Meditrinalia - das Gastmahl der Götter und Heroen in der Villa des Voluptarianus Suavis

  • Bei Alexander dem Großen machte sich Prisca so langsam Sorgen er könne eventuell mehr von ihr wollen, als nur den kleinen Finger ihrer Hand. Dabei sollte er doch nur die Olive aus ihren Fingern stibitzen! Stattdessen liebkosten seine Lippen nun schon länger als nötig ihre Hand und den halben Arm dazu.Na na na!! ...Naja zugegeben. Natürlich hatte Prisca es irgendwie darauf angelegt die Früchte derart reizvoll anzubieten nur um zu sehen, welche Wirkung dies auf die Männer hätte. Und es war aufregend zu sehen wie Alexander darauf reagierte! Das Prisca dies rein zu Studienzwecken tat konnten er und sein Begleiter ja nicht wissen. Zumindest Hephaiston kam ihrer Absicht durchaus entgegen da er sich, was das Göttergeschenk betraf, eher kühl und reserviert verhielt. Na wenigstens Einer.


    Zu Alexander hin meinte Prisca mit einem verführerischen Lächeln, weiterhin das Spiel der Götter spielend:"Du schmeichelst mir sehr großer Alexander. Paris war in der Tat ein Dummkopf! Hättest du die Geschicke Trojas in Händen gehalten ?… Ja ich bin mir sicher! Dann wäre die Geschichte anders geschrieben worden. " Nicht hastig aber doch rechtzeitig zog Prisca die Hand zurück, ehe Alexanders liebkosende Lippen daran zu weit hinauf wandern konnten. Allerdings legte sie die Fingerspitzen ganz flüchtig an sein Kinn um es mit einer huldvollen Geste zu streicheln, wie es nur eine unantastbare Göttin tun durfte. Und mit verführerisch süßer Stimme meinte sie:"Du hättest ganz sicher meinen Apfel der Weisheit gewählt und nicht von den verbotenen Früchten der schönen Helena genascht, so wie es Aphrodite wollte. Nicht wahr mein Held?", womit Prisca - mit anderen Worten - zum Ausdruck bringen wollte, dass ihre "Früchte" für Alexander ebenso tabu wären, wie für jeden Anderen hier auch. Apfel hin oder her. Noch bevor der große Heerführer etwas darauf erwidern konnte hatte sich Athene wieder Hephaiston zugewandt.


    Denn dieser entpuppte sich ganz plötzlich zu einem ziemlich gewitzten Redner! "Ich?!... Ehm halt nein!", gerade wollte Prisca ihm widersprechen, da stand Hephaiston einfach auf und ließ ihr gar keine Wahl mehr. Was?? Ich soll auch an dem Wettkampf teilnehmen? Was fällt ihm denn ein, mich einfach so zu über rumpeln! Zu spät! Ehe sich die Aurelia so recht darüber echauffieren konnte, begann der Heroe bereits mit seiner Lobesrede die übrigen Gäste zu unterhalten.


    Und das machte er in der Tat sehr gut. Ein wahrer Ohrenschmaus! Der Meinung war zumindest Prisca und deshalb applaudierte sie anschließend sofort und voller Begeisterung. Für die Aurelia stand der Sieger fast schon fest: Es war Hephaiston und der Kuss der Isis war ihm gewiss - oder etwas doch nicht?


    Nacheinander erhoben nun weitere Redner das Wort um Dionysius zu huldigen und sich miteinander zu messen. Allein wegen dem Kuss? Zweifellos konnte dies für manchen den Ausschlag gegeben haben, wobei Hephaiston wohl mehr den Kuss eines Satyren bevorzugte. Na jedenfalls brauche ich mir bei ihm keine Sorgen machen, dass er zudringlich werden könnte, atmete Prisca ein wenig durch, denn mittlerweile löste der im Überfluss strömende Wein immer mehr die Stimmung der Anwesenden. Selbst Peisinoe gönnte sich den einen oder anderen Schluck zu viel, worauf sie nun sogar versuchte, sich zwischen Alexander und Prisca zu zwängen um ihrer Göttin ein wenig näher zu sein. Dabei flüsterte die schöne junge Frau ausgelassen kichernd in Priscas Ohr: "Soll ich dir vielleicht den Nacken massieren edle Athene, oder möchtest du dass ich dich …"


    "Mein Nacken ... reicht völlig, liebe Peisinoe. Danke!", fiel Prisca ihrer Mänade sofort ins Wort und ließ sie aber notgedrungen gewähren, nur um wenigstens Alexander ein wenig auf Abstand zu halten. Um Hephaiston musste sich die Aurelia zum Glück keine Gedanken machen, wenngleich der begrenzte Platz auf der Kline sie nun zwangsläufig etwas näher zusammen brachte. Naja, er interessiert sich sowieso mehr für diesen Aton und hoffentlich hat er darüber längst vergessen, was er vorhin von mir verlangt hat, hoffte Prisca insgeheim, dass ihr eine Rede vor all den Leuten erspart bliebe. Also verhielt sie sich vorerst ganz ruhig und verfolgte lediglich aus halb geschlossenen Augen das weitere Spektakel, während sie die angenehm sanften Hände von Peisinoe in ihrem Nacken spürte und diese leise schnurrend genoss. …


  • [Blockierte Grafik: http://img25.imageshack.us/img25/3069/hephaistion.jpg| Hephaistion


    Nachdem ich gesprochen hatte, lehnte ich mich an eine blumenumwundene Säule, den Satyr im Arm, und lauschte den anderen Rednern. Ich war noch ganz beglückt vom Beifall (vor allem dem der göttlichen Sonne!), doch die nächste Lobrede schlug mich schnell in ihren Bann. Bona Dea! Das war große Rhetorik, man hätte meinen können der Mann wäre ein Senator, ach was sage ich – ein Konsul! Ich applaudierte dem Tiberinus lautstark, und als er seinen Becher leerte, tat ich es ihm gleich. Meiner war allerdings schon vorher halbleer. Erstaunlich. Aber das lag wohl daran, dass mein Satyr gerade nicht von meiner Seite weichen konnte.
    Der darauf folgende Silenus beindruckte mich weniger, aber dann! Dann sprach die göttliche Sonne selbst. Aton! Ich war hingerissen, ich hing an seinen Lippen, ich bestaunte die Eleganz seiner geschliffenen Wortgebilde. Gleichwohl schien ein Schatten über ihm zu liegen, eine Wolke das goldene Licht zu trüben. Es war nicht leicht zu sagen woher dieser Eindruck stammte... es war als hielte er sich zurück den ganzen Umfang der Stimme auszunutzen, als hemme eine unsichtbare Kraft den freien Fluss der Gesten. Nichtsdestotrotz nahm die Klarheit dieser großen Gedanken mir schier den Atem, und ich ergötzte mich mit einem Anflug von Ehrfurcht nicht nur an der Schönheit des Redners, sondern darüber hinaus der Schönheit seines Geistes, welche sich hier offenbarte.
    "Fantastisch! Fabulös! Fulminant!" rief ich ganz begeistert als er geendet hatte, und spendete dazu frenetischen Applaus.
    Es war wirklich gut, dass ich als erster aufgesprungen war, sonst hätte ich mich nach diesen illustren Reden vielleicht gar nicht mehr getraut das Wort zu ergreifen. Der Pluto sprach sogar in mitreißenden Versen, die mich mehrfach auflachen liessen. Es war herrlich und dazu urkomisch diese Reime aus dem Munde so eines finsteren Gesellen zu vernehmen.
    "Bacchus ist der Herr der Götter!", widerholte ich lachend, mit vielen anderen mehr oder weniger zugleich, die letzten Worte. "Sic est!"


    Bacchus' vielgepriesener Gabe hatte ich schon so reichlich zugesprochen, dass mich jetzt ein dringendes Bedürfnis überkam. Ich verließ den Saal, ließ mich von meinem Satyren zur Latrine geleiten, und ich muss sagen, sogar dieser Ort war olympisch, mit rotgeädertem Mamor, goldfarbenen Zierleisten und parfümierten Spülschwämmen. Das hatte dann schon etwas von "typisch neureichem" Geschmack. Nachdem ich mich erleichtert hatte, suchte ich auch noch das Vomitorium auf und verschaffte mir wieder etwas Platz im Magen. Dermassen gepflegt hatte ich mich noch nie übergeben. Auf einem Zweiglein Minze kauend kehrte ich in den olympischen Saal zurück.
    Dort wurde gerade ein afrikanisch inspirierter Gang serviert: Gazellen im Dattelmantel, Elefant an Olive, Kamelohren in Aspik und noch allerlei andere wunderliche Dinge. Der Duft exotischer Gewürze durchzog den ganzen Saal, es roch ein bisschen wie auf dem Basar von Antiochia.
    "Bring mir etwas von dem, und von dem, und dann von dem Riesenvogel da..." schickte ich meinen Satyren los, und steuerte wieder meinen Platz an. Dabei lief ich den leibhaftigen Parzen in die Arme.


    Es waren drei junge (und nicht mehr ganz so junge) Damen, die mich mit einem Mal umringt hatten. Sie waren auch schon äusserst heiter, und kippten geübt ihre Becher, als sie sich gackend um mich herum drängten.
    "Wen haben wir denn da...?" kicherte die erste, die eine Spindel trug, von der sie einen langen Wollfaden abwickelte.
    "Wenn das nicht...." fuhr die zweite fort, die den Faden langsam zwischen den Fingern entlanggleiten ließ,
    "...ein junger, makedonischer Stier ist!" schloss die dritte triumphierend, und wackelte bedrohlich mit einer großen Schere. Ihre Stimme war auffallend grell, und überhaupt waren die drei irgendwie unheimlich... Kannten die mich? Spielte Atropos etwa auf meine Verwandschaft mit dem großen Meridius, dem Stier von Tarraco an?? Wohl kaum, sagte ich mir, ich jedenfalls kannte diese Weiber bestimmt nicht.
    "Ähm... edle Spinnerinnen, Schicksalsweberinnen, ich bitte euch: lasst mich passieren!"
    "Erst spinnen wir deinen Lebensfaden! Kchchch..." kicherte Klotho, und zog den Faden so rasch von der Spule, dass die Spindel rasend schnell herumwirbelte.
    "Knüpfen ihn..." grinste Lachesis, und schlang den Faden zu einem ganzen Wirrwarr von Knoten. "Eheu! Ich sehe mächtige Widerstände auf deinem Pfad, junger Held! Was verborgen ist in der Tiiiefe, es strebt an Licht. Ooohh... Der Abgrund so nahe... Schweeere Kämpfe und große Irrwege!"
    Sie verdrehte die Augen bis man das Weiße sah. Ihre Lider flatterten. Ich war ja nicht abergläubisch, aber etwas unbehaglich war mir jetzt schon zumute.
    "Genieße die Zeit, die dir noch bleibt, junger Held!" keckerte Atropos. Ihr Grinsen hatte etwas diabolisches. "Bevor das Schicksal zuschlägt!" Und damit schloss sie die Schere, mit einem lauten Klacken, und durchschnitt meinen Lebensfaden.
    Brr! Das war gruselig. Ich schauderte, blieb starr stehen, als sie von mir abließen und weitergingen. Sah, wie sie die Köpfe zusammensteckten und kichernd noch einmal zu mir zurücksahen, bevor sie zwischen den Gestalten der anderen Gästen verschwanden.


