Casa Quintilia (alt)

  • Geduldig wartete Bashir, bis seine Herrin sich ausgeweint hatte und auf ihn reagierte. Es dauerte beunruhigend lange, doch etwas anderes tun als warten konnte er nicht. Wußte er doch nicht, wie er sie trösten könnte in ihrer offensichtlich großen Verzweiflung. Endlich, nach einer halben Ewigkeit, richtete sie sich dann doch auf und trocknete ihre Tränen mit einem Tuch, daß sie aus einem Schränkchen neben dem Bett zauberte. Und sie nahm auch den Becher und trank etwas. Das war doch schon ein großer Fortschritt. Oder?


    Dann sprudelte endlich aus ihr heraus, was sie so unglücklich machte. Valerian war also nach Rom beordert. Um den Kaiser zu beschützen. In der Garde des Kaisers zu dienen war sicher eine sehr große Ehre! Bashir hätte nahezu alles getan, um in die Garde seines Herrschers aufgenommen zu werden. Er wußte ja nicht, ob Valerian solch eine Ehre überhaupt hätte ablehnen können. Doch selbst wenn das bei den Römern möglich war, so etwas abzulehnen wäre Wahnsinn.


    "Das sein grrößte Ehrre, die ein Soldat haben kann. Du mußt wirrklich sehrr stolz sein auf ihn. Und Du mußt nicht trraurrig sein. Wenn Du wiederr zu ihm willst, warrum gehen wirr dann nicht nach Rrom? Vielleicht, wenn das Wetterr etwas besserr wirrd?" Er wußte ja nicht, ob Valentina dort eine Wohnung hatte. Doch wenn sie bis vor kurzem dort gewohnt hatte, dann kannte sie sich doch aus in Rom?


    Es bestürzte den jungen Parther ein wenig, daß sie sich plötzlich so vertrauensvoll an ihn lehnte. Ein wenig zögernd legte er seinen Arm um sie. Natürlich nur, um sie zu trösten! Und nicht, weil es so schön war, sie im Arm zu halten. Nein, auf keinen Fall!


    "Ich werrde gut auf Dich aufpassen. Und werrde Dirr folgen, wohin immerr Du gehst." Natürlich, er war ja ihr Sklave und hatte ihr an jedem Ort und zu jeder Zeit zu dienen. Und doch meinte er das ein wenig anders, auch wenn das für sie vielleicht nicht ganz erkennbar war.

  • Als Witjon heut morgen aufgestanden war, schien bereits die Sonne und die Kälte der letzten Tage war milder geworden. Er hatte eine gute Tunika übergezogen, seinen Wintermantel ließ er jedoch zuhause, so angenehm war es draußen bereits. Nachdem er kurz bei der Freya Mercurioque vorbeigeschaut hatte, aber weder Lando noch Harlif dort finden konnte, entschied er sich, der Casa Quintilia einen Besuch abzustatten.


    Und dort war er nun. Witjon zupfte sich nochmal kurz seine Tunika zurecht, strich sich durch seine Haare und klopfte dann an die Tür.

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava
    „Danke, Bashir! Bring auch Valentina etwas Wein, aber so unauffällig wie möglich.“, sprach Flava und wollte dann ihren Pflichten als Gastgeberin nachkommen und einschenken, als der Iulier das selbst tat. Nun, dann eben so, dachte sie sich und nahm mit einem sachten lächeln den gefüllten Becher um das zuprosten ansatzweise zu erwidern und sogleich einen kleinen Schluck zu nehmen.
    „Wie werd ich denn...“, erwiderte sie und ihre Mundwinkel zuckten. „Töte nicht den Überbringer, so heißt es doch, nicht wahr?“
    Nun Lächelte sie wirklich, ehe sie den Becher absetzte und ernst dreinblickte.
    „Aber ganz ehrlich? Ich hab euch Soldaten mehr Schneid zugetraut!“, sie sah Drusus prüfend an. „Warum ist Valerian nicht selbst gekommen und schickt stattdessen einen Freund vor? So wenig Zeit konnte nun wirklich nicht gewesen sein! Was ist mit euch Männern nur los, dass ihr euch nie verabschieden könnt?“


