Die Stände des Handelskonsortiums Freya Mercurioque

  • Amon:
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    Amon sah sich kurz nach hinten um, ob da noch jemand stand. Aber da war niemand. Wär ja auch noch schöner gewesen, wenn hinter ihm jemand herumschlich, den er nicht kannte. Vielleicht aber sah der Mann vor ihm aber auch doppelt? Sowas kam hier auch schonmal öfter vor, wenn auch nicht zu Bewerbungsgesprächen.
    “Ihr?“ fragte er kurz etwas verwirrt nach und beschloss dann einfach, es zu ignorieren und das übliche „du“ daraus zu machen.
    “Nun, ob wir hier eine Hilfskraft noch einstellen oder nicht, musst du beim Curator oder Procurator des Consortiums fragen. Ich entscheide das nicht. Am besten du folgst dem netten Gesellen von eben zur Casa Duccia und fragst nach Duccius Marsus.“



    Sim-Off:

    Im Römischen Reich gab es kein "Ihr". Vom Imperator bis zum Sklaven sind alle "du" ;) Das ge-Ihr-ze und ge-Euch-ze kam erst im Mittelalter ;)

  • Der Händler schaute sich um, als hätte er einen Dämon vorbeifliegen sehen. Nach einer kurzen Pause fasste er sich und riet er mir, dorthin zu gehen, wo er auch den unlustigen Germanen hingeschickt hatte.


    Ich stellte mir vor, welch unbändige Freude der Kerl haben würde, wenn ich ihm nochmal vor die Füße laufe. Sei's drum, nichts ist umsonst zu haben und ein paar herumfliegende Worte haben noch keinen Menschen umgebracht.


    Ich sagte zu dem Händler: "Hab Dank und weiterhin gute Geschäfte. Vale." Und machte mich auf den Weg.


    Sim-Off:

    Sorry wegen dem Ihr/Euch, meine Zeitmaschine ist ein französisches Fabrikat und verhakt sich manchmal

  • Der Markt prosperierte, und Lando die Mitglieder der FMQ verdienten viel Geld. Geld, dass sich stellenweise schwer investieren ließ, ohne für eine Verfremdung des Marktes zu sorgen. Außerdem war der Arbeitsaufwand mittlerweile so groß, dass Lando sich schon vor Wochen zu Fragen begann, ob dies alles noch im Verhältnis zueinander stand.


    Zu den ersten Erkenntnissen gehörte, dass der offene Markt in Germania gesund genug war, um Waren feilzubieten, die man nicht zwangsläufig selbst produzieren musste. Und in Gesprächen mit Teilen der Betriebe, die noch in Händen der FMQ waren hatte er auch erfahren, dass einige der leitenden Angestellten durchaus gewillt waren, sich selbstständig zu machen. Das befreite die FMQ von den Ausgaben und der ständigen Bindung, machte das agieren auf dem Markt ein wenig bequemer, und gab den Selbstständigen die Möglichkeit, mehr Geld damit zu verdienen, als sie es in Lohnbindung an die FMQ im Moment taten. Natürlich lagerte man damit vor allem Risiken aus, aber darüber war Lando ebenso deutlich geworden wie über die Möglichkeiten der neuen Selbstständigkeit. Alles in allem standen also einige Veränderungen im Hause des Handelskonsortiums an.

  • Lange hatte Lando über der geplanten Neustrukturierung gebrütet, und dabei versucht eventuelle Probleme und Risiken zu umschiffen, bis er schließlich zu einem Ergebnis gekommen war, das ihn zufrieden stellte. Letztendlich sollte es folgende Bewegungen geben, um die Kompetenzen und Pflichten neu zu verteilen, und gewisse Entwicklungen zu befördern.


    Neuverteilungen:


    Albin:
    Gewürzhändler --> Vala
    Taberna Medica --> Elfleda


    Venusia:
    Metzger --> Vala


    Elfleda:
    Barbier --> Vera



  • Nachdem die Ruine vollkommen ausgeglüht war, begann man mit den Aufräumarbeiten. Zu retten war kaum etwas, und trotzdem hob man alles auf, was man wiederverwenden konnte. Das betraf besonders die Metalle, aber auch grobe Arbeiten, sowie unter Schutt vergrabene Pelze und andere hartnäckige Waren konnten als wiederverkaufbar eingeordnet werden.
    Und doch: der Schaden ging in Gold die Zahlenleiter erbarmungslos hoch, bis man ihn kaum mehr sehen konnte.


