Das Haus des Consuls

  • Nachdem Consul Claudius seinen Antrag, die neue Lex Mercatus im Senat vorzustellen, wohl 'übersehen' hatte und ihm an keinem der drei angefragten Tage einen Termin einräumte, wandte Sextus sich schließlich an seinen Mit-Consul. Nicht umsonst gab es ja immer zwei Consuln, und wenn der eine nicht wollte, nervte man eben den anderen. In diesem Fall über einen Boten mit einer Tafel.



    Aedilis Curulis Aurelius Consulo s.d.


    Ich bitte darum, baldmöglichst das Rederecht im Senat zu erhalten, um meine Neufassung der Lex Mercatus vorzustellen und über die Änderung zeitnah abstimmen zu lassen.


    Vale bene


  • Mit leichtem Schrecken hatte der junge Flavius am Morgen erfahren, dass das Recht die scheidenden Magistrate verpflichtete, ihre Res Gestae bereits vor deren Präsentation im Senat dem amtierenden Consul zukommen zu lassen, weshalb er hastig seinen Patrokolos die einstudierte hatte diktiert, um sie durch eiligen Boten zur Domus Fadia zu senden:

    Consul Caius Terrasidius Balbinus
    [Haus des Consuls]
    Roma


    M' Flavius Gracchus Minor Consuli s.d.


    Im Einklang mit § 47 (1) (a) des Codex Universalis übersende ich Dir im Folgenden eine Abschrift meiner Res Gestae, welche ich heutig vor dem versammelten Senat gehalten habe.


    Vale bene!

    http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png


    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131110/noakoh4f.png]


    Res Gestae M' Flavii Gracchi Minoris Quaestoris Consulum
    Ich begann damit, dem Consul bei diversen Festivitäten zu assistieren. So übernahm ich etwa die Kontakte zu den Arvales Fratres bei der Präparation der Vota pro salute Principis an den Kalenden des Ianuarius und unterstützte auch am Festtage der Concordia den Consul bei den organisatorischen Abläufen des Festes.
    Später hingegen vollzog ich im Auftrag des Consul die Fornacalia und hierbei insonderheit die heiligen Handlungen an den Feriae stultorum, an welchen kein Curio das Opfer am Ofen darzubringen pflegt.


    Nachdem die Agenda des Herius Claudius Menecrates als Consul hingegen nicht lediglich die Sacrae publicae der Feiertage beinhaltete, sondern ebenso die Lustbarkeiten des Volkes, erhielt ich hier ebenso Gelegenheit, meine Potentiale zu entfalten. So nahm ich etwa zu den Ludi Palatini einen Teil jener Urteilsvollstreckungen auf mich, um die Gerechtigkeit Roms sichtbar zu restituieren und die Revolteure des vorvergangenen Jahres ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Später hingegen leitete ich, weiterhin unterstützt durch Claudius Menecrates, selbstverantwortlich die Equirria Martiale, wo ich meinem jugendlichen Alter entsprechend ein Nachwuchsrennen organisierte.


    Schließlich band der Consul mich ebenso in die Arbeit jener Ermittlungskommission ein, welche die Hintergründe des Sklavenaufstandes zu recherchieren hatte. Als Sekretär jener Kommission beteiligte ich mich an den hiesigen Sitzungen und Befragungen, führte das Protokoll und beriet den Consul in dieser Sache auch abseits der offiziösen Termine.


  • Consul Caius Terrasidius Balbinus
    [Haus des Consuls]
    Roma


    Consul, ich möchte dich bitten, mir während der nächsten Senatssitzung das Wort zu erteilen. Das Thema wird noch einmal die Stellung der Frau im öffentlichen Leben sein.
    Ich möchte dazu den Trecenarius Tiberius Verus als Zeuge befragen.


    H. Claudius Menecrates

  • Nach Abschluss seiner Recherchen über die Legierung von Sesterzen in den vergangenen Kaiserperioden beschloss Galeo, sich zunächst mit dem amtierenden Consul auszutauschen. Er ließ sich zu dessen Haus geleiten und anklopfen. Auf Nachfrage ließ er ausrichten, dass der Triumvir aere argento auro flando feriundo Galeo Claudius Gallus den Consul Caius Terrasidius Balbinus zu sprechen wünsche.
    Der Vorgeschickte musste den Text mehrfach vorsprechen, bevor ihn Galeo zur Porta laufen ließ.


    Nun hieß es abwarten, wann der Consul Zeit für seinen Empfang hatte. Eventuell würde er zu späterer Stunde oder an einem anderen Tag vorbeisehen.

