°^Porta^° - Casa Furia

  • Tiberios fuhr der Schreck in die Glieder, aber weil er als Scriba gelernt hatte, zu allem ein unbeteiligtes Gesicht zu machen, schaffte er es auch hier, neutral dreinzuschauen.
    Da der Optio der Urbaner ihn offensichtlich genau erkannt hatte, war es sinnlos, abzustreiten, dass er beim Gladiatorenwettkampf anwesend gewesen war.


    "Alles in bester Ordnung, aber zu gütig, dass du nach dem Rechten schaust, Dominus Cerretanus.", sprach Tiberios:
    "Weshalb sollte ich Blessuren davon getragen haben ? Ich war ja nicht mit in der Arena. Ein erstaunlicher Kampf, nicht? Jeder, der in Roma lebt, sollte zumindest einmal das Kolosseum besucht haben, was auch gewiss die Meinung von Domina Stella ist."

    DIES war so schwammig formuliert, dass Appius Furius Cerretanus mit ein wenig Glück das Richtige herauslesen würde: Das nämlich die beiden Sklaven die Erlaubnis besessen hatten, zu sein, wo sie waren.

  • " Und natürlich war es Furia Stella die dir ans Herz gelegt hat dabei zu sein. Wo sie nicht da ist." " Jaja." Appius hatte immer wieder genickt als Tiberios frei heraus geplaudert hatte.


    Nachdem er geendet hatte konnte es auch der Furier nicht verkneifen Tiberios auf die Schulter zum klopfen und zu grinsen.


    " Und wer ist das nun?"
    Das Thema Gladiatoren war für ihn abgehakt.

  • Tiberios war höchst erfreut darüber, dass das heikle Thema abgehakt war:
    "Der Gast ist Dominus Saturninus, ein Verwandter, der kürzlich aus dem Osten des Imperiums heimgekehrt ist.", gab Tiberios Auskunft - warum sollte er auch nicht, gehörte der Optio doch mit zur gens Furia und war der Cousin seiner Domina:


    "Da ich mir dachte, dass Dominus Saturninus von der Reise ausruhen möchte, bewirten wir ihn gerade im Garten, während Lyda sein Gemach herrichtet."
    Der Maiordomus deutete eine Verbeugung an:
    "Es wäre eine Ehre, wenn Du dich dazu gesellen möchtest, Dominus Cerretanus.", sagte er.

  • Appius war nicht in Feierlaune. Er wollte auch eine müden Reisenden belästigen. Schliesslich war DER Osten nicht unbedingt gleich ums Eck. Oder ein Ritt am Pferd an einem Tag geschafft.


    " Für wen es eine Ehre wäre lassen wir Mal so stehen. Ich bin mir geradezu ganz sicher das der Verwandte aus dem Osten die Ruhe und Entspannung genießen möchte und ich hier nicht hilfreich sein würde."
    Penetrant konnte er, und ist es, in der Castra.


    " Aber nur kurz" meinte er dann unerwartet und machte eine kleine Bogen um Tiberios Richtung Porta.

  • Tiberios war einen Moment lang verblüfft, aber nur einen Moment lang, denn es gehörte zu seinen Aufgaben, entweder alles im Griff zu haben oder wenigstens den Anschein zu erwecken.


    "Nach dir, Dominus Cerretanus", sprach er und wies auf die Tür,
    dann rief er schon nach Rhea, sie solle heiße Tücher und noch einmal eine Portion Erfrischungen in den Pavillon bringen.


    >>> Hortus

  • Scato wusste nicht, dass Tiberios nicht mehr lange in der Casa Furia weilen würde, als er hierher kam, um seinen Brief abzugeben, falls ein persönliches Dankeschön nicht möglich war.


    Ad
    Tiberios
    Casa Furia
    Roma



    Betreff: Danke



    Salve Tiberios,


    vielen Dank für das wundervolle Geschenk. Ich bin noch nicht in der Kunst des Schröpfens bewandert, aber ich werde es eines Tages sein und dann wird es den Patienten gute Dienste leisten. Ich habe mich sehr darüber gefreut.


    Vale bene,
    Sisenna Iunius Scato


    Das klang sehr nüchtern, doch es war für Scato bereits Überwindung gewesen, überhaupt ein persönliches Schreiben an Tiberios zu richten aus Angst, es könnte von dem Falschen gelesen werden. Nicht darin stand all das, was niemand wissen sollte und was auch keiner Worte bedurfte. Scato schaute unschlüssig die Tür an, ehe er es wagte, zu klopfen.