    Was sämtliche Gedanken an eine Neuerrichtung der FMQ als Handelshaus quasi sofort obsolet machte, soviel Finanzmittel hätten alle Socii nicht aufbringen können wenn sie ihr letztes Hemd verpfändet hätten.
    Das führte letztendlich dazu, dass man sich auf die Ursprünge besann: das Geschäft musste weitergehen, gerade anfangs des sich ankündigenden Sommers. Also raffte man an Mitteln zusammen was man konnte, mietete sich die nötige Anzahl an Marktständen in der Basilika (und bewegte x Händler mit Geld oder Drohung dazu, diese aufzugeben) und fing quasi ganz von vorne an.


    Das Angebot blieb das gleiche, auch wenn das Geschäft nun personalintensiver wurde, und viele Waren noch nicht wieder verfügbar waren, immerhin war mit dem Handelshaus auch ein beträchtlicher Teil der Lagerkapazität vernichtet worden.


    Und dennoch: die Arbeiter taten ihr möglichstes, und bald ward wieder gekauft. Wie in alten Zeiten.

  • Zitat

    ]Original von Albin:
    "Leute, schaut her! Feine Stoffe, bestes Leder, glänzende Schmuckstücke, edelste Glaswaren, gemütliches Schuhwerk! Ob Römer, Germane, oder Kelte, hier wird jeder fündig! Kauft bei der Freya Mercurioque, kauft Qualität! Hier ist für jeden was dabei!"


    Eine ganze Weile ließ sich die junge Iulia treiben, nachdem die Wege der beiden Frauen sich wieder getrennt hatten, ließ die Umgebung auf sich wirken und betrachtete die Auslagen der Kaufleute entspannt, ohne das Gefühl zu haben unter Hektik zu stehen, obschon der Custodes hinter ihr mittlerweile einen etwas gequälten Eindruck machte. Typisch Mann eben. Hielten nichts aus. Ein blonder Kerl – wie sollte es sonst sein; Alle – die meisten – Germanen waren schließlich Blondschöpfe – sprang zwischen den Ständen umher und pries sein Angebot an. Auch der jungen Iulia war die Freya Mercurioque bekannt und bisher hatte sie mit dem Handelskonsortium nur positive Erfahrungen gemacht. Ein Grund, der sie veranlasste, auch dieses Mal näher zu treten und Waren auf dem Tisch vor sich genauer in Augenschein zu nehmen. „Salve!“, lächelte sie den Mann vor sich an. „Ich suche ein Vasen für verschiedengroße Sträuße, auch einzelne Blumen, eine oder zwei große Vasen für den Boden und ein paar Schüsseln....“

  • Amon:
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    "Einen wunderschönen guten Tag, junge Frau," begrüßte Amon die Kundin erfreut. "Ich bin Amon, Verkaufsgehilfe des Handelskonsortiums Freya Mercurioque." Oft kamen irgendwelche alten, beleibten Tratschtanten her, um die neuesten importierten Stoffe anzupatschen mit ihren Wurstfingern. Umso mehr jubelte er innerlich, als eine so schön anzuschauende Römerin sich seinen Ständen näherte. Er hörte sich ihren Wunsch genaustens an und nickte verständnisvoll. "Blumenvasen, ja gern. Wenn du mir bitte folgen würdest, ich habe da eine grandiose Auswahl..." Während er sprach, drehte er sich bereits um und ging einige Schritte entlang der vielen Marktstände. Das Handelskonsortium hatte nämlich etliche unterschiedliche Stände, die zwar den unterschiedlichsten Kaufleuten aus der näheren oder weiteren Umgebung gehörten, jedoch allesamt von Amon verwaltet wurden. Er kümmerte sich darum, dass genügend Marktschreier an den Ständen ihre Arbeit taten und sorgte sich persönlich um die betagtere Kundschaft, von denen mittlerweile etliche Stammkunden eine sehr gute Beziehung zu ihm hatten. Nach einigen Schritten an Stoffauslagen und einem Broschenstand vorbei gelangten sie zum Keramikhändler. "Bittesehr. Hier findest du eine Auswahl wundervoll bemalter Blumenvasen in verschiedensten Größen. Dort haben wir einige Motive aus der römischen Mythologie, ein Großteil zeigt aber auch Jagdszenen, Festgesellschaften, oder hier auch eine Darstellung von spielenden Kindern am Ufer des Rhenus..." Er wies auf die verschiedenen Keramikwaren, die in unterschiedlichsten Farbtönen bemalt waren. Manche waren bunt verziert, andere schwarz mit beigen Motiven, wieder andere waren in ihrem Ursprungston mit einfachen schwarzen Linien. Erwartungsvoll sah er die rothaarige Kundin an und machte sich bereit Fragen zu beantworten.

