[Ludi Romani] Ein treffen junger Damen oder: Der Klub der Furien

  • Die Ludi Romani sind jedes Jahr auf neueste eines der größten, buntesten und lautesten Ereignisse in der großen Stadt. Neben berühmten und kräftigen Gladiatoren, waren auch Schauspieler, Gaukler und Musiker aus aller Welt angereist. Dazwischen tummelten sich Händler und die Bevölkerung Roms. Kinder rannten kreischend zwischen Erwachsenen herum und Taschendiebe verbargen sich unauffälligen an Häuserecken und Soldaten patrouillierten wachsam durch die Straßen und Gassen. Überall gab es etwas zu sehen, Puppenspieler mit bunten Wagen und lustigen Geschichten, Tänzerinnen und Musiker mit fremden Melodien, stolze Lenker zogen mit ihren prächtigen Streitwägen durch die Straßen und Schauspieler proklamierten Plautus und andere wichtige Dichter. Auch Pantomimen standen auf kleinen Bühnen und amüsierten das Volk.


    „Bürger Roms! In wenigen Minuten beginnen die Raubtierhatzen im Amphitheatrum Flavium!“ brüllte ein Mann lautstark über die Köpfe der Menschen. Aus einer anderen Ecke erklang ein munteres Lied und Gelächter. So viele Menschen, so viele Ereignisse und man wusste nicht wohin man zuerst sehen sollte. Fliegende Händler boten Brot mit Käse, süßem Gebäck, würzigen Wein oder knusprige Fleischspieße an. Auch einige grellgeschminkte Lupae hatten sich unter die Menschen gemischt und warben in bunten knappen Kleidern mit ihren üppigen Kurven und lächelten Männer verführerisch zu um diese dann in eine abgelegene Gasse zu locken und um dann für wenige Münzen ein etwas andere Vergnügen zu bereiten.


    Noch nie war Calvena dermaßen angewidert und begeistert gewesen wie an diesem Tag. Die Straßen waren bevölkert, Armut und Reichtum deutlich zur Schau gestellt. Ein Mann mit einer verdreckten Tunika fütterte sein graues Frettchen mit Abfällen, ein Bettler saß zusammengesunken an einer Hauswand und ein reicher feister Mann befummelte mit einem süffisanten Grinsen, die Brüste einer Lupa.
    Schnell wandte sie den Blick ab, das musste sie sich nun wirklich nicht ansehen. Allein war sie natürlich nicht auf der Straße, wie ein Schatten folgte ihr Simplex, ihr Leibwächter. Ein großer kräftiger Kerl, der seine Aufgabe ernst nahm und sich nur zwei Schritte hinter ihr hielt. An diesem besonderen Tage trug sie eine schlichte Tunika, darüber sorgsam gewickelt eine wundervolle und bestickte dunkelgrüne pala. Ein Muster zu Ehren der Iuno war in Goldfäden schmückte den Stoff und in ihrem Ausschnitt war ein besonderes Schmuckstück zu sehen, ein Delphin mit Perlen aus Lapislazuli, Türkisen und Amethysten an einer Silberkette. Es war ein Glücksbringer, das Tier an ihrem Hals war ein Geschenk von Valerian gewesen.


    Ihr Weg führte sie durch die lauten Straßen, hin zu einem Brunnen in der Nähe des Forum Romani. Hier hatten sich die jungen Damen Roms verabredet, denn gemeinsam wollten sie sich die Ludi Romani ansehen und anschließend eine gemeinsam cena verbringen. Aufmerksam glitt ihr Blick durch die Straßen, sie suchte nach bekannten Gesichtern, vor allem nach einem. Ob Valerian ihren Brief bekommen hatte? War er im Dienst oder würden sie einander sehen? Sie war aufgeregt und nervös, auch weil sie nun wieder auf Flavia Celerina und andere junge Damen Roms traf. Einige kannte sie ja noch nicht lange. Wo wohl Serrana blieb? Vermutlich bereitete sie die Cena vor. Sie hatte ihrer Freundin ein hübsches Kleid und auch passenden Schmuck geliehen. Nur zu gern, denn sie fühlte sich mit Serrana sehr verbunden. Sie waren schon fast so etwas wie Schwestern.


    Gebannt folgte sie einem kleinen Puppenspiel in der Nähe. Vorallem Kinder betrachteten das kleine Stück und klatschen vor Begeisterung als der Held von einem Krokodil verschlungen wurde.



    Sim-Off:

    Es sind gern alle herzlich dazu eingeladen sich einzumischen und Eindrücke der Ludi Romani zu beschreiben... die anschließende Cena, findet jedoch in einem kleinerem Kreise statt

  • Auf den Ludi Romani sah man immer sehr viel, man konnte sich immer sicher sein, viel Außergewöhnliches zu sehen. Doch das Letzte, was man eigentlich erwartete, war ohne Zweifel eine große, nein, hünenhafte Vestalin, gewandet in den traditionellen Gewändern ihres Ordens -blütenweiß - , die ihre rechte Hand an ihre Stirn gepresst hielt und mit unterdrückter Stimme auf etruskisch Flüche ausstieß, welche die Römer rund um sie veranlasst hätten, erstaunt den Kopf zu ihr zu drehen, wenn sie denn die alte Sprache verstanden hätten.


    Der Grund für diese Erscheinung war leicht zu erklären. Die Vestalinnenschülerin Claudia Romana hatte vom Vestalinnentempel Ausgang bekommen, und hatte sich dazu entschlossen, die Zeit, die ihr zur Verfügung stand, dazu zu nutzen, die Ludi Romani anzusehen. Diese waren natürlich gratis für alle Bürger und Bürgerinnen, und als Vestalin würden die Wachtleute schnell bereit sein, sie hineinzulassen, nicht ohne respektvoll den Kopf zu neigen. Was ihr gefiel. Sie war jetzt nicht mehr irgendein römisches Mädchen vom Land. Sie war jetzt jemand. Eine Vestalin, eine Respektsperson. Eine, von der man dachte, dass sie, wenn sie leise aus Etruskisch zu sich selber sprach, nicht fluchte, sondern alte Gebete sprach.


    Doch genauso wie die Wachmänner den Kopf neigten, wenn sie an ihnen vorbeischreiten würde, tat sie dies nicht. Und gerade vor ihr lag über zwei Pfeilern ein Holzpfahl. Die Leute bemerkten nichts davon, da er über den Köpfen der meisten war. Doch nicht über den von Romana. Und so rauschte sie, als sie in Träume versunken zwischen den beiden Pfeilern hindurchschritt, mit ihren Kopf geradewegs in den Holzbalken hinein.


