Zeugma - Das große Heerlager

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    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
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    Licinus grinste etwas, als Imperiosus sich seine Tunika ansah, hatte er doch eigentlich vorgehabt diese heute zu waschen, aber ihm war etwas, nämlich eine klitzekleine Beförderung und die damit verbundene Arbeit dazwischen gekommen. Allerdings sah sie seiner Meinung noch recht gut aus, gut etwas staubig vielleicht, aber was will man hier auch erwarten?


    "Mmh, lecker! Hattest du wieder mal ne ergiebige Nachtwache oder beliefert das Tier des tribunus jetzt dich statt seinen Herrn? Dann sieh dich aber vor, dass wird dem gar nicht passen!"
    scherzte Licinus und dachte dabei an die Nachtwache, bei der der tribunus sie kontrolliert hatte.

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    Original von Marcus Iulius Licinus
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    Imperiosus lachte, als er an dieser Nachtwache dachte.


    " Nein, ich musste mit einem Probati Nachtwache halten. Als wir aufeinmal Geräusche hörten. Ich habe nicht lange nachgefragt, wer da war und warf mein Pilum. Als ich es dann suchen ging, fand ich ein meinem Pilum doch tatsächlich den Hasen... "


    Tiberius erzählte es fast schon so, als wäre der Hase absichtlich ins Pilum gelaufen.


    " Ach übrigens, ich habe vom Centurio erfahren, dass wir morgen alle Ausgang bekommen. Es wird unsere allerletzte Chance sein, estwas zu trinken. Wir sollen es aber nicht übertreiben. "


    Den letzten Satz sagte Imperiosus in einem ernsten Ton und gab Licinus so zu verstehen, dass sie wohl übermorgen abmarschieren würden. Zwar wusste er nichts genaueres, da der Centurio ihm diesbezüglich nichts gesagt hatte, doch er kannte seinen Vetter sehr gut, darum wusste er, wie er dies verstehen sollte.


    Sim-Off:

    Dieser Ausgang wurde mit Centurio Artorius abgesprochen, wer's nicht glaubt, kann ihn fragen.

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    Original von Faustus Decimus Sreapio
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    "Du hast auch verwande hier? Was für einen Rang haben die denn? Mein Bruder ist Tribunus Laticlavius.", wähend er sprach aß er den letzten Rest seines Ziegenbratens auf. Der Tiberier überlegte was seine Verwandte in Rom wohl gerade machen würde. Durus würde wohl irgendeinen Prozess oder so vorbereiten und Iuvenalis ordnete warscheinloich gerade Briefe für den Imperator. Beides Tätigkeiten, die vermutlich gut bezahlt, aber keinesfalls eine Arbeit für Andronicus. Dies zeigte sich schon in seiner Kindheit anstatt brav zu lernen, spielte er lieber "Römer und Barbar".

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    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
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    "Klingt verdächtig!", mehr sagte Licinus nicht um zu signalisieren, dass er die Andeutung verstanden hatte und aß dann weiter plötzlich erhob er sich.


    "So, dann geh ich mal gucken, was die Mädels auf dem Wall so treiben, nicht dass die meinen mir auf der Nase rumtanzen zu können"
    Licinus hatte vor am Anfang, wenn die Soldaten noch ausprobierten, wie weit sie gehen könnten dicht zu machen. Wenn er am Anfang zu lasch wäre würde er diese ruhige Gangart nie wieder aus den Soldaten rauskriegen.


    Naachdem er sich erhoben hatte grüßte er noch mal in die Runde und machte sich in Richtung "seines" Wallabschnitts davon.

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    Original von Marcus Caecilius Decius
    "Oh, nach Eburum, lange danach. Zu der Zeit als der Caesar Legatus Legionis gewesen ist." erklärte Decius geduldig.


    "Aha", brachte Priscus hervor, denn viel mehr konnte er nicht dazu sagen. Wenn der Soldat ernsthaft erwartete, dass ihm ein Licht aufgehen würde und er sich an ihn erinnern würde, dann musste er ihn enttäuschen. "Dann wird das wohl so sein. Nett, sich mal wieder über den Weg zu laufen, auch wenn man sich angenehmere Rahmenbedingungen vorstellen kann."

