Legio I - Drill am Rande des Marsches


  • Optio Sextus Saufeius Simplex
    --------------------------------


    Saufeius Simplex stand in der Mitte des Areals, das er für die Übungen gefunden hatte. Es war nicht ganz ganz gross wie der Exzierplatz in Mantua aber dennoch war eine Runde schon eine gewisse Laufleistung.


    Und Simplex liess die Männer zwei ganze Runden laufen, auch wenn die ersten Probati die ersten Schwierigkeiten zeigten und ein geordneter Lauf etwas ganz anderes war. Und auch ungeachtet der Tatsache, das die Männer schon eine nicht unbeträchtliche Marsch- und Arbeitsleistung hinter sich hatten.


    "Consiste !" (Halt)


    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)


    Und während die Miles sich in einer Reihe aufstellten, und bedingt durch das etwas auseinander gezogene Feld sich die langsameren Läufer sich ans Ende der Linie aufstellten, ging der Optio auf die Miles zu.


    "State !" (Stillgestanden)


    Langsam ging er die Reihe ab, sein Blick auf die Füsse der Miles gerichtet. Und immer, wenn er einen Miles erwischte, dessen Füsse nicht perfekt ausgerichtet waren, korrigierte er es schmerzhaft, nicht ohne den Mann mit einigen Flüchen zu bedenken.


    Bei den letzten acht Männern, den langsamten der ganzen Gruppe, blieb er stehen.


    "Ihr seit das Verlierer Contubernium. Und den Rest des Tages werdet ihr vorweg laufen ! Und wenn ihr euch überholen lasst, werf ich euch Versager eigenhändig aus der Legion !"


    Simplex hatte einen gewissen Stolz darauf, das in seinem Drill so viele Männer versagen, und das schwang auch in seiner Stimme mit.
    Kurz deutete er auf einen Stapel mit schweren Weidenschilden, den Übungsscutie, die gut das anderhalbfache der normalen Scuti wogen.


    "Ihr werdet euch jetzt jeder ein Übungsscuti holen und genauso wieder antreten wie zuvor. Beeilung ! Pergite, Pergite!" (Marsch ! Marsch !)


    Den Vogel, der sich auf die Tamariske gesetzt hatte und scheinbar neugierig das Geschehen vor sich betrachtet, nahm Simplex nicht war. Genauso wenig wie der Vogel, den Luchs des Tribuns achtete, der bislang im Schatten des Steinmäuerchens geschlafen hatte.


    "Ihr braucht ja ewigkeiten, ihr faulen Hunde," donnerte Simplex, während die Proabti ihre Schilde holten, und das obwohl sich die Männer sichtlich beeilten. Aber Simplex hatte noch nie wirklich ein lobendes Wort zu Probati gesprohen. "Bewegeung, Bewegung ! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit !"


    Dann sttanden die Miles wieder gerade in einer Reihe, wesentlich besser als zuvor, aber wieder korrigierte Simplex die Haltung von dem einen oder anderen Probati.


    "Und jetzt, werdet ihr euch bewegen. Und wenn ich sagte `Scutum sursum !`hebt ihr eure Schild hoch. Und zwar richtig hoch, das ihr gerade noch darüber hinweg schauen könnt. Und lasst es nicht wieder den Boden berühren, bis ich sage `Scutum Dursum`! Verstanden ? "


    " State ! " (Stillgestanden)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "Pergite !" (marsch)


    "Aequatis passibus !!" (im Gleichschritt)


    "Cursim !!!" (Im Laufschritt)


    "Am Ende des Platzes....Consistite !!" (halt)


    "Retro !" (Kehrt)


    "Aequatis passibus !!" (im Gleichschritt)


    "Cursim !!!" (Im Laufschritt)


    "Consiste !" (Halt)


    "State !" (Stillgestanden)


    Jetzt aber wartete er, ging seelenruhig an der Reihe vorbei, blickte in die Gesichter der Probati, schlägt mit der Linken Faust gegen jedes Schild, das sich auch nur etwas dem Boden näherte.