    Als würde eine Blase um mich herum platzen, setzte die Musik wieder ein, und löste meine Erstarrung. Oder hatte sie die ganze Zeit schon gespielt, und ich sie nur nicht gehört? Ich schüttelte das Unbehagen ab, schließlich lässt sich ein makedonischer Feldherr nicht von drei keckernden Vogelscheuchen ins Bockshorn jagen, und ging weiter, zurück zu den Klinen. Einem plötzlichen Impuls folgend ließ ich mich aber nicht bei meinem ursprünglichen Begleiter und der schönen Athene nieder – da wäre es mir auch zu eng geworden. Statt dessen setzte ich mich nonchalant auf den Rand der Nachbarkline, die sich Aton als Lager auserkoren hatte. (Hephaistion war auch ein Eroberer!)
    "Darf ich? - Göttliche Sonne, ich möchte Dir sagen, in welch Verzückung mich Deine Laudatio auf unseren edlen Gastgeber versetzt hat! Mir ist, als habe ich nie schönere, und niemals wahrere Worte gehört."
    Ein tiefer Atemzug hob und senkte meine Brust, gab meiner Euphorie Ausdruck. Ich trank einen Schluck, sah Aton über den Rand des Bechers hinweg einen langen Augenblick an, stellte das Trinkgefäß dann zur Seite. Mit einer koketten Handbewegung strich ich mir eine Strähne meines langen falschen Haares hinter die Ohren und fuhr feurig fort:
    "Begeisterung hat mich ergriffen, wie ein Feuerbrand entflammt sie meine Seele! Aton, goldenes Licht, Deinen rauschhaft schönen Reden gebührt die höchste Ehrerbietung..."
    Ich beugte mich näher zu ihm. Meine Finger spielten mit dem Stengel des Minzzweiges. Das war aufregend... ich hatte ein flatterndes Gefühl im Magen.
    "Und auch den Lippen, über deren Schwelle solch wundervolle Worte in die Welt getreten sind... gebührt Huldigung..."
    Mein Blick verlor sich in den Augen der göttlichen Sonne. Meine Lippen öffneten sich ganz leicht, noch um einen Fingerbreit beugte ich mich näher und harrte der Dinge die da kamen.


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    Nach den vielen Reden, die man von allen Seiten gehört hatte, wuchs ein kleiner Gedanke zu einem ausgewachsenen Unsinn heran. Doch noch waren andere an der Reihe weiter ihre Reden auf Dionysos zu halten, ihn zu preisen, ihm zu danken. Voller Bewunderung lauschte Celeste der Rede ihres Clinennachbarn und nickte anerkennend mit dem Kopf als dieser geendet hatte.
    "Wahrlich gut gesprochen, mein Flussgott. Eine Belohnung hast du dir wahrlich verdient. Du wirst sie auch bald bekommen."
    Ein Zwinkern sowie ein sehr zweideutiges Lächeln folgten den Worten des Lobes ehe kurze Zeit später noch weitere Redner ihre Stimmen erhoben. Langsam wurde es schweirig die Konzentration lang nur einer Person zu widmen. Obwohl die kleine Keltin viel gegessen hatte, wirkte der Wein sehr gut und benebelte die Sinne. Schnell trank sie noch ein paar Tropfen vom Traubensaft ehe ihr Becher alle war. Natürlich nicht lang, wurde doch dieser wie von Zauberhand wieder aufgefüllt. Dann ergab sich eine Pause und Celeste sprang auf. So schnell wie sie es sonst im Normalzustand tun konnte, für den Anlass heute jedoch viel zu schnell. Für einen winzigen Moment begann doch der Raum glatt im Kreise zu tanzen. Mit ihm würde sie nachher glatt ein ernstes Wörtchen wechseln müssen. So etwas ging doch gar nicht. Das konnte er doch mit einer Göttin nicht machen. Schon gar nicht mit Aphrodite. Unerhört. Nachdem sich das gegeben hatte, kletterte sie sogar noch auf die Cline um auch wirklich gut gesehen zu werden. Sie wollte eine Rede halten. Nachdem sich so viele über ihren Gastgeber ausgelassen hatten und ihn in höchsten Tönen gelobt hatten, wollte sie dem in Nichts nachstehen. Vergessen war, dass sie keine Frau vieler Worte war. Zumindestens nicht außerhalb der Streitgespräche mit Amneris. Da konnte sie Unmengen an Worten finden und einen wahren sintflutartigen Regenguss an Satzkonstrukten über die Nubierin hernieder prasseln lassen. Mit einem lauten Räuspern machte sie nun auf sich aufmerksam und hob ihre Stimme. Zu übersehen war sie nun garantiert nicht mehr. An Größe hatte sie doch erheblich gewonnen und das auffällig rote Kleid tat sein Übriges.
    "Wie wahr hat bisher jeder Redner gesprochen und er tat gut daran unseren Gastgeber des heutigen Abends über alle Maßen zu loben. Welch prächtiges Fest wurde hier geschaffen. Dionysos, mein Lieblingsgott von Allen, ich komme nicht umhin dies auch zu tun. Es kann kein anderer ein fulminanteres Fest geben als du."
    Sie erhob ihren Kelch, deutete in die Richtung des Weingottes und trank einen für ihre Verhältnisse großen Schluck. Dann ging es weiter.
    "All deine guten Taten, all deine Eigenschaften, deine Großzügigkeit fanden Platz in den vielen Worten meiner Vorredner. Da bleibt mir leider nicht mehr viel übrig. Auch bin ich keine Göttin der vielen Worte. Eher im Gegenteil. Ich verstehe mich da eher auf andere vielfältige und vielgefragte Künste."
    Wer wenn nicht eine Liebesgöttin durfte sich selbst beweihräuchern ohne dass es ihr jemand übel nahm. Celeste war nun gut in Fahrt gekommen. Hatte aber bisher wenig zum Mann des heutigen Abends gesagt.Ob das aufgefallen war? Sie war im Reden halten nicht geübt und begab sich auf ein ganz neues Pflaster.
    "Das letzte Mal, dass ich gedichtet habe, ist schon lange Zeit her und ich hatte auch nur mäßigen Erfolg damit. Darum will ich euch dieses Leid ersparen. Reden kann ich auch nicht gut halten. Es bleibt also nicht mehr viel, das ich kann. Vielleicht sollte ich mal etwas singen. Ein Lied zu Ehren unseres Dionysos."
    Dies war ein ganz vorzügliches Vorhaben und nachdem sie ihren Becher erst einmal aus der Hand gegeben hatte.



    "Ein Geschenk ist der Wein!
    Mit vielen Segen reich beladen,
    Ist er des Bacchus Gnaden
    Und mancher Frieden sein
    Ein Geschenk,
    Ein Geschenk ist der Wein!


    Ein Geschenk ist der Wein!
    Mit großem Rebenbande
    Umgarnt er alle Lande,
    Beherrscht sie groß und klein
    Ein Geschenk,
    Ein Geschenk ist der Wein!


    Ein Geschenk ist der Wein!
    Gibt dem göttlichem Feste,
    Für viele tausend Gäste
    Iausgelassene Laune fein
    Ein Geschenk,
    Ein Geschenk ist der Wein!


    Auf immer für den Wein!
    Der Schmuck an seinem Throne,
    Das Kleinod seiner Krone
    Heißt Freudesonnenschein
    Auf immer, auf immer,
    Auf immer für den Wein!"


    Damit endete Celeste dann ihren Gesang. Es war eine Melodie aus ihrer Heimat, ein Lied, dass sie früher häufig die Arbeiter hat singen hören. Die Melodie schwankte zwischen leisen, sanften Tönen und harten, lauten. Der Text musste hier und dort angepasst werden. Ein Original war es nicht mehr ganz. Übersetzt aus ihrer Sprache war es doch arg improvisiert, aber vielleicht kam es doch irgendwie an. Mutig kam sie sich zumindestens vor. Bisher hatte noch kein anderer versucht zu singen. Auch wenn es nicht gut ankam, und ihre Vorgänger hatten wirklich ordentlich vorgelegt, so hatte doch sie ihren Spaß gehabt. Nun konnte Celeste alias Aphrodite von ihrer "Empore" steigen, ließ sich den Becher reichen und trank einen großen Schluck ehe sie wieder neben Tiberianus und ihrer Begleiterin Platz nahm.



    [size=6]"Originaltext von Franz von Kobell und ein wenig angepasst von mir.[/size]




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  • [Blockierte Grafik: http://img691.imageshack.us/img691/5472/isisk.jpg] | Isis


    Auch das Lied der Aphrodite wurde mit ausgelassenem Applaus belohnt, und noch einige Gäste mehr erhoben sich nach ihr zu einem mehr oder minder langen Hymnus, einer mehr oder minder elaborierten Lobrede, einem mehr oder minder wohlklingenden Lied, und allesamt wurden im Anschluss sie mit heftigem Applaus bedacht, mit brandendem Beifall, freudigem Lachen oder gar tobendem Johlen, und nach jeder Darbietung wurden reichlich Becher auf das Wohl des Gastgebers und Dionysos geleert, die doch wie auch die Platten mit Speisen kaum je nur annähernd leer wurden, ehedem sie schon wieder aufgefüllt waren. Schlussendlich jedoch lagen alle Gäste wieder vergnügt auf den Klinen, keiner konnte oder wollte noch sich erheben, so dass die schöne Isis wiederum in des weiten Kreises Mitte trat.
    "Nie hätte ich an euch gezweifelt, liebe Freunde, nie an eurer Kunstfertigkeit und Liebe zu Dionysos, doch dass ihr so zahlreich unseren Gönner preist - ich hätte es nicht zu träumen gewagt! So fällt es mir schwer aus den wundervollen Darbietungen den oder diejenige zu küren, der oder die als einziger den Sieg verdient, und wärt ihr nicht so viele, ich würde euch allen meinen Kuss gewähren!"
    Schon ließen sich freudige Aufforderungen vernehmen und zahlreiche Lippen reckten lockend der ägyptischen Göttin sich entgegen.
    "Doch ein Wettstreit muss den einen Besten küren, darum lasst mich gemeinsam mit Dionysos beraten, wer den zauberischen Kuss von meinen Lippen für seine Worte verdient!"
    Einer über den Boden schwebenden Raubkatze gleich glitt sie zwischen den Tischen und Sklaven hindurch bis hin zum Gastgeber, der sie mit breitem Grinsen und einem Kuss auf die Wange begrüßte, jovial in den Arm sie nahm, während sie leise zu ihm flüsterte. Nicht allzu lange mochte es dauern - allfällig einen halben Becher Wein zu leeren - da lachten sie gemeinsam und Isis wandte der Menge sich zu.
    "Hört, hört, Göttinnen und Götter aller Länder, Heldinnen und Heroen von nah und fern, in Einvernehmen haben unserer edler Gastgeber Dionysos und ich den Sieger bestimmt, auch wenn dies keine leichte Aufgabe war. Doch er hat uns in seinen Bann gerissen mit seiner tiefgründigen Poesie, und verdient darum wie kein anderer des Siegers Lohn - Pluto, der dunkle Herrscher der römischen Unterwelt!"
    In den Beifall der Gäste mischte sehr schnell sich ein rhythmisches Pluto, Pluto!, in dessen Takt die schöne Isis aufreizend ihre Hüfte schwang, in ihren Augen ein laszives Glimmen, vom Feuer des Weines und der zahllosen aphrodisierenden Speisen genährt, und ohne Furcht beugte die ägyptische Zauberin bei jenem angekommen sich zu Pluto hinab, strich zuerst mit ihren langen, dünnen Fingern über den mächtigen Phallusstab - Zepter der unterirdischen Macht - hernach über die Wangen des dunklen Gottes und legte sodann ihre Hand in dessen Nacken, dass kein Entrinnen dem Düsteren gegeben ward. Lustvoll, doch nicht hastig, legten sich ihre Lippen auf die ihres Gegenübers und einer Göttin der Liebe entsprechend forderte alsbald ihre Zunge Einlass, wand einer Schlange gleich sich in übermütigem Begehren, dehnte genussvoll des Siegers Lohn zu einem wonnevollen Augenblick, noch immer unter beifälligem Applaus der erheiterten Menge.


