"Nuptiae Lucilla et Avarus - Was lange währt ..."

  • Als Decimus Titus das atrium erreicht hatte, gab ich einem anderen Sklaven zu verstehen, dass er dessen Gepäck umgehend auf sein Zimmer bringen sollte. Ich selbst begab mich umgehend in den Raum der Hochzeitsfeierlichkeiten um dem Hausherrn die Ankunft des Verwandten mitzuteilen. Als ich zu ihm trat, bemerkte ich, dass er sich in einem Gespräch mit einer überaus eleganten Dame befand, die neben einem ausgesprochen schönen Körper, welcher sich unter der Kleidung vermuten ließ, auch über ein hübsches Gesicht verfügte.


    "Herr! Entschuldige, dass ich störe.
    Decimus Titus ist eingetroffen."


    Mit meinem Kopf wies ich in Richtung Eingang, durch welchen dieser gerade in den Raum eingetreten war.

  • Das Gespräch mit Adria war, wie es schien, nur von kurzer Dauer. Zu gerne hätte er sich weiter mit ihr unterhalten, mochte er sie doch um der alten Zeiten willen sehr. Doch mitten im Gespräch wurde er durch das Hinzutreten eines seiner Sklaven zurück in die Geschäfte gerufen. Und das auf einer Hochzeitsfeier. Einen kurzen Moment dachte er nach, wie er weiter vorgehen sollte, entschied sich dann jedoch, das Gespräch mit dem seltenen Gast fortzuführen.


    "Ah, gut. Ich denke er hat später auch noch Zeit. Das hier ist die Hochzeit meiner Schwester, Menas! Er soll sich einfach unter die Gäste begeben und mitfeiern. Immerhin kommt so eine Familienfeier nicht jeden Tag."


    Er sah in Richtung Türe und nickte Verus, als jener in seine Richtung sah, zu. Er hatte sich den richtigen Zeitpunkt ausgesucht um zurückzukehren. Das Haus war rammelvoll und zu Essen gab es jede Menge.


    Dann wandte er sich wieder an Adria.


    "Wo waren wir stehen geblieben?"

  • Meridius schien also noch immer ein wichtiger Mann zu sein, den seine Sklaven nicht einmal auf einer Hochzeitsfeier in Ruhe lassen.
    Mit einem Schmunzeln beobachtete sie, wie er es geschwind regelte und sich wieder ihr zuwandt.
    "Bei deinen Zukunftsplänen, dem wenigen was davon vorhanden ist.
    Ist jemand für dich gekommen? Ich möchte dich nicht aufhalten, wenn du etwas zu tun hast."

    Mit dem Namen Decimus Titus konnte sie nichts anfangen. Auch kein Wunder, bei der Sippe der Decimer nicht alle Namen zu kennen.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Nachdem der erste Teller fast geleert war und sich auch der Inhalt seines Bechers dem Ende neigte, ließ er sich Nachschenken und sah sich dabei nach einem Gesprächspartner um. Dabei bemerkte er Purgitius Macer, der in seiner Nähe stand. Er kannte ihn von einigen offiziellen Anlässen, aber vorallem aus seiner Studienzeit in der Miliärakademie. Diese lag zwar schon etwas zurück, doch der Senator war Crassus gut in Erinnerung geblieben.


    Senator Purgitius, welch schöne Feier bisher, findest du nicht auch? Sie wird diesem Anlass wahrlich gerecht, was in Anbetracht des Stellenwerts alles andere als selbstverständlich ist.


    "Salve, Praefectus Praetorio", grüßte Macer höflich zurück, immerhin hatte er den Praefekten lange nicht mehr getroffen beziehungsweise persönlich gesprochen. "Ja, ein wahrlich imposantes Fest", stimmte er dann zu. "So lange wie man auf diese Hochzeit warten musste, so sehr hat es sich jetzt gelohnt, kann man fast sagen."

  • Mattiacus war beim Buffet gewesen und hatte sich einen kleinen Teller mit allerlei Herrlichkeiten zusammengestellt. Er gesellte sich wieder zu Artoria Medeia.


    "Wie lange kennst du Lucilla schon?" fragte er, um in ein Gespräch einzusteigen.