  • Tatsächlich gab man dem Vigintivir zu verstehen, dass er entweder zwei Stunden warten oder in zwei Stunden wieder kommen könne, wenn er noch heute die Gelegenheit haben wollte, mit dem Consul zu sprechen. Anderenfalls konnte man auch einen Termin am kommenden Tag reservieren.


    Was auch immer davon geschah, schließlich stand der Vigintivir vor dem Consul. "Salve, Claudius. Was führt dich zu mir?" erkundigte sich jener nach dem Anliegen des jungen Magistrats.

  • N Matius Metellus Magister Augurum
    C Terrasidio Balbino consuli s.p.d.


    Das collegium augurum tritt mit der Bitte an dich heran, Consul, unserem Wunsche in den ehrwürdigen Hallen des Senates Gehör zu verschaffen. Kürzlich trat Lucius Claudius Marcellus, Sohn des Lucius Claudius Victor, an mich heran mit der Bitte um Aufnahme in das Collegium Augurum. Das Collegium hat nach sorgfältiger Prüfung der Qualitäten und Eignung entschieden. Der Quirite Lucius Claudius Marcellus soll danach ins Collegium Augurum Aufnahme finden.


    Ich spreche für das gesamte Gremium, wenn ich dir versichere, dass sich Lucius Claudius Marcellus des Gunstbeweises dieser Entscheidung vollauf bewusst ist und er seine Pflichten mit Dankbarkeit gegenüber dem römischen Volk und tiefster Ehrerbietung gegenüber den unsterblichen Göttern wahrnehmen wird. Aus diesem Grunde ersuche ich dich, die Bitte um die Aufnahme dieses Mannes in unsere Mitte in den Senat zu tragen, auf dass unsere Reihen gestärkt werden.


    Mögen die Unsterblichen dich stets mit Wohlwollen betrachten.


    N Matius Metellus


    ANTE DIEM IX KAL IUN DCCCLXVIII A.U.C. (24.5.2018/115 n.Chr.)

  • Zitat

    Original von Narrator
    Tatsächlich gab man dem Vigintivir zu verstehen, dass er entweder zwei Stunden warten oder in zwei Stunden wieder kommen könne, wenn er noch heute die Gelegenheit haben wollte, mit dem Consul zu sprechen. Anderenfalls konnte man auch einen Termin am kommenden Tag reservieren.


    Was auch immer davon geschah, schließlich stand der Vigintivir vor dem Consul. "Salve, Claudius. Was führt dich zu mir?" erkundigte sich jener nach dem Anliegen des jungen Magistrats.


    Während der Wartezeit wurde Galeo immer nervöser. Je wichtiger oder einflussreicher die Person war, mit der er zu sprechen gedachte, umso kleiner fühlte er sich selbst. Da half es auch nicht, sich einzutrichtern, dass er im Augenblick als Magistrat auftrat. Er rieb sich immer wieder die kalten Hände, wischte imaginären Schweiß von der Stirn und hörte seinen Magen grummeln. Als er aufgerufen wurde, erstarrte er für einen Moment. Weitgehend mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen. Beim Consul angekommen, deutete er eine leichte Verbeugung an.


    "Salve." Er hüstelte. "Ähem. Salve Consul!" Im zweiten Anlauf klang die Stimme kräftiger. Er krallte die Hände um seine Wachstafel, die er auf dem Rücken verborgen hielt. Nicht, weil er sie verstecken wollte, sondern weil er nicht nachdachte. Außerdem wusste er alles, was dort in Schrift festgehalten stand. Die Tafel gab ihm Halt. Einen Großteil an Sicherheit gewann er außerdem, als er sein Anliegen formulierte. Auf seinem Fachgebiet fühlte er sich sattelfest. "Ich habe eine Idee ausgearbeitet, wie die Sesterzen des Kaisers eine Art Einzigartigkeit aufweisen könnten. Viele Kaiser änderten die Zusammensetzung, die Legierung, die Prägung der Sesterzen und ich habe gedacht, vielleicht besteht auch in unserer Zeit ein Interesse daran." Er suchte im Gesichtsausdruck des Consuls, wie der zu seinem Vorstoß stand. Allerdings fand er nichts und sprach weiter. "Ich weiß nicht genau, wem ich meine Idee vortragen muss und wer über die Ressourcen entscheidet. Genau genommen weiß ich es gar nicht." Zum Ende hin flachte seine Überzeugungskraft ab. Er fühlte sich fast schon ein bisschen dämlich, hoffte aber, dass der Consul ihn besser beurteilte.