  • "Jaha, so ist das." sprach Decius vielsagend. "Nun ja, ich muss wieder zu meiner Centurie. Vale bene!" Damit nickte er noch grüßend den um das Lagerfeuer versammelten Legionären zu und machte sich auf den Weg zu den Zelten der Garde.

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    Original von Marcus Iulius Licinus
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    Imperiosus nickte ihm zu, schließlich wusste er ganz genau, was er damals bei seinen ersten Wachen gemacht hatte. Tiberius aß noch zu ende und merkte, das er doch schon sehr müde war. Er fragte sich, ob er noch einen kleinen Rundgang machen sollte oder sich gleich schlafen legte.


    Doch warum sollte er jetzt noch anchsehen, was die Miles so amchten, schließlich machte Marcus seine Runde udn die Miles, die nicht geraden Dienst hatten, würden sichlich nicht in seiner Gegenwart irgendwas dummes anstellen, somit ging Imperiosus in sein Zelt und legte sich schalfen.

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    Original von Gaius Tiberius Andronicus
    "Du hast auch verwande hier? Was für einen Rang haben die denn? Mein Bruder ist Tribunus Laticlavius."


    Ich überlegte. Der Tribunus Laticlavius, das war doch ein Patrizier. Oft genug hatte ich Bemerkungen gehört über sein exzentrisches Haustier, das sei doch "typisch Patrizier". Dann war mein Probatus-Kollege also auch einer? Ich wandte den Kopf, musterte ihn verwundert, und gleich sehr viel reservierter als zuvor. Hätte nicht gedacht, dass sich so ein feiner Pinkel zur Grundausbildung herablassen würde. Hm. Und dass er gleich nach dem Rang fragte, fand ich in diesem Zusammenhang irgendwie prahlerisch. Das Bedürfnis, gegenzuhalten, und der Wein, der, obwohl sauer, mir doch vielleicht schon ein wenig zu Kopfe gestiegen war, ließ mich eher kühl entgegnen:
    "Ach, hier bei der Prima hab ich nur einen Onkel, den Legaten. Die anderen sind hier und dort über das Imperium verteilt."


    Ich griff nach einem Stock, und stocherte müssig ein bisschen in der Glut. Ein paar Funken stoben auf und verglommen in der Schwärze des Nachthimmels. Um uns herum wurde jetzt ein fröhlich-obszönes Sauflied angestimmt, das ich aus Subura-Zeiten gut kannte, und leise summte ich den Refrain mit.
    "Optio Tallius,", fragte ich dann, über die Flammen hinweg neugierig zu ihm rübersehend, "wenn ich fragen darf - warst Du dabei, damals als die Prima dem Verräter Laeca das Handwerk gelegt hat?"
    Ich hatte ja gehört, das sei eine ganz große Sache gewesen, und schon ziemlich lange her, aber etwas genaueres hatte ich noch nie darüber erfahren.

  • Andronicus bemerkte sehr wohl wie der Decimer ihn musterte und seufzte innerlich, hatte er mal wieder zu viel geredet. Ob es an dem Wein lag? Gut für Serapio war jedoch das er nicht wusste, was dieser von Andronicus Bruder dacht. Denn dieser war keineswegs ein "typischer Patrizier" sonst hätte er wohl kaum ebenfalls als Probatus begonnen. "Es wundert dich wohl, das ich als Patrizier ganz unten angefangen habe, oder", fragte er schließlich

  • „Zufrieden?! Wie sollte ich zufrieden sein, wenn sich mein Neffe heimlich in meine Legion einschleicht! Und das am Vorabend eines Krieges! Ich verstehe nicht wie Lucilla dir so etwas gestatten konnte.“


    Livianus schüttelte energisch den Kopf und trat hinter seinem Schreibtisch hervor, um sich direkt vor seinen Neffen zu stellen. Der Legat machte dabei in seiner gesamten Rüstung einen ziemlich pompösen und vielleicht auch etwas einschüchternden Eindruck. Noch bevor Serapio auf den letzten Satz antworten konnte, fuhr er mit eindringlichem Ton fort.


