[Taberna] "Granum et Vennuncula"

  • Warum auch nicht. Ein kleiner Busen hat eben auch etwas reizvolles meinte Aculeo lapidar. Falls Dives nun eine überspielte Anspielung auf seine Neigungen äusserte so ging diese im Eiltempo an dem Germanicer vorbei.


    Ich weiß es nicht, Dives. Ganz ehrlich. Ich habe keinen blassen Dunst davon was die Familie vorhat oder wie sie sich verhalten wird. Bisher hat mich niemand in diese Geheimnisse eingeweiht was einerseits gut ist andererseits fühlt man sich dahergehend etwas ausgeschlossen. Aber man muss ja nicht überall dabei sein. Aculeo war freundlich als er sich zu der Frage wo nun wer stand äusserte.


    Es gab keine Hochzeit. Ohne Braut ist dies ein Ding der Unmöglichkeit. erwiederte er. Dabei blickte er starr durch Dives hindurch. Am liebsten hätte er heulen wollen doch hier..in der Öffentlichkeit.


    Roxane ist verschwunden. Von einem Tag zum anderen war sie nicht mehr gesehen noch hörte ich jemals wieder von ihr. In Germanien....zuerst dachte ich es sei etwas geschehen doch mein Gefühl überzeugte mich davon dass sie zurück in ihre Heimat ging. Und solange ich keine gegensätzliche Nachricht erhalte behalte ich mir diese Meinung bei. Anscheinden sind Frauen für mich nicht unbedingt die beste Wahl. raunzte er.

  • Es war wohl ein ziehmlich schiefes Lächeln, welches Dives auf den Kommentar zur Oberweite zeigte. Er war erleichtert, dass das gerade nochmal gut gegangen zu sein schien. Da müsste er sich wohl etwas einfallen lassen, dass ihm soetwas nicht noch einmal passierte!
    Doch bereits einen Augenblick später war dieser Gedanke vorerst wieder vergessen. Aculeo war nun im Ritterstand und damit ein alles andere als unwichtiges Mitglied der Gens Germanica - davon zumindest ging Dives aus. Und trotzdem erzählte er, dass er nichts wisse? Klar, dass einem hier und dort Detailwissen fehlen würde (das fehlte Dives ja auch), doch dass er so überhaupt nicht wusste, wo seine Gens im Allgemeinen stand? Mindestens fragwürdig... Vielleicht eine Falle? Aculeo klang freundschaftlich... Gespielt? Dives lächelte schmal zurück und blickte dem Germanicer in die Augen. Angespannt versuchte er zu ergründen, inwieweit er seinem Gegenüber hier gerade trauen konnte. Dann löste sich seine Anspannung und sein Gesicht hellte auf. Aculeo machte nicht den Eindruck, als würe er die Informationen in die falschen Hände geben wollen. Ein Restrisiko blieb natürlich genauso wie ein Hauch Unbehagen.



    Ein junger Bursche löste die Situation auf. Er war ungefähr in Dives' Alter, also so um die 20, eher etwas jünger. Ein schlanker Körper, der an den richtigen Stellen aber auch durchaus kräftig zu sein schien. Die Sicht auf seinen leicht gebräunten Oberkörper wurde nur an seiner linken Schulter von einem schmalen weißen Tuch verdeckt. Mit einem kleinen runden Holztablett, auf dem zwei Becher standen, in der linken und dem bestellten Krug Wein in der rechten Hand nährte er sich dem Tisch.
    "Der Wein, die Herren...", kündigte er an und befüllte im selben Atemzug die beiden Becher, bevor er den Krug ebenso galant auf dem Tisch platzierte wie anschließend auch die beiden Becher. Dives' Blick wanderte langsam nach oben und erreichte nun endlich auch das Gesicht des Bedienenden. Die grünen Augen funkelten gleich zweier satt grüner Smaragde und zogen den Iulier sofort in ihren Bann. Das schwarze, mittellange Haar war glatt und fiel in leichtem Bogen über die Stirn.
    "Wenn ich sonst noch irgendetwas für euch tun kann...", meinte er dann mit seichtem Lächeln durchaus zweideutig. Dabei blickte er zunächst zu Dives. Er hatte wohl gemerkt, wie ihn dessen Blicke trafen. Es dauerte einen kurzem Moment, bis jener registriert hatte, dass er soeben angesprochen worden war. Mit dem Ansatz eines Lächelns schüttelte der Iulier dann leicht den Kopf, sodass der Bedienende sich nun Aculeo zuwandte...



    Nachdem auch der Germanicer reagiert hatte, zog sich der junge Bursche wieder zurück.
    "Wo waren wir gerade?", fragte Dives rhetorisch, um das vorherige Gespräch fortzusetzen. Seine Augen war bei Aculeo.
    "Deine Verlobte ist verschwunden?" Langsam wanderte der Blick des Iuliers an den Rand von Aculeos Gesicht, dann kurz darüber hinaus und verfolgte anschließend den sich entfernenden Typ. Auch aus dieser Perspektive ein lohender Anblick.
    "Die Braut, die sich nicht traut? Oder wurde sie entführt?", sprach er leicht an seinem Gegenüber vorbei.
    "Was sagt denn ihre Gens dazu?" Dives blickte plötzlich etwas überrascht. Der Wirt war in sein Blickfeld geraten und sah seinerseits selbstgefällig herüber. Was hatte das zu bedeuten? Der Iulier schaute wieder wirklich zu Aculeo. Dessen letzter Satz war an ihm ebenso vorbei gegangen wie auch die angedeutete Tatsache, dass Roxane eine Peregrine war und daher natürlich keiner Gens angehörte. Dives rollte kurz mit den Augen und atmete tief ein. Na klar! Der Wirt hatte von der Abfuhr der weiblichen Bedienung erfahren und entsprechend versucht zu reagieren... zumindest beim Iulier durchaus mit Erfolg.
    Jetzt war er auch gedanklich wieder voll und ganz beim Germanicer.