    Das tat weh, fürchterlich weh. Es war keine neue Erfahrung für sie, sich den Kopf anzuhauen, doch das hieß nicht, dass sie es liebte, oder gewohnt dran war. Sie hasste es jedes Mal mehr. Hie und da konnte sie die Götter verwünschen, dass sie sich entschlossen hatten, sie nicht so zu machen wie jedes andere Mädchen, sondern dass sie sie unbedingt so unheimlich groß aus dem Leib ihrer Mutter kommen lassen mussten. Nun war ihr Vater ein großer Mann, und ihre manlische Mutter war eine große Frau – selbstredend mit roten Haaren – gewesen. Sie war unverkennbar die Tochter ihrer Eltern.


    Sie schritt an den Händlern vorbei, welche versuchten, ihr diverse Früchte oder Süßigkeiten anzubieten, wie auch Kleidungsstücke, welche eher Fetzen waren als echte Klamotten. Ein junger Mann war besonders lästig. „Aber, bitte, hohe Dame, willst du gar nichts kaufen?“ Hohe Dame! Ha! Mach dich nur lustig, dachte sie sich und blickte krampfhaft weg. „Mützen, die Dame, Mützen!“ „Ich habe einen Schleier.“, machte Romana abwehrend. „Ich brauche nichts.“ „Aber Nüsse, Nüsse für die Dame!“ „Man kriegt Brot gratis. Was brauche ich da Nüsse.“, kam es unwirsch zurück. „Aber Wasser brauchst du garantiert, meine liebe Dame...“ „Ich bin nicht lieb.“, schnarrte Romana verärgert zurück. „Und ich brauche nichts. Nichts. Verstanden? Und ich muss jetzt weiter! Du wirst mich da nicht aufhalten, verstanden? Vale!“ Aber...“ „Vale!“


    Romana wandte sich ab und beschleunigte ihre Schritte, durch die Menschenmassen hindurch. Sie suchte einen ruhigen Platz weiter hinten, doch auf halbem Weg stoppte sie. Das gab es doch nicht, das konnte doch nicht... doch, tatsächlich, das war sie! Da, an einem Brunnen! Sie begann zu lächeln, zuerst leicht und schmunzelnd, bevor ihr Lächeln breit und strahlend wurde, ihre weißen, vollständigen Zähne entblössend. „Calvena!“, rief sie aus und winkte der Gestalt weiter drüben zu. Sie eilte auf sie zu. Die Schmerzen an ihrem Kopf waren vergessen. „Calvena!“ Die Germanicerin musste sie nun gehört haben, denn Romana hatte sie mitlerweile erreicht. „Du siehst dir auch die Ludi Romani an? Ist das unglaublich, dich hier zu treffen! Wie geht es dir denn? Kann ich mich zu dir setzen?“, überschwemmte sie die Plebejerin mit Fragen.

  • Immer noch fasziniert lauschte sie dem Puppenspiel und kicherte immer wieder auf, als der Held des Stückes seine Scherze mit einem König trieb, einer Prinzessin hinter her rannte und auch wie er von einem Problem in das nächste stolperte. Simpelx, ihr Leibwächter, hingegen langweilte sich zu Tode, am liebsten hätte er sich verdrückt, mit der hübschen Lupa, die ihm so verführerisch zu zwinkerte und mit ihm kokettierte. Doch auch wenn er sich langweilte, so vergaß er nicht seine Pflicht und blieb bei seiner Herrin stehen, mit finsterer Miene.


    Plötzlich hörte sie wie jemand ihren Namen rief, verwundert sah sei sich um… und erblickte eine wohl vertraute große Gestallt. Ein breites Lächeln legte sich auf ihre Züge, als sie unter der Tracht einer Vestalin, Claudia Romana erblickte. Die Claudia ragte über die Köpfe hinweg und strahlte ihr entgegen. So viele Monate hatten sie einander nicht gesehen, so vieles hatte sich in ihrer beiden leben verändert. Umso mehr freute es sie, die Freundin zu sehen. Ganz alle Regeln des Anstandes vergessend, eilte sie auf die Frau zu und umarmte sie freudig. Sicher es geziemte sich nicht, doch für den Moment war es egal.


    „Romana! Die Götter müssen deine schritte gelenkt haben! Es ist wundervoll dich zu sehen! Due siehst wundervoll aus!“ plapperte sie gleich darauf los. Simplex hingegen starrte die Frau nur an. Er hatte in seinem leben noch nicht so eine große Frau gesehen, zumindest keine Römerin, immer nur Sklavinnen. „Setz dich nur dazu! Ich warte auf Freundinnen… aber ist doch egal! Ich freu mich so sehr dich zu sehen! Ich habe dir sooo viel zu erzählen“, ging ein Schwall Worte auf Romana nieder. „Ich bin dem Cultus Deorum beigetreten! Ich werde Priesterin der Iuno…. Du hast mich mit deiner Leidenschaft inspiriert und zum nachdenken gebracht!“ Es tat gut, mit ihr zu reden. „Und nicht nur das… ach, Romana, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es gibt so viel zu berichten! Und ich möchte auch so gern hören, wie es dir ergangen ist!“ rief sie aus. Sie senkte etwas die Stimme. „Ich habe einen netten Mann kennen gelernt…. Er will mich heiraten…“, vertraute sie ihr sehr leise an. "Ach und ehe ich es vergesse, es wird zu den Fontanalien ein Fest in der Casa germanica geben. Ich würde mich unendlich freuen, wenn du auch kommst!" redete sie einfach ungerührt weiter. Sie konnte den Wortschwall kaum bremsen.

  • Aus den Augenwinkeln entdeckte Romana irgendeinen Mummenschanz, ein Puppenspiel, von dem sie nicht wusste, was sie halten sollte. Sie sah sowieso nicht hin, ihre Freundin interessierte sie bei weitem mehr. Sie hatte sie in diesem Moment bemerkt und stürmte nun auf sie zu. Romana musste lachen, als sie die Freude in Calvenas Augen sah. Freudig umschloss auch sie ihre Freundin, welche sie ja schon einige Zeit nicht mehr gesehen hatte. In ihrer Anfangszeit bei den Vestalinnen hatte sie ja überhaupt keinen richtigen Ausgang bekommen, das hier war der erste, der länger dauerte als nur 30 Minuten oder so.


