiteres Mal über unsere Familie berichtet. Ich schicke dir eine Abschrift mit, falls du nicht schon eine hast. Dieser Artikel ging nicht über meinen Tisch, allerdings hätte ich daran kaum etwas geändert, denke ich, ebenso wenig wie am letzten. Das ist letztlich Sache des Auctors, zu entscheiden, was veröffentlicht wird, und ich glaube fast, dass es besser ist einfach abzuwarten, bis das Gerede abflaut. Und immerhin: es wird sehr positiv über dich berichtet!


    Im Augenblick habe ich leider recht wenig Zeit, um selbst Artikel für die Acta zu schreiben. Ich bin nun offiziell Praeceptrix an der Schola, und ich belege auch selbst Kurse. Momentan gerade einen über die Stoa, der sehr interessant ist – und recht intensiv, weil nur wenige Teilnehmer in dem Kurs sitzen. Allerdings hatte ich gehofft, dass sich gerade dadurch mehr Diskussionen ergeben, aber es war recht ruhig. Ich hab ein paar Fragen gestellt, aber darauf hat dann nur der Kursleiter geantwortet. Eine Diskussion hat sich leider nicht entwickelt.
    Meine Betriebe laufen recht gut, ich habe nun für meinen Buchladen auch in Rom ein Geschäft eröffnet – falls du Zeit hast, kannst du ja mal nach dem Rechten sehen in meinen Geschäften in Alexandria. Nicht dass ich meinen Verwaltern dort nicht vertraue, aber es ist doch besser, wenn es gelegentlich eine Kontrolle gibt. Vor allem wenn sie unangekündigt ist. Eine Neuigkeit gibt es auch noch, die ist aber noch lange nicht offiziell: Aurelius Corvinus wird wohl als Auctor zurücktreten, und er hat gefragt, ob ich seine Nachfolgerin werden möchte. Kannst du dir das vorstellen, ich als Auctrix? So wie Lucilla früher! Natürlich habe ich ja gesagt, auch wenn ich dann schauen muss, wie ich Zeit dafür finde – ich denke, ich werde bei der Verwaltung meiner Betriebe kürzer treten und noch jemanden zusätzlich dafür einstellen. In jedem Fall wird Corvinus mich den Senatoren nun als Nachfolgerin vorschlagen, und dann heißt es abwarten, was der Senat entscheidet. Ich halte dich in jedem Fall auf dem Laufenden!


    Liebe Grüße aus Rom,


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  • Ad
    Praefectus Legionis
    Tiberius Octavius Dragonum
    Nikopolis - Legio XXII
    Provincia Alexandria et Aegyptus

    Salve Cousin,
    ich habe mich sehr gefreut zu hören, dass es dir wohl ergangen ist.
    Hier in Rom gehen die Dinge ihren gewohnten Lauf. Zu erwähnen bleibt aber, dass ein Verwandter von uns, Octavius Macer, gerade seine Quaestur ableistet. Mit etwas Glück haben wir also bald einen neuen Senator aus dem unsrigen Geschlecht.
    Des weiteren habe ich meinen Neffen, Octavius Marsus, nach Germanien geschickt. Er wird dort in der Verwaltung arbeiten. Ich bin mir sicher, dass er dort durch Fleiß glänzen wird.
    Außerdem gibt es zu berichten, dass mein Sohn, Octavius Augustinus Minor, aus Iudaea zurückgekehrt ist. Der dortige Statthalter hatte ihn aufgrund der Kenntnis von Land und Leuten angefordert. Nun möchte er ein erneutes Tribunat bei der Legio II ableisten.
    Meine Pläne haben sich jedoch auch etwas geändert. Mir geht es gesundheitlich immer besser, weshalb ich nun doch überlege meinen alten Posten, als procurator ab epistulis, wieder wahrzunehmen. Ob mir dieses Vorhaben gelingen wird, wirst du in Bälde von mir erfahren.
    Was du mir von den Banditen aus der Wüste geschrieben hast ist sowohl amüsant, als auch erschreckend. Was diese Unmenschen wohl getan haben müssen, damit die Götter sie mit einem solchen Fluch belegt haben? Ich bitte dich auf dich und deine Männer acht zu geben und bin auf Neuigkeiten diesbezüglich, als auch dem Feldzug sehr gespannt.
    Für ein solches Exemplar wäre ich überaus dankbar und bin gespannt wie dieses Untier wohl aussieht.


    Mit den besten Wünschen aus der urbs aeterna verbleibe ich und wünsche dir für die bevorstehende Mission alles erdenklich Gute.


    Marcus Octavius AugustinusMaior
    Eques von Rom
    Roma, ANTE DIEM XVII KAL IUN DCCCLX A.U.C. (16.5.2010/107 n.Chr.)



  • An
    Faustus Decimus Serapio
    Castellum der Legio XXII
    Nikopolis, Aegyptus



    Mein lieber Sohn!


    Verzeih das ich dir erst so spät auf deinen Brief antworte, doch wie du vielleicht schon erfahren hast, wurde mir das Kommando der Legio II in Mogontiacum übertragen. Ich bin daher vor kurzem in Germanien eingetroffen und bereite mich auf die Kommandoübergabe durch den Statthalter Vinicius Hungaricus vor. Ich bin noch nicht ganz sicher was ich von dieser plötzlichen Versetzung nach Germanien halten soll und ich traue mich Wetten darauf abzuschließen, dass der Praefectus Urbi seine Finger mit ihm spiel hatte. Wie du bestimmt der Acta entnehmen konntest, gab es einige Meinungsverschiedenheiten zwischen uns bei meiner Kandidatur für das Consulat. Ich bin daher der Meinung, dass weder der Zeitpunkt noch die Entfernung des Ortes an dem ich von nun an dem Kaiser dienen soll ein Zufall sein kann. Nach all den Geschehnissen und dem Aufsehen um meine Person während und nach der Kandidatur für das Consulat bin ich Rom und des Senats jedoch überdrüssig geworden und nicht wirklich unglücklich über einen solchen Zufluchtsort und die neue Aufgabe, die hier auf mich wartet.


    Was Octavius Dragonum betrifft, so halte ich es nicht für falsch zu seinen Offizieren ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen, auch wenn es viele Kommandeure gibt, die das vielleicht anders sehen. Keinesfalls würde ich dies jedoch auch auf die Mannschaften übertragen. Hier ist es wichtig eine klare Grenze zu ziehen, da sie nie vergessen sollten, wem sie in erster Linie dienen und das ist ihr Kommandeur. Vielleicht kannst du Dragonum in dieser Hinsicht etwas Unterstützung geben oder unauffällig in die richtige Richtung leiten. Sollte er deinen Rat nicht annehmen wollen, so liegt es an dir als gutem Offizier die Disziplin der Truppe zu erhalten und die Fehler deines Kommandeurs auszugleichen.


    Bei der Gelegenheit erinnere Dragonum auch hin und wieder an seine Klientenschaft zu unserem Hause. In diesen Zeiten ist es für mich mehr als wichtig einen Verbündeten wie ihn in meinen Reihen zu wissen. In Rom brodelt es und auch wenn ich nun in Germanien bin, werde ich die Geschehnisse dort nicht aus den Augen lassen. Sollte der schlimmste aller Fälle eintreten ist es gut drei Säulen zu wissen, die das Reich und den Kaiser stützen können. Magnus und die Flotte in Italia, Dragonum und du mit der Legio XXII in Aegyptus und nun auch ich selbst mit der Legio II in Germania. Wenn die Acta darin den tiefen Fall der Decimer sieht, dann kann ich nur darüber lachen. Doch vorerst heißt es abzuwarten und zu beobachten.


