Hochzeitsfeier von Furia Stella und Decimus Annaeus Varus

  • Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    "Deine Frau ist noch in Mantua?" Erkundigte ich mich noch bei Florus. Vielleicht hatte sie auch momentan zu viel um die Ohren.
    Ich lächelte Florus an, als er sich mir anbot. "Danke dir Florus, eigentlich fehlen nur noch zwei Sachen." Da erschien der Haruspex im Atrium und eigentlich fehlte nur noch eine Person. "Gut Florus..., Stella fehlt noch. Aber danke für deine Hilfe, sollte ich noch etwas benötigen, lasse ich es dich wissen." Danach trat ich in die Mitte des Atriums.


    Um in Mantua noch meine Andreia zu holen, dazu war die Zeit einfach zu kurz gewesen. Doch das war ja auch wieder nicht unbedingt das, was Varus interessierte.


    Sie lässt dich herzlich grüssen und bedauert, dass sie heute leider nicht hier sein kann. brachte ich gerade noch eine Antwort hervor, bevor er sich definitiv von mir löste.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Sergia Calvina



    "Salve Lupus!"


    Als Calvina auf ihn zu kam, erkannte er sie nicht gleich auf Anhieb, doch als sie ihn ansprach, verflog auch der letzte Zweifel


    Salve Calvina, schöne dich mal wieder zu sehen

  • Als Ursus das prächtig geschmückte Atrium betrat, waren schon viele Gäste anwesend. Einige von ihnen kannte er. Seine Cousine Prisca natürlich. Aber auch Annaeus Florus und Flavia Epicharis. Der Haruspex war offenbar kurz vor ihm eingetroffen und so war der Bräutigam leider mit Beschlag belegt. Doch sicher würde sich später Gelegenheit zu einem Gespräch finden.


    Nun erblickte er auch Stelle, die gerade den Raum betrat. Viel von ihr sehen konnte man nicht, wegen des Schleiers. Doch ihre anmutigen Bewegungen sprachen bereits für sich. Varus hatte wahrhaftig Glück, von nun an eine solche Frau an seiner Seite zu haben. Und auch Stella hatte es nicht schlecht getroffen. Varus war gewiß ein guter und fürsorglicher Ehemann.

  • Zitat

    Original von Titus Sergius Lupus
    Als Calvina auf ihn zu kam, erkannte er sie nicht gleich auf Anhieb, doch als sie ihn ansprach, verflog auch der letzte Zweifel


    Salve Calvina, schöne dich mal wieder zu sehen


    "Ich freue mich auch dich zu sehen. Geht es dir denn gut?"


    Die meisten Gäste gingen bereits zu den Tischen auf denen etliche Speisen und Getränke angerichtet werden.


    "Schau das Essen ist angerichtet. Möchtest du speisen?"

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    Nach einiger Zeit erkannte auch Prisca ein paar bekannte Gesichter unter den vielen Gästen, ohne dass sie jedoch genau sagen konnte von woher. Nur ihren Cousin und Epicharis konnte die Aurelia genau zu ordnen und am meisten wunderte sie sich darüber, dass Ursus die Brautleute offensichtlich auch kannte. Davon hab ich ja gar nichts gewusst, ob er mich auch gesehen hat?! … Schon komisch, dass ich mit ihm so wenig Kontakt habe, obwohl wir schon mit am längsten hier in Rom weilen, dachte sich Prisca und genau erklären konnte sie es sich auch nicht. Da wurde sie allerdings von der Ankunft der Braut völlig aus ihren Gedanken gerissen.


    Stella war natürlich der Blickfang, obwohl man sie unter dem Schleier selbst gar nicht erkennen konnte. Aber allein schon die Art wie sie sich bewegte und wie sie zwischen all den anderen Anwesenden hervor stach!… Einfach schön!, fand Prisca und verfolgte gebannt, wie sich die Braut ihrem künftigen Ehemann näherte und die Zeremonie ihren Lauf nahm. Hoffentlich ergibt sich noch eine Gelegenheit, ihr persönlich zu gratulieren und das Geschenk zu übergeben, hoffte die Aurelia still für sich und ihr Blick schweifte wieder etwas umher.