    Eng drückte sie die Germanicerin an ihren Körper, bevor sie von der viel kleineren Frau abließ. Den doof dreinblickenden Sklaven, der sie angaffte, ignorierte sie souverän. „Auch du schaust toll aus! Sag, wo kriegt man denn einen so schönen Stoff, wie du ihn hast?“, fragte sie erst einmal, sich gezwungen sehend, auf das durchaus nette Kompliment, welches ihr Calvena zukommen lassen hatte, etwas zu erwidern. Dass Calvena ihr viel zu erzählen hatte, glaubte Romana ihr durchaus, als sie sich neben der wieder gefundenen Freundin niederließ. „Freundinnen! Wenn es deine Freundinnen sind, müssen sie sicher sehr nette Leute sein.“, freute sie sich. „Und... was? Du bist beim... Cultus Deorum? Um Iunopriesterin zu werden? Das ist ja... wundervoll! So schön!“ Sie freute sich unheimlich über jeden neuen Menschen im CD, besonders, wenn es Freunde waren, und besoders, wenn es Calvena war. „Und wie... ich habe dich inspiriert?“ Sie klimperte ungläubig mit den Augenlidern, als ob sie aus einen Traum erwachen wollte. „Aber... Calvena... das is so... ich kann es gar nicht sagen...“ Beschämend, schmeichelnd, faszinierend, alles zugleich, dachte sie sich. Kurz glaubte sie, ihr würde schwindelig werden. Ihr Lächeln wurde ein wenig verlegen, aber auch strahlender.


    „Natürlich, ich werde dir sagen, was bei mir pass... ein Mann?“, fragte sie, als sie sich unterbrochen sah. „Was, heiraten?“ Ungläubig blickte sie Calvena an. Nun, Calvena war eine attraktive Frau, viel attraktiver als sie selber, dachte sie. Der rannten die Männer sicher haufenweise hinterher. „Das ist ja etwas! Aber, Calvena, sei mir bloß vorsichtig, soviele Männer wollen nur ihr Vergnügen, und rennen dann weg! Was für einer ist das überhaupt? Ein Senator? Ein Ritter?“, fragte sie neugierig. Nicht, dass sie männliche Gesellschaft selber vermissen würde, sie selber hatte noch nie Bedürfnisse in diese Richtung gehabt.


    „Ah, ein Fest!“, freute sie sich und nickte, als sie hörte, dass es so etwas geben würde bei den Germanicern. „Hmm, man hat mir gesagt, ich solle bis zum Abend wieder beim Atrium sein... aber der Abend ist lange! Und bei den Germanicern, hmmm... mein Vater wäre so etwas von sauer... er muss es ja nicht wissen. Und mein echter Vater... ist er ja nicht mehr...“ Man konnte einen Anflug von Trauer in ihrem Gesicht sehen, doch dies verzog sich sofort wieder, und wich der typischen Gelassenheit, mit der göttergläubige Menschen ihr Schicksal hinnehmen. „Da freue ich mich schon wirklich drauf. Du gehst jetzt aber auch zu den Ludi, oder?“, fragte sie.

  • Sie hatte ununterbrochen geredet und erst jetzt viel ihr auf, dass sie Romana gar nicht zu Wort kommen lassen. Aber es war ihr ein Bedürfnis gewesen sich ihr mitzuteilen und alles zu erzählen. Auch wenn es nur die Kurzform war. Du meine Güte, sie hatte Romana vermisst, ihre gewissenhafte Art und Weise, ihre Freundlichkeit und all die anderen Dinge, welche die Claudier ausmachten. Sie wussten soviel voneinander, teilten Geheimnisse. Romana war eine der ersten Menschen, welche sie in Rom kennen gelernt hatte, ganz ohne Standesunterschiede konnten sie einander ihre Meinung mitteilen. Schließlich beantwortete sie erst einmal eine Frage nach der anderen.


    „Dieser Stoff stammt von einer kleinen Schneiderin, es ist eine Keltin! Ich werde dich ihr einmal vorstellen… solche wunderbare Kleider hast du dein Leben noch nicht gesehen!“ erklärte sie warm lächelnd. „Die Frauen mit denen ich mich treffe sind fast alle nett... naja… ich hab Bekanntschaft mit Flavia Clerina gemacht… sie ist… aufbrausend“, formulierte sie vorsichtig und lachte dann. „Du darfst dich uns gern anschließen! Auch zur Cena anschließend…“, lud sie Romana gleich ein. Auch ihre Freundin konnte sich etwas Freude gönnen. Obwohl sie ja ihre Erfüllung gefunden hatte.


    Warm lächelnd sah sie Romana an und nahm dann deren Hände in die ihren. „Doch… ich meine es ernst. Unser Gespräch, ich hab es nicht vergessen und ich hab nun endlich einen Weg gefunden, wie ich glücklich werde!“ meinte sie ernst und drückte ihre Freundin noch einmal kurz.


    Schließlich kam das Thema auf Valerian und Calvenas Wangen färbten sich zartrosa. „Du meine Güte, da gibt es so viel zu erzählen. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll… Er ist Centurio bei den Praetorianern. Quintillus Valerian, falls dir der Name etwas sagt… er, nun ich bin mir sicher, das er nicht nur auf de Suche nach einem schnellen Vergnügen ist!“ ein verträumter Ausdruck trat auf ihre Züge. Dennoch würde sie die Warnung und Besorgnis von Romana nicht einfach so abtun. „Wir reden viel, wenn wir uns treffen… und keine Sorge, ich hab nicht vor mich einfach so schnell verführen zu lassen. Nun… und er hat mir eo etwas wie einen Antrag gemacht, er will mit Onkel Sedulus reden…“, nun klang sie etwas nervös. Sie wollte sich gar nicht ausmalen wie das Gespräch ausgehen könnte.


    „Oh…“, sagte sie nur, leicht enttäuscht darüber, dass sie womöglich nicht zu ihrem fest kommen konnte. „Ich würde mich freuen, wenn du kommst. Noch sind die Einladungen nicht fertig, aber du bist mir wichtig!“ versicherte sie ihr. „Und bis zum Abend ist noch viel Zeit, komm mit uns mit und hab einfach Spaß!“ forderte sie Romana auf.


    „Ach.. nun hab ich so viel erzählt! Nun bist du dran! Die Anderen lassen ja noch auf sich warten, die Zeit können wir nutzen!“ lächelte sie und freute sich einfach nur.

