[Ludi Romani] Ein treffen junger Damen oder: Der Klub der Furien

  • Calliphana sah den Kampf, den die Männer mit dem Bären gerungen haben, mit ihren neuen Freundinnen und bekannten aus dem oberem Fenster der leer stehenden Casa aus an, und betete zu den Göttern, dass den Männern und vor allem Centho nichts geschieht. Derweil hielt sie die Hand von Chaerea und jemand anderes fest, sie wusste nicht wessen Hand das war, sie war zu aufgeregt um nach zu gucken, aber ein klein wenig haben sich alle zusammen gesetzt und die anderen umarmt, oder zur Beruhigung einander die Hände gedrückt. Einige von ihnen ließen Gebete zu den Göttern in den Himmel steigen lassen.


    Sie hatte Angst um ihren Carissime! Was ist, wenn ihm etwas zustößt? Sie könnte diesen Schmerz nicht ertragen. Außer ihn hatte sie ja kaum jemanden. Ihre Mutter war zu weit weg, und mit dem Rest der Familie hielt sie kaum Kontakt. Was heißt kaum? Gar keinen. Wenn Centho nicht gewesen wäre, wenn sie sich nicht kennen gelernt hätten, wäre sie wahrscheinlich mit ihrer Mutter zurück nach Sparta gereist. Ach ihre Mutter. Calli hätte sich gewünscht, dass sie in dieser Zeit bei ihr ist, ihr etwas Trost spendet, und sagt, alles wird gut meine Liebe! Aber sie war nicht da :( .


    Dieses ganze warten erinnerte sie an ihren Besuch bei ihrer Tante in Corduba. Sie erzählte Calli immer, wie sie auf ihren Mann wartete, wenn er lange weg war. Sie setzte sich in einen Fenster im obersten Stockwerk, ließ ihre Beine aus dem Fenster Baumeln, und wartete so Stunden lang, dass sie ihren Geliebten erblickt, wenn er auf dem Weg nach Hause ist. Er war oft viele Tage lang unterwegs, manchmal sogar Wochen lang. Aber sie setzte sich jeden Tag auf die Fensterbank und wartete auf ihn. Sie nannte es immer ihre Wartewand. Nicht wenige ihrer Angestellten und Freunde hielten sie für verrückt deswegen, aber sie scherte sich nicht darum. Als Calliphana dann bei ihr war nach dem Tod ihres Onkels, versuchte ihre Tante ihr Trauer so besser zu verkraften. Sie setzte sich weiterhin jeden Tag auf ihre Wartewand, und bestaunte die Ferne. Eines Tages kam dann Calliphana ins Zimmer und fragte sie was sie da macht. Sie antwortete ihr nur, dass sie spielt. Sie spielt, dass sie wartet. Calliphana verstand das nicht sofort, aber sie setzte sich neben sie und einander umarmend saßen sie dort Stunden lang. Manchmal schwiegen sie die ganze Zeit, manchmal erzählte ihre Tante ihr Geschichten über ihren verstorbenen Mann. Sie hatte wieder das Gefühl sich auf die Wartewand zu setzen, nur schade, dass hier die Fensterbank sehr schmal war, also hat sie das auch dabei belassen.


    Während sie vor sich hin träumte, lief der Kampf und näherte sich dem Ende zu. Sie wachte aus ihren Tagträumen wegen dem Gejubel um sie herum, und auf die letzten Schreie des Bären. Es ist vorbei... - dachte sie und dann schoss ihr ein einziger Gedanke in den Kopf, CENTHO!


    Alle Frauen stürmten aus dem Haus und rannten auf die Männer zu. Calliphana schnappte sich Chaerea und lief mit ihr nach unten. Sie waren die beiden letzten die das Haus verließen. Kaum machten sie 3-4 Schritte, so sahen sie Severa entgegen kommen. Chaerea rannte sofort zu ihrer Tante, und dabei liefen ihr kleine Tränen über die Wangen.


    Calliphana machte nach ein - zwei Minuten einige Schritte in ihre Richtung um mit Severa zu sprechen, da sie merkte dass Chaerea keinen Ton herausbekommt.


    "Salve Severa! Ich bin so froh dich zu sehen, du glaubst im Leben nicht, was hier gerade vor sich ging! Gerade als Chaerea auf dem Weg nach Hause zu dir, als sie auf uns gestoßen ist bei dem Brunnen. Aber dann kam dieser fürchterlicher Bär und wir sind alle in das kleine Haus da geflüchtet. Die Männer haben sich aber vor dem Bären aufgestellt und haben sich gewehrt damit sie uns beschützen. Geht es ihnen gut? Du kommst aus der Richtung, stimmt es?"


    Sie erklärte dann noch Severa, dass Chaerea die Ereignisse sehr mitgenommen haben und sie jetzt sicher nach Hause gehen möchte.


    "Hast du dir um Chaerea sorgen gemacht, und bist deswegen hier Severa? Wie geht es dir überhaupt, wir haben uns die letzten Tage ja nicht gesehen!"


    Calliphana wartete noch ab bis Severa ihr Antwort gab, und verließ die beiden.


    "Wir treffen uns dann nachher wieder zu Hause! Wir beeilen uns!"


    Calliphana rannte zu Centho, so schnell sie konnte. Ihre Lunge drohte zu kollabieren, aber sie lief immer weiter. Die 15-20 Minuten die sie mit Severa und Chaerea verbrachte schienen ihr wie eine Ewigkeit vor zu kommen. Endlich habe sie den Platz erreicht wo der Brunnen stand. Sie sah den Bären, der jetzt in Frieden ruhte, all das Blut das er vergoss, und die jubelnden und sich um den anderen kümmernden Menschen. Sie durchsuchte die Menge nach Centho aber sah ihn nicht, sie rannte hin und her, bis sie ihn dann in der Nähe eines Standes auf einem Stein sitzen sah.


    "Carissime!" - rief sie und rannte auf ihn zu. "Carissime, du lebst!" - sagte sie und warf sich um seinen Hals. Sie drückte ihn so stark, dass er langsam keine Luft bekam. Er hatte sich aber auch verletzt, so biss er die Zähne zusammen und zischte nur kurz auf.