    „Serapio! Wenn wir in Mantua wären, dann würde ich darüber hinwegsehen können. Aber wir sind hier Syria und werden in wenigen Tagen gegen die Parther marschieren. Ist dir das denn bewusst?! Wie soll ich deiner Ansicht nach mein Kommando führen, wenn ich weiß, dass der einzige Sohn meines verstorbenen Bruders, ganz vorne in der ersten Reihe steht, wenn es zum Kampf kommt und ich einen Angriff befehle? Hier geht es nicht um Richtig oder um Falsch! Hier geht es um dein Leben Junge!“

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    Original von Marcus Caecilius Decius
    "Jaha, so ist das." sprach Decius vielsagend. "Nun ja, ich muss wieder zu meiner Centurie. Vale bene!" Damit nickte er noch grüßend den um das Lagerfeuer versammelten Legionären zu und machte sich auf den Weg zu den Zelten der Garde.


    Etwas verwundert schaute Priscus dem Soldaten noch nach. Er hatte das Gefühl, dass dieser sich bei dem Wiedersehen eine freudigere Reaktion erhofft hatte. Dann zuckte er mit den Schultern und nahm noch einen Schluck Posca. Nach ein paar Worten zum Dank und zur Verabschiedung von den erfolgreichen Ziegenjägern und Köchen verzog er sich dann mit dem Rest seiner Fleischportion zurück zu seinem Contubernium, um seine Kameraden damit zu beglücken.

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    Original von Marcus Decimus Livianus


    Ich hatte mich eindeutig im Ton vergriffen, und als mein Onkel auf mich zukam, und dabei wahrhaftig wie ein wütender Kriegsgott aussah, wurde mir das sehr, sehr bewusst. Nein, so redete man nicht mit seinem Onkel, dem man dazu noch so viel zu verdanken hatte. Im ersten Moment dachte ich er würde mir jetzt eine scheuern. Ich biss mir auf die Lippen und kämpfte gegen den Impuls mich zu ducken und vor ihm zurückzuweichen. Er sollte doch sehen, dass ich nicht mehr so wie früher war, kein "verängstigtes Weibstück", wie er mich geschimpft hatte!
    Trotzig blieb ich stehen wo ich war und erwiderte seinen Blick so standhaft ich konnte - doch er schlug mich nicht, er redete mir ins Gewissen. Und angesichts seiner Worte kam mir meine Idee, heimlich zur Prima zu gehen, auf einmal ziemlich, nun ja, kindisch vor. Ich wurde ganz kleinlaut.
    "Daran hab ich nicht gedacht.", sagte ich leise, und meine Stimme hörte sich nicht gerade fest an, als ich versuchte zu erklären: "Also - klar ist mir bewusst, dass wir ins Feld ziehen und dass das Ernst ist, und dass man da draufgehen kann... Das weiß ich. - Aber ich hab gar nicht daran gedacht dass Du Dir Gedanken machen könntest wegen mir. Oder Sorgen."


    Ich zuckte die Schultern und fuhr mir verlegen mit der Hand über die Nasenspitze.
    "Du musst in mir einfach nur einen Römer sehen, und nicht Deinen Neffen, denke ich. Ich meine, die anderen Probati haben ja auch alle irgendwo jemanden der sich um sie sorgt... Die ganze Armee besteht aus einzelnen Menschen, die ihre netten Seiten haben, und ihre Ängste, und Familie, und Träume für die Zeit nach dem Krieg... Aber sie sind römische Soldaten, vor allem. - Ähm, ja. Und zum Beispiel der senatorische Tribun, dessen kleiner Bruder ist auch mit dabei. Oder Licinius Crassus damals, dessen Sohn war auch - naja, aber das ist vielleicht kein gutes Beispiel. Entschuldige."
    Meine Gedanken waren ganz konfus. Aufgewühlt blickte ich meinem Onkel in die Augen, und meine alte Befürchtung schnürte mir die Kehle zu.
    "Das heißt...", fragte ich mit zitternder Stimme, "Nein. Onkel Livianus, Du wirfst mich doch jetzt nicht raus, oder?!"