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  • Kurz nur, wirklich nur ganz kurz, zuckten Aculeos Brauen nach oben als ein Bursche zum Tisch kam und den Wein brachte. Nur brachte dieser Bursche nicht nur den Wein sondern auch etwas Verwirrtheit mit. Der Blick den Dives dem Burschen entgegenbrachte ließ Aculeo nachdenklich wobei das unscheinbare Lächeln den Burschen nicht zu übersehen war. Was kommt nun schon wieder...innerlich, mit seinem geistigen Auge rollend fragte sich nun Aculeo was heute los war. Vollmond war nicht, die Sterne standen auch nicht in einer Linie zum Tempel des Merkus und besoffen war er auch nicht um hier Dinge zu sehen die vielleicht gar nicht waren. Er seufzte nur und ließ nun die Sache einfach so laufen wie sie lief.


    Als der Bursche wieder abgegangen war blickte er Dives an. Die Frage nach seiner Verlobten ließ ihn das Blut etwas kühler werden denn es war nicht unbedingt eine, für die Ehre, gute Aktion seinerseits gewesen.


    Ich weiß überhaupt nichts. Ob ihr etwas zugestoßen ist oder sie einfach wieder nach Parthien zurück ist. Und was ihre Familie dazu sagt....ich kenne ihre Familie nicht. Wie auch...ich war noch nie in Parthien und werde wahrscheinlich auch nie dorthin kommen

  • Jetzt, wo Dives also auch wieder mit seinen Gedanken an diesem Tisch saß, fiel ihm auf, dass Aculeo seltsam drein blickte. War er verwirrt? Waren die Fragen so komisch gewesen, die der Iulier ihm gestellt hatte? Oder... HALT! Hatte er ihn mit seinem Verhalten gegenüber dem süßen Kerl irritiert? Aber er hatte doch garnichts gesagt, sich bemüht ganz normal zu reagieren! Das erforderte wohl noch einiges an Übung, dass seine Blicke eben nicht mehr sagten als tausend Worte... Dann könnte er sich ja auch gleich ein Schild um den Hals hängen! Verdammt.
    "Boah, ich hab' den ganzen Tag soviel gearbeitet, dass ich das Essen ganz vergessen habe. Nun steigt mir schon der bloße Geruch des Weins in dieser Taverne langsam zu Kopf...", gab er sich ganz locker und versuchte etwas herunterzuspielen, was Aculeo vielleicht ja auch garnicht bemerkt hatte. War das jetzt zu locker? Er zweifelte. Hoffentlich gab sich der Germanicer mit dieser Erklärung einigermaßen zufrieden.


    "Sie kommt aus Parthien?" Der Iulier machte große Augen.
    "Welche einigermaßen gut situierte Familie kommt denn von da?" Bei dieser Frage schwang auch hörbar römischer Stolz mit. Hatte er sich etwa auf eine Peregrine, vielleicht gar eine Sklavin eingelassen? Oder würde Dives gleich eines Besseren belehrt werden und dort wohnte wirklich eine für einen Eques angemessene römische Familie?
    "Sie war doch keine Amazone, oder?", fragte Dives nicht ganz ernst und mit einem entsprechend breiten Grinsen. Dabei bemerkte er weder, dass er plötzlich von Präsens auf Präteritum gewechselt war, noch kam es ihm nicht in den Sinn, dass diese Worte Aculeo vielleicht verletzen könnten. Aber wenn sie tatsächlich keine Römerin wäre, dann wäre es ja vielleicht ein Zeichen der Götter: Sie wurde auf die eine oder andere Weise aus dem Verkehr gezogen und der Germanicer bekam in dieser Zeit eine Standeserhebung. Zufall? Oder wollte das vielleicht sagen, dass er zu gut für sie war? Gedanken über Gedanken...


    "Kopf hoch! Auch andere Mütter haben schöne Kinder..." Ja, Dives sagte ganz bewusst nicht 'Töchter'. Aber das würde wohl kaum auffallen, solange sein Gegenüber nicht irgendwie genau darauf gestoßen werden würde oder zuvor schon in diese Richtung dachte. Menschen waren in ihren Denkweisen oftmals so eingefahren, dass sie das hörten, was sie hören wollten. Eine Tatsache, die wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit so sein würde.
    "Komm, darauf trinken wir!", erhob der Iulier auffordernd seinen Becher.

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  • Jetzt musste er doch ein wenig schmunzeln. Dives war ein netter Kerl und ein Freund....daher achtete er nun nicht mehr darauf dass sein Gegenüber anscheinend gewissen Neigungen hatte die nicht unbedingt...."normal" waren.


    Dann solltest du nun etwas bestellen. Schliesslich lebt man nciht nur von Luft und Liebe erwiederte Aculeo erheitert.


    Ja aus Parthien kommt sie und sie stammt von keiner römischen Familie ab obwohl sie einen römischen Legionär als Vater hatte. Sie ist die Tochter einer angesehen Familie, in ihrem Sinne, aber nicht die der römischen Ansicht. Und hin und wieder konnte man glauben sie sei eine Amazone....er zwinkerte dabei und verzog den Mund zu einem Lächeln.


