Labeo war auf der Suche nach dem Decimer, die Gerüchte besorgten ihn, so dass er mal hören wollte, was so offiziell passiert war.
Er ging zum zum Officium des Präfekten in dessen Vorzimmer er Verus zu finden hoffte. Er klopfte an.
Labeo war auf der Suche nach dem Decimer, die Gerüchte besorgten ihn, so dass er mal hören wollte, was so offiziell passiert war.
Er ging zum zum Officium des Präfekten in dessen Vorzimmer er Verus zu finden hoffte. Er klopfte an.
Bitte demnächst alle Gäste des Präfekten zu erst hierher führen, da ich sie anmelden muss.
"Herein," erschallte es von Innen.
Salve, amice! Hübsch has Du's hier, nicht so kühl und nass wie bei der Wache...,
sagte Labeo etwas stichelnd, fuhr aber sofort in aufgeregtem Ton fort:
"Ähm aber deswegen bin ich eigentlich nicht hier - ich komme gerade aus der Stadt, aus einer Taverne genauer gesagt. Ich trinke so ein wenig verdünnten Weines,"
Labeo machte eine kleine Staupause - die zumindest zweideutig war,
".., da stürmt ein , ich denk mal, Veteran herein und fängt dramatisch zu erzählen, dass er gerade aus Rom kommt, dass er schlimme Neuigkeiten aus Rom hat, dass es eine Schlacht in Parthien gab, die die unsrigen verloren haben, dass die XXII. aufgerieben sei, die Prima auch fast und - was das brisanteste ist - dass unser Kaiser verwundet ist"
Labeo hatte sich nun etwas heiß geredet, so dass er kurz durchatmete,
Nun weiß ich nicht, was stimmt und was nicht. Ich weiß nur, dass sich diese Nachrichten hier verbreiten werden und dass schelchte Gerüchte die Tendenz haben sich zu verstärken. Morgen werden wir wahrscheinlich schon hören, dass der Kaiser tot ist, und was dann passiert - ich weiß es nicht."
Labeo begann auf und ab zu gehen und fuhr dabei fort:
"Vielleicht sollte der Präfekt wissen, welche Gerüchte umgehen - und nur nebenbei, würde ich natürlich allzugern wissen, was davon schon bestätigt würde, ich meine, was wahr ist, schließlich sind einige aus meiner gens in der Prima."
Jetzt blieb Labeo stehen und schaute Verus an.
Narrator:
Der Bote aus Ravenna, welcher bis jetzt warten musste, weil der Senator noch erst zum Praefectus gelassen wurde, trat nun heran.
Ich habe eine wichtige und äusserst vertrauliche Mitteilung aus Parthia, alleine für den Praefectus! Ist er da?
Verus sprang auf und winkte den Boten durch.
"Natürlich ist er da."
Der Bote nickte nur kurz und trat dann an die Tür, wo er klopfte und sogleich den Kopf durch die Tür streckte. Einige gesprochene Worte später reichte er seine Depesche durch die Tür und schloss diese wieder.
Danke, Männer. Ich hole mir jetzt erst einmal etwas zu Essen.
Nachdem der Bote seine Nachricht abgegeben hatte, wandte sich Labeo wieder an den Decimer:
"Also wie gesagt, Gerüchte über den Inhalt dieser Depesche laufen schon im Lager um."
Verus setzte sich wieder auf seinen Stuhl und wandte sich nun Labeo zu.
"Das ist eine ernste Sache, Labeo. Wenn wir die letzte Militäreinheit in Italia sind, kann dies bedrohliche Ausmaße annehmen, sofern der Kaiser wirklich gefährdet ist. Es könnte sich hier ein Usurpator erheben oder sogar noch Schlimmeres."
"Diese Gedanken schwirren mir auch durch den Kopf - und vor allem: es ist fast egal, was wirklich an den Gerüchten dran ist. Die Lage wird brenzlig, dass jetzt dieser Bote gekommen ist, heißt wohl zumindest nicht nur gutes."