    Ich wünsche dir alles Gute und hoffe bald wieder von dir zu hören.



    Vale Bene,



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator



  • Als gewöhnlicher Bote kam Baalberith an das Tor der Legionsstadt. Er sprach kein Wort. Er gab nur seine Nachricht ab. So war es ihm aufgetragen worden.


    Tribunus Angusticlavus Faustus Decimus Serapio, Legio XXII Deiotariana, Nikopolis, Alexandria et Aegyptus



    Gruß und Heil dir, prächtiger Heroe unter ferner Sonne, carbunculus meus!


    Hinfortgeweht waren alle Worte, war alles Fühlen und Denken in jenem Augenblicke, da deine klandestinen Worte in meine Sinne troffen, jede Freude hinfort rissen mit sich, jede Hoffnung, Sehnsucht und Leidenschaft raubten, als wäre die Welt für immer um sie betrogen, als könnten nie wieder das Leben sie bereichern. Fahl und blass blieb zurück mein eigenes Sein, gleich dem Antlitz des Mondes in Winternacht, und wie diesem unmöglich schien es auch mir, je wieder das Leuchten der Sonne zu blicken. Fahl und blass scheinen mir noch immer die Tage, da längst jener Zeitpunkt verronnen, der so süße Wonne versprach, so flammendes Feuer, doch gleichsam ward ich erinnert an die Glut unserer Vereinigung, war doch nicht jeder Funke erloschen, glomm die Sehnsucht zu tief in meinem Herz.


    Dir meine Zeilen zu senden batest du mich, doch wie soll in Schrift ich fassen, für was selbst Worte zu gering sind, wie soll in die Grenzen dieses Pergamentes ich zwingen, was grenzenlos, was endlos mir scheint? So will ich dir nicht schreiben über das Sehnen, welches in mir erwächst, nicht über drängendes Verlangen, hoffnungsloses Begehren und verzehrende Sehnsucht, so will ich dir nur berichten über Rom und die Welt, die dir nun so fern ist.


    Endlich, nach diesem viel zu kalten, viel zu trostlos kargen Winter, endlich nach diesen blassen und unscheinbaren Anfängen des Frühlings, weht vom Meer her der sanfte Hauch der Wärme und umhüllt die Stadt mit seinem lieblichen Atem, lockt den Schleier der Wolkenfetzen hinfort, dass die zarten Strahlen der Sonne die Welt können umfassen, Terras Schoß lockend liebkosen, dass diese ihre Sprösslinge ziehen lässt und das Antlitz Floras endlich wieder die Natur einkleidet. Im Garten vor dem Fenster recken die Äste eines wundervollen Mandelbaumes sich dem Himmel entgegen - er steht seit Jahrzehnten dort, bereits in meinen Kindertagen suchte ich des Sommers seinen Schatten, erfreute mich an der rauen Rinde seines Stammes, welcher in seiner natürlichen Härte meinem jungen Leib stets Halt bot -, und jeden Tag öffnen sich mehr seiner Knospen, entfalten mehr der roséfarbenen Blüten ihren Zauber, verströmen ein Meer aus zartem Odeur nach himmlischer Vergessenheit, auf deren Wogen treibend nichts mehr von Bedeutung scheint, nichts noch Bangen und Zaudern anrühren kann.


    Unbezweifelt hast du auch im fernen Aegyptus längst die Ergebnisse der Wahlen zum Cursus Honorum vernommen, an deren Spitze nun mein Vetter steht - welcher eigentlich mein Neffe ist, doch sträubt in mir sich stets alles dagegen, ihn derart zu titulieren, ist er doch um einige Jahre älter als ich -, was einerseits selbstredend überaus erfreulich ist, bringt es doch unserer Gens Prestige und unbezweifelt auch Vorteile, andererseits mir die eigenen Erwartungen vor Augen führt. Es ist dies ein Teil jener Mauern, welche die Sonne in meinem Innersten gefangen hält, dass mir dies durch meine Herkunft bestimmt ist - gleichsam gibt es nicht viel, was mir mühseliger, lästiger, wiewohl abominabler scheint denn die Politik, und nur wenig, was seinem Ideal ferner strebt. Ist die Lüge hässlich gleich dem Verrat, ist Narzissmus schändlich wie Täuschung, so scheint es mir kaum etwas zu geben, das die Seele mehr könnte torquieren als Politik.

    Allmählich entschwindet der Duft nach Mandelessenz, haben doch die Blüten ihre zarten Blätter ineinander gelegt, da die Nacht über Rom aufzieht, so plötzlich scheint mir dies indes, dass sie jeden Abend auf ein Neues mich mit ihrer Anwesenheit gänzlich überrascht. Darob will ich nun meinen Leib betten in weiche Kissen, dass mein Geist ausziehen kann, die traumsandige Wüste zu durchstreifen und deiner zu harren - darum bleibe wachsam des Nachts, hehrer Hephaistion, halte die Augen offen und Ausschau nach mir, dass unsere Lippen sich können berühren in den süßen Landen aus Traumgeflecht, in welchen Entfernung keinerlei Bedeutung hat.


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    In den äußeren Brief war ein weiteres Pergament eingeschlagen. Es war in etwas kleinerem, doch sonst gleichem Schriftbild verfasst.

    Da mein Herr es als zu unsicher erachtet, seine Worte in diesem speziellen Fall den kaiserlichen Postreitern anzuvertrauen, überbringt dies ein privater Bote. Jener Bote wird in der Taberna Zur lachenden Hyäne in Rhakotis in der Chora tes Alexandreias auf deine Antwort warten, gleichgültig wie lange dies dauern mag, um sie mit nach Rom zurück zu nehmen. Lasse deine Nachricht dem Wirt der Taberna zukommen mit der Weisung, sie an den Läufer der Sonne zu übergeben. Der Name meines Herrn braucht auf der äußeren Seite keine Erwähnung zu finden, der Bote kennt sein Ziel.


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    Ad Marcus Artorius Menas

    Provincia Alexandria et Aegyptus
    ~~~~~
    Nikopolis
    ~~~~~
    Castellum Legio XXII Deitoriania


    ____________________________________________


    Salve, lieber Menas,



    es erfüllte mich mit Hoffnung und Freude, wieder einige Zeilen von einem Artorier zu lesen. Ein Ereignis, welches ich mir sehr gewünscht habe, welches jedoch nie Eintrat, da das Schicksal von uns nur Wenige übrig gelassen hat.
    Es macht nichts, dass du nicht dazu gekommen bist, dich persönlich zu melden. Schon dein Brief reicht mir! Und es ist besser, dass er später als nie angekommen ist, oder nicht?


    Dass mein Vetter Avitus verstorben ist, lag mir schon immer schwer im Magen. Es war ein plötzlicher Tod, sein Andenken war riesig, doch es kam plötzlich und er hat viel hinterlassen. Ich verströste mich immer damit, dass er nun bei unseren Ahnen weilt und dass er nicht gelitten hat.
    Leider kenne ich Decimus Serapio nicht, obwohl er gewiss ein ehrlicher Römer aus dem Schoße der Decimer ist, denn ich war nie bei den Stadtkohorten - doch interessiert es mich, ob er mir etwas über das Leben meines Vettern erzählen kann. Ich möchte ihn eventuell kennenlernen.


