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Tiberius Servus
Casa Furia
Roma
Salve Tiberios!
Triff mich in der hora octa de meridie* in drei Tagen an denselben Brunnen wie das letzte Mal. Falls du nicht kannst schicke mir bitte eine Benachrichtigung.
Hephitios
* = 14:00 Uhr
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Tiberius Servus
Casa Furia
Roma
Salve Tiberios!
Triff mich in der hora octa de meridie* in drei Tagen an denselben Brunnen wie das letzte Mal. Falls du nicht kannst schicke mir bitte eine Benachrichtigung.
Hephitios
* = 14:00 Uhr
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Furia Stella
Casa Furia
Salvete, liebste Cousine.
Ich möchte dir nur mitteilen dass es einige Ärgernisse mit meiner Sklavin Eireann gab und sie nun Gast in der Castra ist.
Warum auch immer sie sich so verhalten hatte wie es geschah so hat sie die Konsequenzen zu tragen.
Meine Position als Optio ist durch ihre Fehltritte gefährdet wie auch in diesem Fall unerheblich.
Werde dich nun längere Zeit nicht besuchen können da viel zu tun n sein wird.
Appius
P.s. Tiberios hatte sich nach Eireann erkundigt. Sei so nett mir nett und teile ihm ihren Aufenthaltsort mit.
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Gens Furia
Casa Furia
Roma
Betreff: Fluch
Werte Gens Furia,
da ich leider nicht den konkreten Ansprechpartner in dieser Sache kenne, bitte ich darum, mir nachzusehen, dass ich die allgemeine Grußformel verwende. Mein Name ist Sisenna Iunius Scato und wenngleich ich den Cohortes Urbanae angehöre, ist dies ein persönliches Schreiben.
Gestern sprach der furische Sklave Tiberios an der Porta Praetoria vor, wo es während meiner Anwesenheit zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen meinem Kameraden Manius Purgitius Lurco und Tiberios kam. Im Zuge dessen rief Tiberios unter mehreren Zeugen die drei Furien auf Purgitius Lurco herab. Ein Fluch ist wie ein tätlicher Angriff zu werten.
Da ich Tiberios privat als einen hilfsbereiten und großherzigen Menschen kennengelernt habe, gehe ich davon aus, dass dies ein Ausrutscher war und keine bösartige Gesinnung dahinter steckt. Nichtsdestoweniger ist jeder Fluch eine Bedrohung für den Verfluchten.
So bitte ich auf diesem Wege darum, ihm nahezulegen, den Fluch zurückzunehmen und sich bei Kamerad Purgitius Lurco zu entschuldigen, damit nicht der Rechtsweg eingeschlagen werden muss.
Mit freundlichen Grüßen
Sisenna Iunius Scato
Cohors XII urbana
Castra Praetoria
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Gens Furia
Casa Furia
Roma
für Tiberios
Slave Tiberios,
Dein Brief mit Deiner Entschuldigung hat mich erreicht.
Wie ich bereits einem Kollegen sagte, hattest Du den Mut mich zu beleidigen.
Aber ebenso hast Du den Mut gefunden eben jene Worte zurück zu nehmen und
Dich dafür zu entschuldigen.
Eine Entschuldigung verlangt Mut, Du hast ihn bewiesen und das erkenne ich an.
Deine Entschuldigung nehme ich ebenfalls an.
Du hast Recht Tiberios, die Widerworte vor der Castra standen Dir nicht zu.
Ich hatte Dich bis dato nur als kluge, umsichtige Person kennengelernt.
Wer oder was immer Dich zu so einem Verhalten verleitet hat, meint es nicht gut mit Dir Tiberios.
Das Du mich persönlich nicht verletzen wolltest, glaube ich Dir Tiberios. Ich hatte ebenso wenig vor Dir zu schaden. Allerdings ist es ebenso meine Aufgabe, auch meine Kollegen vor Schaden zu bewahren. Da spielt es auch keine Rolle, ob wir uns persönlich kennen. Es darf in dem Moment keine Rolle spielen, da Leib und Leben anderer davon abhängen.
Dein Bündel, dass Du in Freundschaft dort abgeben wolltest, war mit ehrlichem Gewissen geschnürt. Aber leider haben nicht alle Personen ein derartiges Gewissen wie Du - manche besitzen überhaupt keines. Deine Güte und Gnade, hätte in Mord und Todschlag umschlagen können.
