atrium | Nuptiae Consulares

  • Mit dem Weinnachschub ließ Cimon sich, bei Phaeneas sowie der eigenen Person, natürlich reichlich Zeit. Er glaubte zu ahnen das der andere es ähnlich sah wie der Nubier und würde dementsprechend handeln, bis Phaeneas etwas anderes signalisieren würde.


    "Für wahr. Das kann man nicht. Aber man sollte es so gut es eben geht."


    Ja, im Vorahnen war Cimon normalerweise ein recht guter Sklave. Allerdings hatte er so seine Probleme damit es in dieser großen Villa bei solch vielen Herrschaften und einem so ...netten Herren schwer, das Richtige zur rechten Zeit zu erkennen. Es war fiel schwieriger, die Zeichen kleiner...doch er lernte schnell. Hatte er Phaeneas nun richtig verstanden? Ein leichtes Zucken der Schultern mochte zeigen, das es wohl nicht schlimm sein würde, wenn dies der Fall wäre. So Lächelte er immer mehr und musste zugeben, das allein die Anwesenheit des Bithyniers ihn auflockerte. So vergaß Cimon auch schnell, das er den Anderen zuvor nicht richtig verstanden hatte. Als dieser dann noch auf solch gekonnter Weise auf das Spiel einging, musste Cimon ein Lachen unterdrücken und zwang sich dazu ernst auszusehen, solange noch nicht alle Herrschaften zum Essen gegangen waren.


    "Dann bin ich ja beruhigt, das du dich wohlfühlst, bester Phaeneas."


    Eine respektvolle Geste untermalte nur leicht und unauffällig seine Worte. Doch Cimon musste sich nun zurücknehmen, damit er nicht völlig vergaß, wer er war. Das seine Mimik und der Versuch der wortlosen Komunikation Phaeneas fesselte und somit wohl nicht falsch gewesen war, ließ den Nubier lächelnd nicken. Zumindest die ANtwort des Gegenübers zeigte, entweder das er ihn verstanden hatte oder das er ihm helfen wollte. Beides kam Cimon entgegen und sorgte für ein dankbares Lächeln.


    "Ja, du kannst mich gerne begleiten. Mal sehen was wir für uns erbeuten können."


    Damit verabschiedete er sich mit kurzen Worten und der Eklärung das er sich mit Phaeneas um das Essenfür sie kümmern würde, bei den beiden Pather und wand ging schließlich in Begleitung von Phaeneas in Richtung culina.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

    Einmal editiert, zuletzt von Cimon ()

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Gut gelaunt wandte er sich an seine Gesprächspartner. Nun mußte er auch die Stimme nicht mehr senken. "Der Consul bittet zu Tisch. Wollen wir nicht auch ins Triclinium gehen und dort weiterreden?" Er machte eine einladende Geste.


    Nach den ganzen steifen und hochfeierlichen Zeremonien der letzten Minuten war die Aussicht auf Essen und Trinken in gemütlicher Runde doch ausgesprochen reizvoll, und Celsus war schnell überzeugt.


    "Ja, das ist eine gute Idee, da schließe ich mich sehr gern an." Er warf noch einen fragenden und einladenden Blick zu Aurelius Cotta und folgte Ursus dann hinüber ins Triclinium.