    Am Kopfe der Gästeschar gab Dionysos indes Anweisung, die noch nicht geleerten Platten abzutragen und mit dem Nachtisch zu beginnen. Der nach und nach immer stärker gewordene Wein wurde gewechselt, war nun nicht mehr auch nur annähernd mit Wasser verdünnt - dabei auch nicht mehr von gar so erlesener Qualität -, dafür leicht mit dem Saft des Mohnsamens versetzt, um auch die letzten Hemmungen unter den Gästen zu lösen. Sodann tanzten zu aufwallender Musik Sklaven und Sklavinnen spärlich mit prächtigen Fellen, Gefieder und Tiermasken geschmückt herein - Löwen, Bären, Raben, Hirsche, Pfauen, Panther, Störche, Füchse, Hasen und zahllose mehr - dazu kahl rasierte junge Frauen, deren Leiber über und über behängt waren mit Girlanden und Kränzen aus Früchten - wollene Ketten, auf welche allerlei Arten Obststücke waren gespickt, von Äpfeln, über Birnen, Datteln, Erdbeeren, Feigen, Himbeeren, Marillen, Melonen, Mirabellen, Nektarinen, Pfirsichen und Pflaumen bis hin zu Trauben und Zwetschgen. Rundherum tanzten diese Sklaven und vor jeder Kline nahmen die Tiergestalten den Obstträgerinnen von ihren langen Girlanden, behängten damit Gäste und deren persönliche Sklaven gleichermaßen, bis dass ein jeder im Raume geziert war mit Obst, sich selbst und seinem nächsten der köstlichste Nachtisch war. Doch längst war dies nicht alles, was Suavis an Nachtisch bot, verschwanden doch die Tierlinge, nur um alsbald auf gewaltigen, goldfarben bemalten Platten ihre menschliche Beute herein zu tragen. Die schönsten Leiber aus des Dionysos' Gefolge waren dort liegend barhäutig drapiert, sich tranceartig wie in einer anderen Zeit schwebend zur hypnotischen Musik wiegend, und auf ihren nackten Körpern war das Dessert angerichtet - manche von ihnen waren über und über mit süßem Honig bestrichten, auf welchem verschiedene Arten von Nüssen und Datteln hafteten, andere boten mit ihren Muskeln eine Platte für Eiercreme, während um und über die nächsten in Fett gebackene Quarkbällchen mit Honig und Mohn oder Gebäck aus Blätterteig mit Honig und Pfeffer waren gestapelt, und um sie herum Schüsselchen mit in Wein, Honig und Gewürzen gekochten Birnen und Aprikosen, in Kräuter eingelegten Pfirsichen und Pflaumen und in süßem Teig gebackene Bilche. Kaum waren die menschlichen Süßspeisen auf den Tischen abgestellt, da reckten bereits die ersten Gäste ihre Hälse, von dieser fleischlichen Versuchung zu naschen.



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  • Geradezu erleichtert stellte Macer alias Pluto fest, dass er nicht der einzige Gast, war der sich in Reimen versuchte und die Göttin in Rot wusste dabei durchaus zu beeindrucken, nicht nur weil sie zum Zwecke des Vortrags auf die Cline stieg. Bei ihrem Anblick hätte sich sicher auch so mancher männliche Besucher gewünscht, sie wäre auf seiner Cline, und dann am besten auch gar nicht unbedingt stehend. Aber noch ging es ja um die Reden und Macer alias Pluto verdrängte die anderen Gedanken, um rechtzeitig zum Ende des Vortrags Beifall spenden zu können.


    Nach weiteren Reden trat schließlich wieder Isis hervor, um den Sieger zu küren. Dass die Wahl auf ihn fiel, kam ihm dann doch wie eine ziemlich große Überraschung vor. Andererseits war er es ja schon gewohnt, in seltsamen Lebenslagen Gewinne zu bekommen. Zu seiner Sammlung aus einer Sänfte, einem Hühnerstall zum Selberbauen und einem rosa Kleid gesellte sich nun eben auch noch ein Kuss der Göttin Isis. Machte sich eigentlich sogar ganz gut in der Reihe. Mit einer Mischung aus doch noch leicht ungläubigem Staunen und göttlicher Selbstzufriedenheit blickte er der Göttin entgegen, während sie zu ihm schwebte. Während sie die Rundungen seines Phalluszepters streichelte, streichelte er andere Rundungen - zumindest mit den Augen - und antwortete auf die Hand in seinem Nacken mit einer Hand in ihrem Rücken oder auch einem kleinen Stückchen tiefer. Die göttliche Zunge fand wie gewünscht Einlass und durfte im Dunkeln ein privates Tänzchen aufführen, während draußen die Nachspeise in den Raum tanzte, für die Macer alias Pluto in diesem Augenblick aus gutem Grund aber überhaupt kein Auge frei hatte.




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  • Überaus vergnügt lauschte Gracchus den nachfolgenden Reden, und alle waren sie in der ein oder anderen Art humorig, tiefsinnig oder ästhetisch - oder allesamt zugleich - so dass wohl schwer es den Richtern musste fallen, ihr Urteil zu fällen. Schlussendlich war es der düstere Pluto, welcher für seine Worte durch der Isis Kuss wurde belohnt, und im Angesichte der zügellosen Überschwänglichkeit, mit welcher die ägyptische Schönheit den römischen Unterweltherrscher bedachte, war Gracchus nicht sonderlich betrübt, diesen Gewinn nicht für sich beanspruchen zu können - ganz im Gegenteil. Während seine persönliche Sklavin ein wenig seinen Nacken massierte, wandte er erneut dem - augenscheinlich immer deliziöser werdenden - Wein sich zu, als Hephaistion zurückkehrte - mit großem Bedauern hatte er dessen Entschwinden bemerkt in Befürchtung, jener würde nach seiner Rückkehr den Platz wechseln, wie so viele Gäste dies zu tun schienen, auch Cornelius alias Silenos lag mittlerweile einige Klinen entfernt zwischen einer Iustitia und einer Harpyie - und sich zu ihm gesellte - ein weit wertvollerer Gewinn an diesem Abend als alle Küsse aller Frauen aller Götterwelten. Mit divertiertem Lächeln und einer einladenden Geste wies er auf die Kline neben sich, da saß der Heroe bereits, sein gottgleicher Körper in unmittelbarer Reichweite, die Hitze seiner Anziehungskraft so deutlich spürbar, dass Gracchus glaubte, sich verbrennen zu müssen, so er die Hand danach reckte. Wie Honig rannen die Worte des Hephaistion seine Kehle hinab, wie funkelnde Saphire glänzten dabei die heroischen Augen im Schein der Kandelaber, und wie der göttliche Nektar perlten die Tropfen des Weines verführerisch auf Hephaistions Lippen. Die Welt in diesem Augenblicke - ob außen oder inwendig - schien Gracchus nichtig, die Person, die er war, war nicht mehr, er war Aton, die göttliche Sonne Aegyptens und nichts konnte noch ihn davon abhalten, von jener Versuchung zu kosten, die sich so betörend ihm darbot. Langsam reckte er ein wenig sich empor, beugte auch er sich nach vorn, seine Worte nurmehr ein Flüstern, dem warmen Hauch des Wüstenwindes seines Reiches gleich.
    "So soll ni'hts diese Huldigung retardieren … "
    Nurmehr Bruchteile von digiti trennten sie voneinander, sodann nicht einmal mehr dies, und als ihre Lippen aufeinander trafen, schien es Gracchus wie das Bersten des Horizontes, wie das Auseinanderbrechen des Oceanos, wie das Zersplittern der Welt, derart erschütternd war dies Gefühl in ihm. Sanft und zart - beinahe fürchtend, härtere Berührung könne den Leib ihm gegenüber zerfallen lassen einem Gebilde aus Sande gleich - liebkoste er des Hephaistions Lippen, ließ sachte seine Zungenspitze darüber gleiten, ehedem nach endlos langer und doch viel zu kurzer Zeit er seinen Kopf zurück zog, ein verträumtes Lächeln um seine Lippen sich kräuselte, auf welchen noch der Hauch des Heroen nachzuspüren war, und er seine Augen langsam wieder öffnete, deren Schließen er nicht sich konnte entsinnen.
    "Welch deliziöser Lohn - weit ergötzli'her als jede an diesem Abend offerierte Speise."
    Seine Stimme floss tief und weich, gelöst von jeder Beklommenheit, befreit von jedem Zaudern, wie auch sein Herz dies war, welches zerschmolz in diesen Augenblicken, so frei, so leicht und unbekümmert wie seit langen Zeiten nicht mehr. Unterbrochen wurde der Zauber von den fleißigen Helfern des Dionysos - ganz als hätte der Gastgeber seine Worte gehört und die Herausforderung angenommen, alle bisherigen Köstlichkeiten noch zu übertreffen -, welche ihre Girlanden über die Gäste verteilten, auch Hephaistion und Aton in fruchtige Ketten legten, doch kaum da der Fuchs an ihrer Kline vorbei gezogen war, hob die Sonne in übermütiger Art und Weise den Mundwinkel und ein waghalsiges Funkeln zog über den Glanz in ihren Augen.
    "Ich liebe Frü'hte, insbe..sondere jene, die nahe am Schoße der Erde gedeihen."
    Unvermittelt beugte er seinen Oberkörper hinab zwischen des Hephaistions Beine, welcher noch immer auf dem Rande der Kline mehr saß denn lag, und pflückte mit seinen Zähnen von der langen Kette aus Obst eine Erdbeere, die knapp unterhalb des kurzen Chitons an der Innenseite des heroischen Oberschenkels zu liegen gekommen war, nicht ohne dabei seine Lippen über die Haut des Hephaistion streichen zu lassen. Ein tiefes, wohliges Brummen entrann seiner Kehle als er sich zurück zog, zu dem Heroen aufblickte und die süße Frucht hinab schluckte.
    "Das Land der Makedonen scheint mir die delek..tabelsten Früchte hervorzubringen. Wäre der Himmel darüber mein, ich würde tagtägli'h mit der Hitze meines Leibes es bedecken ..."



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  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Zu Alexander hin meinte Prisca mit einem verführerischen Lächeln, weiterhin das Spiel der Götter spielend:"Du schmeichelst mir sehr großer Alexander. Paris war in der Tat ein Dummkopf! Hättest du die Geschicke Trojas in Händen gehalten ?… Ja ich bin mir sicher! Dann wäre die Geschichte anders geschrieben worden. " Nicht hastig aber doch rechtzeitig zog Prisca die Hand zurück, ehe Alexanders liebkosende Lippen daran zu weit hinauf wandern konnten. Allerdings legte sie die Fingerspitzen ganz flüchtig an sein Kinn um es mit einer huldvollen Geste zu streicheln, wie es nur eine unantastbare Göttin tun durfte. Und mit verführerisch süßer Stimme meinte sie:"Du hättest ganz sicher meinen Apfel der Weisheit gewählt und nicht von den verbotenen Früchten der schönen Helena genascht, so wie es Aphrodite wollte. Nicht wahr mein Held?", womit Prisca - mit anderen Worten - zum Ausdruck bringen wollte, dass ihre "Früchte" für Alexander ebenso tabu wären, wie für jeden Anderen hier auch. Apfel hin oder her. Noch bevor der große Heerführer etwas darauf erwidern konnte hatte sich Athene wieder Hephaiston zugewandt.
    ...