  • Der Mann, Amon, wie er sich Cara vorstellte, nahm sich ihrer sogleich an und führte sie an verschiedenen Marktständen vorbei. Es war wohl kein Zufall, dass er sie direkt an einem Stand mit bunten Stoffbahnen und einem zweiten Händler mit fein gearbeiteten Broschen entlang geleitete. Ein feines Lächeln kräuselte die Lippen der Iulia. Da hatte sich das Handelskonsortium offensichtlich einen sehr fähigen Geschäftsmann in die Dienste gestellt. Zu ungeplanten Einkäufen würde sie sich heute zwar nicht verführen lassen, aber sie fühlte sich bei Amon gut aufgehoben. Zumindest hatte es sich Cara fest vorgenommen, auf unnötige Einkäufe zu verzichten. Wie es am Ende des Tages mit der Erfolgsbilanz dieses Vorhabens aussehen würde – das wussten nur die Götter.


    Die Auslage des Keramikhändlers erwies sich als sehr üppig. Amon verwies auf einzelne Stücke; Szenen aus den Geschichten rund um Hercules, Atlas mit der Erdkugel auf dem Rücken, Nymphen und allerhand andere mythische Motive neben dahin stiebenden Rehen und Menschen in festlichen Gewandungen…In der Tat befanden sich einige Vasen und Schüsseln dabei, dir ihr sogleich durch ihre moderne Gestaltung in Farbe, Motiv und Linienführung ins Auge fielen. Es kitzelte sie schon in den Fingern, als ihr Blick über eine hellblaue Vase mit Nymphenmotiv glitt. >Für einen Legaten ist das aber bestimmt zu verspielt…< Vor allem, wenn er in der Praetoria Besucher empfing. >Militärisch gerade, schlicht…< Also doch eher jene Vasen mit einfachem Dekor oder jene die durch ihre besondere Form auffielen. Eine weiße, bauchige Vase fiel ihr ins Auge, die sich nach oben hin in einem sanften Bogen wieder öffnete…oder besser noch, sie bemalte sie selbst. Cara spürte, wie Amon sie abwartend beobachtete. Die Kundenbetreuung der Freya. Mit ihrer nächsten Frage rechnete der Mann wohl nicht: „Was gibt es neues hier in Mogontiacum? Du als Verkaufsgehilfe müsstest doch darüber Bescheid wissen…“, Prompt glitt ihr Blick zurück zu den Vasen. „Diese dort…wie viel möchtet ihr dafür?“, fragte sie und sprach mit dem „ihr“ sowohl Amon als auch den Verkäufer an, als sie auf eben jene weiße Vase und ihre Schwester, eine gleichfarbige mit schwarzer, schlichter Verzierung deutete.