    Dann erst nach ein scheinbaren Ewigkeit sprach er die erlösenden Worte:


    "Scuta dorsum ! " (Scutum ab)


    Der Luchs Taranis hatte sich in der Zwischenzeit langsam dem Baum und dem Vogel darin genähert.

  • Plautius hatte dem Drill etwas zugeschaut und seufzte. Das waren noch Zeiten gewesen. Inzwischen war er zu dem Schluss gekommen, daß Optio der beste Rang in einer Legio war. Statt Praefectus Castrorum wäre seine Rangbezeichnung besser "Bürokrator" gewesen. So eine Legio auf dem Marsch war eine logistische Meisterleistung. Plautius seufzte erneut und machte sich wieder auf zu seiner Arbeit.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Anfangs war mir dieser Ausbilder wie ein zwar furchterregendes, doch vor allem kurioses Original erschienen. Jetzt aber begann ich ihn zu hassen.
    Kaum hatten wir endlich Halt machen dürfen, und standen nach der Rennerei außer Atem, durstig und erschöpft in einer sogar ziemlich geraden Linie, als er schon wieder, gierig auf Fehler lauernd, an unserer Reihe entlang pirschte. Ohne Vorwarnung traf sein Stab schmerzhaft meine Füße, und ein Schwall von Flüchen ergoss sich über mich.
    Bestia! Schinder!
    Erschrocken straffte ich mich, und stellte meine Füße ganz, ganz gerade hin. Eigentlich bin ich doch ein friedlicher Mensch, um nicht zu sagen viel zu sanft, aber bei den Gehässigkeiten dieses Mannes, kam mir richtig die Galle hoch! Geradezu hasserfüllt starrte ich ihm hinterher, als er weiter die Reihe abschritt und sich neue Gemeinheiten ausdachte. Was war ich froh, nicht zu den letzten acht zu gehören!


    Mit den Übungsschilden ging es weiter. Hastig holten wir uns die elendig schweren Dinger. Und dann scheuchte er uns damit weiter über den Platz hin und her...
    Noch immer stach die Sonne auf uns hinab. Über graubraunen Felsen flimmerte die Luft. Meine Zunge klebte am trockenen Gaumen, und mein Schildarm wurde schwerer und schwerer. Mit zusammengebissenen Zähnen hielt ich den Übungsschild und keuchte weiter über den Platz. Ohne das Training in den letzten Wochen wäre ich wahrscheinlich schon längst elend in den Staub gesunken. Auch so hatte ich das Gefühl, das ganze hier keinen Moment länger mehr auszuhalten. Heimlich massierte ich meinen schmerzenden, zitternden linken Arm, als wir endlich, endlich die Schilde wieder absetzen durften. Ich fühlte mich benommen und vollkommen ausgedörrt. Meinem Nebenmann schien es sogar noch schlechter zu gehen, er hatte einen knallroten Kopf und sah so aus, als würde er jeden Moment aus den Caligae kippen.
    Ich fuhr mir über die trockenen Lippen, und wechselte Blicke mit ein paar anderen Rekruten, die ich inzwischen flüchtig kannte, in der Hoffnung, dass vielleicht einer von ihnen so mutig sein würde, zu fragen ob wir zwischendurch mal was trinken durften. Doch es blieb still. Und ich traute mich auch nicht.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Auch Andronicus warf noch einmal einen kurzen Blick auf seine Füße, dabei entdeckte er einmal mehr wie trocken dieses Land war. "Hier hat es wohl vor Jahren das letzte mal geregnet", dachte er sich. Während er dies dachte korrigierte er seine Stellung noch einmal. Dann blickte er wieder streng gerade aus. In den Augenwinkeln sah er den ihm wohl bekannten Luchs seines Bruders. Zum Glück geörte er nich zum Verlierer- Contubernium.
    Eilig holte Andronicus sich eines der schweren Weidenscuti. Mit viel mühe zieht Andronicus das Scutum hoch und setzt sich langsam in Bewegung. Schon nach einigen Metern glaubte er jeden Moment bewusstlos zusammenzufallen. Am Ende des Platzes war Andronicus selbst über die wenigen Sekunden Pause bis zum nächsten Kommando erleichtert. Er drehte sich schwungvoll um und rannte mit purpurroten und schweißüberströmten Gesichten wieder zum Ausgangspunkt zurück. Auch wenn ihr Optio die Probati vemutlich "nur" ein paar Minuten stehen ließ, für Andronicus waren es Stunden. Sein linker Arm zitterte schon und das erlösende Kommando kam genau in dem Augenblick, in welchem Andronicus zusammenklappen drohte. Es gelang ihm gerade noch sich auf das Scutum abzustützen.