    [Blockierte Grafik: http://img25.imageshack.us/img25/7963/alexanderdergroe.jpg] | Alexander der Große


    Alexander der Große amüsierte sich vortrefflich. Freigiebig spendete er den Rednern Applaus, trank, genoss die köstlichen Speisen und tändelte mit der geheimnisvollen Schönen, die, obgleich (oder vielleicht gerade weil) sie sich ein wenig spröde gab, sein Interesse zu fesseln vermochte.
    Dass sein makedonischer Gefährte ihm derweil abhanden gekommen war, fand er zwar schade aber nicht schlimm, und auch als dieser auf der Nachbarkline dem Sonnengott immer näher kam, blieb er ganz entspannt. Alexander nahm die Sache sportlich.
    "Aaah... was für furióse Vorträge!" lobte er, sich träge auf den Polstern räkelnd. "Doch, edle Athenaia, es ist mir ganz unmöglich, meine Stimme in diesen Chor einzureihen, undenkbar dass ich einen anderen Olympier lobpreisen könnte, wo doch Dein Liebreiz, Deine Anmut, Deine Stärke und Weisheit mich in bestrickende Bande geschlagen haben. Nur Dein Lob könnte ich noch singen, schönste Athenaia..."
    Den Hinweis zuvor, mit den verbotenen Früchten, den hatte Alexander zwar gehört, doch die subtile Formulierung war ein wenig zu, nun ja, subtil, gewesen, so dass die beabsichtigte Botschaft ihm verschlossen geblieben war.
    "...und da gäbe es unzähliges zu sagen! In Deinen Locken wohnt die Nacht..." Eine heroische Hand wurde ausgestreckt, ließ eine Strähne der göttlichen Haarpracht durch die Finger gleiten, und fuhr wie nebenbei fort damit zu spielen. "Und unter der Maske, welche Dein göttliches Antlitz verhüllt, strahlt das Licht Deiner Augen wie tausend Sterne. Rot und süss wie die Granatäpfel in den Gärten der Hesperiden sind Deine Lippen... "


    Sacht folgten die Finger den Worten, strichen flüchtig über jene Lippen, wanderten dann den göttlichen Hals hinab. "In Schleier aus Dämmerung bist Du gekleidet, verhüllst den betörenden Leib in der ersten Ahnung der Sonnenstrahlen, wenn diese vor Tau und Tag ganz leicht erst den Horizont liebkosen, die Nacht widerstrebend den Saum ihres Gewandes hinweghebt vor ihrem... amethystfarbenen Glanz..."
    Heureka! Endlich hatte Alexander ein Wort für die Farbe von Athenes Gewand gefunden. Und wie die Sonnenstrahlen den Horizont liebkosten seine Finger die zarte Haut der Göttin, von der Halsgrube aus unmerklich tiefer wandernd.
    Die Mänade war Alexander zwar etwas im Weg und verhinderte für den Moment forschere Annäherungen, doch auch dies stellte für den Feldherrn keineswegs ein Problem dar. Schließlich hatte er zwei Hände.
    "Und auch Dein Gefolge ist von verführerischer Schönheit!" schloß er übermütig und begann nun auch die Mänade in gleicher Weise zu streicheln.


    Ein Blick über die Schulter der Schönen zeigte ihm allerdings, das sein Gefährte auf der Nachbarkline beim Spiel der Verführung schon ein Stück weiter war. Dies spornte Alexander noch mehr an, und da kamen die fruchtigen Ketten, die den Gästen jetzt umgelegt wurden, gerade recht. Mit einem entwaffnenden Grinsen und einem verheißungsvollen Funkeln in den Augen umgriff Alexander der Große die hübsche Girlande von Pfirsich und Trauben, die der Panther um den Hals der Athene gelegt hatte, und machte Anstalten, die Göttin auf diese Weise sanft näher an sich heran zu ziehen.
    "Ich habe gehört", grinste Alexander, "dass die verbotenen Früchte die besten sind!"




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  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus


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    Götter und Göttinnen, was für ein Kuss! Mir wurde ganz schwindlig. Hingebungsvoll erwiderte ich die Liebkosung der Lippen, und als wir uns dann - leider - wieder voneinander lösten, stand ein begeistertes Lächeln in meinem Gesicht. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, dass der Abend so phänomenal werden würde. Mich etwas zurücklehnend, auf meine ausgestreckten Arme gestützt, genoss ich den Nachhall dieses Kusses, ließ die Stimme Atons über mich hinwegfluten, mich von ihrem Klang, ihrer Melodie, ihrer wundervollen Resonanz einfach verzaubern.
    So versunken war ich in diesen Augenblick, dass ich beinahe erschrak, als ein rotpelziges Wesen mir eine Kette aus Früchten um den Hals legte, mir ausserdem einen Kranz der selben Art auf den Kopf drückte. Ich sah auf und bemerkte, dass mittlerweile das Dessert serviert wurde. Und was für ein Dessert. Unwillkürlich folgte mein Blick einer Platte, die von vier Tiermenschen an uns vorübergetragen wurde, auf ihr lag ein gutgebauter Gefolgsmann des Bacchus, dessen muskulöse Gestalt ganz mit Honig bestrichen und mit Mustern aus Pistazienkernen geschmückt war. Das sah lecker aus... vermochte mich aber nur während eines flüchtigen Momentes von Aton abzulenken, der, gekleidet in seine Fruchtgirlande, wahrlich zum Anbeissen aussah. Und da war es wieder! Dieses eigentümlich halbe Lächeln, hinreissende Heben des Mundwinkels, und während ich noch so still bei mir darüber sinnierte, was genau daran so hinreissend war, verspürte ich mit einem Mal seine Lippen an meinen Schenkeln. Bei Eros und Voluptas! Aton war wirklich ein Draufgänger.
    Ein wohliger Schauder durchrann mich, ein leises "Mhmm..." drang zwischen meinen Lippen hervor, dann biss ich mir auf die Lippen. Jeglicher Gedanke, den ich womöglich gerade gehabt hatte, zerrann in einem stummen Mehr! Mehr davon...! Ich schluckte trocken, verfolgte den Weg der Himbeere wie hypnotisiert mit den Augen, wurde bestürmt von den Bildern, die Atons himmlische Metapher in meiner lebhaften Phantasie anregte.


    "Aton..." hauchte ich überwältigt, "Du bist so HEISS.....!", während ich vollends hin zu ihm auf die Kline sank. Mit den Lippen pflückte ich ein Melonenstückchen von der Kette, die an seiner Brust lag, und verspeiste es, ich schob die seidene Weste auseinander und folgte mit der Zungenspitze langsam dem exotischen Muster, das sich von seiner Schulter aus abwärts zog. Mein Kranz verruschte dabei, sass mir jetzt ganz schief auf dem Kopf. Eine besonders saftige Dattel an Atons Kette pflückte ich mit den Fingern, richtete mich wieder halb auf, machte Anstalten, sie zum Mund zu führen und ließ sie dabei nicht wirklich unauffällig "ganz versehentlich" aus den Fingern gleiten, so dass sie irgendwo in der Region der göttlichen Beine zwischen den Kissen verschwand.
    "Oh." grinste ich. "Wie unachtsam von mir!" (Und amüsierte mich nebenbei einen Augenblick lang darüber, hier den klassischen Dialog unzufällig-zufälliger Annäherungen zu zitieren, die Worte die man an jeder Strassenecke der Stadt täglich zuhauf hören kann.)
    "Warte, ich hab sie gleich wieder..." Und damit legte ich Aton die Hand auf das Knie und begann mit der Suche, die meine Hand an seinen Schenkeln entlang immer höher gleiten ließ, bis sie unter seinem Lederrock verschwand.
    "Man erzählt so viele Wunderdinge von Deinem Land, Aton. Von den Datteln, die, genährt von Deinem göttlichen Glanz, so groß und saftig sind wie nirgendwo sonst..."
    Während ich so plauderte, schweifte meine Hand weiter, aufreizend streichelnd und fand schließlich das Ziel ihrer Suche. (Es war nicht die Frucht, die ich fallen gelassen hatte.)
    "Und von den prächtigen Palmen, an denen sie gedeihen, ihren starken Stämmen und majestätischen Wipfeln, die sich hoch über die flirrendheiße Wüste erheben......
    Just wurde eine Platte mit weiteren Köstlichkeiten neben uns abgestellt. Mit der Linken angelte ich mir einen Spieß mit gebackenen Bilchen – es gibt nichts besseres! - reichte ihn Aton an die Lippen und zog mir dann mit den Zähnen eines der winzigen Tierchen vom Spiess.
    "Mhmm..." Ich kaute genüsslich, schluckte den delikaten kleinen Bissen, dann fuhr meine Rechte mit dem Spiel fort, das sie begonnen hatte.
    "Sag, Aton, was ist eigentlich die Speise der Götter im Land des Nils? Esst ihr so wie unsere Olympier, oder labt ihr euch an anderer Kost?"



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  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio, alias Alexander


    Ach herrje, hätte ich mir das nicht denken können, dass die Antennen des großen Alexanders heute eventuell nicht auf subtilen Empfang eingestellt sein könnten. Sondern er - ganz seinem Vorbild folgend - vielmehr den großen Eroberer spielen wollte. Der Genuss des Weines im Überfluss und die Tatsache, dass sein Gefährte lieber unter der Sonne Ägyptens weilte, ...waren das nicht Gründe genug für jenen Mann, der seinem Vorbild in Sachen "Eroberung" in Nichts nachstehen wollte, sich in ein regelrechtes Abenteuer stürzen zu wollen?! Eigentlich hatte Prisca ja gehofft das belanglose Gespräch mit Hephaiston weiter führen zu können, doch dieser Gedanke zerschlug sich spontan mit Blick auf die Nachbar-Kline, wo es gerade in die nächste Runde - und damit immer mehr zur Sache - ging.


    Blieb also nur noch Peisinoe, die sozusagen als menschliches Schutzschild zwischen Athene und Alexander lag. Unüberwindbar wäre diese Barriere freilich nicht, zumal die Mänade mit den Annäherungsversuchen des Feldherrn weitaus gelassener umging. War es doch ihre Bestimmung, den Herrschaften den heutigen Abend mit allen Mitteln zu versüßen. ...Hmm? Wer mag dieser Mann wohl in Wahrheit sein? Ein Patrizier? Ein Plebejer? Jener Alexander der Große konnte in der Tat so ziemlich 'alles' sein. Vom einflussreichen Senator bis hin zu einem Niemand. Doch was spielt das schon für eine Rolle - an so einem Abend? Eine sehr große sogar!, überdachte Athene, alias Prisca, die möglichen Konsequenzen. Ihre persönlichen Studien in Sachen "Was Sie schon immer über … wissen wollte", wollte die junge Patrizierin jedenfalls konsequent und ohne praktische Übungen am eigenen Leib betreiben!! Und dennoch …


    … jetzt nahm sich dieser Alexander sogar die Freiheit heraus, mit seiner Hand in ihrem Haar herum zu spielen. Unerhört!, verklang es stumm in Priscas Kopf, obwohl sie sich um die frisur freilich nicht besonders scherte. Stattdessen lag sie regungslos da und lauschte gebannt den süßen Worten, mit denen jener Mann sie regelrecht betäubte. Anscheinend war genau dies seine Absicht.Was hat er nur vor? War dies so schwer zu erahnen? Schon strichen Alexanders Finger langsam tiefer und tiefer, berührten sanft die Lippen der Athene, dann ihren Hals und kamen so den verbotenen Früchten seiner Göttin immer näher.


    Ein regelrechter Schauer jagte über Priscas Rücken. Längst war die Grenze überschritten, an der sie den forschen Eroberungsversuchen des Feldherrn hätte Einhalt gebieten müssen. Normalerweise! Doch heute schien alles anders. Die Realität so fern und der Olymp der Götter so nah. Einfach herrlich! Gleich! Gleich ist es genug…, nahm sich Prisca mit jedem Zentimeter - den seine Finger über ihre Haut langsam vorwärts glitten - fest vor, dem Feldherrn mittels einer ordentlichen Ohrfeige zur Räson zu bringen. Andererseits Was tat er denn schon Großartiges?


    Es war jedenfalls aufregend und schön zugleich zu beobachten, wie der große Alexander nunmehr die Girlande nahm und diese seiner Abgebetenen um den Hals legte, um sie daran näher zu sich heran zu ziehen. Erneut folgte Prisca ohne Widerworte seinem Charme. Zögerlich zwar, doch kamen sich ihre Lippen einander gefährlich nahe. Er will einen Kuss? … Niemals!, würde sich die Aurelia von einem Wildfremden küssen lassen. Doch wie sollte Prisca aus dieser langsam eskalierenden Situation wieder heraus kommen?


    Ich könnte ihm Peisinoe opfern. Soll er sich doch mit ihr vergnügen, überlegte Prisca fieberhaft obwohl ihr insgeheim Zweifel kamen, dass der Eroberer sich mit der hübschen Sirene zufrieden geben würde.


    Zu allem Überfluss löste sich - just in dem Moment - eine von den aufgefädelten Trauben, nur um geradewegs und vor den Augen des Feldherrn, in den tiefen Ausschnitt der Aurelia zu kullern. Oh nein!!"Untersteh dich!...", hauchte Prisca mit versagender Stimme zu all dem, was Alexander nunmehr im Schilde führen mochte … wenngleich es sicher immer einen Ausweg gäbe! ...

