>meditrinalia< | Das Theaterstück

  • Zitat

    Original von Antonia Annaea Minervina
    Zu meinem Gegenüber sagte ich dann leise und etwas schockert. Meinst du es war die Absicht des Werfenden, dich zu treffen? Dabei musste ich schon etwas schmunzeln.
    Und dann fügte ich lächelnd an. Mit wem habe ich es hier eigentlich zu tun?


    Macer schüttelte den Kopf. "Nein, um ehrlich zu sein, denke ich nicht, dass mich das treffen sollte. Aber trotzdem, wenn ich schon beworfen werde, wäre es nett, die Erbse behalten zu können. So als kleines Andenken." Macer grinste bei diesen Worten für einen Senator fast schon wieder unpassend. Einen inhaltlichen Zusammenhang zu dem Stück, aus dem hervorgehen würde, wen die Erbse denn eigentlich hätte treffen können, bekam er aber auch nicht hergestellt. "Oh, ich bitte um Entschuldigung, wie unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen." Jetzt hatte die junge Dame kurzzeitig seine volle Aufmerksamkeit, immerhin gehörte Höflichkeit für einen Senator zum guten Ton und bei dem Theaterstück drohte er ohnehin schon den Anschluß an die Geschichte zu verlieren. "Ich bin Purgitius Macer, derzeitiger Curator Aquarum von Rom." Die anderen Funktionen taten hier wohl nicht allzu viel zur Sache. "Darf ich dann auch fragen, mit wem ich die Ehre habe?"

  • Durus stand weiter hinter dem Gastgeber, als diesem die Frau vor die Füße fiel - offensichtlich eine kleine Panne im Stück, aber der Tiberier war heute nachsichtig - so etwas konnte ja jedem passieren...


    Allerdings begann Durus sich langsam zu fragen, ob die aurelische Hausgemeinschaft tatsächlich so gerne über derartig schlüpfrige Dinge sprach...zwar kannte er nicht alle Aurelier - beiweitem nicht! - aber er ahnte bei manchen, dass es die entsprechenden Personen sein könnten...

  • Langsam aber sicher begann ich mich zu amüsieren. Ich war kein häufiger Theatergänger, erstens weil es meine Arbeit kaum erlaubte und zweitens weil ich als kleiner Junge zu oft Tragödien und Komödien lesen musste, die weder tragisch noch komisch waren. Ich konnte mir daher einfach nicht vorstellen, dass das Theater für einen Erwachsenen etwas zu bieten hatte.


    Doch dies hier amüsierte mich. Ich hörte aufmerksam zu liess meinem Lachen freien Lauf, was mich sehr entspannte und genoss es einfach, auf diese Art und Weise über den Tratsch in Rom informiert zu werden. Die Gastgeber mussten sich schliesslich schon etwas dabei gedacht haben, dieses Stück zu bewilligen.


    Nur ganz hinten in meinem Kopf regte sich noch leiser Widerstand.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

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    Nach dem heldenhaften Todeskampf der Meerbarbe, der Entfernung der Überreste ihrer Leiche sowie einigen stark gewürzten Dialogen lechzen die Kehlen aller Gäste nach etwas Leichterem, gleichsam Hellerem, während sich die zart besaiteten Gemüter nach einer musischen Unterhaltung sehnen. Was diesen letzteren Wunsch angeht, kann nur der weitere Verlauf des Gesprächs Aufschluss darüber geben, inwieweit das Sehnen gestillt werden wird. Dem ersteren Wunsch für die Kehlen kann dagegen schnell abgeholfen werden, als Camylla nun die mensa secunda aufträgt, bei der wiederum Pupsus zu seiner großen Freude besonders bedacht wird: mit einer leckeren Schüssel puls und mit Wasser. Den anderen Gästen serviert die umtriebige Sklavin dagegen mulsum und Obst, knackige Weintrauben zumal.


    Als Camylla bei Corvus anlangt, hat dieser sich schon wieder mit geschürzten Lippen präpariert, welche insgeheim schon das Wort "später" formen. Zur großen Überraschung des Gastgebers aber beschränkt sich seine Sklavin diesmal darauf, ihm wie den anderen Gästen auch einfach einen Teller mit Obst zu kredenzen. Für einen Moment sieht Corvus Camylla mit großen Augen an, aus denen aber schon bald eine tiefe Befriedigung spricht - als er auf seinem Teller neben verschiedenfarbigen Trauben zwei pralle Granatäpfel erblickt.


    Auf den Tellern, die Priscilla und vor allem Diana vorgesetzt werden, dominieren dagegen angeschrumpelte Quitten die Szenerie. Für die beiden Frauen hat Camylla indes noch ein ganz besonderes "Naschwerk" vorbereitet. Mit verschwörerischem Blick beugt sich die Sklavin zu Diana und Priscilla hinunter und flüstert: "Macht nicht auch ihr euch Sorgen um den gesundheitlichen Zustand unseres curators? Er sieht immer so erschreckend müde aus, nicht? Alle bewundern ihn dafür, dass er sich Nacht um Nacht über seine Akten beugt und zum Wohle des imperiums wirkt" - hier macht Camylla eine Kunstpause, sieht den beiden Frauen noch einmal tief in die Augen und fügt dann hinzu: "Tatsächlich aber beugt sich der Herr Corvus über mich." Diesen Zusatz stößt die Sklavin begleitet von einem boshaften Lachen aus, dann wendet sie sich sogleich ab und hätte triumphierend die Szenerie verlassen - wenn nicht das Tigerfell inzwischen beschlossen hätte, für den heutigen Abend seine Arbeit einzustellen. Es hat sich daher erhoben und mit einem solchen Ruck seine Arme gereckt und gestreckt, dass er Camylla aus Versehen mit einem veritablen Faustschlag in ihr Mundwerk trifft. Beide schauen einen Moment verdutzt, dann ergreift das Tigerfell so schnell, wie das Tigerfellen eben möglich ist, die Flucht, verfolgt von einer Camylla, die sich immer noch vor Schmerz den Mund hält - dabei aber nicht den Mund hält, sondern trotzdem schimpft.