    Kurz gab die Aurelia ihrer Sklavin einen Wink und ließ sich von dem Buffet einige Köstlichkeiten bringen. Währenddessen schlich sie sich regelrecht an ihren Cousin heran, der allem Anschein nach wirklich ohne Begleitung hier war. Salve Ursus, störe ich? … Du hier, ganz allein?, meldete sich Prisca unvermittelt hinter ihm zu Wort und wartete gespannt, ob er sie in all dem Trubel überhaupt gehört hatte.

  • Mit deutliche Vorfreude auf ein gutes Mahl – Hochzeiten und ähnliche Feiern boten dieses ja meistens – schlenderte Marcus mit einer guten Laune und einem jovialen Ausdruck auf dem Gesicht neben Epicharis in die Räumlichkeiten der Sergier hinein. Neben vielen Unbekannten erkannte er jedoch auch einige vertraute Gesichter, Marcus nickte Sergius Lupus zu, den er als einen recht fähigen CU Soldaten kennen gelernt hatte, irgendwo hinten sah er auch jenen Mann, dem er mal in der Militärakademie begegnet war, vor Ewigkeiten schien ihm das. Kuriose Hochzeit? Ihre Eigene? Er beäugte Epicharis von der Seite, um ihren Gesichtsausdruck zu deuten, denn er argwöhnte eine Fangfrage dahinter. „Ähm...ja, die Hochzeit im Kastell, die war wirklich recht...ähm...kurios...“ Oder eher katastrophal? Decima Lucilla und seine Verlobte waren damals dort gewesen, was Marcus in jener Zeit durchaus in arge Bedrouille gebracht hatte, schon die Erinnerung daran brachte die Verlegenheit zum Hochkochen und sein Hals nahm eine zarte Röte an. „Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt...eigentlich kenne ich das Brautpaar auch gar nicht...die Einladung habe ich mehr wegen einer Sache mit der CU bekommen, aber das ist eine lange Geschichte...Vielleicht ist sie ja mit den Sergiern verwandt?“, mutmaßte Marcus.


    Doch zu langen und weiteren Ergüßen, was die Gründe sein mochten, kam Marcus nicht mehr, denn die Worte des Bräutigams fanden auf Anhieb großes Wohlwollen bei Marcus – das Essen wurde aufgetragen, mit begehrlichen Blicken sah Marcus zu den angebotenen Köstlichkeiten. „Kennst Du noch jemanden sonst hier?“, fragte Marcus leise. Epicharis war ja schließlich eine Frau von Welt, sprich eine Frau, die in Rom lebte, und sicherlich bewandter als er in den Dingen der Gesellschaft. „Eine schöne Braut...“, murmelte Marcus als er das Erscheinen von Stella sah. Ach herrje, hoffentlich nahm Epicharis ihm das nicht übel, aber Hintergedanken hatte Marcus bei der Braut wirklich nicht, es war mehr unter ästhetischem Gesichtspunkt betrachtet.

  • Ich vernahm gerade noch die Worte von Florus bezüglich seiner Frau, denn just in dem Moment gab es einen lauten Knall. Ein eher ungeschickter Sklave stieß so übermütig gegen einen der Tische, auf denen sich die Speisen befanden, sodass gleich zwei Tische zusammenbrachen und das gute Essen auf dem Boden verteilt lagen. Ich blickte etwas zerknirscht in die Richtung, doch weitere herbeigeeilte Hausbedienstete waren schon im Begriff dieses Missgeschick zu beseitigen.
    Mein Blick schwenkte wieder um und ich konnte nun auch Ursus zwischen all den Menschen ausmachen. Schade das ich mich nicht um jeden einzelnen kümmern kann, dachte ich mir. Doch dazu wird im Verlaufe der Hochzeit, so hoffte ich noch genügend Zeit bleiben.


