Allmählich waren die Senatoren in zehn Gruppen aufgeteilt, so dass ein Sacerdos begann, die Gruppen den einzelnen Rindern zuzulosen. Jene großen Senatoren - in körperlichem Maße gesprochen - um Vinicius und Purgitus wurden um die Bahre mit der roten Kuh darauf herum aufgestellt, jenes Mittelmaß, Tiberius, Octavius und Flavius inkludierend, um eine Bahre, auf welcher der rote Ochse thronte, Senator Germanicus' Grupppe erwischte den schwarzen Ochsen. Aufgrund der Ankündigung, dass auf halbem Wege ein Wechsel der Seiten würde stattfinden, entbrannte kaum Zwist zwischen den Senatoren, wer an welcher Seite solle zuerst angreifen. Als endlich die Prozession war aufgereiht - zwischen den einzelnen die Rinder tragenden Bahren wurden Götterbilder, Standarten aus Holz, Eisen oder Bronze, die in der späteren Zeremonie verwendeten Kultgefäße und Gegenstände, Blumengirlanden und Weihrauchschwenker durch nicht senatorische Pontifices, Sacerdotes und weiteres Kultpersonal mitgeführt - trat der Rex Sacrorum an die Spitze des Zuges. Erneut drang die Stimme eines Heroldes über den kapitolinischen Hügel hinweg, welcher die Anwesenden aufforderte zu schweigen.
Fabius Antistes dagegen erhob seine Arme, wandte die Innenflächen der Hände zum Himmel, um sodann seine Stimme zu erheben, während gleichsam hinter ihm Unmengen von Räucherungen auf runden Kohlebecken verstreut und ihr dichter Rauch dem Himmel entgegen geschickt wurden.
"Götter des Imperium Romanum! Unsterbliche Ewige, endlos umfassende di immortales, gewährt uns die Gunst Eurer Aufmerksamkeit! Di consentes, Schirmherren unseres Volkes, Wahrer unseres Lebens, Euch gebührt unsere Sühne, wie den allgegenwärtigen Göttern, Überirdischen und Unterirdischen und all jenen in allen Welten dazwischen. In tiefer Demut vor der Macht Eures Wesens bitten wir Euch darob, Eure Aufmerksamkeit hin zu wenden auf uns, jene Männer, welche den Staat Rom und sein Volk vertreten, welche für den Staat Rom und sein Volk um Eure Vergebung bitten und um Euer Wohlwollen. Seht hin zu uns, Unsterbliche, die wir auf unseren Schultern tragen, was Euch zum Wohle zu geben sei, die wir uns stellen unter Eure Obhut."
Die Arme des Rex Sacrorum senkten sich herab und er wandte den aufgereihten Senatoren sich zu.
"Patres conscripti! Senatoren Roms! Ihr repräsentiert den Staat Rom und sein Volk, an diesem Tage mehr noch als gewöhnlich, denn ihr tragt das Wohl unseres Imperium auf euren Schultern, nur eure Tat kann dazu gereichen, die in Ungleichgewicht geratene pax deorum wiederherzustellen! Geht unermüdlich und stolz erhobenen Hauptes, wie einem Römer dies zusteht, geht reinen Herzens und tragt eure Last reinen Geistes, in Demut vor den di Romanorum!"
Es war dies das Stichwort der Reinheit, welches Priester um die Opfer und ihre Träger ausschwärmen ließ, mit silbernen Schüsseln voll Wasser und Pinseln aus weißfarbenem Ochsenschwanzhaar ausgestattet, welche die Senatoren mit Wasser besprengten, um symbolisch sie zu reinigen. Hernach endlich war es so weit, tibicines und fidicines spielten auf, dazu wurden Handtrommeln und Schellen rhythmisch im Takte geschlagen, während die Träger der ersten Bahre - mit einem weißfarbenen Ochsen darauf - angewiesen wurden, ihre Last empor zu heben und die pompa zu beginnen.
Von der Kuppe des kapitolinischen Hügels aus würde der Prozessionszug die Straße hinab zum Kopfe des Forum Romanum ziehen, von dort aus ein Stück die Via Flaminia entlang, um sich sodann, sobald die Grenze des pomerium erreicht würde sein, rechtswendig um dieses herum zu bewegen.