  • Narcissa erreichte den Brunnen allein, nun, nicht allein versteht sich. Phila war bei ihr und zwei weitere Sklaven, die sich unauffällig im Hintergrund hielten, sie trugen kurze tuniken in einem hellen blau und hatten den strikten Auftrag Narcissa zu beschützen so gut es ging. Ganz praktisch waren sie jedenfalls, hielten sie doch immer auch die Leute etwas von ihr fern, so dass sie keine Probleme mit dem Gerangel hatte, dass jetzt schon auf den Straßen herrschte. Narcissa trug ein eisblaues Kleid, mit silbernen Streifen und Schnallen, dass sie etwas distanziert, aber sehr hübsch aussehen ließ. Es war beinahe weiß, so hellblau war es, dennoch eindeutig nicht weiß. Diese seltsame und seltene Farbe hatte sie bei einer Schneiderin in einem schäbigen Hinterhof entdeckt und war froh, denn das bedeutete, dass niemand sonst so etwas hatte. Und ganz wie sie es ihrer Cousine angekündigt hatte trug sie dazu Silberschmuck, an Armen und Hals, an den Ohren und im Haar. Dort waren zusätzlich zwei Haarklammern in Form von regenbogenfarbig schillernden Schmetterlingen angebracht, die bei jeder Bewegung sanft hin und her schaukelten, so dass es beinahe aussah, als würden sie davon fliegen. Ihre Flügel schimmerten und glitzerten, sobald sich ein Sonnenstrahl in ihnen verfing. Schminke trug Narcissa natürlich auch, nicht viel, denn es war schließlich hellichter Tag, aber genug um als hervorragende Schminke erkannt zu werden. Schließlich setzte man sich nicht stundenlang mucksmäuschenstill hin um dann auszusehen wie immer. Sogar neue Schuhe trug sie. Zum Kleid hatte sie eine Palla kombiniert, die ebenso hellblau war, aber nur in der Mitte. Nach außen hin wurde sie immer dunkler und dunkler - mitternachtsblau mochte man es nennen. Ein Mann dagegen hätte vielleicht einfach nur blau gesagt. Sie lächelte, als sie Calvena erkannte und ging schnurtracks auf diese zu.


    "Salvete die Damen, es freut mich sehr." sagte sie liebreizend und lächelte in die Runde. Wer wohl die andere war?

  • Noch ehe Romana nun endlich auf die Frage eingehen konnte, wurden sie auch schon unterbrochen, wie ein glitzernder Schmetterling tauchte Nracissa in ihrer Mitte auf, begleitet von mehreren Sklaven und einem funkelndem Strahlen. Sie sah wunderbar aus, schillernd und auch in wenig Unnahbar. Aber Calvena konnte durchaus mit halten, ihre hellgrüne Tunika, wurde von einer spahirfarbenen Pala geziert, Stoff und Farbe umschmeichelten sie. Goldene Stickerein glitzerten im Sonnelicht und setzten Akzente auf dem dunklen Stoff. Ihre dunklen Locken waren elegant mit kleinen Spangen und Nadeln hochgesteckt. Tropfenförmige Ohrringe aus Lapislazuli und die besondere Kette zierten sie. Wenig Schmuck, aber gekonnt eingesetzt. Kurz wanderten ihre Finger zu dem kleinen Delphin in ihrem Ausschnitt, ehe sie die Iunia mit einem warmen Lächeln begrüßte.


    „Salve, Narcissa! Es freut mich dich wieder zu sehen!“ lächelte sie. Die Begrüßng viel nicht ganz so stürmisch aus, wie bei Romana. Narcissa war für sie so etwas wie eine Bekannte, aber noch keine wirklcihe Freundin. Dennoch war die Begrüßung herzlich und warm. „Darf ich dir Claudia Romana vorstellen, Vestalin und sehr gute Freundin von mir!“ sie deutete auf die große Frau, welche in ihrer schlichten Vestalinen Kleidung weise und elegant wirkte. Sie war ein Kontrapunkt zwischen diesen beiden schillernden jungen Frauen, ebenso hübsch, aber eher etwas bescheidener. „Romana, dies ist Iunia Narcissa!“ beendete sie die Vorstellung. „Ist Serrana nicht mit dir gekommen? Habt ihr Beide alles für die cena vorbereiten können?“ fragte sie höflich nach und bedauerte es ein wenig nun nicht mehr ungestört mit Romana reden zu können, aber das würde sie nachholen. Nicht noch einmal würde sie so viel Zeit verstreichen lassen. Und dennoch freute sie sich darauf, dass die anderen jungen Frauen schon bald kommen würden. „Ich hab auch Romana eingeladen, ich hoffe das macht nun nicht noch mehr arbeit!“ berichtete sie sogleich. „Du siehst im Übrigen wunderbar aus! Wo hast du nur diesen Stoff her?“ fragte sie und bewunderte das Farbespiel aus blau und Silber. Anscheinend hatte auch Narcissa so ihre geheimen Quellen.

  • Bisher waren sich Calvena und Narcissa nur einmal begegnet, in den Thermen und da war man ja, beinahe fast, nackt. So war es etwas ungewohnt und überraschend die junge Frau in einem Kleid zu sehen und noch dazu eines, dass so gut zu ihr passte. Narcissa begutachtete die Erscheinung der Brünetten vor sich genau, lächelnd zwar, aber abschätzend und vergleichend. Wenigstens trug sie eine dunkle Farbe, so dass Narcissa etwas auffiel. Womit ihre gute Laune wieder gerettet war und sie ein strahlendes Lächeln aufsetzte.


    "Hallo Calvena. Danke für das Kompliment, ich darf dir ebenso eins aussprechen. Das Grün ist einfach perfekt für dich, es passt sooo gut zu deinem Haar. Umwerfend." Sie lächelte höflich und blickte dann zu Romana, die ihr soeben vorgestellt wurde. Eine Vestalin? Interessant. Bei Juppiters Schwanz, wie konnte man sich das nur antun!? Äußerlich hocherfreut fragte sich Narcissa tatsächlich, warum man eine Vestalin werden wollte. Die meisten blieben es ein Leben lang und selbst wenn sie gesellschaftlich hoch angesehen waren, sie würden nicht heiraten. Keine Kinder kriegen. Ihr Leben endete tatsächlich mit ihrem Tod. "Salve Romana. Wie schön, dass du zu uns gestoßen bist, je mehr, desto lustiger. Und bitte, komm danach mit zu Serrana und mir in die Casa Iunia, das macht absolut keine Umstände! Es wird eine kleine cena geben, nichts besonderes." Was natürlich nicht stimmte, die `kleine cena`die Narcissa erwähnte war weder klein noch un-besonders. Ganz im Gegenteil. Aber das kam später. Jetzt galt es Rom unsicher zu machen!


    "Soweit ich mitbekommen habe, wollte Serrana mit Cara direkt hierher kommen. Da wir ja nicht in derselben Casa leben ist es manchmal etwas ärgerlich, aber nun ja. Die Vorbereitungen gingen jedenfalls problemlos vonstatten. Ich hoffe nur, dass die Sklaven in meiner Abwesenheit keinen Unsinn anstellen." Sie lächelte. Niemand der bei klarem Verstand war, würde Narcissa ihr Fest ruinieren. Das wußte sie. Und das wußten die Sklaven.

  • Eine Keltin machte die Stoffe also, nicht, dass die junge Vestlin die Kelten besonders liebte, aber angebliech wären sie ganz fähige Weber. Wobei. Stoffe aus südlicheren Gefilden präfereierte sie dennoch. Sie lächelte aber dankbar. „Vielen Dank.“, meinte sie ebenfalls und hörte weiter gut zu, kein Detail auslassend, später auch sicher nichts vergessend.