  • [Blockierte Grafik: http://img109.imageshack.us/img109/1425/pappo.jpg| Papposilen


    "Wir sind guter Dinge: trinket!
    Trinkt und singt den Gott der Reben!"

    sang ein Papposilen mit volltönender Basstimme. Am ganzen Körper war er von rotbraunem Fell bedeckt und seine Beine endeten in breiten, täuschend echt gefertigten, Hufen. Auf diesen stapfte der beleibte Sänger zwischen den Klinen umher, während er inbrünstig das weitverbreitete Trinklied schmetterte.


    "Er hat uns den Tanz erfunden,
    Er liebt volle Kraftgesänge!
    Eros gleich ist er geartet,
    Ist der Liebling Kythereas.


    Bakchos hat den Rausch geboren,
    Bakchos ist der Freude Vater;
    Er ist's, der den Kummer dämpfet,
    Der den Schmerz in Schlaf versenket."


    Denn, wird uns der wohlgemischte
    Trunk gereicht von zarten Knaben,
    Flugs entweicht der Gram, im Wirbel
    Fort mit allen Winden treibend."


    Und beschwingt stimmte manch ein Gast in den Refrain ein:


    "Wir sind guter Dinge: trinket!
    Trinkt und singt den Gott der Reben!"


    Von Gram war keine Spur auf dem Olymp. Götter und Helden ergötzten sich an den delikaten Nachspeisen, Becher klirrten hell, Gelächter brandete auf, immer übermütiger wurde die Stimmung. An einem Ende des Saales forderten Castor und Pollux den Cernunnos zum Kottabos-Spiel auf. Ein Bottich, in dem das Modell eines Piratenschiffes schwamm, wurde herbeigeschafft, und unter großem Hallo wetteiferten die Streiter darum, das Schiff zu versenken, indem sie von ihren Klinen aus den letzten Schluck Wein aus ihren Trinkschalen darauf schleuderten.


    Unaufhaltsam ergriff die Zügellosigkeit Besitz von den Göttern und Heroen. Beflügelt durch den Wein, dem seit dem Dessert zur Entspannung ein wenig Mohnsaft und zur Stärkung der Manneskraft das gute Stendelwurz-Extrakt beigemischt waren, sanken die Hemmungen und die Hüllen. Götter und Heroen, Mänaden und Satyren lagen sich in den Armen, manche Paare oder Grüppchen zogen sich bereits zurück um sich irgendwo in der weitläufigen Villa aneinander zu erfreuen, andere scheuten nicht die Öffentlichkeit und kamen sich auf ihren Klinen oder auf den weichen Kissenbergen am Boden näher. Trauben von Menschen scharrten sich um die lebendigen Dessert-Unterlagen, kosteten sowohl die Nachspeise als auch deren schöne Trägerinnen und Träger. Voluptarianus Suavis konnte mit gutem Gewissen behaupten: seine Gäste hatten jede Menge Spass.


    "Lasst uns denn zum Becher greifen
    Und den Grillen Abschied geben!
    Wozu mag es dir noch helfen,
    Dich mit Sorgen abzuquälen?"

    sang unbeirrt der Papposilen, vorüberschreitend an einer Dame, die sich mit entblößten Brüsten innig an ein Standbild des Bacchus heranschmiegt, in ihrem Rausch die kalte Bronze mit heißen Küssen bedeckte.


    "Was da künftig ist, wer sagt es?
    Jedem ist sein Ziel verborgen.
    Drum will ich, vom Gott beseligt,
    Salbeglänzend, scherzend, tanzen;


    Bald mit allerliebsten Mädchen,
    Bald mit Jünglingen voll Anmut.
    Mag, wer will, indess nur immer
    Sich mit seinen Sorgen plagen.


    Wir sind guter Dinge: trinket,
    Trinkt und singt den Gott der Reben!"



    Sobald die Arie des Papposilenos verklungen war, war eine andere Art von Musik zu vernehmen – erst leise, dann im Näherkommen lauter werden. Da dröhnte dunkel ein Gong, schlugen Zimbeln und Handtrommeln einen aufpeitschenden Wirbel, Flötentöne schwangen sich schrill empor. Immer näher kam die seltsame Musik, dann flogen mit einem Mal die großen Türflügel in den Saal auf und herein tanzte ein wilder Zug - Mänaden im Pantherfell, die sich ekstatisch im Tanz wiegten, lüsterne Satyren, die sogleich die Jagd auf die anwesenden Nymphen eröffneten, urtümliche Tierwesen, Korybanten und Musikanten, allesamt lärmend, tanzend, zuckend, wirbelnd, mit sich die göttliche Raserei des Dionysos bringend.
    Tobend und lockend erfüllte die Musik den Olymp, sie fuhr in die Beine, mischte sich in den Herzschlag, sie riss den Hörer mit sich, hinein in den chaotischen Tanz. Dionysos der Gastgeber erhob sich. Die wilde Jagd willkommen heissend, öffnete er die Arme und setzte sich an die Spitze seiner wahnsinnigen Gefolgschaft, er führte den Tanz an, und immer mehr der Gäste taten es ihm gleich, mischten sich in die Menge, wurden Teil des rasenden Reigens.



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  • [Blockierte Grafik: http://img25.imageshack.us/img25/7963/alexanderdergroe.jpg]| Alexander der Große


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Das kleine Malheur mit dem Obst zauberte ein diabolisches Grinsen auf die Lippen Alexanders. Sich unterstehen? Er dachte nicht daran.
    "Schhhhhhh..."
    Einen Finger auf seine Lippen gelegt, gebot er Athenes leisem Protest Einhalt, und zog sie an der Girlande noch ein Stückchen näher an sich heran. Die Mänade schob er kurzerhand zur Seite, und neckisch flüsterte er Athene entgegen: "Meine Göttin, du hast mir einen Wunsch gewährt... nicht wahr? Weihe dich dem Fuchshaften, Athenaia, das ist mein Wunsch, lass uns beide diese Nacht auskosten bis zur Neige!"
    Schon lag seine Hand in ihrem Nacken, seine Lippen auf den ihren, um sie mit einem heißen, langen Kuss zu versiegeln. Alexander küsste selbstgewiss und forsch, doch voll Rafinesse. Mit der Kühnheit des großen Eroberers glitt eine Hand zugleich in das Dekolleté der Göttin, umspielte kosend die verbotenen Früchte, ertastete schließlich zwischen ihnen geborgen die verlorene Traube. Alexanders Schultern zuckten vor lautlosem Lachen als er die Frucht triumphierend hervorzog, dann steckte er sie Athene in den Mund, um sogleich selbst mit den Lippen danach zu haschen,
    Der Auftritt der wilden Tänzer brach in dieses Spiel hinein. Alexanders Füße begannen zu wippen, seine Augen zu leuchten.
    "Lass uns tanzen, meine Schöne!" rief er begeistert, Athene den Arm um die Hüften legend. Und mit einem Blick zur Nachbarkline forderte er auch seinen abtrünnigen Gefährten auf, ihm die freie Hand entgegenstreckend: "Hephaistion! Komm mein Hetairos, tanz auch du mit mir!"



    [Blockierte Grafik: http://img691.imageshack.us/img691/5472/isisk.jpg| Isis


    Und Isis? Die schöne Zauberin hatte offenbar großen Gefallen an Pluto gefunden, sie wich ihm gar nicht mehr von der Seite. Sinnlich räkelte sie sich neben ihm auf der Kline, und mehrere Russflecken auf ihrem hellen Teint bezeugten den näheren Kontakt mit dem Herrn der Unterwelt. Nun, da der wilde Tanz hereinbrach, sprang sie auf die Füsse, flüsterte Pluto lachend eine Aufforderung ins Ohr und zog ihn einfach mit sich, in die Richtung wo das Gedränge am dichtesten wogte. Selbstvergessen hob sie die Arme, wiegte sich im Takt der Trommeln, bog ihren Körper geschmeidig wie ein Schilfrohr. Ihr Schmuck klirrte, ihr Haar flog wild um ihren Kopf herum, es war eine Lust, Isis tanzen zu sehen.



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    Klient - Decima Lucilla

  • Ja, es war wirklich eine Lust, Isis tanzen zu sehen und Macer alias Pluto erfreute sich gerne daran. Es kam schließlich nicht allzu häufig vor, dass eine Göttin für ihn tanzte. Zumindest nahm er es einfach mal für sich in Anspruch, dass sie für ihn tanzte, nachdem er schon die Hälfte seiner Gesichtsfarbe in ihrem Gesicht und an der einen oder anderen sonstigen Körperpartie verteilen durfte.


    Als sie ihn aufgefordert hatte, ihm ins Gedränge zu folgen, hatte er dennoch einen Moment gezögert. Zum einen lag das sicher an der Menge des Weines, den er bisher konsumiert hatte, und der beim Aufstehen etwas Konzentration erforderte, um den Körperschwerpunkt nach dem Liegen wieder an die richtige Positon zu bringen. Zum anderen lag das an der schweren schwarzen Toga, in die er zumindest partiell noch gehüllt war, und die er erst einmal loswerden musste, weil er die im Gedränge jetzt nun wirklich nicht mehr gebrauchen konnte. Seine Tunika darunter war ebenfalls schwarz, so dass sich an seiner Erscheinung als Herr der Unterwelt nichts wesentliches änderte.


    Und wie tanzt ein Herr der Unterwelt? Davon hatte sein Darsteller natürlich nicht die blasseste Ahnung. Also mixte er einfach sämtliche Beobachtungen von Tänzern und Akrobaten, die man in Rom bei vielen Gelegenheiten machen konnte mit sämtlichen Erinnerungen an jegliche Art von körperlicher Ertüchtigung während seiner aktiven Militärzeit und brachte das Ergebnis mit den Mitteln zum Ausdruck, die ihm seine momentane Fitness, der Alkoholpegel und die Verbindung zwischen gehörter Musik und aktivierten Muskeln erlaubten. Und somit begann der Herr der Unterwelt in einer Art Mischung aus Zirkusbär, Plumpssack und Ringkampf mit einem imaginären Gegner über die Tanzfläche zu toben. Letzteres allerdings nur so lange, bis er unbedingt mal ausprobieren wollte, ob man Ringergriffe auch freundlich nutzen kann. Das Ergebnis seines Experiments war ein überraschtes Quiecken von Isis aus etwa drei Metern Höhe, bevor sie - sehr zu Plutos Überraschung und Freude - wieder sanft auf ihren Füßen landete. Ermutigt von diesem schönen Resultat versuchte er es gleich noch einmal. Das erneute Quiecken blieb aus, aber die Landung gelang wieder. Und somit war eine Hebefigur geboren, die es leider nicht schaffen sollte, unter dem Namen "der doppelte Pluto" olympisch zu werden.