    Ich blickte zur Tür und nun schien auch Stella zu erscheinen. Der Orangefarbene Schleier ließ mich in meiner Vermutung bestärken. Für einen kurzen Moment war ich gänzlich abwesend bei dem Anblick der sich mir nun bot. Mein Hals wurde langsam trocken und ich machte mich auf den Weg in Richtung des Einganges, um Stella entgegen zu gehen.


    Die unangenehme Sache mit dem Buffet war nun auch bereinigt und eine handvoll Sklaven hatten soeben das Opfertier hereingebracht und befestigten dies kopfüber an den Ketten, die an der Stirnseite des Atriums angebracht waren. Auch der Haruspex schien diese Zeremonie mit Wohlwollen zu verfolgen. Jetzt also kann es bald losgehen, dachte ich mir und bahnte mir den Weg durch die Menschen.






    Sim-Off:

    Wenn auch in der Anzahl etwas reduziert, WiSim Angebote wieder verfügbar ;)

  • Ich hatte genug gegessen und wartete auf das Erscheinen der Braut. Plötzlich gab es einen lauten Knall. Einer der Sklaven war in seiner Ungeschicklichkeit an einen der Tische gestoßen. Zwei Tische der Hochzeitstafel brachen mit dem Essen darauf zusammen. Ich wurde durch eine Bewegung an der Tür abgelenkt. Als ich zur Tür sah war dort ein Orangefarbener Brautschleier zu sehen. Stella sah wunderschön darin aus. Ich war nicht der einzige der seinen Blick zur Tür richtete. Ein leises, bewunderndes, Raunen ging durch das Atrium.Ich hoffe das ich heute noch, nach der offiziellen Hochzeitszeremonie, während der Feier mit meiner Nichte reden kann.


  • Der private Haruspex

    Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    Die unangenehme Sache mit dem Buffet war nun auch bereinigt und eine handvoll Sklaven hatten soeben das Opfertier hereingebracht und befestigten dies kopfüber an den Ketten, die an der Stirnseite des Atriums angebracht waren. Auch der Haruspex schien diese Zeremonie mit Wohlwollen zu verfolgen. Jetzt also kann es bald losgehen, dachte ich mir und bahnte mir den Weg durch die Menschen.


    Tatsächlich betrachtete er das ganze mit Wohlwollen, auch die Sache mit dem Buffet war kein großes Problem für ihn, da er ja die nächsten Tage Fleisch essen würde. Das Opfer das nun folgen würde, würde der Bräutigam darbringen müssen, zuerst ein paar Kekse und etwas Wein als Voropfer, wobei erstere nach der dextrarum iunctio von den Brautleuten verzehrt werden würden. Dann, wie es sich für ein Opfer gehörte die Reinigung, die Darbringungsformel, die Händewaschung und die mola salsa und alle diese Riten, schließlich der Stich und das Ausnehmen, dann käme die Stunde des Haruspex, der allerdings schon jetzt wusste, was er antworten würde. Alles etwas viel drumherum, wie er fand, aber so waren die althergebrachten Riten nun einmal. "Von mir aus kann es losgehen, hast Du den Wein und die Kekse? Mola Salsa und die anderen Utensilien habe ich mitgebracht, ich könnte auch die Flöte spielen, wenn Du diese Untermalung wünschst."

  • Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus


    Ein eher ungeschickter Sklave stieß so übermütig gegen einen der Tische, auf denen sich die Speisen befanden, sodass gleich zwei Tische zusammenbrachen und das gute Essen auf dem Boden verteilt lagen.