    „Fast alle?“, fragte sie verduzt und lachte, als sie den Namen Flavia hörte. „Das sieht einer Flavia ähnlich! Die können sich halt einfach nicht damit abfinden, dass sie nicht mehr Rom beherrschen, und biestern deswegen alle an. Ich meine, wir Claudier wissen genau, dass wir nicht mehr die Kaiser stellen...“ Die Flavier waren doch immer wieder merkwürdige Genossen, dachte sie und schüttelte leicht amüsiert den Kopf. „Ich danke dir vielmals für die Einladung, ich denke, ich nehme sie gerne an. Ja, ich werde kommen. Sicherlich verzeiht man es mir, wenn ich ein bisschen länger bleibe.“, lachte sie.


    Gleichsam wie Calvena verstummte sie jedoch schlagartig und blickte eigenartig drein. Dann, als sie nochmals eine Umarmung spürte, und einen warmen Druck in ihren Händen, lachte sie wieder. „Ach, Calvena, meine Liebe. Du bist so goldig.“ Nicht nur wegen ihrer Worte, sondern, weil sie sah, dass der Germanicerin sofort das Blut in den Kopf schoss, als sie begann, Calvena über ihren Kerl zu befragen. „Was? Ein Soldat?“, wunderte sie sich, während sie begann, stark mit dem rechten Auge herumzuzwinkern, ein Zeichen, dass sie streng nachdachte. „Quintilius Valerian... den Namen kenne ich doch irgendwoher...“, murmelete sie zu sich selber. Doch sie kam momentan nicht drauf. „Nun, lass ihn auf jeden Fall mit deinem Onkel reden. Der hat sicher viel Lebenserfahrung, der kann das sicher gut beurteilen.“, meinte sie und nickte bedächtig.


    Sie zuckte die Schultern, als sie befragt wurde. „So viel ist bei mir nicht passiert. Viel gewartet habe ich, bis ich den Brief bekommen habe. Und stell dir vor, meine Captio war in Misenum, nicht in Rom! Wie seltsam. Auf jeden Fall bin ich mit dem Wagen hin, und dem Schiff wieder zurück. Und sonst habe ich im Vestalinnentempel gearbeitet. Immer nur am Schuften. Aber es ist ja für meine Göttin. Und heute habe ich eben frei. Sonst ist nicht viel passiert...“, gab sie zu. „Das war, denke ich, all...“ Sie unterbrach sich, als eine fremde Frau sie ansprach. Sie war ebenfalls jung, doch nicht ganz so jung wie sie oder Calvena kam sie Romana vor. Sie trug ein sehr exquisites Kleid, welches Romana kurz beäugte, ohne neidisch zu werden. Mit ihrem Vestalinnengewand konnte sie durchaus, ohne Pomp und Überkanditeltheit, sich sehen lassen. Sie war so stolz auf ihre Tracht, dass sie sie sicher nicht ablegen würde. Sie antwortete auf die Begrüßungsworte der Iunierin: „Salve, Iunia Narcissa. Es ist mir eine Freude, dich kennen zu lernen. Und danke... aber sagt... war die Feier nicht geplant in der Casa Germanica? Oder habe ich das falsch verstanden?“, fragte sie irritiert und blickte zwischen Narcissa und Calvena hin und her. „Und... wer sind Cara und Serrana?“ Auch von diesen wusste sie nichts.

  • Aufmerksam hatte sie Romana gelauscht und auch verstand Calvena ein wenig deren bedenken, was Valerian anging. Ja, sie liebte ihn, aber irgendwie schienen sich die Ereignisse zu überstürzen. Eine Neuigkeit nach der Anderen ereignete sich und veränderte immer mehr ihre Zukunft. Aber nun gut, das Rad der Fortuna drehte und drehte sich, sie konnte nur ihrem gewählten weg folgen und die Zeit genießen, aber vor allem das Glück. „Keine Sorge, Valerian wird sich schon zum richtigen Zeitpunkt an Sedulus wenden!“ zumindest hoffte sie sie das. Aber eiegntlcih war sie sich ziemlich sicher, er hatte es ja angekündigt. Ob sie Valerian bei den Ludi sehen würde? Sie hatte ihm ja einen Brief geschrieben.
    Ihr kleines Gespräch über Männer, den Cultus Deorum und Stoffe konnten sie vorerst nicht weiter führen, schließlich wäre es unhöflich gewesen, Narcissa nicht einzubinden.


    Sie lachte auf. Romana hatte etwas falsch verstanden und nur zu gern klärte sie diese auf. Kein Wunder, denn sie hatte vorhin so viel erzählt und wohl auch durcheinander gebracht, dass Romana nur verwirrt sein konnte. „Die Fontanalien finden in der Casa Germanica statt! Eine offizielle Einladung wirst du noch erhalten, derzeit stecke ich bis über beide Ohren in den Vorbereitungen. Es war im Übrigen ein Vorschlag von meinem Onkel!“ berichtete sie beiden Frauen. Auch Narcissa würde sie einladen, allein aus dem Grund, weil sie eine Verwandte Serrranas war. „Heute Abend feiern wir bei den Iuniern… eher eine spontane Idee, welche wir in den Thermen hatten! Ebenso der gemeinsame Ausflug zu den Ludi!“ fügte sie erklärend hinzu.


    „Caecilia Cara und Iunia Serrana, sind Freundinnen von uns. Serrana ist die Cousine von Narcissa! Oder Irre ich mich?“ wandte sie sich an die Iunia. Manchmal war es nicht einfach sich alle verwandschaftlichen Beziehungen zu merken. „Ach die Sklaven werden sich hüten was falsch zu machen… ich bezweifele, dass sie gern deinen Zorn oder den von Serrana oder aber einer Flavia auf sich ziehen wollen!“ meinte sie vielsagend und kicherte dann. Sie hatte nicht gegen Celerina, nur waren die Flavia für ihren Jähzorn bekannt. Eine kleine Kostprobe hatte sie ja schon bekommen.

  • "Ja, genau so ist es." kicherte auch Narcissa und lächelte sanft. "Serrana und ich sind keine direkte Cousinen, aber wir behalten uns vor, uns so zu nennen. Ich glaube, wenn man es ganz genau nimmt sind wir nur Großcousinen 2. Grades, aber wen interessiert sowas schon." Sie machte eine abwertende handbewegung und setzte dann etwas spitzer hinzu. "Man kann uns sowieso eher als Freundinnen, denn als Verwandte bezeichnen." Dieser Kommentar galt eindeutig Calvena, auch wenn Narcissa ihn so beiläufig klingen ließ, als spreche sie nur übers Wetter der vorletzten Woche.


