"Nuptiae Lucilla et Avarus - Was lange währt ..."

  • Ein wenig zum Weichei wird Avarus dann schon, als die Kuchen verteilt wurden und der Priester dem Schwein nachsetzt. So richtig mag er nicht in die Blutlache schauen, denn sein Mageninhalt wurde durch das reichliche Frühstück verschiedenster Art aufgefüllt und würde sich beim Übergeben farbenfroh zeigen. Natürlich war es nicht das beste Zeichen, wenn der Bräutigam während des Opfers schwach wurde. Aber soviel Blut auf einmal... man konnte sich garnicht vorstellen, wieviel derartiger Lebenssaft in einem Tier zirkulierte. Nur schwer hielt er sich auf den Beinen, langsam wurden sie weich, aber irgendwann hatte auch die übelste Schlitzerei und Beschauung ein Ende, Medicus konnte sich endlich seiner Lucilla zuwenden. Fühlte wenig später ihre kühle Hand. War sie wirklich sooo cool?


    Ein Blick ins Gesich blieb ihm verwehrt, denn Lucilla war gut verschleiert. Um die Zeremonie zu vervollständigen, setzte er zum Reden an: "...und wo und wann Du Gaia bist, dort und dann bin ich Gaius." Er hob ihre Hände zu seinen Lippen und drückte Lucilla einen dicken Kuss auf den Handrücken. Sein Strahlen war ehrlich und erleichtert. Die Götter hatten ihren Segen gegeben und Avarus holte endlich Lucilla in seinen Hafen. :]

  • Nun dann. Waren sie also verschwägert. Meridius ließ sich den Becher nachfüllen und nahm einen kräftigen Schluck. Die Zeremonie war so abgelaufen, wie es zu erwarten gewesen war. Der Priester hatte seinen einstudierten Spruch zum Besten gegeben und die Feier konnte von statten gehen. Genau genommen konnte sich Meridius nicht daran erinnern, dass die Götter jemals etwas gegen eine Verbindung einzuwenden hatten. Komischerweise waren sie vorher immer dafür, auch wenn hinterher manche der Ehepaare diesen Tag zutiefst bedauerten.


    Schwager Germanicus Avarus. An den Gedanken musste man sich ersteinmal gewöhnen. Was die neue Verbindung mit den Germanici konkret bedeutete, würde sich erst in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren erweisen.

  • Es war nicht die erste Hochzeitszeremonie gewesen, die Macer mitverfolgt hatte und erst recht nicht die erste religiöse Zeremonie überhaupt. Ihm war auch nichts besonderes dabei aufgefallen, alles schien seinen geordneten Gang zu gehen, und Braut und Bräutigam waren nach dem rituellen Spruch nun endlich verheiratet. Trotzdem verfolgte er diese Zeremonie aufmerksamer als er es sonst bei Zeremonien tat. Vermutlich deshalb, weil es eine Zeremonie war, die auf ihn auch noch irgendwann zukommen würde. Da wollte man ja vorbereitet sein, so wie er das bei allen anderen Sachen auch immer machte. Vom Zuschauen konnte man schließlich schon einen ganze Menge lernen.

  • Paulina verfolgte sowohl das Opfer als auch die Schwüre der Brautleute mit. Und davon abgesehen war es für sie das erste Mal, dass sie ihren lieben Schwiegeronkel strahlen sah. Das würde sie so schnell nicht vergessen. :D
    Als dann der consensus erfolgt war, stimmte sie in die "Feliciter!"-Rufe der Anwesenden mit ein. Von dem Glück des Brautpaares angesteckt strahlte auch sie ein wenig und vergaß für einen Moment sogar, wie sehr ihr ihr eigener Mann bereits fehlte.
    Zu schön war der Anblick des Strahlenden Germanicus und der eleganten Braut.