  • Optio Sextus Saufeius Simplex
    --------------------------------


    Natürlich war Saufeius Simplex nicht zufrieden mit der Art, wie die Probati ihre Schilde halten.Und wie es seine freundliche Art war, machte er seiner Unmut auch gleich Luft.


    "Das war die jämmerliste Vorstellung, die ich je von einem Haufen Probati gesehen habe !"


    Es entstand eine kurze Pause, in der die Probati einen kurzen Moment Zeit haben wieder zu Atem zukommen. Taranis hatte inzwischen die Tamariske fast erreicht, scheinbar hatte ihn der Vogel immer noch nicht bemerkt. Der Luchs setzte zum Sprung an, seine Pranken erreichten den Vogel gerade so, konnten sich aber nicht fest setzen. Der Vogel versuchte noch wegzufliegen, kam aber im ersten Ansatz nicht weit und bevor er sich in die Luft erheben konnte, hatte Taranis nachgesetzt und ihn erwischt.


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    Seine Stimme donnerte lautstark. Er bückt sich und hebt einen schweren Holzstab auf, geht mit diesem auf die Probati zu. Es war ihm auch egal, ob die Probati Durst haben oder nicht.


    "Der Schildwall !!!" setzt er donnernd zu sprechen an, während sein Blick an der Reihe der Probati entlang wandert. "Der Schildwal ist unsere wichtigste Verteidigung in der Schlacht. Und der Schildwall muss dicht und fest sein. Wer sein Schild schlampig hält, der gefährdet nicht nur sich selbst. Das wär mir ja egal !"


    Bei diesen Worten hatte er eine Stelle erreicht, an der der Probati sein Schild kaum noch zu halten vermochte. Er holte mit dem Stab aus, doch statt auf den Probati zu schlagen, trifft er den Mann links des Probatis.


    Taranis sass mittlerweile wieder im Schatten der Mauer, um ihn herum lagen unzählige Feder verstreut.


    "NEIN ! Er gefährtdet auch seinen Nebenmann. Und dummerweise könnte ich da stehen ! Und deshalb mache wir das gleiche jetzt noch mal !"


    "Pergite !" (marsch)


    "Aequatis passibus !!" (im Gleichschritt)


    "Cursim !!!" (Im Laufschritt)


    "Am Ende des Platzes....Consistite !!" (halt)


    Es war ihm egal, ob die Probati Durst hatten oder nicht.


    "Und wenn ihr Durtig seit : Glaubt ihr etwa, die Parther werden aufhören auf euch einzuschlagen, nur weil ihr zum Wasserschlauch greifen wollt ?"


    Wasser war in Syria ein wichtiges gut und die Probati mussten früh anfangen zu lernen, mit dem Inhalt ihres Wasserschlauches sparsam um zu gehen.


    "Retro !" (Kehrt)


    "Aequatis passibus !!" (im Gleichschritt)


    "Cursim !!!" (Im Laufschritt)


    "Consiste !" (Halt)


    "State !" (Stillgestanden)


    Und nicht nur einmal lies der die Probati die Übung wiederholen, sondern immer und immer wieder lies er sie über den Platz laufen, gnadenlos trieb er sie, korrigierte immer wieder ihre Haltung, lies sie spüren, wie schwer wirklich diese Schilde sein können, bestrafte Fehler gnadenlos.