    Aculeo nickte nur zum letzten Satz des Iuliers und hob den Becher.


    Auf die Töchter der anderen Mütter. 8)

  • Uh, so ein Mist! Daran hätte er aber auch wirklich eher denken können! Natürlich war es naheliegend, dass Aculeo ihn nun dazu aufforderte etwas zu bestellen. Die Ausrede war ganz eindeutig schlecht gewählt, aber was sollte er nun tun? Jetzt musste er seine Geschichte unterstreichen... Oder kam er da vielleicht auf anderem Wege noch heraus? Denn wer würde wohl hier antanzen, um die Bestellung entgegenzunehmen? Genau. Und so schnell hatte der Iulier keinen Plan ersonnen, wie man ihm gewisse Dinge nicht ansehen würde. Eine verzwickte Lage.
    '... von Luft und Liebe.' Das machte die Lage gleich noch verzwickter. Hatte er bis eben noch geglaubt dem Germanicer noch gut genug etwas vorgemacht zu haben, so ging seine Selbstsicherheit jetzt erstmal baden. Wusste er es? Hatte Dives sich verraten? Oder spielte der Zufall Aculeo gerade solche Worte in den Mund? Der Iulier war deutlich weniger erheitert als sein Gegenüber.
    "Das bleibt unter uns, ja?", meinte Dives dann fordernd.
    "Also ich meine alle sensiblen Themen...", fügte er zweideutig hinzu. Vorhin hatten sie sich ja über Politik unterhalten. Und wenn Aculeo 'hiervon' etwas gemerkt hatte, dann würde er sicherlich auch verstehen, dass auch 'das' sensibel war. Denn nicht zuletzt könnte auch 'das' einen politischen Tod bedeuten, genauso als wenn man sich aktuell auf die Seite des falschen Imperators schlug. Nicht etwa, dass 'es' verboten wäre, nein. 'Es' war einfach nur verpönt und mancheiner betrachtete 'es' vielleicht als nicht "normal". Aber was hieß schon "normal"? Wer legte das fest? Und überhaupt: Wer könnte wirklich von sich behaupten gänzlich "normal" zu sein?
    'Wir sind alle besonders!', rief sich der Iulier einen wichtigen Grundsatz ins Bewusstsein und lächelte schmal.


    Dieser Grundsatz galt aber natürlich nicht wirklich grundsätzlich für jeden...
    "Dann war sie also eine dieser Peregrinae, die sich jungen Römern an den Hals werfen, um an unser Bürgerrecht zu kommen?", pauschalisierte Dives und schnaubte verächtlich. Das war... ohne Worte... einfach ohne Worte.


    "Auf die hübschen Kinder der anderen Mütter!", wiederholte der Iulier so beinahe Aculeo. 8) Er verschüttete einige Tropfen für die Götter - insbesondere für Bacchus, der vielleicht noch dafür sorgen könnte, dass der Germanicer am nächsten Morgen nichts mehr hiervon wissen würde - und trank einen Schluck.
    "Ich hoffe doch, deine Reise hat nicht nur solche unschönen Erfahrungen für dich parat gehalten..?", erkundigte er sich dann. Weshalb nochmal war Aculeo eigentlich in den hohen Norden gereist? Dives versuchte sich zu erinnern...

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  • Du sollst den Wein trinken und nicht verschütten....Aculeo blickte den Iulier an und schüttelte leicht den Kopf. Irgendwie wird es übertrieben mit dem Gehabe jedesmal etwas für die Götter zu opfern. Sie scheren sich doch sowieso einen Dreck um uns Menschen.....die Worte fielen hart aus, härter als er es vorhatte denn die Meinung Dives' über die Liebe Aculeos heizte den Germanicer nun an.


    Sie war nicht so eine. Sie hat hart gearbeitet. War mein Scriba Personalis und besaß einen Barbier. Zusätzlich war sie für die Acta tätig und hatte mehr Mumm den Mund aufzumachen als viele der so edlen Römer die nichts anderes können als Speichellecken und ihren Patron in den Hintern zu kriechen. Merk dir das, Dives. Und das Bürgerrecht wurde ihr verwehrt indem man ihre Herkunft anzweifelte obwohl es dafür Beweise gab. Sie hatte deshalb keinen Grund so lange hier in Rom und dann mit mir nach Germanien zu gehen. er blickte mit traurigen Blick den Iulier an.....lass es enfach. In Ordnung? Er kippte den Inhalt seines Becher in den Schlund ohne für Bacchus etwas übrig zu haben und setzte fort.


    Germanien ist anders. Nicht dass es sich lohnen würde die Reise zu wagen doch ich hatte keinen Gewinn daraus ziehen können. Meine Pläne wurden nicht erfüllt und das einzige was ich aus dem Norden mitbrachte war eine Krankheit die mich längere Zeit ans Bett fesselte. Die Leute dort sind...ein eigenes Völkchen...