  • Oje, da hatte es sich Sermo wohl auch gleich mit Calvena verdorben. Das war nicht gut. Aber hier war wirklich nicht der richtige Ort, um das auszudiskutieren. Dann ergoß sich aber auch noch ihre Wut über ihn. Verständnislos schaute er Calvena an. Was meinte sie nur? Glaubte sie etwa, er hätte Sermo gegenüber diesen Ausdruck gebraucht. "Ich habe ihm erzählt, daß mein Herz ganz Dir gehört und daß ich vorhabe, Dich zu heiraten. Das habe ich ihm erzählt. Was glaubst Du denn, was ich ihm gesagt habe? Frag ihn, er wird es Dir bestätigen." Das konnte doch wirklich nicht wahr sein, daß sie auf ihn sauer war, weil Sermo so einen Schwachsinn von sich gab! Seufzend wollte er sich an Centho wenden, da flog eine Frau auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. Jetzt zog das mit Sicherheit viel mehr Aufmerksamkeit auf sich als eben Calvenas Umarmung. Unwillkürlich mußte Valerian grinsen. Hier gab es anscheinend noch mehr Liebende.

  • Leise seufzte sie, ihre Nerven lagen einfach nach dem Auftritt des Bären etwas Blank und von daher war sie etwas dünnhäutig und hatte auch wohl etwas überreagiert auf Sermos dummen Spruch. Und es war unfair, dass sie ihren Zorn dann auf Valerian abließ. Kurz warf sie dem Verwantden Valerians einen finsteren Blick zu ehe sie sich besänftigt an wieder an ihre Liebsten wandte. Doch sie kam nicht wirklich dazu, sich zu entschuldigen, denn da platzte die fremde junge Frau dazwischen. Kurz starte sie auf das Tablett mit dem Gebäck, ehe sie breit grinste. Irgendwie war das alles eine kuriose Situation.


    "Es freut mich dich kennen zu lernen, Septima. Ich bin Germanica Calvena, das ist Quintilius Valerian und...", in diesem Moment stürmte Calliphana an ihr vorbei und warf Centho fast um. Verblüfft sah sie die Beiden an und grsinte Valerian an. So hatte sie auch noch vor wenigen Augenblicken reagiert, nur war das wohl nicht ganz so aufgefallen waren wie die Beiden. Irgendwie war die schlechte Laune wieder verpufft und sie zwinekrte Valerian zu. Anscheinend hatte sie wirklich ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt. Glück gehabt, zumindest was sie Beide anging.


    "Diese Beiden sind Iulius Centho und Furia Calliphana!" beendete sie ihren Satz. "Bist du mit Arvinia verwandt?" fragte sie und sah von der einen Tiberia zu der anderen, sollten Centho und Calliphana erst einmal ein wenig allein gelassen werden.

  • Centho war von Callipana´s Gefühlsausbruch völlig überrascht worden freute sich aber trotzdem das sie da war. Nur wurde die Straße immer Voller und einzelne Menschen begannen gleich die Beiden mit ihren Blicken zu Belegen. Nach einem Moment in dem er sie im Arm hielt sage er dann.


    [SIZE=6]“Wir sind nicht allein mein Herz ich hoffe das ist dir Klar. Nicht das es so klingt das ich mich beschweren will nein. Bei allen Göttern nicht aber wir sollten das an einem Ruhigerem Ort fortsetzen. Findest du nicht?”[/SIZE]


    Er war sich bewusst wie das jetzt klingen würde. Aber er wusste auch das Callipana sonst nicht ihr Liebesleben so öffentlich zu schau stellte. Darauf hin gab sie ihn frei und sie wandten sich nun beide Valerina Calvena und den Anderen zu. Es war ja nun mittlerweile Viel passiert in der Straße hier und da kamen Menschen auf sie zu.

  • Sedulus fragte sie sofort, was denn ihr Grund gewesen war, sich den Vestalinnen anzuschliessen. Offenbar merkte er nicht, dass er Romana dadurch in ziemliche Bedrängnis brachte. „Ähm...“, begann sie, in einem pathetischen Versuch, Zeit zu gewinnen. Sollte sie die Wahrheit sagen, oder schweigen darüber? Sie entschloss sich, den Onkel von Calvena nicht anzulügen. „Senator, ich habe eine Erscheinung gehabt von der Göttin. Dies hat mich dazu überzeugt, mich dem Kult zuzuwenden.“, machte sie kurz. Sie hatte wenig Lust, noch mehr darüber einem komplett Fremden auszubreiten. „Ich habe es bisher nicht bereut.“, versicherte sie ihm allerdings. Sie war noch nie der Typus von Frau gewesen, der sich entsetzlich um Schmuck scherte, und sie vermisste auch nicht die Nähe zu Männern. Zumindest, bis jetzt noch nicht.


    Sie lächelte einladend. „Es würde mich sehr freuen, Senator. Natürlich will ich dich nicht dazu drängen, du hast sicher viel zu tun.“, meinte sie, ihm ein Schlupfloch aus der Affäre gewährend. Das letzte, was sie wollte, war, sich aufzudrängen. Was ihr hie und da desaströs misslang.

  • Zitat

    Original von Furia Calliphana


    ......


    ..Heute habe ich Makitros einen freien Tag genehmigt, damit er Ludi Romani besuchen konnte. Er war ein fleißiger und
    gehorsamer Sklave und er sollte seinen Spaß haben. Kaum war er aus der Casa als er schon wieder vor meinen Augen
    stand und mir eine grausige Geschichte über ein Biest erzählte, das auf dem Forum sein Unwesen treibt und Menschen
    tötet ...
    Was aber noch schlimmer war, er hatte da einen roten Lockenschopf gesehen und das war bestimmt unsere Mieterin
    Furia Calliphana und wenn sie da war, dann musste auch nicht weit von ihr meine kleine Chaerea sein... Ich stand auf
    und forderte Makitros, mich dorthin zu führen. Wir machten uns sofort auf den Weg und bald erreichten wir das Forum
    und erfuhren, dass alles schon vorbei war, der Bär war tot und es bestand keine Gefahr mehr. Kaum habe ich mich am
    Ort des Geschehens umgesehen, da liefen die beiden Mädchen mir schon entgegen... Chaerea, ganz verstört, landete
    in meine rUmarmung und Furia, ganz aufgeregt, versuchte die ganze Bären-Geschichte zu erzählen...

