Was bisher hier geschah...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Ähm... naja, für Eisen hab' ich ehrlichgesagt wenig Verwendung. Wie wär's, wenn du mir stattdessen lieber ein bisschen Wolle lieferst? Da könnte ich was mit anfangen..."


    Da er ja quasi im Verlagssystem handelte und seine Weber von ihm die Rohwolle kaufen mussten, würde er davon mehr haben und musste sich nicht um den Verkauf kümmern.


    Wolle, natürlich! Witjon lächelte schmal. "Ein bisschen?" Man sah ihm an, wie er für ein paar Sekunden damit beschäftigt war, den Warenwert zu überschlagen, dann sagte er: "Sagen wir acht Fuhren Wolle statt des Eisens."


    Ganz so wenig Kaufmannsgeschick wie Witjon vermutet hatte, durfte er dem Petronius also doch nicht nachsagen. Auch wenn er noch nicht so wirkte, als wolle er in größerem Maße um die weiteren Details des Muntschatzes feilschen wollen. Aber das sollte Witjon nur recht sein. Gesparte Zeit war gespartes Geld, das wusste jeder Geschäftsmann. Und so langsam konnte Witjon es tatsächlich kaum mehr erwarten, Octavena endlich zum Weib zu nehmen.

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    So verdrehte er nur die Augen und fragte sich, ob es im germanischen Adel üblich war, dass man Handwerk betrieb - sein Vater hatte ihm schon früh deutlich gemacht, dass sich das für einen guten römischen Adligen (was man als Decurio ja auch irgendwie war) eine sehr unangebrachte Tätigkeit war. Uneingedenk der Tatsache, dass solch eine Frage vielleicht etwas unangebracht war, fragte er deshalb


    "Ist dieser Silvanus ein naher Verwandter? Oder seid ihr alle Handwerker?"


    Über die erste Frage musste Audaod erstmal kurz nachdenken. "Er ist mein Vetter. Aber entfernt verwandt. Ein Abkömmling des Bruders meines Urgroßvaters." Soweit er den duccischen Stammbaum jetzt richtig im Kopf hatte. Genauer konnte er momentan nicht werden, aber das erwartete Lucius vermutlich auch nicht von ihm. Hoffentlich.


    Die zweite Frage ließ Audaod schließlich seine Stirn in Falten legen. "Wie darf ich das verstehen?", fragte er mit einer guten Portion Überraschung in der Stimme. Lucius musste doch wissen, dass Audaods Vater kein Handwerker war. Und Audaod ebenso wenig. Was sollte also diese Frage?

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Ist dieser Silvanus ein naher Verwandter? Oder seid ihr alle Handwerker?"


    Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    Die zweite Frage ließ Audaod schließlich seine Stirn in Falten legen. "Wie darf ich das verstehen?", fragte er mit einer guten Portion Überraschung in der Stimme. Lucius musste doch wissen, dass Audaods Vater kein Handwerker war. Und Audaod ebenso wenig. Was sollte also diese Frage?


    Aus der duccischen Goldschmiede also. Octavena nickte und beschloss sich diese Information vorerst einfach zu merken. Glücklicher Weise schien Lucius nun auch auf dieses Thema einsteigen zu wollen, wenn auch mit einer Frage, von der Octavena sich nicht ganz sicher war, ob Callistus die nicht als Beleidigung auffassen würde.
    Kurz überlegte sie, einzugreifen und dem einen Riegel vorzuschieben, entschied sich jedoch dagegen. Noch schien der junge Duccius vor allem überrascht zu sein und wenn sie nun etwas sagte, würde ihr Vetter das bestimmt nur wieder als persönlichen Angriff werten und früher oder später würden sie sich beide wieder ankeifen. Also Nein.
    Im Zweifelsfall konnte sie ja immer noch gleich etwas sagen, aber so entschied sie sich erst einmal für die bewährte Methode des Zuhörens.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Wolle, natürlich! Witjon lächelte schmal. "Ein bisschen?" Man sah ihm an, wie er für ein paar Sekunden damit beschäftigt war, den Warenwert zu überschlagen, dann sagte er: "Sagen wir acht Fuhren Wolle statt des Eisens."