  • Wouw! Jetzt war Parthien aber offen! Es setzte links eine, rechts eine und gab noch einen Nachschalg oben drauf. Dives wusste garnicht recht, wie ihm da gerade geschah. Was war mit dem Germanicer los? Er tat ja gerade so, als hätte er wirklich etwas für die Peregrine, deren Name dem Iulier bereits wieder entfallen war, empfunden. Aber wenn dem denn so war, weshalb hatte er sie unbedingt heiraten wollen? Es hätte doch auch völlig ausgereicht sie weiter an der kurzen Leine zu halten, wie der Germanicer es offensichtlich bereits angefangen hatte als er sie zur Scriba personalis machte. Dann hätte Aculeo eine seinem Stand entsprechende Partie heiraten können - und damit Geld, Macht und Beziehungen, statt solcher Probleme.
    Wenn sie ihn wirklich geliebt hätte und nicht nur auf das Bürgerrecht aus gewesen wäre, dann hätte sie doch wohl darauf bestanden, dass er jemand anderes zur Frau nimmt. Für den Iulier war die Sache relativ klar und im Geiste argumentierte er auch sogleich gegen Aculeos Worte:


    Sie arbeitete hart? Okay, das mochte noch sein. Aber sie besaß auch einen Barbier? Doch sicherlich nicht gänzlich aus eigener Kraft. Wer wusste, was für einen wöchentlichen Lohn sie dem offensichtlich verliebten Germanicer abgeschwatzt hatte, von dem man sicherlich mehr als gut leben konnte - für peregrine Maßstäbe verstand sich. Und sie machte also häufiger den Mund auf als manch Römer? Stellte sich natürlich die Frage: Was hatte sie zu verliehen - und was im Vergleich dazu ein Römer? Klar dass, wer mehr hatte, auch mehr verlieren konnte und dementsprechend mehr aufpassen musste - auch darauf, was alles aus seinem Munde kam. Und letztlich, betreffs der Speichelleckerei, könnte man doch genauso gut auch sie als einen solchen sehen. Da es sogar um eine Hochzeit ging, könnte man den Begriff wahrscheinlich gar wortwörtlich nehmen... Dives grinste in sich hinein.
    Schlussendlich erzählte Aculeo von Beweisen. Aber wer wusste, was sie ihm da nicht vielleicht versucht hatte unterzujubeln. Nicht dass der Iulier der Meinung wäre, dass der Germanicer leichtgläubig oder blauäugig wäre, aber scheinbar vielleicht einfach ein bisschen blind vor Liebe. Dives vertraute auf römisches Recht und zivilisierte Bürokratie. Wenn die entsprechenden Stellen etwas auszusetzen hatten, dann wird da sicherlich auch etwas dran gewesen sein - insbesondere bei einer Peregrinen.


    "Gut.", meinte Dives in leichtestem Tonfall. Der Germanicer hatte sich verliebt und musste darüber hinweg kommen. Das würde sicherlich seine Zeit dauern, aber dann würde auch er erkennen, dass es so besser sein würde. Dem Iulier würe derartiges wohl kaum passieren, weshalb es ihm in dieser Sache deutlich an Einfühlungsvermögen mangelte. Männer heirateten schließlich nicht untereinander. Ob es soetwas jemals geben würde? Er grinste innerlich. Unterdessen ergoss sich Aculeos Becherinhalt in dessen Mund.
    Auch ansonsten war die Reise des Germanicers also ein Reinfall gewesen, naja. Was sollte man da sagen? 'Komm lass es raus' und riskieren, dass er wohlmöglich die Beherrschung verlor und vielleicht gar Tränen zeigte? Besser nicht.


    "Wollen wir das Thema wechseln?", fragte Dives vorsichtig.
    "Ich will im Theater von Ostia in naher Zukunft ein Schauspiel auf die Bühne bringen. Dazu lad' ich dich gerne ein. Das bringt dich vielleicht auf andere Gedanken...", fügte er etwas zusammenhangslos hinzu. Diese persönliche Einladung hatte er eh noch irgendwann während ihres Besuchs der Taverne aussprechen wollen - und jetzt war wohl der passende Moment gekommen.

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  • Ein Theater? Dives hatte anscheinen keine Ahnung von den Vorlieben des Germanicus Aculeo. Zu denen gehörte jedenfalls nicht das Theater. Aber.....vllt konnte sich hier die eine oder andere Verbindung knüpfen denn diese Art von Massenveranstaltung war eine, meist, unvermeidliche Zusammenkunft diverser Persönlichkeiten. Für einige Sekunden überlegte der Germanicer. Besänftigt, durch Dives ziemlich schneller Zustimmung das Thema zu beenden...obwohl....er blickte den Iulier mit leicht zusammengekniffenen Augen an. Führte der Mann etwas im Schilde? Glaubte er nicht was Aculeo da sagte? War er der Meinung das Roxane ihn ausgenutzt hatte um römischer Bürger zu werden.....Nein...Aculeo schüttelte den Kopf, so als könnte er die Gedanken aus seinem Kopf schütteln..


    Ich fühle mich geehrt und würde gerne der Einladung folgen. antwortete Aculeo mit freundlichen Unterton.


    Was mir die Gelegenheit gibt....etwas Gutes zu tun. Wie ist der Zustand des Theaters? wollte Aculeo nun wissen? Was er vorhatte..bzw wohin er ging war Geld nicht mehr wichtig. So würde er wenigstens seine Sesterzen sinnvoll unters Volk bringen und nicht sinnlos aus dem Fenster schmeissen...was aber ebenfalls eine recht amüsante Aktion wäre.

