Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus ließ seinen Blick noch einen Moment lang auf seinem Centurio liegen. "Ich werde Deine Entlassung morgen aussprechen. Viel Glück als Tribun in Aegyptus, Centurio Decimus." Er reichte seinem Offizier die Hand. "Melde Dich morgen noch einmal bei mir, bevor Du die Castra verläßt."


    Das ging alles so schnell...
    "Jawohl, Praefectus. Vielen Dank, Praefectus!"
    Überrascht über diese joviale Geste, nahm ich die gereichte Hand und drückte sie ehrfürchtig. Ich fühlte mich wirklich geehrt. Noch einmal schneidig salutiert, dann trat ich ab. Zuerst würde ich mich mit meinem neuen Kommandanten besprechen müssen, und dann ganz flott meine Abreise vorbereiten.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Einen Tag nach dem Auftauchen des Tribuns Octavius und der vollkommen überraschenden Neuigkeit, die er mit sich gebracht hatte, begab ich mich wiederum ins Officium des Stadtpräfekten. In aller Eile hatte ich meinen Weggang geregelt – gepackt, hastigst den liegengebliebenen Papyruskram erledigt, mich von meiner Centurie verabschiedet, und sie fürs erste an den Optio übergeben. Der dienstälteste CU-Centurio würde bestimmt bald hier erscheinen, um sein traditionelles Vorrecht wahrzunehmen und einen Nachfolger für mich vorzuschlagen. Meine Unterkunft war geräumt, die Kisten schon abtransportiert. Ich hatte kaum geschlafen, war ganz übernächtigt, dieser plötzliche Aufbruch fühlte sich unwirklich an.
    Im Vorzimmer wartete ich eine Weile, bis der Scriba mich reinschickte, dann trat ich zackig grüssend ein und nahm Haltung vor meinem noch-Kommandanten an.
    "Ave Praefectus Urbi Vescularius! Melde mich wie befohlen. Meine Abreise steht jetzt bevor."
    Bona Dea, ich wurde ganz nostalgisch...

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Gut, dass er würde etwas warten müssen, damit hatte er gerechnet und hatte sich deshalb einige Listen zum Studieren mitgebracht. So setzte sich der Quästor und Augur Roms also und wartete darauf, dass er zum Stadtpräfekten vorgelassen wurde. Wenn ihn der Scriba ansprach würde er ihm antworten:
    "Salve. Ich bin Manius Aurelius Orestes, Quaestor Urbanus, und ich möchte gerne den allfälligen Antrittsbesuch beim Praefectus Urbi realisieren."

  • Marsus hielt sich im Schatten des Raumes und wartete ab. Es war nicht an ihm, sich vorzudrängen. Er wartete schlicht auf eine dezente Aufforderung oder darauf, dass das Vorzimmer entsprechend leer war, um sich vorzuwagen. Schließlich kam er als Letzter an die Reihe. "Salve," grüßte er trocken aber nicht unhöflich. "Ich bin Octavius Marsus, Sohn des Octavius Detritus und ich möchte den Stadtpräfekten um eine Anstellung ersuchen. Ich frage mich, ob er nicht vielleicht einen weiteren Scriba benötigt." Hoffentlich waren das nun nicht zu viele Worte. Marsus nickte abschließend und wartete nun erneut und zwar auf die Reaktion des Schreibers.

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Die Art wie der Praefectus diesen Satz ausgesprochen hatte, hatte in mir sämtliche Alarmglocken durchgeschüttelt ... sicherlich sollte ich als neuer Klient des Iuniers jetzt besonders vorsichtig sein, doch wenn ich ehrlich war gab ich nicht viel auf diese Patronatsgeschichte. Vorallem da ich mir nicht sicher war ob jemand der nur eine Etage über mir diente wirklich ein ernstzunehmender Patron war, oder ob ich wiedermal zu schnell "Ja" gesagt hatte ...


    Tatsache war das Zeit meines Lebens allen Entscheidungen nur eine Sache zu Grunde lag und das war die Wiederherstellung des Familiennamens im Bezug auf das Imperium und den Kaiser! Und da der Vescularier dem Kaiser definitiv näher stand als der Iunier war ich natürlich jederzeit bereit meinen neugewonnenen Patron für eine handvoll Lorbeeren und Sesterzen zu verraten ...