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Immer das selbe Lied. Wenn ich unsicher war, dann sprach ich häufig zu leise. Und interessante Männer machten mich nun mal oft unsicher (manchmal aber auch plötzlich ganz dreist, je nachdem). In diesem Fall: ersteres, und so verschluckte das Knistern der Flammen meine Frage an den Optio, der sich bald darauf erhob, verabschiedete und in der Nacht entschwand. Schade, aber vielleicht würde ich ihn ja ein anderes mal noch nach den alten Geschichten ausfragen können.


    Zitat

    Original von Gaius Tiberius Andronicus
    "Es wundert dich wohl, das ich als Patrizier ganz unten angefangen habe, oder", fragte er schließlich


    Wieder sah ich zu Andronicus. Schon wollte ich ihn hämisch darauf hinweisen, dass wir doch noch immer ganz unten standen, aber der Tonfall seiner Frage machte mich ein bisschen nachdenklich. Wie das wohl war, bestimmt wurde er ständig bestaunt wie ein bunter Hund.
    'Denk nur, Gaius, wir haben einen echten Patrizier als Probatus in unserer Centurie!' - 'Ach ja, Lucius? Und wir haben ein Muli mit zwei Köpfen!'
    Andererseits war mein Centurio ja auch ein Patrizier, und wurde von seinen Leuten - wie auch mir - sehr geschätzt. Und dann fiel mir noch der attraktive Marspriester in Rom ein, der auch kein Problem damit hatte, mit einem runtergekommenen Plebejer zu frühstücken.
    Die Frage 'warum?' schwang mit, als ich Andronicus also antwortete:
    "Schon."

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    Original von Faustus Decimus Serapio
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    "Hm. Naja ich gebe ja zu das, das nicht der "typische" Karriereweg für einen Patrizier ist, aber in meiner Familia ist das eigentlich nichts ungwöhnliches. Mein Bruder hat schließlich auch als Probatus angefangen und sich bis zum Centurio heraufgedient. Ein entfernter Onkel von mir war auch Centurio. Außerdem, wenn alle Patrizier, typische Patrizier wären wäre es doch langweilig, oder?", sagte er leicht grinsend aber immer noch nachdenklich. Dabei dachte er nach, ob seine Verwandten typische Patrizier waren. Durus auf jeden Fall, der würde vermutlich nicht mal mit einem Plebejer am selben Tisch essen. Bei Iuvenalis war das schon anders, immerhin wr der ja auch mal in den Legionen ds Imperators und das nicht als senatorischer Tribun.

  • Lucullus machte eine abwehrende Geste und grinst. „Ist wie beim erstenmal, dass haut dich anfangs auch um, später wird es das normalste der Welt…“ Als Serapio ihm die Qualitäten dieses Opiums näher erläutert, kam Lucullus eine gescheite Idee. „Vielleicht sollten wir unsere ganze Beute und Sold in dieses Zeug hier investieren und später in Rom verkaufen…“


    Lucullus machte seine Augen auf und schaute zu ihm rüber. Er erinnerte Lucullus an jemanden, den er gerne vergessen möchte. Genau so, wie er jetzt neben Lucullus liegt, lag damals Luciana neben ihn. „Deine Augen sind genau so schön, wie die von Luciana…“ Meinte Lucullus schläfrich und strich langsam über seine Haare. „Weißt du, Luciana… sie war wunderschön, ihre Haare hatten die Farbe vom Weizen und ihre Augen waren genau so blau wie deine, sie hatte einen festen Busen und eine kleine Stupsnase. Sie war einfach wunderschön. Als ich damals zur Legion ging, wollte sie mir schreiben. Bis jetzt habe ich noch keinen Brief erhalten. Genauso wenig wie von meiner Familie, nach dem dritten nicht beantworteten Brief, schrieb ich meiner Familie ich würde nach Britannia versetzt werden, so habe ich endgültig einen Schlussstrich gezogen.“ Eine hämische lache ging über seine Lippen und er kniff die Augen zusammen. „Kannst du dir das vorstellen, Faustus? Vor der Legion hatte ich Luciana, zwei Cousinen und vier Brüder. Meinst du auch nur einer hat mir je groß geschrieben? Die Legion hat mir alles genommen.“ Noch nie hatte Lucullus so offen über seine Gefühle gesprochen. Selbst im Rausch war er erschrocken über sich selbst. Wie lange kannte er diesen Junge? Vielleicht eine Stunde und schon wusste dieser mehr über ihn als seine gesamte Familie.


