Seit sie wieder nur mit dem alten Haushälter alleine in der Casa wohnte, hatte Valentina sich vollkommen zurückgezogen. Sie aß nur noch wenn sie es unbedingt musste und zeigte sich kaum noch in der Öffentlichkeit.
So war es auch nicht verwunderlich, dass der Gast eine Weile warten musste. Valentina ließ sich Zeit, denn sie erwartete niemanden.
Langsam öffnete sich die Türe und die Hausherrin dahinter war blaß und mager. Ihre blonden Haare umrahmten ein trauriges Gesicht. Verwundert sah sie die schöne Frau an. "Kann ich helfen?"
Casa Quintilia (alt)
- Marcus Quintilius Drusus
- Geschlossen
-
-
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Türe und eine junge Frau öffnete die Türe. Ein Hauch von Traurigkeit umwölkte ihre Stirn und Tullia glaubte in ihr die Melancholie ihrer eigenen Gens zu erkennen.
Sie sah die junge Frau fest an und sagte,
Mein Name ist Tullia Maestrale,...ich bin die Gefährtin von Gaius Terentius Primus,...welcher ein Kamerad deines Bruders bei der II. Legion war."
Sie lächelte die junge Frau an und meinte,
Er bat mich einmal nach dir zu sehen, weil er meinte, daß du vielleicht ein wenig...Gesellschaft gebrauchen könntest?!
Sie würde Primus nachher noch zur Rede stellen,...sie war doch kein Kindermädchen!
Doch diese traurigen Augen...
Wie sieht es aus?...möchtest du mich auf den Markt begleiten,...nachher könnten wir etwas zusammen essen und...ein wenig erzählen,...ich von meiner Heimat Corsica und du,...wovon du auch willst!
Naja, war ein wenig plötzlich,...sie fragte sich gerade ob sie mit einer wildfremden Person einfach so mitgehen würde... -
Zu sagen, Valentina war verwundert wäre eine Untertreibung gewesen. Erst als die Frau ihren Bruder erwähnte, öffnete sie die Türe ein Stück weiter und trat einen Schritt heraus. Verwirrt folgte sie den Worten von Tullia und wusste nicht so recht was sie davon halten sollte. Aber gut, wenn ihr Bruder dahintersteckte, dann war es bestimmt er, der diese Sache angeleiert hatte. Schließlich hatte Valerian ja versprochen auf sie acht zu geben. Schlussendlich brachte sie es sogar fertig, Tullia ein Lächeln zu schenken.
"Das ist wirklich sehr nett von dir und deinem Mann."
Eigentlich war damit alles gesagt was Valentina sagen wollte. Mit einer fremden Frau einfach so mitgehen? Zweifelnd sah sie Tullia an. Aber wenn ihr Bruder das so wollte? Wenn man ihr nun schon so entgegen kam? War es da nicht unhöflich die Türe einfach wieder zu schließen? Man konnte ihr alles nehmen, jedoch nicht ihre Freundlichkeit.
Und so kam es, dass Valentina plötzlich nickte und zu Tulllia hinaustrat.
"Auf den Markt könnte ich vielleicht wirklich mal wieder gehen." -
-
Er klopfte an die Türe der Casa und hoffte das die Hausherrin auch Zuhause war. Wenn er erst bei der Legion angeheuert hatte, würde er wohl so schnell nicht wieder hier her kommen. Zuvor hätte er Valentina gerne noch den Brief ihres Bruders überreicht und sie zumindest erst einmal kennengelernt.
Er zupfte noch seine Tunika zurecht und fuhr sich über sein Kinn. Vielleicht hätte er sich zuvor noch ein wenig frisch machen sollen?
Egal, jetzt stand er hier. -
Still war es im Haus. Kein aufgeregtes Fußgetrappel eines eifrigen Sklaven, der zur Tür rannte um zu öffnen.