  • Gemeinsam mit Meridius begab sich Crassus aus dem Hintergrund wieder etwas näher an den Ort des Geschehens wo gleich, nach einer kurzen Ansprache des Bräutigams, das Opfer abgehalten werden sollte. Crassus hielt sich dabei etwas zurück um den ganzen näherstehenden Personen nicht unnötig die Sicht zu verdecken - womit er wieder im Hintergrund war. Was ihm angesichts seiner Toga aber auch gar nicht so unrecht war.
    Er konnte nicht sagen, dass er dem Ergebnis des Opfers sehr entgegenfieberte, denn er hatte, egal bei welcher Hochzeit, bis jetzt noch nie miterlebt, dass es ein negatives Opfer gegeben hat, so wird es dann, so ging er fest davon aus, ja auch hier sein. Und nach der Verkündigung des positiven Ergebnisses des Priester fühlte sich Crassus bestätigt. Vielleicht sollte er sich mal als Orakel versuchen... doch bis es soweit war stimmte Crassus in die Glückwunsch-Rufe mit ein, die nach dem gegenseitigem Aufsagen des Spruchs angestimmt wurden.

  • Es ist so weit. Lucilla ist offiziell ein Eheweibchen.


    Abgesehen von dem Kribbeln in ihrem Bauch hat sich nicht viel verändert. Oder doch? Halten wir einen kurzen Moment inne für eine kleine Bestandsaufnahme:

      [*] Lucilla hat eine weitere Standesstufe erklommen (nicht aus eigener Kraft heraus, sie hat sich eher nach oben geschlafen, auch wenn der Beischlaf erst noch kommen wird)
      [*]der Besitz ihrer Anteile an Marmorabbau und -verarbeitung und einer Schmiede im heimatlich-fernen Tarraco ist illegal
      [*]die Teilnahme an den Riten der Bona Dea und den Matronalia sind ihr gestattet
      [*]jeder Frau, die sich an Avarus heran macht, darf sie legal die Augen auskratzen - nicht wirklich legal, aber ein guter Anwalt wie Hungi würde sie als verheiratete Frau da schon raushauen
      [*]sie darf zukünftig als pronuba Verlobten in den Hafen der Ehe helfen
      [*]sie wird etwas länger brauchen beim Schreiben ihres Namens
      [*]es fehlt ihr nur noch eine Scheidung im Lebenslauf, bis sie endlich als richtig echte Römerin anerkannt werden wird

    Alles in allem ein ganz passabler Schnitt.


    Mit einem breiten Lächeln lässt Lucilla die feliciter-Rufe über Avarus und sich ergehen und wartet, bis sie verklungen sind. Dann stellt sie sich auf die Zehenspitzen - was nicht wirklich viel bringt, die hinteren Gäste kann sie trotzdem nicht sehen, aber sie hofft, dass sich gute Nachrichten von alleine herum sprechen.
    "Liebe Verwandte, Freunde, Bekannte und Gäste, auch ich möchte euch nochmal allen danken, dass ihr diesen wundervollen Tag mit uns teilt. Nachdem ihr jetzt schon so lange ausgeharrt habt, lasst uns nun feiern, bis der Abend kommt."


    Das Triclinium ist für den Anlass entsprechend festlich dekoriert. Blumenranken, kunstvolle Gestecke, bunte Tücher und Kissen tauchen den großen Raum in ein farbenfrohes Meer und zeigen nur allzu deutlich, wessen lebensfrohes Gemüt für die Auswahl der Gestaltung zuständig war. Den Hochzeitsgästen werden, sobald sie auf den Klinen Platz genommen haben, die Füße und Hände gewaschen, schon stehen auch Sklaven bereit, die sie mit fruchtig süßem Mulsum versorgen. Es dauert nicht lange, bis die Musik einsetzt und bunte, verschleierte Gestalten - weibliche und männliche - mit ihren Handtrommeln und Schellen um Säulen und Tischgruppen tanzen und für eine angenehme Hintergrundatmosphäre während des Essens sorgen.