    "Ja, ich weiß, ich weiß, Makitros hat mir schon darüber berichtet, und ich bin froh, dass Euch nichts passiert ist, und
    mit Dir, Calliphana, werde ich noch ein ernstes Wörtchen zu Hause reden ..." ,


    kaum hatte ich das ausgesprochen, da lief sie schon weg, wohin auch immer, sie war erwachsen und konnte gut auf sich
    selbst aufpassen, aber das arme kleine Geschöpf neben mir weinte immer noch und war nicht imstande, sich zu bewegen.
    Makitros nahm sie in den Arm und so eilten wir nach Hause....

  • Zitat

    Original von Claudia Romana
    Sie lächelte einladend. „Es würde mich sehr freuen, Senator. Natürlich will ich dich nicht dazu drängen, du hast sicher viel zu tun.“, meinte sie, ihm ein Schlupfloch aus der Affäre gewährend. Das letzte, was sie wollte, war, sich aufzudrängen. Was ihr hie und da desaströs misslang.


    Sedulus hatte begriffen das die Claudierin nicht groß über ihre Entscheidung den Vestalinen beizutreten sprechen wollte was auch ihr gutes Recht war.


    So meinte er freundlich zu ihr.


    Es hat eben jeder seine Berufung nicht wahr? Ich selbst suche wohl meine noch. Vielleicht ist es aber auch, das ich meine Tochter alleine erziehen muß.


    Gut, eigentlich war er ja nicht alleine, aber er war eben der Vater und hatte die Verantwortung für Sabina.


    Sicher habe ich die. Aber ich denke es kann auch nicht verkehrt sein sich hin und wieder anderen Dingen zuzwenden als nur der Arbeit.


    Was somit ein Ja war. Es würde ihn vorallem von Paulina ablenken was ihm bestimmt auch gut tat.

  • Zitat

    Original von Iullus Quintilius Sermo
    "Deine Worte schmeicheln mir, werte Aurelia." ... "Allerdings scheinst du den Schrecken ebenfalls sehr gut verdaut zu haben. Deine Anmut lässt weiterhin das Forum erstrahlen." ... "Naja, womöglich sollte ich mich wirklich waschen und umkleiden gehen. So kann ich unmöglich zu den Gladiatorenkämpfen gehen.""Geht denn hier überhaupt jetzt noch jemand zu den Spielen? Oder ziehen sich alle nach Hause zurück?"


    Der Quintilier verstand es durchaus mit seinem Charme die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wenngleich sein Anblick momentan alles andere als vorteilhaft war. Prisca sah leicht verlegen zu Boden, nicht nur weil sie sich ebenso wie er geschmeichelt fühlte, sondern auch wegen der tiefen Einblicke die er ihr ungewollt gewährte. Zumindest im oberen Bereich wo durch die Risse in der Tunika sein blanker Oberkörper sichtbar wurde. Schlecht sah er in der Tat nicht aus, wobei die Bemerkung des unbekannten Mädchens vorhin, von wegen 'Weibergeschichten' eher Argwohn denn Bewunderung in Prisca auslösten.


    Zudem hatte Prisca den Schrecken weit weniger gut verdaut, als es vielleicht nach außen hin den Anschein hatte. Zu den Gladiatorenkämpfen will er. Herrje warum denn ausgerechnet dorthin. Hat er noch nicht genug Blut für heute gesehen?, durchzuckte es Prisca regelrecht bei dem Gedanken an die brutalen Kämpfe im Collosseum. "Hm. Deine Kleidung sieht wirklich mitgenommen aus. Findest du denn so schnell Ersatz? Nicht, dass die Kämpfe am Ende schon vorüber sind. … Ich habe allerdings gehört, dass es heute sehr interessante Theaterstücke und spannende Wagenrennen geben soll. Wäre das nichts?", versuchte die Aurelia ihn und letztendlich auch die Anderen davon zu überzeugen, dass heute schon genug Blut vor ihren Augen geflossen war.


    Allerdings hatte die Aurelia ihre Zweifel, dass ob sie mit ihren Vorschlägen Erfolg haben könnte und - wohl oder übel- würde sie der Entscheidung der Allgemeinheit folgen. Oder hatte der Quintilier am Ende gar schon eine neue Begleiterin im Auge?! So aufgewühlt Prisca auch sein mochte, sie war eine sehr gute Beobachterin und so entging ihr der interessierte Blick von Sermo zu Narcissa nicht (Zumindest bildete sie sich ein, dass es so war) Zugegeben - Es wurmte die Aurelia ein wenig an seiner ungeteilten Aufmerksamkeit zweifeln zu müssen, auch wenn es sie im Grunde nichts anging was der Quintilier täte.


    Wie gut, dass in dem Moment Duccia Clara, ihre liebgewonnen Freundin, überraschend auftauchte und Prisca für einen Moment alle andere Gedanken beiseite wischen konnte. Das unvermutete Aufeinandertreffen war natürlich eine willkommene Gelegenheit um mit ihr zu plaudern. "Du wolltest unbedingt den wilden Bären sehen?? ... Sei froh, dass du nicht eher hier warst" Wer weiß was noch hätte passieren können,, erwiderte Prisca mit einem angewiderten Blick zu dem toten Tier und sie hoffte, dass der Kadaver nun möglichst bald aus ihren Augen geschafft würde.


