Die Situation war in der Tat alles andere als erfreulich. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als auszuharren und darauf zu hoffen, dass die Fortuna den Sturm heil überstehen würde.
"Wir müssen in jedem Fall durchkommen. Livianus wartet auf uns."
sprach Meridius in einem Tonfall, der eher einem trotzigen Knurren glich. Als das Schiff für einen Moment auf dem Rücken einer Welle schwebte, zog er sich zu Mattiacus herrüber, schwang das Seil um einen Pfosten und band sich selber fest. Natürlich das Messer griffbereit, sollte das Schiff untergehen und sie sich lösen müssen.
Einige Stunden verbrachten die Beiden so nebeneinander, die anderen Mitreisenden taten es ihnen nach. Der Kapitän hatte irgendwann das Unterdeck selbst aufgesucht und nachgefragt, welche Fracht man über Bord werfen könne, und nach kurzem Überlegen hatte Meridius alle Kisten freigegeben, bis auf jene, welche die Karten und die Münzen enthielten. Kleidung, Nahrung, Waffen konnten sie sich wieder kaufen. Die Karten jedoch waren unentbehrlich. Mit Wehmut sah er zu, wie die Seeleute mit ihrer letzten Kraft die Fracht an Deck brachten. Es blieben ihm und Mattiacus nichts anderes übrig, als selbst mit anzupacken. So saßen sie schließlich an die Planken gebunden und mussten sich eingestehen, dass ihre Planung einen derben Rückschlag erhalten hatte. Die Fortuna jedoch vermittelte den Eindruck um einige Last erleichtert, agiler über die Wellen zu tanzen. Wie es schien, würden sie es überstehen.
"Wir werden es schaffen."
sprach der Senator und versuchte die anderen Reisenden aufzumuntern.
"Hätte Neptun uns vernichten wollen, würde er nicht so lange warten."
Einige der Männer stimmten zu. Die Stimmung besserte sich.