Halte Dich an domina Furia Stella, jene Frau hat Güte im Herzen.
Eine Frau die Versöhnung befiehlt, meint es gut mit uns beiden Tiberios.
Betrachte die Angelegenheit als erledigt.
Und nebenbei, Du solltest Dich auch mit Scato versöhnen.
Ihr beide habt es nötig, glaub mir.
Vale
Lurco
Schon wieder traf ein Brief aus der Castra Praetoria für Tiberios ein, erneut privater Natur:
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Tiberios
Casa Furia
Roma
Betreff: Treffen
Salve Tiberios,
da du um ein Gespräch im privaten Rahmen gebeten hast, lade ich dich für heute Abend* nach Dienstschluss in die Casa Leonis ein. Sie liegt außerhalb der Stadtmauer, gleich nördlich der Castra Praetoria in der Nähe der Porta Collina an der Via Nomentana auf dem Viminal. Dort stehen viele alte Bäume und ein noch viel älteres Atriumhaus - das ist unseres.
Von außen wirkt es unbewohnt, da ist noch viel Renovierungsbedarf, lass dich davon nicht abschrecken, darin spukt es nicht - dafür sorgen regelmäßige Opfergaben.
Vale bene,
Sisenna Iunius Scato
* "heute Abend" kann irgendwann sein, sobald es bei dir passt.
Seitdem die Dunkelhaarige dem Magus gehörte und er Eireann ihre Aufgaben näher erläutert hatte. War sie bereits schon immer äußerst früh auf den Beinen. Um zum Beispiel das Wasser vom Brunnen zu holen. Wie auch an diesem frühen Morgen. Bei einem dieser Ausflüge fasste sich die Silurerin schließlich ein Herz. Ihren Schleier hatte sie um ihren Kopf gewunden, als sie die Gässchen der Subura entlang ging. Als sie auch schon vor einem Gebäude inne hielt. Langsam tief durchatmete und der Frau im Inneren ihr Begehr mitteilte. Als Bezahlung versprach sie das dieses Weiblein eine Seance bei Hairan für wenige Münzen erhalten würde. Und die Frau verstand. Bedeutete Eireann auf einem niedrigen Hocker Platz zu nehmen und lauschte anschließend ihrer Stimme. Während die ältere Frau die Worte der Keltin auf ein Pergamentstück niederschrieb.
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Vilicus Tiberios - Casa Furia
Roma | Italia
Salve Tiberios!
Erinnerst du dich noch an mich? Ich konnte mich nicht früher bei dir melden.
Was mir unendlich Leid tut. Ich hoffe du kannst mir verzeihen.
Mein sehnlichster Wunsch ist es dich zu sehen.
Wenn du mich auch sehen willst, so treffe mich in zwei Tagen* in der Schmierigen Spelunke am Tiberufer.
Ich werde dort auf dich warten. Mein Herz schlägt noch immer für dich.
Vale bene
Eireann
-Serva-
Regelrecht elegant setzte die ältere Frau Eireanns Namen auf das Pergament und schob ihr den Brief entgegen. Dankend nickte die Dunkelhaarige. Faltete das Pergament zusammen und verließ das Gebäude der älteren Frau. Nur wie sollte sie den Brief zur Casa Furia bringen. Den Villen der Hohen und Mächtigen wagte sie sich nicht mehr zu nähern. Und ihrem Dominus würde es missfallen. Doch schließlich entpuppte sich ein verlaustes Straßenkind als ihr Retter in der Not. Jenes verlauste Straßenkind brachte Eireanns Brief zur Casa Furia. Hoffentlich tat dies das Straßenkind tatsächlich. Während sich die Keltin mit einem mulmigen Gefühl auf den Rückweg zum Haus des Magus machte.
* Zwei Tage = wann es bei dir passt.
Tiberios bekam einen Brief in einer völlig ihm unbekannten Handschrift und nahm ihn mit in sein Officium.
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Furia Stella
Casa Furia
Salve, geschätzte Cousine.
Herzlichen Dank für deine Zeilen und dafür es als wichtig zu erachten mich zu benachrichten.
