[Taberna] "Granum et Vennuncula"

  • Kurz ein Blick zu Dives um dann den jungen Mann anzusehen.


    Ich denke wir sind gut versorgt worden. Das Mahl war vorzüglich und die Gesellschaft unterhaltend. Hast du noch einen Wunsch? fragte nun Aculeo nach um diesen nicht in seiner Sebstbestimmung zu beschneiden.

  • "Nein, aber ich stimme dir voll und ganz zu, was das Essen betrifft.", antwortete Dives. So würde nun also die Wiedersehensfeier ihrem Ende entgegen kommen. Weder wirkte der Germanicer besonders angeheitert - zumindest war er nicht anders als sonst - noch fühlte sich Dives selbst vergleichbar. Im Gegenteil hatten sie ja teilweise über wirklich ernste Themen gesprochen heute. Damit bestätigte sich, was der Iulier schon immer zu wissen meinte: So richtig in der Lage einen drauf zu machen war er einfach nicht. Er war eher ein ruhigerer Typ...



    "Gut.", meinte die Bedienung reserviert. Die beiden hier wollten ihn also noch immer nicht. Dann hatten sie eben Pech! Er hatte ja schon eine Alternative an einem der anderen Tische in Aussicht. Der war zwar schon etwas älter und nicht mehr ganz so ansehnlich wie die beiden pulcherrimi hier, aber der würde dafür bestimmt ein paar Münzen mehr für ihn übrig haben! Der Bedienende blieb noch am Tisch stehen und wartete, ob nun vielleicht die Rechnung gewünscht werden würde - womit er diese beiden endlich los wäre.



    "Tjadann...", sprach Dives die zwei Worte schwungvoll als eins. Was genau er damit nun sagen oder andeuten wollte, wusste er jedoch auch nicht. Wahrscheinlich aber, dass nun wohl langsam die Zeit gekommen war sich für heute zu verabschieden und die Taverne wieder zu verlassen...

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  • Dives. Hast du schon gehört. Ein Beamter der Kanzlei möchte vorbei kommen um sich die finanzielle Lage und zusätzlich noch diverse Informationen betreffend der öffentlichen Gebäude ansehen. eröffnete Aculeo das Gespräch. Eigentlich waren sie hier um die Ernennung des Germanicers zu feiern. Dieser wurde erst einige Tage zuvor in den Ordo Decurio Ostiensis aufgenommen.


    Nach Aculeo nun die wichtige Information abgeliefert hatte holte er die Bedienung an den Tisch und bestellte eine Kanne Wein und Wasser.

  • Natürlich war der Iulier bereits über das Schreiben aus der kaiserlichen Administration informiert worden - wozu hatte man schließlich einen Klient Asinius Celer, der Scriba in der Curia war. Mit gehobener linker Augenbraue blickte er Aculeo an. Die Welt begann sich immer schneller zu drehen um den jungen Decurio - im Prinzip seit er seinen ersten Schritt in die ostiensische Curia gesetzt hatte. Es hatte mit der erweiterten Hafenordnung begonnen, dann kam die Erkrankung, direkt gefolgt vom Kaisermord, das Theater um die Statue im Theater, Serapio, der dem Iulier irgendwie den Kopf verdreht hatte, jetzt war Sabinus zu Besuch (auf den er nach dem ersten gemeinsamen Abend nun zum Glück etwas seltener traf, da der sich doch zunehmend in seinem künstlerischen Schaffen austobte). Dafür war ein decimischer Centurio der Classis zu Besuch, der mit Serapio verwandt und wer-weiß-nicht-was-alles war... und letztlich jetzt auch noch so ein Caius Pensus - oder nannte man das Kind (?) ruhig laut beim Namen:
    "... Caius Wichticus...", nuschelte Dives in seinen nicht vorhandenen Bart.