    Einen Moment überlegte Crispus - über die Eisenpreise war er wieder nicht sonderlich gut informiert, aber acht Fuhren Wolle waren eine ganze Menge, wenn er sie mit zwei Eisenbarren verglich. Kurz erinnerte er sich dabei an die Scherzfrage: "Was wiegt mehr - ein Pfund Eisen oder ein Pfund Federn?", was ihn für eine Sekunde schmunzeln ließ. Die ganze Mitgift... äh der Muntschatz würde direkt in sein Lagerhaus gehen müssen - hier hatte er überhaupt nicht den Platz dafür!


    "Einverstanden!"


    Er bot dem Duccier seine Hand an und dachte sich dabei, dass er sich zukünftig im Vorfeld besser über die Heiratsbräuche potentieller Ehepartner seiner Familiaren informieren würde. Andererseits blieb der Muntschatz sicherlich nicht geheim und die Duccier würden sich nicht die Blöße geben, sich durch eine schäbige Mitgift zu entehren...


    "Ist bei euch übrigens eine Verlobungsfeier üblich? Oder wollen wir einen Vertrag dazu aufsetzen?"

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Einverstanden!"


    Er bot dem Duccier seine Hand an und dachte sich dabei, dass er sich zukünftig im Vorfeld besser über die Heiratsbräuche potentieller Ehepartner seiner Familiaren informieren würde. Andererseits blieb der Muntschatz sicherlich nicht geheim und die Duccier würden sich nicht die Blöße geben, sich durch eine schäbige Mitgift zu entehren...


    "Ist bei euch übrigens eine Verlobungsfeier üblich? Oder wollen wir einen Vertrag dazu aufsetzen?"


    Ziemlich selbstzufrieden schlug Witjon ein. "Petronius, es ist mir immer wieder eine Freude, Geschäfte mit dir zu machen", sagte er grinsend. Für ihn war es selbstverständlich, dass um eine Frau gefeilscht wurde wie um eine Stute, auch wenn er diese Anspielung eben im Triclinium im Beisein der Umfeilschten natürlich unpassend gefunden hatte.


    "Eine Verlobungsfeier kommt zwar häufiger vor, ist aber nicht zwingend. Ich würde dahingehend ausnahmsweise die schlichte römische Art bevorzugen und nur einen Vertrag* aufsetzen", beantwortete er daraufhin Crispus' Fragen.


    Dann warf er einen kurzen Blick zurück zur Tür zum Triclinium. "Wollen wir zurück und die frohe Botschaft verkünden?", fragte er gutgelaunt.


    Sim-Off:

    *Wobei ich es nicht für nötig halte, diesen Vertrag tatsächlich auszuspielen. Es wird reichen kurz zu erwähnen, was die wichtigsten Vereinbarungen sind und fertig.

  • Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    Über die erste Frage musste Audaod erstmal kurz nachdenken. "Er ist mein Vetter. Aber entfernt verwandt. Ein Abkömmling des Bruders meines Urgroßvaters." Soweit er den duccischen Stammbaum jetzt richtig im Kopf hatte. Genauer konnte er momentan nicht werden, aber das erwartete Lucius vermutlich auch nicht von ihm. Hoffentlich.


    Die zweite Frage ließ Audaod schließlich seine Stirn in Falten legen. "Wie darf ich das verstehen?", fragte er mit einer guten Portion Überraschung in der Stimme. Lucius musste doch wissen, dass Audaods Vater kein Handwerker war. Und Audaod ebenso wenig. Was sollte also diese Frage?


    Der Bruder des Urgroßvaters - das war in der Tat eine entfernte Verwandtschaft - selbst für römische Verhältnisse. Es war wahrscheinlich nicht einmal unvorstellbar, dass ein Senator einen derartig verwandten Handwerker hatte - aber daran dachte Lucius momentan natürlich nicht.


    "Naja, habe mich nur gewundert, dass es einfache Handwerker im Geschlecht der Duccier gibt - ihr seid doch sowas wie adlig bei euresgleichen, oder?"


    antwortete er freiheraus. Dass "euresgleichen" nicht gerade die höflichste Form war, bedachte er natürlich auch nicht...

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Ziemlich selbstzufrieden schlug Witjon ein. "Petronius, es ist mir immer wieder eine Freude, Geschäfte mit dir zu machen", sagte er grinsend. Für ihn war es selbstverständlich, dass um eine Frau gefeilscht wurde wie um eine Stute, auch wenn er diese Anspielung eben im Triclinium im Beisein der Umfeilschten natürlich unpassend gefunden hatte.