Zuerst wünsche ich dir einen angenehmen Aufenthalt. Ich bin mir sicher es wird Dir gut tun und zur Erholung dienen. Grüsse bitte Clara von mir.
Desweiteren ist es nicht von Belang mich darüber zu informieren welche Änderungen, sei es im Haus oder am Personal, du vor nimmst bzw vor hast zu ändern.
Gruß
Appius.
Nubius überbrachte die Antwort auf Tiberios Geschäftsanfrage, noch am gleichen Tag.
Viridomarus
Taberna Zum Duften Viri
Traiansmärkte
Traiansforum
Roma
Casa Furia
Quirinal
- Hausverwaltung -
Maiordomus Casa Furia Tiberios
Salve Maiordomus Tiberios,
mögen die Göttinen Abundantia und Moneta Eurem Hause ein Lächeln schenken.
Vielen Dank für die Anfrage, gerne könnt Ihr eine meiner Carruca mieten.
Platz ist in jedem hölzernen Gefährt für vier Personen und Gepäck. In jeder Leder-Carruca ist Platz für zwei Personen, samt Gepäck. Falls Ihr keinen erfahrenen Fahrer habt, werde ich Euch einen meiner Sklaven stellen. Die Frage ist, möchtet Ihr eine geschlossene Carruca aus Holz oder möchtet Ihr eine mit Lederverkleideten Wänden mieten?
Bei heißen Temperaturen ist jene mit Lederwänden zu bevorzugen, da man in diesem Falle für Frischluft sorgen kann.
Möchtet Ihr quasi einen festen, fahrenden kleinen Raum, so empfehle ich Euch eine rein hölzerne Carruca. Jedes Gefährt ist durch eine Lederaufhängung gefedert. Das Reisen, gleich in welchem Modell ist sehr angenehm.
Deine Berechnung bezüglich der Reisezeit muss ich leider korrigieren. Generell würde ich für so eine Reise 14 Tage veranschlagen. Bedenkt bitte alle gemeinsam, dass das Wetter umschlagen kann, Wege somit erschwert oder gar nicht zu passieren sind. Und auch die Pferde benötigen angemessene Behandlung. Deshalb plant vorsorglich eine 14 tägige Reise ein und seit früher da, als das Ihr möglicherweise zu spät erscheint.
Ferner erinnere ich Euch höflich daran, für jede Person einen Reiseumhang und auch mindestens ein Kissen mitzunehmen. Gleich wie bequem eine Carruca auch sein mag, irgendwann wird man müde und da möchte man sich in den eigenen Umhang hüllen oder es sich auf dem persönlichen Kissen gemütlich machen.
Der Preis für die Leder-Carruca läge bei 400, jener der hölzernen Carruca bei 550.
Es würde mich freuen, wenn wir ins Geschäft kämen.
Vale bene
Viridomarus
Philetas, der Kutscher, hatte mit seiner Carruca endlich Roma erreicht und bestellte wie ihm aufgetragen worden war, einen Brief:
Glafira
Villa am Meer
Brundisium
Italia
An Tiberios
Hausverwaltung
Casa Furia
Roma
Salve Tiberios
ich bitte dich den Brief allen vorzulesen, damit ich ihn nicht neunmal schreiben muss.
Ich gebe ihn Philetas, dem Kutscher mit, wenn er nach Roma zurück fährt.
Also erstmal das Wichtigste: Wir sind gut und sicher in Brundisium angekommen. Und jetzt sind wir auch alle gesund und munter.
So was Schönes wie die Villa und das Meer habe ich meinen Lebtag noch nicht gesehen. Das Meer ist ganz blau und der Himmel auch. Die Sonne brennt, aber es gibt immer eine Brise. Die Luft ist vieeel besser als in Roma. Es gibt einen Strand und erst bin ich barfuß gegangen, aber dann habe ich Holzsandalen angezogen, weil ich mir die Füße verbrannt habe.
Ich schreibe euch mal, was wir machen: Morgens stehe ich früh auf, helfe der Domina beim Ankleiden und frisiere ihr eine schlichte Frisur. Dann serviere ich ihr das Frühstück: Frischgepressten Orangensaft , Früchte und Quark und frischgebackene kleine Brötchen mit Honig.