    „DE-CI-MUS?“ Äffte Lucullus ihn nach und begann zu lachen. „Das Zeug ist wohl doch stärker als du dachtest, hm?“ Lucullus glaubte ihn kein Wort, er meinte, Faustus hätte einen Scherz gemacht. Jedenfalls verstand Lucullus dies als einen.


    Normalerweise mochte Lucullus es nicht, berührt zu werden, aber irgendwie war alles anders. Lag es an der Ausstrahlung des Kleinen oder am Opium? Oder an allem beiden? Aber vielleicht erinnerte er ihn auch an Luciana. Wie dem auch sei, Lucullus ließ ihn gewähren und legte seine Hand, freundschaftlich, auf seine Schulter. „Aber, wie heißt du nun wirklich?“ Fragte er neugierig.

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    Original von Gaius Tiberius Andronicus


    Also auch so eine familiäre Belastung. Ich nickte verstehend, aber als er vom "Karriereweg" sprach, begann ich gleich noch ganz andere Motive zu vermuten.
    "Ach so", meinte ich bissig, "Du willst also später mal sagen können 'Quirites, auch ich habe den Staub der parthischen Wüste geschluckt! Unter einfachen Soldaten hab ich ganz vorne für das Imperium gefochten!'. Ja, ich könnte mir vorstellen dass das die Leute vor der Rostra schon beeindruckt. Und wenn Du ihnen dann noch ein paar passende Narben vorzeigst - dann läuft das mit der Karriere wahrscheinlich wie von allein."
    Ich grinste den untypischen Patrizier neben mir spöttisch, und ein wenig herausfordernd an. Musste am Wein liegen, irgendwie fühlte ich mich gerade so untypisch streitlustig...

  • Andronicus sah den Decimer vertändnislos an. Rostra? Wovon sprach der Kerl überhaupt? Vielleicht hatte er einfach nur zu viel Wein getrunken. Der Tonfall Serapios ließ jedoch darauf schließen das diese Aussage nicht gerade freundlich gemeint. Gereizt antwortete er daher: "Rostra? Wer sagt denn, das ich dahin will? Aber vielleicht hast du mich falsch verstanden. Ich meinte das eine militärische Laufbahn in den Mannschaftsdienstgraden heutzutage untypisch für Patrizier ist." Der Tiberier hatte eigentlich keine Lust jetzt mit einem Kameraden Streit anzufangen, aber wenn dieser unbedingt wollte, könnte er das auch haben. Jedoch wollte er diesen keinesfalls provozieren also sprach er versöhnend: "Ach ich verstehe das ganze eigentlich gar nicht. Patrizier, Plebejer, wo ist da denn der unterschied? Ich jedenfalls suche mir meine Freunde nicht nach Kriterien wie Patrzier oder Plebejer aus." Diese Worte waren nicht etwa nur dahin gesagt sondern zweifellos ernst gemeint.

