Casa Quintilia (alt)

  • Nein, sie hatte alles und nach ein paar kurzen prüfenden Griffen hatte sie sich auch noch einmal vom Sitz ihrer Frisur überzeugt, ehe sie aufstand und sich das Kleid noch einmal glatt strich. Dann ging sie auch endlich um den wartenden Witjon zu erlösen.


    Flava betrat mit einem freundlichen Lächeln den Raum und stutzte. Da stand Valentina über und über mit Mehl bepudert und reichte Witjon die Hand. Das sah einfach nur zu herrlich aus und Flava drückte sich beide Hände vor den Mund, um das Kichern zu unterdrücken, welches unbedingt herauswollte. Ihre Augen funkelten amüsiert und sie blieb einfach ersteinmal in der Tür stehen und wartete, das man sie bemerkte. Da wollte sie doch jetzt auf keinen Fall stören!

  • Immer noch verlegen lächelte Valentina den Gast an. "Ein Duccier in meinen Hallen? Wie komme ich den zu dieser Ehre?" Nun war es ihr noch unangenehmer, so vor dem Mann zu stehen. "Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe, ich habe wirklich nicht mit Besuch gerechnet." Ihr Blick wich dem Seinen etwas aus und als sie über seine Schulter sah, erkannte Valentina ihre Cousine in der Tür stehen.
    Flava schien das ganze überaus witzig zu finden, denn sie platzte gleich vor lachen. "Flava!?!" Als wäre sie genau die Person gewesen auf die Valentina gewartet hatte, bezog die Quintilierin ihre Cousine einfach mit ein. "Sieh mal, welchen Gast wir haben. Numerius Duccius Marsus!" Dabei legte sie besondere Betoung auf den Namen der Familie.

  • Als er sich vorstellte, schaute Valentina noch ein wenig verlegener drein. Die Arme, wie musste sie sich vorkommen, völlig eingesaut einen Gast zu begrüßen.


    "Nunja, Flava und ich wollten uns ein wenig die Stadt ansehen. Wir sind beide relativ neu hier und ich kenne nur einen Bruchteil der vielen interessanten Ecken und Plätze Mogontiacums."


    Witjon bemerkte, wie Valentina seinen Nomen Gentile besonders betonte und hob interessiert eine Augenbraue an. Überall wo der Name der Duccier erscholl, schien es etwas Besonderes zu sein.

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava
    „Tatsächlich...“, sprach Flava leicht enttäuscht, dass der Circus und das Theater momentan eher wenig attraktiv war, weil nichts los war. Aber, tröstete sie sich sogleich. Es war ja ach Winter gewesen und da war ein Theater- oder Circusbesuch sicher keine Freude, viel zu kalt! Kein Wunder, dass dann auch weniger los war, wer machte schon gerne eine Vorstellung, wenn niemand zusah? Vermutlich würde sich das mit dem Frühling ändern, oder etwa nicht?


    Durch ihre Überlegungen hätte sie beinahe Drusus folgende Worte überhört. Ein See hier in der Nähe? Das hörte sich schön an, und das sagte sie auch: „Hört sich schön an!“, mit einem Lächeln und einem Nicken bestätigte sie, dass sie sich einen Besuch da durchaus vorstellen konnte. Doch... „Ist der See außerhalb der Stadtmauern?“, fragte sie eher beklommen. Wen dem so wäre müsste sie sich entweder über das Versprechen ihrer Tante gegenüber hinwegsetzen, oder diese erst um Erlaubnis fragen, welche sie wohl nie bekommen würde.


    Drusus' Vorschlag schien der hübschen Flava zugefallen, allerdings gab es da scheinbar noch ein Problem. Die Stadtmauer! Ein wenig verwundert blickte der Iulier sie an. Durfte sie die Stadt etwa nicht verlassen? Das Ganze mutete Drusus ein wenig seltsam an... Zumal er der Ansicht war, dass die Stadt selbst eigentlich gefährlicher war als ihre direkte Umgebung... "Nun ja", antwortete der Iulier schließlich. "Innerhalb der Mauer hätte er wohl kaum Platz, der See. Aber er befindet sich wirklich nicht weit entfernt. Ein kleines Stückchen in Richtung Borbetomagnus..." Drusus machte eine kurze Pause und griff symbolisch an den Knauf seines Kurzschwertes. "Außerdem hast du ja einen Leibwächter, der auf dich aufpasst."