  • Die Antwort des Germanicer klang erwartungsgemäß wenig enthusiastisch. War ja auch wenig verwunderlich, dass er diese wahrscheinlich als Beleidigung seiner ehemals Verlobten aufgefassten Worte des Iuliers erst einmal verdauen müsste und nicht sofort wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen war.
    A propos Eierkuchen: War da nicht etwas mit einer Essenbestellung? Richtig. Ein Glück, dass scheinbar nicht nur Dives das in den vergangenen Augenblicken beinahe ganz vergessen hatte. In seinem Unterbewusstsein jedoch war dieses Thema noch immer präsent, hatte es ihm doch eben noch seine Selbstsicherheit fast gänzlich entzogen, sodass der Iulier nun ohne Sicherungsnetz auf einem fiktiven dünnen Seil durch das Gespräch balancierte. Wahrscheinlich war auch das einer der Gründe dafür, dass er kein contra gab - beziehungsweise dieses nicht aussprach.


    "Gut, gut.", antwortete Dives zunächst reflexartig, denn zunächst fasste er die Frage eher als Suche nach einer Ausrede auf, aufgrund der Aculeo diese Einladung doch wieder auszuschlagen versuchte. Erst im zweiten Moment erfasste er, was der Eques wirklich zu meinen schien.
    "Achso... Naja... Es gibt natürlich immer etwas, das noch besser sein könnte. Die Sonnensegel beispielsweise haben ihre besten Jahre bereits hinter sich und müssten langsam mal ersetzt werden...", deutete Dives an. Ja, einige waren zum Teil stark von Wind und Wetter angegriffen worden und hatten Löcher und Risse. Gerade im Hinblick auf den nahenden Sommer in so einigen Augen durchaus ein Ärgernis.
    "Du willst das Theater unterstützen?", fragte der Iulier und man hörte den deutlichen Unterton 'Wieso?'. Denn für Gewöhnlich war alles immer irgendwie ein Geben und Nehmen. Do ut des. Und sei die Gegenleistung nur des Volkes Anerkennung, die bekanntlich vor allem bei Politikern sehr begehrt war. Aber soweit er wusste, war Aculeo Eques und kein Senator. Was also gedachte er zu erreichen? Gespannt wartete er auf die Erklärung seines Gegenübers...

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  • Wieviel würde das kosten? wollte Aculeo wissen. Diese Dinge bedurften keiner langen Gespräche. Entweder man gab das Geld oder nicht.


    Und ja...ich denke dass mein Interesse bisher nicht sonderlich hoch war was die Kunst angeht. Und es ist nie zu spät etwas neues in Angriff zu nehmen. Ausserdem hab ich etwas Geld übrig und wo sollte ich sonst hin damit. Du bist hier in Ostia Quästor, also kann ich direkt mit dir darüber sprechen. Oder sind die Finanzen der Stadt so gut dass es nicht nötig ist etwas zu spenden? Aculeo grinste breit.


    Und das tolle daran ist....ich will nichts dafür...überhaupt nichts. meinte er dann noch zusätzlich.

  • Darauf war Dives in keinster Weise vorbereitet. Woher sollte er also so spontan irgendwelche Zahlen nehmen? Es war ja auch nicht gerade so, dass Theaterbauten sein Spezielgebiet wären. Aber irgendetwas musste er jetzt sagen.
    "So aus dem Stehgreif und ohne irgendwelche Akten hier kann ich dir das nicht so genau sagen...", begann er und machte ein bedauerndes Gesicht.
    "Zudem muss ich dich auch in der Sache enttäuschen, dass ich nämlich schon eine ganze Weile kein Quaestor mehr bin." Seit wann genau das so war, hätte er gerne dazu gesagt, doch Dives wusste es selbst nicht so genau. Die Grauzone reichte vom Beginn seiner Erkrankung über die letzte Wahl in Ostia bis hin zum Tag der Sitzung, an dem der Iulier seinen quaestorischen Abschlussbericht den versammelten Decuriones vorgelegt hatte. Seit irgendwann in diesem Zeitraum war er kein Quaestor mehr, sondern ein gewöhnlicher Bürger Ostias. Allerdings einer, der nun nach dem Ordo Decurionum und einem folgenden Duumvirat streben konnte.


    "Aber da die Civitas es sich mitnichten leisten könnte, irgendwelche potentiellen Wohltäter... oder wenn ich mich recht entsinne, dann könnte ich das potentiell bei dir ja auch weglassen, denn du hast der Stadt ja schonmal etwas gespendet, oder?" Hoffentlich verwechselte er hier gerade nichts.
    "Jedenfalls: An welche Höhe hattest du denn etwa gedacht?", stellte er letztlich eine Gegenfrage. Im Prinzip war es ja auch so, dass praktisch jeder Betrag gern genommen wurde. Wäre er zu klein, müsste immerhin nur ein Teil des Ganzes aus der Stadtkasse finanziert werden. Und zu groß... gab es eigentlich nicht. 8)

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  • HaHa...lachte Aculeo los als Dives eine Gegenfrage stellte.....und zuckte mit den Achseln..


    Ich sagt ich habe ein wenig übrig...dabei grinste er. Wären 5000 Sesterzen genug? Ich meine...wahrscheinlich nicht aber es hilft doch..hoffentlich.
    Nun blickte sich Aculeo um und hob den Arm um anzuzeigen dass er etwas wünschte...


    Willst du nun auch etwas zu essen?...Ich für meinen Teil habe jetzt Hunger. Er schnappte sich den Krug mit Wein und füllte seinen Becher voll. Du auch noch? Mit erhobenen Brauen und fragenden Blick Dives ansah.