    Sim-Off:

    Danke fürs Einspringen;)

  • Amon:
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    Sehr gut, die Dame wirkte sehr interessiert und stellte auch gleich eine Frage. Die bezog sich zwar nicht direkt auf seine Waren, aber lieferte doch guten Gesprächsstoff. "Die neueste Neuigkeit dürfte wohl der Tod von Tiberius Duccius Lando sein. Er kam vor kurzem bei einem Überfall um und wird praktisch von der ganzen Civitas betrauert, denn er war ein einflussreicher und viel gemochter Mann in Mogontiacum." Er hielt kurz inne beim Gedanken an den besten Arbeitgeber, den er je gehabt hatte, dann fuhr er in gehabter Plaudermanier fort. "Ah und man erzählte mir von einer stattlichen Bagage, die ein hoch dekorierter römischer Offizier mit sich führte. Offenbar wurde der Statthalter Vinicius von seinem Posten als Legatus Legionis abgelöst."
    Nebenbei deutete die Römerin auf eine der Vasen und fragte nach dem Preis. Jetzt begann der Teil, der Amon am meisten lag: Das Feilschen. "Fünfzehn Sesterzen," fuhr Amon dem Verkäufer über den Mund und lächelte die Römerin dabei so überfreundlich an, als hätte er ihr gerade einen Strauß Blumen geschenkt.

  • Die schmalen Brauen der Iulia hoben sich in Überraschung. Der Duccier tot?! Natürlich kannte sie ihn nur vom Hören-Sagen. Oder besser gesagt „hatte gekannt“. „Das tut mir Leid. Das muss ein schwerer Schlag für die Familie gewesen sein. Und auch für das Handelskonsortium. Wer wird das Geschäft jetzt übernehmen?“, Und obschon Cara die Frage etwas intim schien, siegte dennoch ihre Neugierde: „An was ist er gestorben?“, Notfalls konnte sich der Mann immer noch mit einer fadenschneidigen Antwort herauswinden. Dass es sich bei dem genannten römischen Offizier nur um den Decimer handeln konnte, war klar. Er selbst hatte es ja erwähnt den Vinicier abgelöst zu haben. Cara glaubte zwar nicht, dass der Mann näheres wusste, aber schon der Umstand, dass auch nur die kleinste Möglichkeit bestand genaueres über ihren Gastgeber zu erfahren, was ihr von Nutzen im Umgang mit ihm sein konnte, ließ sie es wagen, doch nachzufragen: „Weiß man in dieser Stadt irgendetwas über diesem römischen Offizier? Irgendwelche Gerüchte? Gerede?“ Der Iulia war bewusst, dass es für den Mann so aussehen musste, selbst wenn sie es ihm in der ihr größtmöglichen Beiläufigkeit antrug, als ob sie sich persönlich für den Mann interessiere. Immerhin war sie jung und trug noch keine, sie als römische Matrona auszeichnenden Insignien. Cara war es gleich. Sollte er denken, was er wollte.


    Man konnte Amon förmlich ansehen, wie er auf „Verhandlung“ umschaltete. 15 Sesterzen! >Dreist<. Aber es sprach auch für den Mann. Klar, dass es so viel wie möglich für seine Arbeitgeber heraus holen wollte. Zudem kam wohl, dass er glaubte einer Stadtfremden gegenüber zu stehen, einer Römerin. „Ist da noch ein Extra dabei? Ich kann die Blumensträuße nirgends sehen“, Sie reckte den Hals, als suche sie etwas. „ Anders kann ich mir diesen stolzen Preis nicht erklären – Qualität hin oder her“, entgegnete sie lächelnd und ließ sich von Amons Geschäftsgebaren weder einlullen noch einschüchtern.

  • Ich hatte es geschafft, manchmal mit etwas Hängen und Würgen, dass meine Tongrube sich rentierte und die getätigten Investitionen wieder erwirtschaftet waren - und auch die Schulden zurückgezahlt waren. Jetzt wollte ich etwas Reklame machen. Da hätte ich auch schon früher drauf kommen können, aber wie's halt so ist, man kommt meist erst später auf den Trichter. Für mein Vorhaben brauchte ich ein Brett und ein paar Balken. Im Sägewerk hatten sie mich schief angeguckt: "Ein einziges Brett? Nö, wir verkaufen nur im Dutzend, mindestens".


    Also zu Freya Mercurioque.


    "Salve, jemand da?"