Statt dessen begab sich Valentina selber zur Türe. Es war nicht ganz ungefährlich, so alleine in einer Casa zu wohnen. Aber wenn es doch niemanden mehr gab der bei ihr sein konnte, musste es eben sein.
Man hörte wie der Riegel an der Türe zurück geschoben wurde und die Türe öffnete sich einen kleinen Spalt. Valentinas zierliches Gesicht erschien in der schmalen Öffnung und sah zwar vorsichtg jedoch freundlich nach draußen. "Salve!" -
Ah was ein GLück, es war wer Zuhause.
Als sich die Türe öffnete und ein Frauengesicht aus dem Spalt lugte lächelte Promotus.
Salve. Ist vielleicht die Herrin des Hauses Zuhause, Quintilia Valentina?
Fragte der Neu-Quintilier höflich.
-
Vorsichtig öffnete Valentina die Türe etwas mehr und besah den Mann der dort davorstand genauer. Gefährlich sah er nicht aus. "Ich... Ich bin Quintilia Valentina. Und wer möchte das wissen?" Nun war sie wirklich neugierig was der Fremde von ihr wollte.
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Promotus sah erstaunt die Frau vor sich an. Mit allem hätte er gerechnet nur nicht mir so etwas. Wäre er jetzt ein anderer und nicht der der er war, so hätte er sich sofort in sie verknallt. Doch zur Zeit wäre eine Liebe nur hinderlich in Bezug auf die Legion. So verdrängte er diesen Gedanken und meinte dann sich reuspernd.
Mein Name ist Appius Quintilius Promotus, Adoptivsohn deines Bruders Valerian von dem ich dir viele Grüße ausrichten soll.
Die Tabula würde er ihr erst im Haus überreichen, so er denn überhaupt eingelassen wurde.
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Valrian... Valentina schluckte hart. Ihr geliebter Bruder. Der Fremde vor ihr nannte den Namen ihres lieben Bruders und sofort riss Valentina die Türe auf. "Bitte, kommt herein." Sie ließ den Adoptivsohn ihres Bruders eintreten und schloss die Türe hinter ihm. Sofort drehte Valentina sich um und sah den Gast an. Für einen Moment vergaß sie ihre Gastfreundschaft und sah Promotos direkt an. "Wie geht es meinem Bruder?" Voller Sorge war ihre Stimme.
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Promotus trat also in das Haus ein. Als die Schwester seines "Vaters" also quasi seine Tante nach seinen Patron fragte und ein sorgenvolles Gesicht machte lächelte er sanft.
Es gibt keinen Grund zur Beunrhigung Quintilia Valentina. Valerian geht es gut. Er ist Centurio bei den Praetorianern. Er läßt dir ausrichten du möchtest ihm doch einmal schreiben. Doch lies selbst, er hat mir einen Brief für dich mitgegeben.
Er reichte Valentina die Tabula.
Ad
Quintilia ValentinaSalve, liebste Schwester!
Sicher wunderst Du Dich ein wenig über die Art und Weise, wie dieser Brief Dich erreicht. Der Überbringer ist Appius Quintilius Promotus - und Du wirst vermutich lachen: Er ist rechtlich mein Sohn. Ja, Du liest richtig, ich habe ihn adoptiert. Er möchte sich der Legio II in Mogontiacum anschließen und wann immer Du Hilfe brauchst, kannst Du Dich vertrauensvoll an ihn wenden.
Ich hoffe, es geht Dir gut. Wie lange schon warte ich vergeblich auf einen Brief von Dir. Bitte melde Dich doch mal, damit ich weiß, daß es Dir gut geht. Du weißt doch, ich hatte damals eine Familienwertkarte erstanden, so daß Dir für den Brief keine Kosten entstehen.
Möchtest Du wirklich nicht nach Rom zurückkehren? Frag Promotus, wir haben das Haus renovieren lassen und er hat den Garten auf Vordermann gebracht. Es ist jetzt wieder richtig schön hier!
