"Salve.", begrüßte ich den Iulier. "Ich bin Manius Tiberius Lupus. Es freut mich dich kennenzulernen.", fügte ich hinzu.
Ich wollte eigentlich nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber wenn Saturninus fragte...
"Nun... Ich würde gerne in Misenum Pontifex werden... und wollte dich um deine Unterstützung bitten."
Villa Iulia apud Misenum
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Pontifex wollte der Tiberier werden. Das überraschte Saturninus, denn ihm war es bisher nicht so vorgekommen, als ob die Plätze im städtischen Collegium Pontificium sonderlich begehrt waren. Zumindest für Römer, die extra angereist waren. Noch dazu war der Mann, der vor ihm stand Patrizier. Aber dem Iulier sollte es Recht sein. Wenn er sich geschickt anstellte, konnte er aus Lupus sogar nutzen ziehen für seine spätere Karriere. Immerhin war der einzige tiberische Senator, Tiberius Durus, ein mächtiger Mann, ein gewesener Consul und Stellvertreter des Kaisers im Collegium Pontificium. So war der Tiberier wahrscheinlich auch auf die Idee gekommen, in einer Stadt Pontifex zu werden. Dazu machte Lupus auch einen ganz ordentlichen Eindruck. "Ah", erwiderte Saturninus. "Und warum willst du gerade Pontifex werden?"
"Darf ich dir etwas Wein anbieten? Oder Wasser? Oder verdünnten Wein?", fragte er noch hinterher.
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"Also... ich fühle mich den Göttern sehr verpflichtet, außerdem habe ich mein Wissen über die Religio Romana vertieft und würde es gerne anwenden." Auf die Frage, ob ich etwas zu trinken wollte, antwortete ich: "Nein, danke, mir geht es gut."
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"Nun gut", sprach Saturninus. "Eigentlich sehe ich keinen Grund dir meine Unterstützung nicht zu gewähren." Eher im Gegenteil. "Um Pontifex zu werden musst du allerdings auch dem Ordo Decurionum der Stadt angehören und dafür muss man laut Gesetz für eine Aufnahme in den Ordo Decurionum eine Amtszeit als Magistratus abgeleistet haben." Der Iulier überlegte. "Bist du mit Tiberius Durus verwandt?" Eventuell ließ sich das Ganze ja auch umgehen. Immerhin war der „Statthalter“ Italiens Saturninus' Patron und der Bruder des Patrons von Tiberius Durus. "Das zu zahlende Standesgeld für die Aufnahme in den Ordo Decurionum beträgt jedenfalls 1000 Sesterzen."
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Nach langen Irren (dankenswerterweise hatte der Briefschreiber, der nun seine Antwort bekam, nicht vermerkt, wo er wohnte) konnte der Bote doch das Schreiben abgeben:
Marcus Iulius Proximus
Casa IuliaDa der Praefectus Urbi ein überaus beschäftigter Mann ist, ist es leider nicht möglich, einen Termin wegen mehrer Fragen ohne Angabe von deren Inhalt zu vereinbaren.
Dennoch lässt er freundliche Grüße an deinen Fürsprecher Iulius Centho ausrichten.
Vale bene
Spurius Servilius Livineius
Scriba des Praefectus Urbi -
Zitat
Original von Publius Iulius Saturninus
"Nun gut", sprach Saturninus. "Eigentlich sehe ich keinen Grund dir meine Unterstützung nicht zu gewähren." Eher im Gegenteil. "Um Pontifex zu werden musst du allerdings auch dem Ordo Decurionum der Stadt angehören und dafür muss man laut Gesetz für eine Aufnahme in den Ordo Decurionum eine Amtszeit als Magistratus abgeleistet haben." Der Iulier überlegte. "Bist du mit Tiberius Durus verwandt?" Eventuell ließ sich das Ganze ja auch umgehen. Immerhin war der „Statthalter“ Italiens Saturninus' Patron und der Bruder des Patrons von Tiberius Durus. "Das zu zahlende Standesgeld für die Aufnahme in den Ordo Decurionum beträgt jedenfalls 1000 Sesterzen."
