Die Stände des Handelskonsortiums Freya Mercurioque

  • Alpina strahlte.
    "Wunderbar! Herzlichen Dank, Amon! Da bin ihr beruhigt, denn es ist doch noch eine Menge zu erledigen und langsam läuft uns die Zeit davon. Vielen Dank!"
    Sie streckte ihm die Hand zum Dank hin.

  • Mal wieder begab sich Alpina zum Stand des Handelskonsorium Freya Mercurioque. Wieder suchte sie einen Schreiner. Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte sie Amon, den sie nun ja bereits kannte.


    "Salve, Amon. Ich hätte heute einen ganz besonders ausgefallenen Wunsch. Meinst du ich könnte Eckwin sprechen?"

  • Amon:
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    "Salve, Susina Alpina!", erwiderte Amon fröhlich den Gruß der jungen Frau, die einen runden Bauch vor sich her trug. "Einen ausgefallenen Wunsch für Eckwin? Ein Möbelstück, schätze ich? Doch nicht etwa eine Wiege...?" Amon schmunzelte breit und in seinen Augen blitzte der Schalk auf. Mit einem schelmischen Blick bedachte er Alpina, deren Frage er eigentlich nicht wirklich beantwortet hatte. Aber wieso musste man auch gleich immer auf den Punkt kommen, wenn man sich auch noch etwas ausführlicher mit so einem netten Weib unterhalten konnte?

  • Alpina musste grinsen als Amon neugierig fragte, ob es sich bei ihrem Wunsch um eine Wiege handelte.
    Und sie musste zugeben, dass es ihr großen Spaß machte, ihn auf die Folter zu spannen.


    "Nein, Amon. EIne Wiege ist es nicht..."


    Sie sah seinen enttäuschten Gesichtsausdruck als er danebengelegen hatte.
    "... ich brauche einen Geburtsstuhl für die Entbindungen. Bislang bin ich auch ohne ausgekommen aber ich habe viel darüber gelesen und nun will ich auch einen haben. Ob er für mich noch rechtzeitig fertig ist -wer weiß - aber er soll auf jeden Fall in Zukunft meinen Gebärenden und mir gute Dienste leisten."


    War seine Neugier damit befriedigt? Und würde er ihr jetzt sagen, wo sie den Schreiner finden konnte?

  • Amon:
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    Amon machte große Augen. "Ein Geburtsstuhl?!" Mit solcherlei Frauenkram beschäftigte er sich in der Regel nicht. Dennoch, hier ging es ums Geschäft, also Augen zu und durch!


    "Also Eckwin findest du in seiner Schreinerei im Vicus Navaliorum. Weißt du denn, wie so ein Stuhl aussehen soll?" Das wäre jedenfalls für Eckwin wohl gut zu wissen.


    "Wie lange hast du's denn noch bis zur Niederkunft?", fragte Amon schließlich noch interessehalber. Alpina war ja nun nicht erst seit gestern schwanger, was man ihr auch deutlich ansah.

  • Der gute Amon war neugierig. Alpina musste grinsen. Einen Geburtsstuhl hatte er noch nicht gesehen. Nachdem er ihr aber gesagt hatte, dass Eckwin in seiner Werkstatt war, wollte sie seine Neugierde auch befriedigen.
    "In spätestens drei oder vier Wochen ist es soweit."


    Sie lächelte und streichelte sich versonnen über den nun schon beachtlichen Bauch. Dann wandte sie sich zum Gehen.
    "Vielen Dank für die Auskunft, Amon. Dann werde ich mal in den Vicus Navaliorum gehen. Einen schönen Tag noch. Vale!"

  • Ach ja, seit ich denken kann, begleitet mich der Duft von feuchtem Ton und glühenden Öfen. Als letztendlich mein lieber Vater Lando starb, meinten viele um mich herum – Naha allein auf dem Markt, mit nichts als ein paar Amphoren und zerbrechlichen Schalen. Das wird für die Dauer nicht sein. Doch sie sollten sich gewaltig täuschen. *grummel*


    Ich reise nämlich fast wöchentlich umher, mein Wagen voll beladen mit bemalten Amphoren, fein verzierten Schalen und kleinen Öllampen, die selbst die hinzugezogenen römischen Bürger bewundern. Am liebsten aber verkaufe ich auf dem Forum Mogontiaci, zwischen den Gerüchen von Gewürzen und gebratenem Fleisch. Die Stimmen um mich herum sind laut, aber ich habe gelernt, meine Ware mit einem Lächeln und einem scharfen Blick anzupreisen.


    Letzte Woche kam sogar ein seltener Gast, ein Patrizier, zu meinem Stand – feine Tunika, spöttisches Lächeln. Er tippte gegen eine meiner Vasen, als wäre sie nur Spielzeug. Ich sagte ihm, das Muster stamme aus dem Osten, selten und begehrt. Er lachte, bot mir ein Sesterzen Stück. Ich lächelte zurück – und verlangte das Zehnfache. Er zahlte, ohne ein weiteres Wort zu äußern.