    [Blockierte Grafik: http://img83.imageshack.us/img83/2044/signaturconvimmortal.gif]

  • Heiß war kein Ausdruck mehr für das, was in Gracchus' Innerstem vonstatten ging - in ihm tobte eine Feuersbrunst, ein Weltenbrand gar, sein Leib stand in lodernden Flammen -, als Hephaistions Hand auf der Suche nach der verlorenen Dattel in Regionen vordrang, die nahe am Ursprung des längsten und mächtigsten Strahles der Sonne lagen - welcher derweil ohne bewusstes Zutun sich nach dem Heroen ausrichtete -, und ein leises, wohliges Seufzen entfleuchte seinen Lippen in dem Augenblicke, da Hephaistion sein Ziel hatte gefunden, wiewohl es ihm schien, als müssten die Flammen aus seinem Leibe alsbald den ganzen Raum in Brand setzen. Kaum nur hatte die lohende Sonne noch ein Auge für die neuerlich aufgetragenen, deliziösen Köstlichkeiten, gleichsam das genüssliche Brummen beim Verspeisen des Bilches aus seines Gegenübers Finger nicht dessen Wohlgeschmack galt, sondern fortwährend den verborgenen Vorgängen unter seinem ledernen Rock. An Hephaistions Sehnsucht war kein Zweifel mehr zu ziehen, und nichts sonst war noch in Atons Sinne, als diese Sehnsucht mit seinem eigenen Begehr zu stillen.
    "Ich muss gestehen, andere Götter und deren Speise tangieren mich ni'ht. Ich bin die Sonne und nichts als die Sonne, die durch ihre Strahlen Li'ht und Wärme und durch ihre Bewegung die Zeit er..schafft, und die, indem sie auf diese Weise ständig die gesamte si'htbare und unsichtbare Wirklichkeit hervorbringt, andere Götter überflüssig macht."
    Arroganz gehörte nicht zu Gracchus' Schwächen, doch hatte er wohl sich auf die Rolle des Aton vorbereitet, so dass nun vollkommene Überzeugung in seiner Stimme lag.
    "Darob kümmern die übrigen Götter des Nils mich kaum, glei'hwohl mich dies ein wenig einsam sein lässt - weshalb ich darauf brenne, die hitzige Glut in einem mir ebenbür..tigen Leib zu entfachen, dass er meinem lodernden Korpus glei'h im Feuer der Leidenschaft, welches mich nährt, versinkt - und wel'her Leib wäre hierzu opportuner als ein solcher, der bereits aus sich selbst heraus strahlt in heroischer Herrlich..keit!? Wenn also du, Hephaistion, mir den Nektar zeigen mö'htest, der aus ma..kedonischen Heldenleibern rinnt, so will ich ihn kosten und glei'hsam dich mit der feurigen Glut der Sonne erfüllen."
    Eine fröhliche Weise setzte ein und ein zottiger Papposilen betrat singend den Raum, wiewohl alsbald ihm tanzend des Dionysos' Volk folgte, welchem sogleich auch diverse Gäste sich anschlossen. Obgleich er mit Hephaistions Aufmerksamkeit mehr als zufrieden war, so brachte der Takt der bekannten Melodie doch auch Gracchus' Blut in Schwingung, gar soweit, dass ihm unbewusst sein linker Fuß dem Rhythmus folgend zu wippen begann, wiewohl er niemals der Idee wäre verfallen, sich dem Tanze anzuschließen, nicht nur, da er der Koordination seines Leibes soweit nicht traute, sondern vielmehr, da sein Gegenüber ihn weitaus mehr zu fesseln vermochte, wiewohl die glühende Anziehung zwischen ihnen nicht mehr konnte heißer werden ohne sie in gemeinsamem Feuer zu verbrennen, so dass jede Ablenkung nurmehr dazu mochte gereichen, ihr Verhältnis wieder abzukühlen. Als der dünkelhafte Alexander mit der schönen Athena sich erhob, gleichwohl nicht mit seiner anmutigen Eroberung sich zufrieden gab, sondern unersättlich suchte, Hephaistion ihm zu entreißen, erwuchs darob sogleich in Gracchus die Befürchtung, der Makedonenkönig würde seinen schönen Gespielen ihm abspenstig machen - schlussendlich waren sie gemeinsam zu diesem Feste erschienen und hatten bereits Nähe zwischen sich demonstriert. Ob dessen legte Aton vorsorglich seine Hand auf den Oberschenkel des Hephaistion, noch ehedem dieser konnte in Versuchung geraten, seinem Gefährten folgen zu wollen, und hob in forscher Weise seinen Mundwinkel.
    "Was willst du dich mit einem Menschen abgeben, wo du do'h einen Gott haben kannst?"
    Es lag keine Überheblichkeit in seiner Stimme, nur Atons grenzenloses Selbstvertrauen, welches Gracchus' Hader gänzlich zu überdecken vermochte.



    [Blockierte Grafik: http://img83.imageshack.us/img83/2044/signaturconvimmortal.gif]

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Celeste.jpg] Aphrodite



    Nachdem Celeste ihre Rede gehalten hatte und sich wieder einigermaßen sicher gesetzt hatte, wurde auch schon der Sieger gekührt und zu ihrer Überraschung war es der Herr der Unterwelt. Er konnte sich ihrer Anerkunng sicher sein, seine Rede war wirklich vorzüglich gewesen. Nur sehr kurz beobachtete sie das neu gefundene Paar und widmete sich dann lieber wieder den Personen auf ihrer Kline. Sehr verheißungsvoll lächelnd wand sie sich dem Gott zu. Sie hatte noch ein Versprechen einzulösen.
    "Auch du hast wunderbar gesprochen und wie es dir gesagt wurde, sollst auch du deinen Lohn dafür erhalten."
    Langsam näherte sie sich dem Gott des Tibers, sah kurz vorher noch einmal Amneris an und überwand dann sehr zügig die letzten digti. Erst berührte sie nur ganz sanft die Lippen, wurde dann etwas forscher und versuchte Tiberianuns zu einem langen und innigen Kuss zu animieren und spielerisch mit ihrer Zunge den dafür zu bereiten. Sollte sich der Gott darauf einlassen, würde die Göttin das durchaus auszunutzen wissen. Grenzen gab es keine mehr und warum das nicht ausnutzen?


    Es wurden die Nachspeisen aufgetischt. Kurzfristig wehrte sich der Magen dagegen. Wieviel sollte man denn noch essen? Der Platz war nicht mehr recht vorhanden. Es war Celestes erstes Essen in diesem Ausmaß und so ergab sie sich ihrem Schicksal in den nächsten Tagen keinen Happen Nahrung mehr zu sich nehmen zu können. Im Moment fühlte sie sich so. Die Ketten aus Früchten verströmten einen angenehmen Duft und lockten den schon ziemlich überfüllten Magen. Hier und dort pickte sie sich eine Frucht von der Kette. Sie waren sehr lecker und gaben dem Magen den Befel noch mehr zu essen und zu trinken. Irgendwann würde sie einfach platzen müssen. So viel war sicher. Dann spielte die Musik auf. Ekstatische Rhythmen überzeugten jeden Muskel sich ihnen hinzugeben und den Körper zu bewegen. Durch den Wein sehr träge geworden und schon lange nicht mehr Herr über den eigenen Körper versuchten nun viele zu tanzen. Auch Celeste war schnell überzeugt und stand sehr wackelig auf. Es dauerte einen Moment bis sie sich sicher genug fühlte auch ein paar koordiniert wirkende Bewegungen von sich zu geben. Allein tanzen wollte sie nicht also mussten ihre Klinennachbarn daran glauben. Dank der Obstketten hatte sie eine Möglichkeit ihnen unmisverständlich klar zu machen, dass sie mit ihnen tanzen wollte. Sie griff danach und zog sie zu sich. Natürlich gab sie beiden auch die Möglichkeit sich etwas zu orientieren ehe sie Tiberianuns und auch Sachmet bei den Händen packte und mit ihnen einige einfache Schritte versuchte zu tanzen...



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  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    [Blockierte Grafik: http://img25.imageshack.us/img25/7963/alexanderdergroe.jpg]| Alexander der Große


    Wie hypnotisiert folgte Prisca dem Zug an der Girlande, brachte sich damit selbst immer mehr in Gefahr und konnte doch nicht anders, als der süßen Verlockung nach zu geben. Nein, ich darf nicht!, schrie sie innerlich, was allerdings nur als leichtes Keuchen über ihre leicht geöffneten Lippen drang. Das leise 'Schhhhh' und die geflüsterten Worte .... Du meine Güte was soll ich jetzt nur tun?? Sich wehren, ihn ohrfeigen und damit zugeben, dass sie eine jungfräuliche Patrizierin war und dies auch tunlichst bleiben wollte? Auf so einem Fest?! Wie peinlich! Und was, wenn es ihn gar nicht interessieren würde - jetzt - da das Fest bereits so weit fortgeschritten war und die Gäste, vom vielen Wein und anderen Opiaten beflügelt, anfingen ihre Hemmungen gänzlich abzulegen.


    Überall um sie herum waren tanzende Mänaden und Satyre, sah man halbnackte und völlig entblößte Leiber mittlerweile zuhauf und immer feuriger wurde der Reigen all jener Götter und Heroen, die jenen Abend den körperlichen Freuden geweiht hatten. … Wo bin ich da nur hingeraten?! Hätte sie sich das nicht denken können?! Die Erkenntnis kam zugegebener Maßen recht spät, doch bereute es die Aurelia selbst in diesem Moment nicht wirklich, dieses Experiment gewagt zu haben. Der Reiz des Ungewissen und der Sünde, gepaart mit der Überzeugung heute göttergleich über allem menschlichem zu stehen und dennoch stets überlegt und richtig zu handeln Schließlich bin ich Athene, die weise Göttin …, lobte Prisca die Wahl der Gottheit im nachhinein und musste nebenbei feststellen, dass sie mit ihrer Weisheit allein nicht weiter kommen würde. Wirkte zudem der wenige Wein bereits bei ihr, oder waren das eher die (möglicherweise) beigemischten Opiate, welche ihre Sinne zu trüben begannen. Er will diese Nacht mit mir bis zur Neige auskosten. So schön dieses abgehobene Gefühl auch sein mochte, die Bitte des Eroberers kam einer Niederlage gleich.


    Oh nein! Nein nein nein. Ich kann mich dir niemals ganz hingeben. Niemals!!!! Mein Onkel würde mich umbringen (und das zurecht), sprachen Priscas aufgerissene Augen hinter ihrer Maske Bände. Nein nein!! So weit durfte - konnte - würde sie es niemals kommen lassen. Lieber würde sie den forschen Eroberer von sich stoßen und einfach davon rennen, obwohl sie augenblicklich zu gern an seinen Lippen hing. Ein einfacher Kuss war dieses verwundene Spiel ihrer Zungen jedenfalls nicht (mehr), als dies nach außen hin den Anschein hatte Herrje was soll ich denn jetzt nur tun?, überlegte Prisca derweil fieberhaft während sie den Kuss bis zum Schluss genoß.


    Prisca wehrte sich jedenfalls nicht und es erregte sie (trotz ihres schlechten Gewissens und ihrer Schamesröte) insgeheim, dass jener Alexander sie weiter auf so unsittliche Weise berührte. Seine Hand die so sanft und fordernd zugleich in ihr Dekolleté glitt und er sich wie selbstverständlich an ihren Reizen bediente. Dort wo er sie berührte zeigte sich jedenfalls deutlich jene Reaktion, die Prisca wohlig aufseufzen ließ und als kalter Schauer über ihren Rücken lief. Und das obwohl sie genau wusste, dass der große Alexander sie heute Nacht erobern wollte. Eine Antwort blieb Prisca dem Feldherrn vorerst schuldig , doch auch dies schien ihn weder zu stören noch daran zu hindern, sein Spiel mit ihr weiter zu treiben. Die gepflückte Traube, die er ihr lautlos lachend zurück in den Mund schob, sie schmeckte wirklich süß, doch durfte davon kein bitterer Nachgeschmack bleiben. ...


    Peisinoe war jedenfalls keine große Hilfe, denn die Sklavin zog sich artig in den Hintergrund zurück, nachdem der Feldherr sie achtlos zur Seite gestoßen hatte. Er wollte die Göttin höchstpersönlich und die wiederum wollte ... oder auch nicht. Naja, es war weniger eine Frage des "wollens". Prisca wusste, dass sie niemals so weit gehen durfte und deshalb hatte sie ihren Rückzug so gut wie möglich bereits geplant. Sie würde einfach verschwinden, untertauchen, sich einfach kurz entschuldigen und danach nie wieder kehren. Was machte das schon aus? Niemand kannte ihr wahres Gesicht und würde jemals erfahren, dass sie hier gewesen war. Ich muss jetzt! ......