    "Na dann bin ich ja beruhigt", grinste Drusus schon wieder besser gelaunt in Richtung Flava zurück. Der Iulier nahm einen kleinen Schluck aus seinem (noch) wohlgefüllten Weinbecher und ließ seinen Blick ein wneig durch den geütlichen kleinen Rau schweifen. Hübsch eingerichtet war sie, die Casa der Quintilier. Die Quintilier schienen etwas von Innenarchitektur zu verstehen...


    Die letzten Sätze ließen Drusus allerdings kurz, kaum merkbar zusammenzucken. Nicht zu Unrecht waren solche Fragen mehr als gefürchtet... Was sollte der Iulier jetzt antworten? Wenn Flava schlecht aufgelegt war, gab es hier nur falsche Antworten. "Nun", begann dere Iulier zögernd. "Valerian hat wirklich nur sehr wenig Zeit gehabt. Eine einzige Stunde war es glaube ich nur. Das ist wirklich sehr wenig Zeit und er hat ja nich seine Sachen zusammen packen müssen, sich von Kameraden, Freunden und vielleicht auch dem Centurio verabschiedet. Da bleibt dann kaum mehr Zeit um sich von den in der Stadt wohnenden Verwandten zu verabschieden. Zumal ihr ihn sicher nciht gleich wieder gehen lassen würdet, oder?"

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Als Witjon heut morgen aufgestanden war, schien bereits die Sonne und die Kälte der letzten Tage war milder geworden. Er hatte eine gute Tunika übergezogen, seinen Wintermantel ließ er jedoch zuhause, so angenehm war es draußen bereits. Nachdem er kurz bei der Freya Mercurioque vorbeigeschaut hatte, aber weder Lando noch Harlif dort finden konnte, entschied er sich, der Casa Quintilia einen Besuch abzustatten.


    Und dort war er nun. Witjon zupfte sich nochmal kurz seine Tunika zurecht, strich sich durch seine Haare und klopfte dann an die Tür.


    Es war doch in der letzten Zeit erstaunlich viel los in der Casa. Bashir, der gerade mit einem Putzlappen im Haus unterwegs war, um überall den Staub zu entfernen, wo er sich niedergelassen hatte, eilte an die Tür, als es klopfte.


    Aber wohin jetzt mit dem Lappen? Verflixt. Er sah sich suchend um, fand aber nichts, wo er ihn lassen konnte. Also steckte er ihn einfach hinten in den Gürtel. Wie er von hinten aussah, war ja egal. Das sah ja keiner. Erstmal zumindest.


    Als er die Tür nun öffnete, stand ein ihm unbekannter Mann vor ihm. "Sei mirr gegrrüßt", sagte er mit einer leichten Verbeugung. "Was ist Dein Begehrr?"

  • Die Tür wurde geöffnet und ein Mann stand vor ihm der weder Römer, noch Germane zu sein schien. Seinem Akzent und seiner Hautfarbe nach zu urteilen musste er aus einem der östlichen Länder stammen.


    "Salve, mein Name ist Numerius Duccius Marsus. Ist Quintilia Flava in dieser Casa anzutreffen?"

  • Bashir merkte sich den Namen und nickte dann. "Sie ist anwesend, ich werrde sie frragen, ob sie Dich empfangen möchte. Bitte warrte einen Moment." Er schloß die Tür wieder, denn er konnte ja nicht wissen, ob der Mann wirklich willkommen war.


    Mit eiligen Schritten suchte Bashir Flava auf und räusperte sich leicht, bevor er sie mit einer leichten Verneigung ansprach. "Bitte verrzeih mirr die Störrung, domina Flava. Ein jungerr Herr wünscht Dich zu sprrechen. Err sagt, err heißt Numerrius Duccius Marrsus. Soll ich ihn einlassen oderr wiederr forrtschicken?"