    "Sicher Praefectus, ich arbeite ihm direkt zu ... in der Kanzlei!"


    Potitus musterte sein Gegenüber sehr aufmerksam. Immerhin war er noch nicht so lange aus Aegyptus zurück und konnte den Iunier noch nicht allzu gut kennen. "Was ist Dein ganz persönlicher Eindruck von ihm? Bisher?"

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    gebracht von der Wache erreichte man das officium und ich wurde dem Scriba als Curator vorgestellt.
    Mein Anliegen trug ich dann selbst vor


    "Salve, ich weiss ich habe keinen Termin, doch sollte der Prafectus einige Minuten entbehren können, so wäre ich ihm sehr verbunden!"


    Nochmal sprach ich den Scriba an, der in seine Arbeit vertieft schien....

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    gebracht von der Wache erreichte man das officium und ich wurde dem Scriba als Curator vorgestellt.
    Mein Anliegen trug ich dann selbst vor


    "Salve, ich weiss ich habe keinen Termin, doch sollte der Prafectus einige Minuten entbehren können, so wäre ich ihm sehr verbunden!"


    "Salve, Senator Vinicius", grüßte der Scriba den Besucher ehrerbietig. "Der Praefectus Urbi hat gerade keinen Besucher, ich frage ihn kurz, ob er für Dich einige Minuten entbehren kann." Nur kurze Zeit später erschien der Scriba wieder und machte eine einladende Geste. "Bitte, der Praefectus Urbi erwartet Dich."


    Potitus stand in seinem Officium vor einer Wand, auf der eine große Karte befestigt war. Die Provinzen waren farblich markiert und kleine Nadeln steckten darin, unschwer als Markierungen für die dort stationierten Truppen zu erkennen. Als der Vinicier eintrat, schritt Salinator zu seinem Stuhl zurück, um sich zu setzen. Er hatte so weiterhin die Karte im Blick, während sein Besucher gezwungen war, ihr den Rücken zuzuwenden. "Salve, Vinicius." Mit einer Geste bot er ihm Platz an. "Möchtest Du etwas trinken?"


  • Potitus legte seine Stirn in tiefe Falten. "Ich stimme Dir zu, dass er hervorragende Arbeit geleistet hat. Doch nicht jeder, der gute Arbeit leistet, ist für den Ritterstand geboren. Ein kleiner Kanzleibeamter, hat er überhaupt das notwendige Vermögen? Du glaubst also, er sei zu Höherem berufen? Wie gut kennst Du ihn?"

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    "Salve, Senator Vinicius", grüßte der Scriba den Besucher ehrerbietig. "Der Praefectus Urbi hat gerade keinen Besucher, ich frage ihn kurz, ob er für Dich einige Minuten entbehren kann." Nur kurze Zeit später erschien der Scriba wieder und machte eine einladende Geste. "Bitte, der Praefectus Urbi erwartet Dich."


    Potitus stand in seinem Officium vor einer Wand, auf der eine große Karte befestigt war. Die Provinzen waren farblich markiert und kleine Nadeln steckten darin, unschwer als Markierungen für die dort stationierten Truppen zu erkennen. Als der Vinicier eintrat, schritt Salinator zu seinem Stuhl zurück, um sich zu setzen. Er hatte so weiterhin die Karte im Blick, während sein Besucher gezwungen war, ihr den Rücken zuzuwenden. "Salve, Vinicius." Mit einer Geste bot er ihm Platz an. "Möchtest Du etwas trinken?"


    Doch überrascht, dass es dann doch so einfach war und so schnell ging, trat ich dennoch erfreut in das Officium, erwiderte die Begrüßung "Salve, Praefectus!" und bedankte mich "Danke, dass du dir ein paar Minuten Zeit nimmst!"


    Den Platz nahm ich dankend an, verneinte aber das Angebot einer Erfrischung "Wir hatten ja noch nicht allzuviel Gelegenheit zu Plaudern.... leider.... aber da ich weiss, dass du viel zu tun hast, möchte ich glaich zur Sache kommen!"


