Bei Alexander dem Großen machte sich Prisca so langsam Sorgen er könne eventuell mehr von ihr wollen, als nur den kleinen Finger ihrer Hand. Dabei sollte er doch nur die Olive aus ihren Fingern stibitzen! Stattdessen liebkosten seine Lippen nun schon länger als nötig ihre Hand und den halben Arm dazu.Na na na!! ...Naja zugegeben. Natürlich hatte Prisca es irgendwie darauf angelegt die Früchte derart reizvoll anzubieten nur um zu sehen, welche Wirkung dies auf die Männer hätte. Und es war aufregend zu sehen wie Alexander darauf reagierte! Das Prisca dies rein zu Studienzwecken tat konnten er und sein Begleiter ja nicht wissen. Zumindest Hephaiston kam ihrer Absicht durchaus entgegen da er sich, was das Göttergeschenk betraf, eher kühl und reserviert verhielt. Na wenigstens Einer.
Zu Alexander hin meinte Prisca mit einem verführerischen Lächeln, weiterhin das Spiel der Götter spielend:"Du schmeichelst mir sehr großer Alexander. Paris war in der Tat ein Dummkopf! Hättest du die Geschicke Trojas in Händen gehalten ?… Ja ich bin mir sicher! Dann wäre die Geschichte anders geschrieben worden. " Nicht hastig aber doch rechtzeitig zog Prisca die Hand zurück, ehe Alexanders liebkosende Lippen daran zu weit hinauf wandern konnten. Allerdings legte sie die Fingerspitzen ganz flüchtig an sein Kinn um es mit einer huldvollen Geste zu streicheln, wie es nur eine unantastbare Göttin tun durfte. Und mit verführerisch süßer Stimme meinte sie:"Du hättest ganz sicher meinen Apfel der Weisheit gewählt und nicht von den verbotenen Früchten der schönen Helena genascht, so wie es Aphrodite wollte. Nicht wahr mein Held?", womit Prisca - mit anderen Worten - zum Ausdruck bringen wollte, dass ihre "Früchte" für Alexander ebenso tabu wären, wie für jeden Anderen hier auch. Apfel hin oder her. Noch bevor der große Heerführer etwas darauf erwidern konnte hatte sich Athene wieder Hephaiston zugewandt.
Denn dieser entpuppte sich ganz plötzlich zu einem ziemlich gewitzten Redner! "Ich?!... Ehm halt nein!", gerade wollte Prisca ihm widersprechen, da stand Hephaiston einfach auf und ließ ihr gar keine Wahl mehr. Was?? Ich soll auch an dem Wettkampf teilnehmen? Was fällt ihm denn ein, mich einfach so zu über rumpeln! Zu spät! Ehe sich die Aurelia so recht darüber echauffieren konnte, begann der Heroe bereits mit seiner Lobesrede die übrigen Gäste zu unterhalten.
Und das machte er in der Tat sehr gut. Ein wahrer Ohrenschmaus! Der Meinung war zumindest Prisca und deshalb applaudierte sie anschließend sofort und voller Begeisterung. Für die Aurelia stand der Sieger fast schon fest: Es war Hephaiston und der Kuss der Isis war ihm gewiss - oder etwas doch nicht?
Nacheinander erhoben nun weitere Redner das Wort um Dionysius zu huldigen und sich miteinander zu messen. Allein wegen dem Kuss? Zweifellos konnte dies für manchen den Ausschlag gegeben haben, wobei Hephaiston wohl mehr den Kuss eines Satyren bevorzugte. Na jedenfalls brauche ich mir bei ihm keine Sorgen machen, dass er zudringlich werden könnte, atmete Prisca ein wenig durch, denn mittlerweile löste der im Überfluss strömende Wein immer mehr die Stimmung der Anwesenden. Selbst Peisinoe gönnte sich den einen oder anderen Schluck zu viel, worauf sie nun sogar versuchte, sich zwischen Alexander und Prisca zu zwängen um ihrer Göttin ein wenig näher zu sein. Dabei flüsterte die schöne junge Frau ausgelassen kichernd in Priscas Ohr: "Soll ich dir vielleicht den Nacken massieren edle Athene, oder möchtest du dass ich dich …"
"Mein Nacken ... reicht völlig, liebe Peisinoe. Danke!", fiel Prisca ihrer Mänade sofort ins Wort und ließ sie aber notgedrungen gewähren, nur um wenigstens Alexander ein wenig auf Abstand zu halten. Um Hephaiston musste sich die Aurelia zum Glück keine Gedanken machen, wenngleich der begrenzte Platz auf der Kline sie nun zwangsläufig etwas näher zusammen brachte. Naja, er interessiert sich sowieso mehr für diesen Aton und hoffentlich hat er darüber längst vergessen, was er vorhin von mir verlangt hat, hoffte Prisca insgeheim, dass ihr eine Rede vor all den Leuten erspart bliebe. Also verhielt sie sich vorerst ganz ruhig und verfolgte lediglich aus halb geschlossenen Augen das weitere Spektakel, während sie die angenehm sanften Hände von Peisinoe in ihrem Nacken spürte und diese leise schnurrend genoss. …