  • „Für die Familie sollte man sich immer Zeit nehmen. Mir scheint im Militär haben wohl nicht viele familiäre Verpflichtungen, ansonsten würde darauf doch sicher mehr Rücksicht genommen werden, oder?“, erwiderte Flava ohne auf die Gegenfrage einzugehen. Aber zumindest schien sie die schuld nicht mehr bei Valerian sondern beim militärischen System zu sehen. Sie seufzte und schüttelte traurig den Kopf. „Arme Valentina, dabei ist sie doch extra wegen ihrem Bruder aus Rom hierher gekommen!“

  • Flava war grade dabei sich die Haare zu richten, als Bashir hereinkam und einen Besucher ankündigte. Sie hielt grad eine besonders widerspenstige Strähne in den Fingern und versuchte sie mit einer Haarnadel zu zähmen und schaute deshalb erst mal etwas überrascht. Duccius Marsus, wer war das noch gleich? Aaahhh, Witjon! Flavas Mine hellte sich auf.
    „Lass ihn doch bitte herein. Führ ihn am besten in de Aufenthaltsraum, ich komme gleich!“ Sie lächelte Bashir an, ehe sie ihr kleines Schmuckkästchen öffnete und die schöne Haarnadel herausholte, welche Witjon ihr geschenkt hatte. Sie steckte sie knapp über ihrem linken Ohr ins Haar, so dass sie nicht gleich ins Auge sprang, jedoch noch gut zu sehen war. Dann betastete sie noch mal die Hochsteckfrisur, ob alles an seinem Platz war und strich sich über die Tunika. Konnte sie sich so sehen lassen? Sie wollte es mal darauf ankommen lassen, wartete jedoch noch einen Moment, bis Bashir Witjon sicher in das Zimmer geführt hatte. Wenn sie etwas von ihrer Tante gelernt hatte, dann dass man Männer ruhig etwas zappeln lassen sollte.

  • Abermals verneigte sich Bashir leicht. "Jawohl, domina Flava. Ich werrde ihn herreinführren." Er lächelte zurück, als sie ihn anlächelte und verließ dann das Zimmer. Was hatte er doch für ein Glück, zwei solch freundlichen und wunderschönen Damen dienen zu dürfen. Sie waren zwar nicht reich, doch die Freundlichkeit machte das allemal wieder wett.


    Der Sklave ging zur Eingangstür zurück und öffnete sie. Mit einem freundlichen Lächeln verneigte er sich auch vor Duccius Marsus."Bitte folge mirr. Domina Flava wirrd gleich zu Dirr kommen." Er machte eine einladende Geste und führten den Gast dann in einen gemütlich eingerichteten Wohnraum. "Nimm doch bitte Platz. Darrf ich Dirr etwas zu trrinken anbieten?" Da Flava noch dabei gewesen war, sich zu frisieren, ging er einfach davon aus, daß sie noch eine Weile brauchen würde.

  • Der Mann öffnete ihm wieder und bat ihn herein. Witjon nickte freundlich und folgte ihm in einen gemütlichen Raum. Er setzte sich und antwortete seinem Gegenüber dann:


    "Etwas zu trinken...ja gern, ein wenig Wasser wäre vortrefflich."

  • Flava überlegte sich grade, ob sie noch etwas Schminkte auftragen sollte. Nur um die Augen ein bisschen schwärzen, damit sie größer wirkten. Nein, das war viel zu auffällig und es würde wirken, als wolle sie sich anbiedern. Vielleicht etwas von dem Fett auf die Lippen, damit sie richtig glänzten? Ja, das konnte man machen, das fiel dem ungeübten Betrachter kaum auf, hatte jedoch eine gute Wirkung, weil man einfach frischer aussah. Also nahm Flava das kleine Döschen und brachte ihre Lippen zum glänzen. Jetzt könnte sie vielleicht noch etwas von der duftenden... nein, viel zu viel! Also dann, dann war sie fertig, oder? Nachdenklich biss sie sich auf die Zunge und überlegte noch einmal, ob sie nicht irgendetwas wichtiges vergessen hatte.