    Kurz räusperte ich mich "Wie du sicher weisst, hat mich der Kaiser zum Curator für die Städte Italias berufen. Doch bevor ich aufbreche, die Städte zu besuchen, wollte ich nachfragen, ob es irgendwelche speziellen Anweisungen gibt?! Ich weiss, der Kaiser ist eigentlich mein Ansprechpartner, doch möchte ich ihn ungern auf seinem Landsitz stören, wenn es denn vielleicht gar nicht nötig ist!"


    Dass ich auch den Vescularier ein wenig besser kennenlernen wollte, blieb mein Geheimnis!


  • Potitus' Miene blieb weiterhin nichtssagend. Nicht einmal, als der Name Quartos fiel, ließ er sich etwas anmerken. "Du weißt also selbst nicht mal, ob Du lieber den cursus honorum weiter beschreiten oder den Ritterstand anstreben möchtest. Du strebst nach Macht. Macht erlangen manche weder auf dem einen Weg noch auf dem anderen, manche dafür auf ganz anderen Wegen. Ob Du Macht erlangst, ist keine Frage des Weges, sondern Deiner eigenen Einstellung. Du musst wissen, was Du willst. Deine Erhebung in den Ritterstand erkläre ich für ungültig und auch die Ernennung zum Tribun der Vigiles werde ich zurückziehen. Doch ich möchte Dir zum Ausgleich die Möglichkeit geben, Dir Deinen eigenen Weg zu erkämpfen. Als Sohn des Decimus Livianus bist Du es gewöhnt, dass Du alles erlangst, nur weil Du eben dessen Sohn bist. Solange Du nicht anfängst, durch eigene Leistung voranzukommen, wirst Du nie frei von ihm sein."

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    Einen Tag nach dem Auftauchen des Tribuns Octavius und der vollkommen überraschenden Neuigkeit, die er mit sich gebracht hatte, begab ich mich wiederum ins Officium des Stadtpräfekten. In aller Eile hatte ich meinen Weggang geregelt – gepackt, hastigst den liegengebliebenen Papyruskram erledigt, mich von meiner Centurie verabschiedet, und sie fürs erste an den Optio übergeben. Der dienstälteste CU-Centurio würde bestimmt bald hier erscheinen, um sein traditionelles Vorrecht wahrzunehmen und einen Nachfolger für mich vorzuschlagen. Meine Unterkunft war geräumt, die Kisten schon abtransportiert. Ich hatte kaum geschlafen, war ganz übernächtigt, dieser plötzliche Aufbruch fühlte sich unwirklich an.
    Im Vorzimmer wartete ich eine Weile, bis der Scriba mich reinschickte, dann trat ich zackig grüssend ein und nahm Haltung vor meinem noch-Kommandanten an.
    "Ave Praefectus Urbi Vescularius! Melde mich wie befohlen. Meine Abreise steht jetzt bevor."
    Bona Dea, ich wurde ganz nostalgisch...



    Potitus erwiderte den Salut gewohnt nachlässig. "Salve, Centurio. Eigentlich hätte ich gerne einen offizielleren und festlicheren Rahmen hierfür geschaffen, aber weder Deine noch meine Zeit reichen heute dafür aus. Also erhältst Du hier Deine Auszeichnung. Du hast sehr gute Arbeit geleistet und nur ungern lasse ich Dich ziehen. Diese Phalera hast Du Dir hart erarbeitet." Der Praefectus erhob sich, während er sprach, und trat um den Schreibtisch herum. Hier überreichte er Serapio die Phalera und die dazugehörige Urkunde. "Trage sie mit Stolz."


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    WIRD DER CENTURIO COHORTES URBANAE


    FAUSTUS DECIMUS SERAPIO


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLX A.U.C. (16.2.2010/107 n.Chr.)


    AUS DEM DIENST DER
    COHORTES URBANAE ENTLASSEN



    UND MIT EINER
    PHALERA


    FÜR
    Ausgezeichnete Diensterfüllung


    AUSGEZEICHNET.


    Potitus Vescularius Salinator

  • Ich überlegte kurz, für ein Profil oder etwas ähnliches hatte ich den Mann nun wirklich noch nicht oft genug gesehen und absichtlich etwas falsches sagen wollte ich nun auch nicht ...