    Das Küchenpersonal der Casa Decima hat mit Unterstützung einer Abordnung aus dem Chez Pollux - der Gallier selbst ist leider noch immer in Lutetia - ein üppiges Mahl für die Gäste zubereitet. Als Vorspeise werden melones et pepones (Melonensalat), gustum de holeribus (eine Gemüsevorspeise), panis (frisches Brot) mit moretum alium (Kräuter-Knoblauchkäse), ova elixa (gekochte Eier), ova spongia ex lacte (Omelett mit Mandeln und Honig), ovis hapalis (Eier mit einer Kräuter-Pinienkernhaube),
    mustea (Weinbrötchen), pulmentarium ad ventrem (Sellerie-Lauchsuppe) und isicia omentata (Würste) greicht.


    Danach folgen als Hauptgerichte pullum frontonianum (Huhn a la Fronto), esicia omentata (Fleischbällchen im Schweinenetz), patina solearum (überbackenes Seezungenfilet) pullum numidicum (Hühnerbrustfilet mit Datteln und Pinienkernen), pulus farsilis (gebratene Hühner mit Olivenfüllung), als Beilage dazu cucurbitas frictas tritas (Kürbis-Zucchini-Püree), olus molle (Sellerie-Püree), fungi in Honig angebraten (Pilze), cymas iura mel et acetum (Kohl auf Athenische Art mit Honigessig) und noch mehr panis (frisches Brot).


    Und wenn am Ende noch Platz im Magen ist, dann rutscht vielleicht noch der ein oder andere Nachtisch nach: tyropatinam (Eiercreme), dulcia (Blätterteiggebäck mit Honig und Pfeffer), patina de persicis (gekochte Pfirsiche in Kräuter-Honigsauce), globi (frittierte Quarkbällchen mit Honig und Mohn) oder diverse fruges - Früchte, die nun im Herbst noch oder gerade erst reifen - Äpfel, Birnen, Pflaumen, Datteln, Feigen und Melonen aus dem tiefen Süden und natürlich Trauben - Unmengen von Trauben.

  • Das offizielle Gelöbnis war beendet, Lucilla hatte den Hafen des Avarus erreicht und Anker geworfen. Jetzt war es an der Zeit die Sause zu feiern, wie sie fiel.


    Er gelitt Lucilla zur Brautpaarkline und konnte sich ab diesen Abend ohne abstößige Blicke zu riskieren in jeder Art und Weise. Zu jedem Bankett, zur Cena oder den allgemein üblichen Umtrunken, in der Öffentlichkeit, wie zu privaten Festen ganz unbeschwert neben seine Frau Lucilla legen. Was Avarus auch tat und den Blick über die köstlich aufgetragene Vorspeise schwenkte.


    "Du hast dich mächtig ins Zeug gelegt, um die mit Abstand beste Küche in diese Casa zu holen." Er griff nach einem moretum alium und legte ihn auf ein schön frisches Stückchen Brot. Für einen Moment schwieg er und kaute genüsslich daran. Wahrscheinlich war es in dieser Nacht nötig gewisse Rezepte zu gebrauchen, um den Atem von diesen vorzüglichen Gewürzen und Herzhaftigkeiten, wie Knoblauch, scharf-würziger Käse, Zwiebeln oder Fischtunken zu reinigen. Gleich danach folgte ein ova elixa dem ovis hapalis und damit waren es dann schon zwei Eier. Es konnte nur alles gut werden... in dieser Nacht. :D


    Auch die Gäste hatten sich gelegt und ihre Klinen nach dem alten Gesetz der Belegbarkeit bezogen. Avarus hatte gerade keinen Bezugspunkt, den er mit einem nahe liegenden Schwatzpartner diskutieren konnte, also ließ er Zeit verstreichen und den umringt platzierten Hospitanten Gelegenheit ein Thema anzuschneiden. Dieser Augenblick wurde für ein Schauspiel einiger Tänzer ganz gut genutzt. Etwas Ablenkung vom Reden und bei einer Darbietung ließ es sich sowieso immer besonders gut schlemmen, da die Zuschauer gut abgelenkt waren und es nicht auffiel, wenn noch ein drittes Ei im Mund verschwand. 8)