    "Ich meine... Ja, ich hab schon davon gehört. Celer - du kennst ihn noch? - hat mir davon erzählt.", antwortete er dann dem Germanicer.
    "Aber das ist totaler Unfug, wenn du mich fragst. Ich mein', das mit den Finanzen kann ich ja durchaus noch verstehen, auch wenn deren Überprüfung wohl eher die Aufgabe des Curator Rei Publicae sein dürfte und sich die Kanzlei in der Angelegenheit entsprechend an ihn wenden sollte..." Aber gut. Es hatte sich mittelweile doch herumgesprochen, dass der Mann verhaftet worden war und jetzt prüfte die Kanzlei wahrscheinlich, ob es Fehler in seiner Amtsführung gab. Wohlmöglich hatte man sonst einfach nichts, das man dem Mann wirklich anhängen könnte! Oder war der bereits ins Exil verbannt? Bislang hatte Dives davon nichts gehört (was natürlich aber nichts heißen musste).
    "... Doch das mit der Liste! Hallo?! Wie wahnwitzig ist DAS denn?!" Dives machte eine ausladende Bewegung mit seiner Rechten und erwischte dabei ein etwas schüchtern wirkendes Mädchen - so alt um von einer Frau zu sprechen war sie in den Augen des Iuliers noch nicht.
    "Entschuldigung...", meinte er dann zu ihr und kühlte wieder etwas ab (was aber nichts unbedingt mit ihr zu tun haben musste).



    "Ach, macht...", begann sie mit ihrem wahren Piepsstimmchen. Sie räusperte sich kurz. "Macht nichts." Ihre Wangen wurden - selbst im Licht der Öllampen in der Taverne deutlich sichtbar - leuchtend rot. Einen Moment lang stand sie unschlüssig da und spielte mit ihrem rechten Zeigefinger in ihrem schulterlangen, leicht gewellten, kastanienbrauenen Haar. Dann folgten aber doch noch ein paar Worte:
    "Ich wollte fragen, ob ihr etwas etwas zu trinken wollt?", erkundigte sie sich mit ihrem hohen Stimmchen. Anschließend versuchte sie ihre Unsicherheit hinter einem breiten Lächeln zu verstecken, was ihr allerdings nicht so ganz gelingen wollte. Aculeos Antwort notierte sie sich sofort.
    "Und 'was zu essen? Also, ich wollte sagen, wollt ihr auch etwas essen?" Ihr Lächeln bröckelte. So hatte sie sich ihren ersten Arbeitstag hier nicht unbedingt vorgestellt...



    "Ich weiß nicht. Was meinst du, Aculeo?", üerließ der Iulier seinem Mit-Decurio auch diese Entscheidung. Hunger hatte Dives eigentlich noch keinen, aber einen Anstandshappen würde er im Zweifelsfall natürlich zu sich nehmen, ganz klar. Hauptsache wäre eh, dass die Kleine bald wieder Leine ziehen würde, damit sie die Männer wieder den wirklich wichtigen Dingen widmen könnten... oder so. Außerdem konnte Dives ihre Stimme jetzt schon nicht mehr hören und war gefühlt kurz davor Kopfschmerzen zu kriegen...

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  • Ja ich kenne ihn und grinste dann noch zu der Bemerkung die Dives in seinen nichtvorhandenen Bart genuschelt hatte.


    Es kann doch nicht sein dass es nicht bereits einen Nachfolger für den Vinicier gibt? Ich werde morgen deswegen mal nachfragen. Vielleicht kann sich der Curator Rei gleich selbst darum kümmern und der Teil wegen der Gebäude erledigt sich von selbst antwortete Germanicus. Kurz zuckte er zusammen als Dives fast die junge Schankmaid erschlagen hätte und schmunzelte eine Sekunde später bei dem leicht erschrockenen, schüchternen Gesichtsausdruck des Mädchens.


    Au...am liebsten hätte er sich die Ohren zugehalten als das Mädchen zu sprechen begann. Das sie hier arbeitete war schon regelrecht menschenverachtend. Bei einer vollen Hütte würde sie untergehen wie Atlantis ohne eine Spur zu hinterlassen. Um die Frage nach Nahrungsaufnahme zu beantworten, zuerst musste diese aber überdacht werden, blickte Aculeo nun das Mädchen mit scharfen prüfenden Blick an. Sein Blick wanderte von unten nach oben, hielt kurz inne und wanderte weiter bis er an den Augen angekommen war.
    Aufgrund der kleinen Aussichten möchte ich dementsprechend Kleines. meinte Aculeo dann recht ernst. Erst als eine Reaktion des Mädchens kam grinste er breit und zwinkerte schelmisch.


    Und wenn du Lust hast dann darst du dir ebenfalls etwas anschaffen, Mädchen er nickte ihr zu und wandte sich an Dives.