    Irgendwann erklangen dann die erlösenden Worte.


    "Scuta dorsum ! " (Scutum ab)




  • Mit dröhnendem Kopf und benebelt vor Erschöpfung wuchtete ich diesen verdammten, zentnerschweren Schild über den Platz. Mein linker Arm war ein einziger Schmerz. Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem mir längst alles egal war, bis auf eines: durchhalten! Irgendwie musste ich doch diesen Tag überstehen, nein überleben! Anderen war das doch auch gelungen!
    Aus den Augenwinkeln sah ich die Wildkatze des Tribuns, die am Rande des Platzes seelenruhig einen Vogel verspeiste. Doch ich hatte für die Eleganz und Schönheit dieses Tiere heute keine Aufmerksamkeit übrig, und dachte nur verworren: Katze müsste man sein... faul rumliegen den ganzen Tag... bisschen jagen... fressen... gestreichelt werden... das wär's! Und ich wünschte mir tatsächlich, ich könnte mit dem Luchs tauschen.


    Mein Abscheu gegen den Optio wuchs und wuchs. Was in Plutos Namen hatte der davon, wenn er uns bis zum Umfallen marterte und terrorisierte?!!
    Nur nicht schlappmachen... schrie es in mir, nur nicht zusammenbrechen... noch mal den Schild hoch... noch mal über den Platz.... ich muss durchhalten... mein Leben in den Griff bekommen... wenn ich auf der Strecke bleibe, dann wird Onkel Livianus sagen 'Ich hab's mir doch gleich gedacht. Faustus ist eben ein Versager.'... Nein, nein, die werden schon sehen... AU! Mieser alter Dreckskerl! Was schlägt der auf meinen Schild!...Autsch... hab mir die Fingerknöchel aufgeschürft.... noch mal? - das darf doch nicht wahr sein!... hoppla, fast gestolpert... mir ist schlecht... ich glaub ich muss sterben... Scuta dorsum - hat er eben Scuta dorsum gesagt?.... Oh, Bona Dea, Danke!


    Schwer sackte mein Schild herunter, stieß mit der Unterkante auf den trockenen Boden, wo eine kleine Staubfahne aufwirbelte und verwehte. Völlig am Ende krallte ich die Hände um den Rand des Schildes, um mich daran aufrecht zu halten, und schwer atmend, mit zusammengekniffenen Augen versuchte ich die schwarzen Punkte zu vertreiben, die um mich herum tanzten.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Auch Andronicus konnte und wollte seinen Bruder nicht enttäuschen. Wenn er auch schon am Rande eines Kollaps war hob er noch mal den schweren Schild hoch und hielt so eng wie nur möglich an den Schild seines Nebenmanns. Von den Schlägen des Optios wurde er zum Glück verschont.
    Wäre da nicht noch ein letzter Funken Selbstbeherrschung gewesen, er hätte seinen Gladius gezogen und ihn dem Optio in die Gedärme gerammt. Andronicus linker Arm brannte entsetztlich, seine Kehle schrie nach Wasser und sein Kopf war hochrot. Doch der Gedanke daran, dass auch diese verdammte Grundausbildung irgendwann ein Ende haben würde ließ ihn weiter machen. Total erschöpft kam er schließlich ieder am Ausgangspunkt der ganzen Aktion an. Da er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte krallten sich seine Finger ein das Weidenscutum. Dabei dachte er an Wasser und hoffte das sie im Laufe dieses Feldzugs am Euphrat oder am Tigris eine ausgedehnte Pause machen würden.

  • Eine allzu große Pause gönnten die Ausbilder den Rekruten aber nicht. Kein Wunder, denn der erste Kontakt mit den Parthern würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.


    "Parther können zwei Dinge: Reiten und Pfeile verschießen", begann nun Priscus. "Gegen beides hilft euch euer Scutum. Und zwar mit einem zweireihigen Schildwall, der so dicht ist, dass nicht mal eine Haarnadel durchpasst. Und genau das machen wir jetzt.


