Venusia lächelte weiterhin gutmütig und machte ihrem Neffen keine Vorwürfe. Wie er sagte, hatte er bisher noch keinen Germanen gesehen und wenn ihm keiner die "Wahrheit" erzählt hatte woher sollte er es denn wissen, dass es anders war. Dass sie aber durch ihre Erscheinung ein ganz anderes Bild zerstörte, das war ihr in diesem Ausmaß nicht bewusst.
"Wenn du bisher noch keinen gesehen hast, dann ist das natürlich zu entschuldigen."
Damit war auch das Thema für sie vom Tisch. Sie wollte ihn nicht weiter mit diesem unangenehmen Gesprächsstoff behelligen. Anderes Fahrwasser sollte ihm bewilligt werden.
Bei dem Lob über ihre Kinder begann die Duccierin zu lächeln. Welcher Mutter würde es da wohl anders gehen.
"Sie sind wirklich sehr prächtig. Wir können uns wirklich sehr glücklich schätzen von den Göttern mit solchen Kindern gesegnet worden zu sein."
Die beiden Kleinen Vergnügten sich ganz ordentlich und hatten ihren Spaß. Venusia war zufrieden drum. So konnten sie so wenig wie möglich anstellen. Als allerdings der Saft sich langsam überall hin verteilte, schritt sie doch ein. Mit leisen Worten bat sie die beiden dies einzustellen und für einen Moments ahen sie ihre Mutter groß an und hörten auf. Natürlich nur für den Moment. Es ging dann nämlich weiter. Die Ohren waren noch nicht ganz so gut ausgeprägt wie es sich Venusia manchmal gern wünschte. Dann wand sie sich ein wenig resignierend über das Verhalten der Kinder wieder Serapio zu.
"Es ist auch eine wunderschöne Stadt. So gänzlich ander als Mogontiacum, Roma oder Hispania. Sie hat eine ganz eigene Art und Weise und das kann die Menschen schon in den Bann ziehen."
Kurz schwieg sie.
Wenn deine Zeit es erlaubt und du gern einige Geschichten hören magst so kann ich dir gern einiges über die Länder erzählen. Auch über Britannien. Dort war ich auch einige Zeit und natürlich auch Germanien. Wenn es dich interessiert, sprich mich einfach nur an."
Dass dies nicht der richtige Rahmen dafür war, war ihr klar und so bot sie jenes Gespräch eben für später an.
Wenn die see ruhig ist so stört mich eine Seereise nicht. Wenn jedoch die Wellen so hoch wie das Schiff sind oder gar noch höher und die Männer auf den Schiffen aufgeregt umherlaufen dann mag ich es nicht. Da es auf dem Mittelmeer aber gern Stürme gibt und sie nicht selten sind, bevorzuge ich eher den Landweg. Wenn ich jedoch den nötigen Zeitaufwand dagegen rechne, ist die Schieffsreise wieder sehr attraktiv. "
Der Zeitaufwand, den die Reise zu Land mehr in Anspruch nahm als auf dem Seeweg war schon eklatant.
Auch Venusia bediente sich bei den Speisen, die gereicht wurden und gab den Kindern ein Stück Brot und etwas Käse. Damit krabbelten die beiden in eine Ecke, setzten sich brav hin und aßen und fütterten sich gegenseitig. Zumindest in solchen Momenten waren die beiden mal zu vernachlässigen.
"Erzähl, wie geht es dir? Ich habe nur hin und wieder von Magnus über dich erzählt bekommen und das war leider nicht so viel, da ihr euch beide auch eher selten gesehen habt. Wenn du einen Moment Zeit hast, erzähl mir doch ein wenig über dich."