  • Die letzten Tränen wurden aus den Augenwinkeln getupft, nein, hatte wohl doch niemand gesehen. Medeia atmete erleichtert auf, aber genauso frohgemut als Avarus unverschnörkelt und prompt sich in den Bund der Ehe mit Lucilla begab. Medeia lässt ebenfalls einer der Glückwunschrufe von sich hören, verfällt da mit in die Freude der üblichen Gäste und faltet das kleine Tuch in ihren Händen, um es dezent wieder entschwinden zu lassen. Zu dem Essen ließ sich Medeia nicht lange bitten, sie folgte in das Triclinium hinein und ließ sich auf einer der Liegen her nieder (ob es nach alter Tradition der Belegbarkeit war oder nach deren Gesetzen? Medeia wollte sich einfach nur nach dem langen Stehen endlich hinlegen und ihren schwachen Beinen eine Pause gönnen.) Erst dort bemerkte sie, dass sie die Gäste, mit denen sie sich vorher noch unterhalten aus den Augen verloren hatte. Aber Medeia konnte sich bereits mit den Speisen beschäftigen, trank Mulsum, aß von dem vorzüglichen Melonensalat und ließ ihren Blick streifen.


    Lange Zeit betrachtete sie die Tänzer, deren Darbietung Medeia äußerst genehm war, und sie für eine Weile von den Gedanken während der Zeremonie ablenkte. Intensiv drangen die Düfte an ihre Nase, sie aß ein Ei, dann von dem Gustum, anschließend etwas von den Isiciae. Und ehe es sich Medeia versah, war schon der erste Teller leer, was sie (während sie die Tänzer betrachtete) erst in dem Augenblick merkte, als ihre Hand auf den leeren Teller griff und sich nichts mehr angeln konnte. Erstaunt sah Medeia herunter, seufzte leise, trank etwas Mulsum und gab sich mit der Vorstellung zufrieden, dass eine Matrona durchaus das Recht hatte, etwas mehr zu essen und in die Breite zu gehen. Nein, war es nicht sogar eine Erwartung, die an eine solche Frau gelegt wurde? Medeia war sich etwas unschlüssig, sie hatte noch nie derartige Vorstellungen von ihrem Leben gehabt und vermochte sich nicht in ihre Rolle einzufügen. Nachdenklich sah Medeia zu Lucilla rüber, dann zu den anderen Frauen bei dem Fest. Nein, die waren alle zu jung, um sich mit solcherart Gedanken zu beschäftigen. Darum schob Medeia das zur Seite, den Teller ebenso und beschloss keinen Bissen mehr von der Vorspeise zu sich zu nehmen. Bei der Hauptspeise würde sie sowieso nicht widerstehen können (was dann auch geschah!).

  • Caia stimmte in die Glueckwunschrufe mit ein und freute sich sehr ueber das Gluek der beiden. Verdient hatten sie es ja.
    Nach dem Opfer kam nun das Beste an einem solchen Fets, das Essen und sie wandte sich mit eienm freundlcihen Laecheln wieder an Subrius und nahm den Faden ihres Gespraeches wieder auf.


    "Du hast recht, das Verbrechen ist wirklcih wie eine Hydra und es ist leicht beaengstigend zu wissen, das man selbiges auch nicht wirklich eindaemmen kann und sich vor immer neuen Herausforderungen wieder findet.


    Waehrend sie das sagte verfolgte sie wie die vielen oppulenten Speisen aufgetragen wurden und sie staunte wirklich. Der Duft war mehr als nur verlockend und es schien fast so, als haette eine Armee an Koechen nur fuer dieses eine Fest gekocht. Aber nicht nur der Gaumen wurde erfreut, sondern auch Taenzer bewegten sich leichtfuessig zur Musik und boten fuer Ohr und Aug eine wahre Pracht.

  • Jede Hochzeit ist immer ein Grund zum Feiern und zum Essen. Lucilla hat natürlich dafür gesorgt, dass ihre eigene Hochzeit ihr noch lange nachhängen würde - zumindest was das Essen angeht.
    "Du weißt doch, " antwortet sie Avarus, noch halb auf einem Bissen Omelett herumkauend. "Was das Essen angeht, gibt es bei mir keine Abstriche." Ebenso wenig wie bei Kleidern, Schuhen und Schmuck. Obwohl es eher noch beim Essen Abstriche gibt als bei Schuhen.