    Die erste Reihe kniet hinter ihren Schilden ab. Die zweite Reihe legt ihre Schilde auf die der Vorderleute auf. Alles klar?"


    Während dieser Ausführungen war Priscus einige Schritte gegangen, aber seine Strecke war keineswegs zufällig. Er legte seinen Optiostab auf den Boden.


    "Contra equites - formate!"


    Zu seinen Füßen lag ein kleiner Haufen knapp faustgroßer Steine, von denen er jetzt einige aufhob, um den Schildwall damit zu bewerfen.

  • Endlich mal eine Aufgabe bei der die Probati nicht rennen mussten!
    Andronicus beeilte sich einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen, er wollte das Scutum schließlich nicht noch einmal hochwuchten. Er bekam seinen Platz und kniete sich hinter das Scutum. So mancher Stein traf das Weidenscutum des Tiberiers, aber keiner ihn selbst. Er genoss diese Übung regelrecht, konnte er sich doch, nach dem ewigen Hin- und her rennen einmal ausruhen.

  • Ich machte, dass ich in die erste Reihe kam. Es war eine Wohltat, sich wenigstens hinknien zu dürfen! Mein Schild, den ich vor mir aufrecht hielt, spendete mir sogar Schatten. Dumpf schabten die Ränder übereinander, und das Weidengeflecht knarzte, als die Hintermänner ihr Schilde anhoben, und auf unsere ablegten - manche flacher, manche steiler. Es war, als würde ich am Fuße einer Mauer knien, die sich leicht über mich wölbte, und mir beruhigend ihren Schutz gewährte. Aber natürlich gab es noch Lücken, durch die der gleißende Himmel zu sehen war, oder Optio Tallius, der gerade - ich verzog mich hastig wieder direkt hinter meinen Schild - einen Stein nach uns schleuderte.
    Plong!
    Geschoss um Geschoss prallte ab. Auch wenn durch diesen Wall noch ein Haufen Haarnadeln gepasst hätten, war er doch erstaunlich effektiv, dachte ich gerade als, ein Stück links von mir, auf einmal ein Stein durch eine Lücke sauste.
    Scheppernd traf er die Lorica Segmentata-bewehrte Brust eines Hintermannes, der darauf erschrocken zurückwich. Sein Schild krachte zu Boden, riss andere mit, Tumult breitete sich aus, und auf einmal war aus dem schönen Schildwall eine wilde Wolke hektischer Rekruten geworden.
    Verdattert saß ich in den Trümmern unserer Verteidigung. Wie schnell sowas ging! Ängstlich blinzelte ich zu den Optiones und zog in Erwartung eines schlimmen Donnerwetters schon mal den Kopf ein.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Sparsus betrachtete das Treiben der Gruppe Probati mit zwei anderen miles seiner Centurie vom Rand aus. Er hockte auf seinem Scutum und schälte eine Orange. Bei den Göttern, war er froh das er das nicht mehr machen musste und so saß er am Rand, aß eine Orange und spekulierte mit den beiden anderen, wann es wohl gegen die Pather gehen würde. Als die probati zum Formationskampf kamen, dachte sich Sparsus das sie das wahrscheinlich auch mal wieder nötig hatten. Immerhin trainierten sie nur den Zweikampf und machten Krafttraining - aber kaum Formationskämpfe. Dazu fanden sich immer zu wenige die freiwillig in diese Hitze trainieren wollen.

  • Es gab eine Eigenschaft, die Priscus an jungen Rekruten immer wieder erstaunlich fand. Nämlich die Fähigkeit, aus jedem noch so einfachen, kurzen und klaren Befehl mit viel Phantasie eine Anweisung zu machen, die für eine Circusnummer gereicht hätte.