  • Amon:
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    Amon zog kurz die Stirn kraus, warf der Römerin jedoch einen dankbaren Blick zu. Es tat ihr leid. Ihre Worte jedoch klangen irgendwie...wissend. Sie schien also zumindest ein paar grundlegende Informationen über den Händerzusammenschluss zu besitzen, dessen Verkaufsstände sie nun nach Waren durchforstete. "Duccius Marsus ist das neue Sippenoberhaupt," erwiderte er, wobei er ihre vorangehende Bemerkung überging. Mit gehobener Augenbraue und einem bemüht plauderhaften Ton fuhr er fort. "Und damit leitet er von nun an auch das Konsortium." Caras Frage der Todesursache beantwortete Amon ohne zu zucken mit der gängigen Lüge. "Er starb einen ehrenvollen Tod bei einem Überfall im Wald."
    Nachdem die junge Frau sich also als neugierig bewiesen hatte, musste sie diesen Umstand noch einmal bekräftigen, indem sie nun nach dem neuen Soldatenführer der Römer fragte. Amon jedoch war die Lust auf Tratsch vergangen und so entgegnete er nur knapp: "Ich weiß nichts näheres über ihn." Vielmehr ging es ihm hier jetzt ums Geschäft. So stieg er voll auf ihre Feilscherei ein.
    "Einer strahlenden jungen Frau wie dir sollte wahrhaft noch ein Blumenstrauß zu dieser Vase beigefügt werden. Doch bin ich kein Blumenhändler." Gespielt bedröppelt zuckte er die Achseln. Dann hellte seine Miene sich jedoch auf. "Aber ich könnte dir einen kleinen Preisnachlass mitnichten abschlagen, sollte dein Interesse an diesem großartigen Kunstwerk gar so groß sein." Uff, das war schwer zu sagen gewesen. Amon war kein Redner, nur ein Kaufmann. Aber Charme musste er hier und dort oft genug zeigen. "Ich gebe sie dir für unschlagbare zwölf Sesterzen!" Dabei schaute er äußerst erwartungsvoll, in der Hoffnung, dass die Römerin das bereits für einen annehmbaren Preis hielt. Er musste jedoch vorsichtig genug sein, sie nicht zu unterschätzen. Offenbar war sie geübter im Feilschen als die ganzen anderen dümmlichen Gänse, die mit ihrer Sklavenbagage einkaufen gingen.

  • Amon:
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    Auch der Kelte wurde freundlich von Amon begrüßt. "Salve. Mein Name ist Amon. Wie kann ich helfen?" Er besah sich kurz seinen Kunden. Gedrungen, bärtig, machte einen bodenständigen Eindruck. Ein ganz normaler Kerl also. Wie immer war Amon gespannt, was dieser Mann wohl von ihm erwerben wollte. Alltäglichen Kram, oder doch irgendeine spezielle Anfertigung?

  • Zitat

    Wie kann ich helfen?


    "Ungefähr vor einem Jahr war ich hier gestanden und habe nach Arbeit gesucht. Heute ist es etwas komplizierter. Ich bräuchte ein Brett, 14 pedes lang, 2 pedes breit und 2 digiti dick. Und zwei Balken, ebenfalls 14 pedes lang und 10 mal 10 digiti".


    Ich wedelte mit den Armen, um die Maße der gewünschten Stücke anzudeuten. "Im Sägewerk verkaufen sie keine Einzelstücke, weißt du. Kann man bei euch so etwas bekommen?"

  • Amon:
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    Der Kaufmann sah seinen Kunden verständnislos an. "Ein Brett und zwei Balken? Soll das ein Tor werden? Oder ein Schild?" Amon runzelte die Stirn. "Also hier bei den Ständen wirst du so etwas gewiss nicht finden." Er grübelte kurz und kam zu einem Schluss. "Unser Schreiner fertigt für gewöhnlich zwar komplette Möbelstücke an, aber er wird dir gewiss auch deine Einzelteile zurechtmachen. Klingt das gut?"

  • Zitat

    Unser Schreiner fertigt für gewöhnlich zwar komplette Möbelstücke an, aber er wird dir gewiss auch deine Einzelteile zurechtmachen. Klingt das gut?


