Wenn man unter Gauklern aufwuchs, dann lernte man mitunter auch wie man ein wenig Schauspielerte und wie man seine Gefühle hinter einer Fassade verbarg und fest verschloss. Es war mehr eine Schutzreaktion, sie wollte nicht unbedingt etwas vorspielen, was sie nicht war. Vielmehr rasten in ihrem Kopf die Gedanken und Überschlugen sich auch. Ein wenig hatte sie Befürchtet, dass ihre Worte auf die Goldwaage gelegt werden würden und dass ihre Geschichte auf dem Prüfstand stehen würde.
Sedulus war anscheinend schon davon überzeugt, dass sie seine Nichte war, doch was würde die restliche Familie von ihr halten….. entweder man glaubte ihr oder aber man würde sie Schluss endlich doch aus dem Hause jagen. Ihre Möglichkeiten waren begrenzt und sie würde sich wohl allem stellen müssen, was auf sie zukam.
Sie erhielt einen kurzen Umriss von zwei fleißigen und besonnenen Männern, die nur das Beste für ihre Familie und auch Rom wollten. Wie würde sie in diese Familie passen? Sie war nun wirklich, wenn man es genau nahm, ein bunter Vogel und eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Welche Erwartungen würde man an sie haben und würde sie diese erfüllen können…. Viele Befürchtungen hatten sich aufgebaut und sie hatte auch eine gewisse Angst.
Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, Sedulus hatte ihr geglaubt, aber warum…. Im Grunde hatte auch er jedes recht, ihr Gegenüber Misstrauisch zu sein.
„Kann ich dich etwas Fragen?“ sie war etwas verunsichert und wollte Gewissheit wo sie stand.