    Dieses kleine Zwischenspiel aber kann echte Patrizier kaum erschüttern, zumal nun "endlich" Upsus das Gesetz des Handelns an sich reißen kann. Schon etwas überfordert erhebt er sich von seinem Platz und seinen Mulsum-Becher vom Tisch, um den ersten Trinkspruch dieser letzten Runde auszusprechen: "... pro deos deasque! Auf unsere Legionen! Auf weitere Siege und anständige Kriegsbeute!" War da nicht am Ende des Spruches ein leises Aufstoßen zu vernehmen? Doch wer will es dem Patrizier zu dieser fortgeschrittenen Stunde zum Vorwurf machen, zumal nun auch die Reihe der Trinksprüche zum Gastgeber selbst fortschreitet und alles ihm die volle Aufmerksamkeit zuwendet: "... Was ist Ehre ohne Verdienst? Und was kann man gerechten Verdienst nennen, wenn nicht das, was einen Menschen sowohl gut als groß macht? Auf die Ehre!" Ehre - ein passendes Stichwort, dass die liebende Verlobte gleich aufgreift: "... Ehre beschwert", sagte die Sklavin. "Ich bin froh, dass ich meine los bin.'" Charmant fällt hier wieder einmal die Replik des Falivus Aquarus aus: " ... Auf die Ehre, der noble Menschen wie die hier am Tisch versammelten niemals ganz verlustig gehen können!" - "... Wieviele Soldaten braucht man, um ein Pferd zu satteln? Elf. Einen der den Sattel hält, während die anderen zehn das Pferd hochheben und einfädeln!" Das bellende Lachen des Pupsus, welches seinen Trinkspruch begleitet, trägt dazu bei, auch die restlichen Trinksprüche der Tischgesellschaft wieder zum edlen Thema des Militärs hinzuführen. Besonders evident ist dieser Effekt bei Falivus Castus: "... Auf spes und fides, welche die militärischen Anstrengungen akkompagnieren müssen, um schießlich auf formidabelste Manier in Ehre konvergieren zu können!" Eine ganz bestimmte Facette dieser Ehre preist der Trinkspruch Priscillas: "... ein Hoch auf die Soldaten und auf die Händler Roms bei denen man die Kriegsbeute bestaunen und kaufen kann." Fieberhaft hat auch Costa nach einem passenden Spruch zu diesem ihn sehr faszinierenden Thema gesucht; seine Zunge wird leicht, als sein Blick beim Grübeln plötzlich auf Katha fällt: "... ein Hoch auf die Kühnheit,
    auf milites, Waffen und unsere Schildmaid!"


    Dies scheint Musik zu sein in den Ohren von Claudus Menetekel, in die er auch sogleich begeistert einstimmt, bis ...: " ...auf milites, Waffen und - unsere Schildmaid?? Was ist denn das? Ein Schalentier? Essen wir das vielleicht gerade? Oder handelt es sich etwa um eine neuartige Waffe? Eine Belagerungswaffe gar? - Antworte, Costa, ich benötige diese Information auf der Stelle!" Noch aber wandert der Blick des jungen Patriziers sehnsuchtsvoll hin und her zwischen der keltischen Schildmaid und den Lippen des von ihm so bewunderten Militärs Claudus Menetekel. Erst dann kann er sich zu einer Antwort an den Letzteren durchringen: "Dass Du ein Experte im Belagern und Erobern gut gebauter Festungen bist, Menetekel, drang auch schon an meine Ohren. Es wäre faszinierend, wenn Du mich in diese Kunst bei Gelegenheit einmal einweihen könntest." Schon aber erhebt sich der Arm Costas ein wenig, und mit einer schüchternen Handbewegung winkt er nach Katha, die sich auch gleich nähert, während Costa sie begehrlich ansieht. Als sie bei ihm angelangt ist, ergreift er sofort mit einer schweißnassen Hand ihren Oberarm und will ihn Menetekel zeigen, der aber sieht die Rothaarige mit Schrecken: "Halt, nein! Ich verlange, augenblicklich von austrainierten stipatores geschützt zu werden!" - "Du könntest nicht besser geschützt sein! Es wäre für mich selbstredend eine Sache der Ehre, Dich mit meinem Blute zu verteidigen!" - "Doch nicht mit deinem Blute, du Romantiker!" Claudus Menetekel kann sich nicht enthalten, sich bei diesen Worten an den Kopf zu fassen. "Mit deinen Händen musst du mich verteidigen, MIT-DEINEN-HÄNDEN, und mit richtigen Waffen!" Costa aber hat gar nicht richtig hingehört und nur die letzte Bemerkung Claudus Menetekels wahrgenommen, denn sein Blick hängt immer noch an Katha, ebenso wie seine Hand an ihrem Oberarm: "Blutvergießen wird nicht nötig sein! Diese keltische Schildmaid hier ist zwar äußerst wehrhaft, aber im Gegensatz zu einem Schalentier hat sie eine wunderbar weiche Haut. Glaube ich zumindest." Viel Gelegenheit, das zu überprüfen, hatte der sensible Patrizier zu seinem Leidwesen bisher ja nicht.


