Nicht erst auf dem Hinweg hatte ich mir Gedanken bezüglich eines Nachfolgers gemacht, denn da ich nun ins collegium pontificium berufen wurde, würde zukünftig mein Platz im Siebenmännerkollegium verwaist sein. Ursus und Avianus waren nie den Riten sonderlich stark zugetan gewesen, obgleich natürlich beide in erwartetem Maße religiös waren. Cotta hätte ich eine solche Aufgabe ohne zu zögern zugetraut, doch weilte er gleich Aquilius nicht mehr in Rom. Wer blieb, war Orest, und ihm traute ich es ebenfalls zu, da er bereits den nötigen religiösen Elan mit sich brachte.
An diesem Tag war der Himmel über Rom von einem strahlenden Blau. Es war selbst für den italischen Winter zu kalt, und ein Klient hatte mir am Morgen berichtet, dass die Schneefallgrenze nicht nur in Germanien deutlich gesunken war. Mit einigen Klienten und jenen aus der Familie, die der Zeremonie beiwohnen mochten, traf ich bei der Hütte auf dem Capitol ein, die als auguraculum bekannt war. Überrascht gewahrte ich dort nicht nur Mitglieder des Augurenkollegs, sondern auch einige Siebenmänner. Ich trat hinzu. "Salvete, septemviri, augures."