  • „Salve Witjon!“, begrüßte Flava den Duccier bei seinem Spitznamen und schaffte es das kichern herunter zu schlucken. Seltsam, sie hatte nie darüber nachgedacht ihn Marsus zu nennen, es war sofort Witjon gewesen. Und was war denn so besonderes daran, dass er ein Duccier war? Waren die hier in der Stadt irgendwie berühmt? Flava beschloss Valentina später zu fragen, weshalb sie das so besonders fand. Doch erst mal musste sie sich bei Witjon etschuldigen: „Ich habe dich warten lassen, tut mir leid!“ Sie lächelte ihn gewinnend an und wandte sich dann fragend an Valentina: „Möchtest du uns vielleicht begleiten? Du bist schön länger hier und kennst dich doch sicher ein bisschen aus!“

  • Da hatte er natürlich recht. Drusus war ja Soldat, seine Uniform war sogar etwas anders als die der gewöhnlichen Soldaten, soweit Flava das beurteilen konnte, also war er vielleicht sogar mehr als ein einfacher Legionär. Mit so jemandem an der Seite würde ihr sicher niemand etwas tun und auch die Tante hätte sicher nichts dagegen einzuwenden, oder?
    „Na, wenn ich mit einem Leibwächter unterwegs bin, dann sollte das überhaupt kein Problem sein!“, erwiderte Flava deshalb auch fröhlich lächelnd und strich sich eine verirrte Strähne hinter das Ohr. „Wann würde es dir denn passen?"

  • Und Drusus lächelte ebenso gut gelaunt zurück. Er hatte schon fast vergessen aus welch eigentlich traurigem Anlass es überhaupt zu diesem Besuch gekommen war. "Freut ich!", erklärte der Iulier und meinte es ehrlich. "Nun, eigentlich würde es mir am Besten jetzt sofort passen. Heute habe ich frei und wer weiß wann das wieder einmal zustande kommt... Immerhin habe ich praktisch jeden Tag Probati mitauszubilden." Drusus hoffte, dass es Flava jetzt auch recht war... Denn er wusste wirklich nicht wann er das nächste Mal einen ganzen Nachittag Zeit haben würde. Der Iulier trank einen Schluck Wein und blickte sein Gegenüber fragend an.

  • Witjon hob Zeigefinger und Mittelfinger seiner rechten Hand zum Gruß an die Stirn und sagte knapp:


    "Salve Flava. Gut siehst du aus."


    Fröhlich lächelnd blickte er dann Valentina an.


    "Na, so kann die gute aber nicht aus dem Haus."


    Er zwinkerte Valentina zu und meinte dann:


    "Ich würde sogar noch ein wenig länger warten, bis du dich gewaschen hast."

  • „Jetzt sofort?“, wiederholte Flava und war etwas überrumpelt. Nun ja, er war Soldat, offensichtlich sogar Ausbilder und da hatte man, wie er vorhin erst erklärt hatte, wenig Zeit. Aber jetzt gleich?


    „Ich weiß nicht so recht. Denkst du ich sollte Valentina jetzt alleine lassen?“ Sie sah ihn zweifelnd an. Er war doch gekommen mit der Botschaft und hatte gesehen, wie aufgelöst ihre Cousine gewesen war. „Ich fürchte jetzt sofort...“ Sie schüttelte den Kopf und lächelte entschuldigend.


    „Ich möchte lieber hier im Haus bleiben, sollte Valentina mich brauchen. Wenn ich jetzt auch noch weg gehe, und sei es nur für de Nachmittag wird sie sich noch verlassener vorkommen.“ Hoffentlich verstand Drusus das, immerhin war er ein Mann und ad wusste man nie so genau in wie weit sie sich in die Gefühlswelt der anderen hineinversetzen konnten.

  • Aha, die Beiden kannten sich also. Nun sah Valentina noch etwas verklärter aus der Wäsche als vorher. Marsus war also wegen Flava hier. Diese Neuigkeit enttäuschte Valentina ein bisschen. Nicht, dass sie es ihrer Cousine nicht gönnen würde. Im Gegenteil. Valentina freute sich für Flava. Wenn sie nach so kurzer Zeit schon jemanden kennen gelernt hatte, bedeutete das doch sicherlich etwas gutes. Und ein Duccier war er noch dazu! Also kein schlechter Fang, wenn Valentina sich diesen Gedanken mal so erlauben durfte. Und doch betrübte sie der Gedanke daran, dass der einzige Mensch, der wegen ihr hier sein wollte, in Rom verweilte.