    Kichernd beugt sie sich zu ihrem Ehemann - schon irgendwie komisch, der Gedanke ihn jetzt so nennen zu dürfen - und flüstert leise in sein Ohr. "Deswegen durfte auch keiner von den Decima seine Finger ins Spiel bringen, sonst hätte es nur lauter hispanische Gerichte gegeben."
    Das wichtigste überhaupt ist, dass es Eier und Hühner gibt. Denn wenn man nicht sein eigener bester Kunde ist, wer dann? Außerdem hat Lucilla mal gehört, dass Eier potent machen. Als sie sich noch ein ovis hapalis auf den Teller reichen lässt, schubst sie unauffällig auch noch zwei auf Avarus Teller. Vorsorge ist immer besser als Nachsicht. 8)

  • Avarus erwidert ihre Fröhlichkeit und blickt dann nach dem ersten Einwurf gleich mal in die Decima Runde. "Was sind denn so die typischsten hispanischen Speisen?" Dabei ist der Blick von seinem Teller abgelenkt und wird dann nur verwunderlich, als er die beiden Dotter sieht. Ein Blick zu Lucilla, die sieht aber ganz unschuldig drein. Hm senil? Ohne es selbst zu merken, hebt er leicht die Schultern und beginnt mit einem Löffel sich über die Eier herzumachen. Da erklingen schon solch Wörter wie 'Schuhe, Kleider, Schmuck' in seinen Ohren... ohja das würde einen Anbau in der Casa Germanica erforderlich machen... 8)

  • Man mochte Avarus ja manchmal vorwerfen, in finanziellen Dingen allzu eigensinnig zu sein und auch Macer hatte diesen Eindruck schon häufiger gehabt, aber hier bei der Hochzeit zeigte er sich eindeutig von seiner großzügigen Weise. Irgendwo musste er mit dem vielen Geld ja auch hin und das Festmal war dem Stand des Senatskollegen eindeutig angemessen. Macer vermutete, dass auch die neue Hausherrin bei der Auswahl der Speisen ein entscheidendes Wort mit geredet hatte, auch wenn er durchaus einige typisch hispanische Speisen erwartet hatte, die er aber nicht entdecken konnte. Andererseits war Macer auch keineswegs ein so großer Kenner, dass er jeden fremdländischen Einfluss, den ein Meisterkoch anzubringen vermochte, erkannt hätte.


    Die Speisen genießend schaute er sich im Speisezimmer um, welche Gäste er seit seiner Ankunft noch nicht bemerkt hatte.

  • Gemeinsam mit den anderne Gästen und natürlich mit den Gastgebern hatte sich Crassus niedergelassen. Nachdem seine Hände und Füße gewaschen waren und er einen Becher mit Mulsum erhalten hatte, begann er sich den vielzähligen und schön angerichteten Speisen zu widmen. Nachdem er eine erste Auswahl getroffen hatte - von allem ein bisschen - lehnte er sich zurück und genoß die Darbietungen der Tänzer, die ihre Tanzkünste zum Besten gaben und verzerrte dabei genüßlich die Speisen.
    Nachdem der erste Teller fast geleert war und sich auch der Inhalt seines Bechers dem Ende neigte, ließ er sich Nachschenken und sah sich dabei nach einem Gesprächspartner um. Dabei bemerkte er Purgitius Macer, der in seiner Nähe stand. Er kannte ihn von einigen offiziellen Anlässen, aber vorallem aus seiner Studienzeit in der Miliärakademie. Diese lag zwar schon etwas zurück, doch der Senator war Crassus gut in Erinnerung geblieben.


    Senator Purgitius, welch schöne Feier bisher, findest du nicht auch? Sie wird diesem Anlass wahrlich gerecht, was in Anbetracht des Stellenwerts alles andere als selbstverständlich ist.

