[Atrium] Hochzeitsfeierlichkeiten von Aelia Paulina und Marcus Vinicius Lucianus

  • Nachdem die Eingeweideschau so günstig verlaufen war, betrat der Sacerdos mit bedächtigen Schritten den Raum. Die Jahre hatten ihm schon die Farbe der Haare genommen und so fielen sie nun weiß vom Kopf herab. Er war insgesamt schon recht alt und lief sonst auf einen Stock gestützt. Nur zu den Ritualen, Zeremonien und Feierlichkeiten untersagte ihm dies seine Eitelkeit. Während einer kleinen Pause zwischen den beiden Ritualen, waren die Spuren des vorherigen beseitigt worden und seine Utensilien aufgestellt worden. In einer großen Schale, die in der Mitte des Tisches stand, brannte das Opferfeuer. Es war vorher außerhalb geschürt worden damit das Opfer gleich beginnen konnte. Daneben standen zur linken Seite der Flamme der Weihrauch und der Wein, zur Rechten der Dinkelkuchen und die Ähren sowie weitere kleine Opfergaben. Alles hatte also ordentlich seinen Platz gefunden, so das der Priester blind sein Handwerk vollführen konnten. Er freute sich immer wieder so fähige Diener und Helfer gefunden zu haben. Nur all zu lang verschwendete er keine weiteren Gedanken daran. Er war nun an ihm die Götter für diese Hochzeit gnädig zu stimmen. Kurz sah er zum Brautpaar, dann ging sein Blick über die Gästeschar. Schließlich wand er sich um und begann mit der Zeremonie.


    Der Weihrauch war frisch und duftete jetzt schon sehr angenehm. Mit sicherem Griff hatte er das Sträußchen auch schon in den Händen und übergab es dem Feuer, wo die Flammen sofort aufloderten und nach den Pflanzenteilen griffen. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis der weiße Rauch emporstieg und sich im Raum zu verbreiten begann. Der erste Schritt war getan und der Weg zu den Göttern gebahnt. Die Reihe kam an den Kuchen. Auch hier griff zielgerichtet danach und begann ihn in kleinen Brocken dem Feuer zuzuführen. Wieder verzehrten die Flammen gierig die Gabe und bald waren nur noch schwarze Stücke des frisch zubereiteten Kuchens übrig. Hierauf folgten einige Kornähren als Symbol der Fruchtbarkeit der Felder und Wiesen. Ebenso wurden ein paar Eicheln, die die Fruchtbarkeit des Waldes zeigen sollten, den Flammen zur Nahrung dar geboten auf das dem Legaten eine reiche Kinderschar geschenkt würde. Als letztes kam nun der Wein an die Reihe. In kleinen Schlucken goß er ihn die Glut, die mit einem empörten Zischen antworte. Doch die Hitze war zu stark und so kam nun auch noch dieser intensive Geruch zu den anderen dazu und waberte durch die Halle.


    Jetzt hielt der Sacerdos in seinen Bewegungen inne. Er senkte das Haupt und begann die Götter anzurufen.


    Iuno, Schutzherrin der Ehe, heilige die Verbindung dieser beiden Menschen mit deiner Zustimmung. Sei immer an ihrer Seite und halte schützend die Hand über sie um sie auch durch schwere Zeiten zu geleiten, sollten ihnen diese beschert werden. Mögen sie von dir mit zahlreichen Kindern gesegnet werden.


    Tellus, Ceres, nehmt auch ihr dieses Opfer an und haltet eure schützende Hände über das Paar.


    Nun hieß es warten und darauf hoffen, dass dies Opfer angenommen würde. Ohne den göttlichen Segen konnte diese Eheschließung nicht durchgeführt werden.

  • Paulina stand ganz still da und versuchte verzweifelt den Juckreiz auf ihrer Kopfhaut zu ignorieren. Als der Priester von ganz vielen Kindern sprach, mit denen ihre Ehe gesegnet werden möge, da verspürte sie ein leichtes Ziehen im Unterleib. Sie hatte Angst vor ihrer ersten Schwangerschaft. Kinder zu bekommen bedeutete für eine Frau immer auch, dass sie sich in Lebensgefahr brachte. ...und ihre Figur sowieso. Dabei wollte Paulina doch vor allem dieses Leben als Gattin eines römischen Statthalters genießen und alles auskosten, was es für sie bereithielt.
    Aber sie wusste auch, dass sie ihrem künftigen Mann einen Sohn und Erben schenken musste, sollte ihr 'Eheglück' von Dauer sein.


    Nach Iuno rief der Priester – im Übrigen ein uralter Greis mit wirrem, ungepflegtem, weißen Haar – auch noch Tellus und Ceres an. Dann schwieg er und schien auf etwas zu warten, was er als Zeichen der Götter deuten konnte. Paulina sah kurz zu ihrem Zukünftigen, der ebenso unbewegt wie sie selbst neben ihr stand.