    "Tanzen??? … tanzen?! …J.j.ja das ist eine sehr gute Idee mein starker Held!, entgegnete Prisca etwas unsicher, ehe sie von ihm auch schon mit gezogen wurde. Lieber folgte sie seiner Einladung zum Tanz, als einen ungleichen Kampf mit ihm auf der Kline entgegen zu sehen. Glück gehabt! Insgeheim hoffte die Aurelia, dass jener Hephaiston sich auch dem Tanze anschließen würde. Dann könnte ich eher unbemerkt verschwinden Doch versuchte dies ausgerechnet jener Aton zu verhindern. Pech gehabt! "Peisinoe!! Wo bist du?", rief Prisca deshalb beiläufig nach ihre Mänade und suchte diese fieberhaft aus den Augewinkeln heraus in der Menge. Viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Schon wurden Athene und Alexander von vielen gleichgesinnten Leibern umringt, welche sich ausgelassen zu den betörenden Klängen der Musik bewegten. Und direkt neben ihr tanzte - wie sollte es auch anders sein - Alexander, so dass die Aurelia nicht umhin kam ihm mit einem verführerischen Lächeln zu gefallen. Langsam tanzte Prisca um ihn herum, bewegte die Arme dabei schlangengleich über ihren Kopf und ließ ihre Hüften dazu aufreizend kreisen, nicht ohne ihn ab und an wie zufällig zu berühren.


    Langsam gewann die Aurelia wieder an Selbstsicherheit da sie nun die Gelegenheit witterte und das wiederum gab ihr den Mut, sich noch weiter vor zu wagen, um Alexander - allen Gefahren zum trotz - schöne Augen zu machen. Ich bin schließlich eine Göttin und darf daher tun und lassen was ich will


    "Du hast nach mir gerufen Athene? Hier bin ich", flüsterte da - wie gerufen - auch schon Peisonoe an Priscas Ohr. Die Tänzerin hatte sich unbemerkt hinter Prisca getanzt und schlang nun ganz ungeniert ihre Arme um die Hüften der Göttin, so als wolle sie diese ganz allein für sich. "Oh ja, da bist du ja endlich meine süße Sirene", entgegnete Prisca erfreut, wobei sie den Blick nicht von Alexander nahm. Ob ihm gefiele, was sie nun vor hatte? "Du musst mir helfen Peisinoe! Der große und ehrenwerte Alexander hier und ich wünschen ungestört zu sein. Hier gibt es doch sicher ein geeignetes Plätzchen für uns nicht wahr?" Prisca zwinkerte ihrem Verehrer ganz gelassen zu, wobei ihr Herz ob ihrer eigenen Worte wie wild vor Aufregung raste. "Natürlich haben wir solche Plätzchen, verehrte Athene", erwiderte Peisinoe sofort mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.


    "Sehr gut Peisinoe. Dann bereite bitte alles vor und begleite meinen Held dorthin. Mit diesen Worten trat Prisca ganz nah an Alexander heran und nun war sie es, die die Initiative (notgedrungen) ergriff. "Du hast es gehört mein großer Eroberer. Wir können ganz ungestört sein, wenn du möchtest." Ein verheißungsvoller Blick in seine Augen sollte genügen, um ihm diesen Vorschlag schmackhaft zu machen: " Wenn du bitte meiner Dienerin folgen würdest und es dir schon mal bequem machst, dann wird deine Göttin sofort bei dir sein und sich dir hingeben. … Allerdings möchte mich kurz zurück ziehen, um mich ein wenig frisch zu machen, …. für dich!", hauchte Prisca ihm mit einem aufreizenden Lächeln zu. Ihre Finger wanderten derweil langsam streichelnd über den Brustharnisch nach oben, um sich kraulend in Alexnders Nacken zu vereinen. "Du darfst sogar entscheiden, ob meine Peisinoe bei uns bleiben soll. Die Nacht über oder wir uns nur zu zweit vergnügen wollen. … Hm?! ...Wenn du mich nun bitte entschuldigen würdest?!" Na wenn ihm das nicht reicht. Die Entscheidung lag ganz in seinen Händen. Die letzte Bitte einer Göttin, die allerdings eine Bedingung war, verbunden mit einem sündigen Blick in seine Augen. … Ein letzter Kuss? …Nur diesen allein würde Prisca ihm noch freiwillig gewähren ...

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    ".... weshalb ich darauf brenne, die hitzige Glut in einem mir ebenbür..tigen Leib zu entfachen, dass er meinem lodernden Korpus glei'h im Feuer der Leidenschaft, welches mich nährt, versinkt - und wel'her Leib wäre hierzu opportuner als ein solcher, der bereits aus sich selbst heraus strahlt in heroischer Herrlich..keit!? Wenn also du, Hephaistion, mir den Nektar zeigen mö'htest, der aus ma..kedonischen Heldenleibern rinnt, so will ich ihn kosten und glei'hsam dich mit der feurigen Glut der Sonne erfüllen."


    Was sollte man da noch sagen? (Ausser 'Nimm mich!' natürlich. Aber das wäre so prosaisch.)
    Mit vor Verzückung halbgeöffneten Lippen, nahm ich den Strom der Worte in mich auf, flüsterte mit belegter Stimme: "Mich dürstet nach deiner Glut, göttliche Sonne... Ich will vergehen in deinem Feuer, es schreckt mich nicht, mein Leib ist gestählt durch die Fährnisse all meiner Eroberungen. Ich will dir den köstlichsten Nektar zu trinken geben, und mit makedonischer Härte bestehen, seien deine Flammen auch noch so lodernd, mag deine Hitze mich auch versengen, doch was könnte schöner sein, als in deinem goldenen Glanz unterzugehen und wie der Phoenix wieder daraus aufzuerstehen!"
    Jetzt wurde getanzt. Ich liebe es zu tanzen! Leider hat man so selten die Gelegenheit dazu. Ich verstehe nicht, warum es verpönt ist, so einen Spass kann man doch nicht den Sklaven überlassen.
    Der Rhythmus fuhr mir in die Beine, aber ich wollte mich keinen Zoll von Aton entfernen. Erst als Alexander mich ansprach, riss ich meine Augen los von der göttlichen Sonne und sah überrascht zu meinem ursprünglichen Begleiter auf. Anscheinend hatte er Athene jetzt rumgekriegt, aber das schien ihm noch immer nicht genug zu sein. (Ich fragte mich, ob Tricostus vieleicht immer genau das wollte, was er gerade nicht hatte.)
    Nicht dass ich auch nur ein bisschen in Versuchung gewesen wäre, auf Alexanders Aufforderung einzugehen! Aton hatte mich voll und ganz gefesselt. Das einzige was mich einen kurzen Augenblick lang zögern ließ, war der Gedanke, dass ich Tricostus ja die Einladung hierher verdankte, und sogar mein Kostüm von ihm ausgeliehen hatte, und dass ich als Hephaistion gerade ein bisschen aus der Rolle fiel... aber...


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Was willst du dich mit einem Menschen abgeben, wo du do'h einen Gott haben kannst?"


    Das beendete diesen kleinen Zwiespalt unverzüglich. Aton hatte absolut recht, und mein wankelmütiger König konnte mir ein für alle Mal gestohlen bleiben! Kokett zupfte ich an einer Haarsträhne, rückte meinen Kranz zurecht, und schenkte Alexander einen schmelzenden Augenaufschlag, als ich ihm mit Genuss eine Abfuhr erteilte.
    "Oh!" hauchte ich, und legte affektiert die Fingerspitzen an den Mund, "das tut mir leid, mein teurer König, aber ich habe diesen Tanz schon Aton versprochen!"


    Alexander nahm es gefasst zur Kenntnis und stürzte sich mit Athene ins Getümmel. Ich erhob mich mit einem breiten Grinsen, richtete die Augen wiederum unverwandt auf den schönen Sonnengott, und begann mich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Im Rausch nicht ganz trittsicher, aber dafür um so gelöster tanzte ich vor ihm, für ihn, und löste dabei eine Schnalle nach der anderen an meinem Linothorax. Lasziv entledigte ich mich der Rüstung, warf sie lässig hinter mir auf die Kline, und schob mir zuletzt forsch das Oberteil des Chitons von der Schulter, so dass ich nun meinen bloßen Oberkörper präsentierte.
    Dann streckte ich Aton beide Hände entgegen, "Komm!" und zog ihn tanzend von der Kline hoch, eng an mich, und hinein in den wilden Reigen.
    Das klingt leider besser als es war, denn trotz der enormen Anziehungskraft, dem Knistern zwischen uns, trotz des besinnungsraubenden Taumels der Musik harmonierte unser Tanz irgendwie nicht, kamen wir ständig aus dem Tritt, schließlich musste ich sogar beherzt in eine Girlande hineingreifen die sich um eine Säule wandte, damit wir nicht das Gleichgewicht verloren. Waren wir schon so betrunken? Egal. Ich lachte über unser Mißgeschickt und drückte Aton feurig gegen die Säule. Um uns herum wogte der rasende Tanz, kurz sah ich Isis sogar hoch über den Köpfen der Menge dahinfliegen!
    Atemlos lehnte ich mich gegen meinen Gott, legte eine Hand an seine Wange, die andere auf seinen wohlgeformten Hintern, meine Lippen auf die seinen, und tauschte mit ihm einen wilden, einen gierigen, einen langen und tiefen Kuss aus.
    "Aton... wenn du nicht willst, dass ich dir hier auf der Stelle die Kleider vom Leib reiße, dann lass uns jetzt sofort ein Separé suchen!"


    Aber... Moment... dieses Blondhaar, das ich da, aus dem Augenwinkel, schwingen sah... war das nicht... Oh, Bona Dea!



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  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    [Blockierte Grafik: http://img25.imageshack.us/img25/7963/alexanderdergroe.jpg| Alexander der Große


    Wenn die Sittsamen erst mal aufgetaut waren, dann wurden sie hemmungslos. Von dieser Weisheit war der Darsteller des großen Alexander überzeugt, und er fand sie heute wieder einmal bestätigt. So hinreißend dünkte ihm der Tanz der Athene mit ihrer Sirene, die unschuldige Verruchtheit, die zögernde Lust an der Verführung, dass er den Blick nicht mehr von der Göttin zu wenden vermochte, dass sich gar die ein oder andere Bresche in seiner Schlachtformation auftat.
    "Eine vortreffliche Idee!" lobte er, und legte genießerisch den Kopf ein wenig zurück, als die Hände der Göttin sich in seinem Nacken trafen.
    "Herrlichste Athenaia, ich werde dich lieben als ob es kein morgen gäbe..." Was es ja auch nicht geben würde, für die Götter und Heroen, die mit dem Ende des Festes wiederum zu Sterblichen würden. Alexander grinste selbstgefällig und schlang die Arme um die Taille der Göttin, zog sie fordernd an sich, als er ihr voll unerschütterlichen Selbstvertrauens noch weitere Versprechungen gab.
    "Deine alabasternen Wangen werde ich röten, und deinen süßen Lippen die allerschönsten Laute entreißen. Niemals, Athenaia, niemals wirst du die Nacht vergessen, die du in den Armen des Königs der Welt verbracht hast!"
    Nicht dass er je daran gezweifelt hatte, dass auch die jungfräuliche Göttin am Ende in seine Arme sinken würde. Trotzdem, dieser Sieg war besonders süß.
    Die Mänade? "Bring sie ruhig mit." beschloss Alexander, und ließ ein verruchtes Lächeln aufblitzen. Nur ungern gab er die Göttin aus seinen Armen frei, erst nach einem weiteren, unersättlichen Kuss, gegen den der erste beinahe keusch wirkte.
    "Ich werde hier ausharren." Welch Versprechen, welche Verlockung legte der Feldherr allein in diese vier kleinen Worte. (Trotz seiner Triumphgewissheit widerstrebte es ihm, sich jetzt schon zurückzuziehen – was wenn in dem zügellosen Durcheinander ein anderer ihm die reizende Göttin raubte, bevor sie den Weg zu ihm gefunden hatte?)
    "Lass mich nicht zu lange warten...", sprach er neckend, und entließ Athenaia nun endgültig aus der Umarmung, warf ihr noch einen tiefen Blick und ein verheißungsvolles Lächeln hinterher.
    Dann war sie fort.
    Alexander der Große wartete.