  • Das anfängliche Lächeln des Mädchens verschwand endgültig, als Aculeo damit begann sie zu mustern. Das war sicherlich nicht ungewöhnlich, dass die Bedienungen hier gemustert wurden und die eine oder andere später mit einem zahlenden Kunden für ein Weilchen verschwand. Und so ein junges Mädchen reizte sicherlich den einen oder anderen. Aber müsste sie dieses Los gleich heute ziehen? Hätte das nicht auch noch Zeit bis morgen? Oder vielleicht übermorgen? Oder vielleicht auch lieber noch viel später? Völlig verunsichert blickte sie dann den Germanicer an. Was meinte der mit 'kleinen Aussichten'? Ja, sie hatte nicht die größte Oberweite - nicht so, wie die zwei Tische weiter bedienende Dame, die aber auch jedem Mann diese Dinger sogleich förmlich unter die Nase reiben musste! Auf die Idee, dass der Mann hier auch einfach nur ihre Größe meinen könnte, kam das Mädchen nicht.
    Stattdessen überlegte sie, was er mit 'etwas Kleinem' wohl meinte. Sprach er jetzt wirklich von etwas zum Essen oder vielmehr von einer entsprechend kleinen 'Spezialbehandlung' in diversen Räumlichkeiten? Man(n) musste ja zum 'Druckabbau' nicht undedingt gleich mit jemandem schlafen - gerade den verheirateten Männern würde mitunter auch schon weniger reichen, hatte die Dame mit praller Oberweite dem Mädchen gesagt.


    Die Brünette merkte, dass sie bei all diesen Gedanken für einen kleinen Augenblick beinahe reglos am Tisch gestanden hatte. Schnell nickte sie und sah zu, dass sie erstmal wieder ein bisschen Land gewann. Auf dem Weg zur Küche überlegte sie, dass sie einfach so tun würde, als wenn sie die eventuelle Andeutung nicht verstanden hätte. Sie würde den Männern etwas zu essen bringen, nicht sich selbst.



    "Schüchternes Ding, die Kleine, was? Arbeitet bestimmt noch nicht lange hier... und wenn sie so weiter mcht dann bestimmt auch nicht mehr lange...", gab der Iulier noch einen Kommentar ab und grinste etwas gemein. Dann wurde er aber auch wieder ernst:
    "Aber zurück. Wo war ich stehen geblieben? Genau, die Liste der Gebäude. Ich frag mich, was die in der Kanzlei damit überhaupt wollen?! Bedenke: Die werden sich dahingehend sicherlich nicht nur in Ostia erkundigen, sondern mindestens stichprobenartig im gesamten Gebiet des Curator Rei Publicae - also in ganz Italia!" Wie man nur auf so eine Idee kommen konnte, war dem Decurio völlig schleierhaft - insbesondere natürlich, weil sie für ihn mit erheblichem Aufwand verbunden war. Doch aus einem anderen Blickwinkel wollte und würde er die Sache hier und jetzt ganz sicher nicht betrachten!
    "Hast du denn die Kontakte, um herausfinden zu können, ob bereits ein neuer Curator eingesetzt wurde?", erkundigte sich der Iulier dann. Das wäre natürlich prima!
    "Ansonsten hab ich aber auch schon meinen Abschlussbericht über die städtischen Finanzen aus der vergangenen Wahlperiode schon bereit gelegt mit den entsprechenden Akten. Der Quaestor wird, das hab ich irgendwie so im Gefühl, im Zweifelsfall sicherlich nur zu gern sein Leid mit seinem Amtsvorgänger teilen..." Objektiv betrachtet machte das aber auch irgendwie Sinn noch eine weitere Person dazuzuholen, die ebenfalls im entsprechenden Bereich vor nicht allzu langer Zeit tätig gewesen war.


    "Bei den Gebäuden wird uns der Curator Rei Publicae, so es denn einen neuen gibt, aber sicherlich nicht weiterhelfen können. Nicht nur, dass das nicht unbedingt zu seinen Aufgaben gehört. Wir hatten ja noch nichtmal einen Antrittsbesuch von ihm oder aus anderen Städten gehört, dass er sich dort gezeigt hätte... Falls es also tatsächlich einen Neuen auf diesem Posten gibt, so hat der doch vom tatsächlichen Tuten und Blasen keinen Ahnung!", erklärte Dives und in der Tat sprach das doch auch eher dafür, dass das Amt bisher nicht neu vergeben worden war. Andererseits gab es immer wieder Überraschungen und wenn Aculeo entsprechende Kontakte hätte, weshalb sollte man sich dann nicht auch ihrer bedienen?