    Wie es aussah kannte Clara niemanden sonst, wobei sich das schnell ändern ließe: "Alles meine Freunde? Nein nicht alle. Viele sind eher Bekanntschaften, die ich erst kürzlich gemacht habe", antwortete Prisca auf die nächste Frage und begann der Reihe nach Clara die bekannten Gesichter vor zu stellen: " Das hier ist Quinitilius Sermo. Ich habe ihn heute zufällig kennen gelernt. Wie du an seinem Aufzug unschwer erkennen kannst war er einer der Wenigen, die mutig dem Bären gegenüber getreten sind., lobte Prisca besonders den Quintilier hervor. "Dann haben wir da Germanica Calvena, die mit seinem Vetter Valerian … mmh … hier ist" Oder ist da vielleicht mehr zwischen den beiden So genau genau hatte das Prisca nach ihren kurzen Beobachtungen noch nicht durchschaut."Dann sind da drüben noch Iunia Narcissa, Iunia Serrana, Caecilia Cara und Furia Caliphana … ehm und Claudia Romana. Sie sind alle sehr nett und wir hatten vor, uns nach den Spielen noch zu einer gemütlichen cena im Hause der Iunier zu treffen. … Ach weißt du was, komm doch einfach mit uns mit Clara" Hoffentlich hatte Prisca in dem Trubel niemanden im Schnelldurchgang vergessen. Die Idee ihre gute Freundin einfach einzuladen kam Prisca ganz spontan, aber so könnte Clara sicher schnell Anschluss an die Gruppe finden.

  • Ein kurzer Wink genügte, und Baldemar zog sich mit seiner süßen Last zurück und brachte es zum Standes des Verkäufers zurück. Offensichtlich war die Aufregung unter den Beteiligten noch zu groß, als dass sie sich für süßes Gebäck zu interessieren schienen. Da fand der Wein doch wesentlich mehr Zuspruch.


    Septima hörte aufmerksam zu, als die hübsche Germanica sich und die anderen umstehenden Personen vorstellte. Doch bevor Calvena zu ende gesprochen hatte, stürmte eine Frau mittleren Alters an ihnen vorbei und stürzte sich auf einen der Männer. Die junge Tiberia zog eine Augenbraue hoch. ‚Offensichtlich Mann und Frau.’ stellte sie still für sich fest und wand ihre Aufmerksamkeit wieder ihren neuen Bekannten zu.


    „Es freut mich ebenfalls, neue Bekanntschaften zu schließen.“ Sowohl für die Germanica als auch für den Quintilius hatte Septima ein äußerst gewinnendes Lächeln. Den beiden Liebenden, Centho und Calliphan schaute sie lediglich amüsiert zu. „Schön wenn sich die Menschen in einer Beziehung wirklich lieben, nicht war?“ Damit sprach sie auf die herzliche Umarmung der beiden und ihre eigene Vermutung an.


    „Ja, du hast vollkommen Recht. Arvinia ist meine Großtante väterlicher Seits.“ Erklärte Septima. Gerne hätte sie ihren neuen Bekannten die Hand zur Begrüßung gereicht, aber ihre Hände waren noch immer von den Honigkuchen verklebt und die junge Frau schaute sich suchend um. Sie standen dicht am Brunnen, so dass sie kurz bei Seite treten konnte, um sich die Hände im Brunnen waschen zu können. Gleich danach trat sie wieder zu Calvena und Valerian, sowie Arvinia. „Jetzt fühle ich mich nicht mehr wie ein wandelnder Bienenstock.“ scherzte sie. „Ich muß mich im übrigen entschuldigen, da ich zu spät zu eurem Treffen gekommen bin. Arvinia hatte mich hinzu gebeten und ich war so gefangen von den ganzen Eindrücken in den Straßen und hier, dass ich darüber die Zeit vergessen habe. Bitte entschuldige. Wo ist denn die Dame, bei der das anschließende Essen zur Cena stattfinden soll? Arvinia? Ich hoffe du hast sie schon entsprechend informiert?“ Nicht das jetzt jemand denken würde, Septima wolle sich selbst einladen.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    "Hm. Deine Kleidung sieht wirklich mitgenommen aus. Findest du denn so schnell Ersatz? Nicht, dass die Kämpfe am Ende schon vorüber sind. … Ich habe allerdings gehört, dass es heute sehr interessante Theaterstücke und spannende Wagenrennen geben soll. Wäre das nichts?"


    Der demolierte Quintilier konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er die verlegene Reaktion seiner Begleiterin bemerkte. Über ihr Angebot, ein Theaterstück oder die Wagenrennen zu besuchen, war er jedoch bereit nachzudenken. "Naja. Aufregung und...den Geschmack des Todes - was er mit bitterem Sarkasmus in der Stimme sagte - konnten wir heute immerhin zur Genüge erleben." Wahrscheinlich war die Patrizierin jetzt nicht mehr ganz so interessiert an Blutvergießen und der Spannung, der man sich in der Arena aussetzte. Sermo erinnerte sich an sein Angebot, ihr an diesem Tag Gesellschaft zu leisten und fühlte sich dazu verpflichtet, dieses weiterhin einzuhalten. Daher lenkte er ein und entgegnete: "Allerdings, wenn du dem Theater oder den Rennen den Vorzug geben möchtest, will ich mich deinem Wunsch gern anschließen." Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und ging dann auf ihre Frage bezüglich seiner Tunika ein. "Sorge dich jedoch nicht um meine Kleidung. Eine Tunika ist sicherlich schnell in den Auslagen der Händler gefunden und ein Ort zum Wechseln ebenso. Ich möchte beim Besuch der Ludi nicht weiter hinderlich sein."


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    "Das hier ist Quinitilius Sermo. Ich habe ihn heute zufällig kennen gelernt. Wie du an seinem Aufzug unschwer erkennen kannst war er einer der Wenigen, die mutig dem Bären gegenüber getreten sind," lobte Prisca besonders den Quintilier hervor.


    Die Aurelia sprach schon wieder nur gut über ihn! Sermo war nun doch etwas überrascht, hatte die junge Frau etwa einen Narren an ihm gefressen? Nun, eine Patrizierin zu seinen Bewunderern zu zählen konnte niemals von Nachteil sein. Solange man sie nicht vor den Kopf stieß!
    Er nickte der hinzugetretenen Dame freundlich zu begrüßte sie. Gut, dass er ein aufmerksamer Beobachter war, so hatte er sich ihren Namen merken können. "Salve Duccia Clara. Es ist mir eine Freude, eine der vielen ehrbaren Freundinnen der tapferen Aurelia Prisca kennen zu lernen. Meine werte Bekannte übertreibt allerdings maßlos. Ich bin bei Weitem nicht der Held der Stunde." Natürlich hätte er sich gern als solcher bezeichnet, doch das wäre vermessen gewesen. Daher übte er sich in Bescheidenheit und behielt sein ehrliches Lächeln aufrecht, was momentan das einzig positive an seiner heruntergekommenen Erscheinung war.
    Leider zog sich das Zusammenfinden am Brunnen ziemlich in die Länge. Alle waren froh das Spektakel überlebt zu haben und fielen sich in die Arme. Bis auf Sermo, der niemanden zum umarmen hatte und daher langsam zu zittern begann. Er war immerhin kletschnass und hatte ein riesiges Loch in seiner Tunika. Der Mann der er war, biss er jedoch die Zähne zusammen und wartete erst einmal ab, was die Damen um ihn herum vorhatten. Er wollte nicht unwissend weggehen und die Gruppe später nicht mehr wiederfinden.