  • „Stimmt, das sollte man, zumindest versuchen“, lächelte Phaeneas und erwiderte damit die Art, wie Cimon ihn ansah. Dann wurde dessen Gesicht plötzlich ernst und der Bithynier betrachtete ihn teils verschmitzt teils prüfend. Es war der Versuch, ihn doch noch zum Lachen zu überreden. Nichts konnte den Lucian’schen Leibsklaven in dieser Situation noch dazu bringen, tiefliegendere Gründe für diesen Ausdruckswechsel zu suchen.
    Als der Bithynier dann das „bester Phaeneas“ hörte, rutschte ihm erst einmal das Herz in die Hose. So tituliert zu werden, war er wahrlich nicht gewöhnt. Dazu war er noch ein weiteres Mal geneigt, sich vor Augen zu rufen, misstrauisch zu sein - aber es siegte etwas anderes:
    „In der Tat. Das tue ich“, antwortete er, während das Lächeln auf seinen Lippen noch eine Spur sanfter wurde.
    Außerdem – auch wenn er von Anfang nett zu Cimon gewesen war, außergewöhnlich nett, unverzeihlich nett, und ihn - noch schlimmer - nett gefunden hatte, seit er da am anderen Ende des Atriums gestanden war, beobachtete er das Ganze ja immer noch mit wachem Verstand und untersuchte jede Kleinigkeit, die in ihrem Beisammensein auftauchte, nach möglichen Gefahren. Das konnte man ja auch, ohne distanziert und abweisend zu sein – oder?
    Sogar die Erwähnung von ‚Beute‘ fand Phaeneas in diesem Zusammenhang lustig.
    „Ja, schau‘n wir mal“, schmunzelte er deshalb. Den anderen zweien warf er nur einen kurzen, beiläufigen Blick zu, als Cimon sich an sie wandte, und machte sich dann mit ihm auf, zur Essensbeschaffung.

  • - Marei et Minor


    Minor traute sich offensichtlich möglicherweise aus ihr unbekannten Gründen, auf die sie niemals kommen würde, nicht mit ihr mitzugehen. Mit einem sichtlich enttäuschten Gesichtsausdruck liess sie seine kindliche Hand abrupt los und trat wenige Schritte zurück.


    "Schade.. du interessierst dich nicht für mich. Weil ich ein Mädchen bin? Weil ich zu denen mit dem Sklavenzeichen gehöre?" Kaum, dass sie diese traurigen Fragen an ihn ausgesprochen hatte, nahm sie ihren gerufenen Namen wahr und ahnte, dass sie seine Antworten wohl niemals erfahren würde. Man verlangte nach ihr.. die wenigen dienstfreien Minuten waren vorbei.


    "Vale, Minor, man sieht sich." verabschiedete sie sich mit einer lange geübten kecken Verbeugung von dem Jungen und verschwand in der Menschenmenge. bevor sie ihn endgültig nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich noch einmal um und merkte sich sein Gesicht. Es wäre schön ihn wiederzusehen... egal wie alt sie dann sein mochten.

  • Zitat

    Original von Cassim
    Unbeschreiblich war Cassims Freude über den Landsmann, der nicht nur ebenso dem gleichen Stande entsprungen war, nein der auch ein Kataphrakt gewesen war. Er wollte Ahura Mazda noch für diese glückliche Fügung danken, dass er die Wege der beiden Männer zusammen geführt hatte. Ein wenig überschattete ihn seiner Freude, als Phraates davon sprach, wie er durch Dura gekommen war. Cassims Herz begann schneller zu schlagen. Gerne hätte er sich danach erkundigt, wie der Zustand seiner Heimatstadt gewesen war, die er nicht mehr gesehen hatte, seit er in den Krieg gezogen war.
    Vorerst jedoch hörte er dem anderen Parther zu, was dieser zu erzählen hatte und nickte hin und da, weil er nachvollziehen konnte, was Phraates berichtete.
    "Ich nahm an der Schlacht am Chaboras teil. Dort zeigten wir den römischen Hunden, was es heißt, Parthia zu überfallen! Ein wahrlich guter Tag zum Sterben! Als mein Pferd tot unter mir zusammenbrach, versuchte ich noch so vielen Römern wie möglich den Garaus zu machen. Ich weiß nur noch, wie mich etwas Stumpfes traf, daraufhin verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, war die Schlacht bereits vorbei. Da man mich für tot hielt, hat man mich zurückgelassen. Verwundet schleppte ich mich in eine Felsnische, die mir Schutz bieten sollte. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag. Jedenfalls entdeckten mich dort einige Tage später ein paar römische Reiter, die mich mitnahmen. Hätten sie mich dort nur liegen lassen oder mich gleich getötet!" Der Parther sah verbittert weg. Nur Sklaverei war schlimmer als der Tod!
    Als Cimon dem Landsmann nun auch Wein einschenkte, wandte er sich den beiden wieder zu.
    "Du warst in Dura? Sag mir, wie sah es dort aus, als du dort durchgezogen bist?", fragte er schließlich und hoffte auf eine Antwort, die ihm wieder Hoffnung gab.