    Nun allerdings passiert etwas Unvorhergesehenes; ein Misston mischt sich in das durchkomponierte Drama, und es ist ausgerechnet Maron, der thrakische Held, der an dieser Stelle fast zum tragischen Versager wird. Noch immer nämlich scheint er sein nächtliches Ringen mit der keltischen Schildmaid und seine Niederlage dabei nicht verwunden zu haben, und als er nun noch das Lob ihrer Zartheit mitanhören muss, platzt ihm der Kragen:


    "Von wegen, zutreten kann die." Dabei fasst er sich mit scheelem Blick an sein linkes Knie und die Stelle über seinem Auge, wo seine Kollegin ihn getroffen hatte. Alle anderen schauspielernden Sklaven bestrafen den Thraker mit einem bösen Blick; Costa aber rettet die verfahrene Situation, indem er sich erneut an Claudus Menetekel wendet und weiter die Vorzüge Kathas anpreist: "Nun ja ... Aber tatsächlich! Sieh Dir nur bitte diese Oberarme an. Das ist doch ein ganz anderer Trainingszustand als der, den die milites der CU aufweisen." Doch auch damit kann Costa bei seinem Gesprächspartner nicht punkten: "Was soll denn das nun wieder heißen? Willst du sie wohl noch zum centurio machen, was? Das wäre doch nur wieder ein neuer Anreiz für die milites, das Training zu schwänzen. Nein, nein, nein, keine Frauen in der Armee!" - "Und nicht nur in der Armee!" stimmt hier von einem anderen Ende des Tisches her Diana voller Eifer ein und wirft dabei den weiblichen Gästen des Weinfestes einen herausfordernden Blick zu.


    Keine Frauen in der Armee? Betrübt blickt Costa erst Katha an und verfällt dann wieder in grüblerisches Nachdenken. Plötzlich aber hellt sich sein Gesicht auf: Wurde nicht Corvus zum curator mulierum ernannt? Er, ja er, wird jetzt ganz bestimmt die Ehre der Frauen verteidigen! Der Gastgeber aber verfolgt schon seit einer Weile seine eigenen Pläne, vor allem seit Camylla wieder auf der Szene erschienen ist. Diese tritt auch sofort an ihren dominus heran, um nachzusehen, ob ihm noch irgendetwas fehlt, allerdings auch mit einer schlechten Nachricht: "Herr, heut doch nicht. Ich habe Kopfschmerzen!" Eigentlich gar nicht mal verwunderlich nach dem Faustschlag des Tigerfells und allem, was dem vielleicht noch hinter den Kulissen folgte - für Corvus aber nicht akzeptabel: "Nix da! wir machen es wie immer!" Ungeduldig und drohend begleitet von geschürzten Lippen erhebt sich der Gastgeber nun vom Tisch, wendet sich dann aber doch noch einmal seinen Gästen zu, wobei seine Lippen jetzt damit beschäftigt sind, die folgenden Worte formen: "Ich danke Euch für Euer Erscheinen anlässlich meiner Ernennung zum curator mulierum! Jetzt muss ich Euch aber verlassen und meines Amtes walten - ja, ja, in der Tat, die Pflicht ruft." Einmal allerdings noch nimmt Corvus seinen Becher in die Hand und trinkt seinen männlichen Gästen und auch den männlichen Zuschauern zu. "Und hiermit ernenne ich euch in meiner Abwesenheit am heutigen Abend zu meinem Stellvertretern! Macht mir keine Schande und kümmert euch!"


    Jetzt aber kann sich Corvus, flankiert von Camylla, endlich entfernen, derweil einige der männlichen Gäste schon erste Anstalten machen, dem letzten Aufruf des curator mulierum Folge zu leisten. So kann sich Falivus Aquarus fast unbemerkt vom Tisch entfernen und Corvus nebst Camylla nachschleichen; nach wenigen Schritten hat er sie erreicht: "Ich kann Euch nach dieser unvergesslichen cena nicht einfach so fortgehen lassen, ohne Euch persönlich meine Dankbarkeit zu erweisen. Und dazu gibt es zweifellos viele phantasievolle Möglichkeiten, die vielleicht auch gar nicht so fernab liegen ..." Dabei lächelt er Corvus und Camylla galant an und blickt in die Richtung, in welche die beiden sich soeben entfernen wollten - ein Vorhaben, das nun auch ausgeführt wird, pas de deux, sondern à trois.

  • Helena zuckte erschrocken zusammen als sie Ursus' Warnung hörte. Sie zog den Kopf zwischen die Schultern, doch das was auf sie zugeflogen kam erreichte sie nicht ganz. Sie richtete sich etwas auf und überprüfte sofort den Sitz ihrer Frisur, während sie einen doch recht bissigen Blick zur Bühne warf. Das wurde ja immer besser! Doch das leichte Erschrecken auf den Gesichtern der Sklaven zeigte ihr, dass das nicht ganz so geplant gewesen war. Helena atmete tief durch und rutschte ein wenig unruhig auf ihrem Platz herum, bevor sie zu Ursus sah. Auch er schien es in dem Raum kaum noch aushalten zu können, doch würden sie jetzt gehen, würde das nur unnötige Fragen aufwerfen.


    "Man könnte fast meinen die Sklaven wissen selbst nicht so genau was sie da treiben. Ich hoffe, ich bilde mir das nur ein."


    Wieder war leises Lachen zu hören, doch Helena sah sturr gerade aus. Wie lange würde dieses Stück wohl noch gehen? Auch ein erneuter Blick in Richtung Prisca brachte ihr keine neuen Aufschlüsse. Helena verschränkte ihre Beine übereinander und wippte mit einem Fuß. Ein deutliches Zeichen ihres Unwohlseins, auch wenn in ihrem Gesicht nichts davon zu sehen war. Was für ein Abend! Vielleicht hätte sie in ihrem Zimmer bleiben sollen. Dann wäre auch das mit Marcus nicht passiert. Eine Ausrede hätte sie sicher gefunden. Immerhin wussten ja alle, dass sie in der letzten Zeit öfter aufgrund von Kopfschmerzen in ihrem Zimmer geblieben war. Auch Ursus wusste das. Helena beschloß, dass ein Themenwechsel ihn vielleicht ein wenig ablenken würde.