  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus


    "Ooh ja..."
    Das war 'ne tolle Idee! Ich sah schon einen florierenden transkontinentalen Opiumhandel entstehen.
    "Wir kaufen es hier billig, strecken es, und verscherbeln es in Rom für das Doppelte. Aber..." - ich wollte mich schier ausschütten vor Lachen, als ich ehrlich feststellte: "..aber du darfst mich bloß nicht mit der Fracht alleine lassen, sonst is in Rom nichts mehr übrig... wie vom Lotus..ja, haha, das war was, ich hab alles selbst geraucht, und Callistus guckte in die Röhre, haha... "


    Lucullus mochte meine Augen. Das freute mich nun wirklich. Ich lauschte seinen Worten und vor meinen Augen erschien die Gestalt einer blonden Luciana, einer Sirene, verführerisch und kalt.
    "Gemein...", murmelte ich, "Frauen sind einfach treulos... aber Männer sind, wenn ich so drüber nachdenke, auch nicht besser..."
    Aber das mit der Familie war noch viel schlimmer. Ich spürte, wie eine schwere Traurigkeit nach meinem Herz griff, und erschrak richtig, als Lucullus so verbittert auflachte.
    "Das ist furchtbar...", flüsterte ich bestürzt, drückte gefühlvoll seinen Arm und wollte Lucullus sehr gerne trösten - aber ich war so müde, und wusste nicht so recht wie...
    Eng an seine Schulter geschmiegt schloss ich die Augen. Ich spürte, wie sein Lachen über meinen Namen - oder waren es meine Faxen? - seinen Körper erbeben ließ, und lachte leise mit, einfach weil es ansteckend war. Wie schön es war, in seinem Arm zu liegen. Ich atmete tief ein, und fand, dass Lucullus sehr gut nach Holzrauch und nach Mann roch...
    "Mmh... so SCHÖN....", flüsterte ich benebelt.
    So schön, dass ich in meinem Rausch kein bisschen mehr daran dachte, dass wir hier ganz in der Nähe des Lagers an einem Bachufer lagen, das keineswegs besonders abgeschieden oder versteckt war, und dass jeden Moment jemand anderes auf den Gedanken kommen konnte, hier seine Wäsche zu waschen oder seine Schuhe zu putzen. Ein wenig Geröll, ein bisschen vertrocknetes Schilf, das war alles was uns vor den Blicken aus dem Lager beschirmte - egal. Ich war selig.


    "Doch wirklich", flüsterte ich, und drehte meinen Kopf ein klein wenig, so dass mein Atem sacht über Lucullus Halsbeuge hinwegstrich. Wieder leise lachend fragte ich neckend, und schon ziemlich schleppend:
    "Ja, glaubst Du mir denn nicht? Ich glaub Dir doch auch dass Du ein Iunier bist. Ich gehör zu einem verdammten Haufen von verdammten Helden, ehrlich, haha, also: dem Namen nach. Was soll ich tun, um es Dir zu beweisen, hm....? - Wobei manchmal glaub ich man hat mich in der Wiege vertauscht... dann wär ich jemand ganz anderes...soll ich vielleicht jemand anderes sein?"
    Der Gedanke erschien mir grandios, und ich hatte gleich gute Ideen.
    "Du, Lucullus", seufzte ich sehnsüchtig, "magst Du mein Achilles sein? Dann bin ich Dein Patroklos... Oder nein, zur Gegend hier passt es besser wenn Du der große Alexander bist... ich bin dann Dein Hephaistion... - Mmmh, ist das SCHÖN... Du hast so HERRLICH starke Schultern...."
    Und ich schmiegte mich sehr zärtlich an seine Seite, betrachtete unter halbgeschlossenen Lidern seine einprägsamen Züge, die mir durchaus eines Alexanders würdig erschienen. Vorsichtig hob ich die Hand, berührte mit den Fingerspitzen ganz sacht seine Stirn, und begann schläfrig und sanft die Konturen seines Gesichtes nachzufahren.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Der Legat wandte sich von seinem Neffen ab als dieser sprach und ging zurück hinter seinen Schreibtisch, um sich wieder zu setzen. Er wirkte wieder ruhig und gefasst, fast resignierend.


