Die Stände des Handelskonsortiums Freya Mercurioque

  • Witjon, der gerade einige Glaswaren in ein Regal räumte, hatte nicht bemerkt, dass jemand den Laden betreten hatte. Verdammt, er musste besser aufpassen. Als er eine bekannte Stimme hörte, drehte er sich um und schaute erstaunt in das Gesicht des Hafenpräfekten.


    "Salve Praefectus! Was machst du denn hier?"


    Bei Wodan, was für eine dumme Frage...

  • Mindestens genauso überrascht wie Witjon blickte Gallicus selbigen an.


    "Salve!", begrüßte er den Duccier freundlich. "Hm, verzeih mir, abr wie heißt du noch gleich? Ich muss es vergessen haben... Und wie gesagt ich will zu Duccius Lando!" Er zwinkerte dem Scriba leicht belustigt zu. "Du kannst mich übrigens ruhig Gallicus nennen."

  • Verdutzt gab Witjon Gallicus die Hand zum Gruß.


    "Mein Name ist Numerius Duccius Marsus." Er zwinkerte dem Römer zu.


    "Lando...ja, wenn du Glück hast wuselt der gerade irgendwo hier herum. Habe ihn heute noch nicht gesehen. Kann aber sein, dass der im Officium sitzt."

  • "Erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Marsus", erwiderte der Vipsanier freundlich.


    Was Lando betraf runzelte Gallicus die Stirn. Im Officium... wo war denn das schon wieder? "Hm, und wo ist das?", fragte er daher ein wenig dümmlich.

  • "Nun, wir kennen uns bereits aus der Regia, falls du dich erinnerst. Ich arbeite dort als Scriba beim Legaten."


    Dann wies er mit einem freien Arm auf eine Tür.


    "Das da vorn ist unser Officium. Komm, wir gehen mal nachsehen."


    Ohne große Umschweife platzierte er die Glaswaren irgendwie im Regal und führte den Besucher ins Officium.

  • "Definiere 'da'.", knurrte Loki, der auf seinem Schreibtisch hockte und konzentriert ein Schriftstück anstarrte dessen Inhalt sich ihm noch nicht ganz erschließen wollte.
    "Witjon, hast du dem Jäger von Phelan irgendwas in der Richtung gesagt dass er Ansprüche auf 'Urlaub' hat? Bezahlten Urlaub? Ich frage mich die ganze Zeit was der Mann damit meint...."

  • Witjon zog eine Augenbraue hoch. Interessante Arbeitshaltung, die Lando da angenommen hatte.


    "Urlaub? Was soll das sein? So etwas können doch nur reiche Leute und abgenutzte Soldaten genießen. Mit Solcherlei Schwachsinn habe ich nichts am Hut."


    Grinsend deutete er auf den Mann, der hinter ihm im Türrahmen stand.


    "Das hier ist Publius Vipsanius Gallicus, der neue Praefectus Portuensis. Hast du Zeit für ihn?"

  • "Ich hab keine Ahnung. Ich sollte Phelan dazu befragen. Urlaub. Wie sich das schon anhört.", raunte Loki nur, zerknüllte das Papier und warf es gekonnt in einen Papierkorb (der auch wortwörtlich ein Korb war) und erhob sich dann von seinem Tisch.


    "Der Praef... achso, na sicher. Lass ihn herein."


    Irgendwo hatte er sich Notizen zu dem Fall des Vipsiani gemacht, ein Blick auf seinen Schreibtisch verriert allerdings dass es länger dauern würde sich diese wieder herauszusuchen als sie im Gespräch zu aktualisieren.

  • "Hmhm."


    Witjon nickte dem Präfekten zu und bedeutete ihm, einzutreten.


    "Ich räum dann mal weiter Waren ein..." murmelte er gelangweilt und verließ mit einem letzten kritischen Blick auf Landos Unordnung das Arbeitszimmer.

  • "Eh, ja, mach das...", nickte Loki ziemlich irritiert als Witjon davon sprach gewisse Waren einzuräumen. Hatten sie dafür nicht Angestellte, die eben NICHT schreiben und lesen konnten? Loki überlegte sich ob er nicht auf dem Dach ein paar Schindeln austauschen sollte, einfach weil es so viel Spaß zu machen schien die Arbeit anderer Leute zu erledigen, die sogar dafür ausgebildet waren. Kopfschüttelnd ging er zu einem Tisch, füllte ein Glas mit Met, ein weiteres mit verdünntem Wein und hielt es in Richtung der Tür. Begrüßungsfloskeln wurden Loki immer mehr zuwider, sobald man sich etwas näher kannte erübrigte sich das seiner Meinung nach.