    "Ich halte ihn für einen recht tüchtigen Mann, er erledigt alles gerne sofort. Man merkt ihm die abgeleistete Zeit im Exercitus deutlich an finde ich ... also als Beamter!"

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Orestes
    Gut, dass er würde etwas warten müssen, damit hatte er gerechnet und hatte sich deshalb einige Listen zum Studieren mitgebracht. So setzte sich der Quästor und Augur Roms also und wartete darauf, dass er zum Stadtpräfekten vorgelassen wurde. Wenn ihn der Scriba ansprach würde er ihm antworten:
    "Salve. Ich bin Manius Aurelius Orestes, Quaestor Urbanus, und ich möchte gerne den allfälligen Antrittsbesuch beim Praefectus Urbi realisieren."



    Der Scriba schaute erstaunt auf. Schon wieder einer ohne Termin! Und das, wo der Praefectus Urbi in letzter Zeit ohnehin so gefragt war. "Das wird schwer. Du hast hoffentlich Zeit mitgebracht? Dann quetsche ich Dich dazwischen." Tatsächlich musste Orestes ziemlich lange warten, bis er endlich das Officium von Salinator betreten konnte.

  • Zitat

    Original von Titus Octavius Marsus
    Marsus hielt sich im Schatten des Raumes und wartete ab. Es war nicht an ihm, sich vorzudrängen. Er wartete schlicht auf eine dezente Aufforderung oder darauf, dass das Vorzimmer entsprechend leer war, um sich vorzuwagen. Schließlich kam er als Letzter an die Reihe. "Salve," grüßte er trocken aber nicht unhöflich. "Ich bin Octavius Marsus, Sohn des Octavius Detritus und ich möchte den Stadtpräfekten um eine Anstellung ersuchen. Ich frage mich, ob er nicht vielleicht einen weiteren Scriba benötigt." Hoffentlich waren das nun nicht zu viele Worte. Marsus nickte abschließend und wartete nun erneut und zwar auf die Reaktion des Schreibers.


    Der Scriba erwiderte zunächst einfach nur den Gruß. "Salve, Octavius." Dann wurden seine Augen immer größer und größer, als erhörte, was der Octavier für ein Anliegen hatte. "Du willst was? Scriba des Praefectus Urbi werden? Einfach so? Natürlich gibt es noch Männer, die mir zuarbeiten. Auch wäre es gelogen, würde ich behaupten, es gäbe nicht noch Arbeit für einen weiteren. Aber solch eine Stellung ist eine außerordentliche Vertrauensstellung. Schließlich geht es hier um den Praefectus Urbi, nicht um irgendeinen Senator." Die Betonung bei dem Titel war so ehrerbietig, als würde es sich um den Kaiser selbst handeln, über den der Scriba sprach.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus' Miene blieb weiterhin nichtssagend. Nicht einmal, als der Name Quartos fiel, ließ er sich etwas anmerken. "Du weißt also selbst nicht mal, ob Du lieber den cursus honorum weiter beschreiten oder den Ritterstand anstreben möchtest. Du strebst nach Macht. Macht erlangen manche weder auf dem einen Weg noch auf dem anderen, manche dafür auf ganz anderen Wegen. Ob Du Macht erlangst, ist keine Frage des Weges, sondern Deiner eigenen Einstellung. Du musst wissen, was Du willst. Deine Erhebung in den Ritterstand erkläre ich für ungültig und auch die Ernennung zum Tribun der Vigiles werde ich zurückziehen. Doch ich möchte Dir zum Ausgleich die Möglichkeit geben, Dir Deinen eigenen Weg zu erkämpfen. Als Sohn des Decimus Livianus bist Du es gewöhnt, dass Du alles erlangst, nur weil Du eben dessen Sohn bist. Solange Du nicht anfängst, durch eigene Leistung voranzukommen, wirst Du nie frei von ihm sein."