    "Eine Verlobungsfeier kommt zwar häufiger vor, ist aber nicht zwingend. Ich würde dahingehend ausnahmsweise die schlichte römische Art bevorzugen und nur einen Vertrag* aufsetzen", beantwortete er daraufhin Crispus' Fragen.


    Dann warf er einen kurzen Blick zurück zur Tür zum Triclinium. "Wollen wir zurück und die frohe Botschaft verkünden?", fragte er gutgelaunt.


    Für den praktisch denkenden Petronier war es völlig ausreichend, eine große Feier zu veranstalten. Dass Marsus es genauso sah, gefiel ihm. Für den Vertrag würde er Privatus beauftragen - der konnte so etwas besser. Vielleicht würde auch Lucius nochmal drübersehen, immerhin war er ja Jurist. Er blieb lieber bei den angenehmen Seiten der Vorbereitungen:


    "Machen wir das - nicht, dass das Jungvolk sich da drin betrinkt oder sonst was! Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch!"


    Auch Crispus war ein wenig euphorisch - endlich hatte es geklappt für Octavena! Dass sein doch eher reservierter Lucius die Situation genutzt hatte, um sich zusammen mit dem duccischen Sprössling zu betrinken, glaubte er natürlich nicht wirklich - eigentlich hatte er sogar das Gefühl, dass Lucius die Duccier generell nicht mochte. Andererseits hatte er noch von niemandem bemerkt, dass sein Sohn ihn mochte... außer vielleicht Armin.


    Gemeinsam erhoben sie sich und gingen wieder in den Raum. Dort schien die Stimmung etwas angespannt, was Crispus aber auf die Erwartung schob, mit sie die Rückkehr der Alten erwarteten.


    "Octavena, wir haben gute Neuigkeiten für dich! Marsus hat um deine Hand angehalten!"


    platzte er direkt heraus und legte den Arm um seinen Decurionenkollegen, während er in die Runde strahlte.

  • Euresgleichen? Lucius hatte wirklich kein Händchen für den etwas feinfühligeren Gebrauch von Sprache. Octavena stellte sich innerlich vor, wie sie den Kopf genervt in die Hände stützte und hoffte nur, dass Callistus die Formulierung entweder nicht auffallen oder großartig stören würde.


    Aber das wurde schnell unwichtig, als ihr Onkel mit Marsus wieder aus dem Garten zurück kam. Denn mit einem Mal lag Octavenas Aufmerksamkeit an ganz anderer Stelle und fragend sah sie zwischen den beiden Männern her, während ihr Herz vor Neugierde gleich ein wenig schneller schlug. Das letzte Mal, als ihr Onkel einen möglichen Bräutigam ausgeguckt hatte, war an dieser Stelle ein Nein gekommen. Ob sie dieses Mal auch kein Glück haben würde?
    Doch ihre Sorgen waren unbegründet und - den Göttern sei Dank - hatte der alte Crispus offenbar auch nicht vorgehabt, sie noch weiter auf die Folter zu spannen, denn er platzte auch gleich mit der guten Nachricht heraus.
    Octavena strahlte gleich einmal mit ihrem Onkel um die Wette und bemerkte auch, wie ihr innerlich ein Stein vom Herzen fiel. Das waren ja tatsächlich gute Neuigkeiten!
    Das breite Lächeln auf ihrem Gesicht nahm schier kein Ende, während sie gleichzeitig überlegte, was sie wohl darauf antworten sollte. Aber was sagte man denn da schon? Toll?
    Schließlich freute sie sich ja wirklich, aber da oder wahrscheinlich gerade deshalb fiel ihr im ersten Moment nichts wirklich Passendes ein.
    "Das ist ja... wunderbar!", brachte sie dann allerdings doch heraus und hatte ab da auch wieder ihre Mimik vollends unter Kontrolle, auch wenn sie nach wie vor lächelte.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Octavena, wir haben gute Neuigkeiten für dich! Marsus hat um deine Hand angehalten!"


    platzte er direkt heraus und legte den Arm um seinen Decurionenkollegen, während er in die Runde strahlte.


    Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Octavena strahlte gleich einmal mit ihrem Onkel um die Wette und bemerkte auch, wie ihr innerlich ein Stein vom Herzen fiel. Das waren ja tatsächlich gute Neuigkeiten!
    Das breite Lächeln auf ihrem Gesicht nahm schier kein Ende, während sie gleichzeitig überlegte, was sie wohl darauf antworten sollte. Aber was sagte man denn da schon? Toll?
    Schließlich freute sie sich ja wirklich, aber da oder wahrscheinlich gerade deshalb fiel ihr im ersten Moment nichts wirklich Passendes ein.
    "Das ist ja... wunderbar!", brachte sie dann allerdings doch heraus und hatte ab da auch wieder ihre Mimik vollends unter Kontrolle, auch wenn sie nach wie vor lächelte.


