Meridius trat in die Sklavenunterkunft.
"Wo ist Morpheus?"
Seine Stimme war hart und angesäuert.
Meridius trat in die Sklavenunterkunft.
"Wo ist Morpheus?"
Seine Stimme war hart und angesäuert.
Ich erhob mich sofort und warf einen Blick zu Nyla.
"Ich weiß es nicht, Herr.
Wo sollte er sein?"
"Vielleicht hier? Oder bei seiner Arbeit?"
Meridius blickte Gallus an. Dann Nyla.
"Wann habt ihr Morpheus das letzte mal gesehen?
Und Calliope ist auch verschwunden. Das ganze gefällt mir nicht!"
Ich wollte gerade etwas zu Gallus sagen als unser Herr reingestürmt kam und nach Morpheus fragte.
Ich erschreckte mich sehr ´bei seinem Ton und nachdem Gallus aufgewprungen war versteckte ich mich halbwegs hinter ihm.
Ich hatte Morpheus schon lange nicht mehr gesehen und mir darüber aber keine Gedanken gemacht.
Nachdem der Herr wieder gegangen war - keiner von uns wusste, wo Morpheus steckte - wandte ich mich wieder an meine Kleine. Hatte sie gezittert? Es schien mir so. Vorsichtig streckte ich meinen Arm aus und zog sie zu mir her.
"Jetzt mach Dir keine Gedanken, Kleine.
Es ist alles gut..."
Mein Kuss besänftigte sie. Schon bald schnurrte sie wie ein kleines Kätzchen und barg ihren Kopf in meinen starken Armen.
Es war früh am Morgen, die Sonne war noch nicht aufgegangen, als ich neben Nyla aufwachte und mit offenen Augen einfach da lag. Ich dachte nach. Über meine Zukunft. Wie es weiter gehen sollte. Meine Möglichkeiten beschränkten sich jedoch auf nur wenige. Fliehen war mir zu stressig und auch zu gefährlich, da ich nicht vor hatte in der Arena zu landen, oder aber zu Tode gepeitscht zu werden. Morpheus tat mir in dieser Hinsicht jetzt schon leid, zumal ich nicht wusste, wie mein Herr reagieren würde. Und dann war da ja noch Nyla. Was sollte aus ihr werden? Ich hatte es in der Casa Decima gut und war der oberste der Sklaven im Hause, Nach meinem Herrn kam gleich mein Wort und die anderen hatten mir zu gehorchen. Besser ging es eigentlich kaum.
Ich drehte mich zu Seite und blickte sie an. Sie hatte wundervoll krauses Haar und unter dem dünnen Stoff ihrer Tunika standen die Nippel ihrer Brüste. Vorsichtig zog ich die Decke etwas höher, da es sie offensichtlich fror.
Nachdem Calliope in der Küche gewesen war und dort niemand aufzufinden war ging sie in die Sklavenunterkunft um nach Nyla zu sehen. Auch dort konnte Calliope sie nicht finden, somit beschloss sie auf den Markt zu gehen und frische Pflanzen zu holen.
Wir betraten die Sklavenunterkunft.
"Du kannst Dir dort hinten im Eck einen Platz suchen. Die anderen Schlafplätze sind schon belegt. Hier in der Mitte des Raumes auf dem Tisch steht ein Eimer mit frischem Wasser und eine Schale. Wasch Dich nie am Eimer selber, sondern an der Schale, es gibt Leute die Nachts vielleicht was trinken wollen. Ansonsten, Matten gibt es dort hinten und wenn Du sonst noch was brauchst kann man es besorgen. Eine eigene Truhe für Dich, oder ein Kästchen für Deine Privatsachen, falls Du sowas hast, muss man erst noch anschaffen, wir haben hier nicht viel Luxus..."
Ein wenig düster hier. Und lüften sollte man hier auch wieder mal. Ähja, daß es hier nicht viel Luxus gibt, habe ich schon vorher bemerkt. Ein wenig ärmlich trifft es schon eher. Warum sollte es dann auch in der Sklavenunterkunft anders sein? Wenigstens werden hier Schlafmatten benutzt, beim vorigen Herr mußte ich auf dem kalten Boden schlafen, wenn ich ihm nicht anders zu Diensten war...
"Gut. Ich danke dir. Privatsachen habe ich keine, also wird das auch nicht nötig sein. Nur einen Platz, wo ich meine sauberen Gewänder hinlegen kann, brauche ich."
Irgendwie wirkte hier alles farblos und trist, wie Dickerchen. *seufz*
"Für die Kleidung haben wir diese Truhen dort hinten. Du kannst Dir ruhig eine nehmen, ich denke eine müsste noch frei sein. Ansonsten, wenn Du Fragen hast, frag einfach. Zur Zeit sind wir hier vier Sklaven, mit dier werden wir fünf sein. Der sechste ist vor ein paar Wochen davon gelaufen, keine Ahnung warum. War irgendso ein Bildungssklave, einer der wohl besser war als die anderen. Aber egal, es geht mich nichts an."
Ich betrat die Unterkunft und sah Gallus mit einem Neuen. "Salve" sagte ich trocken und pflanzte mich auf meine Schlafmatte. Der heutige Tag war stressig gewesen und ich wollte nur noch schlafen.
"Neu hier? Was für ein Aufgabenfeld?"
"Gut, danke. Was den Rest angeht, werde ich mich sicher noch an dich oder an die anderen wenden können. Wenn du mich entschuldigst, ich muß mich jetzt frisch machen für meine Herrin."