    Dann wandte sie sich, freundlich lächelnd, zu Romana. "Bei einem Zusammentreffen in den Thermen beschlossen wir, dass es mehr Spaß machen würde die Ludi gemeinsam zu besuchen und den Tag dann bei einer Cena ausklingen zu lassen. Und da die Casa Iunia im Moment nur von Serrana bewohnt wird, bot es sich an. Mal so ganz ohne Väter und Brüder und Ehemänner." Sie zwinkerte, rief sich dann aber ins Gedächtnis, dass eine Vestalin vielleicht nicht ganz verstand, was sie meinte. "Ohne Aufpasser läßt es sich doch gleich viel angenehmer schwatzen, vor allem in einer so illustren Runde." Erklärte sie daher noch einmal. Sie sah fragend zu Calvena. "Du willst also ein Fest zu den Fontanalien abhalten? Eine gute Idee. Serrana wird sich sicherlich freuen. Ach übrigens, Glückwunsch zu deiner Ernennung zur Discipula, meine Cousine erzählte mir davon. Es freut mich, dass ihr etwas gefunden habt, dass euch Spaß macht." Jetzt kannte sie, mit Romana, sogar schon drei Frauen die sich den Göttern verschrieben hatten. Oh, bei Vulkanos heißem Schwanz, sie hoffte, das war nicht ansteckend!!

  • Da das Privatgespräch mit Calvena erst einmal zur Historie gehörte, wandte sie sich an Calvena und Narcissa, die sie aufklärten über das Missverständnis. „Ah, zwei verschiedene Feste! Ach, bei der großen Vesta.“, meinte sie lachend, und denselbigen schüttelnd ließ sie an den Kopf die Hand sich patschen. „Gut, ich komme sehr gerne heute am Abend. Fontanalien, ich weiß nicht... da ist des Öfteren immer etwas los im Tempel. Mal sehen, ich danke euch beiden auf jeden Fall.“, sagte sie und lächelte den beiden freundlich zu.


    Das mit der Verwandtschaft nahm sie mit einem kurzen: „Ah ja, danke.“, zur Kenntnis. Dann war es also Iunia Serrana. Sie würde sie wohl noch eh kennen lernen, da waren Verwandtschaftsbeziehungen nicht von so großer Bedeutung. Sie musste sich das nicht unbedingt merken. Die Andeutung in Serranas Worten entging ihr komplett, es war ohnehin so, dass es ihr des Öfteren schwer fiel, zwischen Zeilen zu lesen.


    Gleich begann Narcissa ihr minutiös zu erklären, wieso eine sturmfreie Bude besser war als eine voll mit Aufpassern und Anstandsonkeln. Romana blinzelte verblüfft, die Frau hielt sie wohl für komplett dumm. Oder verstand sie das wieder komplett falsch? Sie beschloss, das Verhalten der Iunierin erstmal zu ignorieren, und weiter freundlich zu lächeln. „Das klingt wirklich wundervoll. Da wäre ich gerne dabei.“, meinte sie, doch dass die Iunierin ihr so sorgfältig erklärt hatte, hinterließ doch einen Nachgeschmack, sodass sie sich nicht verkneifen konnte, nachzusetzen: „Da auch ja eine gewisse Sturmfreiheit gegeben ist, um deren Vorzüge ich Bescheid weiß.“ Die Iunierin erhielt abermals ein strahlendes Lächeln, und dann wandte sich Romana an Calvena. „Auf wie viele warten wir noch?“, fragte sie.

  • Calvena blinzelte verblüfft, spürte sie da etwa unterdrückte Wut, welche von Narcissa ausging. Warum nur, sie konnte es nicht wirklich verstehen. Von daher sah sie diesen kleinen Vorfall erst einmal nur als versehen an. „Weißt du eigentlich dass wir auch ganz entfernte Verwandte sind? Serranas Großmutter ist meine…. Tante! Naja, ich würde sogar fast Urgroßtante sagen….“, brachte sie die Sprache auf ein anderes Thema.


    Sie lächelte Narcissa zu, als diese ihr dann zu ihrem Beitritt in den CD gratulierte. Anscheinend hatte sie sich wirklich geirrt. „Vielen Dank!“ lächelte sie. „Ich bin ja so froh, nicht allein lernen zu müssen! Serrana ist am selben Tag wie ich dem Cultus Deorum beigretten!“ erklärte sie Romana. Narcissa wusste das ja bereits.


    „Nun wir warten noch auf Serrana, Cara, Flavia Celerina, Aurelia Prisca, Tiberia Arvinia und Furia Calliphana… vielleicht stoßen auch noch andere junge Frauen zu uns. Im Grunde haben wir alle eingeladen, die wir kennen!“ sie lächelte erst Romana und dann Narcissa zu.

  • Der Trubel auf den Straßen und Gassen war wirklich unbeschreiblich. Da war an ein Durchkommen mit einer Sänfte oder einem großen Gefolge gar nicht zu denken. Also musste sich Prisca - wohl oder übel - auf Saba und zwei Leibwächter beschränken, die ihre Herrin zu beiden Seiten hin abschirmten damit niemand ihr zu nahe käme. Das Brombeerfarbene Gewand welches Prisca trug, war mit vielen Goldstickereien in Form von Hieroglyphen verziert und auch der dazu passende Goldschmuck und der Stirnreif waren allgemein im ägyptischen Stil gehalten. Ein neuer Trend? Naja das vielleicht nicht gerade, aber in jedem Fall stach es ein wenig aus der sonstigen Einheitstracht hervor und dazu waren solche Anlässe wie die ludi romina ja da, um aufzufallen und sich letztendlich damit ein wenig selbst zu gefallen.


    So gesehen genoss die Aurelia das Bad in der Menge und da machte es ihr auch nichts aus, dass sie nur langsam voran kamen. Vielmehr bestaunte Prisca ausgiebig die vielen Attraktionen und vergaß darüber fast die Zeit. "Wie weit ist es denn noch?", fragte Prisca eher beiläufig , um den vereinbarten Treffpunkt nicht ganz aus den Augen zu lassen, während sie in aller Ruhe die Auslage eines Schmuckgeschäftes begutachtete.


    "Ich kann den Brunnen schon sehen Herrin. Wir sind fast da", antwortete der Leibwächter zu ihrer Linken. Ein Germane, der dank seiner hünenhaften Gestalt die übrige Menschenmenge locker überragte. Sehr praktisch! "Gut ... und siehst du am Brunnen schon einige Frauen beisammen stehen?", wollte Prisca als nächstes wissen um sicher zu gehen, dass sie nicht die Letzte wäre.