    "Hat irgend jemand etwas davon gesagt, dass sich die Herren der zweiten Linie in die erste vordrängeln sollen?" fragte er lautstark, während die Formation stand. "Eine Linie ist eine Linie und bleibt eine Linie. Und die zweite rückt erst vor, wenn die erste tot ist. Verstanden?"


    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern warf die letzten Steine. Dann kam der wirklich spassige Teil. "So, das waren die Pfeile. Jetzt kommen die Pferde." Fragend blickte er zu Simplex. "Machst du mit?" Auch hier machte er nur eine kurze Pause für die Antwort, dann lief er los, erreichte nach wenigen Schritten eine ziemlich hohe Geschwindigkeit und sprang mit voller Wucht und den Beinen voran in den Schildwall. Wenn er hielt, konnte er sich so einfach wieder abdrücken, zurückfedern und zweiterlaufen. Wenn nicht, würden ein oder zwei Probati ihn bequem abfedern. Eine wunderbar risikolose Übung für den Optio.

  • Während der Ansprache des Optios hatte Andronicus sich wieder hinter dem Scutum hervorgewagt. Als dieser jedoch wieder zu den Steinen griff duckte er sich schnell und wartete das Ende des Hagels ab, um erneut nach zu sehen was erneut auf sie zukam.
    Was er sah konnte der junge Probatus kaum glauben. Der Optio rannte einfach auf den Schildwall zu und noch dazu genau auf das Scutum hinter dem Andronicus sich befand!
    Ungläubig und entsetz zuglecih starrte er den Optio an, gerade noch rechtzeitig kam er wieder zur Besinnung und duckte sich erneut. Der Tiberier lehnte sich gegen das Scutum, um nicht nach hinten geschleudert zu werden. Dann rammte der Optio den Schildwall...
    ...Andronicus vernahm nur ein lautes Schepern und einen dumpfen Schlag gegen seine rechte Schulter, nicht mehr und nicht weniger. Der Schildwall hatte stand gehalten!


  • Optio Sextus Saufeius Simplex
    --------------------------------


    Vor Jahren hatte in Judae ein Pfeil das Bein des Optio getroffen und seit dem schmerzte es immer wieder. Und ganz besonders, wenn er solche Spielchen machte, wie sie gerade sein Kollege vollbrachte. So war er stehen geblieben, als Priscus vorstürmte.


    Stattdessen drehte sich zu einigen Miles, die am Rand des Platzes scheinbar nur zu sahen.


    "Ihr da ! Steht nicht so faul herum ! Erprobt den Schildwall !"


  • Marcellus, Cicero und Sparsus standen sofort auf.


    "Jawohl Optio"


    antworteten sie und stellten sich in einer Reihe vor den probati auf. Zusammen rannten sie dicht beieinander auf den Schildwall zu und sprangen hinein. Man hörte nur die Flüche der probati hinter den Schilden als sie nach hinten gedrückt wurden. Jedoch blieb die Phalanx bestehen. Daher rannten sie nocheinmal zurück und stellten sich neben Priscus auf, um mit ihm gemeinsam den zweiten Angriff zu starten. Das ganze begann Sparsus Spaß zu machen. Bei ihnen hatte man nur Steine geworfen, aber das mit den gegen die Schilde rennen war eine nette Idee.

  • Hilfe! Wir wurden förmlich überrannt. Fluchend umklammerte ich den Griff meines Schildes mit aller Kraft, tat es dann den anderen gleich und lehnte mich mit der Schulter dagegen. Und dann prallte auch schon das erste "Pferd" gegen unseren Wall, und wurde krachend zurückgeworfen. Ebenso passierte das an anderen Stellen, einmal auch direkt bei mir. Mein Hintermann stützte mich, und es verlief ganz glimpflich.
    So schlecht war unser Haufen doch gar nicht, dachte ich, auch wenn vorhin die Linien durcheinander geraten war.
    Aber wenn ich mir vorstellte, wie ein echtes Pferd, soviel schwerer und schneller als ein Mann, in uns hineinsprengte, da wurde mir trotzdem ganz mulmig. Zerquetschen würde es mich, platt wie eine Flunder würde ich unter meinem Schild liegen, und niemand außer Tante Lucilla würde eine Träne um mich weinen...