    Auf die Frage dann ob sie die beiden begleiten wollte, schüttelte Valentina den Kopf. Diesem jungen Glück wollte sie ganz sicher nicht im Weg stehen. Wenn ein Duccier zu ihr ins Haus kam und ihre Cousine dafür der Grund war, dann störte sie allemal. "Vielen Dank für die Einladung, aber ich bleibe hier. Schließlich muss ich noch einen Kampf in der Küche ausfechten. Der Kuchen hat sich noch nicht ergeben." Sie trat zurück. "Vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder. Euch beiden wünsche ich einen schönen Nachmittag." Sie nickte Marsus zum Abschied zu, schenkte ihm ein Lächeln und sah dann wieder zu Bashir, der noch immer an der Wand stand. "Hilfst du mir in der Küche?" Und mit diesen Worten war Valentina verschwunden.

  • „Schade!“, sprach Flava da aufrichtig. „Aber ich wünsch dir viel Erfolg bei deiner weiteren Schlacht! Ich hoffe ich darf das Ergebnis probieren!“ Sie lächelte Valentina fröhlich zu. Dann schnappte diese sich Bashir und verschwand in die Küche.


    Schulterzuckend wand sich Flava nun an Witjon und lächelte entschuldigend. „Sie ist ein bisschen... betrübt, weil ihr Bruder nach Rom zu den Praetorianern berufen wurde und sie hier ist.“, versuchte sie di Absage ihrer Cousine zu erklären. Darauf, dass Valentina das aus Rücksicht auf sie beide tat, kam Flava nicht einmal.

  • Witjon schaute Valentina ein wenig betrübt hinterher, als sie den Raum dann doch verließ. Er hätte sie gern dabei gehabt. Naja, er würde sie ja noch oft genug sehen, jetzt hieß es erst einmal die Stadt besser kennen zu lernen.


    Er stand auf und nahm Flavas Entschuldigung zur Kenntnis:


    "Das ist doch eine große Ehre für ihn, den Kaiser schützen zu dürfen. Und er wird ja auch nicht ewig fortbleiben."


    Arme Valentina, er konnte sie nur zu gut verstehen. Sein Bruder war ebenfalls Soldat und er sah ihn so gut wie nie.


    "Jetzt aber zum eigentlich Grund, warum ich hier bin. Was wollen wir uns zuerst ansehen?"


    Witjon lächelte jetzt und versuchte, das Gespräch wieder in eine fröhlichere Richtung zu lenken.

  • Flava nickte, es war wirklich eine große Ehre, aber das hatten sie ja schon alles.
    Und auch Witjon schien lieber an etwas anderes denken zu wollen.
    „Ich weiß nicht genau.“, erwiderte Flava offen. „Ich dachte mir, dass wir einfach mal vor die Tür gehen, uns dann eine Richtung aussuchen und dann mal schauen, wohin uns die Füße tragen. Ich kenn mich hier ja noch weniger aus als du, und so entdeckt man häufig die erstaunlichsten Ecken.“
    Sie lächelte unternehmungslustig.

  • Witjon grinste. Der Plan erschien ihm praktisch.


    "Na dann los!"


    Er verließ den Raum gemütlichen Schrittes und öffnete dann die Tür der Casa. Flava folgte ihm. Sie traten hinaus auf die Straße und Witjon blickte erst rechts, dann links entlang.


    "Quo vadis, Flava?" fragte er sie.

  • Flava kam in einer recht interessanten Pose nach Hause, kurz nachdem die Sonne untergegangen war. Es war noch recht hell, doch die rote Scheibe war schon hinter dem Horizont verschwunden.


    Obwohl es recht unbequem war von Lando so getragen zu werden und sicher auch äußerst peinlich, wehrte Flava sich nicht eine Sekunde lang. Sie dämmerte in einem Zustand zwischen schlafen und wachsein einher und war nur kurze Momente lang genug wach um sich der beschämenden Situation bewusst zu werden.

  • Sie war verdammt leicht zu tragen, bemerkte Loki während er Flava nach Hause trug, und musste in seiner Flucheskapade immer wieder innehalten um sicher zu gehen dass die Römerin nicht von seiner Schulter rutschte, oder er versuchte ihr Lallen in normales Menschlich zu übersetzen, was ihm nicht immer gelang.