  • Was erwartete man bei einem solchen Feste? Ein glückliches Ehepaar, eine rührige Szene vor dem Altar und dann einen feinen Schmaus, den Medeia wahrlich genoss. Zudem auch noch die freundliche Aufmerksamkeit von Decimus Mattiacus. Wie lange sie Lucilla schon kennt? Medeia schürzte einen Moment lang die Lippen und dachte darüber nach. Aber am Besten hielt sie mit der tatschächlichen Anzahl von Jahren hinter dem Berg. „Ach, Lucilla? Ja, sie kenne ich schon sehr lange Zeit...ich meine, seitdem ich in Rom bin. Das war, wenn ich mich recht entsinne, glaube ich bei der Hochzeit von Decimus Livianus und Aemilia. Erinnerst Du Dich noch an die Hochzeit? Auch ein wundervolles Paar. Und so glücklich sie waren. Sie haben auch so hervorragend zueinander gepasst. Ach, die arme Aemilia und was für eine tugendhafte Römerin sie doch war. Zudem so engagiert als Priesterin...mir tut es immer noch für Livianus leid, dass er diese wundervolle Ehefrau verloren hat. Das hat ihn verändert, findest Du nicht auch. Er wirkt ganz anders, seitdem er von der Kunde erfahren hat.“


    Betroffen schüttelte Medeia den Kopf. Ganz als ob es gerade erst Gestern her wäre. Aber Medeia war heute in einer ganz seltsamen Stimmung. Nicht Philosophie oder Politik bewegten sie, wie sonst eigentlich und sie hätte die Gelegenheit nicht versäumt, Mattiacus Gesellschaft für derart anregende Gespräche zu nutzen. Aber irgend etwas in der Zeremonie hatte Medeia nicht bekommen, die rührselige Ader (die sie sonst nie besessen hatte) keimte und brach unvermeidlich an die Oberfläche.


    „Lucilla war doch die beste Freundin von Aemilia, wenn ich mich recht entsinne...seitdem kenne ich Lucilla und dann einige Zeit später natürlich wegen der Acta...Weißt Du, eigentlich ist es doch erstaunlich, wie viele Frauen bei der Acta arbeiten oder gearbeitet haben...Livia, Helena, Lucilla natürlich....blablabla...“ So ging es noch eine ganze Weile weiter. Medeias Redefluss wurde nur kurz von den Essenspausen unterbrochen, sie ließ Mattiacus gar nicht wirklich zu Wort kommen.


    Aber gerade als die Eier zum nächsten Gang wechselte, wurde Medeia speiübel. Mit einem Mal wurde sie gänzlich grün im Gesicht und bereute jemals in ihrem Leben etwas gegessen zu haben. Ihre Redefluss wurde stockender und versiegte schließlich gänzlich. „Verzeih, werter Decimus. Aber ich glaube, ich müsste mal an die frische Luft. Aber lass Dich nicht von mir abhalten.“ Medeia erhob sich mit einem freundlichen Lächeln und trat aus dem Essräumlichkeiten hinaus. An der frischen Luft wurde es nicht wirklich besser. So dass Medeia eine halbe Stunde später sich still vom Feste verabschiedete.



    SimOff: Weil Medeia nach Ägypten zurück muss...

  • Zitat

    Original von Aelia Adria
    "Bei deinen Zukunftsplänen, dem wenigen was davon vorhanden ist.
    Ist jemand für dich gekommen? Ich möchte dich nicht aufhalten, wenn du etwas zu tun hast."


    Sie hielt ihn keineswegs auf. Ganz im Gegenteil war er froh, auf dieser Feier einen Menschen getroffen zu haben, mit welchem er sich beinahe blind verstand, oder besser gesagt, beinahe blind verstanden hatte.


    "Ich habe nichts zu tun, keine Sorge. Mein Schwester würde mir die Augen auskratzen, wenn ich an ihrer Hochzeit Geschäfte im tablinum tätigen würde."


    Er lachte und beobachtete dabei Adria etwas genauer. Sie hatte sich in der vergangen Zeit doch verändert und war dennoch die alte geblieben.


    "Wie geht es Deinem Nachwuchs?"


    fragte er schließlich.