    „Dich raus werfen? Wenn es so einfach wäre. Auf anraten deiner Vorgesetzten habe ich dich gerade vorhin zum Legionarius befördert. Du hast dein Ziel also erreicht und wirst eine sehr lange Zeit in der Legio abdienen müssen.“


    … sofern er diesen Krieg überlebt – dachte Livianus weiter, ohne es auszusprechen. Er schob die Ernennungsurkunde an den Tischrand und sah dann wieder zu seinem Neffen auf.


    „Dich nun, so kurz vor der Überschreitung der Reichsgrenzen, unehrenhaft zu entlassen und Heim zu schicken wäre nicht nur für dich, sondern auch für mich und unsere ganze Familie mit einer Schmach verbunden, die nicht akzeptabel ist. Viele würden es als Feigheit vor dem Feind sehen und mir vor werfen, dich in Sicherheit bringen zu wollen, während ich andere in die Schlacht schicke. Du wirst der Legio also weiterhin als Miles dienen. Die Götter mögen dir beistehen. Wegtreten Miles.“


    Livianus widmete sich wieder einigen Dokumenten. Für ihn war dieses Gespräch beendet, denn es gab nichts mehr, was dem bereits gesagten hinzuzufügen war.

  • Es war genau wie immer. Was ich auch tat, es war eine Enttäuschung für die Familie. Diesen Ausdruck der Resignation, der auf den Zügen meines Onkels erschien, nachdem die Wut vorübergezogen war, den kannte ich sehr gut.
    Ich war also auf einmal Legionär? Was mich sonst wahrscheinlich zu Jubel und Luftsprüngen bewegt hätte, war mir gerade beinahe egal. Es machte die Sache ja anscheinend nur verzwickter für meinen Onkel - meinen Onkel, der schon schwer genug an der Sorge um über fünftausend Menschen zu tragen hatte, und sich jetzt auch noch mal wieder mit mir herumärgern musste.
    Nur mit einem kurzen Blick streifte ich die Urkunde, und wieder biss ich mir fest auf die Lippen, um meine Fassung zu bewahren - mein Onkel warf mich also nur nicht raus, weil die Schmach für die Familie noch schlimmer wäre, als die Tatsache, mich in seiner Legion zu haben.
    Immerhin, versuchte ich mich aufzurichten, immerhin heißt das ich kann bleiben, aber das half nicht gegen die tiefe und wirklich verzweifelte Niedergeschlagenheit, die ich in mir fühlte. Es war so aussichtslos! Ich war immer nur eine Last für ihn, ein Ärgernis, das Zorn verdient hatte, oder bestenfalls Resignation.


    Krampfhaft schluckte ich die Tränen runter, die mir in die Augen steigen wollten. Verdammt! Und schon war er wieder mit irgendwelchen Unterlagen beschäftigt, als ob ich gar nicht da wäre.
    "Ja. Legatus.", sagte ich mit erloschener Stimme, salutierte und wandte mich zum Gehen. Vor dem Ausgang blieb ich aber stehen und drehte mich nochmal zu ihm um, blickte ihn an wie er da am Schreibtisch saß, ein Feldherr in glänzender Rüstung, mit den Dokumenten vor sich. Ich holte tief Luft.
    "Was ich noch sagen wollte. Nicht dass Du denkst Lucilla hätte es mir erlaubt. Ich hab ihr nur einen Brief geschrieben. Es war allein meine Idee. Meine eigene dumme Idee. Und... - Ach. Egal. Entschuldige. Ich geh schon."


    Bevor meine Stimme vollends versagte, strich ich schnell den Vorhang zur Seite und trat hinaus. Die Wachtposten vor dem Zelt sahen mich ganz komisch an. Wahrscheinlich hatten sie jedes Wort gehört. Und das Brüllen war wahrscheinlich durchs halbe Lager geschallt.
    Egal. Ich straffte mich, raffte den Rest meiner Würde zusammen, und schaffte es hocherhobenen Hauptes bis zum Zelt meines Contuberniums. Zum Glück war keiner drin, war wohl zu heiß. In dieser dunklen Höhle suchte ich Zuflucht. Ich musste jetzt wirklich ganz dringend alleine sein.

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    Klient - Decima Lucilla

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