    Bedienen war das Stichwort, denn mit dem letzten Satz des Iuliers kam das Mädchen auch schon wieder an den Tisch. Gerade noch rechtzeitig, um zu hören, wie die Männer hier vom Blasen sprachen. Sie schluckte. Hatte sie sich also wirklich nicht geirrt und das 'dementsprechend Kleine' war nichts Essbares?
    "Bi..Bittes..sehr.", brachte sie mit viel Mühe hervor und versuchte vergebens wenigstens etwas den Schein zu wahren, während sie die Becher auf den Tisch stellte und einzuschenken begann. Sie versuchte dabei möglichst keinen der beiden Männer direkt anzuschauen, sondern sich einzig auf das Eingießen zu konzentrieren. Doch die Gedanken kreisten wild in ihrem Kopf herum und so wurde der Wein im Becher des Germanicers mehr... und mehr... und mehr... und das, wo doch eigentlich noch Wasser zum Verdünnen dazugegeben werden sollte...

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  • Eigentlich immer wieder schade. Wenn man sich so junge Mädchen ansieht...dass sie sich dann hier verbrauchen. Aculeo schüttelte leicht den Kopf.



    DU denkst dass jemand für den Posten eingesetzt werden würde der keine Ahnung vom Geschäft hat? Also ich weiß nicht. Eher denke ich dass es ein alter Fuchs sein wird und noch dazu ein Anhänger des Vesculariers. Was auch sonst. Und...ich sagte ich könnte mich ja mal erkundigen. Ob es etwas bringt weiß ich erst wenn ich nachgefragt habe. Schliesslich sind ja Senatoren in der Familie die nicht uninteressiert am Geschehen sind. Und die könnten möglicherweise wissen was zu wissen ist.


    Es ist genug. etwas laut machte Aculeo die Bedienung nun darauf aufmerksam dass ein Becher kein unendliches Gefäß sei. Und...dass nun Wein über den Tisch ran und langsam den Rand davon erreichte machte ihn auch nicht glücklicher. Doch seine Mentalität war nicht die eines Kolerikers...er nahm die Sache hin und versuchte mit einer humorvollen Bemerkung alles aufzulockern...
    Und nun lecken? Oder wie?...

  • Das schüchterne Mädchen zuckte zusammen, als Aculeo sie nun etwas lauter anfuhr. In diesem Moment sah sie auch, was sie jetzt hier wieder angerichtet hatte. Dieser Tag war eindeutig gebraucht. Aber auflecken? Der Typ hatte sie doch nicht mehr alle! Oder? Was machten die anderen Bedienungen in soeinem Fall? Richtig: Denen passierte soetwas garnicht erst. Dennoch... Sie war doch nicht blöd! Sie könnte sich einen Splitter einfangen! Und natürlich hatte sie auch nicht vor hier irgendjemand unnötig heiß zu machen...
    "Ver... Es... I..ich hole ein Tuch...", stammelte sie noch schnell, um gleich darauf die Kannen auf dem Tisch stehen zu lassen und in die Küche zu eilen...



    Dives rollte nur mit den Augen. Nein, dazu fiel ihm nichts mehr ein. Da kam er lieber auf das eigentliche Thema zurück:
    "Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Natürlich wird kein Kaiser einen Idioten in diese Position heben. Das heißt, dass ich jedem Curator Rei Publicae zweifellos erstmal unterstellen würde, dass er im Bereich Verwaltung und Finanzen auch über entsprechende Kenntnisse verfügt. Aber woher soll ein solcher Mann nun wissen, wie es in den einzelnen Städten Italias wirklich ausschaut, wenn er selbst nie dagewesen ist? Von den wichtigsten Bauwerken könnte der also auch nur über irgendwelche mehr oder minder aktuellen Listen wissen...", versuchte der Iulier sich nun etwas verständlicher auszudrücken. Zumindest über diesen verhafteten Vinicius hatte der junge Decurio gehört, dass der durchaus auch hin und wieder mal in Ostia war und nach dem Rechten geschaut hatte!