  • Adria lachte über Meridius Spruch zu Lucilla. "Gut so!" Sie würde es in solch einer Situation Lucilla sicher gleichtun.


    "Ach, unser Sohn, dem geht es prächtig. Er hat zwar erst eine kleine Erkältung hinter sich, aber er ist ein kleiner tapferer Mann.
    Er ist ja so süß. Er beginnt ja schon ein kleiner Diplomat zu werden. Wenn er irgendwas nicht bekommt, weiß er genau zu wem er gehen muss und seinem kleinen Lächeln nicht widerstehen kann."
    Meistens war es die strenge Amme, die verwehrte, und die Mutter, die ihm alles durchgehen ließ.
    Während des Gespräches enstand kontinuierlich ein Strahlen in Adrias Gesicht zu erscheinen.
    "Es ist wirklich schön, ein Kind zu haben. Ich wünsch euch wirklich soviel Freude damit, wie ich sie habe."
    Das Strahlen verschwand wieder langsam. Ein zweites wäre doch auch ganz schön, aber derzeit nur schwer realisierbar.

  • Zitat

    "Ja, ein wahrlich imposantes Fest", stimmte er dann zu. "So lange wie man auf diese Hochzeit warten musste, so sehr hat es sich jetzt gelohnt, kann man fast sagen."


    Ja, da hast du gar nicht mal so unrecht. Man muss sich dazu ja nur die Vielzahl der Speisen anschauen. Bei diesen Worten wollte Crassus auf seinen Teller deuten, bemerkte aber noch rechtzeitig, dass sein Teller schon so gut wie leer war und machte deswegen eine ausschweifende Handbewegung zu den Tischen, auf welchen die Speisen angerichtet waren. Die Speisen im Speziellen zeigen für das Fest im Allgemeinen, mit welcher Sorgfalt und Detailverliebtheit geplant wurde. Fast wie vor einer Schlacht...


    fügte Crassus murmelnd hinzu, als sein Blick nochmals auf seinen Teller fiel - dieser hatte tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Schlachtfeld - und einige Gedanken an die Männer im Osten verbrachte.

  • Auf den Gedanken, die Vorbereitung eines Festes mit der Vorbereitung auf eine Schlacht zu vergleichen, war Macer noch nie gekommen. Ausgerechnet auch noch bei einer Hochzeitsfeier. Kurz überlegte er, ob er Avarus am nächsten Tag wohl fragen solle, ob er die Schlacht gewonnen habe, aber dafür kannte er ihn wohl doch nicht gut genug, um sich diesen Spass erlauben zu können. "Du scheinst dich erfolgreich geschlagen zu haben", erwiderte er daher nur mit Blick auf den Teller des Präfekten. "Aber deine Gedanekn hängen im Osten, bei den Truppen, nicht wahr?" Macer ging es nicht viel anders, auch wenn er wohl nicht so direkt von den Kriegshandlungen betroffen war wie der Präfekt, dessen Männer direkt vor Ort kämpften.

  • Wäre ja gelacht, wenn ich mich von so einem bisschen Huhn bezwingen lassen würde. Crassus rang sich bei diesen Worten ein Grinsen ab. Im Prinzip war ja nicht nur die Hochzeitsfeier eine Schlacht, sondern der gesamte Bund der Ehe. Der anfängliche Frieden würde wahrscheinlich schon bald in ersten Scharmützeln übergehen, welche nur durch temporäre Waffenstillstände unterbrochen werden. Zumindest stellte sich Crassus so ähnlich die Ehe vor, da es garantiert einen Punkt gibt ab welchen man seinen Ehepartner nicht mehr sehen kann...
    Ja, dort sind sie tatsächlich. Ich denke so wie von jedem anderen Römer dieser Tage, der einen Verwandten bei den kämpfenden Truppen im Osten hat. Diese gesamte Situation ist für mich einfach ungewohnt. Aber meinte er dann nach einer kurzen Pause in welcher sich seine Miene aufgehellt hat: Wenn nicht der Kaiser, wer wäre sonst besser geeignet diesen Schlag gegen Roms Feinde auszuführen? Im Prinzip müssen wir uns also gar keine Sorgen machen. Die bisherigen öffentlichen und inoffiziellen Berichte sprechen da auch eine eindeutige Sprache und bestätigen das.