  • Das Opfer brannte langsam, aber es brannte. Zweifler mit gotteslästerischen Gedanken würden daraus ein Widerwillen Iunos und ihrer göttlichen Freundinnen erkennen wollen, den Priester jedoch durchströmte ein gutes Gefühl und würde das langsame Abbrennen als gutes Zeichen interpretieren.

  • Ungewöhnlich lange brannte das Opfer, länger als sonst üblich und der Priester versuchte ein Zeichen zu erkennen. Lange konnte er nichts wahrnehmen und hatte schon Angst, dem Brautpaar eine schlechte Nachricht überbingen zu müssen, bis plötzlich alle seine Zweifel wie weggeblasen waren und ihn ein angenehmes, beruhigendes Gefühl durchfuhr.
    Mit einem zaghaften Lächlen drehte er sich zur Hochzeitsgemeinschaft und verkündete


    "Die Götter haben das Opfer angenommen und ihr Segen sei ihnen Gewiss!"

  • Ich selbst konnte ja kein Zeichen der Götter erkennen, doch wer mich kannte, wusste auch, dass ich schon seit Langem nicht unbedingt ein Verfechter all dieser Zeremonien war.
    Als Statthalter allerdings musste man sich auch solchen Dingen stellen und als der Priester endlich den Segen Iunos verkündete, atmete ich tief durch und warf Paulina ein kurzes Lächeln zu, bevor ich meine Blicke durch die Gäste streifen liess....

  • Was ein Glück das Sedulus dies alles schon hinter sich hatte... Er würde es sich wohl kein weiteres mal antun. Eher würde er sich eine Sklavin als Frau halten. 8) Zumindest hätte er so diese Zeremonien umgangen.
    Aber nun hatten es auch der Legat und seine Braut hinter sich gebracht und man konnte zum Gemütlichen Teil der Feier über gehen... 8)

  • Nun, da das Opfer vorbei war und angenommen gab ich den Sklaven ein Zeichen, worauf sie versschwanden und kurze Zeit später mit Tischen, reich gedeckt mit allerlei Köstlichkeiten wieder ankamen, die sie im Atrium, nach einem vorgegebenen System verteilten.


    Währenddessen ergriff ich das Wort


    "Werte Festgäste, Verwandte, Freunde!
    Ich möchte mich für euer Erscheinen bedanken und freue mich, dass ihr mit uns diese Hochzeit feiert.
    Leider waren viele, die ich eingeladen hatte verhindert, unter anderem mein Bruder Hungaricus und mein guter Freund Crassus. Doch sie übersendeten uns...."
    und damit blickte ich zu Paulina ".... ihre besten Wünsche und Grüsse und auch ihre Geschenke..." welche dann später oder in den nächsten Tagen Paulina vorgeführt werden sollten ".....die dir sicher gefallen werden!"


    Dann wandte ich mich wieder an die Gäste


    "Nun, das Opfer wurde angenommen und so möchten ich, dass wir zum angenehmeren Teil, dem Essen, übergehen. So bleibt mir nur noch zu sagen: Greift ordentlich zu und lasst es euch schmecken!"


    Sim-Off:

    WISIM

  • Endlich verkündete der Priester, dass die Götter ihre Verbindung segneten und Paulina erwiderte das Lächeln ihres nunmehr Angetrauten ebenso erleichtert wie er. Nun war es vollbracht und sie war am Ziel ihrer Wünsche, denn sie hatte eine wirklich gute Partie gemacht. Jetzt wagte sie sich auch wieder zu rühren und konnte sich endlich an der peinigend juckenden Stelle am Kopf kratzen, wenn auch verschämt und darauf bedacht die kunstvolle Frisur nicht in Unordnung zu bringen.


    Als er die Hochzeitsgeschenke erwähnte machte ihr Herz einen Sprung.
    “Oh, ich bin schon ganz gespannt.“, antwortete sie und das entsprach voll und ganz der Wahrheit. “Es ist wirklich schade das dein Bruder nicht kommen konnte.“ ...wie so viele andere bedeutende Persönlichkeiten auch. Das war eben der Nachteil einer Hochzeit fern ab der Hauptstadt.

  • Nun war es so weit. Sedulus ging auf das Brautpaar zu um diesem zu ihrem neuem Lebensabschnitt zu gratulieren.


    Verzeiht.


    Entschuldigte Sedulus sich.


    Meinen Glückwunsch zu eurer Vermählung und vielen Dank dafür das ich diese mit Euch feiern darf.

  • “Salve Germanicus Sedulus, es freut mich.“, sagte Paulina brav und musterte dabei interessiert die markanten Gesichtszüge des Tribuns.
    “Sag, sind wir uns schon einmal begegnet? In Rom vielleicht?“

  • Nachdem die Zeremonien alle günstig verlaufen waren und sie sich einander Treue versprochen hatten, kam nun die Zeit für die Gratulationen. Brav hatte sie sich in der Reihe angestellt und stand nun vor dem frischvermählten Paar.
    Ich möchte euch herzlich zu eurer Vermählung gratulieren und hoffe, dass die Götter euch immer gnädig gestimmt sein werden und über euch wachen.