    Mit gleich zwei größeren Stofftüchern kehrte die Bedienung zurück und begann sogleich damit den Tisch wieder trockenzulegen.
    "I..ich soll sagen, es tut mir Leid u..und der Wein geht selbstvers..lich aufs Haus." Und die Kosten dafür würde sie selbst von ihrem Lohn abgezogen bekommen. Einfach nur noch weg. Ja, sie wollte einfach nur noch weg. Nachdem sie auch den großen Teller mit vielen verschiedenen Spießen (mit Fleisch und/oder Käse und/oder Obststücken und/oder ...) auf dem abgewischten Tisch abgestellt hatte, verschwand sie dann auch ohne jedes weitere Wort wieder - und ohne fertig einzuschenken.



    So übernahm Dives das ganze für seine Person nun eben selbst und kommentierte dies nur kurz:
    "Immerhin müssen wir jetzt nicht den Wein, den sie ja auch halb verschüttet hat, bezahlen. Jede Wette, dass die heute zum letzten Mal hier bedient hat..." Damit setzte er nun auch die Kanne Wasser wieder auf den Tisch ab und schüttelte noch einmal kurz den Kopf. So eine dumme Gans.
    "Was meinst du eigentlich, ob dem Beamten die wichtigsten öffentlichen Bauten von Ostia selbst ausreichen? Oder sollten wir wohlmöglich auch noch das umliegende Gebiet, also zum Beispiel auch den Stadtteil Portus, bedenken?" So genau stand das ja, soweit sich Dives erinnerte, nicht in dem Schreiben.
    "Und ob es vielleicht auch reicht, wenn wir nur die Gebäude neueren Baudatums auflisten? Wenn mich nicht alles täuscht, dann stand dort etwas von einem neuen Grundbuch, was irgendwie doch die Vermutung nahelegt, dass ein älteres bereits existiert..." Fragte sich natürlich letztlich nur, wie alt jenes sein würde...


    Sim-Off:

    Edit: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!! Da muss ich den Beitrag doch glatt nochmal erweitern...


    ------ Einige Zeit und ein paar Becher Wein später ------


    ... erschien das junge Mädchen doch erneut am Tisch. Sie trug nun doch deutlich mehr Schminke im Gesicht, war dafür allerdings ein wenig leichter bekleidet. Einen Moment lang guckte sie nur, dann nahm sie wortlos eine Hand des Germanicers - bei dem ihr dieses Malheur mit dem Wein ja passiert war - und zog an dieser, womit sie ihm bedeuten wollte, er solle mitkommen. Eine Kanne Wein zu bezahlen konnte sie sich nämlich von ihrem mickrigen Lohn und kaum bis keinem Trinkgeld nicht leisten. Doch, wenn sie ihn jetzt vielleicht noch ein wenig... verwöhnte, dann würde der Mann erstens eventuell doch ein wenig Trinkgeld springen lassen, mit dem das Mädchen die Kanne Wein bezahlen könnte. Und zweitens würde ihr Chef dann vielleicht auch noch eine zweite Chance hier geben...
    Dives indes ginste in sich hinein und bedeutete Aculeo mit einer kleinen Geste: Tu dir keinen Zwang an...

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

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    Sim-Off:

    zurerst mal danke dir- ganz lieb :)

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    Wobei es ja solche Listen geben sollte. Aber du hast möglicherweise recht. Warum sollte sich der Mann Gedanken über ein Ressort machen dass überhaupt nicht mit ihm in Verbindung steht. antwortete Aculeo und blickte dem Mädchen hinterher. Irgendwie tat es ihm leid dass er ziemlich schroff reagiert hatte aber..es war ja nicht unbedingt die geschickteste Art Wein zu servieren. Ausserdem hatte sie seine Bemerkung falsch verstanden.


    Wieder bei Dives.....


    Ähh...ja also...neuer Gebäude würden reichen, ich. Ich kann dir da nur recht geben was deine Gedanken angeht. Wenn es ein neues Grundbuch geben soll dann wird es ein Altes geben. Und wenn nicht...Pech gehabt. Soll sich der Primicerus oder wer auch immer Gedanken drüber machen was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist in der Verwaltung. Oder willst du dir wirklich die Arbeit machen und Ostia neu kartographieren, Grundstücke und Gebäude neu verzeichnen egal wie lange diese schon bestehen. er seufzte....ich nicht ehrlich gesagt...dafür gibts ja auch wieder Beamte. Und die sollen sich gefälligst um ihre Arbeit kümmern.