    Manche sehen in mir nur ein junges, ruhiges Mädchen mit schmutzigen Händen. Aber meine Finger formen nicht nur Ton – sie formen ein Leben, unabhängig und stark, Schale für Schale.

  • Der Alltag auf dem Forum ist rau, oft schmutzig, selten still. Die Marktschreier rufen lauter als die Raben über dem Fluss, und die Kinder laufen wie Katzen zwischen den Ständen umher, stets auf der Suche nach etwas Essbarem oder nach einer Gelegenheit, einem Händler etwas zu stibitzen.


    Deshalb liegt unter meinem Tisch stets ein kleiner Brotlaib, den ich denen gebe, die nicht betteln, sondern nur flüchtig schauen, mit diesen schnellen, hungrigen, traurigen Augen.

    Doch ich bin nicht hier, um Almosen an Mittellose zu verteilen. Ich bin hier, um zu verkaufen. Und das kann ich. Ich brauche das Geld.


    Wie gesagt ... ich weiß, wann ich lächle und wann ich schweige. Wann ich mit dem Finger über das Muster fahre, als sei es Seide, und wann ich die Schale einfach umdrehe, damit der Käufer sieht, wie gleichmäßig der Boden ist, wie sauber der Brand. Mein Stand ist klein, doch ordentlich. Jede Ware hat ihren Platz. Die Öllampen links, die Trinkgefäße rechts. In der Mitte, leicht erhöht, die Amphoren mit den Malereien, die Geschichten erzählen: von Isis, von Vergessenen, von Wölfen und Jägern.

  • Eigentlich sollte Lentidia laut Schreiben ihres bruders nach rom reisen, sie jedoch schlenderte über das Forum und kam so an den stand einer jungen Frau, der ware nach zu urteilen, eine Töpferin. Sie sprich jene direkt an.

    "Sakve, sag verkaufst Du diese Ware nur oder stellst Du sie auch her?"

    Lentidia fragte nicht ohne Hintergedanken, wenn das Mädchen etwas könnte und danach schien es an Hand der waren doch auszusehen, so sie denn die Herstellein ward, so könne sie gutes Geld verdien , wenn sie ware direkt für sie arbeitet.

  • Ich hob den Blick, als sie mich ansprach. Meine Finger, eben noch auf der glatten Linie eines Trinkbechers ruhend, hielten inne … aber meine Miene veränderte sich kaum. Ein geübtes Lächeln huschte über mein Gesicht, während ich Lentidia musterte. Wieder eine Patrizierin.


    "Salve!", sagte ich ruhig. "Jedes dieser Stücke ist mein eigenes Blut und Schweiß. Ton vom Rhenusufer, gebrannt in meinem kleinen Ofen am Rande der Stadt Nähe der Wälder, wo der Rauch keinem stört."


    Ich tippte mit dem Zeigefinger leicht auf den Rand einer Amphore, auf der ein feiner, tanzender Wolf gemalt war. "Wenn du Interesse hast, fertige ich auch auf Bestellung. Muster, Form, Größe … alles, wie du es wünschst."


    Dann, mit einem kaum merklichen Seitenblick auf ihr Gewand, das feiner war als das der meisten Leute hier, fügte ich hinzu: "Natürlich zu einem Preis, der dem Aufwand und der Qualität entspricht."

  • Lentidia nicke.

    "Also, meine Liebe ich bin Aemilia Lentidia, von der Casa Aemilia, wirst Du eventuell vernommen haben , möglicherweise auch von mehr. Ich wünsche das Du sie ausgestaltest, nicht nur mit alltäglichen Waren, sondern mit Deiner Kunst. Du muss also persönlich vorbeischauen und Dich inspieren lassen.

    Ich rede Dir nicht rein, weil och es selbst nicht mag ,wenn man mir reinredet. Besuch mich und so Du den Auftrag annimmst, soll es Dein Schade nicht sein."

    Das sie dafür gar keine Zeit hatte, hatte ihr Bruder sie doch nach Rom zitiert, scherte Lentidia herzlich wenig. Sie hatte wie alle Aemalia-Kinder ihren eignen Kopf geerbt.

    Geschägtstüch war die junge Dame am Stand allemal und anpreisen konnte sie auch sowohl sich wie ihre ware, Lentidia lächelte freundlich, den es gefielt ihr ,dieses Selbstbewusstsein.

  • Ich neigte leicht den Kopf, nicht zu tief, aber gerade genug, um den Respekt zu zeigen, wie es dem Stande verlangte.


    "Ah, Aemilia. Und ein interessantes Angebot."