  • Für einen kurzen Augenblick erwiderte Narcissa die Umarmung von Serrana heftig, dann drückte sie ihr ein Küsschen auf die Wange und lächelte sie tapfer an. "Mach dir keine Sorgen um mich. Es war sehr klug von euch in so ein Haus zu gehen, ich hatte fast diesselbe Idee. Da drüben ist so ein zurückliegender Türbogen, da hab ich mich in dem Schatten versteckt. Aber Dank Fortuna ist der Bär gar nicht erst so weit die Straße lang. Die Männer haben wirklich gute Arbeit geleistet." Narcissa lobte sie laut und hörbar und warf einen anerkennenden Blick zu jedem `Bärentöter`, dann sah sie kurz zu Serrana und flüsterte. "Was meinst du, sollen wir die Männer auch einladen, zur Cena? Irgendwie unhöflich, sie einfach auszuschließen, oder? Andererseits habe ich keine Lust, dass irgendwelche Pärchen meinen, sich bei uns ausleben zu können. Liebeleien mit unverheirateten Frauen in meiner Casa, das lasse ich nicht zu." sagte sie scharf und wurde sich nicht bewußt, dass sie die Casa Iunia als die ihrige betitelt hatte. Im Grunde genommen war sie das zwar, allerdings nicht mehr oder weniger wie sie die Casa von Serrana war. Sie waren beide nur Gäste in diesem Haus, welches Silanus gehörte, der in Germania weilte. Aber das beachtete Narcissa nicht, die Frage war nur, ob Serrana es bemerken würde. Absichtlich sagte Narcissa nichts zu einem bestimmten Pärchen, welches sie meinen könnte, denn es gab ja anscheinend zwei. Es könnte allerdings sein, dass sich Serrana gezwungen sah ihre Freundin Calvena und Valerian zu verteidigen, dabei würde sie unweigerlich einige Details erzählen. Wiederum ein gefundenes Fressen.


    Derweile lächelte Narcissa freundlich zu Cara, die bei ihnen in der Nähe stand und sah, dass diese unverletzt war. "Cara, schön, dass es dir gut geht. Hast du den Schrecken gut überstanden?" fragte sie höflich und lächelte die Brünette an und ließ sich dann gerne von ihr zu den Anderen führen. Nicht, dass sie den Weg nicht auch alleine gefunden hätte. Aber Cara war eine angenehme Person und da drückte sie ein Auge zu.


    Da standen sie also und Narcissa beobachtete die Menschen um sich herum, die mehr oder minder alle zu ihrer Begleitung gehörten und beobachtete sie. Dort wurde einer verarztet, dort trank ein anderer Wein und schien zu beten (!?), dann waren sogar noch Neue dazu gekommen und wurden vorgestellt, was Narcissa wiederum völlig verwirrte. Auch ein Senator schien sich dazugesellt zu haben, er sprach mit Romana. Wer er wohl war? Und wie es nun mal so war, streifte ihr Blick beim herumgucken auch Sermo, der immer noch neben Prisca stand und patschnass war. Seine Tunika war stellenweise aufgerissen, was sicherlich nicht die Patriezierin zu verantworten hatte. Leider wurden der Schwarzhaarigen nicht solche Einblicke gewährt, dennoch nahm sie sein Nicken war. Sie lächelte höflich zurück und nickte dann. Seine Frage ließ sie allerdings nachdenken. Ihr eisblauer Blick schweifte über die Anwesenden.



    "Aber natürlich gehen wir, deswegen sind wir hier. Vielleicht nicht unbedingt die Kämpfe, aber es gibt ja noch genug anderes, dass es sich anschauen lohnt." Sagte sie bestimmt und grinste freudig. Die Stimmung hob sich nur langsam, der Schreck saß tief. Aber sie würde sich von diesem bunten Fellball ihren Tag nicht ruinieren lassen, hatte sie soeben beschlossen und daher mussten sie einfach noch etwas Spaß haben gehen. Alles andere hätte sie sehr gekränkt.

  • Serrana folgte Narcissas Blick zu der siegreichen Männerrunde und nickte dann als Antwort auf deren Bemerkung.


    "Ja, ich glaube, dass wäre eine gute Idee. Schließlich ist das ja keine alltägliche Situation, und es wäre wirklich undankbar, die Männer einfach stehen zu lassen, nachdem sie uns allen das Leben gerettet haben." flüsterte sie zurück. Dann dachte sie über Narcissas nächste Bemerkung nach und schüttelte mit Nachdruck den Kopf.


    "Ich glaube nicht, dass es da zu irgendwelchen ungebührlichen Szenen kommen wird, die vier haben sich anscheinend nur furchtbar gefreut, dass ihre Liebsten alles gut überstanden haben. Ich weiß, dass Calvena niemals zu weit gehen würde, und bei Calliphana kann ich mir das auch nicht vorstellen. Und es ist doch schön zu wissen, dass solche Gefühle zwischen Mann und Frau möglich sind, findest du nicht?" fragte sie immer noch sehr leise, damit ausser ihrer Cousine niemand etwas davon mitbekam, und warf einen etwas wehmütigen Blick zu den beiden Pärchen in der Runde.


    "Und ausserdem..." jetzt erschien ein verschmitztes Lächeln auf ihrem Gesicht, "....sieht es ja so aus, als würde Calvenas Onkel sich uns anschließen. Und in der Gegenwart eines Senators werden sich sicher alle vorbildlich benehmen."