    Als wir das Atrium erreichten, blieb Stella stehen und zog ihre Hand aus meiner zurück. Denn sie brauchte meine Hilfe nicht
    mehr, nun, sollte Varus sie in Empfang nehmen. Ich schaute nach ihm um und in diesem Moment krachte es! Ein Sklave, den
    ich erst vor kurzem gekauft habe, hat mit seiner Ungeschicklichkeit ein Desaster angerichtet. Nun, lagen die erlesensten feinen
    Gerichte und das kostbare Geschirr am Boden ... Aber bevor ich etwas unternehmen konnte, waren schon andere Haussklaven
    an Ort und Stelle und brachten so schnell es ging, alles wieder in Ordnung. Und die Tische wurden wieder zusammengestellt und
    neue Speisen und Getränke wurden auch sofort serviert. Der unglückliche Sklave war inzwischen verschwunden, mit dem werde
    ich mich dann später befassen ... :fad:


    Denn für die Zeremonie war alles vorbereitet und ich wartete gespannt, wie auch alle Anwesenden auf dieses wichtige Ereignis.

  • Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    Ich blickte zur Tür und nun schien auch Stella zu erscheinen. Der Orangefarbene Schleier ließ mich in meiner Vermutung bestärken. Für einen kurzen Moment war ich gänzlich abwesend bei dem Anblick der sich mir nun bot. Mein Hals wurde langsam trocken und ich machte mich auf den Weg in Richtung des Einganges, um Stella entgegen zu gehen.


    Stella wartete geduldig auf Varus, als es mächtig krachte ... Unwillkürlich schob sie mit einer Hand ihren feuerroten Schleier
    ein wenig zur Seite und konnte nun deutlich alles um sie herum wahrnehmen. Ihr Herz füllte sich mit Freude, als sie all diese
    Menschen sah, die zu ihrer und Varus Hochzeit kamen. Da erblickte sie auch ihren Bräutigam, der zu ihr eilte und in seiner
    festlichen Kleidung umwerfend aussah. Stella lächelte ihn glücklich an und ihre Veilchenaugen leuchteten ihm entgegen,

    "Salve, Decimus Varus, was ist denn da passiert, es krachte so fürterlich... ist schon alles vorbereitet für
    die Zeremonie?"


  • Mir geht es gut


    antwortete er mit einem Lächeln, dann schaute er zum essen, es würde sicher nicht schaden ein klein wenig zu essen.


    Warum nicht, eine Kleinigkeit kann ich vertragen


    bei diesen worten löste er sich von der Säule.

  • Mit energischen Schritten ging ich auf Stella zu und ergriff ihre Hand. Sie sah wunderschön aus. Einen kurzen Augenblick verharrte ich und blickte meine zukünftige Frau von oben bis unten an. Ein leicht kalter Schauer lief mir den Rücken herunter, so angetan war ich von Stella´s Anblick. "Es ist nicht weiter schlimm." Antwortete ich, als sich Stella nach dem kurzen Tumult erkundigte. "Mache dir darüber keine Gedanken, ich habe alles im Griff." Versuchte ich Stella zu beruhigen und führte sie an der Hand zu dem Altar, wo für die Opferung schon alles vorbereitet war. "Wie du siehst, habe ich an alles Gedacht Stella. Alles ist vorbereitet." Ich lächelte Stella an, wobei ich nur wenig von ihr zu sehen bekam, das wunderschöne Hochzeitskleid mitsamt dem Schleier verdeckte einfach zu viel.
    An dem Altar angekommen, nahmen wir Aufstellung und alle Blicke waren mit einem mal auf uns gerichtet. Ein Diener, mit einem Palmenzweig in der Hand, tauchte diesen in ein Wasserbecken, welches sich auf der linken Seite des Opfertieres befand und besprengte die umstehenden mit Wasser. Für Ruhe brauchte in diesem Moment nicht gesorgt zu werden, da man eine Stecknadel hätte fallen hören, so ruhig war es in diesem Augenblick. Nun trat ein weiterer Diener an uns heran und hielt uns die rituelle Darbringungsformel hin. Mir war dies nichts neues, da wir genau dasselbe Prozedere erst kürzlich im Tempel der IUNO darbrachten.