  • Zitat

    Original von Aelia Paulina
    “Salve Germanicus Sedulus, es freut mich.“, sagte Paulina brav und musterte dabei interessiert die markanten Gesichtszüge des Tribuns.
    “Sag, sind wir uns schon einmal begegnet? In Rom vielleicht?“


    Die Freude liegt ganz auf meiner Seite.


    Dann mußte der Tribun erst überlegen. Er wußte zumindest nicht wo er in Rom die Aelierin hätte schon einmal getroffen haben können.


    Ich wüßte jetzt auf anhieb nicht das wir uns schon ein mal begegnet sind. Aber vielleicht könntest Du mir ja auf die Sprünge helfen... Es sei den eben kurz im Domus meines Schwagers Quarto. Hat man eigentlich schon etwas von ihm gehört? Vielleicht sollte ich ein mal Adria schreiben...


    Überlegte er ein wenig lauter als gewollt.

  • “Ach so, du bist der Schwager meines Vetters Lucius? Ja, dann haben wir uns vielleicht in seinem Haus auf dem Palatin gesehen. Ich habe dort gelebt, bevor ich hierher gekommen bin.
    Seit Lucius mit dem Kaiser in diesen lästigen Krieg gezogen ist habe ich nichts mehr von ihm gehört. Für die arme Adria muss es schrecklich sein. Ihr Männer wisst gar nicht was ihr uns armen Frauen mit eurem ständigen Krieg spielen an tut!“

  • Zitat

    Original von Duccia Venusia
    Nachdem die Zeremonien alle günstig verlaufen waren und sie sich einander Treue versprochen hatten, kam nun die Zeit für die Gratulationen. Brav hatte sie sich in der Reihe angestellt und stand nun vor dem frischvermählten Paar.
    Ich möchte euch herzlich zu eurer Vermählung gratulieren und hoffe, dass die Götter euch immer gnädig gestimmt sein werden und über euch wachen.


    "Ich danke dir, Venusia! Wie geht es dir?" fragte ich und deutete auf den schon merklich grösser gewordenen Bauch.

  • Zitat

    Original von Aelia Paulina
    “Ach so, du bist der Schwager meines Vetters Lucius? Ja, dann haben wir uns vielleicht in seinem Haus auf dem Palatin gesehen. Ich habe dort gelebt, bevor ich hierher gekommen bin.
    Seit Lucius mit dem Kaiser in diesen lästigen Krieg gezogen ist habe ich nichts mehr von ihm gehört. Für die arme Adria muss es schrecklich sein. Ihr Männer wisst gar nicht was ihr uns armen Frauen mit eurem ständigen Krieg spielen an tut!“



    Jetzt wußte Sedulus wenigstens wo er Paulina hinstecken sollte. Bei dem Namen dachte er auch so gleich an seine Paulina. Was sie wohl gerade machen würde und vorallem wie ging es ihr und dem Nachwuchs?
    Gedanken verloren sah er an der Braut vorbei doch er fing sich auch gleich wieder.


    Ja, das kann gut sein wo bei ich eigentlich recht selten dort verkehrt bin als ich noch in Rom war.
    Ja da hast du wohl recht. Doch Kriege sind ab und an einfach nötig, so wie nun dieser hier. Die Parther hatten ihn ja mehr oder weniger gewollt.
    Sicher, für Adria wird es nicht einfach sein so alleine mit dem Kleinen welcher für eine Weile ohne den Vater aufwachsen muß. Aber sie ist stark, sie wird das schon schaffen.

  • Auch ich hielt auf das Brautpaar zu um den Beiden meine Glückwünsche auszusprechen.


    Lächelnd trat ich auf die zu.


    Aelia Paulina, Patronus Lucianus. Meine Glückwünsche. Ich hoffe ihr werdet viele kleine Vinicier zeugen.


    Lächelte ich und übergab mit einem Dank für die Einladung meine Geschenke.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus



    "Ich danke dir, Venusia! Wie geht es dir?" fragte ich und deutete auf den schon merklich grösser gewordenen Bauch.


    Danke der Nachfrage. Es geht mit recht gut, denke ich. Im Moment kann ich über nichts klagen.
    Kurz wanderte ihr Blick ebenfalls zu ihrem Bauch um zu überprüfen ob dieser wirklich schon ao auffiel, wie es gerade für sie wirkte. Weite Kleidung tragen, half inzwischen nicht mehr, selbst da konnte man erkennen, dass sie in anderen Umständen war. Auch wenn ihr Aussehen etwas gewöhnungsbedürftig war, freute sie sich dennoch ein Leben in sich zu tragen....

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