Ursus neigte leicht den Kopf, um den Dank von Claudia Antonia entgegen zu nehmen. Endlich einmal stand er dieser überaus faszinierenden Frau direkt gegenüber, doch leider widmete sie sich gleich ihrem Neffen, so daß wieder kein Gespräch mit ihr zustande kam.
So wandte er sich sogleich wieder Prisca zu. Und bereute es im nächsten Moment bitterlich. Als er nämlich ihren Vorschlag hörte. Sein strahlendes Lächeln konnte er zwar beibehalten, doch es wirkte sicherlich gleich schon ein wenig gezwungener als zuvor.
Einkaufen! Mit Frauen! Ihr Götter, was für eine Prüfung! Doch natürlich gab es keinen Ausweg aus dieser Falle. Jedenfalls keinen, der keine Mißstimmung bei den Damen hervorrufen würde. Und das konnte er natürlich nicht riskieren. Aquilius stimmte auch gleich begeistert zu. Wußte er denn nicht, was das bedeutete? Stundenlang Stoffe, Glitzerkram und Kinkerlitzchen angucken und dauernd gefragt werden: Ist das schöner oder das? Sagte man, daß sie in allem gut aussahen, dann weinten sie, weil man angeblich nicht richtig hingeguckt hatte. Gab man einem Ding den Vorzug, dann weinten sie, weil sie angeblich in dem anderen ganz scheußlich aussahen. Man konnte es nicht richtig machen. Niemals.
Na, vielleicht wußte Aquilius es doch. Denn er entschuldigte sich schnell und war verschwunden, bevor irgendwer auch nur pieps sagen konnte. Schlauer Bursche. Hatte die Gelegenheit beim Schopfe gefaßt, als Lucanus und Ursus ganz bereitwillig in die Falle getappt waren.
"Aber selbstverständlich! Ein gemeinsamer Einkaufsbummel, was für ein wunderbarer Einfall." Es war schwer, doch es gelang ihm, ganz locker und fröhlich zu klingen. "Wir drei Männer werden euch doch mit Freuden begleiten." Wenn er schon leiden mußte, dann die anderen beiden aber mit. Auch Lucanus, der sich bis jetzt um eine Zusage erfolgreich gedrückt hatte. Aber so nicht! Mitgefangen, mitgehangen! Aber dafür hatte ja auch Aquilius schon mit seinen Worten gesorgt, daß Lucanus da ebenfalls nicht mehr rauskam.