  • Kurz darauf betrat Gallicus den Arbeitsraum auch und nahm den Weinbecher, den man ihm entgegenstreckte sogleich entgegen. "Salve, Magister!", begrüßte er diesen freundlich. "Ich habe gute Nachrichten, das mit dem Obstbauern in Gallien lässt sich machen..." Nun war Lando dran um zu sagen, ob man ihn in diese Vereinigung aufnehmen würde oder nicht, zumindest ging Gallicus von so einer Antwort aus...

  • Loki ließ sich wieder auf der Kante seines Schreibtischs nieder, nippte an seinem Met und sah den Römer gedankenverloren an. Das waren in der Tat gute Nachrichten, doch galt es immernoch Details zu klären die sich immernoch letztendlich als Geschäftsentscheidend herausstellen konnten.


    "Sehr schön. Das wäre natürlich eine Bereicherung für unser Geschäft. Allerdings muss ich dich vorher noch darüber aufklären was die Bedingungen für eine Aufnahme sind. Wir haben den Namen Freya Mercurioque über die Grenzen der Provinz bekannt gemacht, weil wir alle an einem Strang gezogen haben. Sämtliche Betriebe und Unternehmen die der Freya angegliedert sind, laufen im Register der Verwaltung auch unter dem Titel Freya Mercurioque, das wäre also auch bei deinem Betrieb der Fall. Zudem sind die Angebote, die teilweise hier im Handelshaus vertrieben werden, teilweise auch auf Märkten, eindeutig der Freya zuzuordnen. Das macht unser Konsortium bekannter, und die Leuten kaufen eher ein. Außerdem werden sie auf andere Angebote unserer Gesellschafter aufmerksam... so funktioniert das ganze. Das sind im Endeffekt die einzigen Vorraussetzungen. Finanzielle Beteiligung gibt es nur auf Anfrage, jeder arbeitet mit seinen Betrieben relativ autonom, doch natürlich sind wir in der Lage unseren Mitgliedern auch durch einen gewissen Fundus zu helfen. Das Risiko bei einem Betrieb trägt allerdings der Betreiber alleine."


    Nachdem er den Vipsianier ordentlich mit Information zugetextet hatte, wartete Loki auf eine Reaktion des Mannes.

  • Gallicus runzelte die Stirn. Bei so vielen Information musste zuerst einmal länger nachdenken. Solange, dass Lando auch etwas länger auf die erwartete Reaktion warten musste...


    "Hm, habe ich das richtig verstanden?", fragte der Vipsanier. "Mein Betrieb und meine Angebote laufen alle unter dem Namen Freya Mercurioque? Aber wie sieht es mit dem Gewinn aus, kann ich den alleine für mich beanspruchen, oder habe ich einen Anteil abzugeben?"

  • "Wie gesagt, das Risiko des Betriebes trägst du als Gesellschafter alleine, und damit auch den Gewinn den dieser Betrieb abwirft. Das Konsortium profitiert vor allem von dem Ruf, den es hat. Wer von einem Betrieb der Freya gekauft hat, wird vielleicht auch von anderen Betrieben der Freya kaufen. Du machst also mit deiner Ware nicht nur Werbung für dich und deinen Betrieb, sondern im gleichen Maße auch für das Konsortium und seine Gesellschafter.", dass in Lokis Kopf gewisse Ideen rumspukten, die das ganze doch noch ins finanzielle Spektrum ziehen würden, war noch nicht spruchreif, und deshalb behielt Loki es erst einmal für sich.


    "Unsere Mitarbeiter werden von uns bezahlt, sprich jeder Gesellschafter hat einmal einen Monatslohn für sie zu begleichen. Bei der Anzahl unserer Gesellschafter hält sich das allerdings im Rahmen. Im Endeffekt kannst du davon ausgehen dass dich die Freya nichts kostet als einen Teil des Rufs, den deine Ware erwerben werden, wobei deine Ware hier in der Region sicherlich auch vom schon bestehenden Ruf der Freya profitieren wird. Wir bieten den Leuten gute Ware für einen guten Preis, das zahlt sich aus. Für alle."

  • "Solange etwas für den freien Markt übrig bleibt, damit wir hier auch damit rumposen können jetzt auch Südobst im Angebot zu haben, ist es dir absolut frei überlassen wem du zu welchem Preis deine Ware anbietest. Solange unser Stempel drauf zu sehen ist.", grinste Loki den Römer breit und offen an... so kompliziert war das Prinzip nun auch nicht.

  • Gallicus erwiderte das Grinsen, doch weniger aufgrund der Annekdote, sondern aufgrund der Tatsache, dass für ihn nun alles klar war.


    "Fein", meinte er daher. "Ich habe mich entschieden und würde eurem Konsortium immer noch gerne beitreten..."

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