    Zusammen mit diesem Schreiben versende ich noch ein zusätzliches Schreiben an den Cursus Publicus in Aegyptus, dir für 200 sZ eine Wertkarte bereitzustellen. Es soll dir erleichtern, Kontakt zu mir und unserer Familie herzustellen.


    Pass auf dich auf, wenn du gegen deine Feinde zu Feld ziehst. Mögen die Götter alle Zeit schützend über dich wachen.


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  • Ad
    F. Decimus Serapio
    Tribunus Angusticlavius
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis
    Aegyptus



    Salve Decimus,



    Ich muss sagen, ich habe lange überlegt, ob ich dir überhaupt zurückschreiben soll. Meine ersten beiden Briefe hierzu sind zerfetzt im Kohlebecken gelandet. Ich war nicht sehr erfreut über diese Fragen, aber dennoch will ich sie dir beantworten.


    Urgulania war nicht nur meine verwandte, sie war mir die beste Mentorin, die ich mir hätte wünschen mögen. Sie war eine wundervolle, starke Frau, die nie ihre Würde vergaß oder es nötig hatte, laut oder ausfallend zu werden. Sie war eine Matrone, wie man sie sich vorstellt, obwohl sie unverheiratet war.
    Feinde hatte sie nur einen einzigen, der gedroht hat, sie wie die gesamte alexandrinische Verwaltung ans Kreuz schlagen zu lassen, sofern sie nicht seinem Willen gefügig wären. Ich denke, es sollte dir nicht schwer fallen, herauszubekommen, wer das war. Auch wenn ich dir seinen Namen hier nicht schreiben kann und ich weiß, dass er für diesen Mord, den er meiner festen Überzeugung nach in Auftrag gegeben hat, nie belangt werden wird. Aber er war ihr einziger Feind in der ganzen Stadt, denn ansonsten war sie sehr beliebt. Sowohl als Gelehrte des Museions, als auch als Eutheniarche, als auch später als Exegete. Ganz Alexandria hat sie geliebt, sie hatte keine Feinde. Nicht einmal wütende Geschäftspartner.


    Die gesamte Honoratioren der Stadt zählte nicht nur zu ihrem Freundeskreis, sondern auch zu dem meinigen. Sowohl die Bantotaken, als auch die Keryken, als auch Cleonymus, der nun der Gymnasiarchos der Stadt ist. Und alle werden dir da dasselbe sagen: Urgulania hatte keine Feinde, bis auf den einen.


    Üblicherweise wurde sie von einem nubischen Custos Corporis begleitet. Psammytichus heißt er, aber soweit ich unterrichtet bin, ist auch er verschwunden. Ich kann dir nicht weiterhelfen und auch nicht sagen, was mit ihm passiert ist. Zu der Zeit war ich bereits in Rom.


    Von irgendwelchem besonderen schmuck wäre mir nie etwas aufgefallen. Natürlich trug sie welchen, aber keinen besonderen, soweit ich weiß. Geld verlieh sie selten, manchmal stundete sie Zahlungen für Produkte ihrer Schneiderei oder ähnliches, aber nur bei angesehenen Familien oder langjährigen Bekannten.
    Der Name des Persers sagt mir nichts. Wer ist das? Ein Geschäftspartner?


    Vale, Decimus


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  • Faustus Decimus Serapio
    Tribunus Angusticlavus
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis
    Aegyptus


    Lieber Faustus,


    vielen Dank für deinen Brief und Dein Geschenk! Die Farbe ist wirklich traumhaft, ebenso wie der Stoff selbst. Und dann… auch wenn die Entlobung nun schon eine Weile her ist: Danke dafür, dass Du so verständnislos bist. Was Deine Vorschläge geht: ich würde mich freuen, wenn Du Dich bei den beiden Männern, die Du vorgeschlagen hast, einmal umhören würdest. Ich weiß, dass ich nicht länger unverheiratet bleiben kann, und dass ich selbst offenbar nicht in der Lage dazu bin, einen Mann zu finden, dürfte hinreichend bewiesen sein. Wenn Du also Gelegenheit hast, einen der beiden zu fragen, dann mach das! Beide Männer klingen interessant, sowohl nach dem was Du mir geschrieben hast, als auch nach dem, was in Rom über sie gesagt wird. Der Terentier scheint durchaus in der Lage zu sein, hart durchzugreifen, was aber einen guten Statthalter auszeichnet, denke ich. Und über den Octavier wirst du ganz sicher weit mehr wissen als ich. Darüber hinaus vertraue ich Deinem Urteilsvermögen voll und ganz – mehr als meinem eigenen nun, offen gestanden. Hast du Livianus und Lucilla schon gefragt? Oder soll ich sie darüber informieren?


    Ich kann mir gut vorstellen, dass Lucilla das mit dem Bürgerrecht deutlich kritischer sehen wird. Und ich muss ganz offen gestehen, dass ich finde, dass sie da nicht ganz Unrecht hat. Sicher besitzt unsere Familie noch nicht allzu lange das Bürgerrecht, aber sieh Dir an, was sie erreicht hat in dieser Zeit! Solltest Du Celeste tatsächlich heiraten wollen – willst Du das denn, ich meine, willst Du so weit gehen? –, glaube ich, dass sie dann zumindest erst mal keinen leichten Stand haben wird und sich erst mal beweisen muss. Aber Du kannst Dir meiner Unterstützung sicher sein!


    An der Schola unterrichte ich momentan nur allgemeine Kurse, für mehr fehlt mir gerade die Zeit. Noch kümmere ich mich fast allein um meine Betriebe, allerdings werde ich mir da bald Unterstützung suchen. Sofern ich tatsächlich Auctrix werde, werde ich mich mehr Zeit brauchen, denke ich. Übrigens: sie wollten mich deswegen im Senat dazu hören. Kannst Du Dir das vorstellen? Ich habe vor dem Senat Roms gesprochen! Und das als erste Frau seit wie vielen Jahren? Du kannst Dir nicht vorstellen, wie aufgeregt ich gewesen bin deswegen! Die Entscheidung steht noch aus, aber ich glaube, ich habe meine Sache ganz gut gemacht. Die Stimme meines Patrons wird mir sicher sein, immerhin hat er mich ja vorgeschlagen, und auch einige andere – darunter Tiberius Durus – haben sich noch während der Befragung positiv für mich geäußert. Auch der Praefectus Urbi war einer von denen, die Interesse gezeigt und Fragen gestellt haben, aber bei ihm kann ich schwer einschätzen, wie seine Wahl ausfallen wird.