    Ich hatte mir schon gedacht, dass das nicht so auf Anhieb klappen würde, aber wie das so ist, man ist ja schon weiter, wenn man jemand trifft, der jemand kennt, der Bescheid weiß.


    "Ja, Meister", sagte ich, "Es soll ein Schild werden. Für meine Tongrube. Da kommt drauf 'Argilla Valgisi', dunkelrot auf weißem Grund. Halt, da fällt mir ein, ich brauche ja auch noch Farbe. Aber erstmal Brett und Balken. Du sagst mir, und das klingt wirklich gut, dass euer Schreiner das anfertigen könnte. Wo find ich den?"

  • Amon:
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    "Die Schreinerei ist in der Nähe der Lagerhallen im Hafenviertel. Sprich dort mit Hoimar, er leitet die Werkstatt." Amon wies dem Mann grob den Weg. "Du kannst es quasi gar nicht verfehlen, wenn du an der Schustergasse rechts abbiegst. Dort liegt die Schreinerei dann zur Linken. Ein großes Schild mit dem Bild eines Tisches hängt dort aus. Nur ein Blinder würde das übersehen." Er zwinkerte dem Mann freundlich zu und fügte noch hinzu: "Die können dir dein Schild da vielleicht auch gleich bemalen und beschriften." Ihm wollte sich zwar nicht gleich erschließen, warum da überhaupt Buchstaben auf das Schild kommen sollten, aber das musste der Fremde wohl selbst wissen.

  • Zitat

    Die Schreinerei ist in der Nähe der Lagerhallen im Hafenviertel. Sprich dort mit Hoimar, er leitet die Werkstatt.


    "Ich danke dir. Da unten im Hafenviertel kenn ich mich einigermaßen aus. Vale". Ich machte mich auf den Weg, um den Schreiner noch vor Einbruch der Dunkelheit anzutreffen.

  • Er war viele Jahre nicht mehr in Germania gewesen, weshalb er selbst auch keinen Pferdehändler mehr kannte, aber er meinte sich erinnern zu können, dass die Duccier immer über ein eigenes Gestüt verfügt hatten. Und genau dies hatte ihn auch an diesem Tag zum Stand dieses Handelskonsortiums. Die Duccier waren anscheinend die führenden Mitglieder dieses Konsortiums und selbst, wenn sie über kein eigenes Gestütt verrfügten würde es sicher ein Mitglied im Konsortium geben, das im Pferdehandel tätig war.


    "Salve."


    grüßte Vibulanus, denn er hatte so lange nicht mehr Germanisch gesprochen, dass es wohl nur noch mit einem starken römischen Akzent sprechen konnte, was ihm doch eher peinlich war. Da blieb er dann doch lieber bei Latein.

  • Cara nickte. Sie hatte keinen Grund Amons Antwort hinsichtlich der Todesumstände des Ducciers zu bezweifeln. Überfälle waren in den germanischen Wäldern Gang und Gäbe. Letztendlich war es auch nicht wichtig, woran der Mann gestorben war. Und da das Handelskonsortium bereits einen nachfolgenden Geschäftsführer hatte, würden die Dinge zumindest in den Markthallen ihren normalen Lauf nehmen.


    Betont einsilbig signalisierte er ihr nun, dass ihm wenig der Sinn nach weiterer Plauderei stand. Ein Geschäftsmann eben. Ein Geschäftsmann, der sie offenkundig ganz und gar falsch einschätzte. Dass er ihr 12 Sesterzen für eine einfarbige, sich nach oben hin in einem Schwung öffnende Vase anbot, ließ nur einen Schluss zu.
    „Ist das der Einkaufspreis für gutbetuchte stadtrömische Matronen?“, erkundigte sie sich, kaschierte ihren unterschwellig scharfen Tonfall jedoch mit einem unschuldigen Lächeln. „Es ist zweifelsohne ein sehr schönes Stück, aber auch ein schlichtes. In Roma erwirbt man Keramik der Freya für acht Sesterzen – da ist der Zoll schon drauf.“

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