    "Wir haben bis jetzt kaum Zeit gehabt uns miteinander bekannt zu machen. Ich hoffe, dass wir das nun aufholen können. Es beschämt mich ein wenig, dass ich so gut wie gar nichts über dich weiß, obwohl du doch ein Familienmitglied bist."

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Die letzten Worte auf der Bühne waren kaum verklungen. Einen Moment lang war es ruhig im Saal. Was war nun die Konsequnez dieses – zugegeben – recht eigenwilligen Stückes, das noch dazu durch die Unverfrorenheit der Sklaven, eine ganz eigene und ungeplante Richtung eingeschlagen hatte? Prisca wollte nicht darauf warten und fasste ihren ganzen Mut zusammen. Nein, kneifen würde sie nicht ... niemals! Egal wem sie Rede und Antwort stehen müsste, sie war von dem Inhalt des Stückes überzeugt. Ihr gefiel es und so hob sie auch die Arme und klatschte in die Hände :app: . War sie die Einzige, die klatschte? ... es war ihr in dem Moment egal, während sie langsam zur Bühne hin schritt. Prisca lächelte und es vermochte niemand zu sagen, ob es nun aufgesetzt war oder einfach nur ehrlich ihre Gefühle wiederspiegelte. „Werte Gäste! Ein wahrlich amüsantes, wenngleich auch etwas eigenwilliges Lustspiel findet ihr nicht auch und noch dazu passabel vorgetragen von unseren lieben Sklaven hier!“ besonders die Sklaven lobte sie hervor und und machte dann eine ausladende Handbewegung zur Bühne hin, auf das sich die dort versammelten Sklaven verbeugen würden. Kurz drehte Prisca den Kopf zu den Sklaven und nur diese konnten in dieser Sekunde das böse Funkeln in ihren Augen sehen, das mehr zu sagen vermochte als alle Worte die nun folgen sollten.


    Dann wandte Prisca den Kopf wieder dem Publikum zu und mit einem geübten und aufgesetzten Lächeln sprach sie weiter.“ ... jedoch beinhaltete das Stück auch eine kleine Überraschung! .. und das vor allem für uns Aurelier selbst! ... habt ihr es bemerkt? ... Nein?!" Prisca sprach langsam und bedächtig, obwohl sie sich so vielen Augenpaaren gegenüber fand und lies die rhetorische Frage dann sekundenlang im Raum verstreichen, bevor sie die Aufklärung dazu liefern wollte. "... Vielleicht mochten ja dem einen oder anderen unter euch die Namen oder die dargestellten Personen recht bekannt vor gekommen sein?!... Wenn nicht, so kann ich euch beruhigen! Es tut dem eigentlichen Verständnis des Stückes keinen Abbruch. Jedoch beruht diese - zugegeben kleine Variation - auf einer Eigenmächtigkeit der Sklaven dort auf der Bühne, die damit wohl vor allem ihrer eigenen Herrschaft eine ganz besondere Freude machen wollten. ... Allerdings sollte ein Sklave auch wissen das es besser ist zu gehorchen, als eigenmächtig zu handeln!" so herzlich und versöhnlich auch die Worte anfangs klangen so kühl war der Tonfall mit dem Prisca voller Überzeugung sprach. " Findet ihr nicht auch, das sie dafür eine ganz besondere Belohnung verdient haben?" Prisca behielt ihre Fassung, folgte doch nun ihre Rache an die Sklaven. Wer auch immer der Drahtzieher dieser Unferfrorenheit gewesen war, alle mussten nun dafür büssen. Für das Publikum wäre Priscas Reaktion auf diese Eigenmächtigkeit von Sklaven wohl nur berechtigt, eine weitere Belustigung, eine Genugtuung oder auch nur ein Grund, um sich auf zu regen. Das konnten sie nun frei entscheiden. Der Applaus für das eigentliche Stück – ob nun vorhanden oder nicht – war ohnehin schon verklungen. Nun sollten endlich die Sklaven ihre Belohnung für diese Verschwörung erhalten.„ ...Zehn Peitschenhiebe für jeden einzelnen dieser Sklaven dort auf der Bühne! ... doch entscheidet nun ihr, wertes Publikum ... wie euch beliebt!“ so oder so, wie lange waren solch kurzweilig dargebotenen Schauspiele im Gespräch, wie mormal waren sie und wie viel Abwechslung gab es doch im alten Rom.


    Schon trat Prisca zur Seite und wandte sich den Sklaven zu, um es allen vor zu machen. Langsam streckte sie den rechten Arm vor den Daumen dabei waagerecht in der Luft haltend. Kurz danach zog sie den Arm, mit einer kurz geführten Bewegung, hin zur Schulter zurück und deutete somit auf die Stelle über ihrem Herzen. :dagegen: "... was seht ihr mich so an, seid froh das ich nicht zwanzig gesagt habe ....!"



    Ihr Urteil über die Sklaven war gefällt. Nun waren alle aufgerufen, es ihr gleich zu tun, oder auch nicht. Prisca wusste nicht wie sich das Publikum nun entscheiden wollte. Was ihr Onkel anschließend mit ihr anstellen würde, daran wollte sie im Moment lieber nicht denken, aber die Schuld traf allein die Sklaven! Pro oder Kontra ...nur eines wusste sie genau ... es würde immer die Richtigen treffen ...