    Warum Livianus nicht gewählt wurde – ich weiß es nicht. Vielleicht war seine Rede vor dem Senat zu provokant. Er hat auch einige andere Anträge eingebracht vor der Wahl, die womöglich dem ein oder anderen Senator nicht gefallen haben. Ich weiß leider auch nicht, wer den Acta-Artikel verfasst hat und auf diese Weise gegen uns zu hetzen versucht. Allerdings gibt es wenig, was ich tun kann um das zu beeinflussen. Ich meine, ich möchte verhindern dass die Leute auch noch anfangen darüber zu tratschen, ich würde meine Position als Lectrix missbrauchen, um unliebsame Artikel über die Decima verschwinden zu lassen. Es ist eine Gratwanderung, damit umzugehen, und ich denke es ist das Beste, wenn wir uns einfach darauf konzentrieren zu zeigen, dass es nicht der Wahrheit entspricht. Was das Brot angeht… nun, diese Geschichte hängt mit dem Aelier zusammen. Er hat mir doch die Taberna Medica geschenkt, weißt Du noch? Das war ein Verlobungsgeschenk, eindeutig. Und nachdem die Verlobung gelöst war, habe ich darauf bestanden, ihm entweder die Taberna zurückzugeben oder ihm den Kaufpreis zu zahlen. Er hat dann schließlich seinen Sklaven vorbei geschickt, um das Geld zu holen, und zwei Stunden später stand jemand vor der Casa Decima und hat das Brot verteilt. Und das auf eine Art… ich wäre am liebsten im Boden versunken vor Scham. Ich musste dem Mann fast noch einmal denselben Preis zahlen, damit er das Brot wenigstens dort verteilt, wo es wirklich gebraucht wird. Ich war danach sogar beim Tresvir Capitalis, um mich zu erkundigen, ob ich das nicht irgendwie verhindern kann, weil ich mir sicher war, dass Archias meinen Ruf ruinieren wollte, aber gerichtlich, meinte er, wäre wohl kaum etwas zu machen. Allerdings war das ausgerechnet ein Freund von Archias, und er hat versprochen, mit ihm zu reden – und es scheint funktioniert zu haben, jedenfalls habe ich seitdem meine Ruhe. Dennoch wünschte ich, Meridius würde nach Rom zurückkehren, aber nach dem letzten Schicksalsschlag wird das immer unwahrscheinlicher, fürchte ich.


    Sei übrigens vorsichtig in Alexandria. Als ich dort war, waren die Verhältnisse ja noch recht ruhig, aber ich habe gehört, dass sich seit meiner Abreise dort einiges zum Negativen gewendet hat, und das, was Du mir schreibst, unterstreicht das noch. Und sei noch vorsichtiger, wenn es dann für Dich in die Wüste geht! Ich will Dich nicht verlieren, schon gar nicht gegen irgendwelche Barbaren oder kopflose Wesen oder was auch immer dort sein Unwesen treibt. Ich hoffe, Fortuna bleibt Dir weiterhin treu!


    Deine
    [Blockierte Grafik: http://img77.imageshack.us/img77/1586/seianaunterschrift2aj2.png]


  • [Blockierte Grafik: http://www3.pic-upload.de/23.11.09/wsvuctcttlnj.png]


    Ad L. Artorius Graeceius

    Provincia Alexandria et Aegyptus
    ~~~~~
    Nikopolis
    ~~~~~
    Castellum der Legio XXII Deitoriana


    ____________________________________________


    Salve, edler Verwandter,


    ich las deinen Brief teilweise mit zittrigen Händen. Zittrig vor Freude, denn es ist schon so lange her, dass ich vom Reste meiner Familie etwas gehört habe, geschweige denn, ob es den Rest meiner Familie noch gibt. Ich möchte dich meine wärmsten Grüße überbringen und dir sagen, wie stolz ich bin, dass du erfolgreich in der militärischen Laufbahn vorangeschritten bist. Wenn du dich kompetent, stark und führungsbereit zeigst, so soll dir auf dem Wege kein Hindernis sein, eine Offizierslaufbahn einzuschlagen. Halte mich auf dem Laufenden, Graeceius - meine Kontakte werden auch sicherlich dir helfen können.
    Mache dir keine Sorgen, wenn du eine Weile im Legionsalltag verbringst. Unser Kaiser zählt auf uns, im Ernstfall sofort bereit zu sein. Er benötigt ein starkes Heer, um unsere Grenzen zu verteidigen. Leute wie du sind nämlich gefragt, Legionäre, die Rom schützen und unsere Stabilität gewährleisten. Halte dich fit und wenn du im nächsten Einsatz gefragt bist, wirst du nicht nur überleben, sondern Ruhm und Ehre für dich beanspruchen.


    Auch freut es mich, dass du auf einen weiteren Artorier gestoßen bist. Überbringe ihm meine Grüße und lasse wissen, dass ich euch eines Tages gerne sehen möchte. Euch beide.


    Aus Rom gibt es hier nicht viel zu erzählen. Auch ich gehe meinem Alltag nach und habe neben meiner Berufung als Soldat noch meine Betriebe zu leiten.


    Nun jedoch wird das Papier knapp... sei gegrüßt und möge Mars deine Schwerthand führen!


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  • Tribunus Angusticlavus Faustus Decimus Serapio,
    Legio XVII,
    Nikopolis,
    Aegyptus



    Mein lieber Faustus!


    nur weil ich in Gallien bin heißt das noch längst nicht, dass ich der Welt abgeschworen habe! Löwe von Alexandria! Ach, Faustus, also wenn das nicht eines Decimus würdig ist, was dann? (Um ehrlich zu sein finde ich, dass "Löwe von Alexandria" noch viel besser klingt als "Stier von Tarraco", was ich in Anwesenheit meines Bruders natürlich abstreiten werde.) Also stelle dich nicht selbst in den Schatten deiner Giganten. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren sie auch nur einfache Soldaten. Und jetzt auch noch kopflose Wüstenbarbaren, herrje, wie aufregend ist das denn! Nur mit deinen hinteren Reihen, da brauchst du gar nicht erst zu versuchen, mich zu beruhigen! Ich habe genügend Männer gekannt, die in der Schlacht gestorben sind, obwohl sie nicht in der ersten Reihe standen! Also bitte pass gut auf dich auf. Ich habe schon dem Mars und der Bellona geopfert, dass sie auf dich achtgeben sollen. Außerdem habe ich dir noch ein neues Halstuch beigelegt (natürlich rostrot, ich kenne doch die Armee. Obwohl modischere Farben bestimmt besser für die Moral wären!). So ein Halstuch ist in der Wüste nämlich sehr wichtig. Tagsüber sorgt es dafür, dass einem kein Staub in den Mund fliegt. Und nachts holt man sich leicht eine Erkältung, wenn der Hals nicht warm ist. Zumindest habe ich das auf meiner großen Africa-Reise von einer Einheimischen gehört und es ist besser, wenn du gut vorbereitet bist. (Ich hoffe nur, das Päckchen erreicht dich noch rechtzeitig.)


    Diese Geschichte mit deinem Geliebten kannst du nun wirklich sein lassen! (Ein Senator, dieser Senator, ach Faustus, das ist wirklich köstlich, und ich habe das auch noch geglaubt!) Es ist doch nichts dabei, wenn du dich in eine Peregrina verguckt hast! Wirklich, Faustus, dass du mich für so oberflächlich hältst, das kränkt mich nun doch. Es ist noch nicht lange her, da hatte unsere Gens selbst noch nicht das Bürgerrecht. Deine Tante Severa wurde als Peregrina geboren und trotzdem hat mein Bruder, der Triumphator, sie geheiratet. Wohlgemerkt zu einer Zeit, zu der er eine Frau aus den besten Häusern Roms hätte haben können. Natürlich wäre es deinem Stand als Ritter angemessener, wenn du eine geborene Römerin heiratest. Aber ich kenne den Sturkopf unserer Familie, am Ende schert es uns doch nicht. Also wenn du sie liebst, dann werde ich dafür sorgen, dass deine Celeste das Bürgerrecht erhält und du sie heiraten kannst. Vielleicht nicht in Ägypten, aber das Imperium ist schließlich groß.