  • Aischylos öffnete die Tür, nachdem es geklopft hatte, schaute hinaus und erblickte einen Urbaner. "Was wollte denn der hier... ?" überlegte kurz der Ianitor und fragte dann höflich,


    "Salve, was kann ich für Dich tun?"

  • Scato hielt den Brief in seinen Händen. Das war ein guter, wenn auch schwacher Vorwand, um Tiberios sehen zu wollen. Er konnte schlecht sagen, dass er den Sklaven besuchen wollte. Man besuchte keine Sklaven. Nicht, ohne sich vollends der Lächerlichkeit preiszugeben. Wenn überhaupt, dann ließ man nach ihnen schicken.


    "Salve, Ianitor", grüßte er in freundlichem Ton. "Ich habe hier einen Brief, den ich Tiberos persönlich überreichen möchte. Ist das möglich?"

  • Aischylos betrachtete kurz den Brief und nickte, "Warte bitte hier und ich gehe Tiberios holen". Der Hund Aramis, ein Molosser, kam auch an die Porta und blieb neben Aischylos stehen, dabei betrachtete er neugierig den Besucher,


    "Du passt auf ... lass niemanden rein", flüsterte Aischylos dem Tier zu und begab sich auf die Suche nach Tiberios.

  • Officium >>>


    Tiberios trat, den Brief für Dominus Scato immer noch in der Hand, an die Porta, verbeugte sich kurz und sprach:
    „Salve Dominus Miles, ich bin Tiberios, Maiordomus….“
    Dann erkannte er Sisenna Iunius Scato und blieb wie erstarrt stehen, als wäre er in den Bannkreis der Medusa geraten.
    Er rang sichtlich um Fassung, konnte aber nicht verhindern, dass er errötete.
    Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht damit, dass Scato so etwas für ihn riskieren würde. Man besuchte als freier Römer keine Sklaven eines fremden Haushalts. Das war absurd, im besten Fall der Anlass zu gelindem Spott, im schlimmsten zur völligen gesellschaftlichen Ächtung.
    Daher reagierte Tiberios sofort, verbeugte sich noch einmal und sprach so laut, dass es Umherstehende hören konnten:
    "Du kommst bestimmt wegen der Übersetzung des Herophilos, die ich für dich anfertigen sollte. Verzeih mir, dominus, dass ich so lange gebraucht habe. "
    Er zeigte die Schriftrolle, die er in der Hand hatte:
    "Da mir meine Domina nicht gestattet, während ihrer Abwesenheit Besucher einzulassen, bitte ich dich, mit mir ein Stück zu gehen. Vielleicht könnten wir einige Anmerkungen besprechen?"

    Seine Stimme klang kühl und höflich, aber seine Hände zitterten und sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

  • "GENAU, von Herophilos, dem Leichenfreund!" Scatos Mundwinkel zuckten in dem Bemühen, sein Lächeln zu unterdrücken. "Jaaa", sagte er gedehnt, um seinen vorherigen erleichterten Ausruf zu überspielen. "Wir gehen irgendwo lang und reden." Noch plumper ging es nicht, Scatos Hirn befand sich sonstwo, aber nicht mehr in seinem Kopf. In einer unmöglichen Gangart schlenderte er neben Tiberios her, in dem Bemühen, lässig zu wirken. "An irgendeiner ruhigen Stelle ... das ist ein wissenschaftliches Werk mit vielen Details", fügte er hinzu.

  • Von der Casa Furia aus führte die Via Nomentana den Hügel Quirinal hinab; an hinter Mauern liegenden Stadtvillen, die mit kleinen Parkanlagen: Bäumen, Springbrunnen, steinernen Bänken zum Ausruhen abwechselten, vorbei, bis endlich zu der Porta Salutaris, einem der alten Stadttore.


    Tiberios dachte an eine kleines namenloses Fleckchen Grün, um den sich niemand mehr kümmerte, denn dort wuchs Gestrüpp und rankten sich Äste einer Kornellkirsche um die Statue einer Dryade, die er auf Grund der Nähe dieses Gewächses als Kraneia identifizierte. Dort unter der Statue, deren Bemalung bereits abgeblättert war, stand eine ebenso verwitterte halbrunde Steinbank. Es war ein vergessenes, von der Straße nicht einsehbares Plätzchen.
    Dorthin führte Tiberios Scato.