    Phraates blickte den Parther vor ihm an und wiegte seinen Kopf unsicher. „Eine traurige Geschichte. Wie die Geschichte von so vielen Leuten aus unserem land, die hier in Sklaverei leben. Aber, mein Freund, ein guter Tag um Sterben? Gibt es so etwas?“ Er schüttelte den Kopf. „Hätten uns die Römer in Frieden gelassen. Hätten sie uns nicht überfallen. Niemand hätte sterben müssen, und wir wären daheim. Wir wären nie hierher gekommen.“ Der junge Parther blickte grimmig auf den Boden unter ihm. „Ich vermisse die Sterne über Aspadana. Ich vermisse sie mehr als alles andere.“
    Er senkte seinen Blick und hob ihn erst wieder, als er die Frage des Cassim hörte. „Dura?“ Er blinzelte und holte schon Luft, um eine Antwort zu geben, da hielt er inne. Wartete eine Sekunde. Bevor er schließlich sagte: “Es ist alles beim Alten. Alles beim Alten. Eine sehr schöne Stadt.“ War es gewesen. Doch nun - ein Trümmerhaufen. Es würde einige Zeit dauern, die Stadt wieder aufzubauen.
    In genau diesem Moment spürte er hinten etwas. Es war eine der Köchinnen in der culina. „Phraates? Hilfst du uns beim Essen zubereiten? Die cena fängt gleich an.“ Phraates nickte. „Von mir aus. Cassim, es tut mir Leid, ich muss jetzt gehen, aber wir sehen uns sicher wieder. Möge das Licht des Ahura Mazda deinen Weg erleuchten und dich beschützen. Khuda hafez.“, verabschiedete er sich, und wandte sich um, um in die culina zu gehen.

  • Die Zeremonie der Eheschließung zog an Gracchus vorbei und ehedem er sich versah, rief Tiberius bereits zum Essen zu schreiten, so dass er bei sich überlegte, ob der Consul allfällig einer dieser neumodischen Strömungen war gefolgt und darob einen Teil des Ritus hatte ausgelassen, gleichsam schien ihm dies kaum wahrscheinlich, wiewohl seiner Auffassung nach alle Bestandteile des Ritus waren erfüllt worden, so dass es nicht die Zeremonie oder gar die Zeit selbst mussten sein, welche sich unvollständig zeigten, sondern einzig deren Wahrnehmung. So hakte Gracchus sich denn wieder bei seiner Gemahlin unter, legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter, dass sie mit einem Umweg über die Gratulation zu den Clinen sich würden begeben. Seinen Sklaven Cassim hatte Gracchus derweil bereits vergessen - doch war es schlussendlich nicht Aufgabe des Herrn, sich seiner Sklaven zu erinnern, sondern vice versa.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Marei
    - Marei et Minor
    "Schade.. du interessierst dich nicht für mich. Weil ich ein Mädchen bin? Weil ich zu denen mit dem Sklavenzeichen gehöre?" Kaum, dass sie diese traurigen Fragen an ihn ausgesprochen hatte, nahm sie ihren gerufenen Namen wahr und ahnte, dass sie seine Antworten wohl niemals erfahren würde. Man verlangte nach ihr.. die wenigen dienstfreien Minuten waren vorbei.


    "Vale, Minor, man sieht sich." verabschiedete sie sich mit einer lange geübten kecken Verbeugung von dem Jungen und verschwand in der Menschenmenge. bevor sie ihn endgültig nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich noch einmal um und merkte sich sein Gesicht. Es wäre schön ihn wiederzusehen... egal wie alt sie dann sein mochten.