Dann möchten wir an den Strand, und ich creme die Domina ein, damit ihre Haut schön weiß bleibt. Denn ich weiß schon: Sie will nicht die ganze Zeit unter dem Schirm bleiben. Domina Stella kann schwimmen, reiten, und sie spielt auch Ball.
Ich kann noch nicht schwimmen. Ich kam ja vom Land und in Flüssen kann man nur baden. Doch Domina Stella zeigt es mir jeden Tag, wie ich die Arme und Beine bewegen soll. Bei ihr sieht es elegant aus, bei mir wie ein Frosch.
Aber das Schönste: Wir sind am Strand geritten. Domina Stella auf Malika, Domina Clara und Tusca auf ihren Pferden und Nestor als Custos auf einem anderen. Da konnte ich nicht mit, doch dann sagte Nestor, ich kann hinter ihm sitzen und das habe ich gemacht und mich festgehalten. Und huiii, sind wir den Strand entlang. Ich hatte erst fürchterliche Angst, ich falle hinunter. Aber dann hat es mir mehr Spaß gemacht als alles im Leben.
Nach dem Morgen gibt es ein leichtes Mittagessen ,und dann sollen die dominae ruhen. Dann nehme ich mir Sachen zum Saubermachen auf die Veranda, schüttle die Decken aus, schaue nach, ob ich etwas flicken kann, und ich und die anderen Sklaven gehen auf Zehenspitzen durchs Haus.
Nur Tusca nicht, das ist eine ehemalige Kriegerin, und sie geht immer stolz durch das Haus. Am Anfang war ich schüchtern bei ihr, doch sie ist lieb, auch wenn sie nicht viel spricht. Sie kann genauso gut reiten wie Nestor und wenn die Beiden um die Wette reiten, stobt der Sand.
Wenn unsere dominae ausgeruht haben, gehen wir nochmals in den Strand, schwimmen(die es können) und baden. Einen Tag gab es hohe Wellen, die haben mich fast umgehauen. Doch dann hat mir Domina Stella gezeigt , dass man hineinspringen und sich tragen lassen kann. Das war ein Gefühl im Bauch wie ich mir fliegen vorstelle.
Die Herrinnen lesen auch oft unter dem Sonnenschirm oder unterhalten sich. Ich hole ihnen kühle Getränke, die sie hier in Amphoren im Keller aufbewahren und dann durch ein Sieb mit kleingehacktem Eis gießen. Das kleingehackte Eis ist sehr teuer; es wird von den Alpen in Blöcken gebracht und auch unter der Erde aufbewahrt.
Später gehen wir alle in die balnearia und ziehen uns frische Sachen an und sehen wieder manierlich aus.
Wenn es nacht wird, lenkt Sol seinen Wagen direkt ins Meer hinein. Die Sonne ist dann rot und steht tief, und das Meer färbt sich golden. Dann bringen die anderen Diener (ich kenne sie schon alle, sie sind freundlich und haben uns in ihrer Sklavenunterkunft gut Platz gemacht) große Fackeln und stellen sie auf. Ich laufe zwischen culina und Strand hin- und her, denn jetzt erst gibt es ein richtiges großes Essen. Die Männer machen eine Grube in den Sand und einen Rost und grillen Fleischspießchen und Lukaner Würste.
Wenn Domina Stella möchte, spielt sie nach dem Essen für uns auf der Lyra. Dann kommen die Sterne raus und alles ist so feierlich, und ich bin froh. Musik mag ich sehr gerne.
Manchmal ist es auch ausgelassen, die Mädchen singen und die Burschen tanzen. Sie wollten mit mir tanzen, aber ich war zu schüchtern.
Wenn es spät ist, räumen alle auf und löschen das Feuer gut. Ich begleite Domina Stella in ihr Cubiculum, bin ihr behilflich , bürste ihr das Haar aus und öle es ein. Sie hat Sand im Haar, aber das macht nichts. Ich habe auch welchen, überall ist Sand. Bestimmt bringe ich ihn mit nach Rom, dann habe ich eine Erinnerung an diese wunderschönen Ferien in Brundisium.
So ich hoffe euch geht es allen gut, das ist die Hauptsache
liebe Grüße Eure Glafira
PS: In meinen Sachen ist ein blaues Haarband, das gehört mir nicht, das ist bestimmt deines, Chloe. Warum wirfst du deine Sachen auch auf mein Bett? Ich bewahre es gut auf bei mir und bringe es Dir wieder mit.