"Ich weiß, ich bin auch bereit hier Decurio zu werden.", antwortete ich. "Ja ich bin mit Tiberius Durus verwandt. Er ist auch mein Patron." -
Ad:
Marcus Iulius Proximus
Villa Iulia
Misenum | ItaliaT. Duccius Vala M. Iulium Proximum salutem dicit.
Auch wenn dich dieser Brief Tage nach der Überfahrt der Iulia Musa ins Elysium erreicht, so lass mich dir zu Anfang mein herzlichstes Beileid versichern. Trost und Hoffnung sind es, die ich dir in diesen schweren Tagen wünsche, und dass die di parentum den Hinterbliebenen wohlgesonnen sind.
Der Grund, aus dem ich dir schreibe ist ein ungleich weltlicher: als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Aufgabe, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mir der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
Du bist rechtlich durch Verwandschaft als Erbberechtiger festgestellt, und nun obliegt es deiner Entscheidung, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
Bitte antworte mir bis III NON OCT DCCCLX A.U.C. (5.10.2010/107 n.Chr.), ob du das Erbe anzutreten gedenkst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.Mögen die Götter dir und den deinen in dieser Zeit beistehen.
Vale bene,
[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/unterschriftvalaroemtinte.png]
Titus Duccius Vala
ANTE DIEM XI KAL OCT DCCCLX A.U.C. (21.9.2010/107 n.Chr.)
Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruen.png]
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Zitat
Original von Manius Tiberius Lupus
"Ich weiß, ich bin auch bereit hier Decurio zu werden.", antwortete ich. "Ja ich bin mit Tiberius Durus verwandt. Er ist auch mein Patron."Saturninus nickte zufrieden. "Sehr gut, sehr gut", sprach er zur Bestätigung. "Über deine nicht vorhandene Amtszeit als Magistratus werden wir einfach wohlwollend hinwegsehen. Wie heißt es doch so schön? Wo kein Kläger, da kein Richter!" Ein wenig riskant war das zwar schon, immerhin konnte es ja sein, dass sich irgendein kleiner Beamter in Rom sich in dieser Angelegenheit Lorbeeren holen wollte, aber sehr wahrscheinlich war das wohl auch wieder nicht. "Komm dann morgen einfach in die Curia, am besten gleich mit dem Geld, dann nehme ich dich gleich in den Ordo Decurionum auf." Der Iulier machte eine kurze Pause und überlegte. "Hast du denn schon eine Unterkunft in Misenum?" Dass Tiberius Durus der Patron des jungen Patriziers war, traf sich hervorragend. Wenn Saturninus einmal um Stimmen hausieren gehen würde, könnte er seine Unterstützung für den Klienten des gewesenen Konsuln gewiss zu seinen Gunsten verwenden.
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"Ah, ja, genau", erwiderte Saturninus in Bezug auf die tiberische Landvilla. Jener war ihm nämlich auch bekannt, wenn auch nur von Außen. "So um die zwanzig", antwortete er auf die Frage des Patriziers. "Aber es sollte kein Problem sein, die meisten auf deine Seite zu ziehen." Der Iulier nickte Lupus freundlich zu. "Apropos. Es trifft sich sehr gut, dass du gerade jetzt kommst um Pontifex zu werden. Mein Amtskollege und ich planen nämlich einen Tempel zu Ehren des Divus Iulianus errichten zu lassen. Mit etwas Glück werden wir sogar dem Imperator Caesar Augustus begegnen."
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Dem Imperator? Was für ein Glück! Und als Decurio würde ich ihm sicherlich nahe treten dürfen! Das war ja der perfekte Zeitpunkt für meine Entscheidung gewesen!