    "Pfff … Naja ..", Der Leibwächter zuckte etwas ratlos mit den Schultern. Er wusste ja nicht nach wem genau er Ausschau halten sollte. "Da steht eine große, ...eine sehr große Frau ..." Die war ihm zumindest sofort aufgefallen."und noch zwei drei andere Frauen, die sich miteinander zu unterhalten scheinen", fasste er seine Beobachtung knapp zusammen. Eine sehr große Frau?, wunderte sich Prisca kurz, denn in den Thermen war ihr keine von den übrigen Damen sehr groß erschienen. "Naja, dann haben wir ja noch etwas Zeit., meinte die Aurelia daraufhin gelassen, denn ihre Tante wollte ja auch noch nach kommen.


    Gerade wollte Prisca sich wieder dem Schmuckhändler zuwenden, als irgendwer oder irgendetwas gegen Saba stieß und die Sklavin durch den Schubser gegen die Aurelia prallte. "Oh bitte verzeih Herrin!", entschuldigte sich Saba schnell und zupfte hastig die keicht verknitterten Falten des Kleides wieder zurecht. "Kannst du denn nicht aufpassen?!", zischte Prisca etwas ungehalten über die Schulter zurück, wobei sie natürlich ihre Sklavin meinte ….

  • "Jetzt kann es nicht mehr allzu weit bis zum Brunnen sein" sagte Serrana aufgeregt zu ihrer Freundin Cara, als sie sich gemeinsam und gefolgt von Helia und Adula, ihren Leibsklavinnen auf den ausgemachten Treffpunkt zubewegten.
    Serrana hatte in der letzten Nacht vor lauter Aufregung kaum geschlafen und konnte es kaum noch erwarten, all die Frauen aus der Therme wieder zu treffen.
    Narcissa hatte wie versprochen den Stoff für das Kleid und die Palla besorgt, und Serrana fühlte sich in ihren neuen Gewändern wie eine Königin. Das Kleid hatte einen wunderschönen zarten Rosa-Ton und fühlte sich ganz leicht und luftig an. Ihre Palla war ein paar Schattierungen dunkler und beides passte wirklich hervorragend zusammen. Zuerst hatte sie sich Sorgen wegen des Schmucks gemacht, aber dann hatte sie gemeinsam mit Calvena in deren Schmuckkästchen gekramt und die perfekte Lösung gefunden; ein filigranes goldenes Collier, bei dem sich winzige goldene Blätter und kleine Blüten aus rötlichen Turmalinen abwechselten, kombiniert mit den dazu passenden Ohrringen.
    Und da sie so begeistert von der Frisur gewesen war, die Phila ihr in der Casa Decima gelegt hatte, hatte ihr Narcissa ihr ihre Leibsklavin auch für den heutigen Tag kurz ausgeborgt. Und so trug Serrana ihr Haar in einem kunstvollen Knoten, mit bunten Bändern in der Farbe ihres Kleides und mit sanft fallenden kleinen Locken im Nacken und an den Schläfen. Ein wenig geschminkt war sie natürlich auch, aber natürlich so dezent, wie es sich für eine Veranstaltung am hellichten Tage gehörte.


    Je näher sie dem Treffpunkt kamen, desdo mehr nahm das Gedränge zu und Serrana verlor aufgrund ihrer kleinen Körpergröße jeglichen Überblick. Sie drehte sich zu Adula um, die die meisten Menschen in den Straßen überragte und fragte:
    "Kannst du den Brunnen sehen? Ich weiß gar nicht mehr, wo wir hinmüssen..."


    Adula sah sich einen Moment prüfend um und wies dann in eine bestimmte Richtung.


    "Manchmal hat es auch Vorteile, wenn man so eine große Leibsklavin hat" sagte Serrana lächelnd zu Cara, und gemeinsam legten sie die letzten Meter bis zum Treffpunkt zurück.

  • Ach? Wußte sie? Narcissa lächelte das bitterböse Lächeln einer Schlange und rollte innerlich mit den Augen. Das konnte ja wirklich heiter werden. Sie hoffte nur ihre Überraschung ließ der Vestalin nicht gleich das Herz stehen bleiben. Sie grinste und schaute sich um, damit sie nicht direkt Preis geben würde, was sie so amüsierte und entdeckte Cara und Serrana. Freudig hob sie ihre Hand und winkte, als sie dann heran waren ging sie schnellen Schrittes zu ihrer Cousine.


    "Serrana, meine Liebe. Endlich! Ich befürchtete schon, ihr hättet euch verlaufen." Sie begrüßte die Verwandte mit einer kurzen Umarmung und zwei Küssen auf die Wange, erst links, dann rechts. Dasselbe tat sie bei Cara, auch wenn sie dort deren Wangen nicht wirklich mit den Lippen berührte, sondern es eher angedeutete Küsschen waren. "Schön dich zu sehen, Cara. Hach, das wird ja so aufregend heute." freute sich die Schwarzhaarige und nahm sich die Zeit die beiden zu begutachten. Serrana sah umwerfend aus in dem Kleid, dass Narcissa extra für sie hatte anfertigen lassen. Ein formidables Geschenk und grade richtig für einen solchen Festtag. Wie jugendhaft und lieblich ihre Cousine aussah! Sie hielt sie noch einige Sekunden gefangen, bis es wohl unvermeidlich war, dass auch Calvena sie begrüßen wollte. Daher trat sie, wenn auch ungern, einen Schritt zur Seite. Wenigstens war sie es gewesen, die Serrana zuerst entdeckt und begrüßt hatte.

  • Es war ein wunderbarer Tag um raus zu gehen, einfach das wunderschöne Wetter zu genießen... Centho und Calliphana waren verabredet, sie wollten einen Spaziergang machen und dabei die eine oder andere kleine Baumgruppe, enge Gasse oder einfach nur ein kleiner Platz wo sie beide unter sich sein konnten, sie ihn Carissime nennen durfte, ihn umarmen konnte, sie ihm was ins Ohr flüstern konnte um danach ihm einen leichten Kuss auf die Ohrläppchen zu hauchen. Oder einfach nur in seinen Armen sein, seinen Duft ein zu atmen. Dazu hatten sie in letzter Zeit kaum Gelegenheit. Er hatte immer mehr Arbeit, und dazu arbeitete er noch an seiner politischen Karriere, was Calliphana zwar sehr stolz machte, aber auch traurig deswegen war, dass er kaum Zeit mehr für sie übrig hatte...


    Er stand schon da, sie war, wie in letzter Zeit immer, ein wenig zu spät dran, und sie hoffte, wie jedes Mal, dass er ihr das durchgehen ließ. Sie rannte so schnell sie konnte, und blieb nur für einen kurzen Moment neben Centho stehen. Sie schnappte sich seine Hand, lächelte ihm kurz zu, und zog ihn rennend in die Richtung einer leer stehender Casa. Als hätte Centho schon vorher gewusst, was sie vorhatte und diesen Platz bewusst ausgewählt.