Tiberios holte ihn aus dem Briefkasten, und als er sah, dass er von Glafira war, freute er sich aufrichtig.
Heute abend, wenn er und die anderen Sklaven nach getaner Arbeit im Hortus essen würden, würde er ihn als Überraschung vor versammelter Mannschaft vorlesen.
Auf Anordnung des iulischen Custos Corporis hatte sich Iduna gar augenblicklich an eine Antwort für den furischen Sklaven gesetzt und überbrachte diesen persönlich und in Wongas Begleitung zur Casa Furia.
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Tiberios - Casa Furia
Roma | Italia
Salve Tiberios!
Ich habe mich über deinen Brief gefreut und auch das du dich noch an unser Gespräch erinnerst.
Gerne würde ich dich zu dieser Werkschau mit ihren hübschen Statuen begleiten.
In der Domus Iulia herrscht noch immer Trauer. Obwohl die Beerdigung bereits zelebriert wurde. Nun liegt mein Dominus unter der Erde und meine Zukunft ist ungewiss. Aber ich möchte dich damit nicht langweilen.
Wonga wird mich morgen zur Casa Furia begleiten, er wollte mit dir noch etwas besprechen
Gib mir doch bitte Bescheid ob der morgige Tag für den Besuch der Werkschau angemessen ist.
Ich freue mich.
Vale bene
Iduna
Aulus Furius Saturninus,
Casa Campania
Parthenope
Italia
Ad Furia Stella
Casa Furia
Quirinal
Roma
Liebe Cousine Stella,
ich hoffe Du befindest dich wohl, ist es so, so ist es gut, mir geht es gut.
Ich weiß nicht mehr, ob Du dich an mich erinnerst? Wir haben uns nur einmal kennen gelernt, als ich als Knabe zu Besuch mit meinem Vater, Decimus Furius Licinus in Roma weilte. Du warst immer seine Lieblingsnichte.
Da Vater, Mutter Lactuca Matiena und meine großen Brüder so früh verstorben sind, hatte mich ja Campania minor in Parthenope aufgenommen, die keine Verwandte, sondern die beste Freundin meiner Mutter war und mir Liebe und die beste Erziehung hat angedeihen lassen.
Nun war ich die letzten drei Jahre in Athen und Alexandria zur Vollendung meiner Studien, komme kürzlich zurück und erfahre, dass Campania nicht mehr lebt und ihr Habe unter ihre Schuldner aufgeteilt wurde. Die Nachricht ihres Todes muss mich auf Reisen regelmäßig verfehlt haben.
Daher wollte ich ankündigen, dass ich Dich in der Casa Furia in Roma für eine Weile besuchen könnte?
Bestimmt haben wir uns viel Interessantes zu erzählen.
Vale bene Aulus
Was niemand wissen konnte: Der Brief war seit Parthenope auf seinem Weg über Albanus Mons und Latium durch so viele Hände gegangen und traf mit soviel Verspätung in der Casa Furia ein, dass sein Absender fast zur gleichen Zeit in Roma ankam.
Charislaus eilte an seinem freien Tag schnell zur Casa Furia um dort die Tabula für Tiberios abzugeben. Umgehend machte er sich danach wieder auf den Heimweg, da er seinen neuen Majordomus nicht verärgern wollte.
Salve Tiberios,
vielen Dank für Deine liebe Botschaft, sie hat mich sehr gefreut.
Eine Information für Dich ganz zu Anfang. Du findest mich jetzt bis auf unbestimmte Zeit in der Taberna dem Lallenden Löwen von Dominus Maninus Purgitius Lurco.
Mein Herr Viridomarus ist auf Geschäftsreise, ein weiterer Herr begleitet ihn und ich vertrete diesen bis zu seiner Rückkehr in der besagten Taberna. Du bist jederzeit herzlich willkommen.
Deine Botschaft klingt düster, ja geradezu bedrohlich Tiberios. Auch ich würde unser Treffen sehr gerne wiederholen. Und ich würde Dir sehr gerne helfen. Leider weiß ich nicht, wie man herausfinden kann, wer da nach Dir gefragt hat. Dich hat doch jemand informiert. Frag die Person doch mal genau, wer dieser Schnüffler gewesen ist.