    "Meine Fresse. Mädchen, daran musst du arbeiten. Wie willst du jemals mehr als eine Woche in dieser Stadt aushalten, wenn du nach vier Bechern Honigwein aus den Latschen kippst.", grummelte er vor sich her, und als sie an der Casa angekommen waren schaute Loki erst kritisch auf die Eingangstür.


    "So, Mädchen, du hast die Wahl. Die peinliche, oder die verdammt peinliche Art? Was ist dir lieber?"

  • Flava bemerkte kaum, dass sie angekommen waren. Lando hatte eh die ganze Zeit irgendwas gesagt, warum sollte das jetzt wichtiger sein? Sie war auch grad in einer Phase in der sie wieder nicht so ganz da war und so bekam Lando keine zufriedenstellende Antwort. Um genau zu sein gar keine, weil Flava sich einfach nicht angesprochen fühlte.


    Hätte sie gehört, dass sie an ihrer Trinkfestigkeit arbeiten musste, hätte sie wohl gelacht und die Wahl peinlich oder peinlicher, hätte sie wohl nur zu gern verpasst gehabt. So gesehen, war Flava wohl ganz gut dran damit, dass sie sich nicht angesprochen fühlte.

  • Nachdem von seiner Rückseite keine Antwort kam, warf Loki innerlich eine Münze.
    Als diese gefallen war, trat er einen Schritt vor und hämmerte drei mal locker mit der Faust gegen die große Tür.


    "Na, das kann ja lustig werden.", grummelte Loki vor sich hin während er darauf wartete dass Valentina die Tür öffnete, da Valerian ja laut Flava zu den Praetorianern gegangen war. Insgeheim war er heilfroh dass Flava zu ihrer Cousine gezogen war, litt diese doch vorher so an Einsamkeit.

  • Zitat

    Original von Quintilia Flava
    „Jetzt sofort?“, wiederholte Flava und war etwas überrumpelt. Nun ja, er war Soldat, offensichtlich sogar Ausbilder und da hatte man, wie er vorhin erst erklärt hatte, wenig Zeit. Aber jetzt gleich?


    „Ich weiß nicht so recht. Denkst du ich sollte Valentina jetzt alleine lassen?“ Sie sah ihn zweifelnd an. Er war doch gekommen mit der Botschaft und hatte gesehen, wie aufgelöst ihre Cousine gewesen war. „Ich fürchte jetzt sofort...“ Sie schüttelte den Kopf und lächelte entschuldigend.


    „Ich möchte lieber hier im Haus bleiben, sollte Valentina mich brauchen. Wenn ich jetzt auch noch weg gehe, und sei es nur für de Nachmittag wird sie sich noch verlassener vorkommen.“ Hoffentlich verstand Drusus das, immerhin war er ein Mann und ad wusste man nie so genau in wie weit sie sich in die Gefühlswelt der anderen hineinversetzen konnten.


    Drusus seufzte leise. Eigentlich hatte er ja nicht wirklich damit gerechnet, dass sie sofort zusagen würde, aber ein wenig enttäuschend war so eine Absage, wenn es auch keine richtige Absage, sondern eher eine Verschiebung ihres kleines Ausflugs war, schon. Die Argumente der bildhübschen Römerin konnte der Iulier allerdings auch verstehen. Valentina hatte der Weggang ihres Bruders offensichtlich sehr mitgenommen. "Ich versteh' schon", erwiderte Drusus. "Hm, vielleicht würde es dir Übermorgen passen? Da könnte ich vielleicht etwas einrichten. Oder du schaust einfach beim Castellum vorbei..." Der Iulier lächelte Flava freundlich und fragend zugleich an und griff unwillkürlich zu seinem Weinbecher.

  • Drusus schien ihre Beweggründe zu verstehen und das erleichterte Flava. Sie lächelte sachte und nickte dann. Doch ehe sie zusagte kam die neugierige Frage durch: „Darf man als Frau denn so einfach ins Castellum gehen?“ Wenn dem so wäre hätte doch auch Valentina ihren Bruder häufiger besuchen können! Was war Drusus eigentlich? „Oder ist das bei dir anders? Du bist doch kein normaler Legionär, oder? Du sagtest eben etwas davon, du würdest ausbilden.“ Sie legte ihren Kopf leicht schief und sah ihn fragend an.

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