"Hoffentlich.", sagte ich. "Ist der Imperator eigentlich Stadpatron von Misenum? So was Ähnliches hab ich nämlich mal gehört, glaube ich." -
"Ja, genau", antwortete Saturninus, nicht ohne Stolz in der Stimme. "Seit kurzem ist der Imperator Caesar Augustus Stadtpatron von Misenum. Übrigens auf mein Ansuchen hin. Der Princeps wird auch den Tempelbau mitfinanzieren."
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Zitat
Original von Publius Iulius Saturninus
"Und du willst also Magistratus in Misenum werden?"Es dauerte zum Glück nicht lang, bis jener Sklave mit Sachen zurückkam und den beiden auch sofort einschenkte.
"Ja, das wäre nicht schlecht. Für die Militär-Laufbahn bin ich einfach nicht geschaffen.", gab der Jungspund zu. Es stimmte ja auch. Er war vielleicht zu schmächlich oder einfach vom Kopf her nicht dafür geschaffen. Kriege zu führen hatte in seinen Augen keinerlei Sinn, da war es doch recht sinnvoller, wenn er sich eines normalen Amtes widmen würde, als dem jämmerlichen Krieg um das schönste Weib oder um den besten Gott. Da war Iuvenalis doch tatsächlich der Überzeugung, dass niemand einen besseren Gott haben könnte, da alle doch den selben Göttern dienen... nur heißen sie überall anders.
"Mir kam jedoch zu Ohren, dass Du dieses Amt bereits bekleidet hast. Es wäre für mich doch sehr von Vorteil, wenn Du mir einige Ratschläge geben könntest." Ja, sowas würde er sogar mit Kusshand begrüßen, da er sich doch praktisch selbst mit der Beziehung dieses Amtes ins kalte Wasser wirft. Aber das war ja nun mal sein Wunsch...Sim-Off: Tut mir ehrlich wahnsinnig leid, dass ich jetzt erst schreibe. Ich hatte so verdammt viel um die Ohren, dass IR gar nicht mehr in meinen Zeitplan passte. Aber jetzt sollte es besser laufen... hoffe ich.
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Zitat
Original von Publius Iulius Saturninus
"Ja, genau", antwortete Saturninus, nicht ohne Stolz in der Stimme. "Seit kurzem ist der Imperator Caesar Augustus Stadtpatron von Misenum. Übrigens auf mein Ansuchen hin. Der Princeps wird auch den Tempelbau mitfinanzieren.""Hast du ihn persönlich gefragt? Oder seine Sekretäre?", fragte ich neugierig. Den Kaiser zu überzeugen wäre vielleicht bedeutender, aber die Schreiber der Kanzlei dazu zu überreden war auch schon eine große Leistung.
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An
Publius Iulius Saturninus
Villa Rustica Iulia
Misenum, Provincia Italia.Salve Publius,
ich freue mich dir mal wieder mit guten nachreichten schreiben zu können. Ich bin aus Ägypten zurück und meine Frau hat mich gleich bei meiner Rücker überrascht. Denn sie hat mir nicht nur ein Kind sondern gleich zwei geschenkt. Einen Jungen Manius Avianus und ein Mädchen Aviana. Du musst uns bald einmal besuchen und sie dir ansehen.Was macht Misenum ich hoffe es seht alles zum Besten. Ich freue mich auf deinen Bericht der Hoffentlich nur gutes enthält.
Lucius Iulius Centho
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AD
P. Iulius Saturninus
Villa Iulia
Misenum
ITASalve mein liebster Bruder!