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  • Schon die Szene vorhin beim Opfer zeigte, dass die Aurelier ihre Sklaven nicht richtig im Griff hatten.


    Aber gleich 10 Peitschenhiebe, nur weil die Domini sich auf die Toga getreten fühlten. Dann hätten sie erst gar nicht so ein Theater hätten aufführen lassen dürfen.


    Mattiacus fand das Stück als Satire eigentlich gelungen. Die Sklaven sollten dafür nicht bemüßen müssen.

  • Der zweite Teil der vierten Szene rauschte nur so an mir vorüber; worum es darin inhaltlich ging, bekam ich gar nicht mehr mit, doch wurde diese Szene vermutlich in dem gleichen aufklärerischen Ton beschlossen, in dem sie auch begonnen hatte. Solcherlei Informationen besaßen für mich leider ohnehin nur einen sehr theoretischen Wert, und außerdem war ich, nachdem ich nach dem Motto "Prinzip erkannt - Gefahr gebannt" den Coup de theatre entlarvt hatte, ganz und gar damit beschäftigt, nun auch die anderen Bühnenfiguren den realen Personen zuzuordnen, die sie parodierten. In diesen Überlegungen erging ich mich auch noch zu Beginn der Schlusszene, bis die Reihe der Trinksprüche an Matho kam, der ja in der Rolle des "Costa" mich karikieren sollte. Ich spitzte die Ohren:


    "... ein Hoch auf die Kühnheit,
    auf milites, Waffen und unsere Schildmaid!"


    O, wieder etwas Gereimtes ... Allmählich fühlte ich mich fast schon ein wenig geschmeichelt; sollte gerade ich hier derjenige sein, der in diesem Stück am besten davon kam, vielleicht um etwaige Wahlchancen meiner Person bei einer Kandidatur zu erhöhen? Ja, langsam glaubte ich, eine äußerst raffinierte Strategie hinter diesem ganzen Stück zu erkennen: Ursus und ich sollten in ein möglichst erfreuliches Licht gesetzt werden. Angesichts dieser neuen Spur, der ich hier folgte, stellte sich mir nur umso dringlicher die Frage, wer für das Theaterstück die Verantwortung trug. Diese Trinkspruch-Reime, gut, die konnten durchaus von Prisca stammen, aber konnte ich meiner jungen Verwandten ein derartig perfides politisches Kalkül als Hintergrund des Ganzen zutrauen? Oder wer war hier der spiritus rector, der die unsichtbaren Fäden zog? - Um eine Antwort auf diese bedrängenden Fragen zu finden, hörte ich mit höchster Aufmerksamkeit weiter zu, und dabei sollte ich mich in der Tat nicht langweilen. Denn nun wurde auf der Bühne ein Dialog zwischen "mir" und "Claudus Menetekel" - dies musste einfach Deandras Vater sein - dargeboten, der sich exakt um die Fragestellungen drehte, auf die ich ihn bei seinen res gestae auf dem Forum Romanum angesprochen hatte und auch zu gerne an diesem Abend noch angesprochen hätte. Vielleicht aber würde meine Neugierde ja schon allein durch den Bühnendialog hier gestillt werden.


    "Dass Du ein Experte im Belagern und Erobern gut gebauter Festungen bist, Menetekel, drang auch schon an meine Ohren. Es wäre faszinierend, wenn Du mich in diese Kunst bei Gelegenheit einmal einweihen könntest."


    Ja, dem konnte ich tatsächlich nur zustimmen! Wobei mir selbst bislang allerdings nicht bekannt gewesen war, dass der Claudier sich auch schon auf diesem Gebiet der Kriegsführung hervorgetan hatte; "Costa" schien in dieser Hinsicht deutlich besser unterrichtet zu sein als ich. Doch ich hoffte inständig, Claudius Menecrates noch an diesem Abend auf dieses brisante Thema ansprechen zu können. Gerne hätte ich dazu natürlich auch noch Details und Erfahrungsberichte von "Claudus Menetekel" von der Bühne her vernommen, und daher war ich ziemlich enttäuscht, als nun Cadhla sich in die Szene mischte. Gut, sie war immerhin Schildmaid, aber warum sie von "meinem Costa" nun auf linkische Art und Weise betatscht wurde, wollte mir nicht in den Sinn; nein, darin konnte ich keinerlei Ähnlichkeiten mit meiner Person erkennen! Außerdem war ja schließlich sie es an jenem verhängnisvollen Abend im hortus gewesen, die mich ... Aber was war das, was machte Maron jetzt? Deutlich war den anderen Sklaven und Sklavinnen auf der Bühne das Entsetzen anzusehen:


    "Von wegen, zutreten kann die."


    Er war aus der Rolle gefallen. Ach, ich ärgerte mich über ihn! Bisher hatte er zwar meiner Ansicht nach nichts Herausragendes auf der Bühne geleistet, sondern schlicht nur sich selbst dargestellt, dies aber wiederum so gut, dass er durchaus einen ganz passablen Ups - äh, Ursus geboten hatte. Und nun das hier. Doch schon merkte ich, wie sich zu meinem Ärger über Maron Sympathie mit ihm gesellte, denn die schlechten Erinnerungen an jene Nacht im hortus teilte ich ja mit ihm - wobei ich das Nachspiel freilich nicht mehr mitbekommen hatte. - Nun, bei Gelegenheit würde ich ihn danach fragen.