Vielleicht haben wir so eine Chance, diesen Übeltäter herauszufinden. Was wir dann machen sollen, weiß ich allerdings nicht Tiberios. Ich bin ratlos.
Bevor ich Deine Botschaft lesen konnte, hat Majordomus Terpander die Tabula an sich genommen und sie durchgelesen. Es tut mir leid, so weiß eine weitere Person von Deinem Geheimnis. Allerdings habe ich die Hoffnung das Majordomus Terpander uns beistehen könnte. Er ist ein vielschrötiger Mann und sieht sehr gefährlich aus. Er weiß sicher wie man mit solchen Schurken umgeht.
Das Leute auf offener Straße erschlagen werden, hat mir einen Schauer über den Rücken gejagt. ist dies bei Euch passiert? Sei bloß vorsichtig, heutzutage wird man schon wegen einer sauberen Tunika ausgeraubt. Es sind finstere Zeiten Tiberios.
Bitte pass gut auf Dich auf.
Ich würde Dich gerne besuchen, aber wann ich hier etwas Freizeit bekomme weiß ich noch nicht. Ich hoffe das ich etwas Zeit erhalte, wenn ich fleißig arbeite. Ein kleines eigenes Quartier habe ich auch erhalten. Schon am ersten Tag möchte ich fast hierbleiben so gemütlich ist es. Dir würde es sicher auch gefallen.
Die Tabula werde ich versuchen abzugeben oder zu schicken. Falls Du Zeit hast, ich bin jeden Tag im Lallenden Löwen und halte Dir einen Becher Rosenwasser kalt.
Hoffentlich auf bald.
Dein Charis
Andreas, der natürlich mitbekommen hatte, dass die domini Cerretanus und Saturninus nun im Hortus ihr zweites Frühstück einnahmen, ging zum Posteingang und schaute nach, ob Post gekommen war.
Es gab tatsächlich zwei Briefe - einen von dominus Saturninus an Domina Furia Stella (Also sprach der Furier die Wahrheit, und die Zustellung hatte sich nur verspätet) und eine für den Maiordomus persönlich.
Da Tiberios die beiden Römer bedienen musste, hätte er gerade keine Gelegenheit gehabt, die Post zu lesen, so steckte Andreas sie ein, um sie in das Officium des Maiordomus zu legen.
>>> officium
An:
Tiberios
Casa Furia
Quirinal
Roma
Chaire, kecharitomene*,
man kann nur vergleichen,
was man sieht.
Chalepa ta kala.**
Térpandros
Tiberios las die Worte des Terpander, die wie üblich das Süsse und das Bittere nebeneinander stellten. Doch um sich an der Süße zu erfreuen, blieb ihm wenig Zeit, die Bitterkeit nahm er als Aufforderung zu deduktivem Vorgehen.
* Sei gegrüßt, du Gnadenreiche
**Das Gute ist schwer (zu erreichen). - Platon
Fast drei Wochen nach ihrem ersten Treffen, machte sich einer von Domitillas Sklaven auf den Weg, um einen Brief in der Casa Furia abzugeben. Äußerlich sah man dem Unfreien seine Herkunft nicht an. Darauf hatte die Flavia Wert gelegt. Ebenso auf seine Verschwiegenheit.
Ad
Appius Furius Cerretanus
Casa Furia
Roma
Salve, lieber Freund!
Anlässlich einer kleinen privaten Feier, würde ich mich freuen, wenn du mich in drei Tagen in der Casa Obsidia in Ostia besuchen könntest, um an der Cena teilzunehmen.
Die Casa liegt etwa eine duo milla passum südlich vor den Toren Ostias.
Mögen dich die Ewigen beschützen!
[Blockierte Grafik: https://fontmeme.com/permalink/201008/f8d4f0e5787d21ff4be55c93c26d2566.png]
Tiberios sah am Posteingang, dass ein Brief für dominus Cerretanus von einem gewissen Soranus angekommen war. Offensichtlich wusste der andere Herr nicht, dass der Optio meistens in der Castra zu finden war.