Er setzte sich auf einen anderen Stuhl im Raum. Langsam sickerten die Worte des Decimers in seinen Verstand ein:
"Du hast recht - außer der Flotte in Ravenna - soweit sie nicht die Versorgung des Feldzuges zu übernehmen hat, ist keine reguläre Einheit außer uns in Italia. Wenn sich jetzt im Illyricum oder in Germania.. Dii meliora!"
Innerlich beunruhigt stand er wieder auf.
"Ja, es drohen uns unruhige Zeiten, wenn dieses Gerücht wahr ist. Wir können froh sein in einer Militäreinheit zu dienen, da auf den Straßen die Hölle los sein wird, wenn herauskommt, dass der Kaiser tot ist oder stirbt. Aufstände und Plünderungen könnten die Folge sein. Da könnte ein Usurpator unser geringstes Problem sein, Labeo."
Verus nickte bedrohlich.
"Es ist und bleibt aber dabei, dass noch nicht klar ist was eigentlich dran ist. Nur weil ein betrunkener Veteran Schauermärchen erzählt und eine geheime Eildepesche aus Parthien über Ravenna ankommt. Das muss ja noch nicht viel heißen",
sagte Labeo ohne besondere Überzeugung,
"Obwohl - ein bisschen merkwürdig ist es schon, und dann ist wahrscheinlich zumindestens ein Samenkorn an Wahrheit dran."
"Und dieses Samenkorn kann das ganze Getriebe lahm legen," stellte Verus fest.
"Ich mache mir Sorgen, was passieren könnte, wenn die Männer vermuten, dass der Kaiser tot ist. Einige würden gegen Rom marschieren wollen, andere desertieren, andere würden gegen Parthien marschieren wollen und es gibt noch weitere Variablen, die ich nicht absehen kann."
Wieder nickte Verus.
"Wir müssen erfahren, was an Wahrheit darin steckt, um Schlimmeres zu verhindern."
"Das denke ich auch - wahrscheinlich steht es eh in der Depesche die der Kamerad aus Ravenna gerade dem Praefectus gebracht hat, oder was meinst Du?",
sagte Labeo.
"Wir werden sehen. Lass uns erste einmal unsere Probatio bestehen. MARS wird uns schon beistehen, so will ich hoffen. Wie geht es eigentlich deiner Familie?"
"Du hast Recht, die Probatio ist das wichtigste jetzt, damit wir ordentliche Soldaten werden. Meine Familie? Wenn ich das mal wüßte, ich weiß noch nicht mal, ob gerade jemand in Roma ist. Viele sind ja in Parthien - und von meinem Vater Seneca habe ich seit geraumer Zeit nichts mehr gehört, er scheint mit seinem Bruder Lepidus in Hispania zu sein, ich sollte ihm mal schreiben."
Als Labeo dies sagte, spürte er einen dunklen Hauch in seiner Seele, den er nicht interpretieren konnte, der ihm aber ins Gesicht geschrieben stand.
"Wirst Du eigentlich nach der Probatio einfach so zum Nauta befördert oder springst Du gleich nach oben?
"Ich denke mal, dass ich einen Sprung machen werde. Ich habe das Examen an der Akademie abgelegt und war früher einmal ein hoher Provinzbeamter. Ja, ich war Magister Scriniorum."
Verus lachte.
"Aber mach dir keine Hoffnungen, dass du mich dann nicht wieder siehst. Ich werde dich verfolgen!"
"Wenn Du mich verfolgen willst, musst Du Dich erst einmal hinter Deinem Schreibtisch erheben, was schon viel ist für einen Beamten und dann: musst Du Dich auch noch be-we-gen"
Verus sprang auf und nahm Labeo in den Schwitzkasten.
"Be-we-gen kann ich mich noch gut."
Er entließ ihn aus seiner Achselfolter und lachte ihn freundlich an.
"Wir sollten einmal etwas gemeinsam unternehmen...mhmmm weit ist die Taverne von der Kaserne entfernt?"
Verus hatte Labeo überrascht. Für einen Beamten war er verdammt schnell. Das würde er sich merken - vielleicht käme ja bald eine Möglichkeit es ihm zurückzuzahlen...
"Die Taverne, keine Meile jedenfalls. Aber vielleicht erst nach der Probatio, oder was denkst Du?
"Richtig, dann haben wir auch etwas zu feiern," scherzte Verus.
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