    >>> Namenloser Park der Dryade Kraneia

  • << Auf dunklen Pfaden III


    Terpander brachte Briseis bis an die Porta. Er nahm seine Rolle als Mann ernst und freute sich, wenn er aufpassen durfte. Die Nacht hatte ihre dunkelste Stunde erreicht, als er seiner Gespielin einen Abschiedskuss auf die Lippen drückte.


    "Schlaf gut, Briseis", sprach er zärtlich.


    Der schwarze Panther, der das Silber seiner Jahre im Pelz trug, hatte die Krallen nicht ausgefahren bei diesem Spiel. Terpander wandte sich geschmeidig ab, trat aus dem Licht und verschwand in der Nacht, als sei er nur ein finsterer Traum gewesen, bittersüß und schmerzlich, dem Briseis auf wundersame Weise heil entronnen war.


    Casa Leonis >>

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    SKLAVE - SISENNA IUNIUS SCATO

    3 Mal editiert, zuletzt von Terpander ()

  • "Hast Du auch vom Hochzeitsumzug der Annaea gehört?" "Ja, es soll toll gewesen sein, einer meiner Bekannten hat mir davon erzählt. Er hatte ihn gesehen."


    "Hey, Bürschchen, paß auf wohin du deine nichtsnutzigen Füße setzt!", blaffte ein Mann einem Jungen hinterher, der im Vorbeirennen seine Verkaufsauslage umgestossen hatte und nun alles wieder aufsammeln konnte. "Komm mit Hübscher, mich kannst du schon für 4 asses haben!", beziertste eine Lupa einen potentiellen Freier an der nächsten Ecke. "Nein, nein, laß gut sein!", wehrte der Mann ab. "Na komm, zier dich nicht. Ich besorge es dir besser als deine Frau oder Sklaven!", versuchte die Lupa es nocheinmal, wobei sie eine ihrer Brüste bloslegte und ihm unter die Augen hielt. Der Mann jedoch ging einfach weiter und verschwand im Gedränge der Straße


    Ein Taubenpärchen saß auf einem Vordach und beschaute sich die riesigen Zweibeiner, wie sie mal langsam, mal abgehetzt durch die Straße gingen. Mal in freundlichem Austausch vertieft, mal im Streit geeint, doch immer schön in respektabler Entfernung zu dem gefiederten Paar, so daß es sich aushalten ließ, das menschliche Theater zu verfolgen. Jetzt noch eine gute Portion Würmer für den Schnabel und bestes Unterhaltungsprogramm wäre garantiert.


    Hier nun zog Marcus ebenfals durch die Straßen und Gassen, seinem Ziel entgegen. Er hatte sich zuvor eine frische Tunica angezogen, nachdem er ausgiebig im balneum sich gesäubert und entspannt hatte. Über seinen Schultern hing sein sagum, das er von seinem Vater vermacht bekommen hatte, denn die Jahreszeit hatte immer noch kühle bis kalte Nächte in ihrer Hinterhand. Das sagum des Vaters war trotz des Alters in einem guten gepflegtem Zustand und durchaus wert ausgeführt zu werden.


    Nach ein zwei Abbiegungen erreichte er nun sein Ziel: die casa furia. Er klopfte an die Tür --- tock tock tock

  • Der Ianitor der Casa Furia besaß eine Liste über die erwarteten Gäste, und als es nun an der Porta klopfte, öffnete er.

    Mit einem raschen Blick schätzte er den Besucher, der eine Tunika und darüber ein Sagum trug, ein. Gewiss war das vom Hausherr erwartete Marcus Annaeus Conservator.


    "Salve domine Marcus Annaeus Conservator", sprach er und verbeugte sich: "Tritt ein, rechter Fuß zuerst, wenn ich bitten darf." Das trug Glück ins Haus.


    Er winkte eine zweite Sklavin herbei, die schon gewartet hatte. Sie trug eine Wasserschüssel, in der einige Rosenblätter schwammen und weiche Tücher. Die Straßen waren staubig, daher wollte sich der Gast bestimmt etwas erfrischen.


    Dann kam Diocles, der persönliche Sekretär des Furius, um den Gast in das Sommertriclinium zu geleiten.

  • Von der Porta gelangte man über die fauces, einen kurzen Korridor, in das Atrium, welches ein durch viele Säulen gestütztes atrium corinthicum war. Mittlerweile dämmerte es, und ein einsamer Stern spiegelte sich in dem dunklen Wasser des Impluvium.

    Das Triclinium selbst lag an der Rückseite des Atrium und war in der schönen Jahreszeit zum Peristyl hin offen, ansonsten konnte man es mit einer Schiebewand verschließen.