    Die anfängliche Schelte des Präfekten nahm Marcus ebenso wie die bereits erwartete Entlassung aus dem Ordo Equester und der Vigiles standhaft hin, doch als Salinator andeutete, dass er nur durch den Alten so weit gekommen war, spürte der junge Decimer wie ihm plötzlich heiß im Gesicht wurde und seine Adern zu pulsieren begannen. Er versuchte seine plötzliche Erregung zurück zu halten doch man konnte deutlich sehen, dass hier ein wunder Punkt getroffen wurde und er diese Aussagen nicht auf sich sitzen lassen wollte.


    "Verzeih, aber du tust mir Unrecht Praefectus! Ich habe mir das Vigintivirat selbst erkämpft, habe mir einen Patron gesucht und bin bei den einflussreichen Senatoren vorstellig geworden, um sie um ihre Unterstützung bei den Wahlen zu bitten. Ich habe mich selbst um das senatorische Tribunat bei der Cohortes beworben und hatte vielleicht Glück genommen worden zu sein, doch der ach so ehrenwerte Senator Decimus hatte mit all dem nichts zu tun! Er war zu diesem Zeitpunkt nicht einmal in Rom. Er war weder in meiner Kindheit für mich und seine Familie da, noch während meinen ersten Schritten im Cursus Honorum. Ich kann also auch jetzt gut und gerne auf seine Einmischungen verzichten und ginge es nach mir, wäre ich schon längst sui iuris und raus aus dieser verdammten Casa Decima.


    Nein, ich habe ihn bestimmt nicht darum gebeten mir bei meiner Karriere behilflich zu sein und auch das er vor kurzem ebenfalls Klient von Aelius Quarto wurde ist mir mehr als zuwider. Das kannst du mir glauben. Es ist sogar Grund genug mich nach einem neuen Patron umzusehen.


    Ich brauche seine verdammte Hilfe nicht."


    Marcus wirkte dabei fast wie ein trotziges Kind und selbst Salinator, der ohnehin als aufmerksamer Zuhörer galt, musste nun klar geworden sein, dass die familiären Verhältnisse zwischen Vater und Sohn in diesem Fall mehr als getrübt waren. Zum Glück konnte der junge Decimer Beschimpfungen und Hasstiraden gegen den Alten wie immer in der Öffentlichkeit unterdrücken, doch für seine Verhältnisse hatte er vor Salinator bereits mehr sein wahres Gesicht gezeigt, als bei allen anderen davor. Er offenbarte nun deutlich das was er war: Ein junger Mann ohne Wurzeln, der verzweifelt nach einem Vorbild suchte.


  • Potitus selbst nahm seinen wohlgefüllten Becher und nippte genüßlich daran. Wenn der Senator nichts trinken wollte, war er selbst Schuld, denn der Wein war ein wahrhaft ausgezeichneter Tropfen. "Der Kaiser und ich wären Dir sehr verbunden, wenn Du Dich nach Möglichkeit in allen Angelegenheiten an mich wendest. Obwohl wir versuchen, möglichst alle Belastungen von ihm fernzuhalten, ist es erstaunlich, wieviel Arbeit er dennoch jeden Tag zu bewältigen hat. Tatsächlich habe ich gleich eine Bitte an Dich. Aus Mantua ist nur wenig zu hören in der letzten Zeit. Ich möchte Dich bitten, Deine Augen dort besonders offen zu halten."

  • Marsus nickte eifrig. Er hatte wahrlich viel über den Stadtpräfekten vernommen und war sich seiner Stellung in der Gesellschaft durchaus bewusst. Er war ein großer Mann und Marsus hatte großen Respekt davor. Zudem brauchte er einen solchen Mann, einen Mann mit Stärke und Mut, Dinge anzupacken. Er hoffte mit seiner Hilfe eines Tages seinen Vater aufzuspüren aber bis dahin würde er sich als würdig erweisen. Er wollte seinem Vater Octavius Detritus Ehre machen, solange er lebte. "Dessen bin ich mir bewusst. Senator Vescularius Salinator ist ein großer Mann und sein Name wird in vielen Kreisen genannt. Dieser Mann verdient unser aller Respekt. Ich weiß auch, dass er ungeliebte Entscheidugen getroffen hat, die nötig waren. Er hat den Mut und die Tugend, die Rom in diesen Zeiten braucht. Ich glaube an diesen Mann und bin bereit ihn mit meiner Taktkraft sowie Zeit zu unterstützen." Marsus unterstrich seine Ausführungen mit einer ernsten Mimik und er meinte diese Worte toternst. Er glaubte wirklich an diesen Mann. "Ich möchte sein Scriba werden, um dich und die anderen zu entlasten, ebenso um einem großartigen Mann meinen Respekt zu zollen," schob er nach.