    Diese Überlegungen und Erinnerungen beschäftigten mich noch, als sich das Stück auf der Bühne nun seinem Ende entgegenneigte. Dass "Corvus" und "Falivus Aquarus" zum Schluss noch ihren Willen bekamen, war wiederum sehr realitätsnah getroffen, schien doch beiden immer alles zu gelingen, was sie unternahmen, und man konnte es ihnen nicht einmal verübeln, denn sie hatten es verdient. Ich aber war innerlich schon einen Schritt weiter. Denn mich quälte die Frage, wie das Stück nun von seinem Publikum aufgenommen werden würde, nun, da es einmal zu Ende gespielt war. Ich selbst war mit "Costa" immer noch unter dem Strich zufrieden - und ehrlich gesagt, fand ich vieles auch wirklich lustig, doch das hätte ich natürlich niemals zugegeben. Darum stimmte ich herzlich in den Applaus mit ein! :app:


    Größten Respekt nötigte es mir nun ab, dass es wieder Prisca selbst war, die nun vor das auditorium trat und noch einmal das Wort ergriff; ja, sollte wirklich sie es gewesen sein, die diesen perfiden Plan ausgeheckt hatte? Doch im selben Moment schon distanzierte sie sich gerade vom coup de theatre dieses Stücks und schob dies den Sklaven zu. Ich war mir nicht sicher, ob dies nicht falsche Bescheidenheit meiner Verwandten war - oder gar ein weiterer Trick? Prisca erschien mir in diesen Augenblicken jedenfalls immer geheimnisvoller, und ich nahm mir fest vor, in den nächsten Tagen endlich einmal länger mit ihr zu sprechen. Als sie dann vorschlug, die Sklavinnen und Sklaven zu bestrafen, ging ich allerdings fest davon aus, dass dies alles nur ein Verdunkelungsmanöver war, um ihre eigene Urheberschaft an dem Stück zu verdecken. Ich hielt den Vorschlag für einen Scherz und stimmte daher spaßeshalber :dagegen:



  • Auch Ursus bedauerte, daß er von seiner schönen Cousine so wenig wußte. "Du warst krank, da bist Du auf jeden Fall entschuldigt. Und wir haben doch noch unendlich viel Zeit, uns kennenzulernen, Helena." Er lächelte sie an und merkte, daß seine Laune sich nun doch langsam wieder hob. "Auf jeden Fall bin ich froh, daß es Dir mittlerweile so viel besser geht. Es war doch gewiß furchtbar langweilig, so lange darnieder zu liegen."


    Das Stück neigte sich seinem Ende zu und gebannt folgte Ursus der anschließenden Erklärung von Prisca. Wie? Sie hatte gar nichts gewußt? Die Sklaven hatten ein ganz anderes Stück gespielt, als sie vorgesehen hatte? Aber wie war das möglich? Sie hatte doch die Proben geleitet? Oder nicht?


    Das alles sollte auf dem Mist der Sklaven gewachsen sein? Ursus wußte nicht, ob er sich darüber schrecklich ärgern oder ob er die erstaunliche Raffinesse der Sklaven bewundern sollte.


    Aupeitschen oder nicht auspeitschen? Für Ursus war das keine Frage und so raunte er Helena seine Ansicht zu: "Wie lange soll diese Auspeitscherei denn dann gehen? Nicht nur, daß es unsere Gäste zweifellos langweilen würde, finde ich so eine Vorführung von Bestrafungen ausgesprochen geschmacklos. Bestrafen wir sie lieber später, so etwas gehört familienintern geregelt. Außerdem finde ich, daß auch Prisca nicht ganz ohne Schuld ist. Sie hatte die Leitung. Wie konnte es geschehen, daß die Sklaven so eigenmächtig handeln?"


    Er zeigte mit deutlich erhobenem Daumen, was er für richtig hielt und wunderte sich ein wenig, von dem sonst so sanftmütigen Cotta einen nach unten zeigenden Daumen zu sehen. :dafuer:

  • Modestus musste lächeln als das Stück vorbei war und applaudierte. Es hatte ihm wirklich gut gefallen und noch besser war, dass er unwichtig genug war um ein Abbild von sich auf der Bühne zu sehen. Die Reaktion von einigen der Gäste hatte er bemerkt, weshalb ihm das Stück sogar noch besser gefiel. Auch wenn Corvinus keine erfahrenen Schauspieler engagiert hatte, hatten sich seine Sklaven dennoch nicht schlecht geschlagen dafür dass sie Sklaven waren. Als Prisca über Peitschenhiebe auf der Bühne abstimmen ließ war Modestus doch sehr überascht, denn er bezweifelte, dass die Sklaven klug genug wären sich solch eine Persiflage selbst auszudenken - es waren ja immerhin nur Sklaven - und wenn doch, dann wären sie auch klug genug um zu wissen, dass man solche Taten nicht ungestraft bleiben würde. Hätten sie wirklich eigenmächtig gehandelt und Modestus wäre ihr Dominus, hätte er sie ohne zu zögern kreuzigen lassen. Aber genau dass glaubte er nicht und außerdem bevorzugte er andere Arten der Unterhaltung als beim Auspeitschen von Sklaven zuzusehen, weshalb sein Daumen auch nach oben zeigte. :dafuer:

  • Obwohl ich selbst nicht alles gleich gemacht hätte, entsprach das Prinzip des Stückes der römischen Haltung über sich selbst zu lachen bei solchen Festen.


    Der Vorschlag der Domina erstaunte mich daher umso mehr. Wie sollte man denn nun DAS verstehen? Sie gab erst einen Auftrag und dann, nachdem dieser ausgeführt war, folgt vor allen Gästen die Bestrafung? DAS war nun wirklich eher weniger römisch und daher gab ich mein Votum deutlich zu erkennen und zwar :dafuer: für die Sklaven und :dagegen: gegen den Vorschlag der Domina.