    Das war zwar nicht wirklich Crassus Überzeugung, denn wer so nah wie er mit dem Kaiser zusammenarbeitet, beziehungsweise zusammengearbeitet hat, weiß genau, dass Iulianus nicht nur Kaiser, sondern vorallem auch Mensch war. Doch schließlich waren neben Macer - der diese Erfahrung sicherlich auch schon gemacht hat - noch andere Menschen anwesend, die jetzt wissen-die-Götter-nicht-alles in Crassus Worte interpretiert hätten, wenn er nun zweifelnd geklungen hätte.

  • Mattiacus gesellte sich zu Meridius, den er schon langen icht mehr gesehen hatte. Mit einem kurzen Nicken grüßte er seine Gesprächspartnerin.


    "Salve Meridius, lange haben wir uns nicht mehr gesehen. Wie gehts dir? Wie gehts deine Frau?"

  • Zitat

    Original von Aelia Adria
    "Ach, unser Sohn, dem geht es prächtig. Er hat zwar erst eine kleine Erkältung hinter sich, aber er ist ein kleiner tapferer Mann.
    Er ist ja so süß. Er beginnt ja schon ein kleiner Diplomat zu werden. Wenn er irgendwas nicht bekommt, weiß er genau zu wem er gehen muss und seinem kleinen Lächeln nicht widerstehen kann."
    Meistens war es die strenge Amme, die verwehrte, und die Mutter, die ihm alles durchgehen ließ.
    Während des Gespräches enstand kontinuierlich ein Strahlen in Adrias Gesicht zu erscheinen.
    "Es ist wirklich schön, ein Kind zu haben. Ich wünsch euch wirklich soviel Freude damit, wie ich sie habe."
    Das Strahlen verschwand wieder langsam. Ein zweites wäre doch auch ganz schön, aber derzeit nur schwer realisierbar.


    Es war schön sich mit Adria zu unterhalten und er sah mit einer inneren Freude, wie sie von ihrem Sohn sprach. Er hatte nie groß darüber nachgedacht, ob es richtig war, dass sie sich damals von Hungaricus scheiden ließ, doch ihre Worte am heutigen Tag ließen zumindest erkennen, dass sie mit Quarto glücklich war.


    "Ich danke Dir. Und ich werde mit Spannung abwarten was auf mich zukommt. Meinen bisher einzigen Sprössling erhielt ich ja quasi fast schon als erwachsenen Mann. Bis das kommende Kind erwachsen sein wird, werden viele Jahre ins Land ziehen."


    Er lächelte.


    "Habt ihr schon eine geeignete Amme ausfindig gemacht? Mit Sicherheit. Ich weiß, das ist normal Angelegenheit des maiordomus oder der Mutter, doch Du hast Dich ja diesbezüglich sicher schon auseinander gesetzt. Wenn Du uns jemanden empfehlen könntest, wäre das grandios."


    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus gesellte sich zu Meridius, den er schon langen icht mehr gesehen hatte. Mit einem kurzen Nicken grüßte er seine Gesprächspartnerin.


    "Salve Meridius, lange haben wir uns nicht mehr gesehen. Wie gehts dir? Wie gehts deine Frau?"


    Er hatte den Satz gerade zu Ende gesprochen, als Mattaicus hinzutrat. Seit seiner Mission in Germanien hatte er ihn nur ein paar mal ganz kurz gesehen.


    "Salve, Mattiacus. Es geht mir gut.
    Iulia den Umständen entsprechend."


    Er nickte ebenfalls und stellte dann die Herrschaften einander vor. Er wusste im Moment nicht, ob sich Adria und Mattiacus schon kannten.


    "Aelia Adria, die Gattin des Senators Quarto, Decimus Mattiacus, mein Cousin."

  • Mattiacus neigte höfflich sein Haupt und lächelte dann freundlich.


    "Sehr erfreut deine Bekanntschaft zu machen Aelia Adria. Wenn ich mich recht erinnere sind wir uns schon vor langer Zeit in der Schola begegnet."