    Witjon erwartete nicht, seinen Sohn im Suff mit den anderen vorzufinden, was zum Glück dann auch nicht der Fall war. Dass Crispus auch gleich mit der Neuigkeit herausplatzte, ließ den Duccier sogleich mal schmunzeln. Crispus schien tatsächlich begeistert zu sein über diese Abmachung. Von einer gewissen Spannung im Raum bekam er dabei nicht viel mit, abgesehen von seiner eigenen Anspannung und dem gewissen Hochgefühl, das sich nun langsam bei ihm einstellte.


    Begeistert war Witjon dann auch - nämlich von Octavenas Reaktion. Die junge Frau strahlte wie die erste kräftige Sonne im Frühling und Witjon konnte nicht umhin selbst ziemlich breit zu lächeln.
    "Es ehrt mich, dass ich dir damit offensichtlich eine solche Freude bereite", entgegnete er seiner Versprochenen. Dass Crispus ihn dabei auch noch umarmte war für Witjon unverhofft familiärer, als er es von diesem steifen Legionsveteranen je erwartet hätte. Er versuchte sich seine Überraschung ob dieses ungewöhnlichen Gefühlsausbruchs des Petroniers nicht anmerken zu lassen.
    "Ich denke ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich mich glücklich schätzen kann eine so bildschöne Frau zur Versprochenen zu haben", schob er schließlich noch ein Kompliment hinterher. Das hatte er einfach mal loswerden müssen. Er hoffte, dass er auch sehr zügig den Verlobungsvertrag mit Octavenas Onkel würde ausfertigen können, so dass er sich in Kürze offiziell in Begleitung seiner wundervollen Verlobten würde zeigen können.

  • "Armin, bring uns vom besten Wein! Wir haben 'was zu feiern!"


    befahl der alte Petronier dem jungen Sklaven und nahm wieder auf seiner Kline Platz. Zufrieden sah er in die Runde und fragte beiläufig


    "Ich hoffe, ihr habt euch nicht gelangweilt so ganz ohne uns? Jetzt, wo wir bald eine Familie werden..."


    Wer hätte sich das vor ein paar Jahren ausmalen können? Eine Petronierin heiratete einen Duccier! Wie man sich damals gezofft hatte in der Curia - jetzt würde es bald ein mächtiges Bündnis geben, dem kaum eine politische Kraft in Mogontiacum die Stirn würde bieten können!

  • Octavena nahm das Kompliment ihres nun Verlobten mit einem breiten Lächeln entgegen. Sie freute sich. Zum einen weil sie nun sowieso schon gut gelaunt war und zum anderen weil es ehrlich gemeint zu sein schien. Da war sogar für einen Augenblick der Ärger über Lucius und seine Rechthaberei vergessen...
    Jedenfalls so lange bis ihr Onkel - wahrscheinlich völlig unabsichtlich - sie wieder daran erinnerte. Um Octavenas Mundwinkel zuckte es kurz ein wenig spöttisch bei dem Gedanken, dass das Problem bei dem Gespräch, das sie geführt hatten, keineswegs ihre zukünftige, sondern viel mehr ihre jetzige Familie gewesen war. Aber Lucius wäre sie dann ja auch in absehbarer Zeit halbwegs los.
    "Nicht doch", gab sie dann aber laut zurück, "Wir haben uns wunderbar unterhalten. Nicht wahr, Lucius?" Den letzten Satz hatte sie sich dann doch nicht verkneifen können, vor allem nicht mit einem feinen, ein wenig ironischen Unterton.

  • Endlich kamen die Alten zurück und erlösten Lucius von dem Zwang, mit dem jungen Duccier Kontakt aufzunehmen. Dass es nun so gekommen war, wie er befürchtet hatte, ließ ihn schlucken. Er hatte sich schon oft gefragt, woher die Überlegenheit des Römertums über alle anderen Völker rührte - mochte es etwas mit dem Blut zu tun haben? Immerhin waren auch die Söhne von Senatoren eher dazu prädestiniert, den Staat zu leiten als seinesgleichen - und wenn man das nun übertrug, konnte es vielleicht sogar eine Schwächung des Römertums bedeuten, wenn Octavena sich mit einem Germanen vermischte... andererseits war bei ihr sowieso schon Hopfen und Malz verloren.