    "Salve domine", murmelte Diocles: " Bitte folge mir, Herr." Mehr sprach er nicht, das tat er nie. Der Byzantiner war schüchtern.

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    SCRIBA PERSONALIS - AULUS FURIUS SATURNINUS

  • Als die Tür sich öffnete blickte Mārcus in das Gesicht des iānitor. Und als dieser anfing zu sprechen mußte Mārcus grinsen. Er konnte nicht anders. Dieser leichte griechische Akzent, den er meinte wahrzunehmen. 'Ach Aristotelēs!?', ging es ihm durch den Kopf. Während er grinsend durch die Tür ging kam schon eine weitere serva. Diese reichte eine Schüssel mit Rosenlättern beduftet und weiche Tücher. In der Tat eine erfrischende Wohltat nach dem staubigen Gang durch die Gassen und Straße.

    "Danke dir, sehr aufmerksam.", quitierte er die Geste der serva und begann seine Hände mit dem Wasser zu waschen und im Anschluß mit einem Tuch zu trocknen. Dieses gab er es der serva zurück und just in diesem Moment tauchte eine weitere Person auf und Mārcus Grinsen wollte gar nicht mehr vergehen, als diese Person ebenfalls sprach.


    "Salve domine", murmelte Diocles: " Bitte folge mir, Herr." Mehr sprach er nicht, das tat er nie. Der Byzantiner war schüchtern.

    'Wenn ich es nicht besser wüßte, Achaea wäre der Ort wo dieses Haus steht.', dachte er und versuchte sein schelmisches Grinsen wieder in den Griff zu bekommen. 'Sāturnīnus hat sich halb Achaea ins Haus geholt. Κρόνος (*1) könnte ich ihn rufen, wobei ...' Mārcus schweifte kurzzeitig mit seinen Gedanken ab.


    Er folgte seinem Begeleiter, der ihn gekonnt durch einen kurzen Korridor weiter durch das ātrium, und es war ein ātrium corinthicum, was Mārcus erneut zum Schmunzeln bewegte, hin zum triclīnium, gelegen an der rückwärtigen Seite des ātrium, führte. Obwohl Mārcus das Grinsen nur schwer unter Kontrolle bringen konnte, konstatierte er eine geschmacklich anregende Einrichtung. Alles wirkte harmonisch ineinander vereint.


    'Ō Κρόνος, du hast es aber mit Archaea. Die cēna wird mit Sicherheit interessant.', dachte sich Mārcus und folgte die letzten Schritte seiner Begleitung.




    Sim-Off:

    *1) Κρόνος - Krónos --> Sāturnus

  • Diocles blieb dann stehen. Noch eine Verbeugung und eine einladende Handbewegung, dabei seufzte er nicht einmal leise,sondern mehr so innerlich. Heute sollte er mit der Köchin das Essen auftragen, dabei war er gewiss kein minister*, aber Befehl war Befehl.



    >>> Triclinium: Cena mit Annaeus Conservator



    *

    Sim-Off:

    hier Service -Sklave

  • Nach meiner langen Reise habe ich mich nun etwas erholt und begab mich zur Casa Furia. Insgeheim hoffte ich meine Freundin Stella dort anzutreffen, oder ihren Cousin.


    Als wir dann die Casa erreichten, stieg ich aus der Sänfte und ließ meine Sklavin Tuska an die Porta klopfen.


    *klopf....Klopf...Klopf.......*

  • Aischylos öffnete die Porta. Sein Blick fiel auf die Besucherinnen, und ein Lächeln stahl sich auf seine sonst so ernsten Züge, als er sich leicht verbeugte. Er hatte ein gutes Gedächtnis und erkannte Domina Duccia Clara und ihre Sklavin, die Keltin Tusca, sofort wieder:

    "Salve Domina Clara", sprach er: "Willkommen in der Casa Furia. Bitte trete ein."

    Auch wenn sie nicht angemeldet war, war sie als eine der ältesten Freundinnen seiner Domina Stella jederzeit willkommen. Leider war seine Domina jedoch nicht in Roma.

    Er winkte nach hinten zu Rhea, die Tücher zur Erfrischung brachte.

    440-a4ca34db.pngRhea verneigte sich und sagte mit ihrer angenehmen Stimme:

    " Dominus Aulus Saturninus befindet sich im Peristylium, Domina Clara. Bitte folge mir doch."


    >>> Peristylium

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