  • Als unerwartet jemand zu ihnen zutrat, brauchte Adria zwar einen Moment, bis sie sich erinnern konnte wer es war, doch es gelang ihr noch bevor Meridius ihn namentlich ansprach. Prinzipiell war Adrias Gedächnis nicht das beste, aber Mattiacus hatte irgendwie so ein markentes Gesicht, das man auch nach Jahren wiedererkennt.
    "Es ist schon lange her, aber ja, wir kennen uns aus der Schola. Salve Mattiacus. Schön dich wiederzusehen."

  • Mattiacus lächelte höflich.


    "Es scheint schon ein Ewigkeit her zu sein, seit dem ich das letzte Mal in der Schola war. Die Jahre und Monate des Studiums waren eine schöne Zeit." Er nahm einen Schluck Wein. "Schade, dass sie nun vorbei sind." fügte er melancholisch hinzu.


    "Möchtet ihr auch etwas trinken?" fragte er dann.

  • [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/8683/sklave3hx9.jpg]


    Während Caecus das Ding hoch hielt und über die Schwelle ins Haus trat, folgten ihm seine beiden Begleiter mit ihren formbaren Päckchen hinein. In einem Knisterte es leise, das zweite hingegen ließ gelegentlich ein ganz leises, edel klingendes Klacken hören.


    Den Weg zum Festsaal zu finden war nicht schwer. Viel mühsamer war es, bis zum Brautpaar zu gelangen. So viele Gäste waren geladen, dass sich sechs sklavische Augen zuerst einen Überblick über die dicken und dünnen Römer und Römerinnen machen mussten, ehe sie die Braut anhand der unverkennbaren Beschreibung ihres Herren ausmachten. Caecus nickte in die entsprechende Richtung, und schon wackelten die drei von der Aurelia los, um ihre Gaben darzubrringen. Flankiert von zwei schmächtigen Jünglingen marschierte Caecus mit feierlicher Miene direkt auf Lucilla zu. Abrupt blieb er stehen und stellte sein unförmiges Etwas behutsam auf dem Boden ab. Unter dem schlichten, dunkelgrünen Tuch erklang ein seltsames Knarzen, dann war alles still. Caecus zückte eine Schriftrolle und begann zu lesen.



    Nach sieben Jahr'n Verlobungszeit,
    ist es endlich heut' soweit,
    die Zukunft ist jetzt himmelblau,
    ab heute seid ihr Mann und Frau.


    Du Frau bist ja dafür geschaffen,
    aus einem Haus ein Heim zu machen.
    Und bist du klug, verstehst du's dann
    durch List zu fesseln deinen Mann.


    Nimm Anteil stets an seiner Klage
    und unterlasse nie die Frage:
    wie er den Arbeitstag verbracht
    und dass du oft an ihn gedacht.


    Willst du ihn auch mal bestechen,
    lass ihn nie fühlen seine Schwächen.
    Lass ihn erkennen durch 'ne List,
    dass er der Herr im Hause ist.


    Sei nie bestrebt in dem Gelingen,
    den Mann stets in die Knie zu zwingen.
    Eins willst du nicht um alle Welt
    - einen Mann dann als Pantoffelheld.


    Zum bösen Spiel erlern das Lachen,
    freundliche Miene auch zu machen,
    befolge diesen guten Rat,
    so macht's genau ein Diplomat.




    Nun Mann, lass auch der Frau ihr Recht,
    da sie gehört zum schwachen Geschlecht.
    Doch lass darunter sie nicht leiden,
    so wirst du manchen Streit vermeiden.


    Und sag ihr oft, dass du sie liebst,
    dein Leben wohl für sie auch gibst.
    Vor Eifersucht sollst sie verschonen,
    dafür wird sie dich belohnen.


    Vermeide jeglichen Verdruss,
    leb mit der Frau auf gutem Fuß.
    - und damit es auf die Dauer hält,
    erhöhe ihr das Haushaltsgeld.


    Sag nie, dass faltig ihr Gesicht,
    ja, so etwas verzeiht sie nicht.
    Wird deine Frau auch älter dann,
    treu bleib ihr stets als Ehemann.


    Lass dich von keiner je berauschen,
    sie für 'ne Junge einzutauschen.
    Sie ist dir mehr als nur 'ne Frau,
    was sie wohl tut, du weißt's genau.