    "O IUNO Pronuba, da es recht ist Dir Opfer darzubringen, sei Dir dieses Schwein geweiht, auf dass Du Deine Diener, die ihre Ehe unter Deinen Schutz zu stellen wünschen, segnest."


    Die Schriftrolle wurde wieder eingerollt und nun kam eine Schale mit Wasser und das malluium latum zum Einsatz. Ich tauchte meine Hände in die Schale, ging gedanklich die nächsten Schritte durch, doch sogleich zog ich meine Hände zurück und sie wurden mittels des malluium latum getrocknet.
    Während dem Schwein der Schmuck abgenommen wurde, strichen zwei andere Diener dieses mit der mola salsa ein. Nun war es soweit, der Moment auf den alle gewartet haben.
    Das Opfermesser wurde mir auf einem Tablett gereicht, welches der Opferpriester energisch ergriff.
    Ich strich dem Tier vom Kopf bis zum Schwanz, ich war bereit.....


    "Geliebte IUNO, erhöre unsere Worte..., ich bringe Dir Dank für Deine Gnade und Güte. Gütige IUNO, nimm diese Geschenke deiner an, möge es Dein Wohlwollen, deine Zustimmung finden. Möge es Ausdruck und Zeichen unserer Ehrerbietung Dir gegenüber sein. Ich erbete um deine Zustimmung und deinen Segen für unsere Verbindung. Ich bitte um deine Weisheit, immer mit Bedacht und Verstand gegenüber der Frau, die ich morgen zur Frau nehmen möchte, zu handeln. Die ich zur Frau nehmen möchte, weil ich sie liebe und verehre. Gib mir die Kraft auch in schwierigen Zeiten immer das Rechte zu tun und Unrecht von meiner Familie abzuwenden und ich bitte dich, schenke uns in naher Zukunft ein gesundes Kind. Lass uns niemals vergessen, Dir dankbar zu sein für Deine Güte, ... geliebte IUNO."


    Nun nahm der Opferpriester eine Position am Kopf des Schweines ein. Ein Opferdiener hatte mit einem behenden Schlag auf den Kopf des Opfertieres jenes betäubt, so das er den nun folgenden Schnitt ohne weitere Probleme durchführen konnte. Der Opferpriester blickte mich an. "Agone?" Ich blickte zu dem Haruspex und das berühmte Wort war aus meinem Mund zu hören. Worauf ich "Age!" entgegnet. Der Opferpriester setzte das Messer an und mit einem Schnitt durchtrennte er die Kehle des Schweines. Schnell herbeigeeilte Sklaven fingen das Blut, welches aus der Kehle rann in mehreren Schalen auf.
    Nach ein paar Momenten und mehreren vollen Schalen mit Blut, ließ der Rinnsal nach und das Opfertier wurde auf den Rücken gedreht. Mit einem eleganten und präzisen Schnitt wurde nun der Bauchraum geöffnet und die Eingeweide kamen zum Vorschein. In mehrere dafür vorgesehene paterae würden nun die Eingeweide nach der Entnahme verteilt und dem Haruspex vorgelegt. In eine eigens dafür vorgesehene Schale wurde die Leber gelegt, welche das Hauptaugenmerk verdiente.
    Nun lag es an dem Haruspex und an den Eingeweiden selbst, ob dies gute Vorzeichen für eine Verbindung zwischen Stella und mir bedeutete.
    Nach einer Reinigung meiner Hände, trat ich zu Stella zurück und lächelte sie zustimmend. Nun warteten wir gespannt auf die Worte des Haruspex.