    Über Octavius Dragonum habe ich ein paar Erkundigungen eingeholt und er scheint wirklich ein geeigneter Mann für Seiana zu sein. Ich habe ihr schon geschrieben, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht. Wenn du mit ihm über die Mitgift verhandelst, dann denke an den Betrag, den ich für sie zurückgelegt habe. Lass dir aber nicht zu viel abschwatzen, immerhin ist er Livianus Klient und sollte wissen, was eine Decima wert ist.


    Eine erfreuliche Nachricht gibt es übrigens hier aus Narbo auch noch zu berichten. Auf seiner Reise nach Germania hat mich Avarus besucht und dieser Besuch ist nicht ohne Folgen geblieben. Stell dir nur vor, ich habe geträumt, dass es ein kleines Mädchen wird, eine kleine Lucilla! Wäre das nicht wundervoll?


    Zieh dich nachts in der Wüste warm an, pass gut auf dich auf und grüße mir deine Freundin!


    Deine Tante
    Lucilla


  • An
    Tribunus Angusticlavius
    Faustus Decimus Serapio
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis, Aegyptus



    Mein Sohn,


    verzeih mir, dass du so lange auf Antwort warten musstest, aber du weißt, ich bin nicht der große Briefeschreiber und in letzter Zeit gab es einiges, dass meine vollste Aufmerksamkeit bedurfte.


    Wie du vielleicht gehört hast, wurde in Rom gegen mich Anklage wegen Rechtsbeugung in zwei Fällen erhoben. Das eine betrifft deine Adoption, das andere die Adoption eines Libertus durch einen Römer. Mattiacus hat als mein Verteidiger zwar getan was in seiner Macht stand, aber letztendlich wurde ich in beiden Fällen vom Praetor und seinen beiden Beisitzenden schuldig gesprochen. Mir wurde zugetragen, dass der Ankläger Faustus Octavius Macer im Auftrag des Praefectus Urbi gehandelt hat. Aus meiner Sicht ein weiterer Beweis dafür, dass dieser Salinator alles andere als ein Freund der Decimer ist und ein tiefer Schlag, da es sich ausgerechnet um einen Octavier handelte, der als sein Handlanger diente. Alles weitere zu diesem Thema, auch auf deine Frage bezogen, woher die Meinungsverschiedenheiten zwischen mir und diesen Mann rühren, wäre unklug niederzuschreiben. Ich kann dir nur so viel mitteilen, dass ich diesem Mann nicht vertraue und seine guten Absichten entschieden in Frage stelle. Er hält den Kaiser fast wie einen Gefangenen in seiner Villa fest und lässt niemanden zu ihm und er entscheidet willkürlich über das Wohl unseres Reiches. Die Zuteilung meines Legionskommandos in Germanien sehe ich weniger als Zeichen der Größe, den vielmehr als Zeichen der Angst. Er wollte mich aus Rom weg haben und das hat er damit erreicht. In Germanien habe ich keinerlei Einfluss auf den Senat oder die Geschehnisse in Rom und noch dazu dauert es Tage oder Wochen, bis ich über Neuigkeiten informiert werde.


    Was die Germanicer betrifft, so habe ich mich mit ihnen ausgesöhnt und sowohl Avarus, als auch Sedulus genießen mein vollstes Vertrauen. Ich denke nicht, dass sie sich für den Acta-Artikel verantwortlich zeichnen, noch dass sie mir in den Rücken fallen würden.


    Was deine Idee mit Seiana und Dragonum betrifft, so habe ich darüber nachgedacht und halte es tatsächlich für eine gute Idee von dir mein Sohn. Er war immer ein loyaler Klient meines Hauses und ich weiß, dass ich mich voll und ganz auf ihn verlassen kann. Er wäre bestimmt ein guter und auch standesgemäßer Ehemann für deine Schwester, allerdings wie oben bereits erwähnt, scheint uns auch aus dem Hause der Octavier einiger Gegenwind entgegenzuwehen. Ich bin mir daher nicht sicher, ob es tatsächlich die beste Wahl wäre. Auch für Terentius Cyprianus spricht vieles, wobei ich bisher der Meinung war, dass er bereits verheiratet ist. Hat sich daran etwas geändert? Sprich auch mit deiner Schwester über diese Angelegenheit. Ich möchte sie nicht gänzlich bei dieser Entscheidung umgehen.


    Auch hier in Germanien tut sich in Sachen Heiratspolitik einiges. Es bahnt sich gerade eine enge Bande zwischen mir und dem Hause der Iulier an. Unter Umständen könnte es sogar auf eine Heirat hinauslaufen, doch ist es noch zu früh für eine definitive Aussage. Bei all dem sollten wir uns aber auch langsam Gedanken über eine standesgemäße Braut für dich machen. Hast du vielleicht bereits selbst eine junge Frau in die nähere Betrachtung gezogen oder wäre es dir lieber, wenn ich mich auf die Suche begebe und meine Kontakte zu den Familien spielen lasse? Auch für Mattaicus muss endlich eine Frau gefunden werden. Ich fürchte die Leute reden bereits darüber, wie auch vor kurzem ein Artikel in der Acta mehr als deutlich machte.


    Ansonsten kann ich meinen Brief nur mit der Versicherung abschließen, dass ich sehr stolz auf dich bin und bereits jetzt weiß, irgendwann einen würdigen Nachfolger in dir gefunden zu haben. Ich wünsche dir daher alles erdenklich Gute für deinen Kampf gegen die Banditen. Die Götter mögen über dich wachen – aber halte sicherheitshalber auch immer dein Schwert griffbereit.


    Dein Vater




    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator




  • Ad:
    Lucius Annaeus Gratus
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis
    Aegypten



    S. Aurelius Lupus L. Annaeo Grato s. d.


    Es ist eine traurige Sache, dir auf diesem Weg noch einmal den Tod von Gaius Annaeus Acratus ins Gedächtnis rufen zu müssen. Auch wenn es keinen Trost für diesen Verlust sein kein, sei dir meines Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert.


    Als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Pflicht, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mit der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandschaft als erbberechtigt festgestellt, und nun musst du entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLX A.U.C. (6.12.2010/107 n.Chr.) , ob du das Erbe antreten willst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Möge dein Verwandter seinen Platz im Elysium gefunden haben und dort in ewigem Frühling wandeln.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]
    ANTE DIEM X KAL DEC DCCCLX A.U.C. (22.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/7353/siegelaureliavn5.png]

  • Legio XXII
    Aegyptus


    Betreff: Antwort auf Epistel


    Die Kanzlei erteilt hiermit ihre Zustimmung zur Beförderung des Optio Lucius Septimius Palaemon. Dieser Soldat ist ebenso zu belobigen. Das Imperium baut auf seine Soldaten.


    Des weiteren stimmt die Kanzlei der Versetzung des Decurio Decimus Cursor zu.