    Der Wein bzw das Geld für diesen ist mir ja auch egal. Wenn man sich wegen jeder Kleinigkeit Gedanken macht oder sich aus der Ruhe bringen lässt sollte man schleunigst Urlaub machen.


    Das Mädchen tauchte wieder auf und begann den Tisch zu säubern. Immer noch fassungslos tat sie ihre Arbeit und verschwand dann auch gleich wieder.


    Das Gespräch vestummte und beide begannen nun das Mahl zu beginnen. Jeer für sich hing seinen Gedanken nach, schob sich einen Bissen in den Mund oder nahm einen Schluck vom Wein.


    Während man nun so vor sich hin senierte erschien das Mädchen erneut und fasst eine Hand Aculeos. Dieser war recht...überrascht und konnte im ersten Moment gar nichts sagen. Aber er wehrte sich auch nicht und erhob sich. In der Bewegung fasste er seinen Becher, blickte zu Dives und grinste als dieser meinte er solle ungezwungen folgen.


    Was nun wirklich geschehen würde und geschah wurde durch die Wände verdeckt.

  • Ja, jetzt hatten sie sich wohl verstanden. Während Aculeo dann der jungen Bedienung hinterher schaute, kreiste die iulischen Gedanken einmal mehr um die Frage, ob und falls ja, wer der neue Curator Rei Publicae sein würde. Ob der Name ein in der Öffentlichkeit bekannterer sein würde? Oder wäre eher zu vermuten, dass der Fettwanst einem eher unbekannten, aber dafür umso treuer hinter ihm stehenden Mann den Posten geben würde? Immerhin war eine Vielzahl großer senatorischer Namen ja gefangen, exiliert oder aus Roma geflohen und stünde allein deshalb garnicht erst zur Debatte. Da brauchte man nur an einen Großteil der Patrizier denken, die Vinicii und und und.


    Auch bei den folgenden Worten des Germanicers sah Dives nicht wirklich viel Redebedarf und nickte nur hier und dort kurz. Im Zweifelsfall wäre es wohl wirklich so, dass die Kanzlei Pech gehabt hätte. Was konnte schließlich die Curia von Ostia mitsamt ihrer Decuriones dafür, wenn ein Kanzleibeamter sich nicht unmissverständlich auszudrücken vermochte? Mit der Getreideknappheit gab es zudem ein deutlich dringlicheres Problem, um das man sich auch hier in Ostia zu kümmern hätte. Das könnte auch kein Kanzleibeamter so einfach von der Hand weisen!



    Nachdem einige Zeit später Aculeo mit dem aus iulischer Sicht doch einigermaßen tollpatschigen Mädel verschwunden war, überlegte er selbst, was er jetzt machen sollte. Drei Tische weiter saß ein auf den ersten Blick ganz netter Kerl, der - das hatte Dives aus den Augenwinkeln durchaus zur Kenntnis genommen - ihn während der letzten Viertel hora immer wieder interessiert abgecheckt hatte. Warum auch sollte der Germanicer jetzt hier der einzige sein, der Spaß haben würde?!
    Andererseits war Dives nicht der Mensch für etwas völlig Zwang- und Bedeutungsloses. Das konnte er einfach nicht. Intimität hatte für ihn immer irgendeine Bedeutung. So ging er dann auch nicht mit dem Caius mit, als der nur wenige Augenblicke später an seinem Tisch aufkreuzte und ein entsprechendes Angebot offerierte. Stattdessen ließ sich der Iulier jedoch dazu überreden sich einen ausgeben zu lassen und bis sein germanicischer Freund aus der Höhle der Löwin zurückgekehrt sein würde, unterhielten sich beide über alles und nichts, über die Götter und die Welt...

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  • Nur wenige Tage nach der Bestattung seiner Mutter hatte sich Coriolan in tiefes Schweigen gehüllt. Sichtlich niedergeschlagen saß er nun an einem kleinen Platz in der Taverne und starrte vor sich hin, während alle andere um ihn herum sich munter unterhielten, scherzten und lachten. Keine Umgebung, die für ihn in diesem Augenblick die Richtige war, doch wo sollte er sonst hin in jenen Tagen? Die Taverne schien ihm fast der logische Zufluchtsort. Leider schien derzeit auch sein Bewusstsein für das eigene Überleben relativ gering zu sein, drohte er doch in der Taverne seine letzten Sesterzen zu verprassen und dies obwohl ihm doch immer gelehrt wurde sparsam und zurückhaltend zu sein. Doch in Zeiten persönlicher Not vergisst man gern alles, was man gelernt hat und vor allem das, was für einen selbst das Beste ist.