  • Den roten Faden in der Handlung des Stückes hatte Macer unterwegs tatsächlich verloren, aber die Situationskomik war auch zum Ende hin noch gut genug, um trotzdem klatschen zu können und sich gut unterhalten zu fühlen. Wer in dem Stück nun alles karikiert worden war, hatte er zwar nicht herausgefunden, aber das war wohl auch nicht ganz so wichtig. Etwas irritiert verfolgte er dann die Äußerungen der Hausherrin, sofern sie denn die Hausherrin war. Es waren doch noch keine Saturnalien, an denen sich die Sklaven eigenmächtige Späße erlaubten. Entweder hatte sie es ihnen also vorher erlaubt oder sie war selber schuld, das Stück nicht vorher abgenommen zu haben. Andererseits hatte Macer nicht die Angewohnheit, über den Umgang mit Sklaven anderer Leute entscheiden zu wollen. Das hatte er nach dem Opfer bei diesem vorlauten Germannen schon nicht getan und das wollte er auch hier nicht tun. Also enthielt er sich einfach der Stimme.

  • Nur schwer konnte ich ein unheilvolles Grollen dem Cerberus gleich unterdrücken, als das Stück schließlich sein Ende fand. Zwar war es bruchstückhaft durchaus annehmbar gewesen - zumindest, was die Komik anbelangte - doch der allzu offensichtliche Schluss machte mich alles andere als froh.


    Priscas Worte hingegen verblüfften sogar mich. Erstaunt wanderten die Augenbrauen immer weiter nach oben, gar der Mund öffnete sich für einen flüchtigen Moment zu einem erstaunten Rund. Schon äußerten sich die ersten Gäste nach verhaltenem Applaus - irgendwie war selbst jener unbemerkt an mir vorübergezogen - über das Schicksal der Sklaven. Strafandrohung vor den Gästen? Himmel und Götter, musste ich mich denn nicht nur für das Stück schämen, sondern auch noch für meine Nichte? Wir waren doch nicht im Amphitheater! Kurz schloss ich die Augen und atmete durch, um zur Ruhe zu kommen. Dann erhob ich mich.


    "Verehrte Gäste, ich entschuldige mich für die Unerfahrenheit der aurelischen Sklaven. Sie sind keine Schausteller, und sie haben dieses Stück von Seneca ganz offensichtlich nach Gutdünken abgewandelt", sagte ich vernehmlich und in strengem Tonfall. Dann wurde ich freundlicher. "Dennoch haben sie uns amüsiert, vielleicht gerade wegen ihrer Tollpatschigkeit. Ich hoffe sehr, dass euch das Stück ebenso wie mir gefallen hat", sagte ich und hoffte natürlich, dass dem nicht so war, sondern die Gäste es besser aufgenommen hatten als ich selbst. "Und da die Sklaven ihr Bestes gegeben haben und weil wir heute hier gemeinsam das Fest der Meditrina unbeschwert feiern wollen - deswegen spreche ich sie von der Strafe frei. Doch was rede ich noch - zu einem Fest gehören Wein und gute Speisen! Lasst uns ins triclinium wechseln, dort wartet ein Festmahl auf euch." Und damit nickte ich Ursus und Cotta zu, die sich ja noch etwas vorgenommen hatten. :P



    Sim-Off:

    Ich hoffe, dass ihr als Spieler hinter den IDs das lateinisch angehauchte Remake des Dinner for One genossen habt. Dieses Stück war eine Gemeinschaftsproduktion, ganz besonderer Dank jedoch gilt an Prisca, ohne die wir echt aufgeschmissen gewesen wären. :)

  • Die Vorführung hatte mir eigentlich gefallen. Ich lachte gerne, und ob ich nun über Römer oder Griechen, über Adlige oder Sklaven lachte, war mir zwar nicht gerade egal, aber an einem Fest doch beinahe dasselbe.


    Daher spendete ich gerne Applaus. :app::app:


    Die einberufene Abstimmung über die Bestrafung der Sklaven bewog mich dazu, eine Augenbraue zu heben und meinen Gatten anzusehen. Dieser jedoch schüttelte nur leicht den Kopf, was mir bewies, dass hier meine Erziehung nicht ganz so weit neben der Römischen lag wie in anderen Dingen. Ich tat daher nichts weiter als andauernd zu applaudieren, bis wir vom Gastgeber unterbrochen wurden.


    Sim-Off:

    Mir, dem Spieler hinter der ID, hat es sehr gut gefallen. BRAVO!

  • Ein Antagonismus ist es. Was Ofella bei Callista auszulösen vermag. Denn Callista ist sich nicht definitiv. Ob die Inszenierung auf der Bühne humoristischer ist. Oder das Gehabe der an geheirateten Verwandten. Im Dunkeln ist es Callista vergönnt. Ofella immer mal wieder zu mustern. Und vergnügt in sich hinein zu lachen.
    Sie hat schon eine unprätentiöse Nuance an sich.
    Ofella ist keine echte Claudia, Callista.
    Ergötzlich ist sie.
    Callista kommt immer öfter in den Genuss. Sich über ihr drolliges Verhalten zu ergötzen. Denn die Anspielungen auf der Bühne werden Callista zu eigen. Sie versteht sie nicht immer. Und findet sie darum nicht mehr ganz so erheiternd. Die Einlagen, die in ferner Zukunft einen Schlagstock als Unterstützung der Schauspieler bedürfen, sind indes ansprechender. Aber erneut erheitert die Resonanz des Publikums Callista. Sie sucht mit ihren Augen nach dem lauten Lachen. Und gluckst vergnügt. Menecrates wird ihr im dem Moment sehr sympathisch. Sehr viel Humor muss der Mann besitzen. Anders kann sich Callista das Echo nicht erklären.
    "Überhaupt nicht, liebe Ofella. Auf keinen Fall genierlich."
    Ein Flüstern zu Ofella.
    "Souverän. Wenn ich das so behaupten darf."
    Nicht nur das Missgeschick der Sklavin erheitert Callista. Erneut ist es Ofella. Vergnügt kichert Callista. Eine Mimin hätte Ofella sein können. Die offenbarte Vertraulichkeit lässt jegliche Hemmung in Callista weg brechen. Callista lacht heiter auf.
    "Ungelogen? Dein Gatte? Aber wie kommst Du nur darauf?"
    Ein Heucheln ist die Nachfrage. Zwischen jedem dritten Wort keimt das Lachen auf. Sucht sich einen Weg. Zwischen ihren roten Lippen und aus ihren dunklen Augen hervor.