    Dies alles dann für wenig Geld,
    macht sie zur besten Frau der Welt.
    Dass sie auch Krankenschwester ist
    und Koch, im Falle, du vergisst's,
    hilft dir so manche Bürde tragen
    - Mädchen für Alles, sozusagen.



    Nun, dies Rezept wird sich bewähren,
    bei dem, der es gebraucht in Ehren:
    Nach Zank und Streit sich zu verstehen,
    das ist die Würze aller Ehen.


    Caecus ließ die Schriftrolle sinken, rollte sie zusammen und steckte sie wieder weg. Er schmunzelte. Natürlich wusste der Herr nicht, was genau er hier niedergeschrieben hatte, er hatte schließlich nur den Auftrag gegeben, irgendetwas zu verfassen, das sich reimte und passte. Nun, Caecus war der Auffassung, dass der Text zutraf. Und das Versmaß stimmte auch. Zufrieden räusperte er sich.


    "domina Decima, dominus Germanicus, mein Herr, Aurelius Corvinus, sendet euch die besten Wünsche zu eurem Ehrenfest. Er lässt ausrichten, euch von ganzem Herzen alles Gute zu wünschen, und gleichsam sendet er euch die folgenden Gaben mit seinen Worten." Jetzt wartete Caecus doch erstmal ab, wie die Reaktion sein würde, ehe er die Geschenke überreichte. :D

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ja, dort sind sie tatsächlich. Ich denke so wie von jedem anderen Römer dieser Tage, der einen Verwandten bei den kämpfenden Truppen im Osten hat. Diese gesamte Situation ist für mich einfach ungewohnt. Aber meinte er dann nach einer kurzen Pause in welcher sich seine Miene aufgehellt hat: Wenn nicht der Kaiser, wer wäre sonst besser geeignet diesen Schlag gegen Roms Feinde auszuführen? Im Prinzip müssen wir uns also gar keine Sorgen machen. Die bisherigen öffentlichen und inoffiziellen Berichte sprechen da auch eine eindeutige Sprache und bestätigen das.


    Macer nickte zustimmen und schlug nebenbei die Schlacht mit seinen eigenen Speisen ebenfalls erfolgreich weiter. "Ja, die Berichte klingen sehr positiv und erfolgreich. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Feldzug ein Erfolg wird. Verwandte habe ich zwar nicht mit dabei, aber Tribun Terentius, der bei der Legio I dient, ist einer meiner Klienten. Er hat mir auch schon Briefe aus dem osteng eschickt, die ebnfalls positiv klangen."

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus und Marcus Aurelius
    Corvinus

    "Was sind denn so die typischsten hispanischen Speisen?"


    Mit vollen Backen deutet Lucilla auf eines von den Hühnergerichten, kaut angestrengt und will gerade das halb zerkleinerte Essen eilig herunter schlucken um Avarus ausführlich und ausgiebig über hispanische Speisen zu bereichten, als die Sklaven von Aurelius Corvinus den Raum betreten und so Avarus vor einem langen Monolog über Essen bewahren. 8)


    Noch ohne zu wissen von wem die Zeilen stammen, fängt Lucilla schon beim ersten Viertel an zu kichern. Nach der Hälfte dann ist es spätestens vorbei und sie knufft Avarus kichernd in die Seite. Sie rechnet damit, dass sich ein Decimus diesen Scherz erlaubt hat, Mattiacus würde sie so etwas zutrauen, in seinen brüderlich-verschlagenen Momenten vielleicht sogar Meridius.


    Die Auflösung des Rätsel erstaunt sie dann aber doch. "Aurelius Corvinus? Der decemvir litibus iucandis?" Sie schaut grinsend zu Avarus. "Ich habe ihn bei einem seiner Erbschaftsfälle begleitet für einen Acta-Artikel." Und dann fügt sie noch etwas leiser hinzu, so dass es nur Avarus hören kann. "Ein typischer Patrzier."
    Wieder folgt ein Kichern, dann wendet sich Lucilla an den Sklaven.
    "Mit seinen Worten ... ?" Erwartungsvoll schaut sie drein. "Jetzt musst du die Worte aufsagen ..." Gutes Personal ist doch wirklich schwer zu finden. Wenigstens haben die Patrizier die gleichen Probleme mit ihren Sklaven wie alle anderen. :D

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