    "Ja."


    antwortete er schließlich auf Octavenas Frage, deren Unterton er natürlich nicht recht verstand. Vielmehr blieb er aus Erfahrung bei der positiven Antwort, denn das Eingestehen von Langweile im Gespräch mit Dritten wurde aus irgendeinem Grund gesellschaftlich nicht akzeptiert. Der Mensch wollte aus irgendeinem Grund betrogen werden...

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Athicus fegte eifrig im Hof des Domus Petronia. Er hoffte durch Fleiss Octavena zu zeigen das sie keinen Fehler gemacht hatte als sie ihn eingestellt hatte. Plötzlich sah er den jungen Petronier auf sich zu kommen. Ihn konnte er noch nicht richtig einschätzen da er noch nie richtig mit ihm gesprochen hatte. Zaghaft lächelnd sah Athicus von seiner Arbeit auf.

  • Nach seiner Schicht bei der Miliz (Lucius hatte momentan ja keine anderen Aufgaben) kam Lucius durch den sonnendurchfluteten Hof und legte seinen Helm ab. Im Schatten des Säulenganges sah er Athicus, den Diener von Octavena - ausnahmsweise mal allein. Scheinbar brauchte eine junge Petronierin so einen Diener doch nicht unbedingt, wenn er jetzt schon den Hof fegte - andererseits umso besser, denn immerhin futterte er ja auch nicht Octavenas Speisekammer leer, sondern die seines Vaters.


    Er setzte sich auf die Steinbank und sah dem Diener einige Zeit zu. Er hatte noch nie mit ihm gesprochen - warum auch? Für ihn war er einfach nur der verlängerte Arm von Octavena - und der ging er am liebsten aus dem Weg, da jedes Gespräch im Streit endete. Trotzdem spürte er eine gewisse Neugier, wer dieser Kerl war, der so dumm war, sich für Kost und Logis einer uneinsichtigen, emotionalen Frau zu unterwerfen.


    "Hey, Athicus, komm' mal her!"


    rief er schließlich einer plötzlichen Laune folgend.

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Ja."


    antwortete er schließlich auf Octavenas Frage, deren Unterton er natürlich nicht recht verstand. Vielmehr blieb er aus Erfahrung bei der positiven Antwort, denn das Eingestehen von Langweile im Gespräch mit Dritten wurde aus irgendeinem Grund gesellschaftlich nicht akzeptiert. Der Mensch wollte aus irgendeinem Grund betrogen werden...


    Auch der alte Petronier bemerkte in seiner Freude den ironischen Unterton nicht und die etwas mürrische Antwort seines Sohnes führte er schlicht darauf zurück, dass Lucius grundsätzlich mürrisch war. Unterdessen brachte man den Wein und goss allen Anwesenden ein.


    "Auf die Verbindung unserer Familien! Auf Marsus und Octavena!"


    brachte er schließlich einen Trinkspruch aus und prostete allen zu. Nachdem er getrunken hatte, sah er zu Lucius und Callistus - er hatte plötzlich eine Idee, wie er die Bande zwischen den beiden Familien möglicherweise etwas mehr verfestigen konnte:


    "Lucius, Callistus: wenn ihr euch jetzt so gut versteht - was meint ihr: Wollt ihr nicht vielleicht 'mal zusammen auf die Jagd gehen?"


    Er wusste, dass Lucius das Jagen liebte - und welcher junge Mann tat das nicht? Vielleicht würde sein griesgrämiger Junge ja dabei ein bisschen auftauen...

  • Athicus bemühte sich der Anweisung schnell folge zu leisten. Im war schon klar das sich seine Herrin und der junge Petronier nicht wirklich gut verstanden, aber das bedeutete nicht das er selber respektlos zum Sohn des Hausherren sein durfte.


    Er versuchte sogut es mit einem Besen ging Haltung anzunehmen, schlieslisch war Crispus ja gerade erst von der Milizpatrouille zurückgekehrt und da wollte man ja selber nicht faul und langsam aussehen, und sagte:


    "Ja Herr! Was kann ich für dich tuen?"