Du glaubst gar nicht wie sehr es mich gefreut hat, als ich deinen Brief in den Händen hielt! Und ich freue mich immer noch. Immerhin ist es das einzige Stück, dass ich seit langer Zeit von dir erhielt. Lieber Bruder – ich weiß nicht, ob Centho es dir erzählt hat (ich glaube ja nicht), aber ich habe mich bei ihm beschwert, dass du ihm regelmäßig schreibst und mir, deiner nächsten Verwandten schreibst du nicht. Es kommt dir nicht nur so vor, als hättest du deine Freunde – einschließlich meiner Wenigkeit - seit „Ewigkeiten“ nicht mehr gesehen, es ist de facto eine ganze Ewigkeit her! Du lässt mich allein mit Mutter und ich darf sehen, wie ich mich mit ihr herum schlage. Neuerdings taucht sie ständig im Praetorium auf (nun ja, ich hatte Geburtstag). Man könnte fast meinen, dass sie Interesse am Legaten, Decimus Livianus hat. Weißt du davon, dass sie plant wieder zu heiraten? Mir gegenüber sagt sie ja nichts. Sie hält mich für absolut unvernünftig. Deine Grüße habe ich ihr ausgerichtet! Sie lässt zurückgrüßen und dir ausrichten, dass du deiner Familie und deinem Vater alle Ehre machst! Sie ist sehr stolz auf dich.
Aber ich bin noch viel stolzer. Im Grunde ist es das einzige, das mich zumindest etwas tröstet, dass du dich kaum meldest. Ich weiß, dass du hart arbeitest, um erfolgreich zu sein. Und wie du siehst, lohnt sich du Mühe. Ich gratuliere dir von Herzen! Wie läuft es denn mit den Planungen zu dem Tempel in Misenum? Hat sich der Imperator Caesar Augustus bereit erklärt, die Schirmherrschaft über die Stadt zu übernehmen? Wie macht sich unser Verwandter? Ich glaube, ich habe noch nichts von ihm gehört. Aus welchem Familienzweig entstammt er denn?Der Legion hier in Mogontiacum geht es sehr gut. Zumindest so gut, wie es einer Legion kurz vor Wintereinbruch gehen kann. Sie erfreut sich regen Zuwachses. Fast täglich melden sich neue Rekruten. Decimus kümmert sich sehr umsichtig um sie. Aber er ist ja auch schon ein Mann mit viel Erfahrung. Ansonsten gab es hier vor einiger Zeit ein paar Probleme mit der Unterbringung meines Pferdes. Aber die habe ich selbst gelöst. Bisher habe ich leider auch noch keinen alten Kameraden unseres Vaters ausmachen können – wohl aber habe ich die Frau dieses Quintilliers schon kennen gelernt. Ihr Name ist Germanica Calvena. Wirklich eine sehr nette Frau! Wir waren zusammen ausreiten und sind das eine oder andere Mal gemeinsam über den Markt geschlendert. Auch mit dem Legaten war ich letztens ausreiten. Es war sozusagen mein Geburtstagsgeschenk. Wir sind in ein fürchterliches Gewitter gekommen. Du weißt ja, wie sehr ich mich davor fürchte, seitdem ich gesehen habe wie einer der Sklaven, die mir Mutter hinterhergeschickt hat, als ich sechs Jahre alt war, vom Blitz erschlagen wurde. Du warst hinterher ganz schön böse auf mich. Jedenfalls haben wir uns unter einem Baum untergestellt und gewartet bis es vorbei war. Ich war richtig froh, als ich wieder sicher zu Hause war. Die Gewalt der Götter ist angsteinflößend. Ich habe erst einmal ein Opfer für unsere sichere Heimkehr abgehalten.
Im Übrigen werde ich demnächst zurück nach Roma reise. Mutter geht es ja soweit gut und ich möchte nicht in den tiefsten Winter geraten, um über die Berge zu kommen. Auf dem Weg werde ich wohl auch unseren Großonkel Marcus Iulius Licinus besuchen. Er ist in Mantua stationiert. Wenn du Götter es wollen, werde ich auch versuchen in Misenum Halt zu machen, auch wenn es nicht ganz auf meiner Strecke liegt.
Ich hoffe es geht dir gut und alles läuft nach deinen Wünschen! Ich vermisse dich Bruder! Mögen die Götter ihre Hand schützend über dich halten!