  • Der private Haruspex


    Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    In mehrere dafür vorgesehene paterae würden nun die Eingeweide nach der Entnahme verteilt und dem Haruspex vorgelegt. In eine eigens dafür vorgesehene Schale wurde die Leber gelegt, welche das Hauptaugenmerk verdiente.
    Nun lag es an dem Haruspex und an den Eingeweiden selbst, ob dies gute Vorzeichen für eine Verbindung zwischen Stella und mir bedeutete.
    Nach einer Reinigung meiner Hände, trat ich zu Stella zurück und lächelte sie zustimmend. Nun warteten wir gespannt auf die Worte des Haruspex.


    Lange und aufmerksam (oder zumindest Aufmerksamkeit in herausragender Weise heuchelnd) betrachtete er die vitalia, die Leber drehte er sogar mehrfach um. Da er auf der Unterseite ein Knötchen fand, legte er sie aber schnell wieder auf die selbige, so dass niemand (wenn sich im Raum noch jemand auskennen sollte) es sehen konnte. Dann murmelte er die alten (und völlig unverständlichen) etruskischen Formeln, sprach noch ein paar etruskische Gebete und wechselte dann in das verständliche Latein und sprach: "Litatio!", wobei er die vitalia wieder den Dienern übergab, die sie den Flammen übergaben. Er selbst aber streckte die Hände aus und wiederholte laut und deutlich Litatio! - er hätte jetzt gerne auch schon das Tallassio angestimmt aber, das war a) nicht seine Aufgabe und b) war es noch zu früh dafür.

  • Varus Augen blickten sie mit so einem intensiven Funkeln an, dass Stella für einen Moment ihre Umgebung völlig vergaß,
    und ihr wurde abwechselnd heiß und kalt... Sie besann sich aber rechtzeitig wieder und lächelte ihn etwas verlegen an,


    "Ach, es freut mich, dass es nichts Schlimmes passiert ist und Du alles im Griff hast, Decimus, wie könnte es
    auch anders sein ? ..."


    In der Tat hat Varus an alles gedacht und führte Stella nun an der Hand zu dem Altar, wo für die Opferung schon alles
    vorbereitet war. Auf einmal herrschte eine absolute Stille in den Raum und alle Blicke wurden auf das Brautpaar gerichtet.
    Und die traditionelle feierliche Zeremonie hat begonnen. Faszinierend und ehrfürchtig verfolgte Stella die Opferung, es war
    ihr wohl bewusst, wenn die Eingeweide in irgendeiner Form anormal sind, kann die Hochzeit nicht stattfinden. Sie war fast
    einer Ohnmacht nahe und betete inbrünstig zu der allmächtigen Göttin, von der ihre und Varus ganze Zukunft abhing.


    "Oh Mater IUNO, Gütige Himmelkönigin und Allerhöchste Herrscherin, möge dieses makelloses Opfer, das wir Dir in tiefster
    Verehrung darbieten, Dich erfreuen, und gewähre uns Deinen Segen, Geliebte Göttin Lass mich alles recht machen in
    meinem neuen Leben, denn ich liebe diesen Mann und er liebt mich. Lass mich eine gütige Herrin seines Hauses sein
    und eine zärtliche Mutter für seine Kinder... Schenke uns ein fröhliches Herz und lass uns niemals vergessen, Dir dankbar
    zu sein für Deine Güte, ... erhabene IUNO ..."


    Die Zeremonie war nun beendet und Varus trat wieder mit einem Lächeln zu Stella zurück und die beiden warteten nun
    auf das Urteil des Haruspex, der nach einer gründlichen Prüfung "Litatio"! ausrief. Stella blickte Varus glücklich an, am
    liebsten würde sie ihm gleich um den Hals fliegen ... aber ... es war noch zu früh dafür.

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Orestes
    Der private Haruspex
    "Litatio!"


    Iuno war eine vielbeschäftigte Göttin. Das sollte einem jeden Römer und einer jeden Römerin klar sein. Daher dauerte es manchmal, bis einem Priester, egal ob typisch römisch oder peregrin oder auch etruskisch, klar war, ob Iuno, die Göttin der Ehe und des häuslichen Friedens, ein Opfer annahm oder nicht. Es dauerte halt seine Zeit. Aber so...