    In Vertretung,


    T. Decimus Verus


  • ]An
    Tribunus Angusticlavius
    Faustus Decimus Serapio
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis, Aegyptus


    Lieber Faustus,


    wie geht es dir? Die Nachrichten aus Aegyptus kommen nur spärlich zu uns und mit großen Abständen, aber dennoch weiß man hier, dass es heftige Kämpfe bei euch gibt. Es ist wie so oft – was man weiß, ist nicht wenig genug, als dass man sich keine Sorgen machen würde, aber bei weitem nicht genug, um wenigstens einige dieser Sorgen zu zerstreuen. Ich hoffe du bist wohlauf und bete zu den Göttern, dass sie dich schützen.


    Eine Bitte habe ich auch an dich – sie betrifft Iunia Axilla. Es mag vielleicht seltsam klingen, dass ich dich ausgerechnet für diese Frau um einen Gefallen bitte, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mir nicht mehr ganz so sicher bin wie früher, wie groß der Teil an Schuld sein mag, den sie zu tragen hat für das, was passiert ist. Ich glaube nicht, dass ich mich mit ihr je wirklich gut verstehen werde – dafür ist einfach zu viel passiert, was ich nicht vergessen kann. Außerdem komme ich auch mit ihrer Art nicht wirklich zurecht. In meiner Gegenwart wirkt sie immer regelrecht eingeschüchtert – andere Acta-Mitarbeiter berichten mir, dass sie aber durchaus auch fröhlich, und zumindest früher, vor der Entlobung, habe ich sie auch so kennen gelernt. Aber sie ist eine gute Mitarbeiterin der Acta, und ich kann über nichts klagen, was die professionelle Zusammenarbeit mit ihr betrifft.
    Jedenfalls: sie möchte wieder heiraten. Und ich wollte dich fragen, ob sie vielleicht eine Kandidatin für dich wäre. Ich möchte dich wirklich nicht zu etwas drängen, was du nicht möchtest – ich weiß auch nicht, welche Pläne du und Celeste verfolgen. Sieh es einfach als weitere Option für dich. Die Iunia stammt aus einer alten Familie, diese Verbindung könnte dir auf deinem weiteren Weg helfen, egal welche Richtung du einschlagen möchtest. Was aber noch wichtiger ist: ich denke du könntest ehrlich mit ihr sein. Ich möchte nur, dass du glücklich bist – wenn du also dem Druck, heiraten zu müssen, irgendwann nachgeben willst, dann will ich, dass du eine Frau heiratest, die nichts erwartet was du nicht erfüllen kannst oder willst.
    Wie gesagt: sieh es einfach als weitere Option. Falls du allerdings jetzt schon sagen kannst, dass das für dich nicht in Frage kommt, könntest du dann mit Octavius Dragonum sprechen? Ich weiß noch nicht, wie du zu dem Ansinnen des Quintilius stehst, aber falls du es befürwortest, dass ich ihn heirate – könntest du deinen Praefecten fragen, ob er sich eine Ehe mit Iunia Axilla vorstellen könnte?


    Es gibt wie immer auch ein paar kleinere Neuigkeiten… Onkel Livianus hat sich nach Spanien zurückgezogen, es scheint, als sei er der Politik überdrüssig geworden und sehnt sich nach einem ruhigen Lebensabend. Nach allem, was er erlebt hat, und all der Zeit kann ich das auch verstehen – obwohl ich mir gewünscht hätte, dass er wieder nach Rom kommt. Zumal die Situation mit Verus nicht einfacher wird. Nachdem ich ihm geschrieben habe, was ich von seiner Anbiederung an den Praefectus Urbi halte, hat er mir eine Antwort geschickt, die nicht anders denn als mehr oder minder offene Drohung verstanden werden kann. Er wirft mir vor, ihn zu einer Wahl zwischen Rom und Familie zu zwingen – und beschuldigt mich, eine Gegnerin Roms zu sein. Für mich ist dieser Mann kein Decimus mehr, das sage ich dir ganz offen, und auch ihm habe ich das mitteilen lassen. Ich hoffe nur, dass du mich in dieser Sache unterstützt.


    Um diesen Brief mit ein paar positiven Nachrichten zu beenden: kannst du dich noch an den Sklaven meines ehemaligen Verlobten erinnern? Ich weiß gar nicht, ob du ihn einmal kennen gelernt hast, aber vielleicht hat dir Elena von ihm erzählt – die beiden sind ein Paar. Archias wollte, dass ich ihn bekomme, und nach einigen Hindernissen dank des Praefectus Urbi, der Archias’ sämtliche Habe hat beschlagnahmen lassen, hat mir nun Iunia Axilla den Sklaven vorbei gebracht. Elena habe ich bereits vor längerer Zeit nach Spanien geschickt (ich weiß gar nicht, ob ich dir davon erzählt habe), Katander wird sich nun ebenfalls auf den Weg dorthin machen. Ich habe beschlossen, die beiden freizulassen und ihnen ein Leben in Spanien zu ermöglichen – vielleicht möchten sie auf einem der Landgüter unserer Familie bleiben, um dort zu arbeiten, vielleicht aber auch nicht. Ich bin mir aber sicher, dass ich in der nächsten Zeit Nachricht von den beiden erhalten werde, was sie planen.


    Alles Liebe,


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  • Baalberith erreichte Alexandria. Die Legio XXII war auf dem Weg zurück. So dass er sich den Weg durch die Wüste sparen konnte. Er quartierte sich in der Taberna zur lachenden Hyäne ein. Wartete noch einige Tage. Darauf, dass die Legion näher kam. Die Nachricht trug er immer bei sich. Ehe er sie schließlich wortlos am Haupttor der Legio in Nikopolis abgab.




    Tribunus Angusticlavus Faustus Decimus Serapio, Legio XXII Deiotariana, Nikopolis, Alexandria et Aegyptus



    Kein Wort mag beschreiben
    die Leere in meinen Sinnen,
    kein Wort die Pein in meinem Herz.
    In mir devastierte Welten,
    in mir ein Feuer aus Schmerz.
    Ein Meer aus Tränen
    umspült meine Seele,
    eine Ödnis aus Reue ist mir Pein,
    und ich wage nicht von dir zu erflehen
    der verzeihenden Liebe Schein.


    [Blockierte Grafik: http://img201.imageshack.us/img201/8210/aton.png]


  • Ein einzelner Reiter näherte sich schnell dem Tor der Castra und gab einen Brief mit dem Siegel der Polis Alexandria ab, bestimmt für den Kommandanten der Legion ...


    ~Einladung~



    Ehrenwerter Praefectus Legionis,
    hiermit möchte dich der Gymniasarchos der Polis Alexandreia recht herzlich zu einer Cena im Kapeleion Archaon einladen.


    Anlass sind der Sieg über die Blemmyer und die so wiederhergestellte Sicherheit der Polis und der gesamten Provinz. Mit dieser Feier möchte der Gymiasarchos seine persöhnliche Dankbarkeit gegenüber dir, dem Feldherren, dem Oberkammandierenden in Aegyptus, Appius Terentius Cyprianus und natürlich Rom an sich, zum Ausdruck bringen.
    Der Gymniasarchos würde sich natürlich über deine Anwesenheit und die beliebiger Begleiter sehr freuen und hofft dem entsprechend auf eine Zusage.
    Datum der Feierlichkeiten soll der ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLXI A.U.C. (18.5.2011/108 n.Chr.) sein, der Ort wie bereits erwähnt das Kapeleion Archaon.