Cara
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Lange war er nicht mehr hier gewesen.
Proximus kam an der Casa an. Er klopfte an der Türe. Er war gespannt wer ihm öffnete. Äusserlich hatte sich nicht soviel verändert.
Dann wartete er.
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Proximus hatte nachdem ihm ein Sklave geöffnet hatte , ersteinmal nach dem Rechten geschaut.
Die Weingüter produzierten wie gewohnt von selbst und auch die Villa war gut in Schuss, obwohl er länger nicht anwesend gewesen war.
Er lies sich im Atrium der Villa ein Abendessen servieren, bevor er im Anschluss noch einen guten misenischen Landwein trinken würde.
Am nächsten Morgen würde er mal schauen, was sein Verwandter, der Duumvir von Misenum so trieb.
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An
Marcus Iulius Proximus
Villa Rustica Iulia apud Misenum
Salve Marcus,
ich schreibe dir in einer ernsten Angelegenheit. Du hast mit mir in 6 Tagen einen Termin beim Stadtpräfekten. Sei also bitte in 5Tagen in Rom so das wir gleich morgens zu seinem Morgenempfang können. Da die Nachricht sicher 2 Tage zu dir gebraucht hat ratte ich dir zu einem schnellst möglichsten Aufbruch.
Gruß Lucius
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Am Ende waren es nicht einer sondern gleich zwei Briefe, die Dives mit einem berittenen Boten nach Misenum sandte. Der Iulier hatte nämlich entschieden, dass er bei der sich bietenden Gelegenheit auch einfach gleich seinem Cousin Saturninus ein paar freundliche Zeilen aus der Urbs Aeterna übermitteln könnte. Zudem, und das war ein netter Nebeneffekt bei diesem Vorgehen, konnte er es auf diese Weise auch den Bediensteten der iulischen Villa überlassen, die Domus Fundania in der Stadt ausfindig zu machen und den divitischen Brief sodann final dorthin zuzustellen, während sein eigener Bote sich nur zur bereits gut bekannten Anschrift der Villa Iulia aufmachen musste und sogleich danach wieder bereit für die Rückkehr nach Roma und die Übernahme weiterer Aufgaben war.
Roma, A.D. VIII ID IUL DCCCLXIV A.U.C.
Ad
Fundania Agrippina
Domus Fundania
Misenum, ItaliaIulius Fundaniae s.d.
Es wird dich sicher freuen zu hören, dass vor nunmehr einigen Tagen deine Nichte, meine Cousine Iulia Torquata, gesund und unbeschadet die Casa Iulia zu Roma erreichte und ebendort auch untergekommen ist. Sie lebt sich aktuell in der Urbs ein und plant eine Visitation ihres Bruders Macro, der zur Zeit als Tiro der III. Centuria Ferocis der von mir als Tribun geführten Cohors XII Urbana ausgebildet wird.
Ferner übergab mir Torquata ein Schreiben ihres Vaters Octavenus, aus dem insbesondere dessen Wünsche hinsichtlich der Ausbildung seiner Tochter hervorgehen. In diesem Zusammenhang nun möchte ich dich, Fundania, bitten, den wohl derzeit als dein Scriba, Vilicus et Bibliothecarius tätigen Caius Iulianus Selenus aus deinen Diensten freizugeben, damit er nach Roma kommen und bei mir in der Casa Iulia als potenzieller Paedagogus Torquatas vorstellig werden kann.
Ich verbleibe in der Hoffnung, dass du dieser Bitte, die sicherlich auch im Interesse deiner Schwester Maximilla gelegen hätte, nachkommen wirst und wünsche dir den Segen der unsterblichen Götter!
Vale bene!/images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png
MARCUS IULIUS DIVES
TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAESim-Off: In Ermangelung einer Domus Fundania in Misenum sei dieser Brief hiermit als zugestellt betrachtet.
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