    SO GING ES NICHT!


    Selbstverständlich war Iuno nicht wie normale Sterbliche an Raum und Zeit gebunden. Aber eine gewisse Zeit zur Prüfung, ob ein Opfer ihr angemessen war oder nicht, die wollte sie schon haben! Dieser Haruspex, dieser Frechdachs, hat viel zu schnell die Litatio verkündet. Iuno war erzürnt. Das würde Folgen haben.


    Weitreichende Folgen!


    Fürs erste entschied Iuno in ihrer göttlichen Weisheit (nicht Gnade), dass der Haruspex für die Dauer des nächsten Mondes keine Freude an weiblicher Nacktheit haben würde. Stattdessen sollte er ein unbändiges Verlangen nach einer gewissen Ziege in seinem Haushalt haben. Und wer auch immer diesen Haruspex ausgewählt hatte, auch der sollte nicht ungeschoren davonkommen. Ob das Brautpaar selbst auch einen Schaden haben werde? Gut möglich. Bis zu einem strammen Sohn aus dieser Verbindung würden sicherlich etliche Opfer vergehen.

  • Zitat

    Original von Manius Aurelius Orestes

    Der private Haruspex


    Lange und aufmerksam ... betrachtete er die vitalia, die Leber drehte er sogar mehrfach um. ...


    Zitat

    Original von IUNO


    ... Aber eine gewisse Zeit zur Prüfung, ob ein Opfer ihr angemessen war oder nicht, die wollte sie schon haben! Dieser Haruspex, dieser Frechdachs, hat viel zu schnell die Litatio verkündet.


    Sim-Off:

    Keine Ahnung wie das passt, was hier gerade passiert ist, aber naja.


    Der Haruspex schien nicht ganz sicher zu sein, was das Opfer bedeutete. Er dreht mehrfach Teile des Opfertieres um und begutachtete alles genau.


    Dennoch endete er mit dem Urteil " Litatio". Im folgenden Jubel, der bei Opfern dieser Art nie ganz zu verhindern war, wenn ein solches Urteil gefällt wurde, ging die eine garantierte Anwesenheit der Göttin der Ehe, Iuno, sicherlich für viele Gäste unter. Kein kalter oder warmer Hauch war zu zumindest für mich zu spüren in der aufgeräumten Stimmung, welche die Gäste, und damit natürlich auch mich, erfasst hatte.

  • Epicharis unterdrückte ein Schmunzeln - manchmal wirkte Aristides wie ein großer Teddybär in einem Haibecken. Aber gerade das mochte sie so an ihm. Auch, wenn sie sich nicht erköären konnte, warum ihm gerade so warm wurde, dass er rötlich anlief. Sie schnappte sich einen Becher von einem vorbeieilenden Sklaven und drückte ihn ihrem Mann kurhand wortlos in die Hand. Derweil sah sie sich weiter um. Sie selbst kannte bisher niemanden hier. "Achso?" wunderte sie sich dann, als Aristides sagte, dass er die Brautleute nicht kannte. Doch sie fragte nicht weiter nach. Eine lange Geschichte wäre auch zu viel gewesen, um sie jetzt zu hören, befand sie.


    Ein wenig sonderbar fand sie, dass auf dieser Hochzeit scheinbar das Essen im Vordergrund stand und den Gästen noch vor den Opferhandlungen angeboten wurde. Dennoch sah sie sich ob des sehr interessierten Blicks ihres Ehemanns dazu aufgefordert, ein leises, mahnendes "Marcus...." kundzutun. Immerhin versuchte sie gerade, ihn ein wenig abzuspecken, was selbstverständlich nicht ganz uneigennützig war. Auf seine Frage hin sah sie sich noch einmal genauer um. "Nein, persönlich nicht. Aber das dort dürfte Annaeus Florus sein, nicht wahr? Und...oh, warte, dort düben stehen Aurelia Prisca und Aurelius Ursus", sagte Epicharis und deutete mit einem Blick auf eben jenen Fleck.