Inzwischen habe ich es zum Centurio gebracht, da staunst Du, was? Meine finanziellen Mittel reichen nun aus, um Dir ein gutes Leben zu bieten. Und auch, um Dir eine anständige Mitgift mitzugeben, solltest Du einmal heiraten wollen.
Bitte laß bald von Dir hören! Mögen die Götter stets über Dich wachen.
In brüderlicher Liebe,
Valerian
-
Danke nahm Valentina den Brief entgegen und überflog die Zeielen hastig. Sie konnte gar nicht genug von ihrem Bruder lesen. Sie liebte und vermisste ihn so. Als sie den Brief zweimal durchgelesen hatte, drückte sie das Papier gegen ihre Brust, fast so als könnte sie damit ihren Bruder umarmen.
Dann lag ihr Blick auf ihrem Gast. Er war der Sohn ihres Bruders. Ein wahrlich komisches Gefühl. Und doch, gehörte er damit zur Familie. Sanft lächelte Valentina Promotus an. "Danke für den Brief. Möchtes du dich ausruhen? Hast du Durst oder kann ich sonst noch etwas für dich tun?" -
Promotus sah wie sehr sich die Schwester seines Patrones über den Brief freute, fragte sich aber auch gleich warum sie nie einen ihres Bruders beantwortet hatte.
Gerne. Wenn du mir einen Becher verdünnten Wein hast. Die Reise war doch recht anstrengend und vorallem lang.
Appius suchte sich eine Sitzgelegenheit auf die ihr zusteuerte.
Sag Quintilia Valentina, warum hast du eigentlich nie einen Brief deines Bruders beantwortet wenn du ihn so vermißt.
Er hatte die Neuverwandte genau beobachtet als sie den Brief gelesen hatten und ihre Gestik konnte eigentlich nichts anderes bedeuten.
-
Mit einem leeren Korb, der über ihrem linken Arm hing, stand Sontje vor der Tür und klopfte entschlossen und hörbar an das Holz. Ob jemand daheim war? Irgendjemand musste ganz dringend die reifen Kirschen von dem wunderbaren Kirschbaum im Hintergarten abpflücken. Es wäre zu schade, wenn die Kirschen nur von den Amseln und krähen und Elstern verspeist werden würden. Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte sie die hagere Gestalt, die da die Tür öffnete. "Salve, bist du Valentina? Ich bin Sontje von den Ducciern und möchte dich fragen, ob ich deine reifen Kirschen abpflücken darf? Es dauert nicht lange und eine Leiter brauche ich nicht. Mein Hocker wird mir auf den Baum helfen." Sie deutete auf den Hocker, den sie den ganzen Weg von der Casa Duccia mitgeschleppt hatte und erwartete eine hoffentlich positive Antwort. "Ich dachte, ich könnte dir helfen, falls du vorhattest den Baum leerzupflücken."
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Nachdem ihr Gast seinen Wunsch äußerte, nickte Valentina und ging um den verdünnten Wein zu holen. Früher einmal hatte sie dafür Bashir gehabt. Ihren Freund. Bewusst nannte sie ihn auch in Gedanken nicht ihren Sklaven. Doch diese Zeiten waren vorbei. Sie musste ihren Freund verkaufen. Traurig schenkte sie einen Becher voll und kam damit zu Promotos zurück.
Bei der Frage nach den Briefen senkte Valentina den Kopf. "Muss ich dir das wirklich beantworten?" Sie wollte nicht unhöflich sein, doch laut über ihre Gefühle mit einem eigentlich Fremden zu sprechen, war ihr dann doch fremd.
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Es hatte an der Tür geklopft und Valentina sah von ihrer Stickarbeit auf. Wer mochte das sein? Sie erwartete keinen Besuch.