  • Es amüsierte Lucius etwas, wie der Diener versuchte, sich militärähnlich zu präsentieren, weshalb er kurz lächelte. Dann lehnte er sich zurück und meinte


    "Erzähle mir etwas von dir! Woher kommst du? Warum arbeitest du hier?"


    Genaugenommen war dieses Gespräch etwas, was er Octavena gegenüber als überflüssiges Gerede abgetan hätte. Hier lag der Fall aber auch etwas anders - man musste etwas über die Mitglieder seines Haushaltes wissen, um sie bei Bedarf instrumentalisieren zu können. Aus purer Neugierde tat ein Lucius Petronius Crispus natürlich nie etwas!

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Der junge Petronier schien freundlich und ernsthaft interessiert zu sein. Athicus erzählte darum offen:

    "Ich stamme aus Sizilien. Dort bin ich auf einem Landgut aufgewachsen. Da es dort jedoch keine Chancen für mich gab bin ich nach Rom um Leibdiener der Tochter eines Geschäftsfreundes meines Herren zu werden. Daraus wurde jedoch nichts wegen dem Bürgerkrieg und so bin ich nach Norden gezogen. Hier in Mogontiacum habe ich dann Octavena getroffen und sie hat mich angestellt. Nicht zu spät wie ich anmerken darf. Ich war kurz davor mein letztes Geld auszugeben."


    Er grübelte etwas und meinte dann:

    "Wobei ich ja jetzt auch knapp bei Kasse bin da ich für den Eingriff sparen muss."


    Der Gedanke daran behagte ihm nicht und er lies das so stehen, obwohl es wahrscheinlich recht verwirrend war.

  • Sicilia war eine römische Provinz - aber wohl neben Lugdunensis diejenige mit der höchsten Bürgerdichte des Imperium. Athicus gehörte wohl zu denen, die nicht dazu gehörten. Aber immerhin hatte er es von der Landarbeit zum Stadtdiener geschafft - was ihn wohl auch etwas für seine aktuelle Aufgabe qualifizierte. Dass er dafür ausgerechnet hier gelandet war, war zwar nicht gerade die logische Konsequenz des Bürgerkriegs, denn Italia und Sicilia hatten ja seines Wissens nach auf einer Seite gestanden. Aber vielleicht hatte der "Geschäftsfreund" auch auf der falschen Seite gestanden.


    Als Athicus dann plötzlich von einem Eingriff sprach, horchte der junge Petronier auf. Er interessierte sich ein wenig für Medizin, denn diese Wissenschaft war der Logik doch etwas näher als Rhetorik und der ganze Kram!


    "Was für ein Eingriff? Bist du krank?"


    Das wäre natürlich ein schlechtes Geschäft für die Petronier gewesen, einen kranken Diener anzustellen - am Ende erwartete man noch, dass so ein Nichtsnutz durchgefüttert wurde, wenn er nicht arbeiten konnte. Dass das der Fall war, hatte Lucius schon hier und da gehört - wieder so eine irrationale Gewohnheit...

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM


  • Audaod hatte keine Zeit mehr, auf Lucius Worte in angemessener Weise zu reagieren. Das verhinderten sein Vater und Octavenas Onkel. Was Lucius da so von sich gab, war genug um Audaods Laune deutlich zu trüben, aber das wurde schnell wett gemacht durch die frohe Botschaft, die nun verkündet wurde.


    "Auf uns", prostete Audaod ebenfalls in die Runde und konnte auch nicht umhin zu lächeln, als sein Vater und seine baldige Stiefmutter - verdammt, wer konnte sich bitte so einer heißen Stiefmutter rühmen? - fröhlich losplauderten.


    Lucius' Vater überraschte Audaod schließlich mit seinem Vorschlag, Jagen zu gehen. Wortlos sah er von Marcus Petronius zu Lucius Petronius, bis ihm ein Einfall kam. Mit einem Seitenblick zu seinem Vater schlug er vor: "Also, wir haben da sowieso schon etwas geplant, diese Woche..." Er warf seinem Vater nochmal einen Blick zu, von dem er ein zustimmendes Nicken erhielt. "Eine Wolfshaltz!", rief er also aus und war plötzlich wieder richtig guter Laune. Lucius' Gequatsche war auf einmal vergessen. "Die Bauern hatten echte Probleme mit einem fiesen Wolfsrudel, nur knapp eine Reitstunde südlich von hier. Und wir wollen dieses Problem beseitigen." Audaod strahle Lucius an. Das konnte doch nur ein riesen Spaß werden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!