Ein winziges Bisschen wunderte sich Avarus derweil, das ständig irgend jemand etwas an der alten Tradition der Gens Germanica auszusetzen hatte ein Jahr Verlobungsdauer vor die Hochzeit einzuschieben. So sehr setzten doch alle in Rom auf alte Traditionen und begannen weh zu klagen, wenn etwas Neues Gestandenes abzulösen begann. Doch weiter kam er nicht mit den Gedanken, da wurde er auch schon von Adria abgeschleckt. "Ich danke dir natürlich auch..." waren seine Worte "... und freue mich auf einen wunderbar unterhaltsamen Abend mit dir..." als Lucilla schon artig die Bedankung übernommen hatte. Auch Hungaricus kam zu Wort und fügte das Göttersymolisum hinzu. "Danke das hoffen wir doch auch..." Das ein Mann wie er nicht auf die Zeichen setzen konnte, wie sie so im laienhaften Umgang eines Vorstadtpriesters geschahen, war wohl jedem hier eh klar. Trotzdem behielt der Bräutigam natürlich für sich, das es mit Sicherheit gute Vorzeichen waren. Manchmal war dieser ganze Hofstaat von Priestern und dergleichen einfach nur ein korrupter Haufen, die vor ihren Herren, den Göttern, nach Gold und Münzen lechzten. So war das früher schon in Rom heute erst recht und so würde es immer bleiben. Man(n) oder Bräutigam mußte da einfach mitschwimmen, wenn er nicht in der Hochzeitsnacht allein im Regen stehen wollte.
Als dann noch eine Dame zu ihnen trat, blickte der Senator recht verwundert drein. Es war Aurelia Deandra, die sich jetzt eine Claudia nannte und ehrlich gedacht, erinnerte sich der Bräutigam noch gut daran, wie hart sie mit diesem ins Gericht gegangen war, um ihre alten Wurzeln zu verteidigen und einen, jenen Namen M. Germanicus Avarus vor aller Welt schlecht zu reden. Irgendwann war es dann sehr still, wenn nicht mucks-mäuschen-still um jene Person geworden. Man sprach davon sie sei nach Misenum gesiedelt... mehr auch nicht. Heute stand sie zwar als Begleitung einer Schwester, demnach einer Claudia auf der Hochzeit von Senator Avarus, doch verwundert, das sie erschien war er doch. Die Welt war wohl klein, sehr klein und irgendwie bekam der Senator das Gefühl nicht los es war ein Akt der Verzweiflung wiedereinmal ins Rampenlicht zu kommen, nach so vielen Monaten der Abgeschiedenheit in Misenum. Wozu diese Patrizier wiedermal eine Plebejergens 'missbrauchten'. So ganz waren sie eben doch nicht überlebensfähig ohne den einen oder anderen Plebejer.
Trotz all dieser Gedanken bedankte Germanicus Avarus auch bei ihr. Merkte jedoch nichteinmal sie mit dem alten Namen anzusprechen: "Danke Aurelia Deandra..." Zuviele Augen und Ohrenpaare waren an diesem Abend auf sie gerichtet, um eine andere Reaktion zu zeigen. Die Bücher überließ er Lucilla und schluckte seine Gedanken hinunter. Zuviele Freunde folgten auf dem Fuß und richteten Grüße an das Brautpaar.