    In der Zwischenzeit hatte Cara sie zu den anderen hinübergeführt, und Serrana lächelte die neu hinzugekommenen Damen freundlich an


    "Salvete, ich bin Iunia Serrana und freue mich sehr euch kennenzulernen, auch wenn die Umstände ein wenig ungewöhnlich sind."

  • "Sehr geschickt Narcissa, ein Glück, dass so niemandem etwas passiert ist,"lächelte sie etwas beschämt, als sie Narcissa antwortete.
    Normalerweise mochte sie Tiere, doch sie musste zugeben, dass ein derart großer Bär oder gar Krokodile, wie in Ägypten, ihr nicht geheuer war. Dafür liebte sie Pferde und war fast besessen von Raubkatzen; in ihren Augen gab es nichts majestätischeres.


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Apropos! Wo waren eigentlich all die anderen Frauen abgeblieben? Die Aurelia hielt kurz die Luft an und ließ den Blick über den Marktplatz schweifen. Erleichtert atmete sie kurz darauf wieder aus, als sie einige bekannte Gesichter erkannte. Cara, Serrana, Narcissa, Calliphana, sie alle schienen die Bärenattacke unbeschadet überstanden zu haben. Den Göttern sei Dank!. "Geht es euch gut?", winkte Prisca nacheinander den übrigen Damen zu, wobei sie nicht sicher war ob sie in dem Durcheinander von ihnen gehört wurde.


    Als sie sich den anderen wieder näherten, hörte sie als erstes Prisca, die zu ihnen rief. Sie winkte zurück und lächelte wieder ruhiger "Uns geht es gut."
    Wenige Schritte später waren sie auch schon da. Nun stand die junge Frau auch bei den anderen, die sich als Tiberia Septima vorstellte.
    "Salve, Tiberia Septima. Ich bin Caecilia Cara und das sind Iunia Narcissa und Iunia Serrana. Du warst wirklich sehr mutig vorhin. Ich hoffe, du bist wohl auf." begrüßte sie die Tiberia.
    Während die beiden Iunierinnen beratschlagten, lächelte sie der Freundin von Prisca zu und überlegte beim Namen Clara, den sie nur kurz erhascht hatte, ob sie sie kannte. Clara, Clara, irgendwo habe ich doch von einer Clara gelesen. Wo war das denn? Dann fiel es ihr ein - in der schola! Das musste Duccia Clara sein.
    "Salve Ducchia Clara. Es freut mich dich kennen zu lernen. Sag nicht, dass der Bär dich hier hergezogen hat, während wir uns vor ihm aus dem Staub gemacht gemacht haben." scherzte sie wieder fröhlich.
    Sie nickte, als Prisca eher ein Schauspiel oder Wagenrennen vorschlug. Eine Komödie oder ein Rennen waren der Aufregung genug nach dem Bären."Ich schließe mich da Priscas Vorschlag an."

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sicher habe ich die. Aber ich denke es kann auch nicht verkehrt sein sich hin und wieder anderen Dingen zuzwenden als nur der Arbeit.


    Was somit ein Ja war. Es würde ihn vorallem von Paulina ablenken was ihm bestimmt auch gut tat.


    Romana war alles andere als böse, dass Sedulus nicht weiter nachbohrte. Es war eine Sache, die sie privat, wenn nicht unbedingt geheim, halten wollte; lebte sie doch in der Angst, dass sie für verrückt erklärt werden würde, würde sie ihre Geschichte publik machen. Diese Angst war berechtigt. Vielleicht würden Leute, die sie verdächtigen würden, zu spinnen, eventuell gar nicht im Unrecht liegen... doch dies war eine andere Geschichte.


    „Du hast bisher keine Berufung?“, fragte sie nach, ein wenig irritiert. „Du bist Senator. Du hast die Berufung, Rom zu dienen, es zu verbessern, es zu neuen Höhen zu führen. Genauso wie mein Vater. Vielleicht kennst du ihn; Herius Claudius Menecrates.“, meinte sie nicht ohne Stolz auf ihren Vater. „Aber ich bin mir sicher, du kannst deiner Tochter ein so guter Vater sein, wie der meinige mir war. Und vielleicht hast du vor, für höhere Ämter zu kandidieren?“ Consul war er sicher noch nicht, das würde die immer gut informierte Romana wissen.


    Sie lächelte erfreut, als er sich doch dazu entschloss, mitzukommen. „Das ist ja ganz großartig!“ Ob dies Calvena freuen würde? Ach, sicher, redete sie sich ein. Wenn nicht, würde sie den Senator halt beschäftigen. Es schien ohnehin ein interessanter Mensch zu sein.


    „Ach, du hast gesagt, du hast eine Tochter?“, fragte sie nach. „Wie heißt sie denn? Und wie alt ist sie?“ Eine Tochter. Etwas, das sie nie haben würde, wie eine lästige Stimme ihr einzuflüstern schien. Sie schüttelte sie ab. Was ist schon ein Balg am Hals gegen die ewige Seligkeit schon auf Erden?


    Sie war so vertieft in die Konversation, dass sie die Ankunft jener weiteren Person, die sie nicht kannte, gar nicht bemerkte.

  • Valerian hatte Septima im ersten Moment gar nicht bemerkt. Was bei einer so hübschen Frau eigentlich fast unmöglich schien. Aber er hatte eben gerade nur Augen für seine Calvena. Jetzt wandte er sich ein wenig schuldbewußt der Tiberierin zu. "Bitte verzeih, Tiberia Septima. Wir hatten gerade... Ach, ich will Dich nicht damit langweilen. Hab Dank für die gute Idee mit dem Kuchen. Aber ich muß gestehen, daß mir gerade nicht der Sinn danach steht. Ich hoffe, Du bist wirklich unbeschadet davongekommen? Es war sehr mutig von Dir, den Kuchen zu werfen." Auch dumm und unvorsichtig, doch er wollte sie nicht rügen.


    "Wenn ich den Halter des Bären erwische, der kann sich warm anziehen. Wie kann man überhaupt so ein Tier mit in solch eine Menschenmenge nehmen? Und dann ohne Maulkorb?" Er schüttelte den Kopf.