  • "Sehrr gerrn", sagte Bashir mit einer leichten Verbeugung und ging in die Küche, um einen Becher und einen Krug mit frischem Wasser zu holen. Zurück bei dem Gast füllte er den Becher und reichte diesen an ihn weiter. "Bitte sehrr."


    Dann zog er sich in eine Ecke des Raumes zurück. Er blieb, nur für den Fall, daß er benötigt wurde. Flava würde ihm schon sagen, wenn das nicht der Fall war.

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava
    „Für die Familie sollte man sich immer Zeit nehmen. Mir scheint im Militär haben wohl nicht viele familiäre Verpflichtungen, ansonsten würde darauf doch sicher mehr Rücksicht genommen werden, oder?“, erwiderte Flava ohne auf die Gegenfrage einzugehen. Aber zumindest schien sie die schuld nicht mehr bei Valerian sondern beim militärischen System zu sehen. Sie seufzte und schüttelte traurig den Kopf. „Arme Valentina, dabei ist sie doch extra wegen ihrem Bruder aus Rom hierher gekommen!“


    "Hm. Naja, mit dem Eintritt in die Legion verpflichtet man sich für zwanzig Jahre.", erklärte Drusus."Damit gehört man, überspitzt gesagt für diesen Zeitraum der Legion. Man macht was einem gesagt wird und kriegt dafür seinen Sold. Für die Familie bleibt da kaum mehr Zeit..."
    Der Iulier nahm einen weiteren Schluck Wein aus seinem Becher und stimmte nach dem Flava geendet hatte, selbiger zu: "Das ist natürlich umso bitterer, aber das hat vorher schließlich keiner wissen können." Äußerst unglückliche Umstände, aber unglücklicherweise gehörte auch so etwas zum Leben dazu.


    "Doch lass uns von einem erfreulicheren Thema sprechen", meinte der Iulier schließlich. "Wie geht es dir? Hast du dich gut in Mogontiacum eingelebt?"

  • Es war gar nicht so einfach jetzt einfach umzuschwenken und von etwas anderem zu reden. Dementsprechend seufzte Flava erst mal und nahm einen Schluck aus ihrem Becher. Dann lächelte sie Drusus jedoch an und sprach:


    „Ich kann mich nicht beklagen. Natürlich hab ich noch nicht einmal die Hälfte von dem erlebt was ich wollte. Aber dafür einiges anderes Unerwartetes. Ansonsten, schau dich doch einmal um, hier kann man sich nur wohl fühlen.“


    Sie deutete mit einer unbestimmten Geste in das Zimmer, um zu verdeutlichen, was sie meinte. Diese Gemütlichkeit verbunden mit den frühen Kindheitserinnerungen machten die Casa mit zum schönsten Ort den sie kannte.

  • Drusus nickte der Interimshausherrin freundlich zu und trank ebenfalls einen Schluck Wein, welcher übrigens gut schmeckte! Vielleicht sogar zu gut... Jedenfalls schien sich Flava sehr gut hier eingelebt zu haben. Was die Einrichtung und die Atosphäre des Zimmers und vermutlich auch der restlichen Casa betraf hatte sie Recht. Das Zimmer strahlte irgendwie Ruhe und sogar ein wenig Geborgenheit aus. Wenn man da dagegen die kalten, karg eingerichteten Bauten des Castellums hernahm...


    "Freut mich, dass es dir in Mogontiacum gefällt!", kommentierte er ihre Worte freundlich. "Man kann hier wirklich viel unternehmen, von den Tavernen bis zu den Thermen. Dann gibt es auch noch das Theater und einen, im Vergleich zum stadtrömischen zwar kleinen, aber dennoch feinen Circus. Aber leider ist sowohl im Theater als auch im Circus in letzter Zeit eher wenig los..." Ein wenig betrübt blicke der Iulier sien Gegenüber an. Solche Wagenrennen hatten schon etwas... Und einem Theaterbesuch wäre er auch nciht unbedingt abgeneigt... "Ich kenne hier in der Umgebung einen ganz netten See... Hättest du Lust ihm mit mir einen Besuch abzustatten?", fragte er schließlich, nachdem er sich doch noch dazu durchgerungen hatte.