  • Die Vorstellung eines frisch verliebten Pärchens erfüllte der Blick auf Avarus und Lucilla nicht gerade. Eher der eines Paares, das in den letzten Tagen vor lauter Vorbereitungsarbeit wenig Zeit zum Essen hatte, aber dennoch waren sie hübsch miteinander.


    Nachdem auch sie selbst sich ein wenig gestärkt hatte, fiel ihr Meridius auf, der gerade in keinem Gespräch mit jemandem schien, und diese Gelegenheit sollte doch gleich genutzt werden. Ihren Teller ließ sie stehen und ging nur mit dem Becher und einem freundlichen Lächeln zu ihm.
    "Salve Meridius!"

  • Er hatte sich gerade in Gedanken ganz weit weg befunden, als er von der Seite angesprochen wurde. Erst reagierte er kaum, registierte dann jedoch, dass jemand vor ihn trat, dass dieser jemand eine Frau war und auf den Namen Adria hörte. ;)


    "Salve Adria. Schön Dich zu sehen!"


    sprach er und verabschiedete dann seine Gedanken. Hatte sie sich also einen Weg zu ihm hin gewählt. Er war dankbar dafür, hatte ihn Iulia ja nicht begleitet und kam er sich bisher etwas fehl auf diesem Fest vor.


    "Wie geht es Dir?"


    fragte er sie, wusste er doch, dass sich ihr Gemahl im Osten befand und sie keine allzu einfache Zeit haben würde.

  • Wie schön es doch war, wenn sich jemand über ihren Anblick freute.
    Hatte sie zunächst noch überlegt, ob eine Umarmung die passende Begrüßung wäre, ließ sie es jetzt einfach ohne körperlichen Kontakt bleiben.


    "Gut, ich danke dir." Die Antwort auf ihr Wohlbefinden hielt sie möglichst allgemein und wollte nicht beginnen ober manche Dinger herumzujammern. Dafür war schon allein der Anlass hier nicht geeignet.
    "Und selbst? Wir haben und schon lange nicht mehr gesehen.
    Wie geht es"
    , sie zögerte einen Augenblick, aber dann fiel ihr auch schon der Name glücklichweise wieder ein, "Iulia?"
    Wie peinlich wäre es gewesen, hätte sie mitten im Satz gestockt.

  • Es ging Adria offensichtlich gut. Zumindest gab sie ihm diese Antwort und Meridius ließ es dabei bewenden. Er hatte keine Veranlassung etwas anderes zu glauben. Dann erkundigte sie sich nach Iulia. Hatte es sich schon herumgesprochen, dass sie hochschwanger war? Oder fragte sie nur, weil sie seine Gattin auf dieser Hochzeit nicht sah? Vermutlich letzteres, auch wenn es ihn nicht überraschte, wenn sie tatsächlich wusste, dass er Nachwuchs erwartete.


    "Iulia geht es den Umständen entsprechend. Wir erwarten Nachwuchs und das Kind kann jeden Moment zur Welt kommen."


    Er lächelte.


    "Die Reise wäre für sie zu anstrengend gewesen. Sie befindet sich daher noch auf unserem Landgut in den Albaner Bergen. Im Übrigen ein schöner Flecken Erde. Wenn Du in der Gegend bist, darfst Du uns gerne besuchen."


    Adria einzuladen war eine grandiose Idee. Vielleicht hatte sie nicht viel zu tun, jetzt wo ihr Gemahl weit weg war, und Iulia würde sich über Besuch sicher freuen. Die Tatsache, dass er und Adria einmal für kurze Zeit ein leidenschaftliches Liebespaar gewesen waren, welches sich tagelang in einer verlassenen Ville liebte - und bei den Göttern, es waren hemmungslose Tage gewesen - hatte er zwar nicht in allen Details seiner Gattin erzählt, doch sie wusste zumindest Bescheid, dass diesbezüglich einmal etwas mehr als nur Freundschaft bestanden hatte. Und Iulia hatte damit keine Probleme gehabt.