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich überlegte kurz, für ein Profil oder etwas ähnliches hatte ich den Mann nun wirklich noch nicht oft genug gesehen und absichtlich etwas falsches sagen wollte ich nun auch nicht ...


    "Ich halte ihn für einen recht tüchtigen Mann, er erledigt alles gerne sofort. Man merkt ihm die abgeleistete Zeit im Exercitus deutlich an finde ich ... also als Beamter!"



    Potitus war mit dieser Aussage alles andere als zufrieden, ließ sich aber nichts anmerken. Es war die brave Aussage eines treuen Untergebenen. "Ich hatte Gelegenheit, ihn und seine Ansichten näher kennenzulernen. Von Dir würde ich gerne wissen, ob Du die Entscheidungen, die er in letzter Zeit getroffen hat, genauso getroffen hättest, wenn Du an seiner Stelle gewesen wärst. Und ich möchte auch wissen, warum Du sie genauso oder anders getroffen hättest."

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Der Scriba schaute erstaunt auf. Schon wieder einer ohne Termin! Und das, wo der Praefectus Urbi in letzter Zeit ohnehin so gefragt war. "Das wird schwer. Du hast hoffentlich Zeit mitgebracht? Dann quetsche ich Dich dazwischen." Tatsächlich musste Orestes ziemlich lange warten, bis er endlich das Officium von Salinator betreten konnte.


    Natürlich hatte Orestes die Zeit mitgebracht und die Listen, mit denen er sich währenddessen waren einerseits lang genug, dass er sich die Zeit vertreiben konnte, anderseits so langweilig, dass er als er doch aufgerufen wurde, sich sogar auf das Gespräch mit dem Stadtpräfekten freute. "Salve, Praefectus Urbi. Ich danke Dir, dass Du einen kurzen Moment Deiner kostbaren Zeit erübrigen kannst. Ich bin Manius Aurelius Orestes, der amtierende Quaestor Urbanus. Auch wenn natürlich kein im strengen Sinne Dienstverhältnis besteht, halte ich es doch für angemessen, bei Dir vorstellig zu werden.", sagte Orestes beim Eintreten - nicht übermäßig schleimerisch, aber doch freundlich. "Schließlich kann es ja passieren, dass doch einmal bestimmte Ereignisse eine Zusammenarbeit erforderlich machen, da ist es gewiss hilfreich, sich schon einmal persönlich gegenüber gestanden zu sein."

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus legte seine Stirn in tiefe Falten. "Ich stimme Dir zu, dass er hervorragende Arbeit geleistet hat. Doch nicht jeder, der gute Arbeit leistet, ist für den Ritterstand geboren. Ein kleiner Kanzleibeamter, hat er überhaupt das notwendige Vermögen? Du glaubst also, er sei zu Höherem berufen? Wie gut kennst Du ihn?"


    Silanus wusste über das Vermögen des Pompeiers selbstverständlich nicht bescheid, doch setzte er einmal voraus, dass sich dieser den notwendigen Erwerb von Land leisten konnte. Wenn nicht, dann fand man bestimmt eine Möglichkeit. Immerhin war er drauf und dran der Patron des Pompeiers zu werden.


    "Das Vermögen setzte ich voraus. Also ja.


    Ich glaube, dass er ein guter und engagierter Mann ist, der es noch zu etwas bringen kann, wenn er die nötige Förderung erhält. Und ich würde ihn gerne fördern. Persönlich kenne ich ihn bisher nur aus unserer Zusammenarbeit im Palast, doch ist er mit einigen meiner Familienmitglieder bekannt. Er hat auch für die sichere Überfahrt meines Mündels von Alexandria nach Rom gesorgt. Die Gens Iunia steht also in seiner Schuld."

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