  • Witjon nahm den Becher entgegen und trank ein paar Schlucke. Das Wasser war kühl gelagert worden, was zur jetzigen Jahreszeit ja nicht schwierig war, und war sehr erfrischend.
    Der Mann aus dem Osten schien ein Sklave zu sein. Auch wenn Witjon in den Grenzen des Imperium Romanum aufgewachsen war, hielt er nicht viel von Sklaverei.


    Während er so da saß, gelegentlich an seinem Wasser nippte und wartete, besah er sich die Einrichtung. Die Casa war zwar nicht übermäßig groß und reich ausgestattet, dafür aber sehr gemütlich. Im Kamin brannte ein kleines Feuer, das das Zimmer warm hielt und die Wände wurden von schönen, aber nicht zu auffälligen Wandmalereien geziert. So verging die Wartezeit doch viel schneller als gedacht...

  • Zitat

    "Das sein grrößte Ehrre, die ein Soldat haben kann. Du mußt wirrklich sehrr stolz sein auf ihn. Und Du mußt nicht trraurrig sein. Wenn Du wiederr zu ihm willst, warrum gehen wirr dann nicht nach Rrom? Vielleicht, wenn das Wetterr etwas besserr wirrd?" Er wußte ja nicht, ob Valentina dort eine Wohnung hatte. Doch wenn sie bis vor kurzem dort gewohnt hatte, dann kannte sie sich doch aus in Rom?


    Es bestürzte den jungen Parther ein wenig, daß sie sich plötzlich so vertrauensvoll an ihn lehnte. Ein wenig zögernd legte er seinen Arm um sie. Natürlich nur, um sie zu trösten! Und nicht, weil es so schön war, sie im Arm zu halten. Nein, auf keinen Fall!


    "Ich werrde gut auf Dich aufpassen. Und werrde Dirr folgen, wohin immerr Du gehst." Natürlich, er war ja ihr Sklave und hatte ihr an jedem Ort und zu jeder Zeit zu dienen. Und doch meinte er das ein wenig anders, auch wenn das für sie vielleicht nicht ganz erkennbar war.


    "Ja, vermutlich hast du recht, es ist die größte Ehre, die einem Soldaten zuteil werden kann." Valentina nickte traurig und richtete sich dann wieder etwas auf. "Ich bin doch gerade erst hierhergekommen. So eine Reise kostet sehr viel Geld. Damit ich hierherkommen konnte, musste ich in Rom viele Dinge verkaufen um das nötigste Geld zusammen zu bekommen. Einfach so wieder zurück gehen, kann ich nicht. Dafür haben wir kein Geld. Und außerdem ist Flava doch gerade erst angekommen. Ich möchte sie nicht alleine hier lassen. Nein, wir müssen vorerst hier bleiben. Später vielleicht, wenn ein bisschen Zeit vergangen ist, dann können wir nochmal darüber nachdenken."


    Dankbar lächelnd sah Valentina dann Bashir an. "Ich weiß, dass du mich immer begleiten würdest. Und dafür möchte ich dir danken." Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. "Ich sollte mich jetzt ein bisschen hinlegen und ausruhen. Vielleicht geht es mir danach ja schon etwas besser." Sie stellte den Weinbecher auf das Tischchen und legte sich auf ihr Schlaflager. "Danke, dass du vorbeigekommen bist."

  • "Bashir?!? Sag mal wo steckst du denn wieder?" Die Türe ging auf und Valentina wirbelte ins Zimmer. Sie hatte die Haare nicht ganz ordentlich nach hinten gesteckt und trug eine schlichte Tunika. Ihr Gesicht war weiß bepudert und auch auf ihren Händen zeichneten sich deutliche Mehlspuren ab. Auf dem Stoff der Tunika hingegen sah man Spritzer einer undefinierbaren Flüssigkeit. "Da bist du!! Du hast doch gesagt ich muss den Teig kneten bis er nicht mehr am Tisch klebt. Als ich jetzt aber die kleingeriebenen Äpfel dazugeben wollte ist mir das Ganze auseinander gefallen! ... Warum stehst du eigentlich hier drinnen an der Wand?"
    Fragend sah Valentina zu ihrem Angestellten und erst jetzt bemerkte sie den Besucher.