  • "Ach tatsächlich? Das wusste ich gar nicht." Wohl ein eindeutiges Zeichen, sich mehr in Gesellschaft begeben zu sollen.
    "Das freut mich für euch. Wenn es wirklich schon bald soweit ist, ist es natürlich das beste für sie, zuhause zu bleiben."


    "Mein Junge wächst und gedeiht ja auch prächtig. Schade, dass sein Vater so lange fort ist." Für den Fall, dass Meridius nichts davon wusste, fügte sie hinzu: "Er ist ja mit dem Kaiser im Osten." Einen flüchtigen sorgenvollen Blick konnte sie dabei bei jeder Anstrengung wohl nicht vermeiden.


    "In den Albaner Bergen. Schein dort tatsächlich schön zu sein, ich habe auch schon von anderen gehörte, die sich dort ein kleines Haus gebaut haben." Nur wer das war, daran konnte sie sich nicht mehr erinnern.
    "Ich würde euch gerne besuchen kommen.Werdet ihr denn auch länger dort bleiben? Es zieht dich nicht mehr nach Hispania, Germanien oder sonstige Flecken der erde weit weg von Rom?

  • Er hatte gewusst, dass ihr Gemahl mit in den Osten aufgebrochen war. Als Senator war es fast unmöglich diese Tatsache nicht zu wissen. ;)


    "Ich denke wir bleiben dort schon noch eine schöne Weile. Die Geburt wird wohl dort stattfinden müssen und der Winter steht auch schon vor der Türe. Ich will mit einem Neugeborenen nicht um diese Jahreszeit durch die Gegend reisen müssen. So alles gut geht, werde ich eine Amme und das entsprechende Personal auftreiben und dann auf dem Landgut bleiben, bis der Frühjahr kommt."


    Er dachte kurz nach.


    "Ich weiß nicht, wo es mich in der Zukunft noch hinverschlagen wird. Ich habe zur Zeit kein Kommando und ob mir der Kaiser ein weiteres geben wird und wo dies sein wird, weiß alleine er. Ich bin Senator, mein Platz ist in Rom. Zumindest zur Zeit. Was in ferner Zukunft kommt, liegt bei den Göttern."


    Er sagte es, wie er es dachte. Was er nicht sagte, war die Tatsache, dass er innerlich bereits mit dem Herumreisen abgeschlossen hatte. Zur Zeit interessierte ihn nicht wirklich viel mehr als seine eigene kleine Familie, sein Landgut und die Literatur, welche er in den vergangenen Jahren zusammengetragen aber nie wirklich gelesen hatte. Germanien lag weit weg und war ein Kapitel seiner Vergangenheit. Tarraco war eine Option, doch um diese zu ergreifen, würde er in den Ruhestand gehen müssen. Und eine neues Kommando? Sicher, eine Legion würde ihn ohne Frage reizen, doch das war eine Sache des Kaisers. Manchmal vermisste er es im Praetorium zu sitzen, Formationen abzunehmen und auf Märschen unterwegs zu sein. Doch das alles war die eine Seite. Die andere Seite hatte ein anderes Gesicht ...

  • Sim-Off:

    Ich poste mich einfach mal hierher. :D


    Nachdem Verus endlich wieder Füße auf römischen Boden hatte, ebenso alle wichtigen Dinge erledigt hatte, drang er in die Casa ein und stellte seinen allzu schweren Reisesack im Eingang ab. Es wuselten hektische Sklaven umher und der Duft von gutem Essen drang in seine Nase, dies roch nun besonders köstlich, da er eine lange Schiffsreise hinter sich hatte und er auf dem Schiff nur Brot und Wasser bekam. Auch hörte er laute Stimmen aus einem der großen Säale. Er ging in Richtung der Geräuschquelle und lugte vorsichtig um die Ecke, seine Ledertasche haltend. Eine Hochzeit? Was hatte er nur verpasst?


    Er entdeckte Lucilla, Meridius und andere wichtige Leute. Sollte er hinein gehen? In seiner einfachen Tunika?


    Natürlich musste er hinein gehen. Also ging er hinein und hielt sich vorerst einige Meter zurück.

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