    [Blockierte Grafik: http://img83.imageshack.us/img83/2044/signaturconvimmortal.gif]

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Celeste.jpg] Aphrodite


    Ein jeder tanzte, der es noch vermochte zu tun oder dazu gezwungen wurde. Auch Celeste hatte ihren Spaß daran und wirbelte als Aphrodite über die Tanzfläche. Mal mit diesem, mal mit jenem und dann wieder mit ihren eigentlichen Tanzspartnern zeigte sie, dass Kelten gut tanzen konnten. Es lag ihr einfach im Blut. Ein Schritt vor, einer zurück, zur Seite, im Wechsel, Drehungen...Das alles willkürlich oder ordentlich angeordnet, zeigte sie hier all jenen, die es interessierte.


    Vom Weine und den vielen verschiedenen Inhaltsstoffen beeinflusst, bekam alles noch eine ganz besondere Wirkung. Obwohl die Umgebung sich nur drehte, hatte Celeste das Gefühl vieles davon noch schärfer und realer wahrnehmen zu können. Anderes dafür wirkte dagegen wieder surreal und erschreckend grell und bunt. Nachdem sie eine Weile getanzt hatte, machte sie eine kleine Pause, nahm einige Schlucke vom Wein um die trockene Kehle zu befeuchten. Mit neuem Tanzpartner bewaffnet ging es weiter bis sie einen Blick auf sich ruhen fühlte. Instinktiv drehte sie den Kopf in diese Richtung und erblickte eine Person mit der sie nicht gerechnet hatte. Dicht an Amneris gelehnt, sie fest in den Armen haltend und eben noch einen langen Kuss gewährend, hatte sie getanzt und jetzt das. Ihr Arbeitgeber hatte sie dabei gesehen. Auf der anderen Seite, was tat er eigentlich da? Auch er befand sich in einer sehr deutlichen Position. Was tat er da? War er so betrunken, oder aber...nein. Celeste schüttelte innerlich den Kopf. Der so mühsam angetrunkene Rausch verpuffte für den Moment als sie bewusst wahrnahm, was sie hier gerade gesehen hatte. Dann wurde sie jedoch von Amneris weiter gewirbelt und verlor Serapio aus den Augen. Das musste ein Traum gewesen sein, oder doch nicht. Darüber galt es sich später Gedanken zu machen. Jetzt tanzte sie weiter...



    [Blockierte Grafik: http://img83.imageshack.us/img83/2044/signaturconvimmortal.gif]

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    ... Dann war sie fort.
    Alexander der Große wartete.


    ... doch würde er vergebens auf sie warten …


    Ein wenig schäbig kam sich Prisca durchaus vor, mich so davon zu stehlen, ohne ihm die Wahrheit zu sagen. Doch andererseits .. Eine einzige sündige Nacht und danach? Es war einfach nicht der richtige Ort um an die Zukunft zu denken, zumal diese eine Nacht ohnehin nicht den Sterblichen gehörte. Sie gehörte allein den Göttern und Heroen, jenen unsterblichen Gestalten, sowie der fleischlichen Lust der sie sich heute hingeben wollten - Sie alle, außer ...


    … liebend gerne hätte Prisca den großen Alexander auf die Probe gestellt und all jene Versprechen in Erfüllung gehen lassen. Es klang so verheißungsvoll, so schön, so .. sündig wie er sprach und was er mit ihr vor hatte. Sehen, fühlen, genießen und sich hingeben, endlich erfahren wie es wäre .... Nein das geht auf keinen Fall. Ich kann nicht mein ganzes Leben für ihn und eine einzige Nacht so einfach wegwerfen, rang Prisca innerlich mit sich während sie den letzten Kuss noch immer süß auf den Lippen schmeckte.


    Doch sie kehrte nicht um, sondern floh weiter durch die Hallen des Lasters davon, gefolgt allein von ihrer treuen Mänade. "Moment Herrin! Wo willst du hin? … Die .. die Räume nach denen du gefragt hast sind … hier. Hier entlang müssen wir ...", versuchte Persinoe die Göttin an der Schwelle zur Sünde zurück zu halten. Und Prisca stoppte tatsächlich!


    Wortlos und suchend blickte Prisca sich um, während Peisinoe sich fragte was in die Herrin gefahren war. "Herrin ist alles in Ordnung mit dir?" .. Ah, Die da! Die könnte passen ... "Du … du da, komm mit!", winkte die Aurelia scheinbar wahllos eine herumstehende Sklavin heran, ohne auf ihre Mänade zu achten und eilte mit dieser und der verdutzen Peisinoe zusammen geradewegs in das bereits hergerichtete Separee. Ich kann ihn nicht einfach so stehen lassen, entschied sich Prisca kurzfristig zu einer kleinen Planänderung.


    "Zieh dich aus! Schnell", kam sogleich der nächste Befehl an die schwarzhaarige Sklavin, während Prisca bereits dabei war ihre eigenen Sachen abzulegen. Nun waren Peisinoe und die andere Dienerin noch mehr verwirrt: "Aber Herrin?!? … Was?… Ehm, wolltest du nicht mit Alexander …" Ich mit Alexander? Oh nein! Nicht ich ..., antwortete Prisca ihr stumm mit Blicken und langsam wurde den beiden Frauen klar, was die Aurelia vor hatte. "Du wirst heute Nacht die Athene spielen und gemeinsam werdet ihr Alexander den Großen mit allen Künsten der Liebe verwöhnen. Verstanden?!", sprach Prisca ihren Gedanken laut aus. Schon hatte sie die Kleider der Sklavin selbst übergestreift und ohne zu zögern das amnethyst-flieder-veilchen-pflaumen-wieauchimmerfarben- schimmernde Gewand der Sklavin ausgehändigt.


    Ob Alexander den Schwindel bemerken würde? Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit. Bis dahin sollte er allerdings all die Freuden genießen, nach denen es ihm gelüstete. Womöglich war es ihm am Ende sogar einerlei wer jene Göttin war, die er auf dem Fest so leidenschaftlich geküsst hatte. Wer weiß - dies würde die Aurelia ohnehin niemals erfahren ...


    Nachdem die Kleider gewechselt waren übergab Prisca zuletzt die goldene Maske. Die Stücke wären für immer verloren, doch was scherte sie das. Sie hätte das Kostüm ohnehin kein zweites Mal getragen. Kritisch begutachtete Prisca die 'neue Athene', die ihr zweifellos niemals das Wasser reichen konnte. Das Kleid sah an der Dienerin nur halb so gut aus, die Maske passte nicht perfekt, doch fiele das im Rausch des Weines und der Lust wahrscheinlich gar nicht weiter auf. Oder doch? Letztendlich kann es mir egal sein, doch wünsche ich ihm, dass er seinen Spaß haben wird. So absurd es auch klingen mochte, so ehrlich war dieser Wunsch gemeint.


    "Nun gut, das müsste so gehen. Und nun hört mir gut zu. ..." instruierte die Aurelia die beiden Sklavinnen mit eindringlichen Worten:" Sollte jener Alexander den Schwindel bemerken so sagt im genau folgendes: "Leb wohl mein starker Held. Es mag dir zwar verwehrt sein die echte Athene zu lieben, da eine Göttin nun einmal unantastbar ist und es bleiben muss. Doch wisse Eines. Die echte Athene beneidet die Sterblichen um diese eine Nacht mit dir und sie wird deinen letzten Kuss niemals vergessen …" Zweifellos würde sich Prisca immer wieder gerne an ihre "kleine Eskapade" zurück erinnern, selbst wenn der große Alexander sie längst vergessen hätte.


    Wie auch immer. Alles hatte ein Ende und so endete es damit, dass Prisca die beiden Sklavinnen zurück zu Alexander schickte, während sie selbst unbemerkt von diesem Ort verschwand. Zurück nach nach Hause, in das beschützte, gewohnte und oftmals langweilige Leben einer Sterblichen ...

  • Plötzlich schien auch Aphrodite Lust zu verspüren (welch' Wunder, war sie doch deren Göttin!) ein paar Worte zum Gastgeber zu verlieren. Und was für Worte! Trotz seines alkoholisierten Zustandes entging ihm nicht, dass sie ein ganzes Gedicht verfasste - und das aus dem Stegreif! Der Inhalt entging ihm dabei weitestgehend - wurde er doch viel zu sehr von seiner hübschen Mänade abgelenkt, die ihm eine Traube reichte - mit dem Mund!


    Als Celeste sich dann jedoch zurück auf die Kline fallen ließ, klatschte Durus natürlich Beifall und erwiderte überschwänglich:


    "Bist du sicher, dass du Aphrodite und nicht...Polyhymnia bist?"


    Einen Moment hatte der Flussgott doch tatsächlich überlegen müssen, ob Terpsichore, die die Muse der Chorlyrik und des Tanzes, Polyhymnia, die Muse des Gesangs mit der Leier oder Kalliope, die Muse der epischen Dichtung, der Rhetorik, der Philosophie und der Wissenschaft die angemessenste Bezeichnung war. Nun jedoch war er sich ganz sicher und grinste stolz über seine eigene Zuordnung.


    Dass dann schließlich der Kuss der Isis nicht an ihn, sondern an Macer ging (Durus hatte Macer noch nie jemanden küssen gesehen - nicht einmal seine Gattin Albina), war nicht so schlimm für ihn, denn einerseits hätte er dafür wohl aufstehen müssen (was in seinem Zustand zunehmend problematisch war), andererseits belohnte ihn Aphrodite persönlich mit einem heißen Kuss, der ein Kribbeln in den Lenden des schon etwas älteren Senators hervorrief. Natürlich ließ er den Kuss gewähren, erwiderte ihn sogar innig, bis er etwas feuchtes auf seiner Schulter spürte und abrupt innehielt: Man hatte ihm eine Kette mit Früchten umgehängt! Rasch riss er eine davon ab und wollte sie seiner Gespielin in den Mund stecken, doch sie wirkte etwas angewidert (wahrscheinlich zu viel gegessen), sodass er sie selbst verspeiste, dann seine Mänade bediente und sich schließlich dem nackten Leib vor sich zuwandte, der völlig mit Nüssen beklebt war. Durus griff sich eine auf dem Bauch des Mädchens, dann noch eine und noch eine. Und weil er betrunken war und ohnehin völlig enthemmt, begann er auch, den Honig vom nackten Leib der Frau zu lecken.


    Doch kaum hatte er sich in seine "Speiseträgerin" vertieft, da erklang schon wieder neue Musik und ein tanzender Papposil sprang herein, gefolgt von neuen Tänzerinnen und Tänzern. Zuerst blickte der Flussgott verdutzt drein, dann jedoch malte sich ein Lächeln auf sein Gesicht, bei dem ihm klar wurde, dass alles vom Honig klebte, den er soeben beim "Essen" über sein Gesicht verteilt hatte. Doch kaum war er sich dessen gewahr, war auch schon seine Mänade hochgeschnellt und begann, ihm den Honig mit Küssen vom Gesicht zu entfernen - was Durus sehr gut gefiel. Langsam bekam er große Lust, weiteren Freuden als dem Essen zu fröhnen...


    Doch dieser Wunsch musste vorerst warten, denn schon zog Aphrodite ihn auf die Tanzfläche. Durus konnte sich nicht erinnern, wie man tanzte (er hatte es seit Jahrzehnten nicht mehr gemacht - und noch niemals nicht im Vollrausch!). Daher versuchte er, die grazilen und leichten Bewegungen seiner Tanzpartnerinnen zu imitieren, die sich dann jedoch plötzlich ineinander versenkten, sodass Durus allein daneben von einem Bein aufs andere hopste und seine Arme bewegte als wären sie Wellen auf dem Meer. Es war wirklich sehr gut, dass er so betrunken war, sonst hätte er sich sicherlich sehr für sein Verhalten geschämt. Noch viel mehr jedoch vermutlich, als er nun seine Arme um die beiden tanzenden Göttinnen legte und sich kurz auf sie aufstützte, während er versuchte, seinen Körper weiter im Takt zu bewegen.


    "Naa, wollt ihr den alten Tiberinus nicht mitmachen lassen?"


    fragte er, wobei seine Worte nun schon ein wenig gelallt waren. Seine Hand fuhr über den Rücken der Aphrodite und verharrte schließlich auf deren Gesäß, das sich seines Erachtens nach sehr gut anfühlte.

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