    Tief betrübt blickte Coriolan auch nach Stunden noch rein, schon wieder das nächste Getränk bestellend...

  • Gaius Athicus wankte in die Taverne. Ihm war schon klar das man normalerweise aus einer Taverne hinauswankte anstatt in sie hineinzuwanken, aber nach der langen Schiffsreise die ihn nach Ostia gebracht hatte war es um seinen Gleichgewichtssinn schlecht bestellt. Der Wirt schaute ihn misstrauisch an als er einen Becher vom billigsten Wein bestellte, aber Gaius musste nunmal sparsam sein.


    Als er sich hinsetzte bemerkte er eine traurige Gestalt und sprach diesen an:


    "Hallo. Wie geht es dir? Verzeih das ich so aufdringlich bin, aber ich bin gerade erst mit dem Schiff angekommen."


    Vieleicht liess sich ja so ein Gespräch beginnen.

  • Coriolan hatte erst kaum registriert, dass er angesprochen wurde. Erst mühsam verarbeitete sein etwas angetrunkenes Gehirn die einzelnen Worte und konnte dann entsprechend darauf reagieren. Er blickte sein Gegenüber an, einen dunkelhaarigen Mann mittlerer Statur und bemühte sich zu antworten, ohne dass er allzu viel von seiner Niedergeschlagenheit preisgab. Ganz verschleiern konnte er seine Gefühlsregungen aber selbstverständlich nicht. Etwas leicht melancholisches lag in seiner Stimme. "Es geht, sicher ging es mir schon einmal deutlich besser... Mit dem Schiff bist du angekommen? Von wo kommst du denn her?"

  • Gaius nickte aufmunternd und sagte dann:


    "Ich bin aus Sizillien gekommen. Ich will nach Rom reisen. Dort habe ich eine Anstellung als Leibdiener einer jungen Dame in Aussicht. Ich hoffe das alles funktioniert, den viel Reisegeld habe ich nichtmehr. Und ich habe eh nichts mehr wohin ich zurückreisen könnte. Meine Eltern sind schon seit längerer Zeit tot und auch sonst habe ich keine Verwandten die mich aufnehmen würden. Doch entschuldige das Gejammer. Hoffentlich wird ja in Rom alles besser"


    Gaius schwankte im Moment immer zwischen Melancholie wenn er an Sizillien dachte und Aufregung über die Reise und sein neues Leben.

  • "Aus Sizilien also... sicher ein schöner Flecken Erde." Offensichtlich hatte der Mann ebenso eine Leidensgeschichte hinter sich. Coriolan nahm einen Schluck aus seinem Becher. "Wie hast du denn diese Aussicht auf eine Anstellung erhalten? Hast du Beziehungen? Ich selbst kann derzeit kaum etwas mit mir anfangen. Ich habe weder Arbeit, noch andersartige Beschäftigung in Aussicht. Es scheint fast, als würde ich dazu verdammt sein mein Dasein in Tavernen wie dieser zu fristen."

  • Gaius dachte wehmütig an Sizillien zurück und sagte:


    "Schön schon, aber auch sehr arm. Dort hätte ich nur Landarbeiter werden können. Da kam es mir wie gerufen das ein Freund meines Gutsbesitzers einen Leibdiener für seine Tochter in Rom braucht und ich glaube es hat ihn beeindruckt das ich dazu bereit bin mich kastrieren zu lassen."


    Gaius wollte unbedingt aufsteigen und dazu war er auch bereit einiges zu opfern.