  • Der Consul versuchte, soweit wie möglich über die Nervosität des Claudiers hinwegzusehen, denn immerhin waren sie beide als jeweils amtierende Magistrate Kollegen. "Nun, das kommt möglicherweise darauf an, welche Prägungen du genau meinst", ging er stattdessen sachlich auf die Anfrage ein. "Das meiste Münzwesen liegt ja in der Hand des Kaisers, nur über die Kupferprägungen in Rom entscheidet der Senat. Allerdings ist es gängige Praxis, dass der Kaiser in Lugdunum keine anders legierten Sesterzen prägen lässt als der Senat in der Münze in Rom. Letztlich wirst du also beiden Stellen deinen Vorschlag unterbreiten müssen" erklärte der Consul dann die Sachlage. "Mit welcher der beiden Seiten du beginnst, hängt wohl maßgeblich davon ab, wem du dich mehr verpflichtet fühlst", fügte er dann noch mit lauerndem Gesichtsausdruck hinzu. Genau diese Feinheiten waren es, die junge Menschen gerne übersahen, die aber in der Politik eine wichtige Rolle spielen konnten.

  • Als der Consul die Situation erklärte, wunderte sich Galeo nicht mehr, warum er im Vorfeld nicht wusste, an wen er sich wenden musste. Keine der Seiten wäre falsch gewesen und es gab offensichtlich keine der anderen vorgelagerte, sie existierten nebeneinander. Allerdings wusste Galeo nicht, wer im Palast erster Ansprechpartner war. Er konnte sich kaum vorstellen, dass der Kaiser höchst persönlich und vor allem eigenständig das Münzwesen betrieb. Beim Senat stellte sich dieses Problem nicht. Er sprach bereits mit dem Verantwortlichen für Senatsdiskussionen. Der Consul hatte Galeo perfekt weitergeholfen, wäre da nicht dessen letzte Aussage.
    Galeos Augen weiteten sich ein Stückchen, als ihm der Aktionsstab überreicht wurde. Er selbst sollte auswählen und klarmachen, welcher Instanz er sich mehr verpflichtet fühlte. Gleich wie er entschied, es konnte nur falsch sein. Er hielt den Atem an, während er nachdachte. Sein gesamtes Leben versuchte er, solchen Situationen auszuweichen. Am liebsten wollte er es allen recht machen. Diese Variante schied schon einmal aus. Allerdings stand er einmal hier. Nie im Leben brächte er den Mut auf, sich mit den Worten zu verabschieden, dass er zuerst den Kaiser sprechen wollte. Außerdem war er ein vom Senat gewählter Magistrat, was eine gewisse Nähe herstellte. Hinzu kam, dass sein erster Impuls dem Consul galt, also sollte er diesem Impuls auch jetzt nachgeben. Er atmete befreit aus und lächelte etwas verkrampft.


    "Muss ich vor dem gesamten Senat sprechen?" Er wisperte, weil er sich noch genau erinnerte, wie er bei seiner Kandidatur gefühlt auseinandergenommen wurde. Nach einem Hüsteln ging es stimmgewaltiger weiter. "Ganz wie du es für richtig hältst, trage ich hier oder in einer Senatssitzung die zusammengetragenen Fakten vor und unterbreite meinen Vorschlägen mit einer Auswahl an Variationen." Er hasste Reden vor großem Publikum, aber es gab rein nichts zu verlieren. Das beruhigte ihn.

  • Nachdem ich auf dem Forum den Aushang gelesen hatte, dass die Kandidaturen für die nächsten Wahlen nun eingereicht werden müssten, machte ich mich heute, mit meiner feinsten Toga bekleidet, auf den Weg zum Haus des Consuls. Das heisst, ich liess mich auf den Weg bringen. Für einmal benutzte ich nämlich wieder die Sänfte.


    Vor dem Haus stieg ich aus, liess mir die Toga nochmals richten und klopfte dann persönlich an.

  • Zitat

    Original von Galeo Claudius Gallus
    "Muss ich vor dem gesamten Senat sprechen?" Er wisperte, weil er sich noch genau erinnerte, wie er bei seiner Kandidatur gefühlt auseinandergenommen wurde. Nach einem Hüsteln ging es stimmgewaltiger weiter. "Ganz wie du es für richtig hältst, trage ich hier oder in einer Senatssitzung die zusammengetragenen Fakten vor und unterbreite meinen Vorschlägen mit einer Auswahl an Variationen." Er hasste Reden vor großem Publikum, aber es gab rein nichts zu verlieren. Das beruhigte ihn.