    Mein Blick glitt kurz über ihre Haltung … fest, bestimmt, mit jener Art von Stolz, die keine Worte braucht, um Wirkung zu entfalten. Doch da war auch etwas in ihrem Blick. Ein Hauch von Erwartung, vielleicht sogar ein stilles Herausfordern. Ich erwiderte es mit einem knappen, aber echten Lächeln.


    "Ich werde kommen. Nicht morgen, aber bald."


    Meine Stimme blieb ruhig, doch ich ließ einen Moment der Stille folgen, bevor ich fortfuhr. "Ich will nicht einfach nur Ton aufstellen in einem Raum. Ich muss sehen, wie das Licht fällt, wie der Wind durch die Fenster streicht. Kunst braucht mehr als nur Platz. Sie braucht Gefühl."


    Im Vorbeigehen strich meine Hand über den Henkel der Amphore mit dem Wolf. Fast wie ein stummer Beweis dafür, dass meine Hände nur das formen, was mein Herz mitträgt.


    "Und keine Sorge", sagte ich, ohne mich noch einmal umzudrehen. "Ich bin nicht bekannt dafür, mich dreinreden zu lassen. Ich nehme nur Aufträge an, die ich mit Überzeugung ausführen kann." Ein letzter Blick über die Schulter … ein kurzer, prüfender … dann wandte ich mich wieder meinem Stand zu. Der Rauch meines kleinen Ofens stieg bereits auf, als hätte er geahnt, dass das nächste Werk mehr als nur Geschick verlangen würde.

  • So stolz kann nur eine wahre Künstlerin sein, Lentidia lachte dezent.

    "Eine wahre Künstlerin, stolz bis zum Umfallen. Aber bedenke Du musst auch Essen, es sei Du bis furch deine Kunsrt wohkhabend geworden und kannst Aufträge ablehnen, aber dann meine Liebe , würde du wohl kaum selbst am Stand stehen?"

    Lentida sprach ruhig und freundlich, sie wollte ihr Gegenüner nicht blossstellen.

    " Also komm wenn Du Zeit findest, sag dem Wächter ich hätte Dich eingeladen, dann umgehst Du die Formalitäten."

    Lentidia nickte noch einmal freundloch und setzte sich un brwegung.

  • "Wohlhabend durch Kunst", murmelte ich leise, mehr zu mir selbst als zu irgendjemand sonst. Die Amphore unter meiner Hand war kühl geworden. Wohlstand war nie mein Ziel gewesen. Wahrheit vielleicht. Oder das leise Aufleuchten eines Blicks, wenn jemand vor einem meiner Werke stand und für einen Moment innehielt.


    Ich richtete mich wieder auf, ließ die Finger vom Ton, als wollte ich ein Versprechen nicht zu früh brechen. Ich sah ihr nach, wie sie sich entfernte. Ihre Haltung aufrecht, das Gewand wie fließendes Wasser um sie. Es war, als hätte der Name plötzlich Gewicht bekommen. Der Markt um mich herum erwachte wieder, Stimmen, Gerüche, das Klirren von Münzen und Keramik. Doch in meinem Kopf drehte sich bereits alles um den Wolf. Um ihre Räume. Um das Feuer.


    Ich griff unter den Stand, zog eine kleine Tafel hervor ... Wachsschrift, eingeritzt mit schnellen, geübten Zeichen: Maße, Motive, Namen. Am Rand notierte ich nur ein einziges Wort: Lentidia. Dann schob ich sie zurück, nahm eine neue Amphore zur Hand und ließ die Fingerspitzen über den noch rauen Ton gleiten. Mein Blick wanderte zum Himmel. Noch stand die Sonne hoch, aber ich wusste, dass der Abend mir gehören würde. Der Ofen wartete. Und das Feuer würde brennen ... heißer als sonst.

  • Der Tag verging langsam, jede Minute schien sich zäh in die Länge zu ziehen. Die Hitze lag schwer auf meinen Schultern, jeder Handgriff forderte mehr Kraft als gewöhnlich. Die Stimmen der Käufer, das Schleppen der Ware, das endlose Ausharren. Es war ein erschöpfender Tag gewesen. Doch endlich sank die Sonne tiefer, tauchte den Himmel in warme, bernsteinfarbene Töne. Die Händler packten ihre Waren ein, Stimmen wurden leiser, und bald war ich allein auf dem Markt. Ich sammelte meine Stücke, legte sie vorsichtig in den Wagen und wandte mich dann meinen Gedanken zu.


    Ich blickte über den leeren Platz, sah, wie das Licht die verlassenen Stände in ein weiches Leuchten hüllte.


    Auf dem Weg nach Hause holperte der Wagen über das Kopfsteinpflaster. Zwei der Schalen, schlecht gestapelt oder zu hastig geladen, zerbrachen mit einem dumpfen Knirschen. Ich hielt kurz inne, atmete tief durch und anschließend fuhr ich weiter.

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