    Der Geist des Knaben ließ jegliche Willfährigkeit und Tatkräftigkeit missen als das Mädchen, so ihre Worte der Wahrheit entsprachen, nach seiner Hand griff. Indessen zog er diese gar zurück, war er sich doch nicht im Klaren, wohin jenes fremde Wesen ihn zu ziehen gedachte, welche infamiliaren Handlungen es vollziehen mochte um ihm den Beweis ihrer Weiblichkeit zu erbringen! All diese Reaktionen mochten gar phlegmatisch wirken, obschon Manius Minor zweifelsohne keinerlei geistige Retardierung aufweisen konnte, sondern lediglich seiner Xenophobie zuzuschreiben war, die beträchtlich durch den Umstand gesteigert wurde, dass die kleine Sklavin ihn der vertrauten Aura seiner Eltern entziehen wollte.


    Letztenendes verlor Marei die Geduld mit dem jungen Flavius, schob sein Verhalten gar auf ihre niedere Abstammung, die für den unbefleckten kindlichen Geist jedoch kaum eine Kategorie darstellte, handelte es sich doch bei sämtlichen seiner Spielgefährten nur um Sklaven! Doch, ehe er sich auch hier zu Worten durchzuringen vermochte, war die Gelegenheit neuerlicher Bekanntschaften vertan, denn sein Gegenüber verschwand in der Menge, nicht ohne sich auf freundliche Weise zu verabschieden. Die Erwiderung des Minimus ließ jedoch auch diesmal länger auf sich warten und erfolgte mit einem vielmehr geflüsterten
    "Vale...",
    das im allgemeinen Getöne der Feierlichkeiten unterging und kaum eine Verstärkung durch das zögerliche Heben des Digitus Salutaris erfuhr. Somit endete jenes kurze Aufeinandertreffen des Knaben mit einem gleichaltrigen Mädchen, das wiederum ein Gefühl des Versagens in dem Jungen zurückließ, da er sich erneut nicht einer vernünftigen Kommunikation als fähig erwiesen hatte.


    Es dauerte eine kurze Weile, ehe er seine Orientierung zurückgewann und seine Eltern fixierte, sodass er an ihre Seite zurückkehrte, als die Zeremonie begann. Dem Ruf des Herolds folgend vermied er einen prompten Bericht über sein adventuröses Erlebnis, sondern versuchte, zwischen all jenen fülligen Kleidern und Armen der Umstehenden hindurch einen Blick auf die Eheschließung und das anschließende Opfer zu werfen, dessen Ablauf ihm inzwischen fest vertraut war, da es sich kaum von jenen Opfern unterschied, die sein Vater bisweilen am Hausaltar der Villa Flavia Felix zu vollziehen pflegte.

  • Cassim nickte zustimmend. Ihm war es schwer ums Herz geworden. Es war wirklich ein Jammer, mit ansehen zu müssen, was dieser Krieg aus ihnen gemacht hatte. Jeden Tag aufs neue Erniedrigung und Schmach erleben zu müssen.
    Aufmunternd legte er Phraates seine Hand auf die Schulter. "Eines Tages wirst du sie wiedersehen, mein Freund! Ganz bestimmt!" Der Parther seufzte, denn insgeheim glaubte er selbst nicht an seine eigenen Worte. Seit seiner missglückten Flucht war die Heimat in unerreichbare Ferne gerückt. Nur ein Wunder konnte da noch Abhilfe schaffen. Wogegen er schon lange nicht mehr an Wunder glaubte.
    Als sein neugewonnener Freund nun von seiner Heimatstadt zu sprechen, beschlich Cassim das sonderbare Gefühl, dass nicht alles so war, wie es Phraates beschrieben hatte. Beklommenheit erfasste ihn. Noch ehe er nachfragen konnte, wurden sie gestört.
    Cassim blieb mit einem Schwung unbeantworteter Fragen zurück und sah dem Landsmann noch nach, wie er in der Küche verschwand.
    "Möge der eine dich auch beschützen!", rief er ihm noch nach. Gänzlich aufgerüttelt, sah er sich um. Auch Cimon war mittlerweile verschwunden - und der Flavier? Er sah sich nach ihm um und als er ihn gefunden hatte, hielt er sich fortan in seiner Nähe auf.

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