  • BITTE??? 5000 Sesterzen??? Erst blickte Dives etwas ungläubig, begann dann zu grinsen und musste letztlich lachen. Sofern Aculeo nicht gerade zu scherzen beliebte, musste heute wohl ein Glückstag für den Iulier sein... Wobei, eingedenk der Situation mit der männlichen Bedienung sollte man wohl eher von einem Glücksmoment sprechen.
    "5000 Sesterzen wären super! Dafür könnte das Theater ja beinahe generalüberholt werden...", meinte Dives mit breitem Grinsen, nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte.
    "Sofern es dir also sonst nur die Taschen schwer macht - die Civitas nimmt es gern!" Und dass sie sich dafür auch erkenntlich zeigen würde, dafür würde der Iulier schon Sorge tragen - ob Aculeo nun wollte oder nicht.


    Eine weitere Sache kam Dives da spontan in den Sinn:
    "Die Duumviri wissen es noch nicht, oder?", fragte er mehr rhetorisch, denn scheinbar hatte Aculeo ja mit dem Quaestor Dives eigentlich hierüber reden wollen. Dass der Iulier nun aber gar kein Quaestor mehr war, hatte er scheinbar nicht gewusst.
    "Dann sollten sie es bald erfahren, meinst du nicht? Wenn du willst, begleite ich dich dabei...", bot Dives an. Oh ja, es wäre ihm eine große Freude den Duumviri zu zeigen, welche tollen Kontakte er so hatte! Und bei der Gelegenheit könnte er sich auch gleich erkundigen, wie es um seine Ernennung zum Decurio von Ostia stand... natürlich nur so gaaanz nebenbei.
    "Was hälst du von morgen?", fragte er ohne die Antwort auf sein Angebot überhaupt abzuwarten. Direkt aus der Taverne kommend sollte man ja sicherlich besser nicht dort auftauchen.


    "Ne, ich hab noch. Aber was essen, da bin ich dabei.", antwortete Dives in einem Atemzug auf die beiden letzten Fragen. Und wenig später...



    ... erschien auch schon der nette schwarzhaarige Typ:
    "Na, was kann ich euch Gutes tun?", fragte er auch sogleich eindeutig zweideutig frei heraus. Er blickte zu Aculeo, dann zu Dives und anschließend wieder zu Aculeo. Seine linke Augenbraue zuckte erwartungsvoll nach oben.

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  • Ja tut mir wirlich leid wenn 5000 Sesterzen lächerlich sind. entgegnete Aculeo ohne Groll sondern amüsiert. Für ihn selbst war es viel Geld und er hatte damit gerechnet dass die Summe einem kleinen Beitrag entsprach. Aber nachdem Dives halb vom Stuhl gefallen war, rein metaphorisch nun war Aculeo klar dass es gutes Geld war.


    Die Summe kann für alles was anfällt eingesetzt werden. Wenn es wirklich mehr als ausreichend ist dann kann man ja einen Teil andernorts verwenden. Ich dachte ich spreche mit dir. Die Duumviri sind ja meinst zu beschäftigt und bis man einen Termin bekommt ist der Tiber ausgetrocknet. HAHA.Begleiten? Das wäre ideal. Ich habe nehmlich einen Termin beim Procurator a libellis morgen und wenn ich hier in der Curia alleine auftauche.... ACuleo blickte Dives kurz an...er wusste dass er wusste was er meinte.


    So...aber nun zum Essen....ah...da ist ja unser Sonnenschein ja...Aculeo blickte den Bursche von Oben nach Unten an und dann zu Dives.


    Er gehört dir...also du darfst als erster bestellen. Gemütlich lehnte sich der Germanicer zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

  • Der Iulier hatte es nicht so offen sagen wollen - und tat dies auch weiterhin nicht - aber 5000 Sesterzen entsprach dem Geldwert eines guten Stücks Grund und Boden. Daher war es in seinen Augen auch eine äußerst, wirklich äußerst großzügige Spende. Er könnte sich nicht erinnern, dass die Civitas von einer anderen Person jemals einen solch großen Spendenbetrag bekommen hätte - und Dives war immerhin mal Quaestor hier gewesen und hatte sich die letzten Jahrzehnte der Finanzberichte durchaus zu Gemüte geführt. Nur eine einzige Privatperson hatte einmal mehr für Ostia über gehabt - und die war mittlerweile nicht nur Stadtpatron, sondern auch Augustus!


    "Ich bin mir sicher, dass sie für dein Anliegen sehr schnell einen Termin finden werden. Am besten lasse ich gleich jemanden schicken, wenn ich wieder in der Villa Iuliana bin." Das würde dann aber sicherlich nicht mehr an die Curia sein, sondern an zwei Privatadressen. Natürlich freute sich Dives im Folgenden, dass sich Aculeo von ihm begleiten lassen wollte, doch so ganz verstehen tat er dessen Andeutungen nicht. Wahrscheinlich hatte der Befürchtungen, dass es so aussehen könnte, dass er vom A Libellis geschickt sein könnte, oder so. Letztlich war es dem Iulier aber nur allzu recht, dass er mitkommen durfte, sodass er nicht weiter nachfragte.