    Der weiteren Darbietung kann Callista einen neuen Reiz abgewinnen. Eine der Sklaven hat sie anvisiert. Betrachtet seinen muskulösen Körper. Sein ansehnliches Gesicht. Ausgiebig verfolgt Callista den Darsteller von Upsus mit ihren Augen. Ihre vollen Lippen deuten ein genussfreudiges Lächeln an. Die Handlung des Stückes rauscht an Callista vorbei. So bemerkt Callista das Endes des Stückes nicht. Erst als Prisca ein weiteres Mal auf die Bühne schreitet. Callista schenkt den Sklaven Applaus. Ihre Hände sinken herab. Als Prisca spricht.
    Verwundert hört Callista die Worte. Gibt die Aurelia das Nämliche wahrlich zu? Dass die Sklaven derart seditiös sich über ihre Anweisungen hinweg gesetzt haben.
    Eine Auspeitschung auf der Bühne?
    Welch vortrefflicher Einfall.
    Traun.
    Natürlich deutet Callista dieses Urteil an. Par force ist Callista enttäuscht. Über das Endergebnis. Einen Schmollmund zieht Callista.
    "Schade."
    Aber das Einleiten des Mahls behagt ihr sehr wohl. Sie vergeht vor Hunger. Der Trank ihrer Sklavin hilft nicht mehr. Wo wohl der stattliche Mann vom Opfer ist? Callista sucht ihn. Geschmeidig erhebt sie sich. Den Becher gibt sie einem vorbei laufenden Sklaven. Den Vortritt überlässt Callista dem Hausherrn. Den Aureliern. Ebenso der Weiblichkeit dieses patrizischen Geschlechts.

  • Ursus hörte die Worte von Corvinus und fand sie gut gewählt. Sie nahmen der Situation die Schärfe und leiteten gekonnt zum Essen über. Was widerum das Stichwort für Cotta und ihn selbst war.


    "Bitte entschuldige mich, Helena. Ich muß meinen Pflichten nachkommen. Doch später beim Mahl oder auch danach haben wir gewiß noch die Möglichkeit zu plaudern." Er lächelte ihr zu und ließ seinen Blick dann suchend über die Anwesenden gleiten. Cotta war bald entdeckt und so gab er ihm ein Zeichen.


    Gemeinsam gingen sie voraus, um die Türen zu öffnen und die Gäste nochmals ins triclinium einzuladen.

  • Zuerst wollte eine Aurelierin die Sklaven auspeitschen, dann entschuldigte sich ein anderer Aurelier wegen der schauspielerischen Güte der Sklaven. Hungi fand das eine wie das andere deplaziert. Er wollte eigentlich gar nicht mehr über das Stück nachdenken, so dermaßen famos fand er es wirklich nicht, so war er sehr erfreut über die Ankündigung eines Mahles, weswegen er sich mit der Masse zum triclinium mitbewegte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer schüttelte den Kopf. "Nein, um ehrlich zu sein, denke ich nicht, dass mich das treffen sollte. Aber trotzdem, wenn ich schon beworfen werde, wäre es nett, die Erbse behalten zu können. So als kleines Andenken." Macer grinste bei diesen Worten für einen Senator fast schon wieder unpassend. Einen inhaltlichen Zusammenhang zu dem Stück, aus dem hervorgehen würde, wen die Erbse denn eigentlich hätte treffen können, bekam er aber auch nicht hergestellt. "Oh, ich bitte um Entschuldigung, wie unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen." Jetzt hatte die junge Dame kurzzeitig seine volle Aufmerksamkeit, immerhin gehörte Höflichkeit für einen Senator zum guten Ton und bei dem Theaterstück drohte er ohnehin schon den Anschluß an die Geschichte zu verlieren. "Ich bin Purgitius Macer, derzeitiger Curator Aquarum von Rom." Die anderen Funktionen taten hier wohl nicht allzu viel zur Sache. "Darf ich dann auch fragen, mit wem ich die Ehre habe?"


    Mein Name ist Antonia Annaea Minervina und ich komme aus Mantua.
    Da mich Purgitius Macer neugierig gemacht hatte, fragte ich nach Ende des Stückes weiter:
    Seid Ihr schon lange in Rom?

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Deandra?" fragte ich leise und verständnislos zurück. "Irgendwo hier wird sie schon sitzen", gab ich zurück und zuckte mit den Schultern.
    .


    "Tja.", meinte Aintzane zurück, setzte ein Lächeln auf und zuckte ebenfalls mit den Schultern. "Ich finde sie nicht... und wenn sie nicht nach mir sucht, wird es nicht wichtig sein."
    Neben Corvinus war noch ein Stuhl frei. Also setzte sie sich dorthin und schaute sich das Stück fertig an.
    Schließlich schien es zu Ende zu sein, und Aintzane spendete pflichtschuldigst ihren enthusiastischten Applaus. Es war endlich wieder eine Ablenkung gewesen, und die Sklaven haben auch sehr gut geschauspielert. Doch war das mit der Auspeitschung nötig gewesen? Wie dem auch sei, sie stand auf und machte sich auf die erneuerte Suche nach Deandra.

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