  • An
    Appius Decimus Massa
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis, Aegyptus



    Werter Massa,


    da wir bislang noch keinen Kontakt hatten, möchte ich mir dir zunächst einmal vorstellen: mein Name ist Seiana; ich bin Faustus’ Schwester, der als Tribun gemeinsam mit dir bei der XXII dient.


    Es schmerzt mich, dir diesen Brief schreiben zu müssen – umso mehr, da dies der erste Brief ist, den du von mir erhältst. Dein Onkel Titus Verus ist kürzlich tot aufgefunden worden. Nach meinen Informationen wurde er auf offener Straße überfallen, ausgeraubt und im Verlauf dieses Überfalls offenbar erschlagen. Sein Körper wurde in den Tiber geworfen, und wir können den Göttern dafür danken, dass er in den Fluten nicht verschwunden ist, sondern an Land getrieben wurde, so dass wir ihm noch die gebührende Ehre der Aufbahrung und Beisetzung erweisen konnten.
    Ein weiteres Familienmitglied ist ebenfalls von Pluto geholt worden: Primus Magnus, seines Zeichens Präfekt der Classis und Faustus’ und mein Onkel. Er litt schon längere Zeit an einer schweren Krankheit, der er nun erlegen ist.


    Obwohl du deinen Onkel nicht kennen lernen konntest, ist der Verlust eines so engen Verwandten sicherlich dennoch nicht einfach. Ich wünsche dir, dass du Trost in dem Gedanken findest, dass auch jener Zweig der Decima, der nur entfernt mit dem deinen verwandt ist, stets für dich da sein wird.


    Von Faustus habe ich die Nachricht halten, dass ihr den Krieg gegen die Blemmyer erfolgreich beendet habt. Ich möchte dir zu eurem siegreichen Feldzug gratulieren und hoffe, dass ihr und eure Kameraden wohlbehalten nach Nikopolis zurückgekehrt seid. Vor allem anderen aber möchte ich dir dafür danken, dass du meinem Bruder in der Schlacht beiseite gestanden und ihm das Leben gerettet hast. Ich kann mit Worten nicht ausdrücken, was dies für mich bedeutet – sei aber versichert, dass ich dir zutiefst zu Dank verpflichtet bin. Sollte es je etwas geben, das ich für dich tun kann, dann zögere bitte nicht zu mir zu kommen.


    Die Götter mit dir!


    [Blockierte Grafik: http://img77.imageshack.us/img77/1586/seianaunterschrift2aj2.png]





    An
    Tribunus Angusticlavius
    Faustus Decimus Serapio
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis, Aegyptus



    Lieber Faustus,


    was muss ich da von unserem Berichterstatter in Ägypten lesen? Du bist beinahe umgekommen in dieser Schlacht? Was ist passiert, wie geht es dir – und ich möchte wissen wie es dir wirklich geht, und nicht wie in deinem letzten Brief ein simples: „ich wurde verwundet, aber es geht mir schon besser“ lesen, das so klingt, als sei nichts Besonderes passiert.
    Ich möchte dir natürlich auch gratulieren – zu eurem Sieg, und zu dem, was du geleistet hast, was du beigetragen hast, um ihn zu erringen. Ich hoffe, dass die XXII und du mit ihr inzwischen wohlbehalten in Nikopolis angekommen seid, und du Gelegenheit hattest, dich weiter zu erholen.


    Was die Probleme in Rom betrifft: zumindest jenes mit Verus hat sich – auf traurige Art und Weise – gelöst. Er wurde auf offener Straße überfallen und ausgeraubt, und im Verlauf dieses Überfalls auch erschlagen. Sein Körper ist irgendwann später am Ufer des Tibers gefunden worden, in den die Verbrecher ihn offenbar geworfen hatten. Ich habe Massa hierüber auch einen Brief geschrieben, ich hoffe, er nimmt den Verlust nicht zu schwer.
    Und an dieser Stelle gleich noch eine traurige Nachricht: Onkel Magnus ist ebenfalls gestorben. Venusia war ebenso bei ihm wie Onkel Mattiacus. Nachdem er offenbar schon längere Zeit krank war, haben sie ihn vom Flottenstützpunkt in Misenum auf unser Landgut in den Albaner Bergen gebracht und ihn dort behandelt; allerdings waren jegliche Maßnahmen fruchtlos.


    Ich freue mich, dass du den Quintilier ebenfalls für einen geeigneten Kandidaten hältst. Ich kenne ihn allerdings nicht wirklich, muss ich gestehen, wir haben uns lediglich drei Mal getroffen. Und ich möchte dich auch bitten, Stillschweigen hierüber zu bewahren. Derzeit ist der Quintilius in Germania tätig, und die Götter wissen, wann er wohl wieder nach Rom kommen wird – und ich werde keine Verlobung mehr eingehen, bei der der Hochzeitstermin nicht absehbar ist. Dass er dir aber ebenfalls schreiben und dich um dein Einverständnis bitten soll, habe ich ihm bereits mitgeteilt.


    Was die Iunia betrifft: wie soll ich sagen – ich hatte mich einfach nur bemüht, sie nach dem zu beurteilen, wie ich sie und ihre Arbeit in der Acta mittlerweile kennen gelernt habe. Es bringt mir nichts, diesen Groll ständig mit mir herumzutragen, und ganz gleich, was sie getan haben mag: Archias war ganz sicher nicht völlig unschuldig. Dass die Iunia allerdings die Nichte einer Bordellbesitzerin ist, war mir bislang noch unbekannt, muss ich gestehen… Nun, ich denke dass du am besten wirst einschätzen können, wer wirklich geeignet ist. In Rom jedenfalls gibt es möglicherweise die ein oder andere Kandidatin. Die Helvetia beispielsweise hat zwei unverheiratete Töchter, die derzeit auch in Rom leben. Aelia Vespa ist nach dem Tod des Prudentius nun wieder Witwe; ich weiß nicht, ob sie für dich in Frage käme. Oder vielleicht auch Venusia – ich weiß wirklich nicht, ob das für dich eine Alternative sein könnte, aber immerhin wäre ihr so gezeigt, dass die Decima sie nicht im Stich lässt. Ich werde in jedem Fall die Ohren weiter offen halten, und ich werde auch unseren Verwaltern in Hispania schreiben. Vielleicht hat eine der dort ansässigen römischen Familien mit Wurzeln wie den unseren eine Tochter in heiratsfähigem Alter, was meinst du?


    Pass gut auf dich auf!



    [Blockierte Grafik: http://img77.imageshack.us/img77/1586/seianaunterschrift2aj2.png]

  • An
    Tiro Tiberius Atius Marius
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis, Aegyptus


    Salve Marius, In der Tat war ich über deinen Brief sehr überrascht. Vor allem da ich zu unserer Familie kaum noch Kontackt. Ich wusste nicht das ich einen weiteren Cousin habe der in der Legion dient. Um gleich deine Frage vorweg zu beantworten. Ja es gibt noch mehr Mitglieder unserer Gens die beim Militär ihren Dienst tun. Du hast einen Cousin in Germania, er dient bei der Ala II Numidia. Sie hat ihr Castellum in Confluentes. Sein Name ist Paullus Atius Scarpus und dient im Rang eines Duplicarius dem Kaiser. Wie du also siehst binn ich nicht der einzige Soldat der Gens Atia, der treu dem Imperator dient. Doch sicherlich der älteste. Umso mehr freue ich mich das auch du diesen ehrenvollen Weg eingeschlagen hast. Mach unserer Gens keine Schande. Ob ich dir Tipps geben kann? Nun ich bin kein Medicus also kann ich das wohl, was dein Fachgebiet angeht leider nicht tun. Aber ich kann dir sagen, das du diszipliniert und gehorsam sein sollst. Wir kennen uns zwar nicht, aber ich möchte keine Klagen hören. Ich werde aber jetzt da ich weiß, dass ich einen weitere lebenden Cousin habe, mal bei dir vorbeischauen falls es mich mal nach Nikopolis verschlägt. Es tut mir leid das ich mich so kurz halte, aber ich habe viel zu tun bei der Garde.
    Ich hoffe wir bleiben weiter in Kontackt.