    Als der süße Typ wieder an den Tisch heran trat, um weitere Bestellungen aufzunehmen, führte der Iulier seinen Becher zum Mund und trank einen Schluck... gaaanz langsam. Es war sicherlich nicht die eleganteste Methode, aber so könnte er zumindest vorübergehend so einiges Verdecken, was ihn vielleicht verriet - wenn es dafür nicht mal schon zu spät wäre!
    'Sonnenschein?' Irritiert blickte Dives über den Becher zu Aculeo. Hä? Und als der Germanicer dann meinte, der Bediener gehöre ihm, gab es einen heftigen Rückfluss aus dem iulischen Mund zurück in seinen Becher. Dabei verschluckte er sich natürlich auch noch und musste folglich noch zwei-dreimal husten. Damit geendet saß er erstmal einfach nur da. Immer wieder rief er sich gravitas ins Gedächtnis, um nicht aus dem Affekt heraus einfach aufzustehen und irgendwohin zu rennen, hauptsache hier raus. Mit dem Gesichtsausdruck eines begossenen Pudels - und einige Weinspritzer fanden sich wirklich verteilt um seinen Mund - stellte er ganz ruhig seinen Becher vor sich ab. Noch immer blickte er dabei starr zu Aculeo. Er nahm ein Tuch aus seinem Mantel, denn eigene hatte die Taverne scheinbar nicht(?), und tupfte sich dann, wieder ganz auf den Germanicer fixiert, seine Mundpartie ab.
    Dives war sauer und das ließ sich auch nicht verbergen. Auf wen er dabei so wütend war, wusste er selbst nicht ganz. Irgendwie auf Aculeo, ja. Aber vielleicht weniger auf dessen Wortwahl, als viel mehr auf die sich immer mehr als Tatsache herausstellende Gewissheit, dass dieser das wusste, was der Iulier so zu verbergen versucht hatte. Im Prinzip müsste er auf sich selbst stinkig sein, aber diese Erkenntnis ließ noch auf sich warten. Langsam wandte er sich zu dem schwarzhaarigen Typ um. Ja, auf den war er jetzt auch nicht mehr gut zu sprechen, trug der doch auch eine gewisse Schuld an all dem. Wäre er nicht hier gewesen heute, jetzt, sondern... irgendwer anders... irgendeine andere Schanktussi, dann wäre das alles nicht passiert!
    "Einen schnellen Laufburschen. Der Appetit ist mir gerade vergangen!", raunte er... selbst nun ebenfalls durchaus zweideutig. Anschließend wanderte sein Blick ohne ein weiteres Wort zu Aculeo.



    Dass er ein Sonnenschein war, hörte der sonst eher mit Schimpfworten Titulierte gerne. Scheinbar hatten diese beiden Herren hier es sich doch noch anders überlegt. Vorhin hatte ihn nur der eine so gemustert, nun schien auch der andere zumindest nicht ganz abgeneigt zu sein. Das könnte noch ein verdienstreicher Abend werden...
    Dann gab es den ersten Schlag in die Magenkuhle. Der Mann, der ihn eben so von oben bis unter andeschaut hatte, verschmähte ihn nun doch und überließ ihn ganz dem anderen. Dabei war er doch alles andere als unattraktiv, wie er selbst fand. Er sah, wie die Sesterzen, die er schon beinah in der Hand gehabt hatte, plötzlich zwischen seinen Fingern hindurch wegkullerten. Nein!
    Jetzt schien auch noch der andere Kerl wütend zu sein und wollte... Was? Einen Boten? Was an einem Boten besser sein sollte als an ihm, verstand er ja mal garnicht! Das kam ja wirklich schon fast einer Beleidigung nahe! So entglitten ihm für einen Moment die Gesichtszüge - er war fassungslos. Doch gerade noch rechtzeitig registrierte er, wie sich in seinen Augenwinkeln schon der Wirt aufzubauen begann. 'Der Kunde ist König', predigte der immer... 'solange er nur fleißig bezahlt.' Also zwang er sich zu einem erkennbar aufgesetzten Lächeln und antwortete in freundlichster Stimmlage:
    "Aber gerne." Beim zweiten Wort knickte fast seine Stimme weg, weil er in seinem Bemühen um Feundlichkeit so hoch gesprochen hatte. Dann folgte er dem Blick des Wütenden und schaute zu dem anderen Kerl. Was wollte der? Auch einen Botenjungen?

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Dives....Aculeo begann leise zu lachen...ich denke ich habe dein Geheimnis aufgedeckt doch ist es dein Geheimnis und es wird auch eines bleiben. Weiter lachend schüttelte er leicht den Kopf.
    Du bist gut..Dives....diverse Zeichen sollte man unterlassen wenn man zu verbergen versucht. Du bist mein Freund und ich habe kein Interesse daran dies ins schlechte zu ändern. Bestell dir nun etwas zu essen. Der Junge wird später auch noch da sein. Du verstehst`?


    Ich bin ehrlich gespannt was die Curia dazu sagen wird. Meinst du es erinnert sich jemand an meine Stellung als Scriba in der Curia? Ich hoffe nicht..das wäre dann eventuell etwas peinlich. Aculeo kratzte sich am Kinn und blickte wieder zu dem Burschen.


    Ich hab Appetit..auf Fisch. Bring mir irgendetwas mit Fisch. Aber versucht ja nicht mir gammeliges Zeug unterzujubeln. Die Rache kann ziemlich peinlich für euch sein....diesmal blickte er den Jungen einfach nur an ohne irgenwelche Avancen anzudeuten. Das war nicht sein Fall....


    Und bring frischen Wein...dieser hier dürfte nicht mehr munden...dabei grinste er verdeckt zu Dives.