Sie staunte nicht schlecht, als vor ihrer Tür ein junges Mädchen stand, die auch noch ihren Namen kannte und sich scheinbar bestens in ihrem Garten auskannte. Sie war von den Ducciern. Noch gut war Valentina dieser Name in Erinnerung. Nur Gutes verband sie mit dieser Familie. Und trotzdem war dieser überraschende Besuch der jungen Frau etwas unheimlich. Wäre ihre Gegenüber ein Mann gewesen, Valentina hätte ihn sicherlich nicht einfach so eintreten lassen. So allerdings war sie viel zu perplex darüber und öffnete die Türe gänzlich. "Gerne, komm herein." -
Zitat
Original von Quintilia Valentina
Nachdem ihr Gast seinen Wunsch äußerte, nickte Valentina und ging um den verdünnten Wein zu holen. Früher einmal hatte sie dafür Bashir gehabt. Ihren Freund. Bewusst nannte sie ihn auch in Gedanken nicht ihren Sklaven. Doch diese Zeiten waren vorbei. Sie musste ihren Freund verkaufen. Traurig schenkte sie einen Becher voll und kam damit zu Promotos zurück.Bei der Frage nach den Briefen senkte Valentina den Kopf. "Muss ich dir das wirklich beantworten?" Sie wollte nicht unhöflich sein, doch laut über ihre Gefühle mit einem eigentlich Fremden zu sprechen, war ihr dann doch fremd.
Dankend nahm Promotus den Becher entgegen.
Vielen Dank Quintilia Valentina. Nun du brauchst mir gar nichts beantworten wenn du nicht magst, ich finde und nicht nur ich es eben ein klein wenig traurig. Aber lassen wir das.
Appius trank noch einen Schluck den er hatte soetwas von einem Brand.
Ich möchte zur Legion.
Begann er das Thema wechselnd.
Könnte ich in der Zeit in der ich mich mustern lasse meine Sachen hier im Hause abstellen? Wenn ich weiß ob ich genommen werde, komme ich dann und hole sie ab.
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"Danke!" bedankte Sontje sich und nahm den Hocker wieder auf, um mit diesem ins Haus einzutreten. "Störe ich dich auch nicht?" fragte sie im selben Atemzug und sah sich mit einem ein bisschen neugierigem Blick um. War die junge Frau alleine im Haus oder irrte sie sich? Vielleicht waren die anderen Hausbewohner gerade ausgeflogen und hatten Valentina alleine zurückgelassen! "Und jetzt? Machst du beim Kirschen pflücken mit? ich weiss, es sind deine Kirschen udn du bist die Besitzerin..."
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Traurig... ja, das Wort kannte Valentina zur Genüge. Aber auch sie wollte nicht weiter darüber reden und so setzte sich neben ihren Gast. Er wollte also genauso zur Legion wie ihr Bruder und würde sie also wieder genauso alleine hier zurücklassen. Anscheinend war das ihr Schicksal. Sie sollte sich einen Mann suchen, der ein bodenständiges Handwerk ausübte. Eines, bei dem man nicht für die Legion arbeiten musste und das Land verlassen. Leider war ihr Herz in dieser Hinsicht schon vergeben.
Deswegen nickte sie auf seine Frage und meinte. "Natürlich. Außer mir wohnt hier niemand mehr. Da kommt es auf ein paar Kisten mehr oder weniger nicht an." -
Etwas ungewohnt war das quirrlige Auftreten der jungen Dame für Valentina ja schon. Doch sie ließ sie gerne herein. Etwas Leben in ihrem Haus tat auch ihr gut. Der neugierige Blick entging Valentina nicht, doch sie ließ die junge Frau gewähren. Noch bestand ja kein Grund sie in irgend einer Art und Weise zurück zu halten.
Zusammen mit Sontje durchquerte Valentina den Innenhof und blieb dann unter dem Kirschbaum stehen. "Natürlich möchte ich dir helfen. Oder glaubst du ich lasse dich alleine auf den Kirschbaum klettern? Am Ende fällst du noch herunter." Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, dann streckte sich Valentina und pflückte die untersten Kirschen. "Achja, es ist außer mir wirklich niemand mehr im Haus." Beantwortete sie mit etwas Verspätung den fragenden Blick ihres junges Gastes.
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