Halloooo, Schwester. Wer ist denn dieses Schnuckelchen da? *rrrrr*
Schön, daß es noch andere Hochlichter hier gibt.
"Ja, gerade erst angekommen. Ich bin der Sklave von Decima Lucilla, mein Name ist Ambrosius."
Ahja, der hier gefällt mir schon viiiiel besser als Dickerchen.
Größer, muskulöser und schlicht hübscher. Ohja.
Aber es nützt nichts, ich muß mich endlich einmal waschen. Ich fühle mich so schmutzig, furchtbar. Fuuurchtbar...
Ich blickte dem Kerl kopfschüttelnd nach. Als er draussen war blickte ich in Richtung Gallus.
"Wo kommt der her? Sicher von Kreta!"
Aber eigentlich ging er mich ja auch nichts an. Ich beschloss mir erst einmal eine Mütze schlaf zu gönnen. Ich nahm die Decke und rollte mich ein. Den Hintern in Richtung Wand. Bei dem Neuen konnte man ja nicht wissen...
Juba stand auf. Dem Stand der Sonne nach hatte er verschlafen. Er war allein in der Unterkunft, die anderen mussten wohl schon ´bei der Arbeit sein. Schnell zog er sich an, machte sein Strohbett und begab sich nach unten, um seinen Herrn zu suchen...
Nach geschaffter Anreise wurde den neuen Sklaven ihre Unterkunft gezeigt. Alles war getan. Hraban war ein wenig erschöpft, ließ sich das jedoch nicht anmerken, als er sich in dem Cubiculum umsah.
Ich betrat ebenfalls die Sklavenunterkunft um die neuen Sklaven einzuweisen. Ich zeigte ihnen, wo sie sie sich zum Schlafen hinlegen konnten und wo es Verstauungsmöglichkeiten für kleinere private Sachen gab. Dann wies ich Hraban an,sich am nächsten Tag bereit zu halten, da ich mit ihm vorhatte über seine zukünftige Arbeit zu reden. Um Niobe indess würde sich Gallus kümmern, da sie hier im Hause bleiben würde.
Also ließ Hraban sich auf auf seinen Schlafplatz fallen. Er würde sich nun ausruhen können bis die Sonne wieder aufgehen würde, hatte er verstanden und nahm sich das jetzt auch vor.
Ich betrat mit Niobe die Sklavenunterkunft.
"Dort hinten kannst Du Dir einen Schlafplatz raussuchen. Wir schlafen alle in dem selben Raum. Die Frauen auf der einen Seite, die Männer auf der anderen, ich direkt an der Türe. Vorsichtshalber..."
Ich grinste.
"Falls Du irgendwelche Privatsachen hast, lass Dir ein Kästchen geben. Die Wäsche wird dort hinten in den Truhen verstaut. Der Wassereimer in der Mitte des Raumes ist zum Waschen und Erfrischen gedacht. Essen gibt es Morgens nach dem Aufstehen, Mittags und Abends. Nyla ist in der Küche und versorgt den ganzen Haushalt, so dass auch für uns immer wieder mal Leckerbissen anfallen."
Ich blickte sie an.
"Brauchst Du sonst noch etwas?"
Dann fiel mein Blick auf Hraban.
"Hraban. Aufwachen. Die Pferde in der Stallung brauchen neue Eisen.
Kümmer Dich darum. Ach, und wenn Du Juba siehst, sag ihm, dass er dem griechischen Lehrer Bescheid geben soll, dass seine Schüler eingetroffen sind."
Hufeisen - mit Riemen befestigt! Nicht genagelt! Das wurde erst später erfunden!
Mit Riemen befestigt? O.o Das wusste ich nicht, danke für den Hinweis!
Ein durchdringendes Organ hatte dieses Gallus. Hraban war zwar nur in einem oberflächlichen Schlaf, dennoch hatten ihn andere Geräusche nicht geweckt. Jetzt aber rappelte er sich auf und lauschte verschlafen den Anweisungen, dann nickte er Gallus und Niobe zu.
Den Eimer in der Mitte des Raumes benutzte er, um sich zwei Hände voll des kalten Wassers ins Gesicht zu spritzen, dan stand er auf und ging in der Hoffnung, dass er die Stallungen und Juba finden würde, hinaus.
Niobe betrachtete den Raum, der Ähnlichkeiten mit dem in Rom hatte und erneut musste sie an Ganymed denken. Sie wunderte sich etwas darüber, dass Männer und Frauen zusammen in demselben Raum schliefen. Zuhause war so etwas keinesfalls möglich gewesen, auch die Dienerschaft war strikt nach Geschlecht getrennt. Doch schien man das hier nicht so eng zu sehen.
"Ich habe keine Privatsachen, nicht mehr." Ihre Stimme klang bitter als sie an ihren wertvollen Schmuck dachte, den die Sklavenhändler ihr abgenommen hatten, Ringe von den Händen gerissen, Ketten von ihrem Hals und die Ohrringe unsanft von ihren Ohren. Sie konnte von Glück sagen, dass sie keinerlei weiteres Interesse an ihrem Körper zu haben schienen, so dass sie bisher lediglich materielle Güter eingebüßt hatte."Danke, Gallus"
Niobe ging durch den Raum zum letzten Schlafplatz und ließ sich darauf nieder. Erneut spürte sie die Erschöpfung, so dass es nicht lange dauerte, bis sie eingeschlafen war.
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