    "Leider werde ich nicht bei euch bleiben können. Es muß sich ja jemand darum kümmern, daß der Bär fortgeschafft wird. Und auch darum, daß hier wieder Ordnung einkehrt. Dafür sind zwar eigentlich die Cohortes Urbanae zuständig, aber von denen sehe ich gerade keinen. Calvena... Gerne würde ich noch mit euch gehen, aber das geht nicht. Bitte paß auf Dich auf, ja?" Es kamen noch weitere Damen hinzu. So langsam verlor Valerian wirklich den Überblick. Und so nickte er ihnen einfach grüßend zu.

  • Centho wirkte etwas überfordert, ob des Gefühlsausbruches seiner Calliphana. Kurz grinste Valerian noch einmal zu, ehe sie sich wieder an Septima wandte. Diese ließ sich mit einem amüsierten Grinsen über Centho und Calliphana aus. Anscheinend hatte Septima nicht mitbekommen, wie sie sich an Valerians Hals geworfen hatte. Zu ihrem Glück, denn so wusste eben nicht alle Welt von den Gefühlen füreinander.
    „Großtante?“ fragte sie und lachte dann auf. Die beiden jungen Frauen waren etwas gleich alt, aber meist war man über so viele Ecken verwandt, das es nicht so leicht war, die verwandtschaftlichen Verhältnisse zu klären. „Die Cena findet in der Casa Iunia statt, serrana und Narcissa“, sie deutete auf die beiden Frauen in rosa und eisblau, „richten das Essen aus!“ erklärte sie ihr.


    Sie hatte gewusst, dass Valerian nicht würde dabei sein können, ein wenig enttäuscht war sie schon, sie konnte aber durchaus verstehen, dass er seine Verpflichtungen hatte und sie wollte nicht, dass er ihretwegen in Schwierigkeiten geriet. Sie lächelte Valerian zu, leider war ja Sedulus nur wenige Schritte entfernt, von daher hielt sie sich stark zurück. „Ich weiß, wir holen nach“, meinte sie zuversichtlich. „Ich werde auf mich aufpassen! Sei aber bitte auch vorsichtig!“ ermahnte sie ihn. Das Erlebnis mit dem Bären steckte ihr halt doch noch sehr in den Knochen.


    Als dann erneut die Frage aufkam, was sie sich denn nun ansehen wollten, mischte sie sich mit ein. „Wie wäre es mit einem Wagenrennen?“ fragte sie in die Runde. Kurz sah sie an sich herunter, sie würde sich auf jedenfall spätestens zur Cena noch einmal umziehen.

  • Mittlerweile versammelten sich immer mehr Menschen um den Brunnen und das tote Tier lag auch immer noch da ...


    "Es ist wahr, ich wollte den wilden Bären sehen, nicht den Toten ..., seit ich aus Britannia bin habe ich noch
    keinen gesehen ..."
    ich seufzte sehnsüchtig, und kehrte dem Kadaver den Rücken.


    Prisca schien etwas nervös zu sein, vermutlich hat sie sich noch nicht richtig vom Schrecken erholt. Dann stellte sie
    mir ihren zufälligen Bekannten vor, den Mann, der ganz nass und mit einem Loch in der Tunika neben Prisca stand
    und ganz fürchterlich zitterte, aber mutig genug war, der Gefahr die Stirn zu bieten


    "Es ehrt mich, Dich kennen zu lernen, Quinitilius Sermo, Du bist vielleicht nicht der Held der Stunde, aber der Held
    des Tages auf jeden Fall..."
    , lächelte ich den tapferen Mann höflich an.


    Dann nannte mir Prisca die Namen ihrer Bekannten, die ich natürlich nicht gleich merken konnte, begrüßte aber die
    Anwesenden mit einem netten Lächeln,


    "Salvete, die Damen, die Herren, es freut mich sie alle kennen zu lernen ", und blickte dann die hübsche junge Frau
    an, die fröhlich zu mir sprach,


    "Aber natürlich, der Bär hat mich hierher hingezogen, damit ich Euch alle kennen lernen konnte, so viele nette Leute
    auf einmal ..."


    Als Prisca mir dann angeboten hatte, sich mit der Gruppe nach den Spielen in der Casa Iunia zusammen zu treffen,
    konnte ich nicht "Nein" sagen,


    "Danke, Prisca, für die Einladung, wenn die Damen nichts dagegen haben, komme ich gerne mit ..."

  • Zitat

    Original von Claudia Romana
    „Du hast bisher keine Berufung?“, fragte sie nach, ein wenig irritiert. „Du bist Senator. Du hast die Berufung, Rom zu dienen, es zu verbessern, es zu neuen Höhen zu führen. Genauso wie mein Vater. Vielleicht kennst du ihn; Herius Claudius Menecrates.“,


    Gut ja. Wenn man so will habe ich auch eine Berufung. Aber es gibt Berufung und Berufung. Die des Senators haben ja doch einige so wie eben dein Vater und ich. Und ja ich kennen deinen Vater. Zwar nicht sehr gut aber der Name ist mir ein Begriff. Aber es gibt ja auch noch die Berufung welche man für sich selbst in Anspruch nimmt. Ich weiß nicht ob du mich verstehst und weißt was ich meine.


    Sedulus hatte hin und wieder bei solchen Gesprächen das Problem sich richtig auszudrücken. Es ging eben nicht ums Militär oder vielleicht noch um eine Pferdezucht oder gar Wein.


    Das will ich doch hoffen das ich das sein werde. Auf alle Fälle möchte ich nicht, das mein Kind einmal zu mir sagt, ich hätte als Vater versagt.
    Nun als nächstes würde Aedil auf dem Programm stehen. Aber ich möchte nichts überstürzen. Zumal dieses Amt auch einiges an Geld kostet.


    Sedulus nickte auf die Frage hin. Nein, eigentlich war es ja eher eine Feststellung Romanas.


    Ihr Name ist Sabina und sie ist 5 Jahre alt.


    Sedulus genoss sichtlich dieses Gespräch und hatte sogar fast seine Nichte Calvena vergessen. Er erhaschte einen kurzen Blick auf sie und einen jungen Mann, wohl einer der Freunde. Sedulus wußte ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht wer der Pursche war. Und wenn, so wäre es wohl auch nicht schlimm gewesen.