    Vale,
    [Blockierte Grafik: http://i453.photobucket.com/albums/qq259/Florian_S2/Siegel_Atia.png]



    Decimus Atius Romanus


  • Ad
    Optio
    Appius Decimus Massa
    Nikopolis- Legio XII Deiotariana
    Provincia Alexandria et Aegyptus


    Salve, Appius Decimus Massa,
    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deines Onkels Titus Decimus Verus versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.
    Gemäß geltendem Recht wurdest du als erbberechtigt festgestellt, und musst nun entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XV KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (18.7.2011/108 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Sollte ich bis zu diesem Zeitpunkt keine Mitteilung erhalten haben, muss ich dies als Ablehnung des Erbes ansehen und bin verpflichtet, das Vermögen Deines Verwandten auf die verbliebenen Erbberechtigten aufzuteilen oder der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deinen Onkel sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,



    [Blockierte Grafik: http://i839.photobucket.com/albums/zz312/Inpa67/ahala.gif]


    [Blockierte Grafik: http://i839.photobucket.com/albums/zz312/Inpa67/siegelmtdsenatorhc01.gif]


    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia

    ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLXI A.U.C. (4.7.2011/108 n.Chr.)

  • Längst war die Legion aus der Wüste zurückgekehrt. Für Baalberith erleichterte das einiges. Er brauchte nur an das Tor der Deiotariana zu kommen. Und seine Nachricht abzugeben. Man würde ihn sowieso nicht weiter hinein lassen. Danach kehrte er zurück in die Taberna. Nach Rhakotis. Um zu warten.


    Tribunus Angusticlavus Faustus Decimus Serapio, Legio XXII Deiotariana, Nikopolis, Alexandria et Aegyptus


    Geliebter Faustus,


    niemand ist ohne Fehl, dies solltest du stets bei allem Vorwurfe beachten, nicht dein Vater, und weit weniger noch ich selbst. Hätte ich vor Beginn geahnt, worum es bei diesem Prozess geht, so hätte ich das mir angetragene Amt abgelehnt, doch als der Name deiner Familie fiel, war es bereits zu spät. Ich kann und will indes nicht meine Handlung vor dir rechtfertigen, denn es sollten Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe ebenbürtig nebeneinander stehen, und nicht das eine das andere negieren. Dennoch - gegen meine eigene Überzeugung - suchte ich das Strafmaß des Urteiles zu euren Gunsten zu beeinflussen, wiewohl meine Stimme nur eine von dreien war.


    Die Politik des Imperium Romanum ist längst ein weit tieferer Moloch als sie es in den letzten Jahrzehnten je gewesen ist, es reicht längst nicht mehr aus eigener Kraft darin zu schwimmen, und wer nicht auf eines der Boote der Mächtigen sich emporziehen lässt, wird gnadenlos von der Charybdis verschlungen, welche am Grunde lauert - so wie es deinem Vater geschehen ist, denn die Politik ist keine Schlacht, bei welcher man genau weiß, wer der Gegner ist und wo er wartet. Ich habe stets versucht zu schwimmen, mich aus eigener Kraft auf den Fluten zu halten, doch letztlich bin ich kein Kämpfer, noch ein großer Politiker - und obgleich es mich schmerzt, dies eingestehen zu müssen, so hast du vermutlich recht - letztlich bin auch ich nicht mehr als ein willfähriger Handlager politischer Macht.


    Ich bedaure, dass ich dich dazu verleitet habe, mehr in mir zu sehen als ich bin, und ich versichere dir, dass dies niemals in meiner Absicht lag, denn kaum wohl jemand ist sich meiner Defizite und Mängel mehr bewusst als ich selbst. Es war dieses Sehnen ein Trug, welchem wir augenscheinlich beide erlagen, jene Verblendung, welche Amor bisweilen geneigt ist zu gewähren, und welche wir geneigt waren anzunehmen, welche ich dirbezüglich in trügerischer Hoffnung allfällig zudem gewillt war, weiter zu steigern, um nicht selbst erkennen zu müssen, wie vergebens dies Bemühen ist. Ich bedaure keinen Augenblick jene kostbare Zeit, welche ich mit dir durfte verbringen, nicht einen Augenblick jene wohlige Sehnsucht, welcher ich erlegen war, doch es dauert mich, dich dieser vergeblichen Hoffnung preisgegeben zu haben, da ich von Beginn an mir ihres Scheiterns hätte bewusst sein müssen - denn ich war niemals auch nur annähernd Aton.


    Allerdings scheint es, auch du hast dies längst schon herausgefunden, da du dich neuen Ufern hast zugewandt. Bei der Wahrheit will ich bleiben, so dass ich zugeben muss, deinem Freund ich dich mehr als nur neide, und ich hoffe, er ist sich seines Glückes bewusst und weiß dies zu schätzen.


    Nur ein Desideratum will ich noch von dir erflehen - bitte gib mein Herz frei. Dir indes wünsche ich weit mehr als alles Glück dieser Welt und das Wohl aller Götter.


    Lebe wohl,
    [Blockierte Grafik: http://img686.imageshack.us/img686/6982/manius.png]


  • Tribunus Angusticlavius
    Faustus Decimus Serapio
    Castra, Legio XXII
    Nikopolis
    Provincia Alexandria et Aegyptus



    Salve Tribunus Decimus,
    hiermit informiere ich dich über deine Abberufung als Tribunus Angusticlavius. Du erhälst hiermit außerdem den Marschbefehl dich umgehend in Roma zu melden, wo dir die kaiserliche Kanzlei einen neuen Posten zuweisen wird.




    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Procurator a Memoria der Admistratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]





    Praefectus Legionis
    Tiberius Octavius Dragonum
    Castra, Legio XXII
    Nikopolis
    Provincia Alexandria et Aegyptus



    Salve Praefectus Octavius,
    hiermit informiere ich dich über deine Abberufung als Kommandant der XXII Legion. Du erhälst hiermit außerdem deine Berufung zum Praefectus Classis der Classis Misenensis. Bitte melde dich umgehend in Misenum zur Übernahme des Kommandos. Der momentan zuständige Tribunus Classis, Herius Hadrianus Subdolus, wird bis dahin alles für deine Ankunft vorbereitet haben.
    Die Ernennungsurkunde liegt bei.




    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Procurator a Memoria der Admistratio Imperatoris~~


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    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TIBERIUS OCTAVIUS DRAGONUM


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIV KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (19.7.2011/108 n.Chr.)


    ZUM
    PRAEFECTUS CLASSIS - CLASSIS MISENENSIS





    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Procurator a Memoria der Admistratio Imperatoris~~


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