  • Coriolan wollte fast sein schönes Getränk wieder ausspucken als er die Worte dieses Fremden vernahm. Was hatte er da gesagt? In seinem angetrunkenen Zustand war es ihm auch kaum noch möglich ein Blatt vor den Mund zu nehmen. "Ich hab es hier also mit einem zukünftigen Eunuchen zu tun?" Seinen Ekel konnte er kaum verbergen. Wie wahnsinnig kann man nur sein, dachte sich Coriolan. Da würde er sich sicher lieber gleich umbringen, anstatt sich etwas Wichtiges abzuschneiden zu lassen. Nein, einem Eunuchen war er selbst auch noch nie begegnet, das schien ihm immer etwas Orientalisches zu sein, jedenfalls etwas, was weit weg von ihm war und von merkwürdigen Kulturen praktiziert wurde. Naja, immerhin gab es ja hierzulande die Priester der Kybele, die sich stets zu entmannen hatten, ein merkwürdiger Kult, der sich unter solchen Verrückten wie Nero großer Beliebtheit erfreute, was nicht gerade eine Bestätigung ist, aber auch unter den üblichen Dienern meinte Coriolan selten Eunuchen gesehen zu haben. Aber Coriolan war ja auch noch recht jung und hatte noch nicht allzu viel mitbekommen. Absurd schien ihm das dennoch. "Wie dem auch sei, eigentlich wollte ich so genau gar nicht über dich Bescheid wissen. Vielleicht wäre es für den Anfang besser, wenn du mir erst einmal deinen Namen verrätst, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe." Kastration... es schüttelte ihn immer noch.

  • Gaius musste lächeln. Sein neuer Trinkkumpan war erfrischend offen, wobei das sicherlich am Wein lag. Die meisten Römer verachteten Eunuchen und wolltn aber dann doch welche um ihre Frauen zu bedienen oder ihre Kinder zu erziehen. Er sagte:


    "Ob ich wirklich ein Eunuch werden muss weis ich noch nicht, aber ich musste Zustimmen das meine neue Herrin mich kastrieren lasse darf wen sie es wünscht. Jetzt bin ich natürlich gespannt ob ich nach der Ankunft in Rom von meinen Hoden befreit werde.


    Aber ich will ich damit nicht beunruhigen. Mein Name ist Gaius Athicus. Wie darf ich fragen ist dein Name?"


    Gaius wartete gespannt. Er wollte sich gerne unterhalten. Es war immer interessant neue Leute kennen zu lernen.

  • "Na, da kann ich dir wohl nur Glück wünschen, dass deine zukünftige Herrin keine deratige Vorliebe hat." Er hatte schon laut auflachen müssen. Er war sich ganz sicher, dass man auch vernünftige Arbeit finden konnte und sich auch mit seiner Männlichkeit hochdienen konnte. Es soll ja sogar Sklaven gegeben haben, denen diese Männlichkeit sogar noch nicht unwesentlich zum Vorteil gereichte. "Ah, Gaius Athicus ist also dein Name. Nett dich nun auch namentlich kennenzulernen." Zum Zeichen der alkoholischen Verbrüderung streckte er ihm sogar die Hans aus. "Mein Name ist Gnaeus Coriolanus und ich schlage mir jetzt schon seit einigen Tagen in dieser Taverne die Zeit tot." Seine Hand ließ er dabei auf den Tisch fahren, der dabei eine dumpfes Geräusch von sich gab. "Sag Gaius, du scheinst mir ein cleverer Junge zu sein und ich brauche deinen Rat. Na gut, ich muss sagen, du bist auch gerade der einzige, der hier in der Nähe ist." Stellte er leicht auf dem Stuhl schwankend fest. "Meinst du ein Mann wie ich mit kaum Geld in der Tasche und einer ungewissen Zukunft, sollte dem römischen Heeresdienst beitreten? Ich zermarter mir jetzt schon seit langem den Kopf darüber, komme aber einfach zu keinem Ergebnis. Was meinst du, wenn du mich so ansiehst. Sollte ich? Sollte ich nicht? Das sind hier die Fragen."

  • Gaius hoffte natürlich auch nicht kastriert zu werden, aber falls es nötig war würde er es über sich ergehen lassen. Coriolanus schien aber andere Karrierepläne zu haben und Gaius sagte aufgeregt:


    "Der Heeresdienst ist natürlich keine schlechte Idee. Ich gehe davon aus das du Peregrinus bist wie ich? Dann ist die Auxiliartruppe wahrscheinlich die beste Möglichkeit für dich das römische Bürgerrecht zu erwerben. Du kannst zwar nicht der Legion beitreten, aber bei der Hilfstruppe winkt einem mutigen jungen Mann eine Karriere die nach 20 Jahren mit dem Bürgerrecht und einer Landzuteilung enden kann. Natürlich vorausgesetzt man fällt nicht im Kampf, aber das ist nunmal das Risiko des Soldatenberufes."
    Wenn Gaius kräftiger gewesen wäre hätte er sicher auch über eine Militärkarriere nachgedacht, aber er war weniger der Kämpfer.

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