    "Es gibt kein ständiges Gremium, welches sich mit dieser Angelegenheit befasst", konnte der Consul dem Claudier die Scheu vor dem Plenum nicht nehmen. "Wir können deinen Redebeitrag gerne vorab besprechen, aber ich denke nicht, dass dies bei diesem Thema nötig sein wird", machte er ihm gleichzeitig Mut, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Das Wohlwollen des Senates sollte er ja haben, wenn er zuerst dort vorsprach und nicht erst beim Kaiser.

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Nachdem ich auf dem Forum den Aushang gelesen hatte, dass die Kandidaturen für die nächsten Wahlen nun eingereicht werden müssten, machte ich mich heute, mit meiner feinsten Toga bekleidet, auf den Weg zum Haus des Consuls. Das heisst, ich liess mich auf den Weg bringen. Für einmal benutzte ich nämlich wieder die Sänfte.


    Vor dem Haus stieg ich aus, liess mir die Toga nochmals richten und klopfte dann persönlich an.


    Am Haus des Consuls hatte man sich bereits darauf eingestellt, dass kurz nach der Veröffentlichung des Wahltermins die ersten Kandidaten aufmarschieren würden. Dementsprechend hatte der Consul sonstige Terminen in diesen Tagen minimiert, so dass die Kandidaten zügig vorgelassen werden konnten. Auch der Annaer wurde daher nach kurzer Unterhaltung mit dem Türhüter und weiterem Aufenthalt im Atrium schließlich zum Consul geleitet, um sein Anliegen vorzutragen.

  • Zitat

    Original von Narrator
    "Es gibt kein ständiges Gremium, welches sich mit dieser Angelegenheit befasst", konnte der Consul dem Claudier die Scheu vor dem Plenum nicht nehmen. "Wir können deinen Redebeitrag gerne vorab besprechen, aber ich denke nicht, dass dies bei diesem Thema nötig sein wird", machte er ihm gleichzeitig Mut, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Das Wohlwollen des Senates sollte er ja haben, wenn er zuerst dort vorsprach und nicht erst beim Kaiser.


    Der Vorschlag, alles vorher zu besprechen, war gut gemeint und innerlich dankte Galeo dem Consul. Äußerlich schüttelte er den Kopf und pflichtete Terrasidius Balbinus bei.
    "Ich bin auch der Meinung, dass ein Vorgespräch nicht nötig ist. Ich komme zum Termin, habe mein Wissen im Gepäck und bringe außerdem was mit? Wie erfahre ich eigentlich vom Termin?" Ihm fehlte die Vorstellung von den Abläufen und er wollte sich diese Blöße auch nicht vor seinem Vater geben, indem er ihn fragte. Irgendwann musste er dauerhaft aus der Kindrolle heraus.
    "Wird man meiner Aussage glauben oder muss ich Belege für meine Nachforschung oder Behauptungen mitbringen?"

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Nachdem ich auf dem Forum den Aushang gelesen hatte, dass die Kandidaturen für die nächsten Wahlen nun eingereicht werden müssten, machte ich mich heute, mit meiner feinsten Toga bekleidet, auf den Weg zum Haus des Consuls. Das heisst, ich liess mich auf den Weg bringen. Für einmal benutzte ich nämlich wieder die Sänfte.


    Vor dem Haus stieg ich aus, liess mir die Toga nochmals richten und klopfte dann persönlich an.


    Zitat

    Original von Narrator
    Am Haus des Consuls hatte man sich bereits darauf eingestellt, dass kurz nach der Veröffentlichung des Wahltermins die ersten Kandidaten aufmarschieren würden. Dementsprechend hatte der Consul sonstige Terminen in diesen Tagen minimiert, so dass die Kandidaten zügig vorgelassen werden konnten. Auch der Annaer wurde daher nach kurzer Unterhaltung mit dem Türhüter und weiterem Aufenthalt im Atrium schließlich zum Consul geleitet, um sein Anliegen vorzutragen.


    Nun stand ich also dem amtierenden Consul gegenüber. Schnell schluckte ich nochmals den Speichel hinunter, der sich in meinem Mund gesammelt hatte und drohte ein Sprechen unmöglich zu machen.


    Werter Consul, mein Name ist Lucius Annaeus Florus, Sohn des verstorbenen Senators Lucius Annaeus Florus und ich bin heute hergekommen, um meinen Willen zu bekunden mich für das Vigintivirat zur Wahl zu stellen.


    Mehr hatte ich im Moment noch nicht zu sagen.