    Unter dem Mehl erblasste Valentina sofort und wich erschrocken zurück. Sie wollte etwas sagen, war jedoch so perplex, dass sie außer ein paar stammelnden Lauten nichts zustande brachte. "Ich ... ähm... Salve..." Entgeistert sah sie wieder zu Bashir. Valentina hatte nicht mitbekommen, dass sie Besuch hatten. Für die Dauer einiger langer Momente konnte die Hausherrin nichts anderes machen als den fremden Mann einfach nur anzusehen. Erst dann entsann sie sich wieder ihrer guten Manieren und fand in die Wirklichkeit zurück. "Bitte entschuldige mein Benehmen. Ich hatte keinen Besuch erwartet." Valentina trat zu ihm, wischte sich die Hände an der Tunika ab und reichte sie ihm dann. "Salve, ich bin Quintilia Valentina. Und mit wem habe ich das Vergnügen?" Es war ihr mehr als unangenehm, den Besuch in ihrem momentanen Aussehen begrüßen zu müssen.

  • Aus heiterem Himmel kam jemand ins Zimmer gestürmt und Witjon erschrak. Er hatte mit dem Rücken zur Tür gesessen und drehte sich nun, um den Grund des Palavers zu erfahren. Es war nicht Flava, die erschienen war, sondern eine andere, ebenso hübsche Frau. Allerdings stutzte Witjon ein wenig, als er sie genauer betrachtete. Sie schien gerade ein Kuchenmassaker in der Küche veranstaltet zu haben, so weiß wie sie vor lauter Mehl war. Sie bemerkte ihn erst gar nicht, sondern sprach mit dem Sklaven, dessen Namen er nun auch erfuhr.
    Dann bemerkte die junge Frau, dass sie nicht allein im Raum waren und erschrak fürchterlich, als sie Witjon sah. Sie stammelte, was äußerst niedlich klang. Witjon lächelte nur nachsichtig, bis sie sich zusammenriss und auf ihn zu kam, um sich vorzustellen.


    Witjon nahm ihre Hand entgegen und stellte sich nun ebenfalls vor:


    "Salve Valentina. Mein Name ist Numerius Duccius Marsus. Mein Kompliment, so sehr habe ich mich schon lange nicht mehr erschrocken."


    Er grinste breit und betrachtete Valentina genauer. Trotz des ganzen Mehls konnte man ihre Schönheit nicht verkennen.

  • „Tatsächlich...“, sprach Flava leicht enttäuscht, dass der Circus und das Theater momentan eher wenig attraktiv war, weil nichts los war. Aber, tröstete sie sich sogleich. Es war ja ach Winter gewesen und da war ein Theater- oder Circusbesuch sicher keine Freude, viel zu kalt! Kein Wunder, dass dann auch weniger los war, wer machte schon gerne eine Vorstellung, wenn niemand zusah? Vermutlich würde sich das mit dem Frühling ändern, oder etwa nicht?


    Durch ihre Überlegungen hätte sie beinahe Drusus folgende Worte überhört. Ein See hier in der Nähe? Das hörte sich schön an, und das sagte sie auch: „Hört sich schön an!“, mit einem Lächeln und einem Nicken bestätigte sie, dass sie sich einen Besuch da durchaus vorstellen konnte. Doch... „Ist der See außerhalb der Stadtmauern?“, fragte sie eher beklommen. Wen dem so wäre müsste sie sich entweder über das Versprechen ihrer Tante gegenüber hinwegsetzen, oder diese erst um Erlaubnis fragen, welche sie wohl nie bekommen würde.

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