  • "Nun, dann kann man nur hoffen, dass sie sich nicht an dem etwas einseitigen Unterhaltungsprogramm stören." Narcissa grinste bei dem Gedanken, was sie alles vorbereitet hatte. Ihre Gedanken überschlugen sich, da sie einige Dinge nun würde anders gestalten müssen. Serrana dagegen wurde mit einer hochgezogenen Augenbraue bedacht. "Mag sein, dass solche Gefühle zwischen Mann und Frau ganz toll sind und die Ehe zu einer wunderbaren Angelegenheit machen. Aber ich wäre an ihrer Stelle etwas vorsichtiger, die Münder sind schnell und scharf und man macht mit einer so öffentlichen Demonstration mehr kaputt, als man mit etwas Liebe wieder kitten könnte. Ich bitte dich, Serrana, sie sind alle beide noch unverheiratet und selbst wenn ihre Männer eine gute Wahl sind - was sich noch herausstellen muss - wie wahrscheinlich ist es, dass sie sie wirklich heiraten dürfen? Und wie wahrscheinlich ist es, dass die Familie, in die sie heiraten sollen sie noch nimmt, wenn bekannt ist, dass sie bereits einen Liebhaber hatten? Wie auch immer, nachher gehe ich dann etwas eher und gehe schon mal vor. Jetzt wollen wir erst mal die Ludi genießen." Nein, es gab sogar in Narcissa noch so etwas wie eine Moral und grade bei diesem Thema hatte sie sich festgefahren. Eine Witwe konnte tun und lassen was sie wollte, ein völlig anderes Thema. Aber ein unverheiratetes Mädchen? Dass sich öffentlich mit einem Mann knutschte? Ob er sie nun heiraten wollte oder nicht spielte doch keine Rolle, ihr "Marktwert" sank einfach beträchtlich. Schande. Nein. Nicht mit ihr. Ihr Blick verfinsterte sich bei diesen Gedanken und sie seufzte, dann versuchte sie wieder zu lächeln. Immerhin waren das die Ludi!


    "Wie, Senator?" fragte sie erstaunt und schaute in die Richtung, tatsächlich, Romana schien sich grade ganz angenehm mit ihm zu unterhalten. Wie schön. Ein Senator! Also musste sich auch die Sitzordnung noch einmal überarbeiten. Innerlich seufzend, setzte sie äußerlich ein Lächeln auf. "Schön, freut mich Calvenas Familie kennenzulernen. Noch dazu so hochgestellte." Ihr Lächeln wurde immer schwächer und sie musste sich zusammenreißen, aber bis sie bei den anderen Frauen angekommen war, war sie wieder hergestellt. "Salve" sagte sie höflich und herzlich und bedachte die Neuankömmlinge. "Wagenrennen ist eine tolle Idee, Calvena. Was haltet ihr davon?" fragte sie in die Runde.

  • Begeistert schaute Septima in all die neuen Gesichter und bedachte jede ihr vorgestellte Person mit ein, zwei freundlichen Worten zur Begrüßung.


    „Danke für dein Lob, Caecilia Cara. Ich wollte den Bären mit der Kuchenaktion auch nicht wirklich auf mich lenken, sondern euch ein wenig Zeit verschaffen und den tapferen Männern hier.“ Septima bezog alle mit einer Handbewegung ein. Jeder hatte seinen Teil zum Erfolg beigetragen, auch wenn der Erfolg anders augefallen war, als die junge Tiberia es sich gewünscht hatte. Septima schaute lieber nicht mehr zu dem toten Bären, denn seine leeren Augen taten ihr in der Seele weh. „Ach was, mir ist nichts passiert.“ Amüsiert schaute sie den Quintilia an. 'Denkt der etwa ich bin so eine Mimose? Da hat er sich aber geirrt.' Trotzdem schmeichelte sein Lob sie, was mit einem unverbindlichen Lächeln erwidert wurde.


    „Ja richtig, Großtante. Aber ihr wißt ja selbst über wie viel Ecken mancher von uns verwandt ist.“ tat Septima die Aussage von Calvena lapidar ab, ohne es abwertend zu meinen. Es war einfach wie es war.


    „Und ihr seid also die edlen Gastgeberinnen. Ich hoffe ihr sagt es, wenn wir zu viele werden, dann werde ich selbstverständlich ins Domus meines Onkels zurück kehren.“ Auf keinen wollte Septima sich aufdrängen, obwohl die Damen alle einen sehr netten Eindruck machten und sie sich sehr freuen würde, sie näher kennen lernen zu können. Sie wollte den beiden Iunia aber auch die Möglichkeit lassen, sie nicht mit zu nehmen, wenn in der Casa vielleicht nicht genug Platz für alle wäre.


    „Ein Wagenrennen? Das fände ich aufregend genug.“ Begeisterung sprach sowohl aus Septimas Blick als auch aus ihre Stimme. Sie hatte noch nie ein richtiges Wagenrennen gesehen. Überhaupt hatte sie vieles, was hier in Rom fast schon alltäglich war, noch nie in so großem Umfang gesehen. Nur kurz schaute sie sich nach Baldemar um, der inzwischen wieder still in die Nähe seiner Herrin getreten war. Zwischen die Damen wollte sich der Sklave nicht drängen, denn das stand ihm nicht zu. „Wann fängt denn das Wagenrennen an?“ Nicht das sie womöglich zu spät kommen würden.


    Dem Quintilia warf Septima noch einen kurzen Blick hinterher als er ging. 'Vielleicht kann ich später in Erfahrung bringen, ob meine Vermutung richtig ist, dass er ein Praetorianer ist.' Ein weiterer kurzer Blick und sie hatte sich überzeugt das ihre Tunika noch in Ordnung war. Ein griff zum Haar, ja, auch der schwarze Schleier, das Zeichen ihrer Trauer, saß noch richtig. Septima war für weitere, eindrucksvolle Abenteuer gerüstet. „Komm Arvinia!“ Damit hackte sie sich bei ihrer Tante ein und sie konnten los marschieren.

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