  • Aculeo hätte Dives' Geheimnis aufgedeckt? Pah! Als wenn der Iulier nur ein Geheimnis hätte! Und dass er noch nicht sonderlich geübt darin war dieses Geheimnis zu verbergen, wusste er auch selbst, das musste ihm der Germanicer nicht auch noch schön aufs Brot schmieren. Er würde das schon noch lernen, sodass man das nicht so schnell merkte! Ja, ganz sicher würde er das. Und auch wenn es Aculeo nichts auszumachen schien und er es auch für sich behalten würde - ein Glück, denn der Germanicer hatte ja gleich zwei Senatoren in der Verwandtschaft(!) - so war der Iulier jetzt dennoch wütend, beleidigt und schmollte.
    "Ich brauche einen Boten, der mir eine Nachricht zur Villa Iuliana überbringt.", bekräftigte er das bereits zuvor Gesagte schnippisch und fügte dem keine weitere Bestellung hinzu.


    "Ich werd schon nichts sagen.", meinte er in gleicher Laune. Ihm war schon klar, dass der Germanicer da nun in gewisser Weise ein Druckmittel in der Hand hätte. Und dass Aculeo es auch einzusetzen verstehen würde, deutete er in den Augen des Iuliers unmissverständlich an, als er mit der Bedienung sprach. Auf das verdeckte Grinsen des Germanicers, verzog auch Dives sein Gesicht zu einem übermäßig freundlichen Lächeln - für einen Wimpernschlag. Danach war wieder alles beim Alten.



    Bei den Göttern, wurde er hier gerade in irgendeinen Beziehungsmist hineingezogen?! Während die beiden Gäste flüsterten, rollte der Bedienende mit den Augen. Das könnte ja noch heiter werden! Er lauschte - und darin war er gut - und darüber vergaß er die Schmach von eben. Der Brünette hatte ein Geheimnis des Blonden gelüftet. Was das wohl war? Auf jeden Fall schien dem Blonden das so garnicht in den Kram zu passen. Und der zeigte das auch und zickte und bockte...
    'Ein richtiger kleiner Zickenbock...', dachte sich der Schwarzhaarige und musste in sich hinein lächeln. '... oder ein großer?' Eine spannende Frage. ^^
    Dann offenbarte sich, dass es scheinbar um irgendetwas Politisches zu gehen schien. Oder sagte der Brünette das nur, um vom Thema abzulenken? Von Politik verstand die Bedienung nichts und hörte also kurzerhand beim Nachbartisch etwas zu: Ein Ehestreit - in einer Taverne! Er hatte eine Sklavin geschwängert. Die Sklavin gehörte einem der amtierenden Duumviri... wieder Politik!
    '... peinlich.' Jetzt schien dafür das Gespräch an dem Tisch wieder interessant zu werden, an dem er gerade stand und seit einer gefühlte hora auf die Bestellung der beiden Herren wartete.
    "Fisch.", nickte er. Mal sehen, was die in der Küche so da hatten. Die Andeutung verstand der Schwarzhaarige nicht, nickte aber trotzdem brav weiter.
    "Und Wein, ist gut.", nickte er abermals. Er wartete noch einen kurzen Moment, ob den Herrn sonst noch etwas einfallen würde. Dann verzog er sich.

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  • Jetzt zick nicht rum. Oder hast du vergessen warum wir hier sind? Jedenfalls nicht um Trübsal zu blasen oder in Depressionen auszubrechen....meinte Aculeo amüsiert. Er blickte dann nochmal zu dem Burschen und schüttelte den Kopf worauf dieser das Weite suchte.


    Wofür ein Bote? wollte Aculeo wissen und man konnte sehen dass die Neugierde recht groß war.

  • Der Germanicer hatte leicht reden. Bis die Bedieung vom Tisch verschwunden war, ignorierte Dives ihn. War ja nicht zu fassen...
    "Ich zicke ja garnicht.", stellte er dann klar. Allerdings widerlegte schon seine Intonation dies offenkundig.
    "Ich... Ach, ist ja auch egal!", blieb er eine alternative Antwort schuldig.
    "Du hast Recht. Eigentlich wollten wir feiern...", sprach die Vernunft aus dem Iulier. Dass ihm aber jetzt nicht gerade nach feiern zumute war, war ihm dennoch deutlich anzusehen. Er konnte eben eine Laune, ein Gefühl nicht von jetzt auf gleich abstellen. Dives führte seinen Becher zum Mund, bemerkte noch, dass dies der Wein war, den er bereits zu Teilen im Mund gehabt hatte, und trank dann trotzdem einen Schluck.


    "Der Bote soll mir meine beiden Cursores herholen. Ich will sichergehen, dass die Duumviri die Nachricht wirklich heute noch empfangen.", erklärte Dives sachlich neutral. Nicht dass die Botschaft zwar noch an diesem Tag eintraf, aber erst am kommenden wirklich zu ihrem Adressaten fand. Es war zwar noch nicht spät, die beiden Stadtobersten würden sicherlich auch gerade beim Essen sein und danach wohl auch noch das Eine oder Andere erledigen, aber man müsste es ja nicht darauf anlegen. Und dass der Iulier, allein schon um Form und Anstand gewahrt zu wissen, nur eigene Leute zu den Duumviri schicken würde, war hoffentlich auch klar.
    Mit ebendiesem Auftrag schickte er den Laufburschen dann auch in die Spur, als dieser an den Tisch trat. Die restlichen Bestellungen gingen nicht ganz so schnell und ließen noch etwas auf sich warten...


    "Du sagtest, dass du morgen einen Termin beim Procurator a libellis hast. Wann meinst du, dass du hier sein könntest?", begann Dives grob zu planen, denn nicht zuletzt lenkte das ab von anderen Themen. So wäre der Iulier nicht mehr ganz so unausstehlich.
    "Weshalb hast du überhaupt den Termin?", fragte er dann weiter. Ob Aculeo in der Kanzlei einen Job wollte?

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