Tiberios beschloss, den Brief hinzubringen. Um ihn vor Schmutz, Feuchtigkeit und Flecken zu schützen, rollte er ihn in ein unbeschriebenes Papyrus der furischen Hausverwaltung und schrieb die neue Adresse noch einmal darauf, bevor er alles neu versiegelte.
[Blockierte Grafik: https://s12.directupload.net/images/200807/temp/na7lhgy2.gif]
Casa Furia
Quirinal
- Hausverwaltung -
Ad Optio
Appius Furius Cerretanus
Cohortes Urbanae
Castra Praetoria
Roma
Der iulische Vicarius Domini Factionis der Factio Veneta hatte von einem augenscheinlichen Freund oder Bekannten des Sodalis Valerius Flaccus das Gesuch erhalten, ebenfalls als Mitglied in die Factio Veneta aufgenommen zu werden. Mangels Gründen, welche dagegen sprachen, kam Dives der Bitte letztlich kurzerhand nach.
Roma, PR ID OCT DCCCLXX A.U.C.
Ad
Amicus Venetae
Aulus Furius Saturninus
Casa Furia
Urbs Aeterna
Iulius Vicarius Domini Factionis Venetae Furio Saturnino s.d.
Mit Interesse habe ich deinen Brief gelesen, in welchem du dich zur Aufnahme als Sodalis in die Factio Veneta empfiehlst. Es ist stets eine Freude, neue Menschen kennenzulernen, die mit einem ähnlichen Feuer und Enthusiasmus für den Wagenrennsport im Allgemeinen und die ruhmreiche Factio Veneta im Speziellen brennen!
Daher ist es mir ein Vergnügen, dir anbei die offizielle Urkunde zu deiner Aufnahme in die Factio Veneta zu übermitteln. Ferner freue ich mich bereits darauf, dich bei Gelegenheit auch einmal persönlich kennenlernen und dabei insbesondere die Frage erörtern zu können, inwiefern du möglicherweise aus dem gleichen Zweig des furischen Geschlechts stammst wie mein Cousin Furius Philus und die frühere Ehefrau meines Cousins Iulius Centho, Furia Calliphana.
Mögen die Götter stets wachen über dich und die Deinen.
Vale bene und Veneta Victrix!
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MARCUS IULIUS DIVES
VICARIUS DOMINI FACTIONIS VENETAE
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
ERNENNE ICH
AULUS FURIUS SATURNINUS
MIT WIRKUNG VOM
PRIDIE ID OCT DCCCLXX A.U.C.
(14.10.2020/117 n.Chr.).
ZUM
SODALIS FACTIONIS VENETAE
Marcus Iulius Dives
Unser Maiordomus brachte mir beides, Anschreiben und Urkunde, vorbei, und ich freute mich sehr.
Der Brief war in freundlichem Ton, ja fast herzlich gehalten.
( Trotz meines Alters war ich der Onkel zweiten oder dritten Grades von Gnaeus und ebenso von Calliphana,
kannte aber beide kaum, weil ich nach dem frühen Tod meiner Eltern in Parthenope aufgewachsen war).
Ich setzte mich gleich an das Antwortschreiben.
Der iulische Vicarius Domini Factionis der Factio Veneta brauchte ein wenig länger für die Beantwortung des jüngsten furischen Schreibens, da in der Zwischenzeit eine andere Nachricht das Leben des divitischen Senators abermals erheblich erschütterte.
Roma, ID OCT DCCCLXX A.U.C.
Ad
Sodalis Factionis Venetae
Aulus Furius Saturninus
Casa Furia
Urbs Aeterna
Iulius Vicarius Domini Factionis Venetae Furio Saturnino s.d.
Leider werde ich aller Voraussicht nach aufgrund diverser familiärer Verpflichtungen * keine Zeit haben, die Feierlichkeiten zum Equus October persönlich zu besuchen. Dennoch wünsche ich dir natürlich einen guten und erfolgreichen Tag und würde mich selbstredend freuen, wenn durch dich auch die Farbe der Factio Veneta beim diesjährigen Equus October mit um den Sieg streitet.
* beziehungsweise zu vieler anderer offener Threads
Mögen die Götter stets wachen über dich und die Deinen.
Vale bene und Veneta Victrix!
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MARCUS IULIUS DIVES
VICARIUS DOMINI FACTIONIS VENETAE
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