    Sie rannten bis sie sicher waren, dass sie auch keiner sieht. Dann blieb Calli auf einmal stehen, blickte um sich und drückte dann Centho leicht gegen die Wand. Sie schloss ihre Arme um seinen Nacken und presste einen Kuss, süß wie Honig, auf seine warmen Lippen. "Salve, Carissime" - flüsterte sie leise. Sie war von dem Rennen ganz außer Atem, aber sie konnte dennoch nicht ihren Blick von ihm nehmen. Seine Blicke wanderten über ihr Gesicht, ihren ganzen Körper, und durchdrängten ihre Haut. Sie küsste ihn nochmal innig und zerrte ihn dann hinter den Trümmern hervor.


    "Komm, lass uns zu der Ludi Romani gehen, es wird sicher viel Spaß machen!" - sagte sie, aber als sie dann seinen eher skeptischen Blick sah, versuchte sie was neues... "Ich gehe auch gerne zu einem Wagenrennen mit dir! Ach bitte, lass uns hingehen! Ich habe auch einigen neuen Bekannten versprochen mich wenigstens dort blicken zu lassen. Bitte. ich versprech dir, es macht Spaß, und wenn nicht, dann hast du bei mir einen Wunsch frei! Ganz egal was, ich werde es erfüllen... " - versuchte sie ihn weiter zu überreden.


    Da sah sie auch schon die kleine Gruppe aus der Therme, zumindest einen Teil dessen. Sie erhaschte kurz Serranas und Calvenas Blick und winkte ihnen aus der Ferne zu.

  • Auch Arvinia erreichte endlich den Brunnen, wo anscheinend schon Aufbruchsstimmung herrschte.
    Unter den Frauen waren auch Germanica Calvena, Iunia Serrana und ... Claudia Romana! Wie schön, die junge Tiberia hatte die Claudiern schon länger nicht mehr gesehen und freute sich dafür umso mehr, dass auch sie dabei war.


    Arvinia ging auf die drei Frauen zu.


    "Salvete Calvena und Serrana! Danke für deine Einladung Calvena, meine Freude darüber war größer, als du es dir je vorstellen könntest." ein warmes und glückliches Lächeln schenkte sie der Germanicern, aber auch der Iuniern, da sie ja eigentlich von beiden eingeladen worden war. Dann blickte sie zu Romana "Romana! Wie schön, dass ich dich hier wiedersehe. Ihr kennt euch?" die Stadt war gar nicht so groß wie sie immer zu sein schien, so kam es Arvinia in diesem Moment ganz stark vor.


    "Ich kenne die anderen Frauen gar nicht, mögt ihr mich ihnen vorstellen?" fragte sie zarghaft.

  • Zitat

    Original von Furia Calliphana


    "Komm, lass uns zu der Ludi Romani gehen, es wird sicher viel Spaß machen!" - sagte sie, aber als sie dann seinen eher skeptischen Blick sah, versuchte sie was neues... "Ich gehe auch gerne zu einem Wagenrennen mit dir! Ach bitte, lass uns hingehen! Ich habe auch einigen neuen Bekannten versprochen mich wenigstens dort blicken zu lassen. Bitte. ich versprech dir, es macht Spaß, und wenn nicht, dann hast du bei mir einen Wunsch frei! Ganz egal was, ich werde es erfüllen... " - versuchte sie ihn weiter zu überreden.


    Da sah sie auch schon die kleine Gruppe aus der Therme, zumindest einen Teil dessen. Sie erhaschte kurz Serranas und Calvenas Blick und winkte ihnen aus der Ferne zu.



    Centho der sich auch schon darauf gefreut hatte mal mit ihr allein zu sein. War froh über die so herzliche Begrüßung. Nach dem sie wieder auf der Straße standen horte er ihr aufmerksam zu. Er hatte zwar gehofft das sie mal wieder einen etwas einsameren Ort auf suchen könnte und bei ihren Worte zog er die Augebraue hoch. Aber es war ihm klar das auch sie noch nicht so viele Bekanntschaften in Rom hatte und sie sich scher Freuen würde wenn er sie da hin begleiten würde.


    “Ich brauche nicht s von dir du gibst mir doch schon alles. Natürlich werde ich dich begleiten du mußt mir nichts versprechen.”


    Sagte er freundlich.


    “Aber wenn es ein heilloses Geschnatter von Frauen wirt mußt du mich retten und etwas erfinden das wir gehen können. JA?”

  • Eine Gruppe junger Männer, die schon allzuviel gebechert hatte, war gerade von Valerians Männern einigermaßen unauffällig entfernt worden. Wie konnten sie auch lauthals verkünden, der Kaiser läge im Sterben und sein Bruder, der Praefectus Urbi und der Senat gleichermaßen würden das nur vertuschen, um noch schnell Reichtümer in ihre Tasche zu wirtschaften, bevor sie anfingen, sich gegenseitig die Nachfolge streitig zu machen? Nein, solches Gerede mußte die Ludi wirklich nicht verderben.


    Ein wenig gelangweilt wirkend, obwohl das ganz und gar nicht der Fall war, lehnte der Quintilier an einer Hauswand. Er trug eine neue, gute Toga. Ja, heute einmal in zivil, wenn auch trotzdem dienstlich anwesend. Bewaffnet war er auch, hatte es aber gut verborgen. Die Hand, die sich gerade auf der Suche nach seinem Geldbeutel unter seine Toga schob, war tatsächlich nicht zu spüren. Dennoch wußte Valerian, daß sie da war. Taschendiebe. Verdammtes Pack. Er wartete einen Moment, dann griff er blitzschnell wie eine Schlange zu und quetschte die diebische Hand mit voller Kraft. Der Aufschrei wurde unterdrückt, obwohl ein leichtes Knirschen zu hören gewesen war. Ohne den Dieb auch nur eines Blickes zu würdigen oder etwas zu sagen, ließ er die Hand los. Der Dieb war sofort verschwunden. Und Valerian wußte, heute würde er von keinem Taschendieb mehr belästigt werden.


    Sein Blick lag die ganze Zeit auf einer Gruppe junger Frauen, in deren Mitte sich Calvena befand. Das wurden irgendwie immer mehr und er fragte sich, ob er sich in diese Gänseherde wirklich hineinwagen sollte. Eine ganz besondere Art von Mut war hier gefragt.


    Valerian löste sich von der Wand und näherte sich der munter schwätzenden Gruppe. "Salvete, die Damen", grüßte er grinsend und wartete darauf, daß Calvena ihn vorstellte.

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