Geduldig wartete Bashir, bis seine Herrin sich ausgeweint hatte und auf ihn reagierte. Es dauerte beunruhigend lange, doch etwas anderes tun als warten konnte er nicht. Wußte er doch nicht, wie er sie trösten könnte in ihrer offensichtlich großen Verzweiflung. Endlich, nach einer halben Ewigkeit, richtete sie sich dann doch auf und trocknete ihre Tränen mit einem Tuch, daß sie aus einem Schränkchen neben dem Bett zauberte. Und sie nahm auch den Becher und trank etwas. Das war doch schon ein großer Fortschritt. Oder?
Dann sprudelte endlich aus ihr heraus, was sie so unglücklich machte. Valerian war also nach Rom beordert. Um den Kaiser zu beschützen. In der Garde des Kaisers zu dienen war sicher eine sehr große Ehre! Bashir hätte nahezu alles getan, um in die Garde seines Herrschers aufgenommen zu werden. Er wußte ja nicht, ob Valerian solch eine Ehre überhaupt hätte ablehnen können. Doch selbst wenn das bei den Römern möglich war, so etwas abzulehnen wäre Wahnsinn.
"Das sein grrößte Ehrre, die ein Soldat haben kann. Du mußt wirrklich sehrr stolz sein auf ihn. Und Du mußt nicht trraurrig sein. Wenn Du wiederr zu ihm willst, warrum gehen wirr dann nicht nach Rrom? Vielleicht, wenn das Wetterr etwas besserr wirrd?" Er wußte ja nicht, ob Valentina dort eine Wohnung hatte. Doch wenn sie bis vor kurzem dort gewohnt hatte, dann kannte sie sich doch aus in Rom?
Es bestürzte den jungen Parther ein wenig, daß sie sich plötzlich so vertrauensvoll an ihn lehnte. Ein wenig zögernd legte er seinen Arm um sie. Natürlich nur, um sie zu trösten! Und nicht, weil es so schön war, sie im Arm zu halten. Nein, auf keinen Fall!
"Ich werrde gut auf Dich aufpassen. Und werrde Dirr folgen, wohin immerr Du gehst." Natürlich, er war ja ihr Sklave und hatte ihr an jedem Ort und zu jeder Zeit zu dienen. Und doch meinte er das ein wenig anders, auch wenn das für sie vielleicht nicht ganz erkennbar war.