    Plötzlich schien die Kulthandlung zu beginnen. Epicharis stellte mit einem beruhigten Seitenblick fest, dass Aristides sich in der kurzen Zeit nichts zu essen hatte nehmen können. Es wäre für sie eine mittelschwere Katastrophe gewesen, wenn ihr Gemahl dem Opfer mampfend beigewohnt hätte. Trotzdem gab es genug Gäste, die schneller als ihr Mann gewesen waren, und die nun kauend beobachteten, was sich vorn tat. Epicharis konnte nicht nachvollziehen, warum man so schlecht geplant hatte, schwieg aber taktvoll dazu. Sie wollte niemanden vor den Kopf stoßen. Und schließlich war das Opfer angenommen, auch wenn Aristides scheinbar nur Augen für die Braut hatte. "Hm? Oh. Ja", machte Epicharis auf seine gemurmelten Worte hin und nachdem sie die Braut einer eingehenden Musterung unterzogen hatte. "Ihre Pronuba ist nicht verheiratet", bemerkte Epicharis ein wenig konsterniert, aber so leise, dass nur Aristides die kritischen Worte vernehmen konnte.

  • Das Opfer war zwar angenommen aber irgendwie wusste ich nicht, wie ich die ganze Sache zu deuten hatte. Hatte ich etwas vergessen oder falsch durchgeführt. Ich ging gedanklich den ganzen Prozess nochmals durch, konnte aber nichts ausmachen, was IUNO erzürnen würde. Vielleicht hatte auch der Haruspex geschummelt, nur um so rasch wie möglich mit seinem Opfertier zu verschwinden, welches ihm versprochen wurde. Ich blickte mich kurz um und erkannte mehrere fragende Gesichter. Vielleicht galt der Zorn von IUNO doch nur dem Haruspex. Gedanken über Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, zu einem Ergebnis wollte ich aber nicht gelangen.
    Nun warteten wir gespannt auf die Pronuba, die Brautführerin, die jeden Moment erscheinen sollte. Ich blickte zu Stella.... "Ich hoffe bei Clara ist nichts dazwischen gekommen....?" Flüsterte ich ihr zu.
    Dies ließ natürlich meine Aufregung nicht minder werden. Erst die Sache mit dem Buffet, welches ich aufgrund der Verzögerung freigegeben hatte, dann die Sache mit dem Sklaven, der die Hälfte der Speisen auf dem Boden verteilte. Ich dachte mir, es könne nur besser werden. In der Casa Annaea wartet dann das ganz große Buffet, was Habia, so hoffte ich zu meiner vollsten Zufriedenheit vorbereitet hatte.

  • Nach dem der Haruspex laut und deutlich "Litatio" wiederholte, brach nun Jubel aus, aber Varus schien noch etwas
    unsicher zu sein. Stella verehrte die Götter tief, aber ihr Wesen erfüllte sie manchmal mit Furcht, denn der Mensch war
    ihnen ausgeliefert und nur ein blutiges und makelloses Opfer konnte sie besänftigen, und heute war es auch gelungen.
    Litatio! .... Klang immer noch in Stellas Ohren.
    Nach diesem blutigen Opfer erbat nun das Brautpaar den Segen von Tellur und Ceres, und von Picumnus und Pilumnus.
    Ihre Gebete gingen an diese Gottheiten und es wurden ihnen auch Kuchen geopfert...


    Gerade in diesem Moment fiel das Sonnenlicht durch die Fenster und erleuchtete das prächtige Atrium.


    " ... Es wird alles gut, carissime, Clara wird gleich hier sein ..."


    beruhigte sie ihren Bräutigam mit einer leisen und sanften Stimme und sah sich diskret um ...

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