  • Zitat

    Original von Galeo Claudius Gallus
    Der Vorschlag, alles vorher zu besprechen, war gut gemeint und innerlich dankte Galeo dem Consul. Äußerlich schüttelte er den Kopf und pflichtete Terrasidius Balbinus bei.
    "Ich bin auch der Meinung, dass ein Vorgespräch nicht nötig ist. Ich komme zum Termin, habe mein Wissen im Gepäck und bringe außerdem was mit? Wie erfahre ich eigentlich vom Termin?" Ihm fehlte die Vorstellung von den Abläufen und er wollte sich diese Blöße auch nicht vor seinem Vater geben, indem er ihn fragte. Irgendwann musste er dauerhaft aus der Kindrolle heraus.
    "Wird man meiner Aussage glauben oder muss ich Belege für meine Nachforschung oder Behauptungen mitbringen?"


    "Wann du an der Reihe bist, erfährst du aus der Agenda des Senats, die rechtzeitig vor den Sitzungstagen bekanntgegeben wird", erläuterte der Consul. "Und wie du deine Zuhörer überzeugst, ist die große Kunst eines guten Redners. Die einen tun dies mit großen Worten und mitreißenden Emotionen, die anderen mit klaren Argumenten und unwiderlegbaren Aussagen." Er konnte und wollte dem Magistrat nun weder das eine noch das andere nahelegen, denn dazu kannte er weder ihn noch sein Anliegen gut genug. Zumal sich die beiden genannten Aspekte nicht widersprachen und die besten Redner beides miteinander zu verbinden wussten.

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Nun stand ich also dem amtierenden Consul gegenüber. Schnell schluckte ich nochmals den Speichel hinunter, der sich in meinem Mund gesammelt hatte und drohte ein Sprechen unmöglich zu machen.


    Werter Consul, mein Name ist Lucius Annaeus Florus, Sohn des verstorbenen Senators Lucius Annaeus Florus und ich bin heute hergekommen, um meinen Willen zu bekunden mich für das Vigintivirat zur Wahl zu stellen.


    Mehr hatte ich im Moment noch nicht zu sagen.


    Nach der Begrüßung signalisierte der Consul einem Schreiber in seiner Nähe mit einem Wink, dass er den Namen und das angestrebte Amt notieren sollte. Damit war der wichtigste Teil der Handlung schon erledigt, aber der Consul wollte den Gast nun auch nicht ohne jedes weitere Wort wieder hinausschicken. "Herzlichen Dank für deine Kandidatur. Es ist wichtig, dass junge Männer in die Fußstapfen ihrer Vorfahren treten und sich auf den Cursus Honorum begeben. Übertreffen sie dabei ihre Väter, so mehren sie den Ruhm ihrer Familie - übertreffen sie sie nicht, erwächst in ihnen umso mehr der Respekt für deren Leistungen."

  • Nachdem der Consul sichergestellt hatte, dass mein Name notiert wurde, wandte er sich an mich, so dass ich ihm eine Antwort schuldete:


    Selbstverständlich Consul. Ich befürchte bloss, dass das Übertreffen im Falle meines Vaters nicht sehr einfach werden wird. Daher werde ich mich umso mehr bemühen, sein Andenken nicht zu beschmutzen.

  • Auch wenn Bescheidenheit eine lobenswerte Eigenschaft war, so machte sich der junge Mann in den Augen des Consul hier kleiner als nötig. "Dein Vater war zweifellos ein großer Römer, aber leider ist er ja viel zu früh verstorben, bevor er die höchsten Ämter des Cursus Honorum bekleiden konnte. Ich sage nicht, dass es dieser Umstand dir leicht macht, aber er öffnet dir Möglichkeiten, wo du ihn übertreffen kannst."

  • Mit dieser Antwort hatte der Consul wiederum in der Tat die Wahrheit ausgesprochen.


    In der Tat, das eröffnet bestimmte Möglichkeiten. Jedoch muss ich erst bis dahin gelangen. Ein erster kleiner Schritt wäre also das Vigintivirat. Ich danke euch daher, dass ihr mich zu dieser Wahl zulasst.


  • Consul Caius Terrasidius Balbinus
    [Haus des Consuls]
    Roma


    Consul, ich möchte dich bitten, mir während der nächsten Senatssitzung das Wort zu erteilen. Die aktuelle Gesetzeslage in Bezug auf Betriebsführungen sollte nach meinem Dafürhalten noch einmal beratschlagt werden, weil sie bestimmten Familienkonstellationen entgegenkommt und andere benachteiligt.


    H. Claudius Menecrates

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