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Zufrieden stellte der Optio fest, dass die Probati schon einen ganz brauchbaren Wall abgaben, der die ersten Angriff aushielt. Zusammen mit den Soldaten, die das Training beobachtet hatten, machte er noch einige weitere Angriffe, bis sie tatsächlich an zwei Stellen den Durchbruch schafften und in die Linie eindringen konnten. Von ein paar Schürfwunden abgesehen blieb das aber wie geplant für alle Beteiligten ohne Folgen.


    "Für den Anfang nicht ganz übel", lobte er und war selber ziemlich außer Atem und verschwitzt. "Da kann was draus werden und es hält vielleicht das eine oder andere parthische Pferd ab. Dummerweise werden die Parther euch nicht so viel Zeit lassen, wie ich das getan habe. Also muss der Schildwall schnell eingenommen werden. Und zwecks Gegenangriff auch schnell wieder aufgelöst werden."


    Der Optio ging wieder etwas zurück, damit ein wenig mehr Platz war. "Wir üben das jetzt.


    Probati, state!


    Pergite!"


    Während die Rekruten zum einen Ende der freien Fläche marschierten, gab Priscus den anderen Soldaten wieder Anweisungen. "Macht euch wieder bereit. Sobald ich den Jungs den Befehl für den Schildwall gebe, greift ihr an."


    Mit lauter Stimme ließ er die Rekruten dann wenden und in leichtem Laufschritt wieder auf ihn und die Soldaten zukommen.


    "Cursim!


    ...


    ...


    Contra equites - formate!"

  • Als der Optio den Befehl zur Reiterabwehr gab rannten Sparsus und die beiden anderen schon auf die probati zu. Doch diesesmal konzentrierten sie sich auf die Linke Ecke. In der Mitte war ein Angriff leichter abzuwehren da dort mehr miles waren. Aber die die am Rand standen konnten nciht von anderen gestützt werden. Daher knickten die beiden äußeren probati einfach nach hinten weg als die drei miles gegen den Schildwal sprangen.
    Nach dem sprung lieen sie wieder zum Optio zurück und warteten auf weitere Befehle.

  • Als Optio Tallius uns - verhalten - lobte, schöpfte ich ein wenig neuen Elan. Den brauchte ich auch, denn schon ging es wieder ans Marschieren, dann ans Rennen...
    Formate! Hastig stoppte ich meinen Lauf, wurde von hinten angerempelt von einem, der noch im Schwung war, ging aber schnell auf ein Knie runter und setzte meinen Schild auf den Boden. Ich rückte zur Seite, bis er gut mit denen rechts und links von mir abschloss - unsere Linie war, aus dem Laufschritt heraus, aber nicht unbedingt gerade, sie erinnerte mich eher an eine Schlangenlinie. Da waren, viel zu schnell, auch schon die "Pferde" bei uns. In Erwartung des Aufpralls stemmte ich mich gegen den Schild, doch sie krachten gemeinerweise alle ganz am Rand in unseren Wall. Die Kollegen dort purzelten hilflos nach hinten. Tja, was sollte man da auch machen?
    Aufmerksam lugte ich über den Rand meines Schildes, um den "Feind" im Auge zu behalten. Die nächste Attacke kam bestimmt.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Der Tiberier wuchtete wiederwillig das Scutum hoch und marschierte im Eiltempo zum Ende des Platzes. Dort drehte er sich Befehlsgemäß um, um dem Feind wieder entgegen zu laufen. Als Befehl ertönte begab er sich eilends in die Formation. Wie sich heraustellte zu seinem Glück. Denn er bekam einen Platz in der Mitte. Also dort worauf sich die Legionäre nich konzentrierten. Diesmal blieb er von Angriffen verschont, konnte jedoch hören, das einige Kameraden, durch Aufrschreie begleitet umfielen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!